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'''S.A.Ex.:''' Welcher ehrliche Kaufmann wird schon in eine Gegend reisen, in der Hexen ihr Unwesen treiben oder Irrlehren verbreitet werden. Auch neigen Subjekte, deren Hauptbeschäftigung im Ausführen unheiliger Rituale besteht, dazu, keine Steuern zu zahlen, und welcher Steuereintreiber wagt schon, bei jenen das Nichtgezahlte einzufordern.<br>
'''S.A.Ex.:''' Welcher ehrliche Kaufmann wird schon in eine Gegend reisen, in der Hexen ihr Unwesen treiben oder Irrlehren verbreitet werden. Auch neigen Subjekte, deren Hauptbeschäftigung im Ausführen unheiliger Rituale besteht, dazu, keine Steuern zu zahlen, und welcher Steuereintreiber wagt schon, bei jenen das Nichtgezahlte einzufordern.<br>
'''H.v.E.:''' Was habt Ihr dagegen unternommen?<br>
'''H.v.E.:''' Was habt Ihr dagegen unternommen?<br>
'''S.A.Ex.:''' Im wesentlichen wird der entstandene Schaden wieder gut gemacht, indem nur die schlimmsten Delinquenten dem Feuer übergeben werden. Im Normalfall muß der Übeltäter eine empfindliche Geldstrafe zahlen.
'''S.A.Ex.:''' Im wesentlichen wird der entstandene Schaden wieder gut gemacht, indem nur die schlimmsten Delinquenten dem Feuer übergeben werden. Im Normalfall muß der Übeltäter eine empfindliche Geldstrafe zahlen.<br>
'''H.v.E.:''' Heißt das, eine Hexe kann sich freikaufen und dann weiterhin ihren Machenschaften nachgehen?
'''H.v.E.:''' Heißt das, eine Hexe kann sich freikaufen und dann weiterhin ihren Machenschaften nachgehen?<br>
'''S.A.Ex.:''' Nein, es ist vielmehr so, daß ein Delinquent der nicht zum wahren Glauben  zurückkehrt, weiterhin regelmäßig Zahlungen tätigen muß, bis er abschwört. Die zu zahlenden Summen sind dem Vermögen des Unbelehrbaren angepaßt, so daß dies auch für reiche Ketzer schmerzhaft ist. Sollte der Verurteilte nicht mehr zahlen können, so muß er harte Zwangsarbeit leisten. Fast alle kehren nach so einer Behandlung zum wahren Glauben zurück.<br>
'''S.A.Ex.:''' Nein, es ist vielmehr so, daß ein Delinquent der nicht zum wahren Glauben  zurückkehrt, weiterhin regelmäßig Zahlungen tätigen muß, bis er abschwört. Die zu zahlenden Summen sind dem Vermögen des Unbelehrbaren angepaßt, so daß dies auch für reiche Ketzer schmerzhaft ist. Sollte der Verurteilte nicht mehr zahlen können, so muß er harte Zwangsarbeit leisten. Fast alle kehren nach so einer Behandlung zum wahren Glauben zurück.<br>
'''H.v.E.:''' Das glaube ich gerne. Was hält Seine Allerdurchlauchtigste Eminenz von Euren Methoden?<br>
'''H.v.E.:''' Das glaube ich gerne. Was hält Seine Allerdurchlauchtigste Eminenz von Euren Methoden?<br>
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'''H.v.E.:''' Fühlt Ihr Euch wohl in Caspelbrunn?<br>
'''H.v.E.:''' Fühlt Ihr Euch wohl in Caspelbrunn?<br>
'''S.A.Ex.:''' Ein wenig kühl ist es hier manchmal. Ansonsten ist es aber ein schönes Fleckchen Erde, und die Burggräfin schätzt meine Arbeit, wo ich doch dafür sorge, daß ihr die Steuerzahler erhalten bleiben<br>
'''S.A.Ex.:''' Ein wenig kühl ist es hier manchmal. Ansonsten ist es aber ein schönes Fleckchen Erde, und die Burggräfin schätzt meine Arbeit, wo ich doch dafür sorge, daß ihr die Steuerzahler erhalten bleiben<br>
'''H.v.E.:''# Eure Allerhochwürdigste Exzellenz ich wünsche Euch weiterhin viel Gelingen und danke für dieses Gespräch.<br>
'''H.v.E.:''' Eure Allerhochwürdigste Exzellenz ich wünsche Euch weiterhin viel Gelingen und danke für dieses Gespräch.<br>
(S.A.Ex. erhebt sich und eilt davon.)<br>
(S.A.Ex. erhebt sich und eilt davon.)<br>
Äh..., würdet Ihr mir und den Lesern noch verraten aus welcher Gegend Heligonias Ihr stammt?...<br>
Äh..., würdet Ihr mir und den Lesern noch verraten aus welcher Gegend Heligonias Ihr stammt?...<br>

