Spezial:Badtitle/NS100:Ausgabe 13

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Im 1. Helios 25 n.A.III

Neues aus Tatzelfels/Vogtei Klagenfeld

Klagenfelder Edle verurteilt Cynophoria am Markttag!

Drei Adlige aus der Tatzelfelser Provinz Klagenfeld, Beamte der Vögtin Eleonore von Weißenstich, taten im Schnapsrausche einer ceridischen Familie gar Übles an.
Bei einem Besuch in der Hauptstadt Beridheim bedrohten die Herren jene Dreien, die des nachts von Auswärts kamen, mit dem Schwerte und prügelten Vater und Sohn durch die engen Gassen der Stadt. Doch liefen sie geradewegs der Statdgarde in die Arme, die sie umgehend entwaffneten und zum Baron nach Burg Tatzelfels geleiteten. Seine Hochwohlgeboren geriet ob dieser Sache gar fürchterlich in Zorn und kannte so auch in seinem Urteil keine Gnade; den Schuldigen wurde die entehrende Strafe des Cynophoria, des "Hundstragens" zuteil.
Jenes auf alt-beridhanisches Recht zurückgehende Gesetz fand schon seit Dekaden keine Anwendung mehr, die Delinquenten haben zu ihrer Schand vor aller Leut` einen Hund, abwechselnd auf Arm und Rücken, durch die Stadt zu tragen.
Seine Hochwohlgeboren begründete sein Urteil damit, es nicht mehr ertragen zu können, zusehen zu müssen, wie sich die Tatzelfelser selbst die größten Feinde sind, will man in Zukunft nicht mit seinem grenzenlosen Zorne rechnen, verabschiede man sich besser vom falschen Denken der Trennung, Drachenhain gegen Beridhan, also alte Einwohner gegen "Eindringlinge" der Baronie. Schließlich erhebt das Land für sich den Anspruch, beiden Völkern Heimat und Wohnstätt zu sein.
Von Vogtin und Baron erhielt die ceridische Familie zur Entschädigung ein adäquates Schmerzensgeld Für die Edlen dürfte dieser Vorfall noch ein gar übles Nachspiel haben, ist die Vogtin Eleonore doch für ein breites Repertoire an empfindlichen Strafen bekannt und gefürchtet.

Dem Leser ergebenster Diener:
Schillwunk, "die Feder", Radeweyd,
Hofchronist zu Tatzelfels,
Lehrling des Schreibmeisters Jeremias.


Hanneo y daith cychwyn!
Die Hälfte der Reise besteht im Aufbruch!

(Luchnisches Sprichwort)

Aus dem Fürstensitz Hochanthan

Nach dem langen Winter rief Fürst Bartha seyne Vasallen an den Hof, um den Lehenseid anzunehmen, sowie sich über den derzeytigen Zustand in den einzelnen Baronien ein Bild zu verschaffen. Erstmals schwörte auch der Regent von Tikon, Gloozi von Cloozlanden in der Baronie Anthan seynen Lehenseid, der diesen mit sichtlichem Stolz und Hochachtung leistete. Auch eine Abteilung der Saarka-Kriegerinnen brachte ihre Ehrerbietung mit einem Geschenk zum Ausdruck. Anschließend wurde die aktuelle politische und militärische Lage Heligonias und insbesondere Thals, am offenen Kamin im Jagdzimmer thematisiert unter Teilnahme des Thaler Hoch- und Frei-Adels. Ein Bote mit den besten Glückwünschen wurde zu dem frisch getrauten Paare nach Teemooranien entsandt. Begrüßt wurde die fortschreitende Befriedung in Ostarien, wobei allerdings noch nicht alle Spannungen obsolet seyen. Mit Sorge wurden die Gründungen und gegenseytigen Anfechtungen der verschiedenen Religionsbünde betrachtet, da diese Konflikte in der Lage synd, sich aus ihrem regionalen Umfeld heraus, zu eynem Flächenbrand zu werden, der binnen kurzem das ganze Reich erfassen kann. Die Barone trafen dieszbezüglich genaue Absprachen über das weytere Vorgehen. Am folgenden Tage wurde unter dem Beyfall der Menge eine mehrstündige Heerschau abgehalten. Das in endlosen Reihen vorbeiziehende Heer Thals fand seynen Abschluß mit Einbruch der Dämmerung und dem Güldentaler Fackelzug. Die ohnehin schon berühmten Lormarker Bogenschützen erhielten eine Auszeichnung für ihre Leistungen im vergangen Jahr. Das Lehensfest, sowie die Audienzen werden noch ein paar Tage in Anspruch nehmen, den Baronen sey aber jetzt schon eine gute Heymreise und heliosgefällige Regentschaft ihres Lehens versichert.

Rithinus Federschwinger,
Schreyberling am Hofe zu Hochanthen
und Fürstlicher Protocollant

Aus Güldental

Ungute Nachrichten brachte Prinz Anselm seynem Fürsten aus Güldental mit zu dem Lehensfest in der Hauptstadt Thals. Zu hunderten kommen Flüchtlinge aus der Baronie Drachenberg über den Brazach, es ist als ob man eyne Mauer geöffnet hätte, da es nun eyner Flutwelle gleich herüberbrandet. Der Süden der Baronie Drachenberg dürfte inzwischen fast menschenleer seyn. Ihre teilweise recht abenteuerlich zusammengezimmerten Boote, verdienen diese Bezeichnung eigentlich nicht, und die wenigen zuverlässigen Boote Drachenbergs synd schon seyt Tagen alle auf güldentaler Ufer. Die güldentaler Bevölkerung, versucht so viele der armen Seelen wie nur irgend möglich ein Dach über dem Kopf zu geben. Die Verwalter der Kornspeicher wurden angewiesen jedem sechs Scheffel Mehl mehr zu geben, um zusätzliches Brot backen zu können. Unterstützung bekommen sie auch durch öffentliche Garküchen, die Suppe austeylen. Thaler Dünnbier soll helfen den immer noch kühlen Temperaturen von Aussen, durch Wärme von Innen zu trotzen. Auf seynem Ritt von Jarun nach Hochanthan wurde Prinz Anselm oft genug selbst Augenzeuge der verzweifelten Lage der Flüchtlinge. Da der Brazach immer noch hohe Stände hat und teils Schneeschmelze mit sich trägt, forderten die reißenden und kalten Fluten schon einige Opfer. Immer wieder werden aufgedunsene Leichen ans Ufer gespült. Die flußnahen Landstriche sind bereits teilweise Überbevölkert, aber Baron Anselm will die Flüchtenden nicht zurück in das Elend und den Hunger Drachenbergs schicken. Aber so ergeht es wohl denen, die sich von Saarka abwenden, wie von eyner zerfreddelten Katze, um sich im gleichen Atemzug eynem neuen Gott zu unterwerfen. Ob dieser diesen Wankelmut überhaupt nur eynes Blickes würdigt?

Rithinus Federschwinger,
Schreyberling am Hofe zu Hochanthen
und Fürstlicher Protocollant.

Proklamation

Wir, Baron Teemon von Teemooranien, Freiherr zu Hohenforingen und Lodenburg und Baronin Angharad Elanor von Teemooranien, Freiherrin zu Emarania, geben Uns die Ehre, dem Reiche Heligonia unsere Vermählung bekannt zu geben.
Wir danken allen, deren gute Wünsche uns begleitet haben, ganz besonders Baron Herian von Carajon, aufgrund dessen Gastfreundschaft und Großzügigkeit die Verbindung der Häuser Teemooranien und Emarania auf dem Heligonischen Adelstage in seinem Schloß zu Gwolona stattfinden konnte. Ferner geben wir bekannt, daß die Baronie Emarania in die Baronie Teemooranien eingegliedert wird und fürderhin als Provinz Emarania denselben Status führt wie die Provinzen Hohenforingen und Lodenburg. Der künftige Sitz des Hauses Teemooranien wird Schloß Seeburg im Emaransee sein, wohin Baron Teemon in Kürze übersiedeln wird.
Der Tag unserer Vermählung, der 26. Tag der 2. Poena, soll künftig in ganz Teemooranien ein Feiertag sein.
Wir geloben, mit unserer Verbindung den Frieden in Ostarien zu bekräftigen, die ceridische Kirche zu stärken und dem Herzog von Ostarien, unserem Lehnsherrn, dem König und dem Reiche Heligonia treu und unerschütterlich zu dienen!

