Provinz Süd-Escandra: Unterschied zwischen den Versionen

Aus HeliWiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Lehen| Provinz Süd-Escandra| Wappen Fehlt| Ritter von Rosenburg| Rosenburg}} Category:Ligonii Category:Escandra Category:Provinz Escandra“)
 
 
(4 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Lehen| Provinz Süd-Escandra| Wappen Fehlt| Ritter von Rosenburg| Rosenburg}}
{{Lehen| Provinz Süd-Escandra| Wappen Fehlt| Ritter Albrecht von Rosenburg und Kasandra von Thardanus| Rosenburg}}
 
====Geschichte====
Offiziell wurde Südescandra der Familie zu Thardanus im Jahre 470 v.A.III überschrieben. Seine allerdurchlauchtigste Majestät, König Corenus Helos I., übergab in der damaligen Zeit Südescandra als erbliches Lehen seinem Ritter Azmodan von Thardanus aus Dankbarkeit für dessen Einsatz bei der Reichsgründung Heligonias im Jahre 469 v.A.III. Noch heute erzählt man in Südescandra stolz von den großen Taten Azmodans. Seine größte Erfüllung fand er darin, seinem König zu dienen. Bis zum heutigen Tage ist es das Hauptziel der Familie zu Thardanus, den König mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen. Daher legten die Freiherren Südescandras seit jeher keinerlei Wert auf territoriale Gewinne durch Krieg oder Heirat, sondern begnügten sich mit der Bekleidung verschiedener Ämter am königlichen Hofe zu Escandra. Sei es als Minister, Hofmarschall, Botschafter oder General, sie dienten dem König immer mit all ihrer Kraft.
 
====Herrscherfamilie====
Bis zum Jahre 20 n.A.III regierte Theoderich III., Botschafter von Heligonia, mit seiner Gemahlin Rosandra, welche ihm die Kinder Finian, Kasandra und die Zwillinge Maligor und Leonhard gebar. Damals sollte Rosandra ihre zweite Tochter zur Welt bringen. Doch stand die Geburt des Kindes aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Mutter unter keinem guten Stern. So wollte es das Schicksal, dass Gwon Mutter und Kind zu Helios geleitete. Diesen Schmerz hat Theoderich III. den Verlust nicht verkraftet. Seit diesem unglückseligen Tage ist er verstummt. Sein beim Volk so geliebtes, herzhaftes Lachen war verschwunden, und es scheint, als hätte Gwon auch von ihm einen Teil mitgenommen. Von der Umwelt zurückgezogen ist er nur noch in den Rosengärten Fürstenbrücks zu finden. Als König Aximistilius Helos Tertius dieser Tatsache bei seinem nächsten Besuch auf Fürstenbrück gewahr wurde, nahm er in seiner grenzenlosen Weisheit Südescandra solange in seine Obhut, bis der älteste Sohn, Ritter Finian Sonnenklinge, von seiner Queste aus dem Ausland wiedergekehrt war. Während die jüngsten Söhne Maligor und Leonhard die Heliosakademie besucht, um dem Bruder folgend die Ritterlaufbahn einzuschlagen, kümmerte sich Kasandra um den in sich gekehrten Vater. Am dritten Wendetag des ersten Poëna 24 n.A.III kehrte Finian Sonnenklinge zurück. Für seine Verdienste wurde er zum ersten Reichsritter Heligonias und Freiherrn von Südescandra ernannt.
 
Kasandra, die man im Volksmund aufgrund ihrer Schönheit und Anmut als “Rose von Südescandra” bezeichnet, wurde von ihren Brüdern und dem ganzen Volk wie ein Schatz behütet. Kein Freier war gut genug für sie. Doch auf Fürstenbrück kamen Ritter Albrecht von Rosenburg und Kasandra sich näher.
Als Theoderich III. im Jahr 24 n.A.III verstarb, heiratete Kasandra den Ritter und auch ihr großer Bruder konnte dagegen nichts tun. Erst Jahre später erkannten die Brüder Ritter Albrecht als ein Familienmitglied an.
 
Die Brüder Leonhard und Maligor wurden zu Heliosrittern geschlagen und Maligor erhielt schließlich die Ehre, dem König wie sein großer Bruder Finian als Reichsritter zu dienen.
 
Im Jahr 35 n.A.III gab Finian das Lehen an seinen Schwager Albrecht von Rosenburg ab, da er und seine Brüder mit den Aufgaben als Reichsritter und Heliosritter stark ausgelastet waren.
 
====Religion====
Obgleich das Ceridentum nach königlichem Vorbild geduldet wird, konnte es sich in Südescandra nicht durchsetzen. Zu eng sind Volk und die streng ogedische Herrscherfamilie miteinander verwurzelt. Zwar sind einige Ceridensiedlungen vorhanden, doch fristen diese ein Außenseiterdasein. Bis auf drei ceridische Kapellen, welche von Finian bewilligt worden waren, gibt es keine Häuser des Einen in der gesamten Provinz.
 
====Landschaftsbild und Klima====
In Südescandra herrscht ein mildes Klima. Die selbst in den Heliosmonaten regelmäßigen Niederschläge, die in den Saarkamonaten manchmal in Form weißer Flocken vom Himmel fallen, sorgen für eine ausreichende Bewässerung der fruchtbaren Böden. Vor allem in der Brazachebene ist der Boden fruchtbar, da der zweitgrößte Strom Heligonias aus den Ödlanden reichlich Löß mitschwemmt, welcher für Ackerbau und Landwirtschaft ideal ist.
 
====Wirtschaft====
Alljährlich profitiert Südescandra von seinen reichen Ernten. Man erwirtschaftet so viel, dass die Überschüsse an den König weitergegeben werden, um die Hauptstadt Escandra und das königliche Heer zu versorgen. Weitere Gewinne erzielt die Provinz mit dem Verkauf von erlesenem Rosenöl sowie Rosen-likör, den sich jedoch nur die reichsten Familien Heligonias leisten können. Eine nicht unbeträchtliche Einnahmequelle sind unter anderem die Zoll-einnahmen von Lauenburg und der Brazachpfalz. Des weiteren geniest die Familie zu Thardanus das Privileg, die schweren Schlachtrösser des königli-chen Heeres zu züchten. Zudem laufen in der Lauenburger Werft Koggen vom Stapel, die an einflussreiche Händler Heligonias verkauft werden.
 
