Das Hasenloch
Zwei darianische Händler liefen abseits der sicheren Wege entlang des Schlangenkamms. Im dichten Wald nahe der Grenze zu Thal erblickten sie einen schneeweißen Hasen, der nicht richtig laufen konnte, er hinkte dahin und zog ein Bein nach. Sofort dachten die beiden an die nächste Mahlzeit und sahen in dem verletzten Tier eine leichte Beute. Sie setzten dem hinkenden Hasen nach und gerieten dabei immer tiefer in den Wald hinein, bis sie vor einer ihnen unbekannten Höhle standen, in die sich der Hase hineinflüchtete. Schmunzelnd standen sie vor dem dunklen Zugang in den Berg, denn nun saß der Hase in der Falle. Einer ging in die Höhle hinein, um den Hasen zu stellen, der andere positionierte sich am Eingang, um den fliehenden Hasen zu ergreifen. Doch lange rührte sich nichts in der Höhle und der Hase kam auch nicht heraus. So machte sich der wartende Händler daran nachzuschauen. Das Grauen packte ihn, als er im matten Schein seiner Laterne seinen Kumpanen zerfleischt am Boden liegen sah. Neben den menschlichen Überresten war ein Halbmond aus Blut auf den Boden gemalt, darauf lag das Herz des Opfers. Der Händler erkannte nun, dass der Hase kein geringerer als der wilde Hafwan gewesen war, der sich zum Spott in einen lahmen Hasen verwandelt hatte. Seitdem heißt die Höhle "Hasenloch".