Der Pakt der Unschuld/Tag3
Am frühen Morgen
Nachdem ein Großteil der Nacht durchgearbeitet worden ist, fallen alle schnell in einen tiefen Schlaf, der jedoch nich lange währt.
"Magister Quendan! Wacht auf!" flüstert eine Stimme direkt an des Magisters Ohr. Quendan schreckt auf, meint er sei gerade eben erst eingeschlafen, und in der Tat ist es drauße noch dunkel. Die Umbegung ist zunächst noch sehr verschwommen, doch ein paar Mal Blinzeln und schon erkennt er, dass einer der hier Ansässigen vor ihm steht.
"Herr! Da draußen im Wald, wir glauben da ist jemand... oder mehrere... Wir haben Wache gehalten und vor ein paar Momenten haben wir jemanden bemerkt. Wir haben jemanden nachsehen geschickt. Ich gehe jetzt auch die anderen wecken."
Der Ansässige wartet keine Reaktion ab, sondern begibt sich schnell und leise zu den anderen und weckt sie mit ähnlichen Erklärungen.
Quendan kneift ein paarmal die Augen zusammen und schwingt die Beine aus dem Bett. Ein kurzes knacksen der Füße, als Gewicht auf sie kommt, ein paar Kniebeugen, um den Puls schnell hochzukriegen, dann schnappt sich Quendan seinen Mantel, wirft ihn um und greift zu seiner Tasche. Dort holt er einen Dolch und einige wenige Zauberutensilien hervor. Die ersten Schritte noch etwas steif, begibt er sich die Treppen hinunter.
Waltharius, von der Graberei noch etwas geschafft und wenig ausgeruht schaut sich kurz etwas zerknittert um. Danach wirf er sich eine Robe über schlupft in die Stiefel, stülpt sich irgendwie den Helm auf den Kopf, grabscht sich Armbrust, Bolzen und Schild. Erst danach versucht er auszumachen, wo die anderen sind.
Nach einer gewissen Orientierungszeit macht Waltharius die Armbrust schußbereit und versucht durch die Tür die Lage auf dem Hof zu erspähen. Quendan kommt zu Waltharius und flüstert: "Ich gehe über die Küche rum raus..." und schlupft davon.
Guntram, der die Nacht über geschlafen hat, krabbelt aus seinem Bett und zieht sich langsam an. "Der Eine wird uns schon beschützen." sagt er gähnend in Richtung Bruder Waltherius, bevor er sich auf den Weg in Richtung Toilette macht. In der Tür dreht es sich nochmals um. "Und der Amandatus ist ja schließlich auch noch da!"
Waltharius blickt durch die Tür nach draußen. Draußen ist es noch dunkel, am Horizont ist das erste Licht zu erahnen. Man sieht nur den leeren Platz und die Feuerstelle, die noch ein wenig glimmt. An einen Baum gepresst steht einer der Ansässigen - Tucco, der Koch - und starrt in den Wald, ohne sich zu rühren, der Rest schläft wohl noch. Aus dem Wald sind Geräusche von knackenden und brechenden Ästen zu hören. Dann sieht man Guntram den Platz betreten. Da übermäßige Eile gerade nicht geboten scheint zurrt sich Waltharius erst einmal die mitgegrabschte Ausrüstung zurecht, macht Knöpfe, Gürtel und Bänder zu. Danach schenkt er dem Geschehen draußen wieder die volle Aufmerksamkeit. Waltharius fragt leise: "Hat auch jemand die Rückseite des Hauses im Auge?"
Quendan schaut vorsichtig zum Hinterausgang hinaus. Nach kurzem Warten öffnet er die Tür weiter, huscht hindurch zum Wald und versteckt sich dann am Waldrand. Er wartet, ob irgendetwas zu hören ist, und in der Tat dringen Rascheln und Knacken aus dem Wald.
Tucco wendet sich vom Wald ab und flüstert dann zögerlich: "Äh, nein, ich glaube nicht. Ich geh' da besser mal nachsehen." Tucco eilt leise davon und lässt Waltharius alleine zurück, Guntram ist inzwischen im Haupthaus verschwunden.
Waltharius murmelt noch erstaunt: "Verstecken sich jetzt alle hier Anwesenden hinter einem Küchenmesser und einer Armbrust? Hoffentlich sind da nur Rehe und Hirsche unterwegs."
Tucco ist gerade hinter dem Haus verschwunden, als die Geräusche aus dem Wald lauter werden und näher kommen...
Derweil im Haus begibt sich Guntram in die Küche, die er verwaist auffindet. Da er direkt nach der Laudes (also noch vor dem Frühstück) aufbrechen will, beginnt er damit, sich ein Vesper für unterwegs zu richten.
Waltharius ruft verhalten Richtung Küche: "He! Guntram! Da draußen tut sich ernsthaft etwas!"
