Provinz Grauburg
Provinz Grauburg | |
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Hauptstadt | Grauwiel |
Herrscher | Ritter Hagen von Grauburg, Herr von Grauwiel |
Fläche | |
Einwohner | |
Lehen |
Familien- und Landeswappen
Das Familienwappen derer von Grauburg zeigt einen grauen Turm auf silbernem Grund. Das Provinzwappen folgt der ostarischen Heraldik und zeigt auf der linken Seite die drei goldenen Panzerhechte mit der Marraschnatter Ostariens auf königsblauem Grund und auf der rechten Seite das Familienwappen derer von Grauburg. Geographische Lage
Die Provinz Grauburg liegt im Süden der Baronie Brassach, in der Markgrafschaft Norrland-Brassach, und grenzt im Süden an die Erzmark und im Westen an die Baronie Arnach. Im Osten wird die Provinz durch den Brazach eingegrenzt. Im Norden grenzen zwei andere Provinzen der Baronie an Grauburg: Im Nordwesten die Ballei Amien und im Nordosten die Provinz Brassach. Grauburg besteht zu einem großen Teil aus Wäldern und einem geringen Teil Gebirge. Das einzige Gebirge, wenn man von kleineren Hügeln absieht, ist der Grauburger Wall, der zum Teil im Süden von Amien liegt und mit seinem Grat eine natürliche Grenze zu dieser Provinz bildet. Das Herz der Provinz bildet ein dichter Wald: Der Grauforst, der insgesamt beinahe die Hälfte der gesamten Fläche Grauburgs einnimmt. Dieser Wald ist nur schwach besiedelt und dient im wesentlichen als Jagdrevier für Rot- und Schwarzwild. Ein zweiter, kleinerer Wald liegt im Südosten der Provinz: Der Bogwald. Vornehmlich hier wächst die Grauburger Eibe. Sie bildet die Grundlage für die in der Baronie berühmten, in Grauburg gefertigten Bögen. Südöstlich des Bogwaldes liegt das Hauptgebiet für den Ackerbau und die Viehzucht in Grauburg, welches als „Die Marschen“ bezeichnet wird. Die Hauptstadt Grauwiel liegt im Osten der Provinz und ist mit dreihundertzweiundzwanzig Einwohnern die größte Stadt Grauburgs. Waren und Güter werden sowohl über den Landweg als auch über den Fluß Brazach bezogen, da Grauwiel einen befestigten Hafen besitzt, der einen direkten Zugang zum Brazach hat. Neben der Stadt Grauwiel gibt es noch sieben kleinere Dorfschaften in der Provinz. Der Größe nach sind dies Einbrück im Nordosten, Mühldorf im Herzen der Provinz, Suderey im äußersten Südwesten, Bogenfeld am südlichen Rand des Bogwaldes, das Bergdorf Steinau, gelegen im Grauburger Wall, Gravenheim, das inmitten des Grauforstes liegt und die kleine befestigte Garnison im Norden der Provinz - Nordwacht.
Die Herrscherfamilie
Seit fast zehn Generationen dient das Geschlecht derer von Grauburg den Baronen Brassachs. Das Geschlecht der Grauburger ist für seine Loyalität den Herrschern Brassachs gegenüber bekannt und wird vom einfachen Volk in Grauburg geachtet und respektiert. Die Provinz ist den Grauburgern für ihre Verdienste bei der Befriedung der Grenzgebiete als erbliches Lehen überlassen worden, woraufhin die Provinz in Grauburg und die Hauptstadt in Grauwiel umbenannt wurden. Die Provinz unterhält schon seit vielen Jahren gute Beziehungen zu dem benachbarten Norrland. Dieser Umstand wurde von den Herrschern Brassachs immer mit sehr großem Wohlwollen betrachtet. Aufgrund der geographischen Nähe unterhalten Grauburg und das Norrland einen florierenden Handel, der beiden zum Vorteil gereicht. Die Beziehungen vertieften sich, als es im Jahr zwei nach Aximistilius Tertius (fünfundsechzig nach der Erleuchtung) mit der Beteiligung einer kleinen Schar Kämpfer aus dem Norrland gelang, einen Aufstand von mehreren abtrünnigen Familienangehörigen derer von Grauburg niederzuschlagen. Es begab sich, daß sich die Norrländer unter der Führung ihres damaligen Herrschers, Talen vom Norrland, gerade zu einem Freundschaftsbesuch in der Hauptstadt Grauwiel aufhielten, als das Komplott gegen den damals herrschenden Baron Daron von Brassach bekannt wurde. Die beiden Brüder und der Onkel des damaligen Familienoberhauptes Fangard von Grauburg waren die Anführer des Komplotts. Da der Verrat frühzeitig entdeckt wurde und rasches Handeln von Nöten war, entschloß