Der Schwingende Federstahl

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Die bekannteste und mit Abstand größte Taverne Tristenbergs ist der schwingende Federstahl (oder unter Eingeweihten kurz: "Der Stahl"), gelegen auf halbem Weg zwischen Innenstadt und Festung zu Kalarn. Die Taverne ist schon recht alt und hatte früher einen anderen Namen. Sie wird seit jeher von der alteingesessenen Familie Finkelgarst betrieben.

Die Finkelgarsts haben das gastronomische Potential der in Tristenberg mit äußerster Beflissenheit betriebenen Militarisierung früh erkannt und ihre Taverne zu einem Militärgasthaus weiterentwickelt, das im Herzogtum seinesgleichen sucht. Dementsprechend bekannt ist "der Stahl" unter den Ostarischen Verbundstreitkräften und er wird zur Freude der Finkelgarsts sowohl von Mannschaften also auch Offizieren sehr geschätzt und gerne besucht.

Eine Besonderheit sind die separierten Gasträume: Wer einen einfachen Dienstrang hat, wird sich im Erdgeschoss wiederfinden, wer hingegen einen Offiziersrang hat, darf die Treppe hinauf ins Obergeschoss nehmen (Reservisten- und Milizdienstränge werden ebenfalls anerkannt). Wer, vielleicht als auswärtiger Reisender, keinen regulären Dienstrang hat, kann es mit seiner Berufsbezeichnung versuchen - wenn sie hierarchisch klangvoll ist, bestehen Chancen, hinauf ins Obergeschoss zu dürfen. Ein Versuch lohnt sich. Denn Service und Standard sind zwar in beiden Stockwerken gleichermaßen tadellos, das Haus Finkelgarst behandelt jeden Gast mit angemessenem Respekt. Dennoch gibt es Unterschiede.

Im Erdgeschoss werden Erbsensuppe mit Speck und Tristenberger Rauchbier der Sorte "Export" angeboten, es gibt lange, schwere Tische mit Sitzbänken sowie unterhaltsame Trinksitten. Im Obergeschoss werden Wildgerichte und Importweine aus Rebenhain gereicht, es gibt Tischdecken und beachtenswerte Tischsitten. Ein kleiner Nachteil vor allem des Erdgeschosses ist die dem Eingang gegenüber gelegene, breite Treppe in der Mitte des Gebäudes. Wann immer ein Offizier kommt oder geht und dabei das Erdgeschoss durchquert, sehen es die militärischen Gepflogenheiten vor, dass alle niederen Dienstgrade aufstehen und salutieren. Zwar wurde das von den Mannschaften immer als selbstverständlich hingenommen, dennoch wird, wenn in beiden Geschossen viel Betrieb ist und gerade kein Offizier vorbeigeht, gelegentlich ein vereinzeltes Murren leise vernehmbar.

Da die üblichen Gäste selten über Nacht bleiben, gibt es nur wenige Unterkünfte im zweiten Geschoss, über den Schankräumen. Sie sind sauber und entsprechen Ostarischem Standard. Vor dem Kehraus kann es recht laut sein.



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