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In Anbetracht der ödländischen Invasion in Dunkelstein wurde diesen Monat in Jolberg damit begonnen, die Mauern der Stadt auszubessern und zu verstärken. Dabei werden auch einige Umbauten vorgenommen werden, welche den Schutz gegenüber Geschossen von Land oder vom Fluß her um ein Vielfaches verbessern sollen. Aufgrund von Gesprächen zwischen Baron Jareck von Jolberg und Baron Veit von Soltran, die sich darum drehten, wie dem Handel auf dem Jolborn auf lange Zeit geholfen werden kann, werden außerdem, sowohl in Jolberg als auch in Veitsburg die Hafenbecken in der nächsten Zeit vergrößert und tiefer ausgehoben und eine Reihe neuer Lagerhallen und anderer Gebäude am Hafen gebaut werden. Dies soll das Be- und Entladen auch größter Frachtschiffe ermöglichen, die den Jolborn vom Meer heraufgetreidelt werden.     
In Anbetracht der ödländischen Invasion in Dunkelstein wurde diesen Monat in Jolberg damit begonnen, die Mauern der Stadt auszubessern und zu verstärken. Dabei werden auch einige Umbauten vorgenommen werden, welche den Schutz gegenüber Geschossen von Land oder vom Fluß her um ein Vielfaches verbessern sollen. Aufgrund von Gesprächen zwischen Baron Jareck von Jolberg und Baron Veit von Soltran, die sich darum drehten, wie dem Handel auf dem Jolborn auf lange Zeit geholfen werden kann, werden außerdem, sowohl in Jolberg als auch in Veitsburg die Hafenbecken in der nächsten Zeit vergrößert und tiefer ausgehoben und eine Reihe neuer Lagerhallen und anderer Gebäude am Hafen gebaut werden. Dies soll das Be- und Entladen auch größter Frachtschiffe ermöglichen, die den Jolborn vom Meer heraufgetreidelt werden.     


==Prachtvolles Schauspiel in Jewel<br>
== Prachtvolles Schauspiel in Jewel Beyzan von Er`Uzza wieder in Heligonia ==
Beyzan von Er`Uzza wieder in Heligonia ==


Wie aus der sedomesischen Hafenstadt Jewel bekannt wurde, sind am 20. Tag des 1. Xurl vier Schiffe der bekannten Edelsteinhändlerin Athenais, Beyzan von Er' Uzza dort im Hafen eingetroffen. Dies läßt auf eine spannende Festsaison und Neuigkeiten aus den Handelshäusern schließen, denn schon bei ihren früheren Besuchen vor mehreren Jahren ließ die exzentrische Kauffrau keine Gelegenheit aus, mit prunkvollen Festen und umfangreichen Handelsgeschäften Aufmerksamkeit zu erregen. Bei ihrer Ankunft im Hafen erklärte die Beyzan, daß sie auch diesmal wieder beabsichtige, eine Reihe von heligonischen Adels- und Handelshäusern zu besuchen, exquisiten Schmuck anzubieten und Waren für die Weiterreise zu erwerben. Sie rühmte dabei die Qualität und den Wert heligonischer Erzeugnisse und kündigte an, hier möglicherweise sogar neue Handelsschiffe kaufen zu wollen. Die Kauffrau wird zunächst bei den Stadtkommandanten von Jewel, Khenja und Loran von Selenai wohnen, hat aber bereits ihre Weiterreise nach Jalamanra angekündigt.  Vielleicht gelingt es ja den Korrespondenten des Heliosboten bei diesem Besuch, mehr über die geheimnisvolle und schwerreiche Frau aus der Fremde herauszufinden und den vielfältigen Gerüchten Wahrheiten gegenüberzustellen.  <br>
Wie aus der sedomesischen Hafenstadt Jewel bekannt wurde, sind am 20. Tag des 1. Xurl vier Schiffe der bekannten Edelsteinhändlerin Athenais, Beyzan von Er' Uzza dort im Hafen eingetroffen. Dies läßt auf eine spannende Festsaison und Neuigkeiten aus den Handelshäusern schließen, denn schon bei ihren früheren Besuchen vor mehreren Jahren ließ die exzentrische Kauffrau keine Gelegenheit aus, mit prunkvollen Festen und umfangreichen Handelsgeschäften Aufmerksamkeit zu erregen. Bei ihrer Ankunft im Hafen erklärte die Beyzan, daß sie auch diesmal wieder beabsichtige, eine Reihe von heligonischen Adels- und Handelshäusern zu besuchen, exquisiten Schmuck anzubieten und Waren für die Weiterreise zu erwerben. Sie rühmte dabei die Qualität und den Wert heligonischer Erzeugnisse und kündigte an, hier möglicherweise sogar neue Handelsschiffe kaufen zu wollen. Die Kauffrau wird zunächst bei den Stadtkommandanten von Jewel, Khenja und Loran von Selenai wohnen, hat aber bereits ihre Weiterreise nach Jalamanra angekündigt.  Vielleicht gelingt es ja den Korrespondenten des Heliosboten bei diesem Besuch, mehr über die geheimnisvolle und schwerreiche Frau aus der Fremde herauszufinden und den vielfältigen Gerüchten Wahrheiten gegenüberzustellen.  <br>

Version vom 4. Februar 2008, 15:00 Uhr

Im 3. Xurl n.A.III 25

Pax aeterna et magna heligoniae zu Ende:

Escandra, den 20. Tag des 1. Xurl

Nach 25 Jahren glorreicher Amtszeit unseres Königs, Helos Aximistilius Tertius, ist die Pax aeterna et magna heligoniae zu Ende !
Denn nun hat ein großer Teil der Söhne des Lichts die Heliosakademie in Richtung Ostarien verlassen, um das Herzogtum im Feld gegen Teemooranien zu unterstützen. Man spricht von ostarischen Boten, die des Nachts Escandra erreichten. Groß war die Bestürzung des Volkes als sich gleich am nächsten Morgen die Tore der Heliosakademie weit öffneten und ein nicht enden wollender Zug königlicher Truppen aufbrach. Ähnliches spielte sich am 22. Tage des 1. Xurl in den königlichen Garnisonen Jolbergs, Drackensteigs, Hochanthens und Tagils ab. Ein königlicher Bote traf ein und wenige Stunden später verließen große Kontingente Söhne des Lichts ihre Garnisonen in Richtung Teemooranien.

Graf Waldemar von Drachenhain ordnete eine Verstärkung der Nordgrenze Drachenhains an

Gleich nachdem in Drachentrutz die Kunde des Königs vom Verrat Teemooraniens bekannt wurde, befahl Graf Waldemar seinen Schwertführer Ritter Hilthbold zu sich. In einer eiligen Besprechung wurden die nächsten Schritte durchdacht, wie die Grafschaft Drachenhain ihrem König am besten dienlich sein könne. Es wurden sofort Kuriere zu den Drachenhainer Baroninnen und Baronen entsandt, die die Order überbrachten, Soldaten vornehmlich nach Tagil und Flaitney zu schicken. Dort an der Grenze zu der ehemaligen Provinz Emarania haben sie nun unter dem Oberbefehl von Ritter Hilthbold Aufstellung genommen und warten die weiteren Befehle des Königs ab. Alle Vasallen des Grafen kamen ihrer Pflicht eilends mit Freude nach. Einzig die Baronin von Drachenberg bat darum nicht in die Pflicht genommen zu werden, da die Zustände in ihrer Baronie ein Abziehen ihrer Mannen nicht zulassen. Graf Waldemar zeigte für diese Situation Verständnis und befreite die Baronin von der Pflicht. Unklar ist, warum Baron Wotan von Rebenhain sich trotz mehrmaliger Aufforderung nicht auf Drachentrutz eingefunden hat, um dort seinen Vasalleneid zu leisten. Daher hält der Graf es für notwendig 200 seiner eigenen Mannen an die Nordgrenze von Rebenhain zu entsenden. Er ließ verlautbaren, daß die Vorgänge in der Baronie Rebenhain noch einer genaueren Untersuchung bedürfen.

