Briefspiel/Mittxurlfest-Tlamana: Unterschied zwischen den Versionen

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"Nein, nein, die meinte ich nicht", antwortet der Medicus. "Das war eine Helferin aus einem der nahen Dörfer. Ich meinte Ariadna, eine mittelgroße Frau, braunes, zu einem Zopf geflochtenes Haar, Gelehrtenmantel... Sie meinte, sie hätte ebenfalls von den kuriosen Dingen auf Arkengrundt gehört und wollte sehen, ob sie helfen kann. Hans hatte ja nach mir gesucht und überall herumgefragt."
"Nein, nein, die meinte ich nicht", antwortet der Medicus. "Das war eine Helferin aus einem der nahen Dörfer. Ich meinte Ariadna, eine mittelgroße Frau, braunes, zu einem Zopf geflochtenes Haar, Gelehrtenmantel... Sie meinte, sie hätte ebenfalls von den kuriosen Dingen auf Arkengrundt gehört und wollte sehen, ob sie helfen kann. Hans hatte ja nach mir gesucht und überall herumgefragt."
"Oh, dann habe ich hier wirklich etwas verwechselt. Aber die Beschreibung passt mit der Frau zusammen, die ich in Erinnerung habe. Nun, vielleicht ergibt sich in den nächsten Tagen ja noch Gelegenheit, mit ihr zu sprechen." Hannes macht einen Pause und grübelt etwas vor sich hin. "Ich bitte um Verzeigung, aber es wäre wohl sinnvoll, wenn ich mich ein halbes Stündchen zurückziehe. Ich möchte versuchen die letzten Tage, das neu Erfahrene und ein paar Schriftstücke in Einklang zu bringen. Wenn ihr mich sucht, ich bin in meinem Schlafraum." Mit einer leichten Verbeugung zieht sich Hannes zurück. Und wird sich -  so zwischenzeitlich nichts geschieht - erst in einer guten halben Stunde wieder zeigen.
Die halbe Stunde ist nicht ganz verstrichen, da fliegt die Tür von Hannes Raum auf. „Oh ich Idiot, ich Trottel! Ich begriffsstutzigster Hirsch unter der Sonne!“ Mit diesen und einer ganzen Kladde an weiter Selbstbeschimpfungen stampft Hannes die Treppen runter und zum See. An der Ferne sieht man, wie der mit zornigem Schritt um den See geht und dabei immer wieder anhält. Mal wirft er die Hände nach oben, mal wendet er sich seinem Spiegelbild im Wasser zu und scheint es zu beschimpfen. Nach und nach wird er wohl ruhiger und als er wieder bei der Burg ankommt macht er zwar immer noch einen sehr gereizten Eindruck, ist aber gefasst.
Er macht sich auf den Weg zur Hausherrin.
Mit einem undefinierbaren Blick spricht er bei ihr vor. „Werte Theodora, gestern hattet ihr etwas einzugestehen, heute bin ich an der Reihe. Ich meldete mich bei euch als zufällig vorbeikommender Gast und bot euch einen Vortrag an. Ich hoffte auf eure Gastfreundschaft und war mir sicher, ihr würdet mir diese nicht ausschlagen. Nun ist es so, dass ich nicht zufällig  hier war. Ich nutzte die Ausrede und das Angebot des Vortrags, weil meine Anwesenheit hier Teil meines Auftrags war. Es war sicher nicht galant, eure Gastfreundschaft auszunutzen und es tut mir leid. Ich wurde geschickt, weil ein vermeintlich abtrünniges Mitglied meines Ordens hier vermutet wurde oder zumindest seine Taten hier zum Wirken kommen sollten. Er ist oder besser war ein Mitglied in der Zunft der Künstler und beschäftigte sich mit der magischen Wirkung von Liedern und Melodien an sich und auch in Verbindung mit Apparati. Ich bin mittlerweile zur Überzeugung gekommen, dass des der Betiser Händler war, den ich suchte. Es war wohl bekannt, dass er oder seine neuen Freunde hier seien oder dass ihr tun hier wirkt und ich wurde geschickt, um mehr zu erfahren.. Irgendwann entschloss ich mich, die Septa zu tanzen und so geriet meine Suche ins stocken. Ich bekämpfte so zwar sein tun, aber ich konnte nicht herausfinden, wer er war. Der Gedanke an den Betiser kam mir erst heute. Bei der Macht seiner Melodie hätte mir diese Erkenntnis gestern zwar auch nichts genutzt, aber trotzdem ärgert mich die Tatsache, dass ich erst heute auf diesen Schluss komme."
Vogtin Theodora hört sich die ganze Zerknirschtheit an und lächelt dann fein: "Herr Magister Reichenbach, unterschätzt Eure Bekanntheit nicht. Warum solltet Ihr ausgerechnet unser Mittxurlfest besuchen, da Ihr mit meinem Haus bisher noch nichts zu tun hattet, es sei denn zu einem höheren Zweck als dem einfachen Tanzvergnügen. Schon beim Lesen Eures Briefes habe ich vermutet, dass wohl mehr dahinterstecken mag. Wie könnte ich einem Gelehrten von Eurem Ruf nachtragen, dass er vorerst seine Interessen wahrt. Aber ich wäre wohl etwas enttäuscht gewesen, wenn Ihr Euch ohne ein erklärendes Wort wieder verabschiedet hättet. Umso mehr freue ich mich, dass Ihr nun doch etwas mehr Vertrauen gefaßt habt."