====Rechtsprechung====
Die Gesetzesgrundlage stellt die königlich heligonische Halsgerichtsordnung dar. Oberster Richter in Südescandra ist ein Secretarius der 9 hohen Richter am Hofe zu Escandra. Nur in besonderen Fällen macht der Freiherr von seinem Begnadigungsrecht Gebrauch. Aufgrund der harten Rechtsprechung und bedingt durch die starke Präsenz königlicher Truppen aus der Heliosakademie, sind die Menschen zu der Auffassung gekommen, daß sich Verbrechen in Südescandra nicht auszahlen.
 
====Städte und Orte====
 
=====Rosenburg ob der Born=====
Rosenburg ob der Born ist die größte Stadt Südescandras und befindet sich beiderseits der Ufer der kleinen Born, unterhalb des “schwarzen Felsens” von Escandra, auf welchem die Burg Thardanus liegt. Bereits zehn Jahre nach der Reichsgründung wurde Rosenburg ob der Born zur Hauptstadt Südescandras ernannt. Eine massive Stadtmauer schlingt sich um die Stadt und zeugt von dem grossen Reichtum Rosenburgs. Ertragsgewinne durch Produkte wie Rosenlikör, Rosenöl und verschiedene Duftwässerchen ermöglichten den Bau der Corenusthermen und des Heliostheaters am Marktplatz. Beide erfreuen sich großer Beliebtheit bei der reichen Bevölkerung Heligonias. So besitzen einige Adlige und bedeutsame Kaufleute in deren Nähe einen zweiten Wohnsitz.
 
=====Lichterheide=====
Lichterheide ist in der Brazachebene gelegen und gleichzeitig das Zentrum der Kornkammer Escandras. Zahllose Bauernhöfe, Mühlen auf den naheliegenden Anhöhen, riesige Kornkammern sowie eine fröhliche Lebensweise der Bewohner gehören zu den Merkmalen von Lichterheide. Vor einigen Jahren wurde das Lichterheidener Kontor eröffnet. Hier werden die  Getreidemengen von Südescandra sach- und ordnungsgemäß registriert. Die Überschüsse werden vom Kontor entweder in den Kornkammern gespeichert, mittels der nahegelegenen Fuhrhöfe zu den Mühlen transportiert, oder in die Hauptstadt Escandra beziehungsweise in die Garnisonen des königlichen Heeres zur Versorgung gebracht. Seitdem die Getreidemengen vom Kontor aus kontrolliert werden geht kaum noch Getreide verloren.
 
=====Lauenburg=====
Am Brazach gelegen, keine 5 Meilen von der Hauptstadt Escandra entfernt, liegt Lauenburg, die nördlichste Stadt Südescandras. Da Lauenburg ei-nen großen Binnenhafen besitzt, ist es für die Ver-sorgung der Hauptstadt zuständig. Fast alle für Escandra bestimmte Güter gelangen über Lauenburg in die Hauptstadt. Daher sind nahezu sämtliche Waren Heligonias in den großen Lagerhäusern an den Docks oder auf den Marktplätzen zu finden. So haben viele Handelshäuser aus dem In- und Ausland hier Kontore eröffnet. Reisende, die über Lauenburg nach Escandra reisen wollen, erhalten zudem einen ersten leichten Vorgeschmack vom Reichtum der Hauptstadt. Der Wohlstand Lauenburgs rührt nicht allein von den großen Handelsumsätzen, sondern auch von den beträchtlichen Zolleinnahmen der täglich anlegenden Handelsschiffe. Wie in der Brazachpfalz werden von den Zöllen die eine Hälfte an König Helos Aximistilius Tertius abgeführt, die andere an den Freiherrn Südescandras. Weitere Gewinne erzielt Lauenburg durch seine Werft, die allerdings aufgrund der Holzknappheit Südescandras jährlich nur eine begrenzte Anzahl Koggen vom Stapel laufen lassen kann.
 
=====Brazachpfalz=====
Inmitten des Brazach, am südlichsten Ende Escandras, liegt auf einer kleinen Insel die Brazachpfalz - eine Zollburg, die von königlichen Truppen bewacht wird. Sämtliche vorbeifahrenden Handelsschiffe sind verpflichtet, Ihren Wegzoll abzutreten, sei es in Form von Dukaten oder in Form von Handelsgütern. Hierbei wird die eine Hälfte der Zollabgabe direkt der königlichen Staatskasse abgegeben, die andere Hälfte der Herrscherfamilie zu Südescandra.
 
=====Bergstedt=====
Bergstedt ist die wohl größte ceridische Siedlung Südescandras. Am Wildbach “Karn”, der  aus dem Schlangenkamm entspringt und sich den Weg quer durch Südescandra bahnt, ist dieses Dorf in den letzten Jahrzehnten erbaut worden. Folgende Legende kursiert in Südescandra über dessen Entstehung: „Als ein ceridischer Fischer an einer ruhigen Stelle des Karn fischen wollte und verzweifelt auf eine kleine Forelle zum Abendessen für sich und seine Familie hoffte, hatte Xurl Erbarmen mit dem armen Mann. So spülte Xurl in seiner grenzenlosen Barmherzigkeit dem hungernden Ceriden einen Klumpen Aurazith aus Poënas Leib zu. Erstaunt und zugleich überglücklich über seinen Fund zog der Mann von dannen. Sich nicht über die große Gnade bewußt, die ihm Xurl zuteil werden ließ, gab er sein erlangtes Vermögen im Überschwang, ohne zu zögern aus, anstatt vernünftig zu handeln. Als alles Aurazith durchgebracht war und sein Ranzen sich wieder meldete, stand der “arme” Ceride erneut da und hatte gleich noch ein paar Freunde mitgebracht, die augenscheinlich auch Hunger hatten. Xurl lies sich nicht lumpen und spülte jedem einzelnen weitere Brocken Aurazith zu, in der Hoffnung, sie würden es nicht wieder so schnell verprassen. Doch leider weit gefehlt! Nach und nach kamen immer mehr Ceriden in immer kürzeren Abständen. Kaum einem ging es noch ums nackte Überleben. Der Aurazithrausch ging in ihren Kreisen um. Als diese auch noch anfingen sich an den heiligen Ufern des Karn niederzulassen, war Xurls Geduld zu Ende. Entschlossen den Unwürdigen eine Lektion zu erteilen spülte er weiterhin Aurazith an. Immer mehr ceridische Siedler strömten den Karn hinauf um sich ein Stück vom Kuchen des Reichtums abzuschneiden. Doch die Menge des angespülten Auraziths nahm mit dem Bevölkerungsanstieg Bergstedts nicht weiter zu. Alsbald hatten die Bürger Bergstedts gerade noch so viel Aurazith zur Verfügung, um sich gerade noch selbst mit Nahrungsmitteln versorgen zu können, jedoch zu wenig um ich andernorts eine Existenz aufbauen zu können. Der Habgier gesellten sich bald Neid und Missgunst um jeden Klumpen Aurazith bei. Heute zieht es keine Ceriden mehr nach Bergstedt. Der einzige, der vom Aurazith mittlerweile noch profitiert, ist der streng ogedische Freiherr von Südescandra, der monatlich seinen Zehnt verlangt.”
 
