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Aus den Gipfeln des Berges drang Rauch, ein Zeichen, daß die arbeitenden Menschen nicht beachten wollten und selbst den Worten eines [[Helios]]-Priesters, der ein nahes Unheil verkündete, schenkten sie kein Gehör. So kam es, daß eines Morgens die Bergleute in die Stollen gingen und ein dumpfes Grollen vernahmen. Die Luft schien sich nicht zu bewegen und Mensch und Tier fiel das Atmen schwer. Helios selbst zeigt sich nicht am Himmel, der in dicke graue Wolken gehüllt war. Ungeachtet er schlechten Vorzeichen gingen die Bergleute an ihr Tagwerk. Doch plötzlich tat sich ein Spalt in einer der Höhlen auf, und flüssiges Feuer trat heraus. Entsetzt und voller Panik versuchten die Arbeiter ins Freie zu gelangen, doch wohin sie auch flohen, überall schoß heißer Dampf und brennende Flüssigkeit aus den Gängen der Bingen. Viele der Frauen und Männer hatten schon ihr Leben gelassen und die wenigen Überlebenden glaubten bereits die Schwingen [[Gwon]]s gehört zu haben. Plötzlich trat ihnen ein Mann, kaum größer als ein Kind, mit einem langen Bart und einer riesigen Spitzhacke in den Weg. Noch ehe die Menschen ihre Überraschung überwunden hatten, sprach der Zwerg: | Aus den Gipfeln des Berges drang Rauch, ein Zeichen, daß die arbeitenden Menschen nicht beachten wollten und selbst den Worten eines [[Helios]]-Priesters, der ein nahes Unheil verkündete, schenkten sie kein Gehör. So kam es, daß eines Morgens die Bergleute in die Stollen gingen und ein dumpfes Grollen vernahmen. Die Luft schien sich nicht zu bewegen und Mensch und Tier fiel das Atmen schwer. Helios selbst zeigt sich nicht am Himmel, der in dicke graue Wolken gehüllt war. Ungeachtet er schlechten Vorzeichen gingen die Bergleute an ihr Tagwerk. Doch plötzlich tat sich ein Spalt in einer der Höhlen auf, und flüssiges Feuer trat heraus. Entsetzt und voller Panik versuchten die Arbeiter ins Freie zu gelangen, doch wohin sie auch flohen, überall schoß heißer Dampf und brennende Flüssigkeit aus den Gängen der Bingen. Viele der Frauen und Männer hatten schon ihr Leben gelassen und die wenigen Überlebenden glaubten bereits die Schwingen [[Gwon]]s gehört zu haben. Plötzlich trat ihnen ein Mann, kaum größer als ein Kind, mit einem langen Bart und einer riesigen Spitzhacke in den Weg. Noch ehe die Menschen ihre Überraschung überwunden hatten, sprach der Zwerg: | ||
"''Nicht genug, daß ihr unsere Minen in Besitz genommen habt und uns in unserer Welt stört und verdrängt, nein, ihr habt auch [[Poena]]s Leib geschändet und den Zorn [[Saarka]]s beschworen. Sie hat nun das flüssige Schmiedefeuer unseres Gottes Xetoch entfesselt, um euch zu strafen. Doch ich habe Mitleid mit euch. Ihr seid noch so unwissend in eurem Tun und es ist euch auch nur ein kurzes Leben vergönnt, also will ich euch helfen, dieses zu bewahren.''" | "''Nicht genug, daß ihr unsere Minen in Besitz genommen habt und uns in unserer Welt stört und verdrängt, nein, ihr habt auch [[Poena]]s Leib geschändet und den Zorn [[Saarka]]s beschworen. Sie hat nun das flüssige Schmiedefeuer unseres Gottes [[Xetoch]] entfesselt, um euch zu strafen. Doch ich habe Mitleid mit euch. Ihr seid noch so unwissend in eurem Tun und es ist euch auch nur ein kurzes Leben vergönnt, also will ich euch helfen, dieses zu bewahren.''" | ||
Mit ein paar kräftigen Hieben schlug er seine Hacke in eine Wand und öffnete so einen Zugang zu einer Halle mit mächtigen Säulen. Er wies den Menschen den Weg, der sie ins Freie führen sollte. Dort verabschiedete er sich mit den Worten: | Mit ein paar kräftigen Hieben schlug er seine Hacke in eine Wand und öffnete so einen Zugang zu einer Halle mit mächtigen Säulen. Er wies den Menschen den Weg, der sie ins Freie führen sollte. Dort verabschiedete er sich mit den Worten: |
Version vom 23. August 2006, 15:34 Uhr
Der Schutzpatron des Bergbaus
Sternbild: der Meißel
In der Zeit, als Heligonia nichts weiter war als ein Flickenteppich aus kleinen Ansiedlungen, brach ein furchtbares Unglück über die Menschen herein. Kaum waren die ersten Erzminen in den südlichen Ausläufern des Schlangenkamms entdeckt, schon machten sich die Menschen daran, diese auszubeuten. Manche fragten sich, wer denn wohl diese Schächte und Bingen angelegt hatte, die eigentlich zu klein für einen Menschen sind. Einige erzählten Geschichten vom kleinen Volk, das hier gelebt haben soll. Sie hätten die Minen gegraben und seien die Meister der Bau- und Schmiedekunst. Den ganzen Schlangenkamm entlang bis weit in den Norden sollen schmale Durchgänge und Höhlen bestehen, in denen sich die kleinen Menschen aufhalten. Ein Bergmann berichtete gar von einer unterirdischen Stadt, die er hinter einem verschütteten Stollen entdeckt haben soll. Diese Legenden und Geschichten von den Zwergen wurden gerne abends an den Feuern erzählt.