Version vom 4. Februar 2008, 15:22 Uhr

Im 2. Saarka n.A.III 25

Der fürstliche Hof zu Hochanthen und der Hof zu Tabruk

geben die Verlobung von
Baronin Tamara von Tlamana
und
Prinz Anselm von Thal
bekannt.

Die Hochzeit des Paares findet Anfang des dritten Poëna des Jahres 25 n.A.III im Palast von Mirain statt.

Verlobung auf dem Adelstag zu Welzen

Große Neuigkeiten gibt es vom Adelstage in der Baronie Welzen zu berichten. Baronin Tamara von Tlamana und Prinz Anselm von Thal, Baron von Güldental feierten in kleinem Rahmen ihre Verlobung. Anwesend waren lediglich enge Vertraute des glücklichen Paares, wie es von beiden ausdrücklich gewünscht wurde. Die Schwester der Baronin Leabell von Ardelun, Baron Leomar von Tatzelfels, die Schwester des Prinzen von Thal, Celia von Thal, der Reichsritter Finian Sonnenklinge nebst Heliosritter Hermann von Rothenberg, sowie der Baron Jareck von Jolberg. Nach dem Tausch der Verlobungsringe, die der Tradition entsprechend in Silber gearbeitet sind, brachte der Barde Gilas Lautenschlag ein von Prinz Anselm selbst gedichtetes und vom Barden vertontes Liebessonett dar.
Einigen Gästen war die Vertraulichkeit und gegenseitige Zuneigung des Pärchens schon seit der Ankunft auf Burg Wulfenstein aufgefallen. Die beiden Turteltauben waren nicht einmal durch die spannende Versteigerung von sich abzulenken. Dies ist auch wenig verwunderlich, denn aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreis hört man, daß es schon seit langem einen regen Briefwechsel zwischen Güldental und Tlamana gab. Während die Verlobungszeremonie festlich und ruhig verlief, wurde anschließend mit Musik und Tanz im großen Ballsaal der Burg unter großer Anteilnahme fast aller anwesenden Adligen gefeiert. Mit Glückwünschen und Gratulationen überhäuft zog sich das sichtlich erschöpfte Paar in ihre Gemächer zurück.
Am folgenden Tage wurde das Frühstück nebst Barden von Baron Beorric von Welzen daselbst ans Bett des Liebespaares gebracht. Er lud sie ein noch länger Gäste auf seiner Burg zu bleiben. Diese Woche genoß vor allem Prinz Anselm sehr, war er doch seit seiner Pagenzeit nicht mehr dort gewesen. Die Vorbereitungen für die Hochzeit sind bereits schon in beiden Ländern in vollem Gange.