Appell an die Barone Drachenhains:

Hochgeschätzte Barone, unglaubliches geschieht derzeit in Ostarien. Erneut wird versucht, die augenblickliche Schwäche des Herzogtums auszunutzen. Doch dieses Mal handelt es sich nicht um keine Gefahr von außen, sondern um Hochverrat im Herzen Ostariens. Zurecht wurde Baron Teemon der Heliosbrief entzogen, hat er sich durch den Bruch des Lehenseides nicht nur gegen seine Lehensherrin, Herzogin Walluma aufgelehnt, sondern auch gegenüber seiner allerdurchlauchtigsten Majestät, König Helos Aximistilius Tertius, aufgelehnt.
Seine Majestät sind nicht gewillt dem größenwahnsinnigen Treiben jenes Mannes weiterhin zuzusehen und fest entschlossen, Ostarien in dieser schweren Zeit zu unterstützen. So wurden wir von seiner allerdurchlauchtigsten Majestät beauftragt, jegliche Maßnahmen zu treffen, damit der Krise Einhalt geboten wird. Um einer Ausweitung jenes Aufruhrs vorzubeugen empfehlen und erwarten wir von Euch, edle Herren, daß Ihr mit Euren Mannen Eure Grenzen zum sogenannten Teemooranien absichert und jeglichen Handel mit diesem Land unterbindet.
Im Namen seiner allerdurchlauchtigsten Majestät, Finian Sonnenklinge,
Ratgeber seiner Majestät, Gründer der Tafelrunde,
Reichsritter von Heligonia, Freiherr von Südescandra

Baron Alahn von Soltran ermordet!

Am letzten Tage des 3. Xurl 25 n.A.III geschah das Unfaßbare. Baron Alahn von Soltran wurde ermordet in seinem Schlafgemach aufgefunden. Samt seinen Wachen und Dienern ward er grausam erstochen. Die Täter dieses schändlichen Blutbades konnten noch nicht ausfindig gemacht werden. Der neue Baron Veit gelobte jedoch nicht eher zu ruhen, bis die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen worden sind. Denn noch am selben Tage wurde dem Vetter des Barons, Freiherr Veit von Varna, die Nachfolge übergeben, da er der nächste Verwandte des ermordeten Barons ist. Als erste Amtshandlung änderte Baron Veit den Herrschersitz und dessen Namen. Die Hafenstadt Naglimund soll von nun an Veitsburg heißen und all denen ein Zeichen der Hoffnung sein, die Soltran schon verloren sahen zwischen den Mahlsteinen der großen Politik. Mit Hilfe der Reparationszahlungen, die das Fürstbistum Friedland auf Geheiß des Königs an Soltran zu leisten hat, will Baron Veit das Land wieder aufbauen und in eine hoffentlich glücklichere Zukunft geleiten.

Baron Wenzel von Trisselbach abgesetzt

Mit sofortiger Wirkung wurde Baron Wenzel von Trisselbach angesichts der jüngsten Ereignisse und Erkenntnisse im Konflikt zwischen dem Fürstbistum Friedland und dem Herzogtum Ostarien am letzten Tage des ersten Xurl seines Amtes enthoben und in die Hauptstadt Escandra überführt, wo er gemeinsam mit seinem Sohn Argund im Kerker das Urteil der neun Hohen Richter erwartet. Folgende Anklagepunkte werden erhoben :
Hochverrat an der heligonischen Krone
Bruch der pax aeterna et magna heligoniae
Beginn eines unehrenhaften und ungerechtfertigten Krieges
Überfall und Plünderung Naglimunds
Arglistige Täuschung seiner allerdurchlauchtigsten Majestät ... etc. etc....
Mit einem milden Urteil der neun Hohen Richter ist nicht zu rechnen. Die Baronie Trisselbach selbst wurde vorerst in königliche Obhut genommen, bis die Geschehnisse von Edmond de la Cruz vor seiner allerdurchlauchtigsten Majestät in Escandra geklärt werden.

Im Heerlager zu Soltran, den 30. Tag des 3. Helios
Friedländer Truppen eilen Ostarien zu Hilfe
Desweiteren gelang es, Baron Wenzels Truppen, die über Naglimund hergefallen waren, auf ihrem „Heimweg" nach Trisselbach nach kurzer „Verhandlung" davon zu überzeugen, Ostarien zu Hilfe zu eilen. Derzeit bewegen sich die Trisselbacher Truppen durch Soltran nach Jolberg.
Im Auftrag der Tafelrunde, Markwardt von Steinach,
Mitglied der Tafelrunde, Reichsritter von Heligonia

An seine Hochwohlgeboren Baron Bertrand von Arnach.
Gebieter,
wahrlich erfreuliche Nachrichten habe ich für Euch! War es doch so, daß ich vor wenigen Wochen, als ich in der Baronie Tatzelfels weilte, Zeuge einer ganz besonderen Begebenheit werden durfte, ich sah den Baron Leomar und den Baron Koldewait, nebst einem mir fremden güldenen Ritter, vollgerüstet auf einem unserer neuen Streitwagen, eine Probefahrt tätigen. Wißt Ihr Herr, ich war es, der diesen Wagen mit Nieten beschlug und schon damals sagte ich zu meinem Eheweib, dieser Wagen würde ein Erfolg werden. Ich dachte mir, es würde Euch freuen dies zu hören. Hochachtungsvoll, mit den besten Wünschen und Grüßen, auch an die liebreizende Frau Gemahlin, Guorn Erzheimer.

Neues aus der Baronie Tatzelfels

Brief an Seine reisende Hochwohlgeboren, Krator von Rebenhain.
Wir bieten Euch, unserem Freund, in unserer Provinz Klagenfeld, den vakanten Posten des Vogtes an. Bitte gebt uns, diesbezüglich, Nachricht, denn allerhand Bewerber bekunden für dieses Land schon ihr Interesse. Bedenkt Eure Zukunft!

Reisebericht des Podokan Silberteer, Händler aus Betis :
Unlängst bereiste ich, zusammen mit einem großen Handelszug, diese wundervoll schnelle und bequeme Aximistiliusstraße, von Escandra aus, in Richtung Süden - mein Ziel war die Drachentrutz. Als ich dann das Tatzelfelser Land durchritt geschah es : Ein Dutzend Soldaten sprangen aus den Büschen und behinderten uns am Weiterfahren, "Helios im Lichte, na nu," dachte ich da bei mir "Schon wieder Wegezoll ?" Doch nein, viel schlimmer, die feinen Soldaten machten sich nämlich daran, jeden einzelnen gar gründlich auszurauben ! Und was ich nun erst sah, nicht die Tatzelfelser Mannen waren es, die uns da mit der Beilstange bedrohlich winkten, nein, ein mir völlig fremdes Wappen prangte da auf den blauen Röcken der Schurken, ein in die Lüfte gehobenes Schwert war darauf zu erkennen. Wahrlich schnell ging es, da war alles vorüber und wir standen beim Schultheiße der nächsten Stadt uns zu Beschweren. Zwar bin ich guter Hoffnung, die von Regisbart Brasstorin versprochenen Dukaten zurückbekommen, aber ein Schreck war es doch! Zumal es in der Stadt von nun an vor Soldaten und Rittern nur so wimmelte, "Bei Xurls Harnschlag, was für ein Aufruhr, nur der paar Strolche wegen!" dachte ich da bei mir.

Schädelspalter für Tatzelfels

Das Handelshaus Güldentaler aus Jolberg gibt die Eröffnung eines Kontors in Tatzelfels bekannt. Da uns großzügiger weise von seiner Hochgeboren zwei große Stadthäuser zur Verfügung gestellt wurden sind wir in der Lage neben einem Laden das erste heligonische Gerstenbranntmuseum einzurichten. Außerdem seltensten Schädelspaltern, kann der Besucher sich an uralten Angaheymer Uisges ergötzen. Es werden Schautafeln über Herstellung und Geschichte beider Getränke zu sehen sein. Als Krönung gibt es in einem Hinterzimmer eine Pruzzenausstellung, in der Wachsfiguren in pruzzischer Kleidung, Gegenstände des täglichen Gebrauchs, Waffen und Rüstungen zu sehen sind. Glanzstück ist die Rekonstruktion eines pruzzischen Dorfes zur Zeit der Besiedelung Heligonias. Der Eintritt ist frei. Geöffnet ist von der Mittagsstunde bis zum Sonnenuntergang. Jeder interessierte Besucher ist willkommen.

