Zum blanken Dukaten

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Dereinst im „Blanken Dukaten“

Auf dem Weg nach Osten verlässt der Reisende die warmen Ebenen Sedomees, überquert den Jolborn und betritt das Gebiet des ehemaligen Königreiches Dracconia. Fern sind die Tage, da König Bogomil das Land mit weiser und gerechter Hand regiert hat und so für Recht und Ordnung sorgte. Anarchie und Chaos sind nun die Boten des Untergangs, seit der König sein Amt nicht mehr ausübt., So muss man schon eine gehörige Portion Mut aufbringen, wenn man die verwilderten Pfade betritt, die in den Wald führen. Es sei der kürzeste Weg in den Osten heißt es, doch es ist zugleich ein Weg voller Gefahren. In den Dörfern erzählt man sich düstere Geschichten von blutrünstigen Räubern, die einem hinter den großen Felsen auflauern. Mordlüsternde Gesellen, welche seit dem Verschwinden des Königs das Chaos im ganzen Königreich ausnutzt. Reisende halten sich nur sehr kurz auf, um möglichst schnell in ein friedliches Gebiet weiterzuziehen, denn eine sichere Unterkunft für die Nacht gibt es hier nicht. Oder doch? Das große Haus mit dem hölzernen Schild scheint doch sehr einladend! Umgeben von dichten Wäldern thront es auf einem Hügel und macht einen ordentlichen Eindruck. Auf keinen Fall solltet Ihr auch nur einen Fuß in diese Taverne setzen, wenn Euch Euer Leben lieb ist. So mancher einsame Wanderer wurde nie wieder gesehen, nachdem er im „Blanken Dukaten“ eingekehrt war. Hier ist Rebenblut-Maurizius der Wirt, doch das Sagen hat Stahlfaust-Wulfrich. Er und seine Bande haben ihre Räuberhöhle im „Blanken Dukaten“. Zangen-Martha, Zinkel-Piet, Spitzmesser-Jolsten, Knorpelbeißer-Sven, Säckelschneider-Solveig und viele andere Spießgesellen hausen hier und warten nur auf „Kundschaft“.

Viele Jahre hatten sie es arg getrieben, doch die Zeiten haben sich geändert. Stahlfaust-Wulfrich wurde von der Obrigkeit festgesetzt und seiner gerechten Strafe zugeführt. Viele seiner Kumpanen teilten sein Schicksal, doch gelang wohl auch einigen die Flucht. Pieken-Ulfried und Meuchel-Kalle waren wohl entkommen, denn sie baumelten nicht am Galgen. Die Bauern in der Gegend erzählen sich noch heute, dass sie schwören könnten die Geister der Räuber im Nebel gesehen haben. Allen voran Pieken-Ulfried mit dem Tavernenschild in der einen und der Pieke in der anderen Hand. Weder das Schild mit der Aufschrift „Zum blanken Dukaten“, noch Ulfrieds Pieke wurden in den Ruinen gefunden.

So wird die Geschichte um Stahlfaust-Wulfrich und seiner Räuberbande in der Geschichtensammlung „Den Kindern zur Abschreckung und den Erwachsenen zur Mahnung“ erzählt.

Von der ehemaligen Taverne waren nur noch ein paar steinerne Wände mit einem löchrigen Dach geblieben, auf dem Schösslinge wuchsen. Durch die Fenster pfiff der Wind und der ehemalige Schankraum bot einer Fuchsfamilie Unterschlupf. Nicht mehr lange, dann hätte der Wald das Haus verschlungen.

Gegenwärtig im „Blanken Dukaten“

Doch in dieser gespenstigen Ruine sah Günzel seine Chance sich nach langen Jahren der Wanderschaft niederzulassen. Als Bader hatte er im wahrsten Sinne des Wortes ein bewegtes Leben hinter sich.

Sein bunt angemalter Wagen barg all seine Habseligkeiten, die er benötigte um neben einer umfassenden Körperpflege auch Wundversorgung, Aderlass, Zahnbehandlungen und Einläufe durchzuführen. Doch er war es leid seine Dienste anzubieten, die als unehrenhaft und unrein gelten. Selbst den schlimmsten Habenichts hatte er versorgt und wurde dann mit einem geringen Lohn und wenig schmeichelhaften Worten weggeschickt. So manchem reichen Speckwams hatte er Erleichterung mit einem ordentlichen Einlauf verschafft. Doch als Günzel seine Hand nach den vereinbarten Münzen ausstreckte, wurden ihm diese vor die Füße geworfen.

So ein Leben wollte er nicht länger führen, doch waren seine Kenntnisse, Fähigkeiten und der Wagen alles was er besaß. Das sollte sich nun ändern. Mit viel Arbeit und Einfallsreichtum setzte er die heruntergekommene Taverne wieder instand.

Im ehemaligen Stall steht nun sein Badezuber und den Gästen wird sowohl eine umfassende Körperpflege angeboten, als auch fürs leibliche Wohl gesorgt. Seine beiden Knechte sind ehemalige Landstreicher, die wohl in den umliegenden Wäldern hausten bis er ihnen eine Arbeit anbot. Unterhaltungen mit den Gästen hat Günzel ihnen untersagt. Vermutlich hätten sie auch nicht viel zu erzählen.

Günzel glaubt immer noch fest daran, dass ihn der Gott Xurl hierher geführt hat. Bei der kleinen Quelle hinter der Taverne hat er zum Dank einen Schrein errichtet. Hier entnimmt er sein Wasser und dankt Xurl täglich für die wunderbare Fügung.


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