Baron Teemon von Teemooranien,
Freiherr zu Hohenforingen und Lodenburg
Baronin Angharad Elanor von Teemooranien,
Freiherrin zu Emarania

Triumphzug durch Teemooranien

Baron Teemon und Baronin Angharad Elanor von Teemooranien, deren Vermählung wohl für alle Mitglieder des Heligonischen Adels eine große Überraschung war, wurden bereits an den Grenzen ihres Landes mit frenetischem Jubel begrüßt. Hunderte von Menschen säumten die Straßen und jubelten dem Brautpaar zu.
Aufgrund der bedauerlichen Vorfälle während der Trauung, die das teemooranische Herrscherpaar dazu veranlaßt hatte, unverzüglich in Escandra dem König von Heligonia seine Aufwartung zu machen und Ihn über die peinliche Entgleisung verschiedener Barone Ostariens zu informieren, und ebenso in Ankur der Herzogin Walluma Bericht zu erstatten, kam es immer wieder zu spontanen Rufen nach Vergeltung für die erlittene Schmach. Sogar der Wunsch nach einem Kriege gegen den Drahtzieher der infamen Intrige gegen das junge Paar wurde laut. Baron Teemon beruhigte jedoch die Aufgebrachten mit maßvollen Worten und wies darauf hin, daß von Teemooranien niemals mehr ein Krieg ausgehen solle, und daß er und seine Gemahlin sich keinesfalls auf das gleiche Niveau wie die Intriganten zu begeben wünschten. Eine Maßregelung liege allein bei Herzog Uriel und dem König.

Offener Brief an Baron Shirkon Sherendil von Oraneck

Wir, Baron Teemon von Teemooranien und Barnonin Angharad Elanor von Teemooranien, ebenso Ritter Anselm von Rabenstein, Kanzler von Emarania, vertreten die Auffassung, daß Ihr durch den peinlichen Zwischenfall während der Hochzeitsfeierlichkeiten in Gwolona bewiesen habt, daß Eure diplomatischen Fähigkeiten den Belangen des Herzogtums Ostariens nicht Genüge tun. Daher fordern Wir Euch auf, unverzüglich von Eurem Amt als Botschafter Ostariens zurückzutreten und einem würdigeren und fähigeren Kandidaten Platz zu machen, auf daß solche Vorfälle sich nicht wiederholen können und Unser geliebtes Ostarien keinen Schaden nehme.
Desgleichen tun Wir kund, daß Wir Euch fernerhin als Botschafter Ostariens weder akzeptieren noch in irgendeiner Weise unterstützen werden.

Baron Teemon von Teemooranien,
Freiherr zu Hohenforingen und Lodenburg
Baronin Angharad Elanor von Teemooranien,
Freiherrin zu Emarania
Ritter Anselm von Rabenstein, Kanzler von Emarania