Ritinus Federschwinger,
Hofschreiber seiner Erlaucht Fürst Bartha von Thal


Vorberg von den Drachenhainern genommen

Am 1. Tage des 2. Saarka überschritten die Drachenhainer Truppen die Grenze nach Teemooranien. Das Ziel des Einmarsches war die Ansiedlung Vorberg im Südwesten des Provinz Emarania. Was anfangs von Drachenhains Schwertführer, Ritter Hilthbold, als "Spaziergang" bezeichnet wurde, verwandelte sich bald in einen Todesmarsch. Ritter Hilthbold soll aus geheimen Quellen erfahren haben, daß Vorberg menschenleer und bestens als Saarka-Quartier geeignet sei. Als die ersten Soldaten die Tore passierten, schien dies auch der Wahrheit zu entsprechen. Doch kaum waren die Ochsenkarren abgeladen und die Pferde versorgt, stürmte die teemooranische Heimwehr, die sich bis dahin im Umland versteckt hielt, die Stadt. Zwar konnten die Drachenhainer nach einer langen, blutigen Schlacht den Angriff niederstrecken, doch geschah dies nicht ohne erhebliche Verluste. Wie verbissen und nur spärlich bewaffnet haben die Teemooranier gekämpft und 87 drachenhainer Soldaten mit sich in den Tod gerissen. Ob hier Verrat oder Versagen im Spiel war konnte Ritter Hilthbold nicht mehr sagen, denn er befand sich unter den Opfern, die zu beklagen sind. Graf Waldemar von Drachenhain zeigte sich sehr bestürzt von dem Verlust seines Schwertführers und verkündete, daß Vorberg dennoch der drachenhainer Armee als Stützpunkt dienen werde.

Leckres Tatzelfelser Honigwerk,
versetzt Prophet und Berg !

Grausame Entdeckung in Kamlyn

Nachdem Priester und Novizen, sowie freiwillige Helfer des Heeres in die Stadt Kamlyn einrückten, muß sich ihnen ein grausames Bild offenbart haben. Der Offizier der Soldaten ließ uns folgenden Bericht zukommen: "Mein Baron, in tiefster Bestürzung muß ich Euch mitteilen, daß in der Stadt Kamlyn und den dazugehörenden Gehöften im Luchtenwald kein Mensch mehr lebt. Die Leute müssen qualvoll gestorben sein, denn auf ihren Gesichtern stand noch der Ausdruck des Schmerzes und die Leiber wiesen an vielen Stellen offene Wunden auf, die schon von Aasfressern, Fliegen, Raben und Ratten angenagt wurden. Die Menschen starben wo sie standen. Ich sah Menschen in allen Winkeln der Stadt mit Zeichen ihres Glaubens liegen. An einigen Mündern kann man sogar noch erkennen, wie sie in ihrer letzten Not versuchten, ihre Götter oder den Einen anzubeten. Fünfhundert Menschen, Herr Baron! Fünfhundert Menschen, die qualvoll an dieser Seuche starben! Herr, was haben wir nur getan, daß der Eine uns mit diesem Unglück straft?"
Die letzten Zeilen wurden undeutlich und mit zittriger Hand geschrieben. Wir glauben, daß wir uns glücklich schätzen können, daß wir, und wir sprechen jetzt für alle Ostarier nicht dieser Seuche anheim fielen oder auch nur die Opfer dieser Krankheit sahen.
Die in Kamlyn gefundenen Wertgegenstände oder Werkzeuge, sowie Gebrauchsgegenstände wurden beschlagnahmt und an Interessenten verkauft. Der Erlös aus diesen Verkäufen kommt dem Wiederaufbau der Stadt und der Gehöfte zugute. Auch werden Schäden, die durch die Seuche und den Krieg entstanden sind, durch diese Gelder wieder repariert. Wir hoffen damit im Sinne der Verstorbenen zu handeln.
Möge den Menschen Ostariens nie wieder ein solches Unglück widerfahren.

Am 11. Tag im 1. Saarka 88 n.d.E.
Thioderik von Wälsung, Baron zu Buchenfels,
Ritter und Herr von Wälsung

Wisset, Teemon !