=====Thardanus=====
Oberhalb Rosenburg ob der Born auf dem Thardanus, dem “schwarzen Felsen” von Südescandra, liegt die gleichnamige Burg. In den Jahren von 118 - 110 v.A.III. erbaut, ist diese Festung heute der Stammsitz der Herrscherfamilie. Mit ihren, in mehreren Stufen angelegten, starken Mauern wirkt sie wie ein Wächter über die Hauptstadt Südescandras und das dahinterliegende Tal der Rosen. Der 80 Meter hohe rechteckige Bergfried im Zentrum der Feste ist der einzige Punkt von welchem aus man das ganze Land überblicken kann.
 
=====Das Tal der Rosen=====
Reisegedanken eines königlichen Boten auf dem Weg nach Fürstenbrück : „ ... dieser dumme Gaul; wird auch nicht jünger. Ich werde mich noch ver-späten. Diesen Brief vom Hohen Richter sollte ich doch dringenst zum König nach Fürstenbrück bringen !”
 
„ ... Freundliche Menschen sind das hier in Südescandra ! Kaum sehen sie das Reichswappen auf meinem Rock, grüßen sie. Man kommt sich gleich viel edler vor ... , wenn da nur nicht der dumme Gaul wäre ! Aber wenigstens erkennen sie doch gleich meine inneren Werte !”
 
„ ... Aaaaah, das müssen die Türme von Rosenburg ob der Born sein. Seit dem Pferdewechsel bei der letzten Station verlief die Reise nun doch wesent-lich schneller als erwartet. Außerdem sind die Straßen gut ausgebaut. Tja, das war also Rosenburg ob der Born - schöne Stadt. Auf dem Rückweg muß ich unbedingt die Thermen und das Theater besu-chen.”
 
„ ... Holla, ganz schön ehrfurchteinflösend liegt die Feste Thardanus nun über mir auf dem ,schwarzen Felsen von Escandra’. Wie man es am Hofe erzählt. Sie wacht über Rosenburg ob der Born ... und über jene hohle Gasse durch die ich kommen muss. Es führt kein andrer Weg nach Fürstenbrück ... ”
 
„ ... Direkt unheimlich, der Weg durch die Bornschlucht, auf deren Boden Helios sein Licht kaum leuchten lässt. Die Felsen scheinen über mir zu-sammenzuwachsen, so tief ist sie. Ein Glück, dass sie von den königlichen Truppen schwer bewacht wird, einen hinterhältigeren Pass könnten sich We-gelagerer nicht aussuchen ... ”
 
„ ... Die Born fließt hier mit beachtlichem Getöse durch die Schlucht. Hoffentlich löst der Lärm keinen Steinschlag aus ... ”
 
„ ... Endlich, dort vorne wird es wieder heller, Helios sei Dank ! Man hatte ja das Gefühl in die Nacht hineinzureiten.” 
 
„ ... Die Schlucht hinter mir gelassen bietet sich nun ein Anblick, der gänzlich im Kontrast zu allem vorherigen steht. Während es eben noch düster, klamm, nass und laut war, so ist es hier hell und erfüllt mit Helios’ warmen Strahlen, wobei die Born als stilles Wässerchen dahinfließt und nichts von ihren wenig später folgenden Stromschnellen verrät. Nur das Summen der Bienen und das Zwitschern der Vögel ist zu hören. Kein Getöse vom Wildbach, kein Lärm ... Ruhe ! Ebenso wird mir nun der Name dieses inmitten der Felsen einge-schlossenen Tals klar. ,Tal der Rosen’, so nennt man es. Wo man hinblickt, Rosen ! In allen nur erdenklichen Farben und Varianten. Von den He-ckenrosen, zu den Seerosen, die auf dem kristallklaren Gebirgswasser des Bornsees treiben, über weiße Rosen bis hin zu roten Rosen. Und dieser Rosenduft ! So stark, dass er bereits in der Bornschlucht auf einen lauert und mich hier beinahe übermannt. Dennoch so angenehm, dass man die Augen schließt, ... sich treiben lässt, ... träumt, ... und sich im Duft verliert ......”
 
„... Aber es hilft alles nichts, die Botschaft ist eilig und ich muss weiter. Am anderen Ufer liegt bereits Fürstenbrück, die Sommerresidenz seiner allerdurchlauchtigsten Majestät mit ihren Gärten. In keinster Weise steht sie diesem im Schoße Poenas liegenden Paradiese nach.”
 
„ ... mit der Antwort seiner Majestät im Gepäck, geht es zurück. Vorbei der Traum vom Paradies. Ein letzter Augenblick der Ruhe, den Rosenduft einatmen und den Anblick des Tals genießen. Und dann? Lebe wohl ? Die Erinnerung bleibt mir, genauso wie ein Teil meiner selbst in diesem Tal bleibt. Jenes kleine Paradies, das nun wieder wartet, auf den nächsten kleinen Träumer.”
 