Ein Schaf mit zwei Köpfen verhungert

Es war Zeit. Bei seiner Abreise konnte Koldewaiht von Hautzensteyn nicht ahnen, daß die zehn Monde seiner Abwesenheit wesentlich bewegter werden sollten als vorauszusehen.Von seinem Vater Eckwald früh, im Alter von nur zwanzig Jahren, mit der Herrschaft betraut, war er in seine Aufgabe hineingewachsen. Nach vier Jahren lag das Land stabil und ruhig da, wie seit langem. Kein Zeichen inneren Aufruhrs wie zur Zeit seines Großvaters Raklemo. Keine Probleme mit den Nachbarbaronien oder den Grafen von Drachenhain. Luchnar hielt sich aus der großen Politik heraus, wie es zweifelsohne dem Volkswillen entsprach. Nichts deutete darauf hin, daß sich die Lage ändern würde. Vieles sprach dafür, daß der richtige Moment für Koldewaiht gekommen war, seine Baronie für eine Studienreise zu verlassen. Mit dieser Studienreise hat es eine eigene Bewandtnis: Jeder aus dem Geschlechte derer von Hautzensteyn unternimmt eine solche um das zwanzigste Jahr herum: um zu erfahren, was das Leben anderswo bedeutet, unabhängig zu sein von den ererbten und erlernten Vorstellungen, Sitten, Handlungsarten - um seine Scheuklappen abzuwerfen. Diese Reise wird in der Regel unternommen, bevor ein Hautzensteyn offizielle Aufgaben übernimmt. In Koldewaihts Fall war dies nicht möglich. Früh zur Übernahme der Baronieverwaltung gezwungen, blieb ihm die Wahl, die Reise nach Festigung seiner Herrschaft anzutreten oder auf sie zu verzichten. Er wählte ersteres. Was wollt Ihr, Koldewaiht von Hautzensteyn: Reisen oder herrschen? Ein Schaf mit zwei Köpfen verhungert.
Nun geschah während dieser Abwesenheit Unvorhergesehenes. Wie es stets der Fall zu sein pflegt, möchte man hinzufügen. In verschiedenen Baronien Drachenhains und Ostariens wurde die politische Lage instabil. Regenten wechselten. Es kam zu Kämpfen. Eine Seuche brach aus. All dies betraf Luchnar zum Glück nur mittelbar - aber dennoch gab es Entscheidungen zu treffen, die ein Baron selbst fällen sollte. Der Ogedenbund wurde gegründet. An sich ein positives Ereignis für Luchnar - aber trüge der Bund nicht ein anderes Gesicht, eines in dem sich Luchnar besser wiedererkennen würde, wenn der Baron selbst seine Entwicklung mitbestimmt hätte? Koldewaiht hatte selbstverständlich einen Stellvertreter bestimmt, der ihn während seiner Abwesenheit vertreten sollte. Genauer gesagt zwei Stellvertreter: Eylhard von Esclarmond und Wolf von Nybelschütz. Warum zwei, Baron von Hautzensteyn? Ein Schaf mit zwei Köpfen verhungert. Zunächst schien von Nybelschütz das Heft in der Hand halten. Obwohl seine Aufgabe eher die Innenpolitik sein sollte, vertrat er Luchnar bei der Gründung des Ogedenbundes - warum? Dann erkrankte er plötzlich und Eylhardt von Esclarmond stand im Vordergrund, als hätte er nie etwas anderes getan. Eine sehr undurchsichtige Krankheit seines Mitherrschers - darf man sagen, seines Rivalen? In seinem Drang, nun aber zu handeln, stürmte er zuweil in die richtige Richtung: Der Ausbau der Lammwurstproduktion erwies sich als Volltreffer. Anderes hingegen bleibt zweifelhaft. Streit um Weiderechte, zwischen den Clans durchaus keine Seltenheit, suchte er durch die Bestellung von Peitschen und Geißeln zu unterbinden, womit er sich beim Volk sicher keine Freunde schuf. Jetzt ist Koldewaiht von Hautzensteyn wieder da. Es scheint, als wäre während seiner Abwesenheit vieles weniger gut gelaufen als möglich. Eine (mögliche!) echte Katastrophe hat sich zum Glück nicht ereignet. Der Baron mag vieles in Burgund und auf seinen Reisen gelernt haben. Ich hoffe es und wünsche es ihm. Vielleicht hat er auch bei seiner Rückkehr etwas gelernt: nämlich daß es gefährlich ist, das eigene, anvertraute Land für längere Zeit zu verlassen - gefährlich für das Land und gefährlich für die eigene Herrschaft. Baron Koldewaiht, bleibt in Heligonia und konzentriert Euch auf Luchnar, das Euch übergeben ist und das Euch braucht. Zersplittert nicht Eure Kräfte! Denn ein Schaf mit zwei Köpfen verhungert.

Hexenverbrennungen in Oraneck

Das große Ritterturnier von Kendeley, welches einmal im Jahr zu Ehren des Barons abgehalten wird, wurde in diesem Jahr aufgrund der gespannten Lage Ostariens abgesagt. Statt dessen wurde eine Parade und eine Zurschaustellung der Waffen dargeboten. Doch bevor sich der Tag zur Neige senken sollte, passierte das Unfaßbare.Obwohl die Besucher ein wenig enttäuscht darüber waren, daß das große Turnier nicht stattfand, war allerorts die Stimmung fröhlich und entspannt. Denn nachdem die stolze Armee von Oraneck an ihrem jubelndem Volke vorbeigezogen war, wurde jedem der Besucher gewiß, daß sie mit einer solchen Armee niemanden zu fürchten brauchten. Die Parade wurde dann mit einem Wettbewerb der Bogenschützen und einem Lanzengang abgeschlossen. Der Bogenwettbewerb wurde in beeindruckender Weise von Farlon von Kendeley gewonnen, welcher sich hiermit das Recht erwarb, den abschließenden Lanzengang zu bestreiten. In eben diesem trat er gegen den letztjährigen Gewinner des Turniers an. Doch als sich Farlon zu seinem Lanzengang bereitmachte, und ganz Kendeley ihrem Stadtvogt zujubelte, geschah das Unglaubliche. Farlon von Kendeley wurde von mehreren leuchtenden Blitzen vom Pferde geschleudert, und blieb regungslos am Boden liegen. Es drohte eine Panik unter den Besuchern der Parade auszubrechen, aber auch inmitten des Tumultes konnte ein Ritter des Reiches mehrere dunkle Gestalten ausmachen, welche versuchten zu fliehen. Geistesgegenwärtig nahm er sich eine Handvoll Männer und begann die Verfolgung. Die Farlon zu Kendeley zu Hilfe geeilten Männer bot sich ein schreckliches Bild, denn der Stadtvogt lag in seiner noch rauchenden Rüstung bewegungslos am Boden. Sie konnten nichts mehr für ihn tun, denn er schien auf der Stelle von den Blitzen getötet worden zu sein. Einige Stunden später wurden die Täter gefesselt und gebunden nach Kendeley gebracht. Es waren drei in dunkle Gewänder gehüllte Menschen, zwei Frauen und ein Mann. Da der Baron nicht auf der Parade zugegen sein konnte, der Stadtvogt nun tot darnieder lag und es sich offensichtlich um Zauberei handelte, wurden die Beschuldigten Hector da Silva, dem sich in Kendeley befindlichen Inquisitor übergeben. Da die der Tat verdächtigten Personen nicht geständig waren, wurde das Verfahren der hochnotpeinlichen Befragung eingeleitet. Unter Anwesenheit dreier Zeugen, wurden den der Zauberei angeklagten Personen als erstes die Instrumente der hochnotpeinlichen Befragung gezeigt. Da die Angeklagten nicht bei dem Anblick der Instrumente geständig waren, folgte die Erklärung derselben. Dieses führte allerdings noch immer nicht zu einem Geständnis, was zur Folge hatte, daß die Instrumente an den Delinquenten angelegt wurden und die Tortur begann. Während eben dieser entzog sich der männliche Angeklagte der hochnotpeinlichen Befragung durch seinen Tode, was ein untrügliches Indiz dafür ist, daß sich die Person durch Teufelswerk eine weiteren Befragung verhindern wollte. Mit Verstreichen der Zeit wurden die beiden anderen Personen geständig. Dies äußerte sich in wüste Beschimpfungen gegenüber dem Inquisitor, dem Baron zu Oraneck und dem Herzog und der Herzogin von Ostarien. Ohne jedwedes Mitleid gaben sie ihre schändlich, durch Zauberei begünstigte Tat zu. Das Geständnis wurde fortwährend begleitet, durch Aussagen wie "Er wird zurück kommen, und wieder seinen rechtmäßigen Platz einnehmen! Als erstes wird der Baron von Oraneck vernichtet und dann ihr alle anderen! Er wird wieder herrschen!". Bis zu den endgültigen Urteilsspruch, wurden die Angeklagten unter Bewachung in den Kerker gesperrt. Für den Prozeß wurden der edle Ritter Richard und Artres, der Berater des Barons, als Beisitzer ernannt. Die Anklage lautete auf Mord an Ritter Farlon von Kendeley, und das Betreiben der schwarzen Künste. Am Tage des Prozesses machten die Angeklagten keine Anstalten ihr Geständnis zu widerrufen, oder das Tribunal um Gnade zu ersuchen. Die Angeklagten wurden einstimmig für schuldig befunden, und das Urteil von Hector da Silva verkündet: Verbrennung auf dem Scheiterhaufen! Bevor das endgültige Urteil zur Vollstreckung kam, wurden die Verurteilten auf dem Marktplatz öffentlich ausgepeitscht, um ihren Sündenleib zu läutern. Vor dem entzünden der Feuer wurden die Verurteilten noch einmal aufgefordert ihre Sünden zu bereuen. Aber von den Verurteilten kamen wieder nur üble Beschimpfungen und unzusammenhängendes Geschrei. Da von den Delinquenten keine Reue gezeigt wurde, wurden die Scheiterhaufen entzündet, und die Leiber der Frauen dem Feuer überantwortet.