"Nun, jeder scheint hier seine kleinen Geheimnisse zu haben. Es mag tatsächlich sein, dass ich meine Bekanntheit unterschätzt habe und ab und an wünsche ich mir, ein unbekannter kleiner Schrauber zu sein. Das würde manches so viel einfacher machen. um so mehr danke ich euch für euer Verständnis. Ich fürchte, hier kann ich nichts mehr tun. Der Betiser kann mittlerweile überall sein und ich fürchte, er war zu schlau um irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Es ist nur leider so, als müsste ich mich zweiteilen. Denn sowohl in Betis als auch in Darian gibt es Dinge, die zu hinterfragen sind. Aber ich denke, Betis wäre fürs erste die bessere Wahl."
Dann wendet sich Hannes an Baron Ansgar von Berath.
"Euer Hochwohlgeboren, ich möchte eine Bitte äußern. Mir ist sehr an den Hintergründen des hier geschehenen gelegen, allerdings werde ich nicht umhin kommen, in diesem Zuge auch das Haupthaus meines Ordens in Darian aufzusuchen. Allerdings sind die Grenzen geschlossen und der Umweg ist groß. Ob aber die Zeit dafür bleibt weiß ich nicht. Ich ersuche euch deswegen um einen Passierschein für die Grenze nach Darian."
Ansgar von Beraht: "Ich werde Eurer Bitte nachkommen unter der Bedingung, dass Ihr auf Eurem Rückweg nach Fahlberg kommt, um dort mein Gast zu sein. Mit Freude und Interesse werde ich dann Euren Erkenntnissen lauschen."
"Wann das euer Wunsch ist, dann werde ich ihm gerne nachkommen, soweit das in meinen Möglichkeiten steht. Ich muss euch aber vertrösten, dass es eine Weile dauern könnte. Die gesuchten Personen haben unter Umständen einen beträchtlichen Vorsprung und könnte überall sein. Kurz gesagt: Die Spur ist kalt. ich werde also zuerste Betis und die Oase Gebeh besuchen und wenn ich dort mehr erfahre, werde ich meine Reise vorsetzen. Erst wenn keine Chance auf Erfolg besteht oder meine Arbeit getan ist, werde ich euch besuchen können. Dann aber werde ich gerne den Weg nach Fahlberg einschlagen."
Sollte nichts weiteres nennenswerte Geschehen, dann wird Hannes noch an diesem Tag Richtung Betis aufbrechen.
Da wohl nichts mehr ansteht bricht Hannes im Laufe des Nachmittags in Richtung Betis auf, wo er wohl auch einige Tage später ankommen sollte. Er quartiert sich in den Gästeräumen des örtlichen Zunfthauses des Ordo Mechanicus ein und wäscht sich erst einmal den Staub der Reise ab. Dann verfasst er 2 Schriftstücke. Das erste enthält in verschlüsselter Form einen groben Abriss der Ereignisse auf der Burg (ohne Erwähnung des Liedes). In dem Schriftstück kündigt er auch an, sehr bald in die Oase zurückzukehren. Er übergibt das Schreiben dem Vorsteher des Zunfthauses mit der dringenden Bitte, es so schnell wie möglich ins Haupthaus des Ordens bringen zu lassen.
Das zweite Schreiben lautet wie folgt: "Hoch geschätzte Mama Nelli! Nach längerer Zeit verweile ich wieder in Betis und es wäre mit ein dringendes Anliegen euch einen Besuch abzustatten. Es gibt so manches Alte und auch einiges Neue, das ich mit euch persönlich besprechen möchte. Ich weiß, meine Sorgen und Nöte sind bei euch in guten Händen. Solltet ihr ein persönliches Gespräch einrichten können, dann wäre ich euch sehr zu Dank verpflichtet. Um eine Nachricht wäre ich euch Dankbar! Gezeichnet Hannes Reichenbach". Dieses Schreiben schickt er per Boten (samt gutem Handgeld für den Boten) zu Mama Nellis Haus.
Dann geht Hannes los und besorgt 2 Flaschen schweren, wohl gereiften Rotwein. Wieder zurück im Ordenshaus ruht er sich erst mal aus und wartet auf Nachricht.
Diese läßt nicht lange auf sich warten, natürlich hat die Dame für einen so angenehmen Gast Zeit. Hannes macht sich auch bald auf den Weg und betritt am späten Nachmittag gut gelaunt das ihm wohlbekannte Haus. Ein begrüßendes Nicken hier und da, emsiges Treiben in der Küche, denn bald öffnet das Restaurant. Mama Nelli begrüßt ihn in ihrem Arbeitszimmer, wie immer um diese Zeit in einem gepflegten Hausmantel. Lächelnd bittet sie ihn, Platz zu nehmen.
