Spezial:Badtitle/NS100:Ausgabe 15

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Im 3. Helios 25 n.A.III

Brassach betrauert den Verlust von Baron Daron von Brassach

Am einundzwanzigsten Tage des zweiten Helios brach Baron Daron von Brassach mit einem Trupp seiner Leibgarde in Tarnam auf, um sich auf eine Erkundungsreise in den Norden der Baronie Brassach zu begeben. Die mysteriösen und brutalen Überfälle, die die Baronie Brassach in der letzten Zeit heimgesucht hatten, erforderten Aufklärung, so daß der alte Stratege sich höchstpersönlich auf den Weg machte, um das Ungeklärte zu ergründen und die aufgewühlte Volksseele zu beruhigen. Da man sowohl in Brasgan als auch in Brazfurt und den umliegenden Dörfern keine Anzeichen für feindliche Aktivitäten finden konnte, schickte sich der Trupp an, den Brazach zu überqueren und den Rand des Parimawaldes zu kontrollieren. In den Ausläufern des Parimawaldes stieß man auf ein kleines Lager, in dem sich Abenteurer, Händler, Krieger und allerlei anderes Volk versammelt hatten. Die Gruppe unter der Führung des Barons entschied sich, ebenfalls hier zu lagern. Nach kurzer Zeit stieß auch der Baron von Teemooranien, der von der ehrenwerten Herzogin Walluma beauftragt wurde, den Baron von Brassach zu unterstützen, zu der brassachischen Einheit. Im Laufe des Tage gesellten sich noch der Baron von Drackensteig, der ehrenwerte Sirium Silverhorn, und der Führer des Ogedenbundes, der Baron von Tagil, Lord Angus McPhee, zu den anderen anwesenden Adligen. Nach einer durch einen Überfall jäh unterbrochenen Nacht und einigen Scharmützeln mit Späheinheiten einer neuen Streitmacht, die fortan als Ödländer zu identifizieren sei, ward am Morgen des sechsundzwanzigsten Tages Baron Teemon als vermißt gemeldet. Wenige Stunden später, die Sonne erreichte ihren höchsten Stand, wurde Baron Daron bei der wiederholten Verteidigung des kleinen Lagers in einen heftigen Kampf mit einer anstürmenden Horde wilder Ödlandkrieger verwickelt. Mit seiner persönlichen Leibgarde und angeheuerten Söldnern unter dem Befehl eines gewissen Ashs verteidigte der alte Herr aus Brassach das bescheidene Lager, welches nun von starken Kämpfern der Ödländer bedrängt wurde. Trotz der Erfahrung der tapferen Mannen und der lobenswerten Aufopferung der Söldner gelang es einem gewaltigen Ödlandmagier bis zum Baron vorzudringen und ihm einen Stoß mit einem Dolch in den Hals zu versetzen. Das an der Klinge haftende Gift war so stark, daß kein Heilversuch Erfolg zeigen wollte. Wenige Minuten nach dem bösen Hieb machte sich die unsterbliche Seele Darons auf dem Weg zum Einen. Die folgenden Stunden mit ständigen Angriffen des Feindes wurden zu einer echten Prüfung der Standhaften. In der dunklen Nacht zum Heliostag erreichte das Kampfgeschehen seinen Höhepunkt: Die verbliebenen tapferen Mannen leisteten einem angreifenden Ödlandtroß heftigsten Widerstand, so daß das schier Unmögliche gelangt. Der Troß wurde erfolgreich zurückgeschlagen. Durch die Kenntnis einer nachrückenden größeren und mächtigeren Streitmacht alarmiert, entschieden sich die Überlebenden allerdings diesen fürwahr schrecklichen Ort zu verlassen, um weiter südlich Schutz zu suchen.
Baron Daron war nicht der Einzige, der sich an diesem schicksalhaften Tage auf den Weg zum Einen begeben hat. Neben einigen tapferen Mannen brachen zwei weitere Adlige Brassachs auf, um gemeinsam mit ihrem Baron zu Füßen ihres einen Gottes zu sitzen: Die Provinz Grauburg betrauert den Tod Lots von Einbrück, die Stadt Bastien trauert um Milenna von Bastien, Schwester des brassachischen Emissärs in Teemooranien. Ganz Brassach ist vom Tod des alten Brassachen und seiner Begleiter geschockt. Viele gläubige Ceriden strömten nach der traurigen Kunde spontan in die Kirchen, um zu beten.
Lord Angus McPhee, der den Anstand und die Würde besaß, die sterbliche Hülle des gefallenen Barons nach Tarnam zu geleiten, gilt der Dank derer von Brassach. Allerdings muß sich irgendein Lump vor der Flucht aus dem Lager im Norden an der Leiche des Barons zu schaffen gemacht haben: Den Bediensteten, die den Leichnam des Barons für die Aufbahrung wuschen, fiel ein Einschnitt über der Brust des alten Reckens auf. Genauere Untersuchungen ergaben, daß dem Baron sein Herz genommen und durch ein Konstrukt aus Ameryll ersetzt wurde. Die Befragung eines Augenzeugen ergab, daß man den toten Baron zu einem Heiler mit dem Namen Docartus gebracht hatte. Dieser sei wohl für die abscheuliche Tat verantwortlich, da der Baron an dieser Stelle in der Schlacht nicht verletzt wurde. Kalveram vom Norrland setzte unverzüglich ein Kopfgeld in Höhe von fünfzig Dukaten auf den böswilligen Verstümmler aus. Das entsetzliche Gerät eines kranken und abartigen Geistes wurde aus dem Leichnam entfernt und dem König zur Begutachtung übergeben.
Der Trauergottesdienst für die Verstorbenen wurde am achtundzwanzigsten Tage des zweiten Helios im Dom zu Tarnam festlich begangen. Der ehrwürdige Abt zu Tarnam selbst, Sebastian Vanius, läutete die Trauerglocken im Dom zu Tarnam. Aus allen Landesteilen Brassachs strömten die Adligen, Bauern, Handwerker, Händler und anderen Untertanen, um einem großen Mann die letzte Ehre zu erweisen. Lenia von Brassach und Kalveram vom Norrland wohnten dem Trauerakt sichtlich niedergeschlagen bei. In den Reihen der getreuen Vasallen und ihrer Familien herrschte betretenes Schweigen und tiefe Trauer. Anholt von Brassach, Hagen von Grauburg, Hadebrand von Grauburg, Rhoderich von Thalion, Gilbert von Bastien, Lothar von Einbrück ... alle waren sie gekommen, um Abschied von einem guten Herrscher zu nehmen. Die grauburger Mannen erschienen zur Trauerfeier in voller Rüst, allzeit bereit, um ihren Baron zu rächen. Die Flaggen und Fahnen der Provinzen waren mit schwarzem Stoff verhangen. Der Leichnam des alten Kämpfers wurde im Seitenschiff des Domes beigesetzt. Mit dem Baron ging ein weitsichtiger Adliger und Streiter für Vernunft und Frieden in Ostarien und ganz Heligonia.

Ödlandheer überschreitet Nordgrenze Brassachs und fällt in Ostarien ein

Am 21. Tage des dritten Helios hat ein Heer der Ödländer die Grenze zur Baronie Brassach überschritten und das kleine Dorf Siron nahe Brazfurt genommen. Wieder sind zu allem Unglück Verluste zu beziffern. Alte, Frauen und Kinder konnten im letzten Moment aus dem Dorf fliehen. Die Verteidiger Sirons wurden gänzlich niedergemacht. In Brazfurt angekommen wurde der Flüchtlingsstrom gleich nach Danar weitergeleitet. Alle schutzbedürftigen Einwohner der Stadt Brazfurt wurden vom Stadtkommandanten Legon von Brazfurt dazu gezwungen, sich dem Zug gen Süden anzuschließen. Viele ältere Leute, Frauen und Kindern sind mit ein paar Habseligkeiten und ihren Gespannen auf der Flucht vor den anrückenden Ödländern. Selbstlos stellten die Ulaken und auch die drackensteiger Reiter den fliehenden Frauen ihre Pferde zur Verfügung, um ihnen die Flucht vor der feindlichen Streitmacht zu ermöglichen. Die in Brazfurt lebenden Männer und stehenden Truppen des brassachischen Militärs haben den vorhandenen Palisadenring der Stadtbefestigung kurzerhand verstärkt und warten nun auf den Angriff der Ödländer. Die Viehbestände der umliegenden Gehöfte wurden geschlachtet, um möglichst viel Fleisch mit Salz zu konservieren. Die Felle der getöteten Tiere wurden über die aus Holz gefertigten Häuser und Schutzvorrichtungen gespannt. Sie werden fortan ständig mit Wasser aus dem Stadtbrunnen befeuchtet. Legon von Brazfurt, der neben seinen eigenen brassachischen Grenztruppen die Stadt mit Hilfe zweier Dutzend Templerulaken, fünfzehn drackensteiger Reitern und zwei leichten grauburger Ballisten so lange wie möglich halten will, steht dem bevorstehenden und wohl heftigen Angriff der Ödländer angespannt gegenüber. Die tapferen Männer sind bereit, die Stadt und die Nordgrenze des erforschten Teiles Heligonias mit ihrem Leben zu sichern und zu halten. Im Angesicht dieser neuen Bedrohung hat man in Brasgan, einer Siedlung in der Hohenmark, und in Danar, nahe des Brazachs, unverzüglich mit Schanzarbeiten begonnen. Umliegende Baumbestände wurden gerodet, um daraus Verteidigungseinrichtungen zu bauen. Grauburger Bogenschützen und die brassachische Reiterei erhielten Befehl, sich unverzüglich für den Marsch gen Norden zu sammeln.


Unter Tränen der Trauer und der Wut geben wir den Tod unseres geliebten Barons, Freundes und Vaters

Daron von Brassach

bekannt.

Für König und Volk kämpfend gab er sein Leben zum Schutz der Bedürftigen.

Als gerechten und fairen Diplomaten schätzten wir Ihn; als besorgten Landesvater liebten wir Ihn; als edlen und starken Kämpfer verehrten wir Ihn.
Immer hatte er ein offenes Ohr sowohl für das einfache Volk wie auch für den wichtigsten Abgesandten. Nie wurde er es müde, sich für sein Volk, für sein Land, für seinen König und seinen Herzog einzusetzen. So er uns in dieser Zeit der Prüfungen als leitende und versöhnende Hand fehlt, hoffen wir doch, daß sein Werk nicht vergebens war und sein Traum vom Frieden weiterleben wird zugunsten aller.

So sei sein Tod wie schon sein Leben ein Signal zur Einheit Ostariens. Möge seine unsterbliche Seele ihren Platz an der Seite des Einen nehmen.