Neues aus der Baronie Tristenberg

Aufstockung der Armee

Aufgrund der ungewissen Situation in Ostarien hat Angron Thombroke beschlossen, daß das tristenberger Heer mit sofortiger Wirkung aufgestockt werden soll. Hiermit sei jeder Mann im wehrfähigem Alter aufgefordert, sich bei dem in seiner Ortschaft befindlichen Heerführer zu melden und gegebenenfalls in den Militärdienst einzutreten. Die von dieser Maßnahme geschädigten Familien werden durch eine reduzierte Steuerabgabe entlastet. Ebenso muß jeder, der die Kriegsakademien besucht, sich verpflichten im Falle eines Angriffes Tristenberg zu verteidigen. Jeder der dieser Aufforderung nicht nachkommt, wird unverzüglich der Akademie verwiesen. Allerdings wird niemand gezwungen gegen seine eigene Baronie zu kämpfen. In diesem Fall muß er allerdings in Gewahrsam genommen werden, bis die Auseinandersetzungen beendet sind.

Inquisitor in Kalarn eingetroffen

Da nach den Unruhen in den Kerkern von Kalarn immer noch eine große Anzahl von Angeklagten sitzen, hatte Angron Thombroke den Großinquisitor Edmond de la Cruz gebeten, ihm einen seiner Inquisitoren zu schicken. Da sich Hector da Silva sich bereits in der Nachbarbaronie Oraneck befand und er in Tristenberg geboren und aufgewachsen war, schickte der Großinquisitor ihn nach Tristenberg, um dort bei der Wahrheitsfindung zu helfen.

Jolberg:

In Anbetracht der ödländischen Invasion in Dunkelstein wurde diesen Monat in Jolberg damit begonnen, die Mauern der Stadt auszubessern und zu verstärken. Dabei werden auch einige Umbauten vorgenommen werden, welche den Schutz gegenüber Geschossen von Land oder vom Fluß her um ein Vielfaches verbessern sollen. Aufgrund von Gesprächen zwischen Baron Jareck von Jolberg und Baron Veit von Soltran, die sich darum drehten, wie dem Handel auf dem Jolborn auf lange Zeit geholfen werden kann, werden außerdem, sowohl in Jolberg als auch in Veitsburg die Hafenbecken in der nächsten Zeit vergrößert und tiefer ausgehoben und eine Reihe neuer Lagerhallen und anderer Gebäude am Hafen gebaut werden. Dies soll das Be- und Entladen auch größter Frachtschiffe ermöglichen, die den Jolborn vom Meer heraufgetreidelt werden.

Prachtvolles Schauspiel in Jewel Beyzan von Er`Uzza wieder in Heligonia

Wie aus der sedomesischen Hafenstadt Jewel bekannt wurde, sind am 20. Tag des 1. Xurl vier Schiffe der bekannten Edelsteinhändlerin Athenais, Beyzan von Er' Uzza dort im Hafen eingetroffen. Dies läßt auf eine spannende Festsaison und Neuigkeiten aus den Handelshäusern schließen, denn schon bei ihren früheren Besuchen vor mehreren Jahren ließ die exzentrische Kauffrau keine Gelegenheit aus, mit prunkvollen Festen und umfangreichen Handelsgeschäften Aufmerksamkeit zu erregen. Bei ihrer Ankunft im Hafen erklärte die Beyzan, daß sie auch diesmal wieder beabsichtige, eine Reihe von heligonischen Adels- und Handelshäusern zu besuchen, exquisiten Schmuck anzubieten und Waren für die Weiterreise zu erwerben. Sie rühmte dabei die Qualität und den Wert heligonischer Erzeugnisse und kündigte an, hier möglicherweise sogar neue Handelsschiffe kaufen zu wollen. Die Kauffrau wird zunächst bei den Stadtkommandanten von Jewel, Khenja und Loran von Selenai wohnen, hat aber bereits ihre Weiterreise nach Jalamanra angekündigt. Vielleicht gelingt es ja den Korrespondenten des Heliosboten bei diesem Besuch, mehr über die geheimnisvolle und schwerreiche Frau aus der Fremde herauszufinden und den vielfältigen Gerüchten Wahrheiten gegenüberzustellen.

Radolan Stöckelfisch verurteilt

Am 30. Tag des ersten Xurl wurde in einer öffentlichen Gerichtsverhandlung am Clangerichtshof von Marola der Fischhändler Radolan Stöckelfisch aus Betis wegen Anstiftung zum Aufruhr und Bedrohung einer Adeligen mit dem Tod zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt. Wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautete, kam der Prozeß durch die persönliche Intervention der Baronin Nadyma von Sebur zu einem so schnellen Abschluß. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der Verurteilte schon im nächsten Mond einem Bewässerungsprojekt im trockenen Landesinneren von Sebur zugeteilt.


Saarka-Priesterin stürzte sich in den Tod

Das teemooranische Saarka-Weib, das in ihrer Heimat für so viel Unheil und Gram gesorgt hatte, entging der näheren Befragung durch den Freitod. Es geschah auf dem Wege nach Escandra, um sie dort vor das Gericht zu stellen. Sie hatte sich wohl mit Hilfe ihrer Magie von den Fesseln ihrer Bewacher befreit, wurde aber dabei ertappt und wählte, von den Soldaten umringt, den Abgrund. Ihr toter Leib wurde aus dem sechzig Schritt tieferen Tal geborgen und wird trotz alledem in einem Ledersack dem Gericht überbracht. Wir bedauern diesen Vorfall, hatte die Hex’ so doch nicht mehr die Möglichkeit, all ihre begangenen Sünden und Frevel zu bereuen und dem Bösen abzuschwören. Sie beleidigte den Einen, der sie in seiner Gnade erschaffen hatte und beging Selbstmord. Nun wird sie für immer in der Hölle schmoren. Karr der Hexenjäger, Freiherr von Talwacht
ehemaliger Sheriff von Vliss und Torpstein,
ehemals das Schwert und Schild Teemooraniens

Dunkelstein in Ödländer Hand

Unaufhörlich dringen die finsteren Horden aus den Ödlanden weiter in das Landesinnere der Abtei Dunkelstein vor. Am 5 des 1. Xurl wurde die Ballei Feuerbach überrannt, selbst das beherzte Eingreifen des heldenhaften Baron Sirium von Drackensteig, welcher mit einigen Dutzend Waffenknechten und Rittersleuten dem Landcomtur Rogolan von Falkenberg zur Hilfe eilte konnte das unvermeidliche nicht verhindern, immer weiter wurden die "Bündischen" zurückgedrängt. Der Norden und der Westen der Propstei Bornstein ist derzeit fest im Würgegriff der Ödländischen Horden. Die Dörfer Ustnar, Greve und Farenau gingen dabei an den Feind verloren. Das Wehrkloster Bornstein ist seit dem 13 des 1 Xurl von der Front abgeschnitten.

Eiswaldener Bürgerwehr vernichtend geschlagen
Am 21 des 1. Xurl stellte sich ein Dunkelsteiner Heer, bestehend aus 3 Bannern Eiswaldener Bürgerwehr 2 Bannern Stadtwache und 3 Wehrhaufen Bornsteiner Bauernmiliz der Übermacht des Feindes, In der Senke von Hulmar kam es dann zu jener verhängnisvollen Schlacht. Nach einem glücklosen Sturmangriff der Dunkelsteiner, welcher an den gepanzerten Schildreihen der ödländischen Barbaren scheiterte wurde die rechte Flanke des Bürgerheeres von der Hauptstreitmacht abgeschnitten und in einer blutigen Kesselschlacht niedergerungen. Der darauffolgende wuchtige Gegenstoß der fünffach überlegen Barbarenhorde endete in einem grausamen Gemetzel. mehr als 900 Eiswaldener Bürger und Bornsteiner Bauern blieben auf dem Feld der Ehre zurück.

