Ballei Amien
Ballei Amien | |
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Hauptstadt | Alt-Amien |
Herrscher | Ritter Hadebrand von Grauburg, Landkomtur Amien der Templer zu Ankur, Herr von Alt-Amien |
Fläche | |
Einwohner | |
Lehen |
Familien- und Landeswappen
Das Wappen der Ballei Amien ist dreigeteilt und wird durch den Krummstab und den schwarzen Hut eines Abtes mit den dazugehörigen zwölf Quasten vervollständigt. Rechts zeigt das Balleiwappen das Wappen der Templer zu Ankur, auf der linken Wappenseite findet man das Wappen der Baronie Brassach. Der Schildfuß wird durch das Wappen Hadebrands von Grauburg bestimmt: Das Familienwappen derer von Grauburg, entsprechend der ostarischen Heraldik für den zweiten Sohn Granwarts von Grauburg gemindert. Als Brisür dient ein Vortragekreuz, welches für die religiöse Gesinnung Hadebrands zeugt.
Geographische Lage
Die Ballei Amien liegt im mittleren Süden der Baronie Brassach. Im Norden wird sie durch die Provinz Brassach begrenzt, im Osten und im Süden liegt das waldreiche Grauburg. Allein die Westgrenze wird durch Ländereien bestimmt, die nicht zur Flußbaronie am Brazach zählen. Hier grenzt die Baronie Arnach an die Kleinste der brassachischen Provinzen an. Die Provinz Amien, welche nach dem nördlichen Caronia die bevölkerungsschwächste, wenn auch dichtbesiedelste Provinz Brassachs war, hat ihren Status aufgrund der Zuwanderung der Templertruppen und Teilen ihrer Familien in jeder Hinsicht deutlich verbessert.
Im Nordwesten der Provinz stellen die Wiesen und Felder eine Verlängerung der ertragreichen brassachischen Ebenen dar. Im Volksmund wird diese Gegend als Amiener Flachland bezeichnet. Der Osten ähnelt landschaftlich der Provinz Grauburg: Vor dem einzigen Gebirge im Süden der Baronie, dem Grauburger Wall, der überwiegend zur Provinz Grauburg gehört, liegt der Westwald, der knapp ein Drittel der Ländesfläche Amiens ausmacht. Die Baumbestände bestehen überwiegend aus Laubbäumen. Nadelhölzer sind in Amien nur selten zu finden. Zwischen dem auslaufenden Bergmassiv und dem beginnenden Wald findet man einen steilen Hang, der bisher noch nicht landwirtschaftlich genutzt werden konnte. Der Hang endet in dem alten Bett eines Flußes, dessen Strom sich schon vor Zeiten einen anderen Weg durch den Fels gesucht hat. Sämtliche Versuche hier erfolgreich Nutzpflanzen anzubauen, schlugen aufgrund der besonderen Beschaffenheit des Bodens fehl. Hadebrand von Grauburg, ein Genießer des Rebensaftes, versucht nun durch die Anpflanzung von Weinstöcken des Bodens habhaft zu werden und ihn nutzbar zu machen.
Die Herrscherfamilie
Am ersten Tage des dritten Helios im Jahre achtundachtzig nach der Erleuchtung übernahm Hadebrand von Grauburg als Landkomtur die Führung der Provinz Amien, die fortan als Ballei Amien in den Karten zu verzeichnen sei. Entsprechend des letzten Willens Baron Daron von Brassachs wurde die Provinz Amien dem Orden der Templer zu Ankur als Lehen übergeben. Die Ballei Amien ist neben der Ballei Wieselsteig in der Erzmark die zweitgrößte Ballei des Ordens in Ostarien. Darons letzter Wille war es, daß ein ‘Sohn Brassachs’ als Landkomtur die Geschicke der Ballei leiten solle. Herzog Uriel entsprach seinem Wunsch und beauftragte Darons Favoriten Hadebrand von Grauburg, den zweiten Sohn Granwarts, mit der Aufgabe, die Ballei zum Wohle des Ordens und der Baronie Brassach zu leiten. Hadebrand hat in Anbetracht der Tatsache, daß er wohl nie die Geschicke der Provinz Grauburg leiten würde, sein Bruder Hagen besitzt hier die älteren Rechte, nach seiner Ausbildung zum Ritter eine religiösere Laufbahn eingeschlagen. Er studierte viele ceridische Schriften. Eine reine priesterliche Aufgabe kam jedoch für ihn nie in Frage. Sein Augenmerk galt dem Orden der Templer zu Ankur. Nach einigen Dienstjahren in einer Abteilung der Ulaken, bewährte er sich und führte fortan als Hauptmann seine gläubigen Waffenbrüder an. Oftmals standen Hadebrand von Grauburg und Kalveram vom Norrland Seite an Seite, um viele Prüfungen gemeinsam zu bestehen. Die Berufung zum Landkomtur kam für ihn nicht überraschend, da die Familienmitglieder derer von Grauburg stets engen Umgang mit der Baronsfamilie in Tarnam pflegten. Auch Kalveram vom Norrland, der neue Baron von Brassach, hält den zweiten Sohn Granwarts für eine ausgezeichnete Wahl, die Geschicke der Ballei Amien zu leiten. Hadebrand zeichnet sich durch einen besonderen Ehrgeiz aus. Um seinem Gott ein Zeichen zu setzen, will er mit Hilfe seiner Templerbrüder ein weiteres monumentales Bauwerk in Brassach errichten: Den Dom zu Alt-Amien.