sich Fangard, die Verräter auf ihrem Marsch gen Tarnam zu stellen und zu schlagen. Die bescheidene Streitmacht der Rebellen war durch angeheuerte Söldner verstärkt worden, so daß sie den baronstreuen Grauburgern zahlenmäßig überlegen waren. Im Angesicht der Situation bot Talen vom Norrland seine Hilfe. Am Morgen des achtzehnten Tages des zweiten Poëna wurden die Verräter auf dem Weg zwischen Mühldorf und Einbrück gestellt und geschlagen. Fangard trug Sorge dafür, daß keiner der Verräter den Kampf überlebte, um die Zweifel an der Loyalität der Grauburger auszuräumen und die Familienehre wieder herzustellen. Die Beteiligung des Norrlandes auf Seiten der Baronstreuen wurde von Baron Daron wohl zur Kenntnis genommen, der daraufhin Talen vom Norrland zu sich an den Hof bat, um ihm öffentlich in aller Form für seine Unterstützung zu danken. Fangard, der die volle Verantwortung für die schrecklichen Vorfälle innerhalb seines Geschlechtes übernahm, trat, um für alle einen Neubeginn sichtbar zu machen, zu Gunsten seines Sohnes Granwart ab. In der nachfolgenden Generation verstärkten sich die Bande zwischen den Grauburgern und Norrländern. Die Nachkommen beider Geschlechter verbrachten von diesem Zeitpunkt an mal den einen, mal den anderen Sommer in einer der beiden Familien. So kam es, daß Hagen von Grauburg, derzeitiges Familienoberhaupt und Herrscher von Grauburg, und Kalveram vom Norrland gemeinsam aufwuchsen. Hagen ist der älteste Sohn Granwarts und Milennas und führt die Provinz nach dem Tod des Vaters nunmehr seit fünf Jahren. Er besitzt drei jüngere Geschwister - den zweitgeborenen Hadebrand, die jüngere Schwester Helianna und der jüngste Sproß der Familie, der junge Handor. Das Verhältnis zwischen Hagen von Grauburg, Führer der Provinz Grauburg, und Kalveram vom Norrland, Baron von Brassach, ist äußerst freundschaftlich geprägt und ein vorbildliches Beispiel für den Plan Daromirs, die künftigen Herrscher der verschiedenen Ländereien am Brazach von früh an durch das Band der Freundschaft aneinander zu binden. Ist der Norrländer auf Reisen oder anderweitig gebunden, läßt er sich stets vom Herrn von Grauwiel in Tarnam vertreten.
Die Hauptstadt und die Dorfschaften
Grauwiel
Grauwiel ist die Hauptstadt der Provinz und ist durch seinen direkten Zugang zum Brassach die wichtigste Handelsstadt der Provinz. Sie ist seit Beginn der Herrschaft derer von Grauburg der Sitz der Familie und bildet das kulturelle Zentrum der Provinz. Die Feste Graustein, im Volksmund auch die „Graue Burg“ genannt, welche im Westen Grauwiels die Stadt zum offenen Land hin verteidigt, ist das Heim des Grauburger Geschlechtes, während der befestigte Hafen den Zugang zur Stadt vom Fluß aus und einen Teil des Brazachs Kontrolliert. Die Stadt liegt in einer weiten Ebene und wird durch ein System von Schutzmauern, Gräben und Wällen geschützt. Grauwiel wird durch das einzige Stadttor, das Westtor, betreten. Ein weiterer Zugang ist durch das Anlegen im Hafen möglich. Die Zufahrt in den Hafen kann durch versenkbare Keile versperrt werden. Zur weiteren Verteidigung besitzt sowohl der Hafen selbst, als auch die Stadt, Ballisten von großer Reichweite und Durchschlagskraft und einige kleinere Katapulte.
Einbrück
Die Stadt Einbrück ist der Knotenpunkt für die wichtigsten Handelsstraßen aus dem Norden der Baronie. Fast alle Waren, welche nicht auf dem Flußweg nach Grauwiel gebracht werden, finden ihren Weg zunächst durch Einbrück. Das Kleine Dorf hat davon profitiert und ist nach der Hauptstadt die größte Stadt der Provinz. Ein kleiner Nebenarm des Brazachs fließt durch Einbrück und teilt die Stadt in West- und Ostviertel. Dieser Nebenfluß ist für die Namensgebung der Siedlung verantwortlich. Mittlerweile gibt es mehr Brücken in der Stadt, aber die alte Idéum-Brücke gilt noch immer als die schönste Brücke der Stadt. Der kleine Nebenarm ist aber auch immer wieder die Ursache für Kleinere Überschwemmungen der Stadt, wenn der Brazach Hochwasser führt. Allerdings hat sich das Leben in der Stadt diesen Umständen im Laufe der Zeit angepaßt.