Wir, Kalveram vom Norrland, Großmeister und Stimme des Ordens der Templer zu Ankur, erachten Euch für unwürdig, den Ehrentitel eines Großkreuzritters zu führen. Mit der Unverfrorenheit die Landesgebiete unseres Bruders im Glauben, seine Hochgeboren Herzog Uriel II., Landmeister Ostarien, Euer Eigen zu nennen, habt ihr Schande über Euch und Eure Familie gebracht. Der Bruch des Vasalleneides sei das schlimmste Verbrechen, welches sich ein Adliger zu Schulden kommen lassen kann. Die Vorwürfe, die Ihr gegen das ehrenwerte ostarische Herzogshaus erhebt, sind haltlos und unwahr. Diesen Verrat wollen und werden wir nicht tolerieren. Dato sei Euch das Privileg aberkannt, den Ehrenrang eines Großkreuzritters der Templer zu Ankur zu führen! Und so sei diese unsere Handlung eine Mahnung an alle, die Böses im Schilde führen.

Burg Wieselsteig, am 10. Tage des 3. Xurl im Jahre 88 n.d.E.
Kalveram vom Norrland
Großmeister der Templer zu Ankur
Landmeister Ligonii

Feierlichkeiten auf Burg Mahanel

Am 21. Tage des 1. Saarkamondes fand auf Burg Mahanel ein großes Fest zu Ehren der Göttin statt. Besonders stolz war Vogtin Maline darauf, daß nicht nur alle Hochgeweihten der Saarka anwesend waren, sondern sich auch Baronin Valeria von Calena die Ehre gab. Am darauf folgenden Tag gab die Vogtin bekannt, daß 147 ihrer Kriegerinnen den König im Kampf gegen die Ödländer unterstützen werden.

Neuer Inquisitor in Caspelbrunn

Seine Allerdurchlauchtigste Eminenz Edmond de la Cruz setzte vor zwei Monaten den ehemaligen Inquisitionsvikar Claudius Serenus als neuen Inquisitor in der Burggrafschaft Caspelbrunn ein. Nachdem sich Seine allerhochwürdigste Exzellenz (S.A.Ex.) nun in sein neues Amt eingearbeitet hatte, bat ihn unser Mitarbeiter Hartwig von Eckberg zum Gespräch:
H.v.E.: Eure allerhochwürdigste Exzellenz, man sagt Euch nach, Ihr hättet etwas andere Arbeitsmethoden als bei Euren Amtskollegen sonst üblich. Könntet Ihr Euch dazu ein wenig äußern?
S.A.Ex.: Nun ja, die Sache ist die, daß ich erkannt habe, daß Ketzertum und Hexerei auch ein Problem wirtschaftlicher Natur sind.
H.v.E.: Inwiefern?
S.A.Ex.: Welcher ehrliche Kaufmann wird schon in eine Gegend reisen, in der Hexen ihr Unwesen treiben oder Irrlehren verbreitet werden. Auch neigen Subjekte, deren Hauptbeschäftigung im Ausführen unheiliger Rituale besteht, dazu, keine Steuern zu zahlen, und welcher Steuereintreiber wagt schon, bei jenen das Nichtgezahlte einzufordern.
H.v.E.: Was habt Ihr dagegen unternommen?
S.A.Ex.: Im wesentlichen wird der entstandene Schaden wieder gut gemacht, indem nur die schlimmsten Delinquenten dem Feuer übergeben werden. Im Normalfall muß der Übeltäter eine empfindliche Geldstrafe zahlen.
H.v.E.: Heißt das, eine Hexe kann sich freikaufen und dann weiterhin ihren Machenschaften nachgehen?
S.A.Ex.: Nein, es ist vielmehr so, daß ein Delinquent der nicht zum wahren Glauben zurückkehrt, weiterhin regelmäßig Zahlungen tätigen muß, bis er abschwört. Die zu zahlenden Summen sind dem Vermögen des Unbelehrbaren angepaßt, so daß dies auch für reiche Ketzer schmerzhaft ist. Sollte der Verurteilte nicht mehr zahlen können, so muß er harte Zwangsarbeit leisten. Fast alle kehren nach so einer Behandlung zum wahren Glauben zurück.
H.v.E.: Das glaube ich gerne. Was hält Seine Allerdurchlauchtigste Eminenz von Euren Methoden?
S.A.Ex.: Der Großinquisitor läßt mich vorläufig gewähren. Schließlich ist das ganze ein interessantes Experiment und der Erfolg läßt sich in Dukaten berechnen.
H.v.E.: Fühlt Ihr Euch wohl in Caspelbrunn?
S.A.Ex.: Ein wenig kühl ist es hier manchmal. Ansonsten ist es aber ein schönes Fleckchen Erde, und die Burggräfin schätzt meine Arbeit, wo ich doch dafür sorge, daß ihr die Steuerzahler erhalten bleiben
H.v.E.: Eure Allerhochwürdigste Exzellenz ich wünsche Euch weiterhin viel Gelingen und danke für dieses Gespräch.
(S.A.Ex. erhebt sich und eilt davon.)
Äh..., würdet Ihr mir und den Lesern noch verraten aus welcher Gegend Heligonias Ihr stammt?...
(S.A.Ex. gibt keine Antwort, da er die Frage nicht mehr gehört hat.)