Nun begab es sich, daß die Bergleute befanden, die Minen seien viel zu eng, um sich ordentlich darin bewegen zu können, und sie beschlossen, die Stollen zu erweitern. Auch wollten sie tiefer in die Berge eindringen, um den Ertrag zu steigern. In diesen Tagen wurden viele mächtige Bäume geschlagen, um die Stollen abzustützen. Das Hämmern und Klopfen in den Bingen klang noch weit über das Land der heutigen Grafschaft Darian.
Aus den Gipfeln des Berges drang Rauch, ein Zeichen, daß die arbeitenden Menschen nicht beachten wollten und selbst den Worten eines Helios-Priesters, der ein nahes Unheil verkündete, schenkten sie kein Gehör. So kam es, daß eines Morgens die Bergleute in die Stollen gingen und ein dumpfes Grollen vernahmen. Die Luft schien sich nicht zu bewegen und Mensch und Tier fiel das Atmen schwer. Helios selbst zeigt sich nicht am Himmel, der in dicke graue Wolken gehüllt war. Ungeachtet er schlechten Vorzeichen gingen die Bergleute an ihr Tagwerk. Doch plötzlich tat sich ein Spalt in einer der Höhlen auf, und flüssiges Feuer trat heraus. Entsetzt und voller Panik versuchten die Arbeiter ins Freie zu gelangen, doch wohin sie auch flohen, überall schoß heißer Dampf und brennende Flüssigkeit aus den Gängen der Bingen. Viele der Frauen und Männer hatten schon ihr Leben gelassen und die wenigen Überlebenden glaubten bereits die Schwingen Gwons gehört zu haben. Plötzlich trat ihnen ein Mann, kaum größer als ein Kind, mit einem langen Bart und einer riesigen Spitzhacke in den Weg. Noch ehe die Menschen ihre Überraschung überwunden hatten, sprach der Zwerg:
"Nicht genug, daß ihr unsere Minen in Besitz genommen habt und uns in unserer Welt stört und verdrängt, nein, ihr habt auch Poenas Leib geschändet und den Zorn Saarkas beschworen. Sie hat nun das flüssige Schmiedefeuer unseres Gottes Xetoch entfesselt, um euch zu strafen. Doch ich habe Mitleid mit euch. Ihr seid noch so unwissend in eurem Tun und es ist euch auch nur ein kurzes Leben vergönnt, also will ich euch helfen, dieses zu bewahren."
Mit ein paar kräftigen Hieben schlug er seine Hacke in eine Wand und öffnete so einen Zugang zu einer Halle mit mächtigen Säulen. Er wies den Menschen den Weg, der sie ins Freie führen sollte. Dort verabschiedete er sich mit den Worten:
"Mein Name ist Xaroch und ich gebe euch einen Rat mit auf euer weiteres Leben: Immer, wenn ihr das Zeichen unseres Gottes, ein mit einem Hammer gekreuzter Meißel an einer Wand in einer der Bingen entdeckt, dann fahrt nicht fort mit eurer Arbeit und schlagt keine weiteren Wunden in den Leib Poenas. Befolgt ihr dies, dann widerfährt euch kein Unheil dieser Art mehr."
Ohne ein weiteres Wort verschwand er in der Mine. Doch seine Warnung blieb unvergessen, und immer, wenn das Zeichen des Gottes Xetoch zu sehen war, trieb kein Bergmann mehr seine Hacke auch nur einen Schlag weiter in den Stollen hinein. In Darian wird Xaroch noch heute gedankt und von den Bergleuten als Schutzpatron verehrt. Nach ihm wurde der höchste Berg im darianischen Teil des Schlangenkamms benannt. Von Zeit zu Zeit steigt eine dünne Rauchsäule vom Gipfel des Berges auf, für die Menschen ein Zeichen von Xaroch, die Arbeit im Berg ruhen zu lassen.