Hannes begrüßt Mama Nelli wie es sich gehört mit Handkuss. "Werte Mama Nelli! Ich hoffe, ihr musstet euch keine Umstände machen. Ich habe euch ein gute Tröpfchen mitgebracht, von dem ich hoffe, dass ihr es schätzen werdet." Die nächsten paar Minuten verbringen die beiden wohl im üblichen Small talk. Irgendwann kommt Hannes aber zum Punkt. "Mama Nelli, ihr könnt ich sicher denken, dass mich Sorgen zu euch führen. Ich nehme an, dass ich diesmal schneller bin als die Gerüchte, aber es ist auch ohne Belang. Es wird sicher bald nach Betis dringen, dass es einen gewissen Vorfall im Thaler Hinterland gab. Beim Mitxurlfest in Arkengrundt spielten sich einige unerhörte Dinge ab, die so manchen - darunter auch einige Barone - in Gefahr brachten. Das Fest konnte nur stattfinden, weil die Betiser Familie Minsterer wesentlich zur Finanzierung beitrug. Und das, obwohl sie wohl anscheinend kurz vor dem Ruin steht. Der anwesende Vertreter der Familie gab an, dass man sich dadurch so manches erhoffte und sich die Familie deshalb zu diesem Schritt entschloss. Es erstaunt sicher nicht, dass die Mitglieder der Familie, die anwesend waren, als Drahtzieher der Geschehnisse entlarvt wurden. Auch der Verdacht, dass die Familie Minsterer von außen unterwandert und korrupiert wurde, ist nicht von der Hand zu weisen.
Nelli blickt verwundert: "Minsterer?? Minsterer.... den Namen hab ich schon mal gehört, unbedeutende Händler. Wenn sie tatsächlich vor dem Ruin stehen, wäre das eine interessante Information. Habt ihr dieses Geständnis von ihnen selbst gehört? Das wäre in der Tat ungewöhnlich. Andererseits wäre dann der Gedanke, ein bekanntes kulturelles Ereignis zu finanzieren kein schlechter Weg, um auf sich aufmerksam zu machen. Könnt Ihr mir die Namen der Abgesandten nennen, die vor Ort waren?"
"Es liegt mir sehr am Herzen, mehr über diese Vorgänge zu erfahren, da ich einige der vorgefallenen Dinge sehr persönlich nehme. Nun liegt mein Ohr nicht am Puls von Betis, wie es das eure. Ich komme dehalb als Bittsteller zu euch. Wäre es möglich, dass ihr in der nächsten Zeit die Ohren diesbezüglich offenhalten könntet? Seid euch versichert, ich würde es euch danken! Allerdings müsst ihr auch wissen, dass hier unter Umständen eine gewisse Gefahr lauert..."
"Das ist kein Problem, solche Dinge interessieren mich auch persönlich. Ich nehme stark an, dass die Geschichte sehr bald in Betis die Runde machen wird. Etwaige Gerüchte werde ich gern genauer unter die Lupe nehmen. Da darf man gespannt sein, ob die Rechnung für die Familie so aufgeht, wie sie sich das vorgestellt hat... Aber was meint Ihr, mit welcher Art Gefahr ich rechnen sollte? In Betis genieße ich einen besonderen Respekt. Fremde von außen?"
Hannes nennt bereitwillig die Namen der beiden Familienmitglieder. ''[Hallo Günne, das ist uns  doch ein wenig zu einfach :-) Bitte nenn uns die Namen oder wenigstens die verwandtschaftlichen Verhältnisse. Wenn Hannes dazu nichts sagen kann, wird es wohl eine Personenbeschreibung tun müssen.]'' Er erwähnt auch noch, dass sie von einer Zofe und einem Diener begleitet wurden, die mit ihnen unter einer Decke steckten. Hannes merkt auch an, dass er davon ausgeht, dass sich hinter den Namen - so sie überhaupt existieren - andere Personen verbargen.
Auf die Frage nach der Art der Gefahr merkt Hannes an: "Ich denke, dass Betiser Familie nicht hinter der Sache steckt, sondern nur eine Marionette war. Es handelt sich wohl um eine Gruppierung, die mit großer Skrupellosigkeit vorgeht. Gesetze, ob nun Halsgerichtsordnung oder die Betiser Gepflogenheiten sind ihnen gleich. Die Ereignisse dort vor Ort bargen für alle Anwesenden eine Gefahr. Unter den Gästen waren neben 2 ausländischen Gesandtschaften auch mindestens 4 heligonische Barone. Wer so agiert, der gibt nicht viel auf einen guten Ruf in Betis."
Nelli lacht: "Herr Reichenbach, ich verlasse mich nicht allein auf einen guten Ruf, das genügt weder in Betis noch anderswo. Schön, dass Ihr zwischen Gruppierungen mit großer Skrupellosigkeit und Betiser Gepflogenheiten noch Unterschiede macht. Aber ich denke, ich weiß, was Ihr meint. Ich werde ein Auge darauf haben und sehen, was ich herausfinden kann."
Hannes schmunzelt "Ich habe nicht gesagt, das Betiser nicht auch skrupellos sein können. Aber sie beweisen dabei stil. Ich bedanke mich auf jeden Fall herzlich und stehe in eurer Schuld. Sollte es etwas geben, womit ich euch dienlich sein kann, dann lasst es mich wissen."
Hannes grübelt ein wenig. Dann grift er in seine Tasche und holt ein paar Zettel heraus, die zwar sauber zusammengefaltet sind, aber über und über mit scheinbar wirren Notizen gefüllt sind. Einige Momente blickt er gedankenverloren und doch suchend auf die Blätter. Dann sieht er wieder Mama Nelli an "Der Herr nannte sich Heinrich, während sie sich als Cordula ausgab. Beide aus dem Hause Minsterer. Die Namen der beiden Dienstboten habe ich nicht vermerkt und ich denke auch nicht, dass das von Interesse ist. Nebenbei: Speziell bei dem Herren bin ich mir recht sicher, dass es sich um jemanden anderen handelte. Jemanden, der eigentlich nicht aus dem Hause Minsterer stammt."