Baronin Tamara von Tlamana entführt!

Was sich ereignete, kann nicht genau gesagt werden. Baronin Tamara von Tlamana, ihre Schwester Leabell von Ardelun und Caradoc Borodin, Freiherr der Mark Südwall, waren auf ihrem Weg heimwärts nach Tlamana in ein Unwetter geraten und rasteten in einer Gaststätte nahe Betis. Sie wollten dort so lange verweilen, bis der Schneesturm sich legen würde. Was sich dann jedoch ereignete ist unfaßbar und schrecklich. Baronin Tamara von Tlamana wurde entführt. Ihre Schwester, Freiherr Borodin und ihre Garde machten sich sofort auf die Suche - doch ergebnislos. Es fehlt bisher jede Spur von ihr. Niemand versteht diese Tat, da die Baronin "eigentlich" keine Feinde hat, wäre da nicht die alte Fehde mit Carajon... Die Freiherrin von Ardelun ist außer sich vor Wut und schwört den Schurken Rache, sollte ihre geliebte Schwester nicht wieder unbeschadet zurückkehren.

Schreibmeisterin Burga Durinee

Höre Bösewicht, ich warne dich,

füge meiner Schwester ein Leid zu und du wirst es bis an dein Lebensende bereuen! Deine lächerliche Familie hat in der Vergangenheit schon genug Unheil über uns gebracht. Das Maß ist voll. Willst du dennoch mehr - dann komm...- Aber stelle dich auf eine Niederlage ein!
Freifrau Leabell von Ardelun.