Städte und Siedlungen
Die Stadt Alt-Amien, das Herz der Ballei, wurde im gleichen Jahr wie die Stadt Tarnam gegründet. Alt-Amien ist die größte Stadt der Ballei und liegt im nördlichsten Ausläufer des Grauburger Walls. Durch ihre Lage im Gebirge bestehen überwiegend alle Gebäude aus grauburger Granit. Das Stadtbild der Balleihauptstadt ist durch große Häuser, gepflegte Straßen und durch eine im Laufe der Zeit gewachsene, recht ordentliche Kanalisation geprägt. Schon früh erkannte man, daß Unrat für Krankheiten verantwortlich sei und aus diesem Grunde hieb man Rinnen in das Gestein, in denen sich der Unrat mit Wasser fortspülen ließ. Grob gesehen läßt sich die Stadt in vier Bezirke aufteilen: Das Bürgerviertel, in dem vorwiegend die vornehmeren Leute wohnen, der Stadtkern mit seinen zwei Marktplätzen und den Wohn- und Arbeitsstätten der Handwerker, das Lagerviertel mit den großen Lagerhäusern und das Viertel der Gemeinen. Den Kern der Stadt bilden die beiden Markplätze mit ihren umliegenden Gebäuden. Von der Hauptstraße aus gesehen, sieht man auf dem großen Platz vor Kopf rechts die Kirche der Stadt. Links von der Kirche befindet sich das Milizhaus. Beide Gebäude sind durch einen Bogengang verbunden. Passiert man die formschönen Haltesäulen, so gelangt man auf den inneren Platz. Hier findet sich vor Kopf der Wohnsitz des Komturs, das Komturhaus. Hadebrand von Grauburg zieht es vor, in Friedenszeiten im bequemen Stadthaus zu residieren. Die Burg stellte er als Kloster und Unterkunft seiner Getreuen zur Verfügung. Durch das Komturhaus lassen sich sowohl das Milizhaus als auch die Kirche mit dem angrenzenden Stadtkloster erreichen. Der große Marktplatz ist weiterhin von den Arbeitsstätten der Handwerker und den Läden der Händler umsäumt. Zwei Markttage stehen den Händler, Handwerkern und Bauern zur Verfügung, um ihre Waren feilzubieten. Zierde der Stadt Alt-Amien ist die an der höchsten Stelle des Gebirges in den Fels gehauene und stark befestigte Wehrburg. Nur eine schmale Straße führt vom großen Marktplatz aus zur Burg Hochstein. Die Burg, die nun auf Ansinnen Hadebrands zu einem großen Kloster umgestaltet wird, besteht aus zwei Trakten, die von einer hohen, säumenden Mauer umgeben sind. Der eine Trakt wird durch einen mächtigen Bergfried mit seinen umliegenden Gebäuden bestimmt, welcher zukünftig dem Orden als Konventhaus dienen soll. Im zweiten Trakt finden sich Vorratshäuser und eine größere Kapelle. Die höchsten Aussichtspunkte der Burg bilden fünf Türme, die dem Beobachter einen guten Ausblick über das Umland bieten. Zwei dieser Wehrtürme liegen direkt am schmalen Aufstieg zur Burg und verteidigen im Fall der Fälle den Eingang der Burg. Durch die natürlichen Gegebenheiten ist die Burg an vielen Stellen durch Höhlen unterkellert. Dem Betreiber der Burg stehen somit ausreichende und kühle Kellerräume für die Lagerung verderblicher Güter zur Verfügung. Gerüchte sagen sogar, daß man über einen geheimen Ausgang der Burg und verschiedene Gänge und Höhlen einen versteckten Weg in den östlichen Teil des Grauburger Walls findet. Neben der Balleihauptstadt mit ihrer Burg existieren noch zwei weitere größere Ansiedlungen: Feronu und Gasvin. Feronu im Süden der Ballei wird überwiegend durch Forstwirtschaft bestimmt. Mit ihrer direkten Nähe zur Baronie Arnach ist die Siedlung zugleich Handelspunkt für Holzlieferungen in andere Baronien Ostariens. Im Umland von Gasvin wird überwiegend Ackerbau und in geringem Umfang Viehzucht betrieben. Rund um Gasvin verteilen sich viele kleinere Gehöfte. Gasvins Lage an der Handelstraße Tharogon - Alt-Amien ist für die Einwohner der Siedlung nicht unbedeutend.