=====Fürstenbrück=====
Das im Tal der Rosen gelegene Fürstenbrück war einst der Stammsitz der Familie zu Thardanus. Da-her finden sich die Rosen im Wappen der Herr-scherfamilie wieder. Über all die Jahrhunderte wurde Fürstenbrück von den Freiherrn Südescandras, die allesamt eine Schwäche für Prunkbauten hatten und haben, ausgeschmückt und erweitert. Keine Kosten wurden gescheut die Pracht dieses Schloßes zu vervollkommnen. So mancher Herrscher hat sich mit dem Anbau eines weiteren Flügels oder dem Ausbau der großen Rosengärten ein Denkmal setzen können. Bis ins Jahr 118 v.A.III. konnte man die Herrlichkeit des Prachtschloßes Fürstenbrück im verborgenen Tal der Rosen geheimhalten, als der damalige heligonische König, Helos Levanus, sich entschloß seine Vasallen in ganz Heligonia einmal auf ihren Stammsitzen zu besuchen. Groß war das Erblassen seiner Majestät, sagt man, beim Anblick Fürstenbrücks. Noch viel größer war jedoch dessen wütendes Erröten nichts von einer solchen nahezu alles in den Schatten stellenden Residenz gewusst zu haben. Um nicht die Gunst seiner Majestät, und die damit verbundenen für die Familie so bedeutsamen Ämter am Hofe, zu verlieren, bot man Helos Levanus an, Fürstenbrück doch als Sommerresidenz zu nutzen. Die Herrscherfamilie Südescandras würde sich hingegen auf dem Thardanus einen neuen Familiensitz errichten. Sogleich, erzählen die Alten, wich die Röte im königlichen Antlitz dem Strahlen der Heliossonne. Seither besuchte Helos Levanus und jeder ihm folgende heligonische König mindestens einmal im Jahr Fürstenbrück. In jenen Besuchstagen herrscht in Südescandra Feststimmung. Bis nach Rosenburg ob der Born säumen Menschen die Straßen an welchen die königliche Kutsche vorbeifährt.
 
Die Blütenblätter der Rosen des Schlossgartens und des Tales werden von Gärtnern und manchen Bewohnern Rosenburgs ob der Born zum seltenen Rosenlikör und Rosenöl verarbeitet. Das größte Geschenk, das ein Freiherr zu Südescandra jedoch zu machen weiss, ist eine rote Rose aus dem
Schlossgarten Fürstenbrücks.
 
=====Reitergut der Familie zu Thardanus=====
Im Hochland Südescandras, inmitten saftiger Weiden, ist das Gestüt der Familie zu Thardanus zu finden. Die hier herangezüchteten Rassepferde sind zwar nicht schnell wie der Wind, doch ausdauernd und mit einem massiven Körperbau ausgestattet. So werden sie seit jeher an die Könige Heligonias verkauft und in der Armee als schwere Schlachtrösser eingesetzt. Derzeit befinden sich etwa 150 Zuchtpferde auf den Koppeln des Gestüts.
 
=====Die Erfindergilde des Murphy=====
In der Nähe des Berges Hornspitz wohnt der Gildemeister Murphy mit seinen Gesellen und Lehrlingen. Beim Volk Südescandras als “Verrückter” abgestempelt baut der introvertierte Erfinder in seinem merkwürdigen “Haus” seltsame Maschinen und Apparaturen. Nachdem sein Laboratorium vor 15 Jahren über Rosenburg ob der Born sich niedergeregnet und einige Häuser in Brand gesteckt hatte, wurde seine Wirkungsstätte vom Freiherrn außerhalb und weit genug entfernt von jeglicher Zivilisation wiederaufgebaut. Seither sind ihm jegliche Versuche Plumbum in Aurazith zu verwandeln verboten. Trotz aller Proteste der Bevölkerung und all der unsinnigen Apparaturen, die Murphy verbricht, wird er dennoch von der Herrscherfamilie unterstützt - bringt er doch mit seinen Gesellen und Lehrlingen, bei den allmonatlichen Vorführungen gelegentlich etwas nützliches zu Wege. So war es sein Verdienst, dass sich die Lichterheidener Mühlenräder schneller drehen können als andernorts oder die Treffsicherheit der königlichen Katapulte und Ballisten auf der Brazachpfalz erhöht wurden.
 
=====“Das Loch”=====
Als “Das Loch” bezeichnet man im Volksmund eine große Höhle, die auf halber Höhe des Berges Hornspitz liegt. Der einzige Zugang in die große Höhle führt über einen von Söhnen des Lichts schwer bewachten Flaschenzug. Den kleinen Kindern Südescandras erzählt man Ammenmärchen von einem großen Drachen, der in der Höhle haust und der Eingang deshalb von Soldaten des Königs bewacht werden muss. Tatsächlich aber führt die Höhle jedoch direkt in das legendäre unterirdische Zwergenreich. Tag für Tag werden dorthin über den großen Flaschenzug große Erzmengen gebracht, welche die Bärtigen zu Rüstungen, Schilden und Waffen für die königlichen Truppen verarbeiten. So fahren täglich einige Wägen unter schwerster Bewachung in die Hauptstadt Escandra.
 
=====Die alte Heliosakademie=====
Im Herzen Escandras, nahe dem Zentralmassiv, lag einst die Heliosakademie. Über mehrere Meilen auf einem Hügel ausgestreckt, für jedermann von Weitem sichtbar, war sie die größte Festung Heligonias. Mit ihren gewaltigen Wehrtürmen, den massiven Bastionen und starken Mauern war sie über die Jahrhunderte allen Anstürmen erhaben. Sämtliche unternommene Belagerungen mussten erfolglos abgebrochen werden. Seit jeher diente sie den königlichen Truppen - den Söhnen des Lichts - als wichtigste Festung, da die Heliosakademie gleichzeitig Ausbildungsstätte und Exerzierplatz junger Heliosgardisten und Heliosritter war. Inzwischen ist die Heliosakademie jedoch in die Hauptstadt nach Escandra umgezogen. Dort wurde nach langjährigem Bau eine noch größere Festung erbaut. Die alte Akademie wurde lange Zeit als Außenposten weiter genutzt, inzwischen dient sie aber einem anderen Zweck, den nur der König und die Reichsritter kennen.