Für das Volk von Brassach
Lenia von Brassach
Ritter Anholt von Brassach
Ritter Hagen von Grauburg
Ritter Rhoderich von Thalion
Ritter Kalveram vom Norrland

Über Tapferkeit und Zauderer

Schreckliche Dinge sind über unser Dorf am Rande des Parimawaldes hereingebrochen. ödländische Horden überfielen uns in den Sommertagen, und Männer, Frauen und Kinder wurden getötet, dazu das Vieh. Unsere Häuser wurden zerstört, und nichts blieb uns als das, was wir am Leibe trugen. Da begab es sich, daß viele Krieger und Soldaten aus dem benachbarten Heligonia zu uns kamen - wer kann schon wissen, weshalb und was sie hier wollten. Sie kamen mit Adeligen, die großspurig ihre Flaggen hißten und die sich benahmen, als seien sie Götter. Sie brachten ihre Garden mit, die uns vor ihre Herren schleppten, als seien wir Verbrecher. Es herrschte ein unbeschreibliches Durcheinander, und keiner wußte so genau, wer was in unserem Dorf wollte und warum. Und dann kamen die Ödländer. Alles rannte schreiend davon, die "Herren" kämpften in der letzten Reihe - soll heißen, sie verschanzten sich hinter den anderen, es gab keine Organisation und keine Strategie. Schon am ersten Abend wurden vier tapfere Gardisten eines Barons getötet, die auf einem Erkundungsgang waren. Doch glaubt Ihr, einer wäre losgezogen, um sie zu rächen? Nichts dergleichen! Am anderen Morgen wurde einer der Barone entführt - von den Ödländern, wie seine beiden letzten, sterbenden Gardisten noch berichten konnten, ehe der Gott Fliran sie zu sich nahm. Weil sie keine Hilfe von all den tapferen Rittern und Kriegern hatten, konnten sie ihren Herrn nicht mehr beschützen und ließen ihr Leben. Doch wenn Ihr nun denkt, alle hätten sich aufgemacht, den Entführten zu suchen - nein, weit gefehlt! Ein Einziger machte sich allein auf die Suche, ein Baron aus Heligonia, der Herr eines Landes namens Drackensteig. Dies ist wahrhaftig ein edler und tapferer Mann, wenngleich ich auch sagen muß, daß seine Tollkühnheit an Leichtsinn grenzt. Ein weiterer Baron, ein netter alter Herr namens Daron, fiel bei einem Angriff mit allen seinen Mannen. Wären sie doch zu Hause geblieben! Wieviel Leid hat es über sie gebracht, daß sie glaubten, im Parimawald nach dem Rechten sehen zu müssen Auch dies hat jedoch nicht genügt, um die tapferen Streiter zusammenzubringen und sich zu formieren. Was blieb mir da als einfache Frau aus dem Dorf noch übrig, als mir das Schwert eines Toten zu nehmen und mich selbst zu verteidigen! Ich hatte ja auch nichts mehr zu verlieren als mein Leben, und das war mir nichts mehr wert, nachdem alles, wofür ich hart gearbeitet hatte, zunichte gemacht war. Und sie kamen wieder, die Ödländer. Bis ins Lager konnten sie ungehindert vorpreschen und dort kam es dann zum Kampf. Für mich war es ein kurzer Kampf, denn ich bekam einen Hieb mit einem Stab ans Bein, verlor das Gleichgewicht, spürte noch einen heftigen Schmerz in meinem Rücken, und dann wurde es dunkel um mich. Als ich wieder zu mir kam, kümmerten sich eine Heilerin und ein grüngesichtiger Ork um mich. Überhaupt habe ich die Orks als tapfere Krieger erlebt, und wann immer man ihre Hilfe brauchte, waren sie da. Sie haben mehr Mut und Charakter bewiesen, als die "Edlen" Heligonias und anderer Länder zusammen. Mehr als einmal haben sie mich gerettet, und daß ich dies jetzt schreiben kann, verdanke ich ihrer Hilfe. Der Mann, der immer in vorderster Reihe kämpfte, war der Baron von Drackensteig, und dies, obgleich er schon mehrfach verwundet worden war. Ich beschloß, mich an ihn zu halten, denn im Gegensatz zu den anderen möchte sein Schwert die Feinde reihenweise nieder. So kam es auch, daß wir am anderen Ende des Dorfes, wo wir eine kleine Ruhepause machten, plötzlich eine Gruppe von ungefähr zwanzig Ödländern kommen sahen. Wir rannten zurück zum Lager und gaben Alarm und es geschah - NICHTS!!! Kein einziger kam uns zu Hilfe! Kein Baron, kein Ritter, kein Söldner! Der Baron von Drackensteig sagte: "Es sind Frauen und Kinder im Dorf!" und sah mich an. Ich nickte nur, denn es war klar, daß man diese Leute nicht ohne Schutz lassen konnte. Aber als wir zurückeilten, hatten wir den sicheren Tod vor Augen. Doch hätte ich diesen großartigen Mann denn alleine lassen können? Ich bin nur eine einfache Frau, weder adelig noch Krieger, aber ich hätte keinem Menschen mehr in die Augen sehen können! So erwarteten wir sie zu zweit, und nichts kam uns entgegen als Gelächter. Die Ödländer schickten zwei Bogenschützen, und der Baron fiel von einem Pfeil getroffen nieder. Ich sah noch, wie der zweite Schütze den Bogen hob, und ich bat Fliran, mir ein gnädiges Ende zu schenken. Doch das Schicksal meinte es gut mit uns, denn eine Heilerin aus dem Dorf kam und holte uns ins Leben zurück. Doch nicht nur, daß wir allein gegen eine solche Übermacht gestanden hatten, nein, während der Zeit unserer Besinnungslosigkeit waren wir noch ausgeraubt worden! Nicht etwa von den Ödländern, sondern von einigen seltsamen Gestalten, die im Lager ebenso ziel- und planlos herumliefen wie die Krieger. Das war nun genug! Rache war in unseren Herzen und Zorn erfüllte uns. Wir holten uns die Waffen zurück und beschlossen, fortan Seite an Seite zu kämpfen. Spät am Abend, als es schon dunkel war, kam es zur letzten Schlacht. Und wenn auch jeder von uns nicht unbeschadet daraus hervorging, so konnte doch dem Schlachtruf "Drackensteig!" keiner widerstehen. Auch die anderen kämpften nun tapfer, wenngleich es mir schien, daß die Tapferkeit nicht bei allen aus dem Herzen kam, sondern aus kleinen Flaschen mit merkwürdigen Tränken, die sie in sinnlose Raserei verfallen ließ. Ich will keine Namen nennen, habe ich doch in meiner Hilflosigkeit und meinem Zorn genug Leute beleidigt, die es vielleicht nicht verdient haben, aber es macht doch einen Unterschied, ob man ein tapferer Kämpfer ist, weil es die eigene Ehre verlangt, oder weil man sich mit irgendwelchen Tränken "tapfer" gemacht hat - mit dem Effekt, daß vier Leute den Rasenden davon abhalten müssen, sich sinnlos in eine feindliche Übermacht zu stürzen und damit in den sicheren Tod! Wie dem auch sei, die Schlacht wurde gewonnen und das Blut der Ödländer versickerte in der Erde. Recht so! Der große Fliran straft die, welche die Unschuldigen niedermetzeln. Ich selbst bin nun mit dem tapferen Baron von Drackensteig in seine Heimat aufgebrochen. Es gibt nichts mehr, was mich in dem kleinen Dorf am Rande des Parimawaldes hält. Und so werde ich in seinem Land ein neues Leben beginnen.

Elena, Dorfbewohnerin

Neues aus Teemooranien

Nach der entsetzlichen Nachricht von der Entführung Baron Teemons von Teemooranien durch ödländische Horden hat Baronin Angharad Elanor einen schweren Zusammenbruch erlitten. Eine Fehlgeburt konnte Dank der Kunst der Ärzte abgewendet werden, doch ist der Zustand Ihrer Hochwohlgeboren als sehr ernst und kritisch zu bezeichnen. Die Ärzte rechnen mit dem Schlimmsten. Aus diesem Grunde wird die Weihe der ceridischen Kapelle und des Xurl-Heiligtums in Vorberg, welche für den nächsten Monat geplant waren, auf unbestimmte Zeit verschoben. Schloß Seeburg am 30.Tag des 2. Helios, 88 n.d. E.

Nachruf

In Bestürzung und Trauer nehmen Wir Abschied von Unserem lieben Freund Baron Daron von Brassach, dessen tragischer Tod ein schwerer Schlag für Heligonia ist. Wir werden seine aufrichtige Freundschaft und seinen väterlichen Rat schmerzlich vermissen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt besonders seiner Tochter Lenia von Brassach und ihrem künftigen Gemahl Ritter Kalveram vom Norrland. Eine nicht zu schließende Lücke ist entstanden, und nur die Erinnerung an vergangene Tage und der Trost des Einen vermögen Hilfe zu geben. Der Einzige und Wahre Gott möge in Seiner Weisheit diesen großartigen Mann nicht vergeblich von Uns genommen haben, und sein Tod möge nicht ungerächt bleiben! Wir sind gewiß, daß Baron Daron von Brassach seinen Platz an der Seite des Einen gefunden hat. Im Namen Ihrer Hochwohlgeboren, Baronin Angharad Elanor von Teemooranien, Freiherrin von Emarania.

Ritter Anselm von Rabenstein, Kanzler von Emarania
am 5.Tag des 3. Helios, 88 n.d.E.

Teemooranien versinkt im Chaos!

Letzte Saarka-Priesterin verhaftet!
Die letzte in Teemooranien lebende Saarka - Priesterin ist von Karr dem Hexenjäger, Freiherr von Talwacht und Sheriff von Vliss verhaftet worden. Sie wurde sofort ins Kloster nach Perzstein gebracht, wo sie durch die heilige ceridische Inquisition gerichtet werden soll. Ihr wird vorgeworfen, die Brunnen in Teemooranien mit ihrem faulen Zauber vergiftet zu haben, was zum Ausbruch der Luchtenwalder Pustel-Plag führte.

Ogedische Stadt in Teemooranien durch aufgebrachte Ceriden gebrandschatzt!
Als bekannt wurde, weshalb die Saarka Priesterin verhaftet worden war, überfielen aufgebrachte ceridische Bürger aus Kreuzstadt bei Nacht den größten ogedischen Sitz in der Provinz Lodenburg, Terrek. Die im Schlaf überraschte Bevölkerung konnte kaum Gegenwehr leisten. Die Männer wurden sofort erschlagen und die Frauen geschändet. Als alle Bewohner tot waren, wurden ihre Leichen von Terrek nach Lodenstadt am Straßenrand aufgespießt. So starben in einer Nacht 750 treue teemooranische Bürger, nur weil sie einen anderen Glauben hatten. Nach dieser Tat fielen Sprüche wie ,, 750 Ogeden weniger, die sich in Sedomee ausheulen können" oder,, Das Reich des Einen auf Erden ist wieder einmal etwas reiner". Eintreffende Soldaten konnten die Schandtat nicht mehr verhindern. Auch in anderen Teilen kam es zu Übergriffen auf die ogedischen Mitbürger, jedoch war es nirgendwo so schlimm, wie in Terrek.

Ogedische Bürger Teemooraniens bewaffnet Euch!
Nach diesem beispiellosen Vorfall in der Geschichte zwischen Ogeden und Ceriden riefen die ogedischen Führer in Teemooranien ihre Anhänger auf, sich zu bewaffnen und sich zu verstecken, bis Hilfe einträfe.

Offener Brief der ogedischen Bevölkerung Teemooraniens an alle Ogeden Heligonias

Oh Brüder und Schwestern im Glauben, helft uns und unserer geliebten Heimat Teemooranien in der Stunde der Not, damit Übergriffe durch irregeleitete Ceriden nicht das zerstören, was unser geliebter Herr, Baron Teemon und unsere geliebte Herrin, Baronin Angharad Elanor so mühevoll aufgebaut haben.
Ein harmonisches Zusammenleben zwischen Ceriden und Ogeden.

gez.: Die Führer der Ogeden in Teemooranien

Keine Lebenszeichen aus Luchtenwald Krankheit greift auf andere Teile Teemooraniens über!

Aus der Stadt Luchtenwald sind in den letzten Tagen die Schreie und das Wehklagen der dort lebenden Menschen verstummt. Auf Anraten der immer noch nach einem Heilmittel suchenden Ärzten und Gelehrten Teemooraniens, wurde die gesamte Stadt Luchtenwald in Brand geschossen. Eine gewaltige Schar oranecker Schwarzratten strömte daraufhin aus der Stadt und verteilte sich aufs ganze Land. Seit einigen Tagen nun hört man überall in Teemooranien das Wehklagen und die Schreie der Sterbenden und Hinterbliebenen. Seit Beginn dieser rätselhaften Seuche, die Luchtenwalder Pustel-Plag genannt wird, sind 2000 Menschen an ihr gestorben. Ein Heilmittel ist bisher nicht gefunden worden. Gefördert wird diese Krankheit durch die immer noch anhaltende Trockenheit in Teemooranien. Die Krankheit ist extrem ansteckend. Bisher hat sie jede Familie hingerafft, die von ihr heimgesucht wurde. Hilfe tut Not, sonst könnte die Seuche noch über die Grenzen übergreifen und andere Baronien Tausende Tote kosten.