Mühldorf
Mühldorf ist ein kleines, romantisches Dorf zwischen dem Grauforst und dem Bogwald. Der Name des Dorfes stammt von der großen Mühle, welche an einem kleinen Nebenarm des Brazachs gebaut wurde. Durch den Bau der Mühle und einiger Staustufen entstand der Mühlsee. Der See ist nicht sehr groß, wird aber zusätzlich durch einen kleinen Wildbach aus dem Gebirge des Grauburger Walls gespeist und dient auch als Laichgebiet für die brassachische Bachforelle und den brassachischen Strömer. Da der Mühlsee aber nur während der Laichzeiten einen größeren Fischbestand aufweist, lohnt sich der Fischfang kaum. Mühldorf wird auch als das kleine Herz der Provinz bezeichnet, da sich hier die meisten Handelswege der Provinz kreuzen.
Suderey
Das Dorf Suderey liegt im äußersten Zipfel im Südwesten der Provinz und ist das weitest abgelegene Dorf. Suderey gilt aber durch seine Nähe zu zwei anderen Baronien des Herzogtums, neben Einbrück und Grauwiel, auch als eine der besten Quellen für Neuigkeiten aus dem In- und Ausland.
Bogenfeld
Bogenfeld liegt südwestlich des Bogwaldes und gilt als die Wiege der berühmten Grauburger Bögen und Bogenschützen. Hier finden sich einige der besten Bogenmacher und Bogenschützen des Herzogtums, wahrscheinlich sogar Heligonias. Die Bögen werden aus dem Holz der Grauburger Eibe gewonnen, einem immergrünen Nadelbaum, der jedoch ein sehr seltenes Holz liefert, welches nach entsprechender Bearbeitung unglaublich fest und elastisch ist und sich dadurch hervorragend für den Bogenbau eignet. Zusätzlich liefert das Harz des Baumes einen wichtigen Bestandteil für die Herstellung von Leim und aus den Samen der Eibe kann ein einfaches, Übelkeit erregendes Gift hergestellt werden. In Bogenfeld findet alle drei Jahre ein Wettbewerb der besten Bogenschützen der Baronie statt, zu dem auch Schützen aus dem gesamten Herzogtum eingeladen sind. Allerdings stellt die Provinz Grauburg seit achtzehn Jahren infolge die Gewinner dieses Wettbewerbes. Eine Vielzahl dieser Schützen leistet in der Leibgarde des Barons am Hofe von Tarnam Dienst.
Gravenheim
Das Dorf Gravenheim liegt im Herzen des Grauforstes und ist umrahmt von Bäumen. Das Dorf lebt von der Holzfällerei und der Jagd. Bei dem Grauforst handelt es sich um einen Mischwald, der alle Arten von Laub- und Nadelbäumen beherbergt. Hier wird ein Großteil des Nutzholzes der Provinz geschlagen und zur Weiterverarbeitung oder zum Verkauf nach Mühldorf oder Bogenfeld geschafft. Ein kleiner Gebirgsbach aus dem Grauburger Wall fließt durch Gravenheim hinab zum Mühlsee. Auf diesem Bach findet alljährlich das Baumstammreiten statt, welches in Gravenheim beginnt und in Mühldorf endet. Das Baumstammreiten ist ein beliebter Wettbewerb unter den jungen Männern der Provinz, die sich untereinander ihren Mut und ihre Geschicklichkeit beweisen wollen. Dabei geht es darum, daß zwei Männer auf einem Baumstamm stehend den Bach hinab fahren. Da dies mehrere Parteien gleichzeitig versuchen, der Bach aber nicht besonders breit oder tief ist, nehmen viele der Teilnehmer, sehr zum Vergnügen der Zuschauer, ein unfreiwilliges Bad. Dennoch lockt die Aussicht auf die gemeinsame Feier in Mühldorf am Ende des Reitens viele Teilnehmer und Zuschauer nach Gravenheim.
Steinau
Steinau liegt auf der Handelsstraße nach Amien im Grauburger Wall. Es ist ein kleines Dorf und lebt hauptsächlich von den Händlern, die das Dorf auf dieser Straße passieren. Teilweise wird hier auch Steinbruch betrieben.