[[Category:Ligonii]] [[Category:Escandra]] [[Category:Provinz]] [[Category:Encyclopedia_Heligoniae|Escandra]]
[[Category:Ligonii]] [[Category:Escandra]] [[Category:Provinz]] [[Category:Encyclopedia_Heligoniae|Escandra]]

Aktuelle Version vom 7. Februar 2025, 21:16 Uhr

Provinz Süd-Escandra
Wappen Fehlt
Lehenshaber Ritter Albrecht von Rosenburg und Kasandra von Thardanus
Hauptstadt Rosenburg

Geschichte

Offiziell wurde Südescandra der Familie zu Thardanus im Jahre 470 v.A.III überschrieben. Seine allerdurchlauchtigste Majestät, König Corenus Helos I., übergab in der damaligen Zeit Südescandra als erbliches Lehen seinem Ritter Azmodan von Thardanus aus Dankbarkeit für dessen Einsatz bei der Reichsgründung Heligonias im Jahre 469 v.A.III. Noch heute erzählt man in Südescandra stolz von den großen Taten Azmodans. Seine größte Erfüllung fand er darin, seinem König zu dienen. Bis zum heutigen Tage ist es das Hauptziel der Familie zu Thardanus, den König mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen. Daher legten die Freiherren Südescandras seit jeher keinerlei Wert auf territoriale Gewinne durch Krieg oder Heirat, sondern begnügten sich mit der Bekleidung verschiedener Ämter am königlichen Hofe zu Escandra. Sei es als Minister, Hofmarschall, Botschafter oder General, sie dienten dem König immer mit all ihrer Kraft.

Herrscherfamilie

Bis zum Jahre 20 n.A.III regierte Theoderich III., Botschafter von Heligonia, mit seiner Gemahlin Rosandra, welche ihm die Kinder Finian, Kasandra und die Zwillinge Maligor und Leonhard gebar. Damals sollte Rosandra ihre zweite Tochter zur Welt bringen. Doch stand die Geburt des Kindes aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Mutter unter keinem guten Stern. So wollte es das Schicksal, dass Gwon Mutter und Kind zu Helios geleitete. Diesen Schmerz hat Theoderich III. den Verlust nicht verkraftet. Seit diesem unglückseligen Tage ist er verstummt. Sein beim Volk so geliebtes, herzhaftes Lachen war verschwunden, und es scheint, als hätte Gwon auch von ihm einen Teil mitgenommen. Von der Umwelt zurückgezogen ist er nur noch in den Rosengärten Fürstenbrücks zu finden. Als König Aximistilius Helos Tertius dieser Tatsache bei seinem nächsten Besuch auf Fürstenbrück gewahr wurde, nahm er in seiner grenzenlosen Weisheit Südescandra solange in seine Obhut, bis der älteste Sohn, Ritter Finian Sonnenklinge, von seiner Queste aus dem Ausland wiedergekehrt war. Während die jüngsten Söhne Maligor und Leonhard die Heliosakademie besucht, um dem Bruder folgend die Ritterlaufbahn einzuschlagen, kümmerte sich Kasandra um den in sich gekehrten Vater. Am dritten Wendetag des ersten Poëna 24 n.A.III kehrte Finian Sonnenklinge zurück. Für seine Verdienste wurde er zum ersten Reichsritter Heligonias und Freiherrn von Südescandra ernannt.

Kasandra, die man im Volksmund aufgrund ihrer Schönheit und Anmut als “Rose von Südescandra” bezeichnet, wurde von ihren Brüdern und dem ganzen Volk wie ein Schatz behütet. Kein Freier war gut genug für sie. Doch auf Fürstenbrück kamen Ritter Albrecht von Rosenburg und Kasandra sich näher. Als Theoderich III. im Jahr 24 n.A.III verstarb, heiratete Kasandra den Ritter und auch ihr großer Bruder konnte dagegen nichts tun. Erst Jahre später erkannten die Brüder Ritter Albrecht als ein Familienmitglied an.

Die Brüder Leonhard und Maligor wurden zu Heliosrittern geschlagen und Maligor erhielt schließlich die Ehre, dem König wie sein großer Bruder Finian als Reichsritter zu dienen.

Im Jahr 35 n.A.III gab Finian das Lehen an seinen Schwager Albrecht von Rosenburg ab, da er und seine Brüder mit den Aufgaben als Reichsritter und Heliosritter stark ausgelastet waren.

Religion

Obgleich das Ceridentum nach königlichem Vorbild geduldet wird, konnte es sich in Südescandra nicht durchsetzen. Zu eng sind Volk und die streng ogedische Herrscherfamilie miteinander verwurzelt. Zwar sind einige Ceridensiedlungen vorhanden, doch fristen diese ein Außenseiterdasein. Bis auf drei ceridische Kapellen, welche von Finian bewilligt worden waren, gibt es keine Häuser des Einen in der gesamten Provinz.

Landschaftsbild und Klima

In Südescandra herrscht ein mildes Klima. Die selbst in den Heliosmonaten regelmäßigen Niederschläge, die in den Saarkamonaten manchmal in Form weißer Flocken vom Himmel fallen, sorgen für eine ausreichende Bewässerung der fruchtbaren Böden. Vor allem in der Brazachebene ist der Boden fruchtbar, da der zweitgrößte Strom Heligonias aus den Ödlanden reichlich Löß mitschwemmt, welcher für Ackerbau und Landwirtschaft ideal ist.

Wirtschaft

Alljährlich profitiert Südescandra von seinen reichen Ernten. Man erwirtschaftet so viel, dass die Überschüsse an den König weitergegeben werden, um die Hauptstadt Escandra und das königliche Heer zu versorgen. Weitere Gewinne erzielt die Provinz mit dem Verkauf von erlesenem Rosenöl sowie Rosen-likör, den sich jedoch nur die reichsten Familien Heligonias leisten können. Eine nicht unbeträchtliche Einnahmequelle sind unter anderem die Zoll-einnahmen von Lauenburg und der Brazachpfalz. Des weiteren geniest die Familie zu Thardanus das Privileg, die schweren Schlachtrösser des königli-chen Heeres zu züchten. Zudem laufen in der Lauenburger Werft Koggen vom Stapel, die an einflussreiche Händler Heligonias verkauft werden.