Quellstedt schließt die Tore !

Auf Anordnung des Sheriff von Quellstedt, Larson de Lilles, werden alle Tore von Quellstedt geschlossen. Niemand darf mehr in die Stadt einreisen, solange die Seuche nicht besiegt wurde. An der Stelle, wo die Mauer für den Dombau eingerissen wurde, stehen Holzpalisaden. Vom See nahende Schiffe werden durch die Androhung von Gewalt zum Abdrehen gezwungen. Quellstedt ist derzeit noch nicht von der Luchtenwalder Pustel-Plag betroffen. Zuvor wurden die Kornkammern bis zum Rand gefüllt.
(datiert vom 26.Tage des 3. Helios)

Schiffe aus Beckerförde versenkt !

Am 29. Tage des 3.Helios liefen drei Schiffe mit Flüchtlingen aus Lodenstadt den Hafen von Quellstedt an. Der Hauptmann der Quellstedter Garde forderte die Schiffe dreimal auf abzudrehen, jedoch ohne Erfolg. Als die Schiffe kurz vor der Hafeneinfahrt waren, gab der Hauptmann gemäß des Befehls des Sheriffs den Befehl, die Schiffe mit Feuer zu beschießen. Zwei Schiffe drehten daraufhin ab. Das Führungsschiff "Waldemar" setzte unbeirrt seinen Kurs fort. Die zweite Welle Feuers traf das Schiff mittschiffs und sofort fingen die Segel Feuer. Lautes Geschrei kam vom Schiff, Menschen sprangen von Bord und schwammen Richtung Ufer. Bevor sie es aber erreichen konnten, wurden sie durch einen Pfeilhagel zur Strecke gebracht. Die "Waldemar" driftete führungslos auf ein vorgelagertes Riff und sank mit einem lauten Knirschen und Bersten des Holzes. Die beiden anderen Schiffe konnten 10 Überlebende aufnehmen. 80 Menschen fanden den Tod. Seitdem hat kein Schiff mehr Quellstedt angesteuert. Drei Tage später gab es auch in Quellstedt das erste Opfer der Luchtenwalder Pustel-Plag.

Flüchtlinge ziehen Richtung Grenzen !

Während ein Teil des teemooranischen Volkes in die bisher ruhigeren Teile Teemooraniens zieht, begeben sich andere in ihrer Angst in Richtung der Landesgrenzen zu den Baronien Tagil, Flaitney, Tristenberg, Soltran und Jolberg. Teemooranische Truppen versuchen überall die Flüchtlinge aufzuhalten. Aufgrund dieser Situation, wird es schwierig für Teemooranien die Grenzen zu Soltran zu decken.

Kriegsrecht in Teemooranien !

Nach all diesen Geschehnissen erklärte Kanzler Sir Gunter das Kriegsrecht in Teemooranien. Die Soldaten wurden angehalten, Plünderungen und Ausschreitungen mit absoluter Härte entgegenzuwirken.

An Sir Gunter, Freiherr von Lodenstadt, Kanzler von Teemooranien

Edler Sir Gunter,

Wir bedauern zutiefst die Mißverständnisse, die zwischen Uns und Euch aufgekommen sind. Eine gewisse Ungeschicklichkeit Unsererseits ist dabei nicht zu leugnen. So wollen Wir in aller Form bei Euch Abbitte leisten in der Hoffnung, daß Unsere weitere Zusammenarbeit nicht durch diese Ereignisse erschwert werde, geht es Uns doch zuvürderst um das Wohl Teemooraniens. Es ist Uns bekannt, daß auch Ihr zuallererst an Unser Land denkt. Daher bitten Wir Euch, über das Vergangene hinwegzusehen und Uns weiterhin an Eurer Erfahrung teilhaben zu lassen und Uns mit Eurem wertvollen Rat zur Seite zu stehen.

Angharad Elanor, Baronin von Teemooranien,
Freiherrin von Emarania
Schloß Seeburg am 18. Tage des 2. Helios, 88n.d.E.


An das Volk von Teemooranien

Geliebtes Volk!
Schwere Zeiten hat der Eine uns gesandt. Unser geliebter Herr, Baron Teemon, ist in die Hände der ödländischen Barbaren gefallen, eine böse Seuche sucht uns heim, und ringsum sind wir von Feinden und Neidern umgeben. Wir wissen nicht, weshalb der Eine uns diese schweren Prüfungen auferlegt hat, doch mit Sicherheit wird er uns die Kraft geben, sie zu meistern. Aus jeder Schwierigkeit ist Teemooranien stärker hervorgegangen, und so wird es auch diesmal sein. Wir sind gewiß, daß nichts den Lebenswillen Unseres geliebten Volkes vernichten kann, kein Unglück, keine Seuche, kein Feind. Und nun, da die Völker von Teemooranien und Emarania vereint sind zu einem großen und mächtigen Lande, wird unser Schicksal uns nur stärker aneinander binden und zusammenwachsen lassen. Daher fordern Wir Unser geliebtes Volk auf, Ruhe zu bewahren und in dem Glauben an die Hilfe des Einen zu verharren, die Er uns gewißlich nicht versagen wird. Vergeßt nicht, daß der nächste Winter kommen wird, und wenn keiner Hunger leiden soll, muß die Ernte eingebracht werden. Zerstört nicht, was Ihr über Jahre aufgebaut habt, in sinnloser Angst und Raserei. Verlaßt nicht Eure Höfe und Häuser und verlaßt nicht unsere Heimat Teemooranien. Wir wollen keinem anderen Schaden zufügen. Auch Wir werden weder Euch noch Teemooranien verlassen. Es ist Unsere Pflicht und Unser Wille, an der Seite Unseres geliebten Volkes der Gefahr ins Auge zu sehen. Und wollt Ihr, daß Euer Herr, Baron Teemon, wenn er zurückkehrt - und er wird zurückkehren, des sind Wir gewiß! - ein ödes, geplündertes und verbranntes Land vorfindet, in dem die Menschen nicht mehr leben können, weil sie selbst alles zerstört haben? Soll er nicht vielmehr das vorfinden, was er verlassen hat, um für Heligonia in den Krieg zu ziehen: Ein blühendes, fruchtbares Land mit glücklichen Menschen? Wollt Ihr, daß der Baron sagen muß, das Volk hätte sich seiner nicht würdig erwiesen? Seid Ihr nicht alle Teemooranier - und stolz darauf?
Wollt Ihr nicht die Größe Teemooraniens in ganz Heligonia unter Beweis stellen, indem Ihr tragt und meistert, was der Eine Euch schickt? Wie lange noch, Volk von Teemooranien, willst Du Dich auf eine Stufe stellen mit denen, die aus der Gosse kommen?
So fordern Wir Euch auf, Eure Pflicht und Euer Schicksal zu erfüllen. Kluge und tapfere Männer stehen an der Spitze Unseres Heeres und der Städte und Dörfer Teemooraniens. Gehorcht den Weisungen der Sheriffs und der Räte, die nur Euer Bestes wollen. Gewiß, sie haben unangenehme Entscheidungen zu treffen, die weder Euch noch Uns gefallen mögen. Aber sie müssen getroffen werden, weil es keine anderen Möglichkeiten mehr gibt, und so helft Ihnen, indem Ihr ihre Arbeit nicht erschwert und Euch ihren Entschlüssen beugt, als wären es die Unsrigen. Ferner fordern Wir Euch auf, daß Übergriffe auf unsere ogedischen Brüder und Schwestern, wie sie in schrecklicher Weise begangen wurden, nicht mehr vorkommen, denn die zarte Pflanze des Friedens zwischen Ogeden und Ceriden darf nicht zerstört werden. Es ist keines Menschen Schuld, daß unsere geliebte Heimat derart heimgesucht wird, und nur gemeinsam können wir standhalten. Unsere ogedischen Brüder und Schwestern wollen Wir inständig bitten, von Akten der Rache abzusehen und den verirrten zu vergeben. Und Euch, Sheriffs von Teemooranien, und ganz besonders Euch, Larson de Lille, Sheriff von Quellstedt, und Euch, Karr der Jäger, Sheriff von Vliss, danken Wir für Eure aufopferungsvolle und schwierige Arbeit, die Ihr zum Wohle Unseres Volkes und Unseres Landes allen Widrigkeiten zum Trotz tut, und Wir bitten Euch, auch fürderhin treu Eure Ämter zu versehen, auf daß Baron Teemon in die Heimat zurückkehren kann, die er kennt und liebt.
Es wird eine harte Zeit für Teemooranien werden, und manch einen wird der Eine zu sich nehmen. Doch wenn wir alle an unsere Heimat und an den Einen glauben, werden wir neu daraus hervorgehen: Stark und einig und groß. Wir sind gewiß, daß Unser geliebter Gemahl, Baron Teemon, zurückkehren wird und daß Wir Uns wiedersehen werden, selbst wenn alle Heere Heligonias zwischen Uns stünden! Und er wird Unser geliebtes Teemooranien in eine ruhmreiche Zukunft führen.
Möge der Eine uns alle behüten.

Lang lebe der König, Baron Teemon und Teemooranien!
Angharad Elanor, Baronin von Teemooranien,
Freiherrin von Emarania
Schloß Seeburg, am 25. Tage des 3. Helios, 88 n.d.E.

Freudenfeste am 29. Tage des 2. Helios

Bekanntmachung

Hiermit gebe ich, Krator von Rebenhain, Baron von Rebenhain und Kronvogt zu Angerwalde bekannt, daß ein jeder, der versucht unerlaubterweise bewaffnet Rebenhainer Gebiet zu betreten, sey es eyne eynzelne Person oder eyne ganze Armee mit dem sofortigen Tode bestraft wird.

Zu den Entwicklungen an der Grenze zwischen Soltran und Rebenhain hier ein Auszug aus dem Tagebuch des Försters Benedikt, der zuständig ist für die nördlichen Wälder Rebenhains:

31. Tag des 2. Helios
Lübes Taghebuach,
hier goht es drunter ond drieber! Nicht bloß, daß dia Rebenhainer Soldata scho alles dohannen durcheinander gebrungen henn, jetzt komen auch no Fremde dazua: Sie kernen aus Luchnar ond Fletnee haben sie gesagt, ond ich solle ehnen morgen die Grenze zu Soltran zeigen. Kein Meislein kommt meer ungeseha heriber, und es sollen auch noch welche aus Tatzelfels komen, alldiweil der kenich zu meinem Baron gsagt hat, er soll drauf aufpassen, daß dia Friedländer Lompa nicht nach Drachenhain herabschwenken. Desdawegen hat der Graf Waldemar erlaubt, daß ihm beim aufpassen die anderen behilflich sein zu dürfen.
Au wehle, alle die vielen Soldata. Da gibt es keine Ruh meer zum nach denen Hirschen zu schauen. Zorn Glick sind nicht alle die Luchnahrer ond Fletneer Soldata gekommen, sonst wirden die sich dahannen gegenseitich iber die Fisse stolperen. Hoffentlich gehen die bald wider, damit ich meine Ruh hab. Jetztetlein tut mir die Hand wee fon dem Schreiben.
Gut Nacht.

Bauern, Bürger und Händler!

Wie lange wollen wir noch das Joch dieses vom Größenwahn besessenen Baron Teemon ertragen? Es ist der Gipfel des Wahnsinns, daß ein Mensch, der seit Jahren an der Macht ist, uns ungestraft quälen, ausplündern und unterdrücken darf. Gegen diesen Mißstand muß vorgegangen werden, denn er wird unaufhörlich so lange gegen uns vorgehen, bis wir ihn ausgemerzt haben. Wenn wir diesen Entschluß nicht fassen, den die Stimme der Notwendigkeit als einzige Möglichkeit beschreibt, so werden wir dem Bürgerkrieg und dem eigenen Untergang nicht entrinnen können. Drum sage ich euch, der ihr das Rückrad unseres Landes seid, verweigert dem Klerus und dem Adel euer Geld, den Zehnten, beendet alle Warenlieferungen an den fettgefressenen Klerus und das dekadente Adelspack, boykottiert die Wochenmärkte, hört nicht weiter auf die Pfaffen, unterlaßt den Besuch des Gottesdienstes. Schließt euch zusammen, handelt mit Waren nur unter Euresgleichen. Nur so können wir dem Adelspack unsere Macht zeigen und uns menschenwürdige Lebensverhältnisse erringen.