Brief des Pagen Lionel de Rubjardin

Chere Maman, Cher Papa,
isch danke eusch ‘erzlisch für euren Brief den isch vor wenigen Tagen bekommen ‘abe. Isch ‘abe sehr viel erlebt in diesen ersten Wochen meines Austausch in Welzen. Isch bin sischer, isch werde zurückkommen als ein Page formidable. Isch will eusch berischten von eine Fest das ‘at stattgefunden vor wenige Tage. Es ist gewesen die ‘eligonische Adelstag, zu dem mein jetziger ‘err, Baron Beorric de Welzen, die gesamte ‘eligonische Adel empfangen ‘at. Es ‘at mir gefallen tres bien. Isch ‘abe auch besonders an diesem Festlischkeit einige Eigenarten in ‘eligonia gelernt.
Alors, wüßtet ihr zum Beispiel, das es in ‘eligonia gibt Weine die wert sind viele tausende Dukaten? Auf dem Festlischkeit wurden einige zu solsche Preise versteigert. Isch bin mir sischer es müssen sein edle Tropfen. Es wurden auch andere, mitunter tres seltsame Dinge, versteigert. Es ‘andelte sisch zu meiner Verwunderung aber bei jedem zweiten Versteigerungsobjet um ein Getränk alko‘olisch. Es scheint mir, das in ‘eligonia jede bedeutende Persönlichkeit ‘at ein eigene Marke. Eines dieser Getränke, es war ein biere und ein goldene Weizen, war so sehr beliebt das es sogleisch ein zweites Mal versteigert wurde. Isch werde eusch einige Objets aufzählen die versteigert wurden, damit ihr wisst was wertvoll ist in diesem Land: es gab eine Windel eines mir nischt bekannten Kindes, eine Kopfbedeckung eines edlen ‘erren, genauer gesagt war es eigentlisch eine petite Stoffstück, das Taschentuch einer unbekannten Dame die selbst der Versteigerer nischt gekannt ‘atte, eine ‘aarwuchsmittel das dem Ersteigerer ‘offentlisch viel Gluck bringen wird avec die Damen, ein kleines Drache das misch ‘at versucht zu beissen, eine Beule eines Ungetüms, ein ‘ufeisen ohne Pferd, ein bisschen Bart von eine altem Mann, sehr schöner Schmuck und Bilder, und natürlisch die Alko’ol. Es gab auch ein verfallenes Brief von die ‘elios, aber isch weiss nischt was das eigentlisch sein soll. Die Versteigerung war sehr lebhaft et man kann vielleischt auch die anwesende Adligen etwas einschätzen nach ihrem Ver’alten. So gab es einen Mann der versuchte den Angebot immer nur um einen Dukaten zu erheben, am Ende dann aber doch nischts bekommen ‘at. Fast wäre er dazu noch seinen ‘ut losgeworden. Dann gab es noch einen ‘erren und eine Dame die eigentlisch gar nischts ersteigern wollten, wie mir schien, sondern nur versuchten die Andere zu überbieten. Ein anderer ‘err schien ebendieser Dame imponieren zu wollen, indem er das von ihr Gespendete ersteigerte und ihr andere Objets zum Geschenk machte. Diese führte er auch fort durch die Minnewettbewerb, aber dazu später. Isch ‘abe jedenfalls ge’ört das er gewesen sein muss erfolgreisch in die Ende. Eine andere ‘err steigerte für fast alles, davon gab es sogar mehrere und isch fürschte für mansche es wird sein difficile zu bezahlen die Objets. Mansche Andere konzentrierten sich ‘auptsächlisch auf die, wie gesagt zu genüge vor‘andenen alko‘olische Getränke. Sogar einer meiner Freunde unter den Pagen steigerte mit, während isch die ganzen Objets dem Publikum zeigen musste. Da sind wir auch was isch eusch noch erzählen wollte. Baron Beorric de Welzen, der übrigens ein sehr netter ‘err ist,’atte natürlisch noch andere Pagen. Sie ‘iessen Van, Ruben, Salvatore et Marco. Die beiden letzten sind auch Austauschpagen, isch ‘abe sie aber kaum verstanden, sie ‘atten eine schrecklische accent.