Aufruf
Im Namen unseres geliebten würdigen Vaters, Silvan Ignatio von Grachen, Prior von Dunkelstein, wird folgendes bekanntgegeben: Jedwederer Bauer, Bürger oder Landmann welcher von den unseren Kriegsvögten als wehrtauglich eingestuft wurde hat sich unverzüglich in der Garnison der Stadt Hirschfurt einzufinden, auf das sie in das Freiwilligenregiment "Trutzach" eingegliedert werden können. Da seine Majestät König Aximistilius III, die Not des Volkes von Dunkelstein für nicht achtenswert hält, wie wir seinem Verhalten entnehmen können, und so seine ceridischen Bürger schutzlos den ödländischen Barbaren ausliefert, bitten wir die Barone Ostariens inständig dem unseren Land mit Truppen zur Hilfe zu eilen. Möge der Eyne mit uns seyn in dieser schweren Zeit.

Dunkelnauer schänden Königstatue,Bauern rufen Republik aus
Bürgerkriegsähnliche Zustände herrschten am 19. des 1. Xurl in der Stadt Dunkelnau. Ein Streitlustiger und schwer angetrunkener Haufen Dunkelnauer Bürger zog am frühen Morgen des 19. in Richtung Marktplatz. Dort sang der Mob Schmählieder wider dem König, die Bronzene Reiterstatue König Aximistilius III wurde mit Kuhdung und sonstigem Unrat beworfen und immer wieder hörte man Rufe wie Nieder mit der Königstyrannei oder Das Schwein aus Escandra hat uns verratene. Zur ersten Stunde des Mittags gab Hauptmann Casyr Befehlshaber der Stadtwache den Angriffsbefehl. Anfangs gelang es den tapferen Recken der Stadtwache die Aufrührer bis in das Wagnerviertel zurückzudrängen, dann aber wurde das Halbbanner Stadtwache eingekreist, der Aufruhr endete in einem blutigen Gemetzel alle Wachen wurden bis auf den letzten Mann niedergemacht. Doch dem nicht genug am 20 des 1. wurde auf dem Marktplatz vor dem Rathaus zu Dunkelnau die Freie Republik Auenfeld ausgerufen. In seiner Rede Wir sind das Volk verkündete der Landesorator der Republik Gerold Hackelberg im Namen des freien Bauernrates und des Volkes den Anschluß der freien Republik Auenfeld an die Reichsbaronie Teemooranien.

Proklamation
Im Namen Ihrer allerceridischsten Durchlauchtigsten Eminenz Edmond de la Cruz, Fürstbischof von Friedland, wird gar folgendes bekanntgegeben :
In der Nacht vom 18 zum 19 des 1. Xurl gelang es dem Aufrührer und Rebellen " Der blauen Maske" aus dem Kerker der Burgfeste Rotfels zu entfliehen. Folgende delictii werden dem Namenlosen zu Last gelegt: Artikel I und II des zweiten Kapitels der Heligonischen Halsgerichtsordnung. Es wird vermutet das es dem Spitzbuben gelang einige Wachen mittels böser Zauber zu betäuben, Dann stahl der verruchte Mordbube die Liturgischen Gewänder seiner durchlauchtigsten Eminenz aus der Schloßkapelle und konnte unerkannt in dieser Verkleidung aus der Burg entkommen. Auf den Kopf des verderbten Schurken tot oder lebendig setzt seine durchlauchtigste Eminenz eine Belohnung in Höhe von 10000 Dukaten aus.

Der Kniefall von Ankur

Am frühen Morgen des 15. des 2. Xurl 25n.d.E. traf seine Durchlauchtigste Eminenz der Fürstbischof von Friedland und Großinquisitor von Heligonia mit großem Heergefolge in der altehrwürdigen Stadt Ankur des Herzogtums Ostarien ein. Mit im Gefolge war zur Überraschung aller, seine Hochgeboren Graf Waldemar von Drachenhain der Schwager der Hohen Herrscherin zu Ostarien. Im hohen Wappensaale des herzöglichen Stadtschloßes Flurensteig kam es dann zu jener schicksalhaften Begegnung. Als seine Eminenz durch den mit kostbaren Wandmalereien ausgestatteten Saal auf die Erlauchte Herzogin Walluma und ihren versammelten Hofstaat zuschritt geschah das Unerwartete. Mit demutsvoller Mine sank der Fürstbischof auf die Knie und senkte sein vor Gram verzerrtes Antlitz. Dann bat er seine erlauchte Tante mit leiser reuevoller Stimme um Vergebung für den Schmach von Naglimund. Das strenge Antlitz der Herzogin lichtete sich und sie gebot ihrem Neffen sich zu erheben. Eisiges Schweigen herrschte einen Augenblick, bis seine Hochgeboren Graf Waldemar seine gewaltige Stimme erhob und den Vorschlag machte sich zu Beratungen im engen Familienkreis zurückzuziehen So begaben sich die drei hohen Ceridischen Herrschaften in das Stadtschloß der Äbte von Dunkelstein Harfenheim wo die geheimen Beratungen bis in die frühen Abendstunden abgehalten wurden, über den Inhalt der Gespräche ist der heligonischen Schreibstube jedoch nichts bekannt. So gibt es jedoch das Gerücht das seine Durchlauchtigste Eminenz der erlauchten Herzogin zwei große eisenbeschlagene Kisten überreicht haben soll, nach dessen Öffnung der Herzogin die Freudentränen in den Augen standen. Am Morgen des 16. des 2. Xurl wurde in Ankur eine große Heerschau abgehalten. Von einer Tribüne aus die auf der großen Freitreppe des Stadtschloßes Flurensteig errichtet wurde nahm ihro Erlaucht die Parade ab.Unzählige Banner der Ostarischen Heimwehr der Herzöglichen Garde und der heiligen Miliz deren silberne Kürassiere in der Sonne glänzten schritten in Fünferreihen an der reich geschmückten Tribüne vorbei. Höhepunkt der Parade war der Fahneneid des ersten Fürstbischöflichen Garderegiments" Rothfels" auf die Herzogin Walluma von Ostarien. Das Erste Garderegiment soll die Herzöglichen Truppen gegen den Landesverräter Teemon aus Hohenforingen unterstützen. Die Regimentsfahne und der Marschallstab wurden ihro Erlaucht von seiner wohlgeboren dem Abtmarschall von Friedland Poldeus von Windischkrez überreicht. Danach wandte sich seine Durchlauchtigste Eminenz an das Friedländisch- Ostarische Heer. In seiner Rede "Wider dem Ödländisch und Teemooranischen Gezücht" erklärte seine Durchlauchtigste Eminenz, das Friedland und Ostarien gemeinsam Schulter an Schulter gegen schurkischen Teemon und die Ödländer vorgehen werden und das keinerlei Hilfe seiner allerdurchlauchtigsten Majestät erforderlich sei. Großes Hohngelächter brach aus als seine Eminenz den ersten Reichsritter Heligonias mit folgenden Worten bedachte" Der erste Reichsritter möge nun endlich einmal seine so hochgelobte Kriegskunst unter Beweis stellen und die Landesgrenzen Heligonias schützen, statt sein kleines unflätiges Näslein ständig in innere Angelegenheiten der Heligonischen Länder zu stecken dieser große Meister des Schwertes der seine Sonnenklinge immer dann zieht wenn der Kampf längst vorüber ist. Möge seine Majestät Erleuchtet werden und diesen Narren seines Amtes entheben und einen würdigen Vertreter ernennen zum Wohle von Volk und Reich.
Nach dieser Rede die mit einem feierlichen Gelöbnis auf seine allerdurchlauchtigste Majestät endete, wurde ein rauschendes Fest im Erbprinzenpalais zu Ankur abgehalten. Wie der Heligonischen Schreibstube weiterhin mitgeteilt wurde wird seine durchlauchtigste Eminenz der Fürstbischof von Friedland am 25 des 2. Xurl in Escandra eintreffen um seiner allerdurchlauchtigsten Majestät das Ergebnis der ostarisch-friedländischen Friedensverhandlungen mitzuteilen.