Macht, Liebe und gewissenlose Neider

Ach, meine Herrin war ja so aufgeregt, als sie nach Carajon reisen sollte. Und die Vorbereitungen zu dieser Reise ("Constanze, ich habe nichts anzuziehen! Constanze, wird mein Kopfputz fertig?") raubten sowohl ihr als auch mir beinahe den Verstand. Aber endlich war es soweit: Die Reisekutsche war angespannt, die Eskorte herausgeputzt und bereit, und los ging die Fahrt. Kaum hatten wir die Grenzen von Emarania überschritten, drang folgender Gedanke ziemlich rabiat in mein Gemüt: Warum geben Adelige immer ihr ganzes Geld für Krieg, Waffen, Rüstungen und ähnlichen Tand aus, anstatt damit ordentliche Straßen zu bauen? Man sollte sie einmal als Kammerdiener oder Kammerzofe zwei Dutzend Kleidertruhen, sowie unzählige Schmuckkästchen und Hutschachteln balancieren und gleichzeitig ihrer Herrschaft Erfrischungen reichen lassen, während die Kutsche von einem Schlagloch zum anderen torkelt. Dann würden sie den Vorteil von guten und ebenen Straßen einsehen! Nichtsdestotrotz kamen wir wider Erwarten wohlbehalten in Gwolona an und standen schließlich vor der höchst beeindruckenden Residenz des Barons vor - einem verschlossenen Tor! 'Komische Sitten haben die in Carajon', dachte ich, aber dieses Problem sollte sich sehr schnell lösen. Eine Baustelle, hieß es, das Torhaus sei dringend renovierungsbedürftig; Baron Herian lasse die Ungemach entschuldigen und bitte die hohen Gäste, doch den 'Hintereingang' zu benützen. Naja! So eine 'Hinteransicht' eines Schlosses ist auch sehenswert. Sehr... rustikal! Die Innenansicht des Schloßhofes dagegen war ein eindrucksvolles Zeugnis, wie man in Carajon zu residieren pflegt. Sehr gediegen, muß ich sagen. Ebenso die Gemächer, welche meiner Herrin und meiner Wenigkeit zur Verfügung gestellt wurden. Äußerst gediegen, in der Tat! Als ich mich mit den anderen Dienstboten bekannt machte, erfuhr ich, daß die Gemächer, welche Tür an Tür mit denen meiner Herrin lagen, von Baron Teemon bezogen worden waren, dem Mann, der meiner Herrin schon einiges Kopfzerbrechen bereitet hatte, und von dem sie sich überlegte, ob sie ihn ehelichen solle ("Rein politisch natürlich, Constanze! Wie könnte ich denn einen Despoten wie Teemon lieben?"). War das ein Zufall oder ein abgekartetes Spiel?
Nun ja, bei der abendlichen Belustigung in der Taverne trafen die beiden aufeinander. Ich habe nicht immer auf Schloß Seeburg gelebt, ich bin auf dem Land aufgewachsen und dort habe ich einmal beobachtet, wie zwei Kater um einander herumschlichen, weil sie dieselbe Katze haben wollten. Genauso belauerten sich meine Baronin und Baron Teemon. Nur ging es diesmal offensichtlich um mehr als nur eine Katze. Eine halbe Stunde später warfen sich die beiden Blicke zu, wie sie zwei Widder wechseln, kurz bevor sie die Schädel aneinander rammen. Und dann ging es los: "Vier Fünftel des Emaransees gehören mir!" - "Blödsinn!" - "Ich könnte Euch überrennen!" - "Versucht es doch! Autoritärer Idiot!"...
Ich hätte wetten können, die beiden hätten sich in dem Augenblick am liebsten gegenseitig den Schädel eingeschlagen, denn mit meiner Herrin ist, wenn ihr das Temperament durchgeht, nicht gut Kirschen essen. 'Auweia, das wird eine schöne Ehe geben, wenn die zwei Sturköpfe jemals heiraten sollten', dachte ich bei mir.
Als sich meine Herrin zur Nachtruhe zurückzog und ich ihr beim Auskleiden behilflich war, ließ sie die Bombe platzen: "Constanze, Teemon und ich werden morgen heiraten." - "WAAAS???" - "Ja. Wir haben exakt dieselben politischen Ansichten, er paßt zu mir und außerdem ist er einfach umwerfend. (Schmacht!)" - "Aber Ihr habt Euch doch heute abend heftigst gestritten." - "Das war nur Schau, um die anderen irrezuführen. Selbst du bist darauf hereingefallen. Ach Constanze, ich glaube, ich habe mich verliebt." Wie war das doch gewesen? "Ich werde mich nie in einen Despoten verlieben können"? Was soll man da als Kammerzofe noch sagen?
Dann fing das ewige Ritual der werdenden Ehefrau an: "Constanze, ich habe nichts anzuziehen! Constanze, wo kriege ich so schnell einen Schleier her? Was ist, wenn ich ihm nicht gefalle?" Ihre Augen strahlten wie Sterne. Und dank des Organisationsgenies Constanze und der Hilfsbereitschaft verschiedener anwesender hoher Damen wurden die Probleme Kleid, Schleier, Blumen, Aussehen etc. gelöst, so daß den Feierlichkeiten am nächsten Tag nichts mehr im Wege stand. Aber bevor mein Lämmchen verhochzeitet wurde, wollte ich mir noch den Mann ansehen, den sie sich ausgesucht hatte. Die Tourney bot eine einmalige Gelegenheit dazu, die ich 'ganz hählenga', wie man bei mir zu Hause sagt, ausnützte. Und ich muß sagen, auch wenn Baron Teemon einem Vergleich mit Cawadoc, dem Ersten Ritter Baron Leomars, nicht standhält, zeichnete er sich doch durch sein ritterliches Verhalten und seine äußerst stattliche Erscheinung aufs Vorteilhafteste aus. Er ist eben ein richtiger Edelmann. Und jetzt ist er auch mein Herr.
Es wurde allmählich Abend und die Taverne wurde für die Feierlichkeit hergerichtet, gleichzeitig wurde meine Herrin für die Feierlichkeit hergerichtet und wahrscheinlich wurde auch Baron Teemon hin-, äh, hergerichtet. Nach einer elend langen Warterei im eiskalten Treppenhaus ("Wie sehe ich aus? Sitzt mein Schleier? Ich bin ja so aufgeregt!") kam schließlich der Brautziehvater und geleitete meine Herrin zum Altar. Vor lauter Aufregung hätte ich beinahe die Blumen getragen und die Schleppe des Hochzeitskleides meinem Lämmchen in die Hand gedrückt.
Beim Einzug sang ein Chor ein sehr ergreifendes Lied und der Fürstbischof hielt die Ansprache - alles war so feierlich, daß mir die Tränen kamen und ich den Kanzler Anselm von Rabenstein um ein Taschentuch bitten mußte.
Dann stellte seine Eminenz die Frage: "Ist noch einer hier, der gegen diese Verbindung etwas einzuwenden hat, so möge er jetzt sprechen oder für immer schweigen!" Und --- das Unfaßbare geschah! Vier Barone erhoben sich unter der Wortführung des Barons von Oraneck, des sogenannten 'Botschafters' von Ostarien und erhoben Einspruch. Die Eheschließung sei nicht rechtsgültig, denn der Herzog müsse zuvor um Erlaubnis ersucht werden, wenn sich zwei so große Baronien zusammenschließen wollten. Den 'Herrschaften' ging es nur um ihren politischen Vorteil, nicht darum, daß sich zwei Menschen gefunden hatten, die sich in Liebe vereinen wollten. Welch eine Schmach wurde da meiner Herrin angetan! Welche Schande wurde über die Häuser Emarania und Hohenforingen gebracht! Wie schmutzig, gemein und hinterhältig ist doch der 'edle' Stand, der so gerne auf das 'gemeine' Volk herabsieht! Eines weiß ich: Kein 'Gemeiner' hätte auf so infame und impertinente Weise intrigiert und bis zum letzten Moment gewartet, um die eigene Schadenfreude voll auskosten zu können. Schande über Euch, Shirkon Sherendil, Baron von Oraneck! Schande über Euch, Jarek, Baron von Jolberg! Schande über Euch, Barone von Drackensteig und Arnach! Schande über euch alle, die ihr an diesem Komplott beteiligt wart! Das werde ich euch niemals vergessen, auch wenn ich 'nur' eine Kammerzofe bin. Falls ihr erwartet habt, daß meine Herrin in Ohnmacht fällt, habt ihr euch getäuscht! Meine Herrin fällt nicht in Ohnmacht, sie kocht! Und wenn sie überkocht, dann gnade euch elenden Intriganten der Einzige und Wahre Gott! Das In-Ohnmacht-Fallen übernehme für gewöhnlich ich, aber diesmal war Anselm da, der mich davor bewahrte, so daß ich meiner Herrin beistehen konnte, als sie fassungslos am Boden kniete.
Wie ich etwas später in Erfahrung brachte, hatte Graf Waldemar um der Ehre seiner Ziehtochter willen und aufgrund der Ereignisse unverzüglich den Fehdehandschuh nach Ankur entsandt. Beinahe wäre um ihretwillen zwischen Ostarien und Drachenhain ein Krieg entbrannt! Ein Eilbote wurde zu Herzog Uriel geschickt, um die Angelegenheit ins Reine zu bringen, und in der Zwischenzeit war ich damit beschäftigt, meine Herrschaft zu trösten und mich selbst von Anselm, dem Guten, trösten zu lassen. Trotzdem: Auch ich kochte. Und wenn ich koche, dann ist meine Herrin im Vergleich zu mir ein lauwarmes Lavendelwässerchen. Und so ließ ich meine Wut an Shirkon Sherendil aus, als er den Fehler beging, sich an mich zu wenden. Das hat gut getan! Er schrumpfte vor meinen Augen mit sichtbarer Geschwindigkeit zur Größe einer Kellerassel zusammen und entschuldigte sich mehrmals bei mir. Ich nahm seine Entschuldigung "zur Kenntnis"; genauso erging es ihm, als er sich bei meiner Herrschaft entschuldigte. Aber die feierliche Stimmung war dahin, die Gäste entsetzt, das Brautpaar brüskiert.
Endlich, nach stundenlangem, peinlichem Warten, das ich mir gemeinsam mit Anselm am Tresen vertrieb, erschien der Bote des Herzogs und überbrachte die Erlaubnis zur Hochzeit. Und so schritt das Brautpaar zum zweiten Mal zur Trauung. Doch die ganzen Ereignisse und die geistigen Getränke, welche ich zur Stärkung meiner seelischen Verfassung zu mir genommen hatte, ließen mich diesmal den Brautstrauß vergessen. Zum Glück hat es niemand bemerkt. Selbst auf Seine Eminenz muß die Peinlichkeit des ersten Versuchs eine verwirrende Wirkung gehabt haben, begann er doch seine Ansprache mit den Worten "Liebe Hinterbliebenen, die ihr voll Trauer hier versammelt seid..." Dann bemerkte er seinen Ausrutscher und wurde rot.
Wieder stellte Seine Eminenz die Frage, ob jemand etwas gegen die Eheschließung einzuwenden habe. Und --- alle schwiegen. Das war ihr Glück, denn in den Augen meiner Herrschaft stand der Tod für jeden, der es wagen sollte, auch nur einen Pieps von sich zu geben, und ich hätte jedem die Augen ausgekratzt.
Was dann weiter geschah, weiß ich nicht mehr so genau, denn meine Erinnerungen sind von da an ziemlich nebelhaft. Wahrscheinlich war eines von den diversen Metchen, die ich getrunken habe, schlecht. Ich kann mich noch daran erinnern, daß viele Hände geschüttelt wurden und viele Glückwünsche ausgesprochen wurden, und daß auch ich einige Hände geschüttelt habe, aber wessen Hände, entzieht sich meiner Kenntnis.
Zum Schluß noch eines: Ihr hohen Damen und Herren, die Ihr Zeugen dieser denkwürdigen Eheschließung wart, vergeßt nicht, dem glücklichen Paar Eure Aufwartung zu machen und angemessene Hochzeitsgeschenke zu überbringen.

Constanze, Kammerzofe Ihrer Hochwohlgeboren der
Baronin von Teemooranien und Freiherrin von Emarania.

Wir gratulieren!

Das Bank- und Handelshaus van der Brugg, Guldenstein/Darian, erlaubt sich, anläßlich der Vermählung von Baron Teemon von Teemooranien und Baronin Angharad Elanor, geborene von Emarania, seine allerherzlichsten Glückwünsche auszusprechen.
Es ist uns eine Ehre, Euch mit einem angemessenen Hochzeitsgeschenk zu bedenken. Zugleich bieten wir Euch einmalige Sonderkonditionen im Anlage- und im Kreditbereich für das erste gemeinsame Lebensjahr.
Wir wünschen Glück, Wohlstand und Kindersegen.

Silvanus und Siljanta van der Brugg,
Bank- und Handelshaus, Guldenstein/Darian.

Wo bleibt der Anstand?

Also, ich muß schon sagen, was mein Baron Beorric von Wulfenstein mir da erzählt hat... Der Adelstag in Gwolona muß ja ein richtiger Reißer gewesen sein. Schon mal das sogenannte Schloß - außen hui, innen pfui! An allen Ecken und Enden bröckelt der Putz - was sich anscheinend auf die anwesenden Adeligen übertragen hat. Es wäre wohl besser gewesen, diverse Barone mit Bauplanen zuzuhängen - außer meinem natürlich! Diese Heuchler! Wer so etwas tut, der frißt auch kleine Kinder! Man stelle sich vor: Ein junges Paar, Liebe auf den ersten Blick, von den Göttern füreinander bestimmt, glücklich und aufgeregt vor ihrer Hochzeit, sie mit Brautstrauß, er mit Lampenfieber. Und dann, kniend vor ihrem ceridischen Oberpriester, diese Demütigung! Als ob es nicht schon genug wäre, sich vor einem Ceridenpriester die Knie wundzuscheuern! Ich muß schon sagen, Ihr Barone Ostariens, habt Ihr weder Takt, noch Anstand, noch Sitte, noch Ehrgefühl?
Und Ihr, Baron von Drackensteig, ich schäme mich für Euch und dafür, daß ich Drackensteig einst meine Heimat nannte!
Nun, ich will versuchen, Euren Fauxpas wieder gutzumachen! Deshalb schenke ich dem jungen Paar, Teemon und Angharad, obwohl sie Ceriden sind, die Burg und das Land, das mir in der Baronie Drackensteig aufgrund meiner ererbten Rechte zusteht. Meine Familie, und besonders mein Vater, Hadubrand von Drachenstein, haben den Baronen von Drackensteig immer treu gedient, doch niemals hätten sie eine so ehrlose und niederträchtige Sache gutgeheißen! Mein Großvater hat gegen einen Drachen gekämpft - es wird für mich ein Leichtes sein, es mit diesem Sauhaufen von Baronen aufzunehmen (meiner zählt natürlich nicht dazu!)! Und dieser selbstgestrickte, sogenannte Möchtegernbotschafter von Ostarien - so diplomatisch, daß er fast einen Krieg ausgelöst hätte! Man sollte ihm sein Amt um die Ohren hauen! (Obwohl ich es, so nebenbei bemerkt, ganz nett finden würde, wenn um mich mal Krieg geführt würde!). Ich verstehe ja, daß sie alle Angst vor Baron Teemon haben - der Pöbel fürchtet immer die Elite! Und daß der Baron von Jolberg so ein Früchtchen ist, hätte ich nicht gedacht. Ihm ist wohl sein Schädelspalter zu Kopf gestiegen! Nun frage ich Euch, Bewohner Heligonias: Wer sind die Guten, wer die Bösen?
Meinen Segen hat das junge Paar - mögen sie glücklich sein und möge ihnen Poena viele Kinder schenken!