Mit revulotionistischem Gruß Euer Trozzl Kwaksalber

== Kalveram vom Norrland, Landmeister Ligonii der Templer zu Ankur, als Vasall Herzogin Wallumas vereidigt ==

Um die Baronie nicht führungslos handeln zu lassen, heiratete Kalveram vom Norrland mit dem Wohlwollen des allwissenden Königs, Helos Aximistilius Tertius, und dem Einverständnis Ihrer Erlaucht, der geschätzten Herzogin Walluma von Ostarien die edle Lenia von Brassach, Tochter Baron Darons, am ersten Tage des dritten Helios in der Mittagsstund in der Kirche zu Den-Cadain. Die Hochzeit innerhalb des ceridischen Trauerjahres wurde mit der ausdrücklichen Erlaubnis seiner Heiligkeit Benedikt Canesius vollzogen. Die Trauung erfolgte aufgrund der besonderen Umstände in aller Bescheidenheit im engsten familiären Kreise.

Folgende Proklamation wurde im Anschluß an die Trauung in Brassach und im Norrland verlesen:

Burg Brassach, am 1. Tage des 3. Helios 88.n.d.E

Höret Adlige Heligonias,
Höret Vasallen und Landsleute in Brassach,
Höret Norrländer,

auch wenn uns noch die Dunkelheit der Trauer um unseren gefallenen Freund, den edlen und gütigen Baron Daron von Brassach, umhüllt, so drängt uns doch die Zeit im Sinne Heligonias, Brassachs und des Norrlandes zu handeln. Vernehmt denn nun unsere Worte:
Dato übernehmen wir, Kalveram vom Norrland, Landmeister Ligonii der Templer zu Ankur, Ritter und Herr vom Norrland, durch die Vermählung mit unserer Verlobten, der edlen Lenia von Brassach, Tochter des gütigen Barons Daron von Brassach, die Führung der Baronie Brassach.
Ja, meine ceridischen Brüder, wir verstehen Euch sehr wohl. Es ziemt sich in der Tat nicht, innerhalb des Trauerjahres eine eheliche Verbindung einzugehen, aber laßt Euch vergewissern, daß wir den Segen und das Wohlwollen Seiner Heiligkeit, des gütigen und weisen Erzprimus Benedikt Canesius, auf unserer Seite wissen. Sowohl unser geliebter und allwissender König, seine allerdurchlauchtigste Majestät, Helos Aximistilius Tertius, als auch unsere neue Herrin, Ihre Erlaucht, die verehrenswerte Herzogin Walluma von Ostarien gaben ihr von uns ersehntes Einverständnis zu dieser Verbindung. Die Bedrohung aus dem Ödland ist zu groß und stark, daß wir es uns leisten können, eine Baronie dicht am Feinde ohne eine starke und führende Hand handeln zu lassen. Eine unnötige Schwächung der Baronie wäre sicherlich zum Nachteil Heligonias. So möge man uns denn unserer Vorgehen nachsehen.
Alsdann fordern wir all unsere Vasallen auf, uns ebenso wie den alten Recken zu unterstützen, damit die Baronie Brassach und das Norrland diese schreckliche Prüfung überstehen. Ritter der Provinzen, wir zählen auf Euch. Ja, auch wir sinnen nach Rache für diese grausame Tat, aber laßt uns nicht unbedacht handeln und blind vor Zorn vorstürmen. So wollen wir versuchen, den Feind zu unseren Bedingungen zu stellen.
Und so bitten wir auch die heilige Ceridische Kirche uns in diesen dunklen Tagen beizustehen und uns durch Gebet, Zuspruch und mildtätige Gaben zu unterstützen.
Wohlan wollen wir unseren neuen Untertanen ein gerechter und gütiger Herrscher sein. Keinesfalls werden wir die Bresche, die der edle Daron durch seinen tapferen Tod hinterlassen hat, füllen können, aber wir werden uns bemühen, ein angemessener Nachfolger zu sein und in seinem Sinne zu handeln. Wenn wir alle, Landsleute in Brassach und Norrland, gemeinsam am Strang der Vernunft ziehen, können wir sein Lebenswerk vielleicht vollenden. Alsdann rufen wir Euch alle auf, Euren Beitrag zur Sicherung des Nordens Heligonias zu leisten.
Wie es der letzte Wille des dahingeschiedenen Barons war, so werden wir folglich handeln. In unseren Händen halten wir das niedergeschriebene Vermächtnis eines geliebten Herrscher. Den Freunden des Brassachen sei gesagt, daß wir alle Verpflichtungen unseres gefallenen Schwiegervaters übernehmen werden. Wir wissen um die, die ihm nahe standen. Bestehende Handels- und Beistandsabkommen behalten ihre uneingeschränkte Gültigkeit. Wie es Daron´s Wunsch war, wird die Provinz Amien fortan als Lehen an den Orden der Templer zu Ankur vergeben. Möge sich der Landkomtur Amien als gerechter und guter Vasall bewähren, dem das Wohle Brassachs am Herzen liegt. Wir reichen Euch die Hand und heißen Euch willkommen, Hadebrand von Grauburg. Auch Ihr übernehmt Euer Amt in einer wahrlich schweren Zeit. So möge dies denn die Prüfung Eurer Fähigkeiten werden.
Bevor wir nun den Federkiel zur Seite legen und uns ans Werk machen, die Verteidigung unserer Ländereien gegen einen möglichen Angriff aus dem Norden vorzubereiten, gilt der Dank unseres Volkes dem Baron von Tagil, Lord Angus McPhee, der uns die sterbliche Hülle unseres Freundes überbrachte.

Kalveram vom Norrland
Baron von Brassach
Landmeister Ligonii der Templer zu Ankur
Ritter und Herr vom Norrland

Absolutes Einreiseverbot für Einwohner Teemooraniens und Reisende, die ihren Weg durch Teemooranien genommen haben

In Anbetracht der wütenden Luchtenwalder Pustelplag in Landesteilen der Baronie Teemooranien läßt Kalveram vom Norrland verkünden, daß uneingeschränkt allen Reisenden aus Teemooranien fortan der Zugang zu den Ländereien der Baronie Brassach und der Provinz Norrland versagt bleibt. Kein Einwohner Teemooraniens wird die Grenzen landeinwärts überschreiten. Die Truppen an den Landesgrenzen sind angewiesen worden, bei einem erzwungenen Grenzübertritt mit allen Mitteln zu reagieren. Eine eingeschleppte und sich ausbreitende Seuche wäre nach den unglücklichen Vorfällen im äußersten Norden der Baronie Brassach eine weitere Schwächung der Nordgrenze Heligonias. Bürger der Baronie Teemooranien, die sich derweil in Brassach oder im Norrland aufhalten, dürfen als 'Gäste' in den Ländereien verweilen, bis sich die Zustände in ihrer Heimat gebessert haben. Alle brassachischen respektive norrländischen Bauern, Waldarbeiter, Händler und Jäger sind aufgefordert, Beobachtungen von Grenzübertritten außerhalb der Handelsstraßen bei den örtlichen Milizstuben zu melden und die unrechtmäßigen Grenzgänger nach Möglichkeit festzusetzen. Der direkte Kontakt mit den verdächtigen Leuten sei tunlichst zu vermeiden. Ein unerlaubter Übertritt wird als Landfriedensbruch gehandhabt, Gewalt sei in diesen Fällen von allen Schichten des Volkes als legitimes Mittel anzuwenden. Patrouillen der Landmilizen werden die umliegenden Gebiete entsprechend durchkämmen.

Escandra, den 1. Tag des 3.Helios 25.n.A.III.

Wisset Edmond de la Cruz!

Durch Eure jüngsten Eskapaden habt Ihr nicht nur seine allerdurchlauchtigste Majestät König Helos Aximistilius III. getäuscht, sondern auch sein gütiges Vertrauen mißbraucht. Ihr habt vor dem Mißbrauch Eures Fürstenamtes nicht zurückgeschreckt, um Euch zu bereichern. Indem Ihr Euren Untertanen horrende Steuern abverlangt und die dracconische Kultur negiert, riskiert Ihr Revolten und einen friedländischen Bürgerkrieg. Ihr habt Euch der Plünderung, des mehrfachen Mordes und Totschlages unschuldiger Menschen in Verbindung mit dem Überfall auf Naglimund schuldig gemacht. Ferner des unehrenhaften und ungerechtfertigten Krieges, indem Ihr ohne jegliche Kriegserklärung über Soltran und somit auch über Eure ostarischen Glaubensbrüder hergefallen seid. Ihr habt Herzog Uriel II. und Herzogin Walluma von Ostarien und damit den König selbst angegriffen. Somit habt Ihr Euch des Hochverrates an der heligonischen Krone schuldig gemacht, indem Ihr die Pax Aeterna et Magna Heligoniae gebrochen habt.
Ergo, wisset Edmond de la Cruz für Eure Untaten gibt es keine Entschuldigung! Unsere Geduld ist zu Ende! Wir erwarten Euer unverzügliches Eintreffen in Escandra. Kraft meines Amtes entziehe ich Euch bis zu diesem Zeitpunkt den Heliosbrief als Fürstbischof von Friedland.

Ferner stellen wir Euch folgende Bedingungen:
Kapitulation in Naglimund
Entwaffnung und Auflösung der fürstbischöflichen Garde
Entwaffnung und Auflösung der friedländischen Miliz/Armee
Rückführung der geplünderten Güter Soltrans
Reparationszahlung von 500.000 Heligonischen Dukaten aus Eurem Privatvermögen
Aufgabe aller weltlicher Besitztümer Friedlands und deren Übergabe in die Königliche Obhut

Solltet Ihr diesem Ultimatum binnen der nächsten Woche nicht nachkommen und Euch widersetzen, so mögen Euch die Vier oder der Eine gnädig sein.

Im Namen seiner allerdurchlauchtigsten Majestät,

Finian Sonnenklinge,
Ratgeber seiner Majestät,
Gründer der Tafelrunde,
Reichsritter von Heligonia,
Freiherr zu Südescandra

Neues aus Escandra

Die königliche Heeresführung gibt bekannt, daß erste Schritte zur Umstrukturierung des Heeres vollzogen wurden. Um ein schnelles und präzises Eingreifen, durch die Truppen seiner Majestät im ganzen Land zu gewährleisten, wurden Einheiten geschaffen, die an strategisch günstigen Standorten stationiert wurden. In diesem Zusammenhang möchten wir uns für die Unterstützung folgender Herrscher bedanken:
Seiner Durchlaucht, Fürst Bartha von Thal für das zur Verfügung gestellte Reitergut zu Hochanthen. Seiner Hochwohlgeboren, Baron Jareck zu Jolberg für einen Landstrich im Garstfeld mitsamt Garnison. Seiner Hochwohlgeboren, Baron Sirium Silverhorn zu Drackensteig, für die großzügige Schenkung einer Burg und Garnison. Ferner sei jenen Genannten der Dank seiner allerdurchlauchtigsten Majestät Helos Aximistilius Tertius für die Versorgung der dort stationierten "Söhne des Lichts" gewiß. Desweiteren sei seine Hochwohlgeboren, Lord Angus Mc Phee zu Tagil für die Errichtung einer Garnison bedankt.

Im Namen seiner allerdurchlauchtigsten Majestät,
Finian Sonnenklinge,
Ratgeber seiner Majestät,
Gründer der Tafelrunde,
Reichsritter von Heligonia,
Freiherr zu Südescandra

Protestschreiben einiger königstreuer Ceriden!