Richtigstellung

Obgleich ich mich ob des Verschreibers der königlichen Schreibstube sehr geehrt fühle - und ich hoffe, es war nur ein Verschreiber! - muß ich doch der Richtigkeit halber sagen, daß mein Name auch fürderhin Marvenna von Drachenstein lautet, denn auch wenn ich mich mit dem Baron von Drackensteig ausgesöhnt habe, gebührt mir dadurch nicht die Ehre, den Namen Drackensteig zu führen, denn ich bin mit Baron Sirium durch diese Versöhnung weder verwandt, noch sonst irgendetwas in dieser Richtung geworden. Ich möchte keinesfalls, daß Seine Hochwohlgeboren deshalb ins Gerede kommt! Welzen, am 19. Tage des 2. Xurl, 25 n.A.III, Marvenna von Drachenstein

Verdacht bestätigt - Pervai Amer entführt!

Der wohl einflußreichste Händler Heligonias wurde entführt. Als Pervai Amer nach geraumer Zeit nicht vom Markttag zu Ravani aus Darian zurückgekehrt war, drängte sich in Betis der Verdacht auf, er sei entführt worden. Bestätigt wurde dieser Verdacht kürzlich, nachdem bei der Familie Amer ein Erpresserbrief eingegangen war. Der oder die Erpresser, der/die in ihrem Schreiben lediglich mit dem schwarzen Siegel einer „Katze" signiert hatten, fordern für den Verschollenen ein Lösegeld in Höhe von 25000 heligonischen Dukaten. An der Echtheit des Briefes besteht kein Zweifel, da diesem eine Locke des Unglückseligen und dessen kostbares Amulett beigefügt waren. Die Spur der Entführer reicht aus Darian bis über das Fürstentum Thal hinweg und verliert sich in Friedland. Es bleibt zu hoffen, daß Pervai Amer bester Gesundheit ist.

Wisset Edmond de la Cruz

Escandra, den 28. Tag des 3. Helios

Obgleich Ihr es bisher nicht für nötig gehalten habt vor seiner allerdurchlauchtigsten Majestät, König Helos Aximistilius Tertius, zu erscheinen, haben wir uns die Mühe gemacht Euren Anschuldigungen gegenüber dem Baron zu Soltran nachzugehen. Doch haben die Recherchen in Trisselbach nichts ergeben, da Baron Wenzel nicht in der Lage war unserem Freund, Reichsritter Marckwardt von Steinach, einen eindeutigen Freibeuterbrief Eurer sogenannten „soltraner Piratenbrut" auszuhändigen. Eine daraufhin erfolgende Untersuchung der Burg ergab zudem, daß es sich bei der Anschuldigung in Bezug auf den Bastkorb um arglistige Täuschung handelte. Man fand Baron Wenzels Sohn Argund in den tiefen Gewölben der Feste mit Wein Weib und Gesang frönend. Während an seiner statt dessen Diener enthauptet und beerdigt wurde. Eure Anschuldigungen gegenüber Soltran entbehren daher jeglicher Grundlage. Ergo, wisset Edmond de la Cruz, Euer Erscheinen vor seiner Majestät wird weiterhin erwartet. Denn es gilt die Geschehnisse zwischen Soltran und Trisselbach aufzuklären. Habt Ihr doch mit Eurer Leichtgläubigkeit gegenüber Eurem Vasallen, Wenzel von Trisselbach, einen Krieg zwischen Friedland und Ostarien riskiert. Aber da Ihr bis zum heutigen Tage noch nicht am Hofe zu Escandra eingetroffen seid und Ihr durch Denunziationen Zeit zu gewinnen sucht, sehen wir uns gezwungen, gegen Euch und Euresgleichen erste Maßnahmen einzuleiten.
Mögen Euch nun die Vier oder der Eine gnädig sein !
Ferner sei Euch mitgeteilt, Edmond de la Cruz, daß seine allerdurchlauchtigste Majestät, Helos Aximistilius Tertius, um Euer Heil besorgt sind. Habt Ihr Euch angesichts Eurer jüngsten Eskapaden nicht gerade mehr Freunde gemacht. Daher wurde unser Freund Markwardt von Steinach mit seinen sieben Heliosrittern und Gefolge beauftragt, nach seinen Untersuchungen in Trisselbach, Euch bis auf weiteres zu begleiten und Euch nach Escandra zu geleiten.
Im Namen seiner allerdurchlauchtigsten Majestät,
Finian Sonnenklinge, Ratgeber seiner Majestät,
Gründer der Tafelrunde, Reichsritter von Heligonia,
Freiherr von Südescandra

Kriegszustand im Kalifat und Tikon

Dringlicherweise berichte ich, Smorfi Goblin, meines Zeichens Schreiberkobold unseres überschwinglich gefeierten Regenten Gloozi Ben Noën, direkt aus dem Bauch heraus, von unserer Oasenperle, der Luxperle des Südens, Tikon, von Gegebenheiten, welche auch für Heligonia von außerordentlich überwichtigem Maße sind. Denn eben in unserer Luxperle hat es sich zugetragen, daß man wie alljährlich das neue Jahr nach Gründung Tikons befeierte und begoß. Nicht mit Gießkannen, um so mehr mit Met und anderen flüssigen Köstiglichkeiten. Es fanden sich die geladenen Scheichs und Veziere im großen roten Paschazelt unseres allseits geliebten alten Scheichs der Scheichs, Toppasallior, ein, um diesem Anlaß zu frönen, gedenken und zu palavern. Unser von uns allen überaus geliebter Regent Gloozi Ben Noën war zu diesem Anlaß nicht eingeladen. Dies war aber nicht auf die Vergeßlichkeit Toppasalliors zurückzuführen, sondern war boshaftiglichste Absichtiglichkeit. In Scheich Toppasalliors Rede zu diesem einen besonderen Anlaß erwähnte er, daß unser unsäglich vergötterter Regent bestürzt gestürzt werden solle. In seinem auf nicht erwähnenswertiglichen Tatsachlichkeiten gestützten Palaver machte Scheich Toppasallior unseren unheimlich erhabenen Regenten für mehrere vor geraumer Zeit geschehene Unglücke verantwortlich. Daraufhin starb Scheich Toppasallior an einem Herzversagen. Seine überflüssige Rede wurde hingegen von Ghilean, dem Statthalter der freien Osasenstadt Wexxel, weitergeführt. Er drohte, unseren unendlich mächtigen Regenten abzusetzen, und zwar mit militärischer Kraft aus Dracconia. Statthalter Ghilean verfügt anscheinend über einen Truppengutschein von König Bogomil XIII. Woher er diesen hat, ist unbekannt. Man munkelt aber, daß er diesen jenen aus einem Dattelautomaten gezogen hat. Sollte irgendwer tatsächlich Truppen gegen Tikon und seinen langjährigen Freund, unseren mehrfach nominierten Regenten entsenden, wird unser hundertfach bejubelter Regent ebenfalls mit militärischen Gegenmitteln antworten.Mögen wir hoffen, daß sich die politische Lage in unserem Kalifat entspanne und sich die Oberhäupter unseres Landes nicht gegenseitig die Hirnmasse aus den Schädeln zu löffeln beginnen. Das Bestreben unseres mit Erleuchtung beglückten Regenten ist, Tikon und das Kalifat wieder zum Urzustand des glitzernden Luxus zurückzuführen und nicht, Kraft und Tumans an Emporkömmlinge wie Ghilean und Vezier Rereshqala zu verschwenden. Meine Weniglichkeit, Smorfi Goblin, bedankt sich herzallerliebst für die entgegengebrachte Geduld des Lesers.

Offizielle Stellungnahme an seine Erlaucht, Fürst Bartha

Unser imponierend nobler Regent Gloozi Ben Noën läßt verlauten, daß sich Gloozlanden weiterhin neutral verhalten wird. Jeglicher Nahrungsmittelüberschuß wird in Gloozlanden zur Belustigung des Volkes verwendet. Sei es nun als Apfelwettwerfen, in Kartoffelbemal-Wettbewerben oder als Gutenachtfresschen für die Kreaturen des Gloozologischen Gartens. Eine Unterstützung Teemooraniens wurde nie in Erwägung gezogen. Ebenso hält es unser erhabenst weiser Regent nicht für notwendig, Mehari-Reiter aus Tikon zur militärischen Verstärkung zu schicken. Natürlicherweise wird sich auch das Kalifat sowie Tikon unparteiisch verhalten.
Bilshifa aus dem Land des ewig dampfenden Kameldungs und dem Dattelkernweitspucken.

Dunkelstein ist gefallen!