Rechtsprechung

Die Gesetzesgrundlage stellt die königlich heligonische Halsgerichtsordnung dar. Oberster Richter in Südescandra ist ein Secretarius der 9 hohen Richter am Hofe zu Escandra. Nur in besonderen Fällen macht der Freiherr von seinem Begnadigungsrecht Gebrauch. Aufgrund der harten Rechtsprechung und bedingt durch die starke Präsenz königlicher Truppen aus der Heliosakademie, sind die Menschen zu der Auffassung gekommen, daß sich Verbrechen in Südescandra nicht auszahlen.

Städte und Orte

Rosenburg ob der Born

Rosenburg ob der Born ist die größte Stadt Südescandras und befindet sich beiderseits der Ufer der kleinen Born, unterhalb des “schwarzen Felsens” von Escandra, auf welchem die Burg Thardanus liegt. Bereits zehn Jahre nach der Reichsgründung wurde Rosenburg ob der Born zur Hauptstadt Südescandras ernannt. Eine massive Stadtmauer schlingt sich um die Stadt und zeugt von dem grossen Reichtum Rosenburgs. Ertragsgewinne durch Produkte wie Rosenlikör, Rosenöl und verschiedene Duftwässerchen ermöglichten den Bau der Corenusthermen und des Heliostheaters am Marktplatz. Beide erfreuen sich großer Beliebtheit bei der reichen Bevölkerung Heligonias. So besitzen einige Adlige und bedeutsame Kaufleute in deren Nähe einen zweiten Wohnsitz.

Lichterheide

Lichterheide ist in der Brazachebene gelegen und gleichzeitig das Zentrum der Kornkammer Escandras. Zahllose Bauernhöfe, Mühlen auf den naheliegenden Anhöhen, riesige Kornkammern sowie eine fröhliche Lebensweise der Bewohner gehören zu den Merkmalen von Lichterheide. Vor einigen Jahren wurde das Lichterheidener Kontor eröffnet. Hier werden die Getreidemengen von Südescandra sach- und ordnungsgemäß registriert. Die Überschüsse werden vom Kontor entweder in den Kornkammern gespeichert, mittels der nahegelegenen Fuhrhöfe zu den Mühlen transportiert, oder in die Hauptstadt Escandra beziehungsweise in die Garnisonen des königlichen Heeres zur Versorgung gebracht. Seitdem die Getreidemengen vom Kontor aus kontrolliert werden geht kaum noch Getreide verloren.

Lauenburg

Am Brazach gelegen, keine 5 Meilen von der Hauptstadt Escandra entfernt, liegt Lauenburg, die nördlichste Stadt Südescandras. Da Lauenburg ei-nen großen Binnenhafen besitzt, ist es für die Ver-sorgung der Hauptstadt zuständig. Fast alle für Escandra bestimmte Güter gelangen über Lauenburg in die Hauptstadt. Daher sind nahezu sämtliche Waren Heligonias in den großen Lagerhäusern an den Docks oder auf den Marktplätzen zu finden. So haben viele Handelshäuser aus dem In- und Ausland hier Kontore eröffnet. Reisende, die über Lauenburg nach Escandra reisen wollen, erhalten zudem einen ersten leichten Vorgeschmack vom Reichtum der Hauptstadt. Der Wohlstand Lauenburgs rührt nicht allein von den großen Handelsumsätzen, sondern auch von den beträchtlichen Zolleinnahmen der täglich anlegenden Handelsschiffe. Wie in der Brazachpfalz werden von den Zöllen die eine Hälfte an König Helos Aximistilius Tertius abgeführt, die andere an den Freiherrn Südescandras. Weitere Gewinne erzielt Lauenburg durch seine Werft, die allerdings aufgrund der Holzknappheit Südescandras jährlich nur eine begrenzte Anzahl Koggen vom Stapel laufen lassen kann.

Brazachpfalz

Inmitten des Brazach, am südlichsten Ende Escandras, liegt auf einer kleinen Insel die Brazachpfalz - eine Zollburg, die von königlichen Truppen bewacht wird. Sämtliche vorbeifahrenden Handelsschiffe sind verpflichtet, Ihren Wegzoll abzutreten, sei es in Form von Dukaten oder in Form von Handelsgütern. Hierbei wird die eine Hälfte der Zollabgabe direkt der königlichen Staatskasse abgegeben, die andere Hälfte der Herrscherfamilie zu Südescandra.

Bergstedt

Bergstedt ist die wohl größte ceridische Siedlung Südescandras. Am Wildbach “Karn”, der aus dem Schlangenkamm entspringt und sich den Weg quer durch Südescandra bahnt, ist dieses Dorf in den letzten Jahrzehnten erbaut worden. Folgende Legende kursiert in Südescandra über dessen Entstehung: „Als ein ceridischer Fischer an einer ruhigen Stelle des Karn fischen wollte und verzweifelt auf eine kleine Forelle zum Abendessen für sich und seine Familie hoffte, hatte Xurl Erbarmen mit dem armen Mann. So spülte Xurl in seiner grenzenlosen Barmherzigkeit dem hungernden Ceriden einen Klumpen Aurazith aus Poënas Leib zu. Erstaunt und zugleich überglücklich über seinen Fund zog der Mann von dannen. Sich nicht über die große Gnade bewußt, die ihm Xurl zuteil werden ließ, gab er sein erlangtes Vermögen im Überschwang, ohne zu zögern aus, anstatt vernünftig zu handeln. Als alles Aurazith durchgebracht war und sein Ranzen sich wieder meldete, stand der “arme” Ceride erneut da und hatte gleich noch ein paar Freunde mitgebracht, die augenscheinlich auch Hunger hatten. Xurl lies sich nicht lumpen und spülte jedem einzelnen weitere Brocken Aurazith zu, in der Hoffnung, sie würden es nicht wieder so schnell verprassen. Doch leider weit gefehlt! Nach und nach kamen immer mehr Ceriden in immer kürzeren Abständen. Kaum einem ging es noch ums nackte Überleben. Der Aurazithrausch ging in ihren Kreisen um. Als diese auch noch anfingen sich an den heiligen Ufern des Karn niederzulassen, war Xurls Geduld zu Ende. Entschlossen den Unwürdigen eine Lektion zu erteilen spülte er weiterhin Aurazith an. Immer mehr ceridische Siedler strömten den Karn hinauf um sich ein Stück vom Kuchen des Reichtums abzuschneiden. Doch die Menge des angespülten Auraziths nahm mit dem Bevölkerungsanstieg Bergstedts nicht weiter zu. Alsbald hatten die Bürger Bergstedts gerade noch so viel Aurazith zur Verfügung, um sich gerade noch selbst mit Nahrungsmitteln versorgen zu können, jedoch zu wenig um ich andernorts eine Existenz aufbauen zu können. Der Habgier gesellten sich bald Neid und Missgunst um jeden Klumpen Aurazith bei. Heute zieht es keine Ceriden mehr nach Bergstedt. Der einzige, der vom Aurazith mittlerweile noch profitiert, ist der streng ogedische Freiherr von Südescandra, der monatlich seinen Zehnt verlangt.”