Ceriden- und Ogedentum, zwei Glaubensrichtungen, die in Heligonia auf Befehl des Königs gemeinsam zusammenleben dürfen.
In den bisher verschriehenen ceridischen Baronien bemüht man sich mit Erfolg dieser Weisung des Königs nachzukommen. Wie sieht es aber bei den ogedischen Herrschern aus. Toleranz auch bei ihnen? Nein! Im Gegenteil, sie zeigen sich in keinster Weise kompromißbereit und mißachten somit direkt den Befehl des Königs. Bestes Beispiel für diese Art des Hochverrates ist die Grafschaft Sedomee. Dieser Flecken Heligonias, der am liebsten unabhängig wäre, schließt einfach seine Grenzen und gestattet keinen ceridischen Missionaren die Einreise. Sie behaupten einfach, keiner ihrer Bürger will etwas mit den Ceriden zu tun haben. Wie aber können die Bürger Sedomees das wissen, wenn sie nie mit der ceridischen Kirche in Berührung treten dürfen. Ist es nicht vielmehr so, daß diese Freigräfin davor Angst hat, daß ihr Volk erkennt, wie sie es die ganze Zeit belogen und betrogen hat. Ein weitere Mißachtung der Gesetze des Königs war, als diese Freigräfin einfach auf dem Jolborn die Schiffe des Fürstbischofs von Friedland aufbrachte. Flüsse in Heligonia gelten als freies, neutrales Gebiet, auf denen nur der König das Hoheitsrecht ausüben darf. Diese Freigräfin; wobei das Frei schon eine Beleidigung dem König gegenüber ist, sagt es doch aus, daß sie sich von niemanden etwas sagen läßt; rechtfertigte ihre Aktion damit, daß sie sich bedroht fühlte. Wie können fünf Schiffe eine Grafschaft in der Größe Sedomees bedrohen? Vielmehr vermuten wir, daß es sich bei dieser Handlung nur um eine Schikane gegen die ceridische Kirche handelt, die durch Edmond de la Cruz einen glorreichen Aufstieg in Heligonia vollzog. Mit diesen Aktionen provoziert die Freigräfin und ihr Weiberklünkel nur einen Krieg zwischen Ogeden und Ceriden. Sedomee rühmt sich immer damit ein Land des Friedens zu sein, jedoch muß anläßlich dieser Handlungen überlegt werden, ob dies wirklich der Fall ist.
,, Freigräfin Arana ! Beendet endlich Euer stures Verhalten gegenüber den Ceriden und beweist, daß Sedomee wirklich ein Land des Friedens, des Wohlstands und der Freude ist. Ausgrenzung treibt Eurem größten Widersacher Graf Dedekien nur noch mehr Anhänger ins Lager, so daß irgendwann Sedomee von Darian geschluckt wird. Auf Hilfe von Freunden braucht Ihr dann nicht zu rechnen, denn Ihr habt gar keine! Zumindest aus dem ceridischen Lager wird Euch niemand zu Hilfe eilen."

Gläubige Ceriden aus Heligonia

Jolberg sichert die Grenzen nach Teemooranien

Nachdem erste Anzeichen der Pustelplag in der Baronie Teemooranien aufgetaucht sind, hat Baron Jareck von Jolberg die ostarischen Seuchengesetze in Kraft treten lassen. Diese wurden seit der großen Grindblasen-Epidemie vor 187 Jahren nicht mehr ausgerufen. Die Grenzen nach Teemooranien werden gesichert und für den Handels- und Reiseverkehr geschlossen. Weiterhin wird ein Gebiet von einer heligonischen Meile entlang der Grenze als Quarantänezone erklärt. Personen, die versuchen die Quarantänezone zu durchbrechen oder sonstigen Widerstand leisten, werden unverzüglich hingerichtet. Diese und weitere Bestimmungen treten erst außer Kraft, wenn gewährleistet ist, daß alle Opfer der Pustelplag vollständig geheilt oder gestorben sind.

Neues aus der Baronie Tatzelfels

Eleonore, "die Sticherin" von Weißenstich, ehemalige Vogtin von Klagenfelder, aus Kerker geflohen ! 5000 Dukaten Belohnung!
In Abwesenheit seiner Hochgeboren Prinz Leomar Baron von Tatzelfels zu Drachenhain, gelang es der Verräterin Eleonore (H.B. 14. berichtete) auf ungeklärte Weise sich aus der Haft zu befreien, wer ihr Obdach oder Hilfe gewährt soll den Zorn seiner Hochwohlgeboren spüren...
Da damit gerechnet werden muß, daß sich die "Sticherin" aus Tatzelfels abzusetzen gedenkt, werden die Noblen Heligonias aufgerufen, Einreisende, ob ihrer Person und ihrer Herkunft untersuchen zu lassen. Von der Sticherin existiert eine Zeichnung, die auf allen Märkten des Reiches zur Erkennung aushängen soll.

Meister Bonaduin,

was hast Du Dir dabei gedacht, Deiner Gönnerin und Freundin so etwas anzutun?
Hättest Du ein Wort verlauten lassen, Du hättest den Spiegel von mir geliehen bekommen. Doch stehlen, das ist eines Gelehrten und Mannes Deines Könnens nicht würdig! Jegliche Bünde zwischen uns, hast Du mit Deiner dummen Tat zerrissen.
Ich verlange das Kleinod zurück - sonst werden ich ihn mir holen!
Und wisse, ich werde Dich überall finden egal wo Du Dich versteckt hältst.
Die Gelehrte Syria Jaldis zu Drachenhain

Richtigstellung

Mir, Arterius Corpulus, Medicus zu Escandra, ist es ein dringendes Anliegen, den Bericht eines gewissen Knappen Thord bezüglich der Feier zu Escandra aus Sicht der scientia zu revidieren. Ich hatte die zweifelhafte Ehre der behandelnde Medicus des besagten Knappen zu sein, der in einem der feierlichsten Augenblicke der Ceremonia einen halben Aufstand verursachte, so daß die Worte Seiner Majestät in dem Lärm untergingen! Augenscheinlich ward besagter Knappe nicht im Stand, sein Pferd in Controll zu halten, da es primum zwei Zuschauern auf die Zehen getreten, sich im Arm eines dritten verbissen und eine Frau an eine Hauswand gedrücket hatte. Die aufgebrachten Zuschauer zerrten besagten Knappen daraufhin aus dem Sattel, wobei wohl die Bewußtlosigkeit eingetreten sein muß.
Schon während der Behandlung fiel mir an ihm der starke Geruch von Alcoholica in Verbindung mit darianischem Rauschkraut auf. Auf meine Frage hin begann der Edle Herr Ritter über die Unfähigkeit seines Knappen zu lamentieren, der die täglichen Pflichten vernachlässige und damit immer wieder gezwungen sei, in letzter Minute stundenlang Rüstungen zu entrosten!
Interim brabbelte der benebelte Knappe ständig von einer ominösen ,,Krönung", forderte im 2.Helios ein beheiztes Gastzimmer und rief immer wieder nach seiner Mutter...
Ich fragte seinen Edlen Herrn, warum er sich nicht von ihm trenne, doch dieser meinte seufzend, das verhindere eine gewisse Beziehung, die er aber nicht näher disputierte.
Der Patient machte auf mich den Eindruck eines von den Folgen übermäßigen Alcohol- und Rauschkrautgenusses zerissenen Individuums. Zudem schien mir eine ungewöhnlich starke Bindung an die Mutter zu bestehen, deren Äußerungen kritiklos übernommen wurden.
Möge sich der Leser selbst eine Meinung über die unausgewogene Natura des Patienten bilden, in exemplum wenn er sich in seinem Berichte nicht entscheiden kann, ob der Großinquisitor nun einen ,,silbernen Panzer" oder ein ,,rotes reichverziertes samtenes Gewand" trug, auf in exemplum sein unbeholfenes Wechseln zwischen ogedischem und ceridischem Glauben. Ich bitte deshalb, die Aussagen des Knappen Jhord mit Vorsicht zu genießen.

Arterius Corpulus, Medicus zu Escandra

O Herr von Teemooranien

Ref.:
O Herr von Teemooranien, du großer Potentat,
wie sind wir deines Dienstes so überdrüssig satt!
Was fangen wir nun an in diesem Jammertal,
allwo ist nichts zu finden als lauter Not und Qual.

Und kommt der Helios an, da ist die große Hitz,
da muß man exerzieren, daß ei`m der Buckel schwitzt;
da muß man exerzieren vom Morgen bis Mittag
und das verfluchte Leben, das währt den ganzen Tag

Ref.:...
Vom Exerzieren weg geht's wieder auf die Wacht;
kein Teufel tut nicht fragen, ob man gefressen hat.
Kein Branntwein in der Flaschen, kein weißes Brot dabei,
ein schlechtes Tabak rauchen, das ist der Zeitvertreib.

Ref.:...

Dann kommt ein frisch Parad; tut man ein falschen Tritt,
so hört man es schon rufen: Der Kerl muß aus dem Glied!
Das Kettenhemde runter, den Säbel abgelegt,
und tapfer `draufgeschmissen, bis er sich nicht mehr regt.

Ref.:...

Ihr Herren, nehmts nicht wunder, wenn einer desertiert.
Wir werden wie die Hunde mit Schlägen strapleziert;
und bringen sie uns wieder, sie henken uns nicht auf,
das Kriegsrecht wird gesprochen: Der Kerl muß Gassenlauf.

Ref.:...

Und wenn wir Gassen laufen., so spielet man uns auf
mit Waldhorn und Trompeten, dann geht es wacker drauf;
da werden wir gehauen von manchem groben Tier,
der eine hat`s Bedauern, der andre gönnt es mir.

Ref.:...

Und werden wir denn alt, wo wenden wir uns hin ?
Die Gesundheit ist verloren, die Kräfte sind dahin!
Und endlich wird es heißen: Ein Vogel und kein Nest;
Geh, Alter, nimm den Bettelsack, bist auch Soldat gewest!

anonym

Reisebericht des Barons von Drackensteig

Große Schande und Schmach über viele, die im Parimawald gegen die Ödländer antraten. Nur Wenige zeigten sich an diesen Tagen in den dortigen Schlachten mutig, und diese Wenigen mußten auch noch einen hohen Blutzoll bezahlen.
Verdammt seien all jene die sich feige versteckten, während Frauen und Kinder abgeschlachtet wurden. Verdammt seien auch all jene, die Unfrieden und Haß zwischen die edlen Kämpen trugen und das Chaos, das durch die große zahlenmäßige Überlegenheit der Ödländer bereits bestand, noch vergrößerten. Doch müssen wir die, die edel und tapfer kämpften und trotz großer Übermacht nicht wankten , ehren und ihren großen Mut loben. Da wären die tapfere Elena, Dorfbewohnerin und Lebensretterin meiner Person. Stellte sie sich doch gleich einer Löwin über meinen verwundeten Körper einer gewaltigen Übermacht entgegen , nur um uns zu schützen - Nie sahen wir soviel Mut und Verwegenheit, und wir sind glücklich darüber diese Tigerin aus dem Parimawald nun zu unseren Leuten zählen zu können. Auch die edle Wilde, die unsere Waffengefährtin wurde, muß erwähnt werden. Wir hoffen sehr, daß sie überlebte, tragen wir doch immer noch ihr Geschenk an unserem Waffengehänge. Der Ork Orka, der alleine versuchte uns aus den Klauen eines Schwarzmagiers zu erretten. Und auch der Elf, der Söldner und die Heilerin, die an unserer Seite kämpften, verdienen es nie vergessen zu werden Auch Lord Angus, der in der Endschlacht unmenschlichen Kampfesgrimm zeigte, all diesen sei Dank und Ehr. Vielen anderen nur Schimpf und Schande. Nie sollten wir jedoch die Gefallen vergessen, da doch so edle Herren wie Baron Daron und auch Baron Teemon der sich überaus tapfer zeigte, von uns gingen. Möge der geneigte Leser sich ihrer erinnern solange er auf Erden wandelt.