Marvenna von Drachenstein, Hofbardin zu Welzen.

Proklamation

Als letzte Amtshandlung der Baronin von Emarania, Angharad Elanor, nunmehr Baronin von Teemooranien, Freiherrin von Emarania, wird folgendes bekanntgegeben:
Wir, Angharad Elanor, Baronin von Emarania, erheben Unseren geschätzten Kanzler Anselm von Rabenstein als Dank für die langjährige Treue zum herrschaftlichen Hause und das Ausharren in tiefster Dunkelheit der helioceridischen Unterdrückung, als Würdigung für die Kraft, die er für die Restauration Unserer Gesellschaft seit den Tagen Unserer Rückkehr verwandte, in den Stand eines Ritters von Emarania.
Des weiteren hoffen Wir, daß Ihr, Anselm von Rabenstein, auch ferner dem Hause Emarania und damit nun auch dem Hause Teemooranien die Treue halten werdet. Wir verleihen Euch als erbliches Lehen die Gemarkung Vorberg, die Ihr weise und gerecht verwalten sollt. Möge die Schwertleite Eure Kraft stählen, Euren Willen beseelen und die Schatten unruhiger Zeiten von Emarania und Teemooranien fernhalten!


Willst du eine Dame frey'n, kannst bey van der Brugg was leih'n!

Heftige Regenschauer in der Baronie Wolfenfeld

Baronin Josephina führte die zahlreichen Wolkenbrüche der letzten Wochen auf den derzeit übermäßigen Gebrauch der sogenannten "Schreisäcke" in Angaheym zurück. Kennern der dortigen Verhältnisse zufolge verlegen die Barden nach den Saarkamonden ihre Übungstätigkeit erstmals wieder ins Freie. Der Schreisack (andernorts auch Sackpfeife oder Trötbeutel genannt) ist wegen seiner geradezu magischen Anziehungskraft auf schlechtes Wetter berühmt und berüchtigt. Mehrere Ansuchen der Baronin, die Regenwolken gefälligst selbst zu behalten oder wenigstens zu verringern, blieben ohne Wirkung. Nach eigenen Angaben gedenkt sie nun auf Anraten eines erfahrenen Wettermagiers, selbst das Schreisackspiel zu erlernen, um einen erfolgreichen Gegenzauber wirken zu können. Bei den zu erwartenden Überschwemmungen während ihrer Übungsstunden bittet sie die Wolfenfelder Einwohner um Nachsicht und Geduld.

Festlicher Versöhnungsgottesdienst im Kloster Perzstein

Wegen der überstürzten und nicht rechtmäßigen Schließung des Klosters Perzstein in Teemooranien zeigte sich die ceridische Kirche sehr aufgebracht. Zudem sei die Ausweisung und das Verbot der Inquisition in der Baronie Teemooranien nicht zulässig. Baron Teemon bot im letzten Helios-Boten an, die ceridischen Gläubigen durch eigene Geistliche betreuen zu lassen. Hier sei zu bemerken, daß kein Baron über eigene Geistliche verfügt, sondern alle ceridischen Priester der Kirche unterstellt sind. Ferner ist der Kirchenbesitz unantastbar und entzieht sich somit dem Zugriff der einzelnen Herrscher. Besonders verwerflich wird diese Tat zudem dadurch, daß das Kloster in Perzstein im Besitz der Templer zu Ankur ist, ein Orden, der von Herzog Uriel selbst gegründet wurde. Um die Streitigkeiten zu beenden wurde zur Wiedereröffnung des Klosters ein Versöhnungsgottesdienst abgehalten. Der neue Verwalter und Landkomtur Traugott von Liebengrün, verlas während der Messe einen Brief des Königs, in dem dieser daran erinnert, daß die beiden Religionen Heligonias und deren Besitztümer unantastbar sind. Weiterhin hob der König hervor, daß Verstöße gegen die Glaubensfreiheit in Zukunft schärfer geahndet werden. Es kann nicht angehen, daß die Ausübung einer vom König genehmigten Religion verhindert wird.

Fischmarkthalle von Nordemaran durch Blitzeinschlag zerstört

In der Nacht zum 25.Tage der 2.Poena schlug in die Fischmarkthalle von Nordemaran bei einem Unwetter ein Blitz ein. Das durch den Blitz entfachte Feuer breitete sich rasend schnell aus, so daß die zum Löschen angerückten Fischer die Vernichtung ihrer Halle nicht mehr verhindern konnten. Ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude konnte aber vermieden werden. Leider fand bei den Löscharbeiten ein Fischer den Tod durch herabfallende Trümmerteile. Er hinterläßt eine zwölfköpfige Familie.
Baron Teemon und Baronin Angharad Elanor von Teemooranien sagten der Familie sofort ihre Hilfe zu, damit niemand Hunger leiden müßte, jetzt wo ihr Ernährer zu Füßen des "Einen" sitzt.

Teemooranien, am 01.Tage der 3.Poëna 87 n.d.E.