Thardanus

Oberhalb Rosenburg ob der Born auf dem Thardanus, dem “schwarzen Felsen” von Südescandra, liegt die gleichnamige Burg. In den Jahren von 118 - 110 v.A.III. erbaut, ist diese Festung heute der Stammsitz der Herrscherfamilie. Mit ihren, in mehreren Stufen angelegten, starken Mauern wirkt sie wie ein Wächter über die Hauptstadt Südescandras und das dahinterliegende Tal der Rosen. Der 80 Meter hohe rechteckige Bergfried im Zentrum der Feste ist der einzige Punkt von welchem aus man das ganze Land überblicken kann.

Das Tal der Rosen

Reisegedanken eines königlichen Boten auf dem Weg nach Fürstenbrück : „ ... dieser dumme Gaul; wird auch nicht jünger. Ich werde mich noch ver-späten. Diesen Brief vom Hohen Richter sollte ich doch dringenst zum König nach Fürstenbrück bringen !”

„ ... Freundliche Menschen sind das hier in Südescandra ! Kaum sehen sie das Reichswappen auf meinem Rock, grüßen sie. Man kommt sich gleich viel edler vor ... , wenn da nur nicht der dumme Gaul wäre ! Aber wenigstens erkennen sie doch gleich meine inneren Werte !”

„ ... Aaaaah, das müssen die Türme von Rosenburg ob der Born sein. Seit dem Pferdewechsel bei der letzten Station verlief die Reise nun doch wesent-lich schneller als erwartet. Außerdem sind die Straßen gut ausgebaut. Tja, das war also Rosenburg ob der Born - schöne Stadt. Auf dem Rückweg muß ich unbedingt die Thermen und das Theater besu-chen.”

„ ... Holla, ganz schön ehrfurchteinflösend liegt die Feste Thardanus nun über mir auf dem ,schwarzen Felsen von Escandra’. Wie man es am Hofe erzählt. Sie wacht über Rosenburg ob der Born ... und über jene hohle Gasse durch die ich kommen muss. Es führt kein andrer Weg nach Fürstenbrück ... ”

„ ... Direkt unheimlich, der Weg durch die Bornschlucht, auf deren Boden Helios sein Licht kaum leuchten lässt. Die Felsen scheinen über mir zu-sammenzuwachsen, so tief ist sie. Ein Glück, dass sie von den königlichen Truppen schwer bewacht wird, einen hinterhältigeren Pass könnten sich We-gelagerer nicht aussuchen ... ”

„ ... Die Born fließt hier mit beachtlichem Getöse durch die Schlucht. Hoffentlich löst der Lärm keinen Steinschlag aus ... ”

„ ... Endlich, dort vorne wird es wieder heller, Helios sei Dank ! Man hatte ja das Gefühl in die Nacht hineinzureiten.”

„ ... Die Schlucht hinter mir gelassen bietet sich nun ein Anblick, der gänzlich im Kontrast zu allem vorherigen steht. Während es eben noch düster, klamm, nass und laut war, so ist es hier hell und erfüllt mit Helios’ warmen Strahlen, wobei die Born als stilles Wässerchen dahinfließt und nichts von ihren wenig später folgenden Stromschnellen verrät. Nur das Summen der Bienen und das Zwitschern der Vögel ist zu hören. Kein Getöse vom Wildbach, kein Lärm ... Ruhe ! Ebenso wird mir nun der Name dieses inmitten der Felsen einge-schlossenen Tals klar. ,Tal der Rosen’, so nennt man es. Wo man hinblickt, Rosen ! In allen nur erdenklichen Farben und Varianten. Von den He-ckenrosen, zu den Seerosen, die auf dem kristallklaren Gebirgswasser des Bornsees treiben, über weiße Rosen bis hin zu roten Rosen. Und dieser Rosenduft ! So stark, dass er bereits in der Bornschlucht auf einen lauert und mich hier beinahe übermannt. Dennoch so angenehm, dass man die Augen schließt, ... sich treiben lässt, ... träumt, ... und sich im Duft verliert ......”

„... Aber es hilft alles nichts, die Botschaft ist eilig und ich muss weiter. Am anderen Ufer liegt bereits Fürstenbrück, die Sommerresidenz seiner allerdurchlauchtigsten Majestät mit ihren Gärten. In keinster Weise steht sie diesem im Schoße Poenas liegenden Paradiese nach.”

„ ... mit der Antwort seiner Majestät im Gepäck, geht es zurück. Vorbei der Traum vom Paradies. Ein letzter Augenblick der Ruhe, den Rosenduft einatmen und den Anblick des Tals genießen. Und dann? Lebe wohl ? Die Erinnerung bleibt mir, genauso wie ein Teil meiner selbst in diesem Tal bleibt. Jenes kleine Paradies, das nun wieder wartet, auf den nächsten kleinen Träumer.”