Gezeichnet Baron Sirium Silverhorn von Drackensteig

Nachruf

Große Traurigkeit herrscht in Drackensteig. Ist doch der edelste Baron Ostariens von uns gegangen, geschehen im Parimawald, wo er heldenhaft versuchte, ein Dorf und dessen Bewohner vor den Barbaren zu beschützen. Umgeben von den Körpern seiner besiegten Feinde, starb dieser tapfere Held an den Folgen eines heimtückischen und hinterhältigen Dolchstoßes, der auch noch vergiftet war. Wodurch jede Hilfe ohne Erfolg war. Baron Sirium Silverhorn ist voll des Schmerzes durch den Verlust eines solch guten und edlen Freundes.
Und um diesen hohen Freund Drackensteigs zu ehren, hat Baron Sirium beschlossen, eine Abtei in der Provinz Wasserberg zu gründen, aufzubauen und zu unterhalten. Um Baron Daron ein würdiges und ewiges Gedenken zu sichern, erhält die neue Abtei den Namen Abtei von Daron.
Möge der Eine sich seiner noblen Seele erbarmen.

gezeichnet Horatio

Bekanntmachung

Aufgrund des Verschwindens Baron Teemons von Teemooranien hat sich der Hohe Rat von Drackensteig, sowie seine Hochwohlgeboren Baron Sirium dazu entschlossen eine Suchexpedition in den Parimawald zu entsenden. Die starke und gut bewaffnete Truppe hat den Auftrag Baron Teemon zu suchen, zu finden und heil nach Hause zu bringen. Freiwillige, die sich der Truppe anschließen wollen, mögen sich in Wingen bei der Armeekommandantur melden. Hoher Verdienst und gute Verpflegung, sowie Ausrüstung werden von der Baronie gestellt.

gezeichnet Obrist Garek von Tirhit,
Befehlshaber der Drachengarde

Baronie Drackensteig erhält das Münzprägerecht

Im 3. Helios des Jahres 25 n.A.III hat unser allergnädigster Herrscher, König Aximistilius III, das Prägerecht an die Baronie Drackensteig verliehen. Somit wird Drackensteig seine eigenen Münzen, die Drachendublonen, prägen. Reichskämmerer Asgrimm Goldschild wird selbst zugegen sein, um die Qualität der neuen Dublonen zu prüfen. Außerdem wacht er aufmerksam über die ordnungsgemäße Ausgabe der Münzen, um eine Inflation, wie es sich in jüngster Vergangenheit in Thal begab, zu vermeiden.


Adveri ist tot!!!

An die Berichterstatter des Uisge - Schädelspalter - Konventes in Sarniant vom Heliosboten 14:

Eure vielen Fragen, geschätzte Damen und Herren aus dem trefflichen Sarniant, vermögen Wir alle wohl auch nicht zu beantworten. Doch in einer Sach`, da können Wir Euch sicherlich behilflich sein und Euch Eure Sorgen nehmen.
Betreffend des Schicksals des Rebellen Adveri nämlich. Schließlich waren Wir es, die seinen Kadaver ausweiden, vierteilen und verbrennen ließen.
Die Asche seines wirren Hauptes verstreuten Wir auf den tiefsten Ödlandtümpel, die Asche seiner mordenden Hände nebst Armen vergruben Wir in Al`Safani. Ein ähnliches Ende war auch den Resten seines vermaledeiten Körpers beschert.
Nur sein Herz, das soll alle Welt wissen, das warfen Wir unverbrannt und so wie es war den Säuen vor.
Folglich braucht Ihr Euch also über jenen, wahrlich keine Sorgen und Gedanken mehr machen - niemals mehr wieder wird der feige Kindermörder seine Untaten tun und ganze Landstriche in Angst und Schrecken versetzen. Er wurde von der Götter Antlitz gefegt!

P.S.: Durch Eure unwahren Behauptungen, habt Ihr beim tatzelfelser Volk wahre Unruhen hervorgerufen. Achtet bitte bei Eurer nächsten Berichterstattung auf den Wahrheitsgehalt Eurer Worte und gebt Euch nicht dem Wunsche hin, Euch durch möglichst aufsehenerregende Neuigkeiten, in das Licht der Öffentlichkeit zu bringen.
Auch die geschätzten Schreiberlinge des hochvorzüglichen Heliosboten, bitten Wir diesem Wunsche zu entsprechen und sich die Artikel, die da kommen genau, ob ihres Inhalts zu überprüfen.

Prinz Leomar, Baron von Tatzelfels,
Herr der Leomark.

Adveri lebt!

Einige Bemerkungen zur Hinrichtung des Rebellen Adveri:
Ich war aufgrund einiger dienstlicher Erfordernisse in der Zeit vor und während der Hinrichtung des angeblichen Erben Beridhans auf Graf Waldemars Burg zugegen. Mein Beruf bringt es mit sich, daß ich Augen und Ohren in jede Richtung offen halten muß. Die Intrigen unter den Schreibern können sich durchaus mit denen des Adels messen. So kam es, daß ich auf eine gleichzeitig faszinierende aber auch folgenschwere Geschichte stieß:
Anfänglich nur Gerüchte, erhärteten sich die Verdachtsmomente zu einer Sammlung von Indizien katastrophalen Ausmaßes. Doch ich greife schon wieder vor. Laßt mich von vorn beginnen.
Einige Tage vor der geplanten Hinrichtung ging die Rede, einer oder zwei der Knechte Waldemars seien Gefolgsleute Adveris. Da besagte Bedienstete aber ohnehin schlecht angesehen waren, tat ich das ganze als Gerücht oder Intrige ab. Kurz darauf allerdings wurden beide Knechte von der Garde der Burg festgesetzt. Die Anklagegründe der folgenden Hinrichtung der Knechte lautete auf Verrat an Lehnsherrn und König. Als die Wache der Burg nach einem Scharmützel gegen Räuber wieder neues Personal erhielt, stellte ich Seltsames fest:
Unter den neuen Gardisten befanden sich drei Gestalten, die ich auf Burg Tatzelfels gesehen hatte. Damals dachte ich mir noch nichts dabei, schließlich müssen sich herrenlose Krieger meist als Söldner oder Gardisten ihren Meth verdienen. Ungewöhnlicherweise bestand der Erbe Beridhans, der Rebell Adveri, auf geistlichen Beistand und Beirat vor seiner Hinrichtung. Die Hofgeweihten waren ihm dafür nicht gut genug. Er wollte Betreuung durch einen "unvoreingenommenen" Geweihten.
Nach dem Gespräch war Adveri wie ausgewechselt: Sein hochnäsiger Ton, sein durchdringendes Organ, mit dem er des öfteren lauthals Protest erhob, war nun nicht mehr zu hören. Auf dem Weg zu seinem Richtplatz ging er mit gesenktem Haupt, und auf die Schmähungen der Anwesenden gab er nur ein "Saarka wird Euch holen" zurück.
Der Besuch des Geweihten fand übrigens in einer Nacht statt, in der zwei der drei der erwähnten Neulinge Wache vor des Rebellen Zelle hatten. Der Geweihte verließ nach meiner Nachforschung die Burg mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze bei Einbruch der Dämmerung.
Die aus diesen Fakten zu ziehenden Schlußfolgerungen überlasse ich dem Intellekt des Lesers und verbleibe mit ehrerbietigen Grüßen
Randolf Federkries, Schreiberling.

Anm. d. Red.: Da Adveris Leichnahm verbrandt wurde (wie im Artikel von Prinz Leomar zu lesen ist), ist eine sichere Überprüfung der Vorfälle nun leider nicht mehr möglich.

Neues aus Jolberg:

Höret, höret!
Der heligonische Königsfriede wurde gebrochen! Dortens am Jolborn, wo es geschah, wurde der Ausnahmezustand ausgesprochen.
Sprich: Alles was in Ostarien landen will, wird sofort versenkt!
Kapitän Xurlsen Kielholer, Kommandeur des Flaggschiffs "Pfeilschnell", hat genaue Anweisungen. Die Parlamentärsflagge wird berücksichtigt, doch muß mit Kontrolle eines jeden Schiffes gerechnet werden.

Gez.: Die Admiralität der Ostarischen Jolbornflotte
Großadmiral Agatha von Oggnitz - Garstfelden

Seyne Durchlauchtigste Eminenz Edmond de la Cruz, Fürstbischof von Friedland gibt bekannt

Hochwohlgeborene Barone Ostariens,
Friede in Ostarien - dies ist unser aller Ziel, doch immer wieder müssen wir mit großem Bedauern zusehen, daß einige wenige die Göttlichen Gebote des Friedens und der Nächstenliebe mit Füßen treten. So wurden in den letzten vierzig Tagen immer wieder friedländische Küstengemarkungen von einer Schar feiger Mordbuben angegriffen. Besonders die friedländische Baronie Trisselbach hatte schwer zu leiden, zwei Küstendörfer und zwölf Fronhöfe wurden dem Erdboden gleichgemacht, und unzählige Familien verschwanden. Auch wurden immer wieder dunkelsteiner und friedländische Handelschiffe gekapert und die Mannschaft auf abscheuliche Art und Weise abgeschlachtet.
Am 12. des zweiten Helios gelang es der Gardemiliz seyner Hochwohlgeboren des Barons Wenzel von Trisselbach, eines der Piratenschiffe zu kapern. Dabei wurde ein Freibeuterbrief erbeutet, ausgestellt von seyner Hochwohlgeboren, dem Baron Alahn von Soltran. Daraufhin übersandte seyne Hochwohlgeboren Baron von Trisselbach seinen Sohn Argund als Emmisaer nach Leah, um dem Baron von Soltran nach königlichem Gebot den Fehdebrief zu übersenden. Die Antwort des Barons von Soltran war weniger ehrenhaft: Dem Baron von Trisselbach wurde ein Bastkorb gesandt, in dem der Kopf seines Sohnes lag. Schande über Euch, Baron Alahn von Soltran, Schande über die naglimunder Piratenbrut.
Seyne Eminenz Edmond de la Cruz, fürstlicher Bischof von Friedland, genehmigte daraufhin die ehrenvolle Fehde gegen das soltraner Rattennest. Die Stadt Naglimund steht nun seit dem 17. des zweiten Helios unter friedländischer Schutzherrschaft. Seyne Eminenz gab dem Besatzungsheer den Befehl, daß die Stadt Nagli nur der Garde seyner Majestät übergeben werden soll. Dem Baron von Trisselbach entstand durch das ruchlose räuberische Verhalten des Barons von Soltran ein Schaden in Höhe von achtzig mal Tausend Dukaten. Wir erwarten daher die sofortige Begleichung jener Summe, auf daß der Friede wieder in Naglimund Einzug erhalten kann. Möge der Eine Euch, Baron Alahn von Soltran, vergeben. Friedland kann es nicht.

Gott schütze den König,
Junker Egbert von Kallbutz
Baron Wenzel von Trisselbach
Erztruchseß von Friedland

Proklamation

Im Namen ihro Durchlauchtigsten Eminenz, Edmond de la Cruz, wird folgendes bekanntgegeben:
Um den Frieden und die Ordnung der Burggrafschaft Salzach zu gewährleisten, entsendet seyne Eminenz das neugegründete Seeregiment " Halmar der Große". Ferner wird die neugegründete fürstbischöfliche Hochseeflotte ihre neuen Ankerplätze im burggräflichen Hafen beziehen. Das Seeregiment "Halmar der Große" wird in der alten Seefeste Trakenaal des ehemaligen dracconischen Reichstatthalters stationiert werden. Möge Salzach zum Wohle Friedlands erblühen.
Für Gott, den Fürstbischof und Friedland,
Poldeus von Windischkrez, Abtmarschall von Friedland

Naglimund wieder frei, Besatzer ziehen sich zurück

Groß war die Überraschung in der Königlichen Schreibstube, als die Mitteilung kam, daß das friedländische Heer die Stadt in einer Nacht- und Nebelaktion am 28. des 3. Helios verließ. Als die Truppen der Barone von Soltran und Jolberg am frühen Morgen des 29. die Stadt dann ohne jegliche Gegenwehr zurückeroberten, bot sich ihnen ein Bild des Schreckens. Kontore und Patrizierhäuser waren geplündert, und sämtliche Schiffe ihm Hafen waren hinfort. Auf dem Marktplatz von Naglimund war ein Galgen errichtet, an dem der oberste Ratsherr der Stadt auf das Übelste zugerichtet hing. Ein Schild ward ihm an die Brust geheftet, auf dem die Worte "Nieder mit der Freibeuterbrut von Soltran" standen. Ferner erhielt die Königliche Schreibstube eine Depesche seiner Eminenz, in der mitgeteilt wurde, daß dieser Angriff keineswegs ein Krieg Friedlands gegen Ostarien, sondern eine ehrenvolle Fehde der friedländischen Baronie Trisselbach gegen die ostarische Baronie Soltran ist.