Aktuelle Version vom 13. Februar 2008, 18:32 Uhr

Am Tag nach dem Fest herrscht wohl große Aufbruchsstimmung auf der Burg. Am etwas späteren Morgen ist auch Hannes wieder zu sehen, der ein klein wenig humpelt. Scheinbar tun im mächtig die Beine weh von der endlosen Tanzerei am Vorabend.

Als sich die Gelegenheit ergibt, geht Hannes auf die Hausherrin zu. "Werte Theodora, auch wenn die Gefahr abgewendet wurde liegen doch die Hintergründe im Dunkeln. Auch wenn Doria also vermutlich wieder frei und fern von hier ist, man wird ihr weiter nachstellen. Ich sage das aus 2 Gründen. Zum einen interessiere ich mich sehr für die Hintergründe des hier vorgefallenen, zum anderen schulde ich Doria doch einigen Dank. Immerhin hat sie mich geheilt.Leider kam ich aber nun gestern ob der vielen Tanzproben nicht dazu, alles zu untersuchen, was hätte untersucht werden müssen. Ich möchte euch deshalb um einen Gefallen bitten. Ich bitte euch um die Erlaubnis, die Gemächer der vermeintlichen Familie Minsterer und deren Gepäck zu untersuchen. Zudem erbitte ich die Erlaubnis, die Leichen untersuchen zu dürfen. Würdet ihr mir das bitte erlauben?"

SL-Info: Es gibt keine Leichen! Die Leichen gab es nur in eurem Wahn... auch kein Gepäck, keine Spur von den Betisern. Und kein Obelisk, keine seltsamen Gegenstände, die nicht auf die Burg gehören etc. Allerdings ist der alte Tanzmeister tatsächlich gestorben... und auch der Hauptmann der Wache und Ludmilla, die Wache, sind verschwunden. Und die seltsamen Briefe, die Kiste mit dem Spiegel etc. - alles weg.

Cestric betrachtet die erstaunten Blicke von Hannes, kratzt sich im Nacken und meint: "Na, das ist eine gute Erklärung, wieso niemand die Sprößlinge der Betiser Familie kannte. Dann entsprangen die Figuren komplett den Wahnvorstellungen, welchen wir zum Opfer gefallen waren."

Theodora: "Meine Herren, verzeiht, dass ich unterbreche, aber die vier Gäste aus Betis reisten 4 Tage vor Beginn des Mittxurlfestes an. Bis dahin gab es nichts Ungewöhnliches auf dieser Burg, auch keine Wahnvorstellungen. Die Betiser hatten ihre Ankunft angemeldet, wiesen einen Heliosbrief vor und machten auch so einen ganz seriösen Eindruck. Natürlich ließ ich in Betis nachfragen, was dort über die Familie bekannt ist - man will ja nicht in zwielichtige Geschäfte geraten, Ihr versteht -, aber mehr, als dass die Familie recht bedeutungslos ist, kam nicht dabei heraus. Ich kann Euch aber versichern, dass die vier Betiser schon anwesend waren, bevor die Wahnbilder begannen. Das Gleiche gilt für Doria."

Cestric: "Einer der Betiser, so wurde mir berichtet, konnte sogar den Wahn kontrollieren und ihm befehligen, den werten Metabor zu befallen... eine sehr merkwürdige Rolle, welche die Betiser ausfüllten. Wenn ich recht vermute, hing der Wahn mit der 'Ohrwurm-Melodie' zusammen, welche auch das Thema des Götter-Teils der Septa Couranta war. Vielleicht hat diese Melodie Spuren hier in der Umgebung hinterlassen. Wir können versuchen, diese zu finden: Ich spiele die Melodie nochmal, variiere darüber, und versuche dadurch, die Spuren zum Schwingen zu bringen. Ihr beobachtet die Umgebung (mit euren Apparati scheint das ja möglich zu sein) und seht nach, wo sich etwas tut. Oh, und werft auch sicherheitshalber einen Blick auf mich - einmal Wahnsinn reicht mir zu genüge."

Hannes hört sich die Theorie von Cestric an. "Nun, werter Cestric, im Bezug auf die Ähnlichkeit zur Septa habe ich eine andere Vermutung. Immerhin wollte der Betiser ja, dass wir die Tänze nicht tanzen sollten, was wir ja dann doch getan haben." Hannes blickt etwas leidend auf seine Beine hinab. "Er wollte also alles, was mit den Tänzen zu tun hat schlecht machen. Würde passen. Es muss aber nicht so sein. Die Verwendung der Macht der Septa wäre durchaus auch denkbar."

Theodora: "Ich kann Meister Cestric hier bestätigen. Der Herr mit den Echsenhänden, Ihr erinnert Euch sicher, konnte in meiner Anwesenheit über eine Art Gefühl, welches er Aura nannte, feststellen, dass die Betiser alles daran setzen wollten, die Aufführung der Septa Couranta zu verhindern."