Wieder befindet sich eine todesmutige Schreibergemeinschaft des Heligonischen Botens in einem Kriegsgebiet. Kein Weg ist zu hart und keine Schlacht zu blutig, als daß uns dies hindern könnte, dem verehrten Leser die neuesten Neuigkeiten zu erzählen. Diesmal berichten wir unmittelbar von der Nordwestfront Ostariens, der Abtei Dunkelstein. Der ehemals schöne Flecken Dunkelstein verwandelte sich in den letzten Tagen in einen Sumpf aus Blut und Schweiß. Wie schon früher berichtet, dräute ein Überfall der Ödländer in Dunkelstein. Doch was dann kam, überstieg jegliches Vorstellungsvermögen. Eine Streitmacht von nahezu 5000 Ödländer mit ihren bemalten Fratzen fiel über die kleine Abtei an der nordwestlichsten Grenze des zivilisierten Heligonias her. Calterac, die nördlichste Burg der Ballei Feuerbach wurde belagert, eingenommen und geschliffen. Der dort stationierte Landkomtur Rogolan von Falkenberg konnte schwerverletzt nach Süden entkommen. In einem Lager voller Flüchtlinge trafen sie dann alle zusammen: Wolfrik von Niederwerrn, der von Fürstbischof Edmond de la Cruz mit der Verwaltung Dunkelsteins betraut wurde, Baron Sirium Silverhorn von Drackensteig, Rogolan von Falkenberg, Landkomtur von Feuerbach, Lord Angus McPhee, Baron von Tagil, als Beobachter im Auftrage seiner Allerdurchlauchtigsten Majestät, Inquisitor Juan Carlos Gurumbel de Corti, Legat des Erzprimus und Großkreuzritter Ingen Nackensen, Kronvogt von Velmarena, welcher Rogolan von Falkenberg seines Postens als Landkomtur enthob, nachdem er verwundet und blutüberströmt mit der Botschaft, daß die Festung Calterac gefallen sei, weil die Truppen des Fürstbischofs abgezogen wurden, ins Lager kam. Kleine Spähergruppen der feindlichen Streitmacht griffen das Flüchtlingslager mehrmals an, wohl um die Schlagkraft der heligonischen Truppen und deren Positionen auszukundschaften. Die Lagerführung unter Wolfrik von Niederwerrn konnte sich wacker schlagen, jedoch war es zu diesem Zeitpunkt nicht möglich eine einheitliche Verteidigung aufzustellen. Um dem entgegenzuwirken erinnerte Wolfrik von Niederwerrn die Anwesenden daran, daß er den Kriegszustand bereits vor einiger Zeit ausgerufen hatte und somit das ganze Lager unter Kriegsrecht stand. Justament zu diesem Zeitpunkt wurde die Inquisition tätig und war im Begriff einen Heiler im Dienste des Barons von Drackensteig zu verurteilen und zu bestrafen, weil dieser mittels weißer Magie Verwundete geheilt und somit die Verteidigungstruppen wieder gestärkt hatte. Die Krieger, welche die angedrohte Bestrafung nicht gutheißen wollten, rotteten sich zusammen und schlossen einen waffenstarrenden Ring, in dessen Mittelpunkt sich die Inquisition unter dem Schutze Wolfrik von Niederwerrns befand. Doch gerade als die prekäre Lage zu eskalieren drohte, schritt Lord Angus ein, legte seine Hand auf das Haupt des knienden Heilers und nahm ihn unter seine Obhut. Ferner erklärte er den Herren Inquisitoren, daß Kriegsrecht gelte und sie sich wehrkraftzersetzend verhalten, was unter diesen Voraussetzungen mit Landesverrat gleichzusetzen sei. Ob dieses Sachverhaltes aufgeklärt fiel Inquisitor Juan Carlos Lord Angus ins Wort, was aufgrund der erhitzten Gemüter zu einem lautstarken Disput führte, welchen Lord Angus durch einen Schlag in das Gesicht des Inquisitors abrupt beendete, bevor die aufgebrachten Krieger sich mit den Wachen der Inquisition befassen konnten.
Lord Angus lenkte die geballte und wie ein Bogen gespannte Kampfkraft der Krieger von den Dunkelsteiner Inquisitoren auf den gemeinsamen Feind, indem er die Tapfersten der Tapferen unter einem neuen Banner, roter Löwe auf goldenem Grund, zusammenrief. Die Truppe, welche fortan in Dunkelstein als die Löwen von Feuerbach bekannt wurde, setzte sich zusammen aus den Mannen des Barons von Tagil, des Barons von Drackensteig, Rogolan von Falkenberg, Freiherr Dorian und Ritter Avatar von den Wölfen. Der Großteil der wehrfähigen Männer des Lagers wollte sich ihnen anschließen, doch Lord Angus überzeugte sie, unter Wolfrik von Niederwerrn die Verteidigung der Flüchtlinge zu übernehmen. Dies war auch bitter nötig, denn die Horden der Ödländer begannen bald darauf mit ihrem massiven Angriff. Die heilige Inquisition ließ am Abend die Unterkunft des von Fürstbischof Edmond de la Cruz eingesetzten Verwalters von Dunkelstein, Wolfrik von Niederwerrn, umstellen und wollte ihn festnehmen. Dieser stellte sich der Herausforderung und gestattete den Herren Inquisitoren die Abreise, nachdem ihre Soldaten vollständig vernichtet wurden. Die Löwen von Feuerbach umgingen die Hauptmacht der ödländischen Streitmacht an deren Ostflanke und schnitten sie von ihrem Nachschub ab. Die völlig überraschte Nachhut der Ödländer wurde aufgerieben. Durch die Kampfhandlungen im Rücken ließ sich die Hauptmacht verwirren und konnte lange genug aufgehalten werden, um die Flüchtlinge größtenteils zu retten, obgleich die Truppen des eigentlichen Lehennehmers Fürstbischof Edmond de la Cruz schmerzlich vermißt wurden. Dem strategischen Geschick der Heeresführer Wolfrik von Niederwerrn und Lord Angus McPhee ist es zu verdanken, daß in einem geordneten Rückzug Hunderte von dunkelsteiner Bürger vor dem sicheren Tod bewahrt wurden. Dennoch konnte das ödländische Heer nur kurzzeitig aufgehalten werden und so ist zu befürchten, daß nach dem Fall Dunkelsteins weitere Lehen Ostariens aufs Äußerste bedroht werden.
Möge der Eine seine schützende Hand über Ostarien halten.
Gottlieb Zillerer, Kriegsberichterstatter
des Heligonischen Botens, Redaktion Ostarien

Gegeben zu Tairngire am 17. Tage des 2. Xurl 25 n.A.III

An den Friedländer Edmond, das Kreuz von Heligonia!