Gerichtstag zu Rebenhain

Weinhändler Trozzl Kwaksalber verurteilt

Am 16. Tage des 2. Helios fand in Rebenhain eine Gerichtsverhandlung wegen der im Heliosboten Nr. 12 vorgebrachten Anschuldigungen gegen Trozzl Kwaksalber statt. Im Laufe der Verhandlung - der Angeklagte war nicht anwesend - stellte sich heraus, daß die meisten der Anklagen den Geschäftsvorgänger des Trozzl nämlich den verstorbenen Schnapstrozzl Kwaksalber betrafen. Diesen traf dann auch die ganze Härte des Gerichtes:
Er wurde des Verstoßes gegen die Artikel 2, 4, 5, 6 und 7 des 2ten Kapitels der heligonischen Halsgerichtsordnung sowie der Artikel 2 und 4, des Kapitels 3 für schuldig befunden. Es ergingen folgende Strafen nach Exhumierung der Leiche:
Durchbohrung des Herzens. Reißen an der Zunge und Schlitzen des Ohres. Des weiteren Verbringung in den Kerker für Schwerverbrecher nach Pogelsweiler für drei Jahre zuletzt wird es nach dieser Zell jedermann verboten, den Verurteilten nach Dunkelsein zu verbringen. Trozzl Kwaksalber wurde wegen Vergeßlichkeit in fast kriminellen Ausmaße dazu verurteilt am diesjährigen Weinfest dafür zu sorgen. daß der Becher des Barons nie leer wird. Zur Findung der Wahrheit wurden 97 Zeugen gehört. Das Urteil wurde vom anwesenden Vertreter des Fürstbischofs als hart aber gerecht anerkannt. Die finanzielle Seite der Angelegenheit wurde bereits im Vorfeld des Verfahrens geregelt, so daß keinerlei Ansprüche mehr geltend zu machen sind

Die Kosten des Verfahrens in Höhe von fünfeinhalb Dukaten trägt der Geschäftsnachfolger des Schnapschtrozzel Kwaksalber, Trozzl Kwaksalber.

Tairngire am 17. Tage des 3. Helios n. A. III 25

So sei dem Wunsche seiner Allerdurchlauchtigsten Majestät Aximistilius Tertius entsprechend hier nun berichtet von den Geschehnissen nördlich der Baronie Brazzach am Beginn des Parimawaldes vom 25. bis zum 27. Tage des zweiten Helios n. A. III 25.

Es begab sich zu eben genannter Zeit, daß seine Allerdurchlauchtigste Majestät geruhte, seine Hochwohlgeboren Lord Angus McPhee über die Nordgrenze Brassachs ob der Untersuchung der ödländischen Überfälle zu entsenden. An eben diesem Orte traf sich jener mit den Baronen Daron von Brassach, Sirium Silberhorn von Drackensteig und Teemon von Teemoranien. Es war auch allerey Volk und Krieger anwesend, da große Dinge immer Schaulustige in ihrem Kielwasser führen.
Kaum ward das Lager gerichtet und einander begrüßet, so fiel eyn Trupp mit bemalten Gesichtern über die Gesellschaft her. Dieser richtete kaum Schaden unter den Anwesenden an, welche wohl mit ihren Waffen umgehen konnten. Es zeygte jedoch, daß die Gegenwart von tapferen Heligoniern hier nit gern gelitten wurde. Die Überfälle häuften sich und so wurden auch die Spähtrupps der Lagernden vermehrt angegriffen.
Die recht unerfahrene Garde des Barons von Teemoranien wurde fast gänzlich aufgerieben und der Baron zum Erschrecken aller im Lager verschleppt. Zu unser aller tiefstem Bedauern brachten weitere Spähungen keine Hinweise auf den Verbleyb des Edlen. Er hinterläßt eyn Wib und eyn ungeborenes Kind drunt in Teemoranien, so daß nur zu hoffen bleybe, daß die Wilden ihn nit ums Leben gebracht haben.
Auch Tote waren zu beklagen. So wurde der Baron von Brassach in eynem Gefechte derart schwer verletzt, daß er darob verstarb. Die Wunde wollte sich trotz aller Heilungversuche nit schließen, da das Gifte darin zu stark war. Es traute sich keyn ceridscher Priester in dies wilde Land und so mußte der Baron ohne die seinem Glauben so wichtige letzte Ölung vor seinen Gott hintreten. Dieser wird ihn wohl trotzdem mit offenen Armen aufnehmen, starb er doch als eyn wahrer Mann mit dem Schwerte in seyner Hand für seyn Volk.
Die nun führungslosen Sölner und Krieger wurden in den Dienst von Lord Angus McPhee genommen, welcher nun dank seynes Prädikates als Heerführer das Schlachtenglück wendete und so mit Saarkas Segen die Tapferen zum Siege führte. Auch Baron Sirium Silberhorn von Drackensteyg hielt sich wacker an der Front. Der mächtige Schamane der Buntgesichter wurde vernichtet und konnte, da die Schlange, welche er um den Hals trug und die wohl seyne Lebensenergie enthielt, ebenfalls zu Tode kam, keyn weyteres Mal zurückkehren, wie er es schon dieser Tage zeygte. Die feindlichen Krieger waren gut bewaffnet und führten schweres Kriegsgerät, wie ein Katapult, mit sich. Doch wieder zeigte sich die Wahrheyt in Vegetius Worten: Amplius inuat virtus quam multitudo.
Die Portale oder Dimensionstore, wie sie von den Kundigen genannt wurden und durch welche hindurch die Buntgesichter erschienen und sich zurückzogen, wurden nach der letzten Schlacht zerstört gefunden. Es bleibt abzuwarten, ob dies die ganze Horde war, welche den Norden Brassachs verwüstete, oder ob es noch mehr von dieser üblen Brut gibt. Die Zeit wird es weisen.
Besonderes Augenmerk verlangt auch die Tatsache, daß gar wundersame Wesen versammelt waren, wie man sie im zivilisierten Teil Heligonias selten zu Gesichte bekommt. Es kämpften Seite an Seite Menschen mit Zwergen, Elfen und Orks. Selbst einige Phiare traten auf den Plan, beteiligten sich doch wieder einmal nur als Zuschauer, da sie sich selbst allem Anscheyne nach alleyne zu langweylig sind. Die Orks waren wider Erwarten umgänglich und als Holzfäller tätig.
Wem die Namen nichts sagen, sey hier eine kleine Beschreibung der Rassen gegeben:
Zwerge sind ähnlich kleinen Menschen, tragen Bärte, kämpfen gut und lassen sich am besten fangen, wenn man eyn Geldstück ins Wasser wirft. Ihre Gier bringt sie dazu, hinterher zu springen. Da sie aber nicht schwimmen können und Rüstungen tragen, war es das.
Elfen sind groß und schlank, haben spitze Ohren und freuen sich über jedes Astloch. Hier haben sich einfache Mausefallen bewährt. Weibliche Elfen stellen immer noch ein wissenschaftliches Phänomen dar, welches noch ergründet werden muß.
Orks sind menschenähnliche, grüne Wesen, die alles Mögliche und Unmögliche in großen, ungewaschenen Pötten zu Eintopf verarbeiten. Sie sind nicht gerade von schnellem Geiste, eher wie kleine Kinder. Man sollte sie jedoch nur reizen, wenn man gut mit dem Schwerte umgehen kann, will man nicht als Eintopfzutat enden.
Phiare sind bleiche, hochmagische, meist stumme, aber äußerst hochnäsige Wesen, welche gerne alle anderen Rassen als Spielzeuge mißbrauchen. Leider konnte gegen sie noch kein wirksames Gegenmittel gefunden werden, aber die Abholzung des Parimawaldes, ihrem Lebensraum, ist ein erster Versuch.
Eyne Entdeckung von allerschlimmsten Ausmaße war das Auftreten einer Ameryllegierung, dem sogenannten Fliran. Dieses wurde von dem verruchten Magier Dokartus benutzt, um sich die ahnungslosen Bewohner eines nahegelegenen Dorfes gefügig zu machen. Er brachte Fliran in den Körper ein, wodurch der so Behandelte, der glaubte, von einer Wunde geheilt worden zu sein, langsam vergiftet wurde. Mittels des Flirans konnte Dokartus den Geist seiner armen Opfer beeinflussen. Es gelang ihm sogar die vollständige Durchdringung eines Menschen mit Fliran, woraufhin dieser Bedauernswerte vollständig seinen Geist verlor und zu einem Flirangolem wurde. Er tarnte das ganze Unternehmen als einen neuen Glauben und ernannte sich selbst zum Priester des Flirans. Sollte man dieses Magiers habhaft werden, so ist er unverzüglich in Gewahrsam zu nehmen und den Ordnungskräften seiner Allerdurchlauchtigsten Majestät zu übergeben. Nach all diesen äußerst unerfreulichen Vorkommnissen konnte man nun, nachdem die Lage befriedet wurde, abreisen. Den toten Baron Daron von Brassach führten Lord Angus McPhee von Tagil und Baron Sirium Silberhorn von Drackensteyg heim. Als weitere traurige Ehrenpflicht oblag Lord Angus die Benachrichtigung der Baronin Angharad Elanor von Teemoranien ob der Verschleppung ihres Gemahls. Als würde ihr Gott sie prüfen wollen, liegt auch noch eine schwere Seuche auf Emarania und sendet ihren Pesthauch in jede Hütte. Reisende, seid gewarnt!
Seien Helios, Poëna, Xurl und Saarka gepriesen für ihre Gunst, die sie uns Überlebenden vom Parimawald geschenkt haben und mögen sie sich den Seelen der Gefallenen annehmen.

Im Auftrage seiner Allerdurchlauchtigsten Majestät Aximistilius Tertius,
Lord Angus McPhee, Baron von Tagil,
Führer des Ogedenbundes,
Botschafter von Heligonia.

Neuigkeiten aus der Baronie Arnach

Auf dem diesjährigen Markttag in Ravani wird der Handelsbeauftragte Gaspard d'Aubergine zugegen sein. Er vertritt dort die Interessen des Barons Bertrand von Arnach, den allgemeinen Handel, den Parfümhandel der Baronin Elaine von Arnach, sowie die Interessen von Maurice von Arnach in den Bereichen Wehrtechnik und Wissenschaft.
Die Baronie Arnach macht seiner allerdurchlauchtigsten Majestät, König Helos Aximistilius III, den ersten Streitwagen, der die Werkstätten des Maurice von Arnach verläßt, zum Geschenk. Der Streitwagen, Modell "Helios", ist teilweise vergoldet und aufwendig verziert und nicht für den Einsatz in der Schlacht gedacht. Er eignet sich hervorragend zum Flanieren und Lustwandeln in den königlichen Schloßgärten. Die Deichsel ziert ein silberner Arnachschwan.
Der zweite Streitwagen aus den Werkstätten von Maurice ist ein Geschenk für seine Hochgeboren Prinz Leomar Baron von Tatzelfels nachträglich zum Geburtstag. Dieser Streitwagen der Klasse "gepanzerter Schwan" ist mit einer schweren Panzerung versehen und mit allerlei Nützlichem für die Schlacht ausgestattet: schwenkbare Armbrust, Rauchschale, Stiefelauftrenner und mit einem ebenfalls gepanzerten Metflaschenhalter, der für den Umtrunk zwischendurch in der Schlacht nicht fehlen darf. Die Deichselfigur zeigt einen sich im Angriff befindenden Arnachschwan in voller Rüstung, eines der Wappentiere von Maurice.
Beide Geschenke werden ohne die dafür erforderlichen Zugmittel überreicht.