Hannes: "Aber die Tatsache, dass es sich unter Umständen nur um eine Person und um unseren Wahn handelte gibt mir zu denken. Ich habe eine Vermutung, die mir gar nicht gefällt. Trotzdem sollten wir erst ein paar Messungen durchführen, um sicherzugehen, dass das Lied verflogen ist. Und wenn noch Reste da sind, dann werden wir sie untersuchen." Hannes packt den Kreiselresonator aus und bestückt ihn mit der schriftlichen Tonfolge des Liedes. Dann geht er in der Burg auf die Suche.

Hannes werkelt sich eine Zeitlang durch die Burg und untersucht besonders die Stellen, wo die Melodie ausgesprochen deutlich zu hören war. Er ist mit seiner Arbeit noch nicht fertig, als er wieder bei Cestric ankommt und sich am Kopf kratzt. "Werter Cestric, ich habe keine Ahnung von Bardenzaubern. Sollte ich jetzt also Unfug reden, dann verzeiht mir. Aber besteht eine Möglichkeit, die Kraft eurer Lieder auch als eine Art Werkzeug oder Dedektion einzusetzen? Ich weiß, die Macht eurer Lieder erwächtst in der Regel aus der Stimmung und deren Verstärkung. Aber vielleicht kann man das ja abstrahieren. Wenn ihr ein Lied spielt, das um eine ungünstige Notenstufung von dem Zauberlied auf der Burg abweicht, dann müsste es doch plötzlich fürchterlich schräg klingen, wenn noch etwas von dem gesuchten Lied in der Luft liegt, oder? Nach meiner Logik müsste das gehen, aber wie schon gesagt, ich habe keine Ahnung von der Bardenkunst... Wenn es aber geht, dann wären die Erfolgsaussichten sicher größer als mit meinen Geräten. Immerhin sind die Ähnlichkeiten dann erheblich."

Ein etwas nachdenklicher Rasmus kommt hinzu und wirft, nachdem er zugehört hat ein: "Eine reine Wahnvorstellung scheint alles nicht gewesen zu sein, sondern noch etwas mehr - wenn ihr euch erinnert so haben wir für unsere Messungen im Abend ja einen Anker konstruiert, der ebenfalls von den Phänomenen beeinflusst gewesen zu sein scheint - oder hat uns hier nur unsere Wahrnehmung beim Ablesen der Messergebnisse einen Streich gespielt?" Vielleicht sollten wir auch noch einmal mit dem Medicus reden und uns aus seiner Sicht die Ereignisse beschreiben lassen - vor allem, was in seiner Realität mit den Betisern vorgefallen ist (OT: ich hoffe mal, das derlei nicht schon am Abend direkt erläutert wurde - davon hätte ich dann, bis auf evtl. Berichte nichts mitbekommen - IT kam es noch nicht zu einer genauen Schilderung der Ereignisse im Rittersaal...)

Cestric grinst bei Hannes' Erläuterungen. "Das ist ziemlich genau das, was ich meinte. Ich kann versuchen, Reste der Melodie zum Mitklingen zu bringen. An Passagen der Übereinstimmung wird das gut gelingen, an nicht passenden Stellen schwingt entweder weniger mit oder es 'reibt' sich. Wegen mir können wir einen Versuch wagen..." Sprach's, und zückt seine Flöte, die immer in seinem Gürtel steckt.

Während Cestric auf Burg Arkengrundt mit seiner Flöte an verschiedenen Orten eine Melodie spielt, lässt Theodora den Medicus noch einmal kommen, so dass Rasmus ihm Fragen stellen kann. Als Rasmus den Medicus nun also über die Betiser befragt, antwortet dieser: "Ich habe keine Betiser gesehen. Ich weiss aber, dass vor einiger Zeit Betiser angereist sind. Die Hausherrin kann dies sicher bestätigen. Diese waren jedoch, als ich von Hans Rübenfeld zur Burg geholt wurde, nicht mehr dort anwesend. Hans Rübenfeld schien der einzige auf der Burg gewesen zu sein, der nicht von dem Wahnsinn betroffen war. Gleichzeitig mit mir kam auch die Gelehrte an, die mich und meine eigenen Gehilfen bei unseren Bemühungen unterstützt hat. Allerdings muss sie wohl rasch abgereist sein. Ich habe ihr nicht mehr danken können, nachdem wir es geschafft hatten, alle zu heilen." Der Medicus schaut fragend zu Rasmus und den anderen Magistern.

Inzwischen kommt Cestric zurück und berichtet, dass sein Flötenspiel keinen Effekt erzielt hat, ausser dass ein paar Bedienstete den Klängen gelauscht haben. Die anderen erzählen ihm kurz vom Bericht des Medicus.

Hannes bedauert, dass Cestric nichts finden konnte. Dann wendet er abere seine Aufmerksamkeit wieder dem Medicus zu. "Eine Gelehrte? Ich gebe zu, ich war nach Ende des Tanzes benommen und im allgemeinen durcheinander nahm ich zwar eine Frau bei euch wahr, aber mehr auch nicht. Es ist gut möglich, dass ich sie verwechsele. Deshalb eine Bitte: Nennt mir ihren Namen und gebt mir eine Beschreibung der Dame."

