Lanera: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 23. September 2024, 19:25 Uhr
Die Schutzpatronin der Kriegerinnen und Krieger
Sternbild: das Schwert
Einst begab es sich, daß Saarka ihre Unterwelt verließ, um sich bei den Menschen umzusehen. Wie alle der vier Götter hat auch sie Gefallen an den Geschöpfen dieser Weltenschale und sie zu besuchen bereitet ihnen Freude und Abwechslung. Ihre Aufmerksamkeit gilt vor allem den jungen Saarkani, die sie, falls diese sich als würdig erweisen, zu Hochgeweihten beruft. So lernte sie Lanera kennen, die bereits die ersten beiden Jahre ihrer Ausbildung zur Saarka-Geweihten hinter sich hatte. Doch ihre Lehrmeisterin zeigte sich keineswegs zufrieden mit den Fortschritten, die Lanera während ihrer Lehrjahre gemacht hatte. Lanera war es leid Rezepte zu studieren und Kräuter zu sammeln. Sie hatte ein ungestümes Temperament und wollte lieber auf ihrem Pferd reiten und sich im Schwertkampf üben. Gerade dies erweckte das Wohlwollen der Göttin und so beschloß sie Lanera selbst auszubilden und ihr die Künste und Regeln des Kampfes beizubringen. Als sie kräftig und erfahren genug war, ließ Saarka von dem Zwergengott Xetoch ein Schwert schmieden und überreichte es Lanera mit der Aufgabe, daß sie von nun an ihr Leben im Kampf für die Göttin auf der Erdenschale führen soll. Dies war zu einer Zeit, als Heligonia noch nicht das friedliche Land war, das es heute ist. Vom Norden des Landes her drangen immer wieder Schreckensnachrichten von riesigen Monstern, die die neugegründeten Menschensiedlungen angriffen, zerstörten und die Bewohner allesamt abschlachteten. Um diese zu bekämpfen entsandte Saarka sie in den wilden Norden Heligonias. Auf ihrem Weg dorthin versammelte sie noch viele Frauen und Männer um sich, die mit ihr in die Schlacht zogen.
Nördlich des Herzogtums Ostarien folgte Laena der Spur des Grauens und stieß schließlich auf einen schrecklichen Gegner. Sie standen einer wilden Horde humanoider Monster gegenüber, die doppelt so groß wie Menschen waren. Sie trugen keine Kleider, denn ihr Körper war dicht behaart. Beim Anblick in das grobe Gesicht dieser Wesen stockte den Kämpfern der Atem, den zwei riesige Reißzähne ragten aus ihren Mäulern. Wovon sich die Bestien ernähren, war nicht schwer zu erraten, denn als Schmuck trugen sie menschliche Schädel und Gebeine. Lanera erflehte den Schutz und den Segen ihrer Göttin und führte ihre Kämpfer in die Schlacht. Viele ihrer tapferen Anhängerinnen und Anhänger mußten ihr Leben lassen und wurden von den Monstern grausam erschlagen. Doch die Ausdauer und Geschicklichkeit ließ die Menschen nach vielen Stunden erbitterten Kampfes siegen. Nur wenige der Bestien gelang es zu entkommen und es folgte auch weiterhin kein Überfall mehr auf eine Siedlung.
Lanera selbst wurde schwer verletzt nach Escandra gebracht. Eine Keule hatte ihr linkes Bein zertrümmert. Verzweifelt fragte Lanera die Göttin, wie sie ihr weiterhin dienen könnte, wenn sie als Krüppel umhergehen müßte. Saarka schickte sie in die Baronie Anthan und zeigte ihr einen Fels, auf der Lanera mit ihren verbliebenen Getreuen eine Burg mit Namen Mahanel bauen soll. Hier gründete Laena eine Krieger-Akademie für Frauen, die ihr Leben der Göttin und dem Kampf gewidmet haben. Ein Wandteppich im Empfangssaal erzählt noch heute von der blutigen Schlacht gegen die grausamen Ungeheuer. Fremde jedoch haben selten die Gelegenheit diese Burg zu betreten. Die Saarka-Geweihten führen dort ein abgeschiedenes Dasein und so ist wenig über das Leben in Mahanel bekannt. Nur wenn der König die Kriegerinnen für eine wichtige Schlacht anfordert, verlassen die Saarka-Kriegerinnen ihre Burg.
So ereignete es sich, daß viele Jahre nach Laneras Tod die Herzogtümer Ostarien und Ligonii Krieg hatten. Der Sieg war Ostarien bereits sicher, als ein Banner Saarka-Kriegerinnen das Schlachtfeld stürmte. Viele Augenzeugen berichteten, daß es Lanera selbst war, die auf einem schwarzen Roß ihre Streiterinnen anführte und durch ihre geschickte Schwertführung die Ostarier zurückdrängen konnte. Doch nach der Schlacht konnte keiner Laena finden, weder unter den Lebenden, noch unter den Toten. Da wußten die Menschen, daß sie von Saarka geschickt wurde, um einen göttergefälligen Ausgang des Krieges herbeizuführen. In der darauffolgenden Zeit entstanden noch viele Geschichten, wie Lanera eine Schlacht entschieden haben soll. Jeder gläubige Ogede erbittet den Schutz Laneras, bevor er in einen Krieg zieht und hofft, sie möge ihm siegreich zur Seite stehn.
Heute, da Friede im Land herrscht erscheinen die Saarka-Kriegerinnen immer dann, wenn einer ihrer Schwestern ein Unrecht widerfährt. Auch an wichtigen Turnieren stellen die Streiterinnen ihre Kampftüchtigkeit unter Beweis und überall werden sie wegen ihrer Schönheit und Stärke bewundert.