Guntram brauch ein Weilchen, wird aber dann auf die leisen Rufe aufmerksam. Guntram öffnet daraufhin ein Fenster und schaut hinaus. Zunächst fällt nichts auf bis auf die Geräusche aus dem Wald, dann kommt einer der Ansässigen, Pieken-Wulf, aus dem Wald, einen weitere, unbekannte Person vor sich hertreibend. Wulf sieht ein wenig mitgenommen aus, allerdings kein Vergleich mit dem Unbekannten, der über ein blaues Auge und eine blutige Nase zu klagen hat, außerdem hat Wulf ihm offenbar die Hände gefesselt. "Der hat sich im Wald rumgetrieben!" Der Fremde trägt lederne Kleidung von dunkler Färbung, keine Taschen oder Beutel und war wohl mit einem Kurzschwert bewaffnet, das nunmehr Wulf in der Hand hält. Guntram ruft ihm zu: "Bring ihn hierher in die Küche. Da können wir uns mit ihm unterhalten." Wulf nickt kurz und bringt den Gefangenen in die Küche. Dort setzt er ihn auf einen Stuhl und stellt sich hinter ihn.
Quendan in der Zwischenzeit...
Quendan kauert derweil immer noch versteckt im Wald und lauscht. Die Geräusche waren zunächst nur Geräusche des Waldes, doch nunmehr meint er eine Gestalt sich von Baumstamm zu Baumstamm bewegen zu sehen. Offenbar hat diese ihn aber noch nicht entdeckt.
Quendan wartet weiterhin ab und schaut zu welches Ziel sich die Gestalt bewegt. Die Person bewegt sich weiter leise Richtung Waldrand und verharrt dort, scheint den Platz zu beobachten. Dann nimmt sie einen Gegenstand aus der Tache, etwa faustgroß, macht einige kleine Bewegungen. Dann ist kurz eine schwacher, bläulicher Lichtschimmer zu erkennen bevor sie den Gegenstand wieder in einer Tasche verstaut. Die Gestalt wendet sich dann herum und schleicht zurück in Richtung Wald.
Quendan überlegt, ob er der Gestalt unbemerkt hinterherschleichen kann, wägt seine Chancen ab, und kommt dann zum Schluss, das die Chancen nicht schlecht stehen. Die Gestalt rechnet nicht mit einem Verfolger, andererseits ist es recht dunkel und der Waldboden sicherlich nicht angenehm, um darüber zu schleichen. Die Gestalt bewegt sich weiter im Wald um das Haupthaus herum, offenbar in Richtung der Seite, auf der es geschickter ins Tal geht, als über den nahen Steilhang. Quendan selbst versteckt sich im Wald nahe des Zugangs zur Küche.
Quendan beschliesst, der Gestalt hinerherzuschleichen, zumindest soweit, bis ein Ziel bzw. eine beständige Richtung erkennbar ist, in welche sich die Gestalt bewegt, oder bis sich während des hinterherspionierens ein bemerkenswertes Ereignis eintritt. (aprupter Richtungswechsel der Gestalt, Verharren, lautes Knacksen durch Quendan o.ä.).
Die Gestalt schleicht in Richtung des Weges ins Tal. Zunächst ist sie sehr vorsichtig, je weiter sie sich aber vom Haus entfernt, desto schneller und auch unvorsichtiger beweget sie sich weiter. Quendan entspannt langsam ein wenig, war das lautlose Bewegen bisher doch eher schwierig und ungewohnt, doch in genau diesem Augenblick, als sich beide schon auf dem Weg ins Tal befinden, tritt Quendan auf einen kleinen Ast. Die Gestalt bleibt ruckartig stehen und verharrt regungslos. An dieser Stelle gibt es links und rechts des Weges noch Gebüsch, hinter Quendan, vielleicht in zwei drei Schritt Entfernung führt der Hauptweg entlang.
Das Verhör
Waltharius schaut derweil kurz zur Küchentür rein und meint: "Guntram kannst du untersuchen, ob das einer der Amandati ist? Falls er kein Amandatus ist sollten wir wissen warum er sich hier rumtreibt. Ich gehe wieder den Eingang bewachen." Sofort verschwindet Waltharius wieder und geht zur Eingangstür, um dort wieder einsatzbereit zu sein. Draußen herrscht weiterhin Ruhe.
In der Küche haben Guntram und Pieken-Wulf derweil den unbekannten an eine Stuhl gebunden. Guntram baut sich vor ihm auf und stellt ihm einige Fragen: "Wer bist du? Warum bist du hier? Was machst Du um diese Zeit mittem im Wald? Warum hast du diesen Mann (er deutet auf Pieken-Wulf) angegriffen?"
Fremder: Ich bin nur einer von vielen. Ihr habt etwas, dass wir wollen. Entweder Ihr macht, dass Ihr wegkommt oder wir setzten Euch fest oder töten Euch gleich.
Guntram denkt bei sich: "Definitiv kein Amandatus!" bevor er dem Fremden einige Fragen stellt: "Wer ist "wir" und wieviele seid Ihr? Warum glaubt Ihr, uns festsetzen zu können? Wer legitimiert Euch dazu?"
Fremder: Wir sind der Erleuchtete Ordo Mechanicus und wir werden Euch gefangen nehmen oder töten, weil wir das können. Wer uns ... legitimiert? (Er grinst breit) ... man nennt es das Recht des Stärkeren.