"Nein, nein, die meinte ich nicht", antwortet der Medicus. "Das war eine Helferin aus einem der nahen Dörfer. Ich meinte Ariadna, eine mittelgroße Frau, braunes, zu einem Zopf geflochtenes Haar, Gelehrtenmantel... Sie meinte, sie hätte ebenfalls von den kuriosen Dingen auf Arkengrundt gehört und wollte sehen, ob sie helfen kann. Hans hatte ja nach mir gesucht und überall herumgefragt."

"Oh, dann habe ich hier wirklich etwas verwechselt. Aber die Beschreibung passt mit der Frau zusammen, die ich in Erinnerung habe. Nun, vielleicht ergibt sich in den nächsten Tagen ja noch Gelegenheit, mit ihr zu sprechen." Hannes macht einen Pause und grübelt etwas vor sich hin. "Ich bitte um Verzeigung, aber es wäre wohl sinnvoll, wenn ich mich ein halbes Stündchen zurückziehe. Ich möchte versuchen die letzten Tage, das neu Erfahrene und ein paar Schriftstücke in Einklang zu bringen. Wenn ihr mich sucht, ich bin in meinem Schlafraum." Mit einer leichten Verbeugung zieht sich Hannes zurück. Und wird sich - so zwischenzeitlich nichts geschieht - erst in einer guten halben Stunde wieder zeigen.

Die halbe Stunde ist nicht ganz verstrichen, da fliegt die Tür von Hannes Raum auf. „Oh ich Idiot, ich Trottel! Ich begriffsstutzigster Hirsch unter der Sonne!“ Mit diesen und einer ganzen Kladde an weiter Selbstbeschimpfungen stampft Hannes die Treppen runter und zum See. An der Ferne sieht man, wie der mit zornigem Schritt um den See geht und dabei immer wieder anhält. Mal wirft er die Hände nach oben, mal wendet er sich seinem Spiegelbild im Wasser zu und scheint es zu beschimpfen. Nach und nach wird er wohl ruhiger und als er wieder bei der Burg ankommt macht er zwar immer noch einen sehr gereizten Eindruck, ist aber gefasst. Er macht sich auf den Weg zur Hausherrin. Mit einem undefinierbaren Blick spricht er bei ihr vor. „Werte Theodora, gestern hattet ihr etwas einzugestehen, heute bin ich an der Reihe. Ich meldete mich bei euch als zufällig vorbeikommender Gast und bot euch einen Vortrag an. Ich hoffte auf eure Gastfreundschaft und war mir sicher, ihr würdet mir diese nicht ausschlagen. Nun ist es so, dass ich nicht zufällig hier war. Ich nutzte die Ausrede und das Angebot des Vortrags, weil meine Anwesenheit hier Teil meines Auftrags war. Es war sicher nicht galant, eure Gastfreundschaft auszunutzen und es tut mir leid. Ich wurde geschickt, weil ein vermeintlich abtrünniges Mitglied meines Ordens hier vermutet wurde oder zumindest seine Taten hier zum Wirken kommen sollten. Er ist oder besser war ein Mitglied in der Zunft der Künstler und beschäftigte sich mit der magischen Wirkung von Liedern und Melodien an sich und auch in Verbindung mit Apparati. Ich bin mittlerweile zur Überzeugung gekommen, dass des der Betiser Händler war, den ich suchte. Es war wohl bekannt, dass er oder seine neuen Freunde hier seien oder dass ihr tun hier wirkt und ich wurde geschickt, um mehr zu erfahren.. Irgendwann entschloss ich mich, die Septa zu tanzen und so geriet meine Suche ins stocken. Ich bekämpfte so zwar sein tun, aber ich konnte nicht herausfinden, wer er war. Der Gedanke an den Betiser kam mir erst heute. Bei der Macht seiner Melodie hätte mir diese Erkenntnis gestern zwar auch nichts genutzt, aber trotzdem ärgert mich die Tatsache, dass ich erst heute auf diesen Schluss komme."

Vogtin Theodora hört sich die ganze Zerknirschtheit an und lächelt dann fein: "Herr Magister Reichenbach, unterschätzt Eure Bekanntheit nicht. Warum solltet Ihr ausgerechnet unser Mittxurlfest besuchen, da Ihr mit meinem Haus bisher noch nichts zu tun hattet, es sei denn zu einem höheren Zweck als dem einfachen Tanzvergnügen. Schon beim Lesen Eures Briefes habe ich vermutet, dass wohl mehr dahinterstecken mag. Wie könnte ich einem Gelehrten von Eurem Ruf nachtragen, dass er vorerst seine Interessen wahrt. Aber ich wäre wohl etwas enttäuscht gewesen, wenn Ihr Euch ohne ein erklärendes Wort wieder verabschiedet hättet. Umso mehr freue ich mich, dass Ihr nun doch etwas mehr Vertrauen gefaßt habt."