Die Landesverteidigung
Die Ballei Amien stellt, wie in den brassachischen Provinzstatuten festgehalten, drei Dutzend Mannen für die Verteidigung der Baronie Brassach. Diese Mannen sind in einer eigenen Einheit, den Amienern Pikenieren zusammengefaßt. Aufgrund der besonderen Umstände in der Baronie Brassach ist man übereingekommen, die Zahl der Pikeniere in der nächsten Zeit auf mehr als das Doppelte zu erhöhen. Zudem verfügt die Ballei, Unterkunft und Heim der Templer zu Ankur, über zweihundert Ulaken, die im Fall der Fälle unter dem Befehl des Landkomturs die Schlagkraft der Ballei massiv erhöhen können. Eine Verpflichtung der Einwohner zum Militärdienst, so wie es in anderen brassachischen Provinzen gehandhabt wird, besteht in der Ballei nicht. Für die Verteidigung stützt man sich nur auf ordentlich ausgebildete Mannen.
Wirtschaft
In der Ballei Amien wird Land- und Forstwirtschaft betrieben. Bisher reichten die Erträge der Ländereien aus, um die gesamte Bevölkerung zu versorgen. Durch die Zuwanderung der Ulaken und Teile ihrer Familien ist Hadebrand nun dazu gezwungen, aus anderen Landesteilen Brassachs Nahrungsmittel einzukaufen. Um die wirtschafliche Lage der Ballei zu verbessern, versucht der Landkomtur an den Hängen des Grauburger Walls Wein anzubauen. Vielleicht gelingt es ihm so, ein weiteres wirtschafltiches Standbein zu etablieren. Möglichkeiten zur kühlen Lagerung des edlen Getränkes findet man im Grauburger Wall genug, so ist doch das Gebirge mit vielen Höhlen und Gängen durchzogen.
Gesetzgebung und Rechtsprechung
Wie in allen brassachischen Provinzen bildet die königliche Halsgerichtsordnung auch in der Ballei Amien die Grundlage für die Rechtsprechung. Für religiöse Verstöße gilt zudem noch das ceridische Kirchenrecht.
Religion
In der Ballei sind nahezu alle Einwohner gläubige Ceriden. Nur noch einige wenige Ogeden, ihre Anzahl läßt sich wohl an wenigen Händen abzählen, leben in der kleinsten Provinz Brassachs. Für das Seelenheil der Gläubigen wurde Lucien Sefin zum Abt von Alt-Amien berufen. Zusammen mit seinen Priesterbrüdern kümmert er sich aufopferungs- und hingebungsvoll um das Wohl und die innere Zufriedenheit seiner Gemeinde.
Brauchtum
Wie in der gesamten Baronie Brassach üblich, werden neben den traditionellen ostarischen Feiertagen wie das Herzog-Rolo-Fest und das Bornbuchenfest der königliche Geburtstag, der Geburtstag des Herzogs und des Barons und das Erntedankfest gefeiert. Weitere Feiertage sind die ceridischen Festlichkeiten und seit dem vorletzten Jahr die Fertigstellung und Einweihung des Domes zu Tarnam. In ferner Zukunft hofft man, die Feiertage in Amien um einen weiteren Tag bereichern zu können: Ein inniges Ziel Hadebrands ist es ja, einen eigenen Dom in Amien, Heimstatt der Templer zu Ankur, zu errichten.
Alt-Amien am 1. Tage des 1. Xurl im Jahre 88 n.d.E