Das Gesicht von Guntram ist eiskalt, als er antwortet: "Erstens lasse ich mich nicht von irgend einem dahergelaufenen, blöd-grinsendem Depp einfach so gefangen nahmen - es sieht im übrigen ja eher danach aus, als ob wir Euch gefangen nehmen - und zweitens ist noch lange nicht entschieden, wer hier der Stärkere ist. Ich glaube, ihr überschätzt Eure Macht!"
Fremder: Ihr mögt mich gefangengenommen haben, die anderen, die kommen, dagegen sind frei. Ich bin nicht wichtig.
Guntram: "Du bist ein Dummschwätzer und ein Phantast! Und Du hast mir immer noch nicht gesagt: Wie viele? Es reicht mir auch schon die Zahl derer, die heute Nacht hier im Wald unterwegs sind."
Fremder: Im Wald sind wohl nur eine Handvoll. Die werden aber wohl schon längst über alle Berge sein. Und die anderen, die hierher kommen? Nun, hundert werden wohl nicht reichen, mein Herr.
Guntram: "Und wann kommen die?"
Fremder: Wie spät ist es?
Guntram schaut kurz aus dem Fenster, fühlt in sich hinein (Grad der Müdigkeit) und sagt: "Ich schätze, es ist jetzt so gegen sieben "
Fremder: So wörtlich habe ich das nicht gemeint, aber vielleicht solltet Ihr es wörtlich nehmen. (Er grinst.)
Guntram gibt ein genervtes Grummeln von sich, bevor er weiterspricht: "Soll ich daraus schließen, dass deine Kollegen bei Sonnenaufgang kommen? Oder was sollte dieses 'aber vielleicht solltet Ihr es wörtlich nehmen'?"
Der Fremde zuckt nur die Schultern und grinst.
Da es im Wald vor der Hütte inzwischen ruhiger geworden zu sein scheint, beschließt Waltharius am Waldrand vor der Hütte einen kleinen Patrouliengang zu machen. Er macht sich hierzu auf den Weg und versucht dabei ein möglichst geringes Ziel abzugeben. Vom Waldrand aus versucht er dann Geschehnisse im Wald und unten im Tal zu erkennen. Möglicherweise ist noch ein Schimmer von Fackeln oder einem Lagerfeuer zu erkennen. Waltharius tritt also den kurzen Weg zu der kleinen Kappelle an, von der man einen gewissen Blick ins Tal hat. Von dort aus sieht man am Rand des Sichtfelds am Horizont noch Rauch, der von einem großen Feuer stammen könnte. Ein Feuerschein ist nicht mehr zu sehen, allerdings steht die Sonne auch schon niedrig am Horizont und es wird rasch heller.
Auch Prior Anselmo erwacht schließlich, zieht sich rasch an und gesellt sich zu den anderen. Noch ein wenig schlaftrunken meint er zu Guntram: "Die Idee die Platten aus Holz nachzubauen halte ich für schlecht durchführbar. Dafür brauchen wir das richtige Werkzeug, eine größere Menge passendes Holz und mehrere Tage Zeit. Ich werde versuchen aus Weidengeflecht und Lehm die Platten nachzubauen." Er blickt sich um und bemerkt, dass Guntram gerade mit einer Person beschäftigt ist, die an einen Stuhl gefesselt wurde.
Guntram dreht sich zu Anselmo um und straft ihn mit einem düsterem Blick. Dann wendet er sich wieder dem Gefangenem zu: "Tja, da Du es mir nich sagen willst (und auch leider gehört hast, was Anselmo gerade gesagt hat), wirst Du wohl für eine gewisse Zeit unser Gast bleiben." Er winkt Pieken Wulf zu sich. "Kümmer Dich doch bitte um unseren 'Gast'." Danach beginnt er, sein Vesper für die Exkursion zu richten.
Waltharius merkt sich die Richtung in der der Rauch aufgestiegen ist und setzt seinen kleinen Patrouliengang fort. Er läßt sich dabei Zeit, um möglichst alles im Wald gesehen zu haben. Waltharius kehrt so zur Lichtung mit dem Haupthaus zurück und umrundet sie einmal, den Blick dabei auf den Wald gerichtet, wo alles normal erscheint. Sobald sich etwas mehr Leben auf der Lichtung zeigt geht Waltharius zu Guntram, um sich mit den Anderen über die Aufgaben und Vorhaben des heutigen Tages zu einigen, denn es gibt einiges zu tun.
Waltharius trifft Guntram kurz bevor die Morgenandacht beginnt und meint: "Guntram, wir sollten nach der Morgenadacht mit den Anderen kurz absprechen, was diesen Tag an Arbeiten so ansteht und was wir zu tun gedenken. Doch laßt uns jetzt die Morgenandacht halten."
Guntrams Ausflug in den Wald
Nach dem Morgenlob tritt Bruder Guntram aus der Kapelle, um sich auf den Weg in den Wald zu machen. Er hat Schreibzeug dabei, um sich Notizen und Skizzen von der Umgebung zu machen. Ein Vesper hat er ebenfalls eingepackt. Er schaut sich um, ob ihn jemand begleiten möchte. [???]