"Nun, jeder scheint hier seine kleinen Geheimnisse zu haben. Es mag tatsächlich sein, dass ich meine Bekanntheit unterschätzt habe und ab und an wünsche ich mir, ein unbekannter kleiner Schrauber zu sein. Das würde manches so viel einfacher machen. um so mehr danke ich euch für euer Verständnis. Ich fürchte, hier kann ich nichts mehr tun. Der Betiser kann mittlerweile überall sein und ich fürchte, er war zu schlau um irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Es ist nur leider so, als müsste ich mich zweiteilen. Denn sowohl in Betis als auch in Darian gibt es Dinge, die zu hinterfragen sind. Aber ich denke, Betis wäre fürs erste die bessere Wahl." Dann wendet sich Hannes an Baron Ansgar von Berath. "Euer Hochwohlgeboren, ich möchte eine Bitte äußern. Mir ist sehr an den Hintergründen des hier geschehenen gelegen, allerdings werde ich nicht umhin kommen, in diesem Zuge auch das Haupthaus meines Ordens in Darian aufzusuchen. Allerdings sind die Grenzen geschlossen und der Umweg ist groß. Ob aber die Zeit dafür bleibt weiß ich nicht. Ich ersuche euch deswegen um einen Passierschein für die Grenze nach Darian."

Ansgar von Beraht: "Ich werde Eurer Bitte nachkommen unter der Bedingung, dass Ihr auf Eurem Rückweg nach Fahlberg kommt, um dort mein Gast zu sein. Mit Freude und Interesse werde ich dann Euren Erkenntnissen lauschen."

"Wann das euer Wunsch ist, dann werde ich ihm gerne nachkommen, soweit das in meinen Möglichkeiten steht. Ich muss euch aber vertrösten, dass es eine Weile dauern könnte. Die gesuchten Personen haben unter Umständen einen beträchtlichen Vorsprung und könnte überall sein. Kurz gesagt: Die Spur ist kalt. ich werde also zuerste Betis und die Oase Gebeh besuchen und wenn ich dort mehr erfahre, werde ich meine Reise vorsetzen. Erst wenn keine Chance auf Erfolg besteht oder meine Arbeit getan ist, werde ich euch besuchen können. Dann aber werde ich gerne den Weg nach Fahlberg einschlagen." Sollte nichts weiteres nennenswerte Geschehen, dann wird Hannes noch an diesem Tag Richtung Betis aufbrechen.

Da wohl nichts mehr ansteht bricht Hannes im Laufe des Nachmittags in Richtung Betis auf, wo er wohl auch einige Tage später ankommen sollte. Er quartiert sich in den Gästeräumen des örtlichen Zunfthauses des Ordo Mechanicus ein und wäscht sich erst einmal den Staub der Reise ab. Dann verfasst er 2 Schriftstücke. Das erste enthält in verschlüsselter Form einen groben Abriss der Ereignisse auf der Burg (ohne Erwähnung des Liedes). In dem Schriftstück kündigt er auch an, sehr bald in die Oase zurückzukehren. Er übergibt das Schreiben dem Vorsteher des Zunfthauses mit der dringenden Bitte, es so schnell wie möglich ins Haupthaus des Ordens bringen zu lassen. Das zweite Schreiben lautet wie folgt: "Hoch geschätzte Mama Nelli! Nach längerer Zeit verweile ich wieder in Betis und es wäre mit ein dringendes Anliegen euch einen Besuch abzustatten. Es gibt so manches Alte und auch einiges Neue, das ich mit euch persönlich besprechen möchte. Ich weiß, meine Sorgen und Nöte sind bei euch in guten Händen. Solltet ihr ein persönliches Gespräch einrichten können, dann wäre ich euch sehr zu Dank verpflichtet. Um eine Nachricht wäre ich euch Dankbar! Gezeichnet Hannes Reichenbach". Dieses Schreiben schickt er per Boten (samt gutem Handgeld für den Boten) zu Mama Nellis Haus. Dann geht Hannes los und besorgt 2 Flaschen schweren, wohl gereiften Rotwein. Wieder zurück im Ordenshaus ruht er sich erst mal aus und wartet auf Nachricht.

Diese läßt nicht lange auf sich warten, natürlich hat die Dame für einen so angenehmen Gast Zeit. Hannes macht sich auch bald auf den Weg und betritt am späten Nachmittag gut gelaunt das ihm wohlbekannte Haus. Ein begrüßendes Nicken hier und da, emsiges Treiben in der Küche, denn bald öffnet das Restaurant. Mama Nelli begrüßt ihn in ihrem Arbeitszimmer, wie immer um diese Zeit in einem gepflegten Hausmantel. Lächelnd bittet sie ihn, Platz zu nehmen.

Hannes begrüßt Mama Nelli wie es sich gehört mit Handkuss. "Werte Mama Nelli! Ich hoffe, ihr musstet euch keine Umstände machen. Ich habe euch ein gute Tröpfchen mitgebracht, von dem ich hoffe, dass ihr es schätzen werdet." Die nächsten paar Minuten verbringen die beiden wohl im üblichen Small talk. Irgendwann kommt Hannes aber zum Punkt. "Mama Nelli, ihr könnt ich sicher denken, dass mich Sorgen zu euch führen. Ich nehme an, dass ich diesmal schneller bin als die Gerüchte, aber es ist auch ohne Belang. Es wird sicher bald nach Betis dringen, dass es einen gewissen Vorfall im Thaler Hinterland gab. Beim Mitxurlfest in Arkengrundt spielten sich einige unerhörte Dinge ab, die so manchen - darunter auch einige Barone - in Gefahr brachten. Das Fest konnte nur stattfinden, weil die Betiser Familie Minsterer wesentlich zur Finanzierung beitrug. Und das, obwohl sie wohl anscheinend kurz vor dem Ruin steht. Der anwesende Vertreter der Familie gab an, dass man sich dadurch so manches erhoffte und sich die Familie deshalb zu diesem Schritt entschloss. Es erstaunt sicher nicht, dass die Mitglieder der Familie, die anwesend waren, als Drahtzieher der Geschehnisse entlarvt wurden. Auch der Verdacht, dass die Familie Minsterer von außen unterwandert und korrupiert wurde, ist nicht von der Hand zu weisen.