Nordwacht
Diese kleine Siedlung am nordöstlichen Rand des Grauburger Walls ist eine alte befestigte Garnison, die aus kaum mehr als einem Wachturm, einer alten Schmiede und einer einfachen Schänke besteht. Nordwacht ist die älteste Garnison in Grauburg. Von den Soldaten Grauburgs wird der Dienst nur ungern in Nordwacht versehen, da es ein ziemlich einsamer Ort ist. Deshalb dienen die Soldaten vor Ort nur einen Monat und werden dann durch Entsatz aus Grauwiel abgelöst. In der Vergangenheit hatten sich in dieser Gegend immer wieder Räuber versteckt, die mittlerweile durch die ständig besetzte Garnison abgeschreckt wurden.
Die gemeinsame Landesverteidigung
Die Provinz Grauburg stellt in dem gesamten Heer Brassachs zehn Dutzend Soldaten. Die Ausbildung der Männer obliegt dem Provinzritter. Daneben muß jeder männliche Grauburger, der älter als sechzehn Sommer ist, einmal im Jahr für drei Wochen zum Militär. Dies gewährleistet, daß jeder Bürger der Provinz im Kriegsfalle eine zumindest unterstützende Aufgabe übernehmen kann. Davon ausgenommen sind Kranke und Alte. Kann jemand aus einem anderen Grund nicht teilnehmen, so hat er die Möglichkeit sich aus der Verpflichtung durch eine Kriegsabgabe freizukaufen, was aber in der Bevölkerung als unehrenhaft angesehen wird und so gut wie gar nicht vorkommt, da Grauburg schon sehr lange durch Herrscher aus dem Kriegsadel geführt wird und das Volk sie sich zum Vorbild nimmt. Jedermann in Grauburg ist stolz auf diese Tradition und würde im Kriegsfall für Land und Familie zu den Waffen greifen. Besonders bekannt sind die Grauburger Truppen für Ihre Langbogenschützen. Bogenschützen haben in Grauburg eine lange Tradition und ein guter Schütze genießt hohes Ansehen in der Provinz. Die besten Schützen haben die Möglichkeit, ihren Dienst am Hofe des Barons zu versehen.
Wirtschaft
In der Provinz Grauburg wird hauptsächlich Holzfällerei und Ackerbau betrieben, in einem bescheidenen Maße auch Fischfang und Bergbau. Die notwendigen Erze werden zum Teil aus der Provinz Brassach über den Fluß herbeigeschafft oder im Dorf Steinau den Händlern aus Caronia abgekauft. Das Holz der Provinz besitzt einen ausgezeichneten Ruf in der gesamten Baronie. Neben dem Holz der Königseiche sind die Hölzer der anderen Bäume wie Schwarzfichte, Kiefer und Lärche sehr begehrt. Besonders begehrt ist das Holz der Grauburger Eibe. Dieser Baum wächst fast ausschließlich im Bogwald und kommt auch außerhalb der Provinz nur sehr selten vor. Während nur ein geringer Teil des Nutzholzes aus dem Bogwald wirtschaftlich genutzt wird, werden die gewonnen Hölzer des Grauforstes für den Schiffsbau oder tragende Konstruktionen verwandt. Da Holz ein wichtiges wirtschaftliches Gut darstellt, wird auch immer der Natur Rechnung getragen. Es wird nur so viel verarbeitet, wie auch wieder aufgeforstet werden kann. Der Beruf des Bogenmachers ist in ganz Grauburg geachtet und wird hauptsächlich in Bogfeld ausgeübt, wo auch der Hauptsitz der Gilde ist. Der Großteil des grauburgischen Handels findet in der Hauptstadt statt, aber auch in Einbrück und Mühldorf sind Händler immer willkommene Gäste.
Gesetzgebung und Rechtsprechung
Die Rechtsprechung des Barons und der Ritter basiert auf Grundlage der königlichen Halsgerichtsordnung. Urteile in Fällen, die nicht durch die Halsgerichtsordnung abgedeckt sind, werden in Absprache mit der herzöglichen Familie in Ankur oder dem König Helos Aximistilius Tertius in Escandra gefällt.
Religion
Sowohl die Herrscherfamilie wie auch das Volk von Grauburg sind in den letzten fünf Jahrzehnten zum Ceridentum konvertiert. Ogedische Bräuche werden in Grauburg nicht mehr gepflegt. Die größte Kirche steht in der Provinzhauptstadt Grauwiel, jedoch steht auch in jeder Dorfschaft eine kleinere Kapelle.