Schreckliche Neuigkeiten aus dem Norden der Baronie Brassach

Wie uns ein Bote des Barons Daron von Brassach schleunigst unterrichtete, hat der unglückliche Pfeil des Todes ein neues Ziel in Brassach gefunden: Gar unmenschlich wurde Gaen, eine Dorfschaft auf halbem Wege zwischen Brazfurt und Brasgan, nahe des großen Gebirges und unweit der Stelle, wo bereits vor einigen Wochen ein Dorf barbarisch niedergemetzelt wurde, vom dunklen Schlag des Schicksals getroffen. Über Meilen hinweg, war Feuerschein am nachtdunklen Horizont auszumachen. Alarmierte Reiterei aus Brazfurt eilte schleunigst zum Ort des grausligen Geschehens, fand allerdings nur noch brennende Höfe und den Tod vor. Den sonst hartgesottenen Mannen des Barons drehte sich der Magen um und manch junger Krieger konnte die abendliche Mahlzeit nicht mehr bei sich halten, so schrecklich ward der Anblick des Unglückes: So ward den schwangeren Frauen der Bauch geschlitzt und Kindern den Kopfe vom Leibe getrennt, aufgestellte Wachen waren anscheinend zügigst durch Bolzenschüsse ausgeschaltet, so daß das Dorf im Schlafe überrascht wurde. Die Warnglocke des Dorfes läutete wohl nicht. Derer achtundfünfzig Ermordete wurden unter Tränen gezählt. Nachhaltiges Untersuchen der Gegend führte zu dem Schluß, daß das feige Mörderpack zu Fuß in die Berge entwichen sei. Ein Nachsetzen zu Pferde ward aufgrund der schwierigen Wegstrecke nicht möglich. Anhand der im Dorf zurückgelassenen Ausrüstungsgegenstände konnte der Rüstmeister in Brazfurt schließen, daß das feindliche Aufgebot ausgezeichnet gerüstet war: Die Bolzen sind von einer handwerklichen Arbeit, die man in Brassach noch nicht zu Gesicht bekommen hat. Auch ein zurückgelassener Dolch, sicherlich ist er dem Träger im Handgemenge entglitten, zeigt eindeutig eine respektable Qualität. Solch Material sei in Händen von Dieben und Halsabschneider gar selten, vielmehr entspricht es der Ausstattung ausgebildeter Kriegsmannen.
Es war die traurige Pflicht des Botens, dem König Helos Aximistilius III. und dem Herzog Uriel II. zu berichten, daß niemand in Gaen diese brutale Untat überlebt hat. Im Dom zu Tarnam wurde ein Trauergottesdienst abgehalten und viele Glocken schlugen den traurigen Ton an.
Der Baron läßt weiterhin berichten, daß ihm aus einigen Landesteilen Heligonias Hilfe angeboten wurde. Es ist schön, so der Herrscher persönlich, daß die Baronie Brassach Freunde hat und nicht alleine den ungelösten Problemen gegenüberstehen muß, die vielleicht ganz Heligonia bedrohen könnten. Zur Zeit sind noch alle Vorfälle höchst rätselhaft. Klärung tut Not, erst dann kann man tätig werden, um die abscheulichen Taten zu unterbinden.
Weiterhin sei zu berichten, daß für den nördlichsten Teil der Provinz Brassach, ab der Linie Bastien - Danar, von nun ab bestimmte Statuten Gültigkeit haben. Ein entsprechendes Papier wurde unter Zustimmung des Herzogs vom Baron Daron von Brassach verfaßt. So sei den Anweisungen der Truppen des Barons, die entsprechend durch grauburgische Langbogenschützen-Kontingente und brassachische Reiterei verstärkt wurden, uneingeschränkt Folge zu leisten. Schutz der im Norden angesiedelten Bauern, Handwerker und Händler sei oberstes Gebot. Weiterhin sei anzumerken, daß der Handelsverkehr fortan vorrangig über den Lastfährbetrieb auf Höhe der Stadt Jevo und Den-Cadain abgewickelt werde. Reisende, die ihren Geschäften in den Norden der Provinz nachgehen wollen, sollten möglichst in Gruppen reisen und wenn möglich die Begleitung durch brassachisches Militär nutzen, nur dann sei für die Sicherheit des Lebens in vernünftigem Maße Sorge getan.
Wie aus Den-Cadain zu berichten ist, schließt sich der edle Ritter Kalveram vom Norrland, Landmeister Ligonii der Templer zu Ankur, den weisen Maßnahmen des Barons an. Auch der Norrländer halt es für möglich, daß die Grenzprovinz Norrland ein Ziel dieser rätselhaften und grausamen Taten sein könnte.


Vom Fluch des Friedens

Vor wenigen Tagen bewarb sich ein Krieger in der niederfränkischen Armee. Auf Unsere Frage, welch Fähigkeiten er in Unsere Dienste stellen könne, antwortete er: "Herr, ich bin des Lesens und Schreibens mächtig." Auf diese Antwort ließen Wir ihn zur Burg hinausprügeln.
Herren von Heligonien, Wir, Ritter Wolfrik von Niederwerrn, Vogt von Niederfranken, sind ob der Verwahrlosung des ehrenhaften Kriegerhandwerks zutiefst erschüttert! Die lange Zeit des Friedens hat die Soldaten weich und schwach gemacht. Wie kann es angehen, daß gewöhnliche Soldaten besser mit Federkiel und Tinte umgehen können als mit Schwert und Schild? Sollte ein Soldat nicht seine ganze Kraft der Ausbildung in der Kriegskunst widmen an Stelle faul und träge am Feuer Bücher zu studieren? Den Erfolg dieser verweichlichten Geisteshaltung konnten einige der Adeligen Heligoniens vor wenigen Tagen während der Kriegerakkademie zu Jolbenstein erkennen. Dem Fleiß und der Kompetenz der Ausbilder ist es zu verdanken, daß viele Krieger einen Einblick in echte Kriegsführung erhielten. Doch wo blieb die Umsetzung, als die Ausbilder nicht zur Stelle waren? Bei ersten Angriff auf das Lager verfielen die "Krieger" sofort wieder in die Kampftaktik wilder Barbaren, an Stelle den sorgsam einstudierten Schildwall praxisnah zu erproben. Wieder andere schlummerten friedlich in ihren Zelten oder wärmten sich lieber am Feuer...
Warum hatten die Räuber nächtens so leichtes Spiel? Weil Fremde sich einfach an der Wache vorbei ins Lager schleichen konnten und ihnen die Wache sogar noch Auskünfte erteilte, wo die anderen Wachen postiert sind. Andere "Schwertführer" händigten sogar besagten Fremden ohne jede Arg und Nachfrage ihre Waffe aus.
Edle Herren von Heligonien, laßt Eure Truppen nicht verweichlichen, drillt sie, laßt sie üben bis zum Umfallen. Doch gebt ihnen keine Möglichkeit des Müßigganges! Der Feind ist oft näher als man denkt!

Wolfrik von Niederwerrn
Ritter des Großkreuzordens
Vogt von Niederfranken
Leutnant der Niederwerrner Garde
Hauptmann der erzbischöflichen Garde von Guanara
Jugger-Meister

Der Herold seiner Allerdurchlauchtigsten Majestät tut kund:

Seine Majestät, König Aximistilius Helos Tertius, ist von großer Freude erfüllt seinen Ritter Finian Sonnenklinge von Thardanus, nach fünf Jahren, wieder in Heligonia zu wissen. In Anerkennung für dessen Dienste in fernen Landen, so wie für dessen von Erfolg gekrönter Queste, ernannte seine Majestät König Aximistilius Helos Tertius, Finian Sonnenklinge von Thardanus zum Ersten Reichsritter Heligonias. Ferner wurde, nach Rückkehr des Reichsritters, die Provinz Südescandra wieder unter die Obhut der Familie zu Thardanus gestellt, auf das jene Provinz weiterhin aufblühe und gedeihe, zum Ruhme Escandras.
Zu dem beauftragt seine Majestät seinen Reichsritter mit der Gründung einer Tafelrunde, dem Ausbau der Heliosacademia, sowie die Neuordnung des Königlichen Heeres, auf das in Heligonia Recht und Ordnung im Glanze unserer aller Majestät, König Aximistilius Helos Tertius fortbestehe. Helio Gratia! Verkündet durch den königlichen Herold.

Neues aus Emarania

Die Baronin Angharad Elanor klagte in letzter Zeit über morgendliche Schwindel- und Übelkeitsanfälle. Als sie bei einer festlichen Veranstaltung in Ohnmacht fiel, stellte der Leibarzt von Baron Teemon fest, daß die Baronin guter Hoffnung ist. Ganz Emarania freut sich mit dem Herrscherpaar über die Krönung einer glücklichen Verbindung.

Heiliges Ameryll

Eine neue Religion bittet um die Ausstellung des Heliosbriefes. Erst seit kurzer Zeit ist wenigen Heligoniern die Flirankirche ein Begriff. Aufmerksam wurde die Öffentlichkeit durch Missionierungsarbeit dieser jungen Glaubensgemeinschaft besonders im Norden Heligonias. Keine Sekte des Ogedentums, noch des Ceridentums ist in dieser zu finden, sondern vielmehr ein neuer und unabhängiger Glaube. Mittelpunkt ist das noch immer mysteriöse Ameryll. Noch immer sind seine genauen Eigenschaften unbekannt und lassen somit keine besondere Verwendung dieses Minerals zu. Die Anhänger der Flirankirche jedoch behaupten, daß ihm göttliche Kräfte innewohnen, die sie als das "Fliran" bezeichnen. Fliran soll jegliche Krankheit und Unbill der Welt fernhalten und gar heilen können, so man gläubig der Flirankirche folgt und über das rechte Wissen verfügt. Jedoch ist der Schreibstube kein solcher Fall bekannt, was auch darauf zurückzuführen sein kann, daß die Anhängerschaft noch sehr klein ist. Viele Grundsätze des Glaubens, wie auch sein Ursprung liegen noch in der Dunkelheit und sind wenn überhaupt nur den Eingeweihten bekannt. Viele Fragen ergeben sich in diesem Zusammenhang. Wir hoffen in Zukunft mehr hierüber berichten zu können, sind aber auf Beiträge von Reisenden und den geneigten Lesern angewiesen.

Grausames Massaker in Dunkelstein

Einen makaberen Fund machte eine Gruppe von Mönchen auf dem Weg vom Wehrkloster Bornstein zur Burg Calterac in der Ballei Feuerbach. Die Überreste einer schon seit längerer Zeit vermißten Händlerkarawane wurden etwas abseits von der Straße aufgefunden. Aufmerksam wurde die Reisegruppe, weil mächtige Ödland-Geier die Fundstelle umkreisten und der Geruch der Fäulnis die Luft verpestete. Sämtliches Hab und Gut der Händler war unauffindbar. Die arg verstümmelten Leichen wurden noch an Ort und Stelle von den Mönchen beigesetzt.