Fürstenbrück

Das im Tal der Rosen gelegene Fürstenbrück war einst der Stammsitz der Familie zu Thardanus. Da-her finden sich die Rosen im Wappen der Herr-scherfamilie wieder. Über all die Jahrhunderte wurde Fürstenbrück von den Freiherrn Südescandras, die allesamt eine Schwäche für Prunkbauten hatten und haben, ausgeschmückt und erweitert. Keine Kosten wurden gescheut die Pracht dieses Schloßes zu vervollkommnen. So mancher Herrscher hat sich mit dem Anbau eines weiteren Flügels oder dem Ausbau der großen Rosengärten ein Denkmal setzen können. Bis ins Jahr 118 v.A.III. konnte man die Herrlichkeit des Prachtschloßes Fürstenbrück im verborgenen Tal der Rosen geheimhalten, als der damalige heligonische König, Helos Levanus, sich entschloß seine Vasallen in ganz Heligonia einmal auf ihren Stammsitzen zu besuchen. Groß war das Erblassen seiner Majestät, sagt man, beim Anblick Fürstenbrücks. Noch viel größer war jedoch dessen wütendes Erröten nichts von einer solchen nahezu alles in den Schatten stellenden Residenz gewusst zu haben. Um nicht die Gunst seiner Majestät, und die damit verbundenen für die Familie so bedeutsamen Ämter am Hofe, zu verlieren, bot man Helos Levanus an, Fürstenbrück doch als Sommerresidenz zu nutzen. Die Herrscherfamilie Südescandras würde sich hingegen auf dem Thardanus einen neuen Familiensitz errichten. Sogleich, erzählen die Alten, wich die Röte im königlichen Antlitz dem Strahlen der Heliossonne. Seither besuchte Helos Levanus und jeder ihm folgende heligonische König mindestens einmal im Jahr Fürstenbrück. In jenen Besuchstagen herrscht in Südescandra Feststimmung. Bis nach Rosenburg ob der Born säumen Menschen die Straßen an welchen die königliche Kutsche vorbeifährt.

Die Blütenblätter der Rosen des Schlossgartens und des Tales werden von Gärtnern und manchen Bewohnern Rosenburgs ob der Born zum seltenen Rosenlikör und Rosenöl verarbeitet. Das größte Geschenk, das ein Freiherr zu Südescandra jedoch zu machen weiss, ist eine rote Rose aus dem Schlossgarten Fürstenbrücks.

Reitergut der Familie zu Thardanus

Im Hochland Südescandras, inmitten saftiger Weiden, ist das Gestüt der Familie zu Thardanus zu finden. Die hier herangezüchteten Rassepferde sind zwar nicht schnell wie der Wind, doch ausdauernd und mit einem massiven Körperbau ausgestattet. So werden sie seit jeher an die Könige Heligonias verkauft und in der Armee als schwere Schlachtrösser eingesetzt. Derzeit befinden sich etwa 150 Zuchtpferde auf den Koppeln des Gestüts.

Die Erfindergilde des Murphy

In der Nähe des Berges Hornspitz wohnt der Gildemeister Murphy mit seinen Gesellen und Lehrlingen. Beim Volk Südescandras als “Verrückter” abgestempelt baut der introvertierte Erfinder in seinem merkwürdigen “Haus” seltsame Maschinen und Apparaturen. Nachdem sein Laboratorium vor 15 Jahren über Rosenburg ob der Born sich niedergeregnet und einige Häuser in Brand gesteckt hatte, wurde seine Wirkungsstätte vom Freiherrn außerhalb und weit genug entfernt von jeglicher Zivilisation wiederaufgebaut. Seither sind ihm jegliche Versuche Plumbum in Aurazith zu verwandeln verboten. Trotz aller Proteste der Bevölkerung und all der unsinnigen Apparaturen, die Murphy verbricht, wird er dennoch von der Herrscherfamilie unterstützt - bringt er doch mit seinen Gesellen und Lehrlingen, bei den allmonatlichen Vorführungen gelegentlich etwas nützliches zu Wege. So war es sein Verdienst, dass sich die Lichterheidener Mühlenräder schneller drehen können als andernorts oder die Treffsicherheit der königlichen Katapulte und Ballisten auf der Brazachpfalz erhöht wurden.

“Das Loch”

Als “Das Loch” bezeichnet man im Volksmund eine große Höhle, die auf halber Höhe des Berges Hornspitz liegt. Der einzige Zugang in die große Höhle führt über einen von Söhnen des Lichts schwer bewachten Flaschenzug. Den kleinen Kindern Südescandras erzählt man Ammenmärchen von einem großen Drachen, der in der Höhle haust und der Eingang deshalb von Soldaten des Königs bewacht werden muss. Tatsächlich aber führt die Höhle jedoch direkt in das legendäre unterirdische Zwergenreich. Tag für Tag werden dorthin über den großen Flaschenzug große Erzmengen gebracht, welche die Bärtigen zu Rüstungen, Schilden und Waffen für die königlichen Truppen verarbeiten. So fahren täglich einige Wägen unter schwerster Bewachung in die Hauptstadt Escandra.

Die alte Heliosakademie

Im Herzen Escandras, nahe dem Zentralmassiv, lag einst die Heliosakademie. Über mehrere Meilen auf einem Hügel ausgestreckt, für jedermann von Weitem sichtbar, war sie die größte Festung Heligonias. Mit ihren gewaltigen Wehrtürmen, den massiven Bastionen und starken Mauern war sie über die Jahrhunderte allen Anstürmen erhaben. Sämtliche unternommene Belagerungen mussten erfolglos abgebrochen werden. Seit jeher diente sie den königlichen Truppen - den Söhnen des Lichts - als wichtigste Festung, da die Heliosakademie gleichzeitig Ausbildungsstätte und Exerzierplatz junger Heliosgardisten und Heliosritter war. Inzwischen ist die Heliosakademie jedoch in die Hauptstadt nach Escandra umgezogen. Dort wurde nach langjährigem Bau eine noch größere Festung erbaut. Die alte Akademie wurde lange Zeit als Außenposten weiter genutzt, inzwischen dient sie aber einem anderen Zweck, den nur der König und die Reichsritter kennen.