Brauchtum
Neben den traditionellen ostarischen Feiertagen wie das Herzog-Rolo-Fest und das Bornbuchenfest wird der königliche Geburtstag, der Geburtstag des Herzogs und des Barons und das Erntedankfest gefeiert. Als weiterer Gedenktag kam im letzten Jahr die Fertigstellung und Einweihung des Domes zu Tarnam hinzu. Weitere Festlichkeiten sind das alle drei Jahre stattfindende Königsschießen und das alljährliche Baumstammreiten.
Klima
Die günstige Lage am großen Fluß der Baronie im allgemeinen als auch der Provinz im Besonderen und das überaus angenehme und warme Klima in Ostarien fördern die landwirtschaftliche Nutzung der Ländereien. Die Saarka-Monate in Ostarien gelten ehedem als sehr mild, so daß es den Bauern möglich ist, mehrfach im Jahr gute Ernten einzufahren.
Tierwelt
In den Wäldern der Provinz trifft man auf Rot- und Schwarzwild. Bären und Wölfe sind eher selten zu finden. Die berüchtigte Brazachkatze ist in Grauburg bisher noch nie gesehen worden. Der Fischreichtum des Brazachs ist legendär. Neben Bachforelle, Flußbarbe und Strömer, die in guten Mengen im Fluß zu fangen sind, ist der brassachische Panzerhecht ein wohlschmeckender Fang.
Geschichten
Da Grauburg zu mehr als der Hälfte aus Wald besteht, ranken sich die meisten Geschichte und Mythen um Bäume. Es gibt die Legende, daß im tiefsten Herzen des Grauforstes, dort wo der Wald am dunkelsten ist, die Bäume lebende Wesen sind, die fühlen, denken und sprechen können. Diese Baumwesen sind sehr scheu und meiden die Begegnungen mit Menschen. Sie sollen zu den ältesten Wesen Heligonias gehören, und einige der älteren Baumwesen sollen über tausend Jahre alt sein. Das älteste dieser Baumwesen ist ihr König Treenduwul. Allerdings hat bis auf wenige Ausnahmen noch niemand ein Baumwesen gesehen. Vor knapp einhundertundzwanzig Jahren soll dem berühmten Langbogenschützen Omdir das Glück widerfahren sein, Treenduwul zu begegnen. Omdir war im Grauforst unterwegs, um Holz für einen neuen Bogen zu schlagen. Er war damals schon ein berühmter Bogenschütze und hatte gerade zum ersten Mal das Königsschießen in Bogenfeld gewonnen, als er sich auf seine Suche begab. Als er dann einen jungen Baum gefunden hatte und ihn fällen wollte, sprach eine Stimme zu ihm, dies nicht zu tun. Er konnte nicht feststellen, wer das gesagt haben könnte, also holte er wieder aus, um den Baum zu fällen und wieder riet ihm die Stimme, den jungen Baum zu schonen. Verunsichert, da er wieder niemanden sehen konnte, wollte er einen anderen Baum fällen, doch wieder hielt ihn eine Stimme davon ab. Voller Verzweiflung wandte sich Omdir an die Bäume und klagte, daß er sich keinen neuen Bogen bauen könnte, wenn er dazu keinen Baum fällen dürfte. Daraufhin trat Treenduwul, der Omdirs ehrliche Absicht erkannte, kein lebendes Wesen nur für einen Bogen zu töten, aus den Schatten der Bäume hervor. Omdir war völlig überrascht über das Erscheinen des Baumwesens, aber nach kurzer Zeit waren die beiden im Gespräch vertieft und unterhielten sich zwei Tage und Nächte lang. Schon bald empfanden sie Freundschaft füreinander. Darum machte Treenduwul Omdir zum Abschied ein besonderes Geschenk: Er gab freiwillig einen seiner eigenen Äste, damit sich Omdir daraus einen Bogen mache. Omdir bedankte sich vielmals für dieses königliche Geschenk. Er fertigte sich daraus einen prachtvollen Bogen. Die Legende sagt, daß dieser Bogen lebte und mit Omdir sogar geredet haben soll. Verbürgt ist allerdings nur, daß Omdir nach seiner vermuteten Begegnung mit Treenduwul, weitere sechs Male in Folge das Königsschießen gewann und als ältester Gewinner des Schießens in die Geschichte eingegangen ist. Nach seinem Tod soll sein Bogen eingegangen und verschrumpelt sein, wie eine Pflanze, die vertrocknete. Omdir wurde irgendwo im Grauforst mit seinem Bogen beerdigt und an seinem Grab soll eine gewaltige Eiche gewachsen sein.
Grauwiel, am 1. Tage des 1. Xurl im Jahre 88 n.d.E.