Ein Geschenk das Eindruck hinterläßt:
Aurazith-Schmuck aus Tlamana
Als Wertanlage auch in Barren erhältlich!

Nicht der Pflicht nur zu genügen

Viele Kämpfer und Magier aus allen Teilen Heligonias und auch darüber hinaus zogen zu Beginn des 3. Poëna im Jahre 24 n. A. III auf Einladung der Freiherren von Jolbenstein in deren Baronie zur Abhaltung einiger Ausbildungstage in der Kampfkunst. Am Abend, nach einem harten und anstrengenden Tag, versammelten sich die Teilnehmer um die wärmenden Lagerfeuer, und ein ceridischer Ritter trug dieses schöne Lied vor:

Nicht der Pflicht nur zu genügen,
was sie fordert und verlangt,
nicht der Stunde nur zu leben,
was sie nimmt und was sie dankt, -
Freunde, einem stolzern Wollen
gelte unser Tages Lauf:
über Sturm und über Wolken
Sonn entgegen trag's uns auf!
Über Sturm und über Wolken
Sonn entgegen trag's uns auf!

Sonn entgegen aus des Alltags
sorgendumpfen Nebelspuk,
mit der Siegkraft trotzger Jugend
über Not und Last und Druck.
Und wenn andre töricht finden,
was sie uns so "träumen" sehn,
|: unsre Losung sei und bleibe:
nie im Alltag aufzugehn! :|

Gib dem Menschen, was des Menschen,
doch lass Gott, was Gott gehört;
nicht dem Kampf nur um dein Morgen,
auch dir selbst sei etwas wert!
Auch dir selbst, Freund, und der Jugend,
die so stolz die Stirn dir schirmt
und auf Feuerflügeln jauchzend
unsre Seelen aufwärts stürmt.

Heute drum, so lang ein froher
Jugendmut uns führt zum Sieg,
heute drum heißt es entscheiden:
mit wem Frieden, mit wem Krieg!
Freunde, Männer laßt uns werden,
die da stolz im Kampfe stehn,
treu und furchtlos, festverschworen:
nie im Alltag aufzugehn!

Aufgezeichnet zu Jolbenstein
im 3. Poena des Jahres 24 n. A. III
Regald Borgan, Sohn des Parimawaldes

Die Sieger der Tourney am Adelstag

Seine Allerdurchlauchtigste Majestät König Helos Aximistilius Tertius gratuliert auf diesem Wege den glorreichen Gewinnern des diesjährigen Turniers am Adelstage zu Gwolona in Carajon. Hier zu nennen seien in den einzelnen Disziplinen

  • Regent Gloozi von Tikon beim Schwertkampf
  • Baron Krator von Rebenhain beim Geschicklichkeitswettbewerb
  • Vogt Eylhard von Esclarmond beim Bogenschießen.

Dank zahlreicher Teilnehmer ward das Turnier ein großartiges Spectaculum für alle Anwesenden und bot fürtreffliche Kurzweil.

Schafwettscheren in Tairngire

Am ersten Tage des dritten Poëna fand das traditionelle Schafwettscheren auf dem Tairngire Blöggmarkt statt. Helios war allen wohl gesonnen und so stellten die Verkäufer von Getränken, Sonnenhüten und Salben einen steilen Umsatzanstieg fest.
Der diesjährige Favorit Ian McGrath kämpfte sich mit seiner eigentümlichen Schertechnik bis ins Finale durch. Er schrie seine Schafe während der Schur an, da es seiner Meinung nach den "Mistviechern" (O-Ton McGrath) die Haare aufstellt und sie so schneller zu scheren seien. Im Finale jedoch verlor eines seiner Schafe nicht nur die Nerven, sondern auch seinen Darminhalt, woraufhin McGrath ausrutschte. Das Publikum beendete sein Lachen und Spötteln, als McGrath wutentbrannt das Schaf mit bloßer Hand mit einem Schlag auf dessen Stirn ins Land der Träume schickte. Leider verstauchte er sich dabei das rechte Handgelenk und mußte aufgeben. So gewann vollkommen überraschend Hamish McAaron den diesjährigen Schafscherwettbewerb.
Ihm wurde die Ehre zu teil, am Nachmittag bei der Grundsteinlegung zur Tairngirer Universität zusammen mit Lord Angus McPhee feierlich den Grundstein zu setzen. An der Universität, die derzeit noch provisorisch in mehreren Stadthäusern untergebracht ist, wird Mathematik, Philosophie, Ovisophie, Militär- und Verwaltungswesen gelehrt. In der Bibliothek werden die Studenten auf die umfangreiche Tatzelfelser Schriftensammlung Zugriff erhalten. Im Übrigen sind noch einige Professuren wie etwa die der angewandten Philosophie und die der Belagerungstechniken zu vergeben

Thaler Expedition zurückgekehrt

Völlig zerlumpt und ausgeraubt kam die fürstliche Expedition zu den Jolbornquellen bereits nach zwei Wochen zurück. Das Ziel dieser Expedition, das mit 3 Schiffen aufgebrochen ist, war nördich von Vioshaven. 2 Tage flußaufwärts von Dunkelstein kam ein hinterhältiger, grausamer Überfall auf die mit 90 Mann Besatzung. Éin Schiff wurde versenkt. Helios sei Dank, daß keiner ums Leben kam.

Dunkelsteiner Händlerflotte verschollen

Wie diesen Tagen zu erfahren war, ist der Verbleib einer Dunkelsteiner Händlerflotte noch nicht geklärt. Die Flotte, bestehend aus zwei schweren Darbor-Koggen und drei kleineren Begleitschiffen verließ im ersten Poëna-Mond die Abtei Dunkelstein. Drei Wochen später legte diese in Marola ab und selgelte weiter Richtung Darbor. Nach Angaben der Hafenbehörde in Darbor kam die Flotte niemals dort an. Dennoch tauchten nach Berichten von Händlern aus Betis auf dem Markt in Darbor, Guldenstein und Ravani Waren auf, die zweifelsfrei aus der Ladung der Dunkelsteiner Flotte stammen. Da eine Anfrage des Abts von Dunkelstein, Edmond de la Cruz, beim Grafen von Darian ohne Erfolg blieb, beschloß der Abt nun 5 schwerbewaffnete Kriegskoggen in das berüchtigte Jolsee-Dreieck zu entsenden.

Klagelied eines teemooranischen Bauern

Ih, ich armer, armer Bauer,
wie ist mir das Leben sauer,
ich weiß nicht ein und weiß nicht aus,
am Zusammenfallen ist mein Haus.

Ach hört mir doch ein wenig zu,
mit Weiden bind ich meine Schuh,
ich hab fast nichts in meiner Scheuer,
und muß noch geben meine Steuer.

Ich hab drei Perd', ist kein's nichts wert,
das eine hinkt so hin und her,
das zweite hat bloß drei Zähne im Maul,
das dritte ist blind und auch so faul.
Ich habe eine Kuh, hab sie bloß halb,
dem Metzger gehört ja schon das Kalb.
Ich habe kein Stroh und auch kein Heu,
das Laub im Wald ist meine Streu.

Ich hab einen Karren, wo bloß eine Leiter hat,
ich hab einen Pflug, da fehlt der Grat.
Ich hab eine Egg mit nur drei Zähn',
und auch kein Geld für zum Wagner gehn.

Ich muß auch oft zum Frohndienst mit,
ich trag 'ne Pik im vierten Glied,
man mahnt mich oft, ich muß hinaus,
es geht um, wie es will, im Haus.

Im Wirtshaus wär's mir trefflich wohl,
wenn ich mir Bier und Tabak hol,
doch borgt der Wirt mir nimmermehr,
ich geb meinen letzten Acker her.

Oh, ich armer, armer Bauer,
wie ist mir doch das Leben sauer,
mein Hut ist löchrig, welch ein Graus,
als wenn die Mäus drin hielten Haus.

Der Pfarrer weist uns zu Geduld,
er meint, es wär der Sünden Schuld,
o Gott, o Gott, ach nimmermehr!
Wenn ich doch bloß im Himmel wär!

Dieses Lied verfaßte der zeitgenössische Barde, Fritjof auf der Trauerweide, nach der letzten Steuererhöhung in der Baronie Teemooranien.