Nelli blickt verwundert: "Minsterer?? Minsterer.... den Namen hab ich schon mal gehört, unbedeutende Händler. Wenn sie tatsächlich vor dem Ruin stehen, wäre das eine interessante Information. Habt ihr dieses Geständnis von ihnen selbst gehört? Das wäre in der Tat ungewöhnlich. Andererseits wäre dann der Gedanke, ein bekanntes kulturelles Ereignis zu finanzieren kein schlechter Weg, um auf sich aufmerksam zu machen. Könnt Ihr mir die Namen der Abgesandten nennen, die vor Ort waren?"

"Es liegt mir sehr am Herzen, mehr über diese Vorgänge zu erfahren, da ich einige der vorgefallenen Dinge sehr persönlich nehme. Nun liegt mein Ohr nicht am Puls von Betis, wie es das eure. Ich komme dehalb als Bittsteller zu euch. Wäre es möglich, dass ihr in der nächsten Zeit die Ohren diesbezüglich offenhalten könntet? Seid euch versichert, ich würde es euch danken! Allerdings müsst ihr auch wissen, dass hier unter Umständen eine gewisse Gefahr lauert..."

"Das ist kein Problem, solche Dinge interessieren mich auch persönlich. Ich nehme stark an, dass die Geschichte sehr bald in Betis die Runde machen wird. Etwaige Gerüchte werde ich gern genauer unter die Lupe nehmen. Da darf man gespannt sein, ob die Rechnung für die Familie so aufgeht, wie sie sich das vorgestellt hat... Aber was meint Ihr, mit welcher Art Gefahr ich rechnen sollte? In Betis genieße ich einen besonderen Respekt. Fremde von außen?"

Hannes nennt bereitwillig die Namen der beiden Familienmitglieder. [Hallo Günne, das ist uns doch ein wenig zu einfach :-) Bitte nenn uns die Namen oder wenigstens die verwandtschaftlichen Verhältnisse. Wenn Hannes dazu nichts sagen kann, wird es wohl eine Personenbeschreibung tun müssen.] Er erwähnt auch noch, dass sie von einer Zofe und einem Diener begleitet wurden, die mit ihnen unter einer Decke steckten. Hannes merkt auch an, dass er davon ausgeht, dass sich hinter den Namen - so sie überhaupt existieren - andere Personen verbargen. Auf die Frage nach der Art der Gefahr merkt Hannes an: "Ich denke, dass Betiser Familie nicht hinter der Sache steckt, sondern nur eine Marionette war. Es handelt sich wohl um eine Gruppierung, die mit großer Skrupellosigkeit vorgeht. Gesetze, ob nun Halsgerichtsordnung oder die Betiser Gepflogenheiten sind ihnen gleich. Die Ereignisse dort vor Ort bargen für alle Anwesenden eine Gefahr. Unter den Gästen waren neben 2 ausländischen Gesandtschaften auch mindestens 4 heligonische Barone. Wer so agiert, der gibt nicht viel auf einen guten Ruf in Betis."

Nelli lacht: "Herr Reichenbach, ich verlasse mich nicht allein auf einen guten Ruf, das genügt weder in Betis noch anderswo. Schön, dass Ihr zwischen Gruppierungen mit großer Skrupellosigkeit und Betiser Gepflogenheiten noch Unterschiede macht. Aber ich denke, ich weiß, was Ihr meint. Ich werde ein Auge darauf haben und sehen, was ich herausfinden kann."

Hannes schmunzelt "Ich habe nicht gesagt, das Betiser nicht auch skrupellos sein können. Aber sie beweisen dabei stil. Ich bedanke mich auf jeden Fall herzlich und stehe in eurer Schuld. Sollte es etwas geben, womit ich euch dienlich sein kann, dann lasst es mich wissen."

Hannes grübelt ein wenig. Dann grift er in seine Tasche und holt ein paar Zettel heraus, die zwar sauber zusammengefaltet sind, aber über und über mit scheinbar wirren Notizen gefüllt sind. Einige Momente blickt er gedankenverloren und doch suchend auf die Blätter. Dann sieht er wieder Mama Nelli an "Der Herr nannte sich Heinrich, während sie sich als Cordula ausgab. Beide aus dem Hause Minsterer. Die Namen der beiden Dienstboten habe ich nicht vermerkt und ich denke auch nicht, dass das von Interesse ist. Nebenbei: Speziell bei dem Herren bin ich mir recht sicher, dass es sich um jemanden anderen handelte. Jemanden, der eigentlich nicht aus dem Hause Minsterer stammt."