Danksagung an Arana von Sedomee!!!

Geliebte Schwestern aus Sedomee,
habt Dank für Eure selbstlose Hilfe und Euer großzügiges Geschenk. Ohne irgendwelche Beweise hat Uns der Abt von Dunkelstein völlig grundlos der Piraterie bezichtigt. Da Wir Uns keiner Schuld bewußt waren, kam die geplante Invasion der Dunkelsteiner Flotte gänzlich unvorbereitet und hätte Unser friedliebendes Land schwer treffen können. Fast hätte Uns das gleiche Schicksal wie Soltran ereilt. Doch Euer beherztes Eingreifen, verehrte Arana, verhinderte gerade noch das Schlimmste. Es war ein kluger Zug von Euch die Kriegsflotte bei ihrem Eintritt in die Jolsee aufzuhalten und nach einer angemessenen Wartezeit nur ein Schiff nach dem anderen passieren zu lassen. Es war ein Leichtes für die darianische Flotte die einzelnen dunkelsteiner Koggen davon zu überzeugen, daß sie von nun an unter darianischer Flagge segeln. Die Mannschaften der dunkelsteiner Kriegskoggen war ohnehin erleichtert, nicht weiter allein in der von Piraten verseuchten Jolsee zu segeln und werden weiterhin bereitwillig mit Uns gemeinsam den Kampf gegen die Räuberbrut im Jolsee-Dreieck aufnehmen.
Sollte unsere Zusammenarbeit in Zukunft weiterhin so erfolgreich bleiben, wird eine Annäherung von Darian und Sedomee schon bald kein Traum mehr sein.

Mit brüderlichen Grüßen
Graf Dedekien von Darian
Bewacher der Jolsee
Beschützer des Heiligtums der Leyra
Bewahrer des Glaubens von Xurl
Erbauer des Brunnens zu Darbor
Mittler zwischen den Feinden
Gönner der Grafschaft Sedomee
etc. etc.

Aximistilius-Straße feierlich eingeweiht

Nach mehrjähriger Bauzeit konnte nun endlich in Beridheim, der Hauptstadt der Baronie Tatzelfels, die langersehnte, segensreiche und vortreffliche Aximistilius-Straße (A 1) zwischen Escandra und Drachentrutz fertiggestellt werden. Diese verläuft von Esandra nach Ankur und dann weiter über Drackensteig nach Tatzelfels und Luchnar in den Regierungssitz von Drachenhain. Am 23. Tage des 3. Helios wurde nun endlich der letzte Bauabschnitt in der Baronie Tatzelfels freigegeben.
Alles geht zurück auf den Kindheitstraum eines Mannes, der durch seinen Tatendrang, seinen Schaffensgeist, seine Energie und sein Planungstalent, nach nur zwei Jahren der Arbeit, diesen Wunsch verwirklichen konnte. Als Dank wurde Baron Leomar die Velan Ehrenbrosche zuerkannt. Tiefgerührt nahm er die Ehrenauszeichnung entgegen. Als weitere Anerkennung übertrug ihm sein Vater, Graf Waldemar von Drachenhain, den Titel und die Postition des Botschafters zu Drachenhain.
Ehrengast dieser Feierlichkeit war Herzogin Walluma von Ostarien, die anläßlich der Zusammenkunft eine ergreifende Rede hielt:
"Unser geliebtes ostarisches Volk! Schwer lasten die Vorfälle der letzten Zeit auf Unseren schwachen Schultern. Hart sind die Prüfungen, die der Eine von Uns abverlangt. Nicht genug, daß die schlimmen Überfälle der ödländischen Barbaren die Nordgrenzen Unseres Reiches unsicher machen und Unseren treuen Vasallen, Baron Daron von Brassach, von Uns nahmen. So bleibt es uns nicht erspart, daß auch noch der Westen Ostariens feige Überfälle erdulden mußte. Nur durch Unser diplomatisches Geschick konnten Wir wenigstens diesen Krisenherd löschen. Doch als ob dies nicht schon alles tragisch genug wäre, so mußten Wir dieser Tage vernehmen, daß in Teemooranien die Pustelplag tobt. Intrigen, Krankheiten, Tod und Verderben wohin Unser verweintes Auge blickt. (Herzogin Walluma setzte die genauen Ausführungen ihres Schicksals und Leids noch 2 Stunden fort)...
Doch für heute möchten Wir diesen Lichtblick feiern und alle Ungemach von uns werfen, auf daß wir auf dieser Straße in eine neue, bessere Zeit Uns eilends bewegen wollen."
Dem Prinzen zufolge ist ein größerer Ausbau der A 1 durch ganz Heligonia geplant, und dies nur der Anfang einer großen Ära des wirtschaftlichen Aufschwungs und des Wohlstandes für das ganze Volk.

Dem Leser ergebenster Diener,
der tatzelfelser Hofchronist, Schillwunk- "die Feder"- Radeweyd,
Lehrling des Schreibmeisters und
Archivars zu Burg und Land Tatzelfels Jeremias.

Erzprimus Benedikt Canesius, Abt von Gunara
zum Tatzelfelser Honigmeth:

"...teuflisch gut und immer eine kleine Sünde wert!"

Unruhen in Tristenberg

Schon vor Wochen haben die Vertrauten Nimrods bemerkt, daß sich das Verhalten des Barons veränderte. Immer öfter stand er allein auf dem höchsten Turm der Feste Tristenberg, und blickte sehnsuchtsvoll in Richtung Norden. Niemand wußte von dem Kampf, welcher in seinem Inneren tobte. Aber schlußendlich mußte er sich eingestehen, daß er ein Mann des Schwertes war, und nicht der geborene Diplomat wie es alle von ihm forderten. Ohne jeden Zweifel war er während der Kämpfe im Norden zu einem großen Kämpfer und Kriegsherren gereift. Aber Politik, Machtspiele und Intrigen waren nicht seine Welt. Als er während eines Sonnenaufgangs wieder auf dem Turm stand und gen Norden blickte, fällte er eine folgenschwere Entscheidung. So machte Nimrod Thombroke sich auf, den Hof von Herzog Uriel II zu besuchen. Dort bat er den Herzog untertänigst seinen Helios-Brief zurückgeben zu dürfen. Schweren Herzens entsprach Herzog Uriel II dem Wunsche Nimrods. Nach seiner Rückkehr in die Baronie Tristenberg packte er sein Hab und Gut zuammen, scharte einige seiner Nordmänner um sich, und bereitete seinen Abmarsch in die Nördlichen Länder vor. Seine mitreißende Abschiedsrede konnte nicht verhindern, daß ganz Tristenberg in einen Zustand der Ungewißheit versetzt wurde.

Es ist nun schon einige Zeit vergangen, und die Ungewißheit der Bewohner Tristenbergs steigert sich allmählich in Verzweiflung und Hysterie. In dem nun führerlosen Land beschuldigt jeder den anderen, daß es seine Schuld sei, daß Nimrod Tristenberg den Rücken zugedreht hat. Erst beschuldigten die Führer der Kriegerakademien die wenigen Adeligen, später mischten sich auch Händlergilden, Bürgermeister, Dorfälteste und viele andere Gruppen ein. Eine Schlichtung des Streites schien zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr möglich. Die Unruhen erreichten den vorläufigen Höhepunkt, als sich die religiösen Gruppierungen massiv in die Streitereien einmischten. Nach teilweise sehr aufwiegelnden Ansprachen von sogenannten Führern der Ogeden und der ceridischen Kirche, kam es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen. In der Folgezeit waren Brandschatzungen, kleinere Scharmützel und Plünderungen durchaus kein ungewöhnlicher Anblick. Der Großteil der Bevölkerung war angesichts dieser Umstände wie gelähmt. Hinzu kam die Angst, daß bei der derzeit herrschenden Uneinigkeit der Tristenberger die führerlose Baronie ein leichtes Opfer für eine einmarschierende Armee sein könnte. Schließlich konnte niemand wissen, ob der expansionsfreudige Baron Teemon nicht schon ein Auge auf Tristenberg geworfen hat. Oder ob der Großinquisitor Edmond de la Cruz, nach dem Angriff auf die Baronie Soltran nun auch Tristenberg angreifen würde, um es in sein Reich einzugliedern. In diesen Zeiten großer Not, werden die Rufe nach Angron Thombroke, dem Halbbruder von Nimrod, immer lauter. Angron befindet sich aber derweil in seinem freiwillig gewählten Exil - der Erzmark. Dort dient er bereits seit vielen Jahren bei den Temlern zu Ankur. Ohne den nach Norden gewanderten Nimrod, und dem bei den Templern lebenden Angron, steht Tristenberg einem ungewissen Schicksal gegenüber.

Neue Hoffnung für Tristenberg

Viele Einwohner der Baronie sagten bereits den Untergang Tristenbergs voraus, und wollten sich gleichmütig in ihr Schicksal ergeben, als doch noch ein Hoffnungsschimmer am Horizont erschien. Von vielen gefordert, von wenigen wirklich erwartet, erschien doch noch Angron Thombroke auf der Feste Tristenberg. Wider allen Gerüchten war er nach dem Tode seiner Frau, und dem Weggang aus der Baronie, nicht so verbittert wie es viele vermutet hatten. Zwar hatte er bei den Templern von Ankur eine neue Heimat gefunden, doch scheinbar konnte er seine alte Heimat nie vollständig aus seinem Herzen verbannen. Schließlich hatte er hier noch viele Freunde. Außerdem lebte sein Sohn in einer ceridischen Klosterschule in Kalarn. Das plötzliche Erscheinen Angrons war nur Dank des Großmeisters des Ordens möglich geworden. Dieser hatte der Bitte Angrons entsprochen, nach Tristenberg reisen zu dürfen, um dort der sich abzeichnenden Katastrophe entgegenzuwirken. Sofort nach seiner Ankunft machte er sich ans Werk, die entstandenen Scäden zu beheben. Dies schwierige Unternehmen gestaltete sich erfreulicherweise einfacher als er zunächst annahm. Als er nach den Anführern der Kriegsakademien und der Armee schicken lassen wollte, begrüßten diese ihn schon überschwenglich. Auch sie hatten Angron nicht vergessen, mit einigen hatte er selbst die Kriegsakademie durchlaufen, oder wurde von ihnen ausgebildet. Während dieser Zeit waren sie mehr als nur gute Freunde geworden, und nicht wenige von ihnen hatten Angrons Entschluß Tristenberg zu verlassen bedauert, gar verurteilt. Mithilfe seiner Freunde und der Sympathie, welche Angron vom Volk entgegengebracht wurde, erwies es sich als relativ einfaches Unterfangen die marodierenden Plünderer und alle anderen Feinde der Baronie zu fangen oder zu vertreiben. Auch die religiösen Aufwiegler wurden dingfest gemacht und in die nun prall gefüllten Kerker geworfen. Dort warten sie auf ihre ihnen zustehende Gerichtsverhandlung und ihre Bestrafung. Nach und nach normalisierte sich die Lage wieder, und die Bevölkerung faßte wieder neuen Mut für die Zukunft. Als Angron wieder in Kalarn angekommen war, versammelten sich dort viele Bürger und forderten lauthals die Einsetzung Angrons als neuen Baron. Dieser erklärte ihnen aber, daß er bei seinem Aufbruch gelobt hatte nach vollendeter Arbeit nach Ankur zurückzukehren. Er versprach aber solange in Tristenberg zu bleiben und die Belange der Baronie zu übernehmen, bis alle Nachwirkungen des Weggangs Nimrods beseitigt wären oder bis ein neuer Baron in Tristenberg einziehen würde. Nicht wenige waren von der Ansprache Angrons enttäuscht, aber einige hoffen immer noch.