Bericht Ritter Trajans von der Gründung der Siedlung Kratopolis

Es war ein kalter Wintertag, als wir Rebenhain verließen. Unser Aufirag war es, nach Vjoshaven zu reisen, um bei Poenabeginn von dort aus den Jolborn abwärts zu fahren und eine fruchtbare Stelle am Ufer zu finden. Schon viele Meilen lag Ostarien hinter uns, als etwas Sonderbares, ja Wunderbares geschah: Es fiel ein tiefer Schlaf über die Mitglieder der Expedition, und ich und die mitgereisten Krieger hatten Visionen von blühenden Wiesen und duftendem Heu. Als wir erwachten, war unser Boot am Ufer gestrandet. Auch die Geweihten hatten Visionen gehabt, und wir dankten den Göttern für diese wunderbare Fügung. Für einen Moment hatten wir den Hauch der Götter gespürt!!
Eine Weiterreise war nun nicht mehr von Nöten und wir überwinterten an dieser Stelle. Als der letzte Schnee ging, kamen auch schon die Schiffe mit den Siedlern. Da wir ja schon längere Zeit da waren, hatten wir auch schon einen Anlegesteg und ein großes Blockhaus zur sicheren Aufbewahrung der Vorräte und des Saatgutes der Siedler gebaut.
Der Aufbau der Siedlung geht gut voran, und die Händler,die den Jolborn befahren, werden erfreut sein, zwischen Ostarien und Vjoshaven einen gastlichen Ort zu finden.

Komm zu uns ins Team der Geistlichkeit,
damit die Zukunft stimmt.

Die Ceridische Kirche
Wir machen den Weg frei

Neues aus der Baronie Arnach

Wie zu erfahren war, hat auch Baron Bertrand von Arnach der Baronie Brassach Unterstützung materieller und personeller Art zugesichert. Daher entsendet dieser einen Beobachter in Begleitung von Armbrustschützen, Fährtenlesern und einigen Gelehrten in die Baronie Brassach. Als glücklicher Umstand erwies es sich, daß gerade der Bruder des Barons von Arnach, Maurice, nach einem längeren Auslandsaufenthalt zurückgekehrt ist. Neben der Weiterarbeit und Vertiefung seiner Studien übernimmt er die Leitung der Wehrtechnik. Maurice arbeitet zur Zeit an der Weiterentwicklung von Streitwägen, die dann gebaut und verkauft werden können.

Friedländer Bauernland in Heligonische Junkernhand

Höret, Höret
Im Namen seyner Durchlauchtigsten Eminenz geben wir hiermit bekannt:
Kommet nach Friedland, wo die Wiesen noch grün und das Land fruchtbar ist. Jedwederer heligonischer Bürger der freien Standes sey, ceridischen oder ogedischen Glaubens ist soll Hof, Land, Vieh und 5 dracconische Leibeigene bekommen. Lobet und Preiset Edmond de la Cruz für seyne unendliche Güte und Großzügigkeit.

Gott schütze den Fürstbischof
Alberto Diaz
Tribunalsekretär seyner Durchlauchtigsten
Eminenz Edmond de la Cruz

Aufruf

Ein jeder waffentüchtige Schildknappe, Waffenknecht, Söldling oder Gardist Heligonias findet Aufnahme in der fürstbischöflichen Garde. Der Sold ist ebenso hoch wie in der Königlichen Garde. Es gilt Ruhm und Ehre zu erringen im Namen seyner Durchlauchtigsten Eminenz. Offizier kann auch ein Nichtadliger werden. Das Hauptmannspatent kann ein jedwederer freier Bürger für ganze 2000 Dukaten erwerben.

Für Gott, den Fürstbischof und Friedland
Poldeus von Windischkrez
Abtmarschall von Friedland

Proklamation

Im Namen ihrer Durchlauchtigsten Eminenz, Edmond de la Cruz, Fuerstlicher Bischof von Friedland wird gar Folgendes bekannt gegeben:

Erstlich versichern wir hiermit seyner Majestät und allen Baronen des Reiches, daß wir unsere von Gott anvertraute Leuth und Land in gewünschtem Frieden, gutem gleichmessigen Rechten, auch ceridische Zucht und Ehrbarkeit, mit Anordnung und Anstellung alles desjenigen, was zur allgemainer wolfart unserer Unterthonen, an Seel und Leib, immer befürderlich, fürstendig und erssprießlich seyn mag, in all unserer Väterlich Ceridischen fürsorg regieren wullen.

So gebieten wir darselbst den Dracconischen Landleuten und Bürgern, das unsere, noch in diesem Mond eintreffende Gefolge, wohlwollend zu empfangen. Auch gebieten wir dem Dracconischen Landadel, der Ritterschaft und der Obrigkeit der Staette und Maerckte ihre Garden, Leibwachen und Waffenknechte zu entwaffnen und besagtes Ruestzeug nach Bornenburg in die unsere Hauptstadt zu senden, auf daß die Bewaffnung der Ostarischen und Drachenhainer Freywilligen beginnen möge. Die freywilligen Mannen werden in der Fuerstbischoeflichen Garde zusammengefasst jener Garde obliegt danach der Schutz Friedlaendischer Bürger. Ein jedwederer Dracconischer Ritter, Buerger oder Landmann der sich gegen unser Landgebot stellet macht sich des schaendlichen Verrats für schuldig und wird mit aller Haerte gestraft werden. Auch erklaeren wir das Gotteslaesterliche Treiben jener Goetzendiener in unserem Lande für beendet. Solche Goetzendiener die gar wohl fremden Göttern huldigen jene Teufelsdiener erklaeren wir hiermit für Vogelfrei. Hab und Gut des verdampten Gesindels und auch jene Bauwerke und Tempel fallen der jeweiligen Obrigkeit zu.
Moege Friedland gedeihen und sich unter der unseren Herrschaft mehren. Gott schütze unseren König
Edmond de la Cruz
Fuerstbischof von Friedland
Großinquisitor des Reiches


Gian-Carlo Riscardini
aus die bekannte casa di bance Riscardini
empfielte sich Grafe und Fürsten
Handwerkern und Kaufleuten
für die rasche credite

In die Haus zum Blick auf die Brunnen
am Marktplatz zu Escandra

Proklamation

Burg Brassach, am 8. Tage des 1. Helios 25 n.A.III

Höret, Ihr Landsleute aus Brassach!
Höret, Edle und Gemeine in Heligonia!

Auch wenn so manchem der Himmel in den letzten Tagen gar dunkel und wolkenbefangen erschienen haben mag, so sehen wir dato einen goldenen Lichtstrahl der Sonne.
Habt denn alsdann Anteil an unserer Freude und vernehmet, daß unsere geliebte Tochter Lenia sich einen Manne für das Leben gewählt hat. Am heutigen Tage nahm mein Kind den Heiratsantrag des edlen Herrn Ritters Kalveram vom Norrland, Landmeister Ligonii der Templer zu Ankur, hier auf Burg Brassach an. Nach erfolgter Einwilligung Ihrer allerdurchlauchtigsten Majestät, des allwissenden Königs Helos Aximistilius Tertius, und seiner Erlaucht Herzog Uriel II von Ostarien sowie der Fürsprache seiner Heiligkeit Benedikt Canesius, Erzprimus der ceridischen Kirche, steht sodann der Heirat der Liebenden nichts mehr im Wege.

Aufgrund der besonderen Umstände in den nördlichsten Ländereien unserer Baronie wurden die festlichen Aktivitäten der Verlobung am vergangenen Wochenende im engsten Rahmen der Familie vollzogen.

So möge alsbald alles für die Heirat vorbereitet sein, auf das in Burg Brassach zu unserem Vergnügen viele Kindlein spielen werden!
Dies sind unsere Worte.

Daron von Brassach
Baron von Brassach

Neues aus der Provinz Echsenberg

Ehe beendet

Wie aus Echsenberg bekannt wurde, endete die vor einem Jahr geschlossene Poëna-Ehe zwischen Freiherr Tharlis von Echsenberg und Freifrau Aurelia von Echsenberg zum 31 Tag der 3. Poëna. Anwesende konnten feststellen, wie Freiherr Tharlis von Echsenberg nicht gerade voller Trauer war, als er dies Ereignis verkündete.

Erste Handelsbeziehungen zwischen Drackensteig und Echsenberg aufgenommen

Die erste Lieferung von 1000 Obstbäumen und 40 Rindern ist zum 28. Tag der dritten Poëna eingetroffen. Die hungernde Bevölkerung von Echsenberg kann nun endlich wieder aufatmen. Die Lieferung begleitete Baron Sirium von Drakkensteig höchstpersönlich um seinen guten Willen zu bekunden und die Beziehungen beider "Länder" zu vertiefen.
Aus diesem Anlaß ließ Freiherr Tharlis von Echsenberg auch sofort 10 der Rinder schlachten und an die notleidende Bevölkerung austeilen. Am Abend fand zu Ehren von Baron Sirium, ein Festbankett am Fusse der Burgruine Falkenau statt.

