Vjoring
Es war und ist auch Sitte, dass die herangewachsenen jungen Recken Vjoshavens ihr Glück im Vjoring suchen, wenn sie Abenteuerlust verspüren. Vjoring ist ein Begriff, den man vielleicht übersetzen könnte mit „suchend mit dem Schiff umherfahren“. Beim Vjoring wird jedoch nicht immer nur Gefundenes oder Erhandeltes mit nach Hause gebracht. Es wird auch Beute gemacht, die ehrlich im Kampf erworben wurde. Da Vjoshaven und der Jarl allerdings dem König unterstehen, ist dieser Teil des Vjoring eine Sache, die nicht innerhalb der Baronien des Königreichs geduldet sind. Aus diesem Grund dringen die Vjoshavener dabei nur in Gebiete vor, auf denen nicht die schützende Hand eines Adeligen liegt. Dies sind Gebiete westlich, nördlich und östlich von Vjoshaven. Selten werden auch Gebiete südwestlich des Jolborn besucht und wenn die Vjoshavener vom Schiff aus am Rand des Ödlandes eine Gelegenheit zum Zuschlagen sehen, so lassen sie diese natürlich nicht verstreichen.
Einzig zum Handel machen die jungen Vjoshavener auch in Adelsgebiet Halt, um die „gefundenen“ Waren, die nicht mit nach Hause gebracht werden sollen, in andere Waren oder in bare Münze umzuwandeln. Die ältere Generation Vjoshavens glaubt jedoch inzwischen, dass Vjoring nicht mehr nötig sei, seit das Handelsgeschäft groß genug ist, um sich damit ein gemütliches und friedliches Leben zu bereiten. Doch der Drang nach Abenteuern liegt noch immer im Blute der Nordmänner und so segelt die Großzahl der Jünglinge dennoch so manches Jahr zum Vjoring und belässt es nicht beim Handel allein. Immer wieder führt die Ankunft mit erbeuteten Gegenständen und Leibeigenen zu Konflikten zwischen Jung und Alt.