Da Ihr ein Meister der Verdrehungen und Täuschungen seyd, ist es nun an der Zeyt, dem Volk von Heligonia die Fratze zu zeygen, welche sich hinter Euren Lügen und Eurer Maske der Scheinheiligkeyt verbirgt. Im Heliosboten 16 bezichtigtet Ihr Uns der Anstiftung Eures Landkompturs von Feuerbach. Die Wahrheyt jedoch ist, daß eben dieser aufrechte und wackere Kämpe Rogolan von Falkenberg zu Uns kam, verwundet und schwer gezeichnet von der Schlacht um Calterac, welche allein durch Eure Schuld verloren ging. Da er von Euch keyne Hilfe gegen die feindlichen Invasoren zu erwarten hatte, ja sogar für den Einsatz seynes Lebens von Euch mit dem Verlust seynes Titels und seyner Ländereien belohnt wurde, wendete er sich in seyner Not und Sorge um das Land und die Bevölkerung Feuerbachs an Uns. Von besonderem Interesse ist die unter der Folter erpreßte Aussage des sogenannten Knappen Rogolans von Falkenberg. Zum fraglichen Zeytpunkt war seyn Knappe nicht anwesend und ist Uns noch nie zu Gesicht gekommen. So ist es Uns unverständlich, wie Wir ihn zur Lästerung seynes Gottes je hätten verleyten können, ganz davon abgesehen, daß eyn solch schändliches Tun niemals von Unserer Person ausgehen kann. Es ist Uns unbekannt, was Euch Euer Inquisitor Juan Carlos Gurumbel de Cortiz erzählet hat, aber so wie es scheint, gehört die Wahrheytsliebe nicht zu den verehrten Tugenden der Inquisition. Wir haben ihn nicht mit dem Tode bedroht, sondern ihn daran erinnert, daß er durch seyn Tun die Schlagkraft der vor Ort stehenden Verteidigungstruppen schädigte, durch diesen Verstoß gegen das von Wolfrik von Niederwerrn ausgerufene Kriegsrecht verstieß und sich somit in eyne recht prekäre Lage brachte. Diese Konfrontation mit der Wahrheyt schien ihn so zu erzürrnen, daß er alle Courtousie vergaß und Uns mehrfach ins Wort fiel. Ein gerader Schlag brachte ihn wenn auch nicht zur Besinnung so doch zumindest zum Schweygen. Ihn behandelten Wir wie eynen Mann, da er sich wie eyn solcher benahm, zu seynen Maximen stand und nicht wie Ihr eynem Hunde gleich sich hinter der Schutzmauer seyner Soldaten versteckte. Wir hätten nicht übel Lust, Euch die Behandlung angedeyhen zu lassen, die Ihr verdient und Euch mit eigenen Händen wie eynen Hund aus Unserem geliebten Heligonia herauszuprügeln. Durch den Verlust Eures Heliosbriefes ist Uns zu Unserer größten Betrübnis ein ehrbarer Zweykampf verwehrt. Was jedoch die Pflicht eynes jeden heligonischen Bürgers ist, eynen solchen Verbrecher wie Euch seynem gerechten Urtheyl zuzuführen, ist Uns eyn besonderes Bedürfnis, Euer Ankläger zu seyn.
Hiermit klagen Wir Euch folgender Vergehen an:
Ihr habt durch den Abzug Eurer Streitkräfte Euer Lehen Dunkelstein in Ostarien und das Leben der Bewohner des selbigen unverantwortlich den feindlichen Streitkräften der Ödländer preisgegeben. Nach Kapitel 2, Artikel 1 und 2 der heligonischen Halsgerichtsordnung habt Ihr Euch somit des Landesverrates schuldig gemacht.Ferner habt Ihr durch Eure unehrenhafte Handlungsweise die ehemals wohlhabenden Bürger von Dunkelstein zu armen und heimatlosen Flüchtlingen gemacht und diese somit nach Kapitel 3, Artikel 4 bößlich um ihr Hab und Gut gebracht.In Soltran habt Ihr den Ritter Alan ohne das Procedere einer ehrenhaften Fehde überfallen und seyn Lehen besetzt, geschändet und geschliffen, welches Vergehen im Sinne der Halsgerichtsordnung Kapitel 1, Artikel 10, Kapitel 3, Artikel 2 und 4 sind. Bey Eurer Rede zum Anlaß der Grundsteynlegung des Domes zu Quellstett beleydigtet Ihr Unsere Person auf die infamste Art und Weyse und bezichtigtet Uns der Verführung des heligonischen Volkes und der Schändung ceridischer Kirchen. Euer Vergehen nach Kapitel 2, Artikel 6 ist öffentlich im Heliosboten 11 festgehalten. Auf dem letzten Adelstage täuschtet Ihr Unsere Person mit dem Versprechen eyner öffentlichen Entschuldigung Eurerseyts in der Absicht, Euch die für Eure geplanten Untaten notwendige Zeyt zu verschaffen und verstießt somit gegen Kapitel 2, Artikel 4. All diese Untaten und Verbrechen, so schändlich sie auch seyn mögen, sind klein und unbedeutend, und treten in den Schatten Eures letzten Streichs. Ihr habt mit Eurer Frechheit, welche Ihr im Heliosboten 16 der Öffentlichkeyt kundtat, nicht nur Uns beleidigt. Da Wir im Auftrag und in Vertretung Seyner Allerdurchlauchtigsten Majestät Helos Aximistilius Tertius, Euer Lehen Dunkelstein bereisten, schmähtet Ihr zufürderst Unseren geliebten Monarchen. Diese Majestätsbeleidigung ist der Gipfel Eurer Vergehen. Bereitet Euch darauf vor, Euch in Escandra vor dem Obersten Richter zu verantworten.
Lord Angus McPhee, Baron von Tagil,
Führer des Ogedenbundes, Botschafter von Heligonia, Schlange der Finsternis.

Der Herold seiner Allerdurchlauchtigsten Majestät Helos Aximistilius III, König von Heligonia gibt bekannt: Lord Angus McPhee, Baron von Tagil, Botschafter von Heligonia, Führer des Ogedenbundes, Schlange der Finsternis, diente der Krone sowohl in Heligonia wie auch im Ausland treu und vortrefflich. Sein Wirken förderte merklich den Frieden und seine Tapferkeit stellte er in den Kämpfen wider Heligonias Feinden unter Beweis. Als Zeichen Seiner Dankbarkeit und Großzügigkeit gewährt Seine Allerdurchlauchtigste Majestät der Familie McPhee, ihr Wappen zu erweitern. So soll fortan das Wappen derer zu Tagil einen Drachen enthalten, als Symbol der Weisheit und Tapferkeit, auf daß sich spätere Generationen mit Freude an die Taten erinnern, welche Lord Angus vollbrachte und noch vollbringen wird.
Seine Allerdurchlauchtigste Majestät weist mit Nachdruck daraufhin, daß es Ihn mit Freude erfüllt zu wissen, daß Seine getreuen Vasallen und Untervasallen dem selbstlosen Beispiel von Lord Angus folgen werden und mit ganzem Herzen Heligonia dienen. Den Feinden Heligonias sei an dieser Stelle gesagt, daß die Faust des Gesetzes sie unbarmherzig und mit aller Kraft ihrer rechtmäßigen Strafe zuführen wird.

Neues aus Teemooranien

Diesen Brief überbrachte mir ein Bote und es grenzt an ein Wunder, daß es überhaupt möglich war ihn zu erhalten. Die Botschaft wurde von einem meiner Ärzte am teemooranischen Hof verfaßt, den ich gebeten habe jede Neuigkeit unverzüglich an mich weiter zu leiten. Ich, Baron Eduard De Lyroe von Watzgenstein, sehe es als meine Pflicht den Inhalt hier wiederzugeben:
"Herr, Ihr batet mich um Nachricht, sobald sich etwas am Gesundheitszustand der Baronin ändern sollte. Ja, es hat sich etwas geändert! Aus Sorge um ihren Gemahl und um das Land steht sie kurz vor einem gesundheitlichen Zusammenbruch. Wir versuchen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln die Baronin zu beruhigen, doch aus Rücksicht auf das ungeborene Kind dürfen wir nicht die stärkeren Tinkturen verwenden. Das Kind das sie trägt, scheint gesund und kräftig zu sein. Seitdem Baron Teemon aus seinen Ödlandfeldzug zurückgekehrt ist hat sich unsere Sorge nur gemehrt, er scheint nicht Herr seiner Sinne zu sein. Erstmals hatten wir den Verdacht am Abend seiner Ankunft, als wir von Baronin Angharad Elanor gerufen wurden, um seine schlimmen Kriegswunden zu kurieren. Dort bot sich ein Bild des Grauens, der Baron hat eine schlimme Kopfverletzung, seine linke Gesichtshälfte ist durch eine Axtschlag mit einer langen Narbe gezeichnet und er hat sein Augenlicht zur Linken unwiederbringlich verloren. Während der Behandlung stammelte er wirres Zeug, von dem man fest nichts verstand. Als der Baron am nächsten morgen im Schloßsaal sein morgendliches Mahl zu sich nehmen wollte, stand er plötzlich auf und erschlug einen der Dienstboten und schrie lauthals: "Du verdammter Ödländer!" Als sich der Baron nach geraumer Zeit wieder gefangen hatte, setzte er sich ans Fenster und blickte auf den Emaransee. Nach vier Stunden machte ich mich auf den Weg in den Saal um mich nach seinem Wohlbefinden zu erkundigen. Dort bot sich mir ein Bild der Verzweiflung. Ich sah wie dem Baron eine einzelne Träne aus den Augen kroch und sich ihren Weg durch das entstellte Gesicht suchte, doch ich traute mich nicht ihn zu stören. Sofort drehte ich mich um und ging in die Dienstbotenkammer, um Erkundigungen einzuholen über die Zeit bevor der Baron in die Ödlande gezogen war. Alle Diener teilten meinen Verdacht, daß der Baron seit seiner Rückkehr vom Wahnsinn befallen ist.
Euer Contesteronus Medizinatus

Letzte Meldung

Aus zuverläßiger Quelle erfuhr die Schreibstube, daß Karr der Jäger zum Baron von Trisselbach ernannt wurde. Weitere Einzelheiten über die Umstände konnten noch nicht in Erfahrung gebracht werden.