Befreiung von Echsenberg

Das Lehen Echsenberg stand schon von jeher unter einem schlechten Stern. Nicht nur das Echsenberg immer und immer wieder von Mißernten geplagt wurde, nein, es wurde auch von marodierenden Räuberbanden heimgesucht. Der 2.Poëna war der schlimmste Monat. Da brannte meine Burg Falkenau bis auf die Grundmauern ab. Später nisteten sich auch Untote in der Ruine ein. Von dort aus trieben sie ihr Unwesen und terrorisierten die schwergeplagte Bevölkerung. Diese Angriffe reichten von gestohlenem Vieh bis hin zu Mord an den Einwohnern.
Meine Wachen standen diesem Treiben ohnmächtig gegenüber. Ohnehin schon durch die Räuberbanden dezimiert mußten sie es nun gegen einen noch gefährlicheren Gegner aufnehmen. Die Lage war ernst, und so sandte ich, Tharlis von Echsenberg, Boten in die benachbarten Lehen und Baronien aus um Hilfe zu erbitten.
Am 31. Tag der 3. Poëna traf diese Hilfe dann auch ein (Helios sei Dank). Lord Angus McPhee, Baron von Tagil und die Söldnergruppe der Wölfe (nur um einige dieser mutigen Helden zu nennen,) kamen meinem Hilferuf nach und vernichteten diese Plage. In einer glorreichen Schlacht auf dem Echsenberg wurde dann der letzte Untote und mit ihnen auch Ihr Erschaffer ,ein Nekromant, endgültig vernichtet. Die Schlacht hinterließ jedoch ihre Spuren. Es gab viele Verwundete und ein Teil jener mutigen Helden wird nie mehr nach Hause kehren. Mögen deren Götter ihren Seelen gnädig gestimmt sein. Abschließend möchte ich meinen Dank an Lord Angus McPhee, die Wölfe und an alle anderen mutigen Männern und Frauen richten, welche durch Ihr Handeln Echsenberg wieder zur Freiheit verholfen haben. Nun kann endlich mit dem Wiederaufbau von Echsenberg und der Burgruine Falkenau, begonnen werden.

Freiherr Tharlis von Echsenberg

Eine alte Geschichte aus Ostarien

Eine Begebenheit wie sie sich in nahezu jeder Schänke an der Grenze von Emerania und Buchenfels zugetragen haben mag: Ein Bauer sitzt inmitten eines Kreises von aufmerksamen Zuhörern, nimmt einen Schluck Bier aus seinem Krug, wischt sich den Schaum ab und beginnt zu erzählen:

Ich muß euch unbedingt was erzählen. Es paßt gerade heute so gut. (Er grinst breit.) Es erinnert mich nämlich an eine Geschichte, die mein Großvater selbst erlebt hat. Es war einmal in einer lauen Spätsommernacht vor nun doch schon achtzig Jahren, da geschah Aufsehenerregendes. Und zwar in drei Ansiedlungen in Emarania gleichzeitig. Damals gehörte Großväterchen, Saarka nahm in vor zwölf Sommern zu sich, zu einer Gruppe von Jägern des damaligen Herrschers. Er sollte mit seinem Jägermeister und vier weiteren Gehilfen eine Jagd vorbereiten. Als sie sich nach der Arbeit in die Jagdhütte zur Ruhe zurückziehen wollten, passierte es: Aus dem Hinterhalt wurden sie von einer riesigen, wilden, ungestümen Horde von etwa sechs in Leder und Felle gehüllten Gestalten überwältigt. Bar jeder Chance auf Widerstand wurden sie geknebelt, gefesselt und in die Jagdhütte geworfen. (Er nimmt einen tiefen Schluck aus seinem Krug.) Als die Jagdgesellschafi sie am nächsten Morgen aus ihrer Umwicklung geschält hatte, berichteten sie, was ihnen widerfahren war. Dann hörten sie auch den Grund für den lautlosen Überfall auf sie. In den umliegenden Dörfern, - es waren drei glaub ich, sagte ich's schon? -wurden alle mannbaren Frauen entführt. (Er schaut bedächtig in die Runde.) Interessant dabei war zum Einen die Stille, in der das Ganze vonstatten ging, und die geringe Zahl an Verletzten; die schwerste Verletzung war eine mittlere Gehirnerschütterung. Zum Anderen, und das ist vielleicht noch verwunderlicher als die Effektivität, war die geringe Gegenwehr der Frauen, die ihren Entfahrern mit zum Teil nur sehr geringem Widerstand gefolgt sein müssen. Dies weiß ich von einem alten Fährtenleser, welcher sich an der Verfolgung beteiligt hatte. Die Spuren verloren sich sehr bald in den Wäldern und konnten nicht mehr aufgenommen werden.
Von den mehr als zwanzig Frauen und Entführern hörte und sah man nie wieder etwas. (Während des nun entstehenden Gemurmels nimmt er einen Zug aus seiner Pfeife.) Warum ich mich gerade jetzt an genau diese Geschichte erinnere? Meinst du deine Frage ernst? Hast du Bohnen in den Ohren? Na gut. Dann erzähl ich es dir eben auch noch. In der vergangenen Nacht passierte genau das, was ich dir gerade in der Geschichte geschildert habe, in Buchenfels." (Während rings um ihn die Taverne in Verwirrung und laute Diskussion ausbricht, bestellt er in aller Ruhe noch ein Bier.)

Petition an den Großinquisitor

An seyne Durchlauchtigste Eminenz Edmond de la Cruz, Fürstbischof von Friesland, Großinquisitor von Heligonia

O Beschützer der Gläubigen, Licht der Weisheit, Sonne unserer aller Seelen, Wahrer von Recht, Ordnung und Ehre, Oberster Gelehrter der Schrifien und Kundiger in allen Belangen. Hilf! Hinterlist und Unehre kommen immer vor dem höchsten Richter zutage. Eine Gemeinheit bodenlosigster Art und Weise förderte die Ausübung meiner Pflicht für unseren Goff und vor allem die Ceridische Sache zutage. Ich erhaschte einen kurzen Blick auf ein wohl geheimzuhaltendes Dokument von einem ceridischen Fürsten an einen hohen Herrscher der Ungläubigen. Darin war die Rede davon, daß der Verfasser gegen ein vergleichsweise geringes Entgelt eine derzeit hochbrisante Heiratsverhandlung in unerwartet anderer Weise unterstützen werde - entgegen all seiner vorherigen Versprechen und Eide.
Leider ist es mir unmöglich, den Verfasser oder den Adressaten zu nennen, da ich sie nicht in Erfahrung bringen konnte. Ich werde jedoch mein Möglichstes tun, das Original des Briefes vollständig der Öffentlichkeit zugängig zu machen.
Ich bitte Euch inständig bei Allem was heilig ist: Sprecht vor aller Welt die Unseligkeit oben genannter Umtriebe an und droht dem schändlichen, ehrlosen und gänzlich unwürdigen Scheusal, welches den Brief verfaßte, mit dem Kirchenbann.
Tilgt eine solche Ehrbrecherei und Schande vom Antlitz der Welt und verbannt dieses ungläubige Lügenmaul in die tiefste Ewige Verdammnis.
Ich danke Euch schon im voraus für den wohlwollenden Einsatz der Euch zur Verfügung stehenden grenzenlosen Macht im Sinne der Ceridischen Kirche und für alle Wohltaten, die Ihr auch weiterhin an eurer Herde vollbringen werdet.

Mit ehrerbietigsten treuesten Grüßen,
ein brennender Anhänger der Ceridischen Kirche

Todesanzeige

Voll Trauer geben wir den Tod unseres geliebten Bruders,

Baron Lorgwon Dwan von Lormark

bekannt.
Ein tragischer Unfall im Schlangenkamm beendete sein Leben in der Blüte seiner Jahre und entriß viel zu früh seinem Volk einen maßvollen Herrscher und seinen Geschwistern den geliebten Bruder. Möge Gwon seine Seele sicher zu Helios geleiten und möge ihr ein würdiger Platz am Sternenhimmel zugewiesen werden.
Wir, die Hinterbliebenen geloben, die zur Unzeit verwaiste Lormark ganz im Sinne des Verstorbenen und getreu dem von ihm an Fürst Bartha von Thal geleisteten Lehenseid zu regieren.

Nimuë von Aue, Baronin von Lormark
Friedrich von Ilmenau, Baron von Niederlormark