Es gab auch eine Minnewettbewerb, mit sehr schönen Liedern und Gedischten, allerdings verstand isch vieles nischt, vor allem das vorgetragene Stück eines kräftigen ‘erren aus Anga‘eym. An eben diesem Wettbewerb ‘at auch ein Sänger teilgenommen für den Mann der dieser Dame so imponierte. Gewonnen wurde dieser Wettbewerb von einem Baron der auch ‘atte eine Wein für viele Dukaten ersteigert. Isch glaube aber nischt das dies einen Zusammen’ang ‘atte. Zuvor wurde der Baron zwar in einem Streit beleidigt, bei dem isch gar nischt verstanden ‘atte worum es ging, der andere Mann entschuldigte sisch aber angemessen, was misch ‘at sehr gefreut. Sie begruben danach ihren Streit dursch ein Ehrenfehde, das meint sie ‘aben getrunken um die Wette. Wir, das ‘eisst die Pagen, wollten auch vielleischt mitmachen, aber zuerst konnten wir die anzuminnende Madamme Jurrie nischt finden und dann ‘at es sisch ‘erausgestellt das es sisch gehandelt ‘at um neun Damen, die auch gebraucht ‘aben angemessen lange um sisch für eine Sieger zu einigen.
Irgendjemand wollte noch ein Duell ausführen, was sisch anscheinend als äusserst kompliziert erwies. Ob sie es letztendlisch zustande gebracht ‘aben, isch bin mir nischt sischer.
Eine sehr nette Dame ‘atte mir ausserdem erzählt das es bekommt ihr nischt gut, wenn bestimmte Personen an ihr vorüberge‘en. Als isch beschloss dem ‘erren Beorric von diese Krank‘eit zu erzählen isch ‘abe nur schallendes Gelächter von ihm und den Anderen empfangen. Isch ‘offe isch ‘abe nischt gesagt etwas Falsches. Isch finde es ist nämlisch gar kein so lustiges Wort. Aber wenn isch darüber nachdenke es stimmt, Ceridentum ist eine seltsame Name für eine Krank‘eit.
Der Tanz war sehr unter’altend, die Musikanten formidable. Auch die Tanzmeisterin, die isch sogar ab und an verstand, kannte sisch in ihrem ‘andwerk sehr gut aus. Am Ende bekam isch dann auch eine Möglischkeit zu tanzen, zum Glück störte es die adlige Damen und ‘erren nischt. Isch wurde verwunderlischerweise von einer sehr netten Dame zum Tanz aufgefordert. Es ist zwar soetwas bei uns zu ‘ause nischt möglisch aber das ist, wie isch finde, eine sehr zu empfehlende Eigen‘eit. Die Vermutung isch würde misch nischt zu tanzen trauen, konnte isch so natürlisch nischt ste‘enlassen und so kam isch noch eine Weile in den Genuss dieses Vergnügens, das sisch mitunter als garnischt so ungefährlisch erwies, der Boden war etwas glatt.
Ein vorgeführtes Theaterstück war auch sehr amüsierend, zumindest für die edlen Damen und ‘erren, isch verstand nämlisch nischt ein Wortspiel, von dem es sehr viele gab, wie mir scheint. Es wurden auch sehr viele Witze mit Schafen gemacht, isch werde Baron Beorric wohl demnächst einmal danach fragen müssen, welsche gesonderte Stellung dieses Tier in ‘eligonia ‘at.
Auf jeden Fall mir ‘at dieses Festlichkeit gemacht sehr viel Spass und ‘at gebracht sehr viel Erfahrung. Wenn die Zeit in ‘eligonia so weitergeht es ‘at sisch sischerlisch alles gelohnt. Schreibt doch bitte wie es den Austauschpagen von Baron Beorric bei uns zu’ause geht, es interessiert ihn sehr stark. Nachdem isch ihm eine Brief vorgelesen ‘atte sagte er, er ‘offe seine Pagen würden nischt unseren accent annehmen, aber isch bin mir sischer es war ‘umeur.
Alors, isch ‘offe das ihr bald zurückschreibt,

Euer eusch liebender, Lionel

Wo ein Wille ist, da ist ein Weg!

Fortführung der Aximistiliusstraße nach Gwolona (A 2 ) noch vor dem ersten Schnee fertiggestellt! Nur vier Monde sind seit der feierlichen Einweihung der Ersten Aximistiliusstraße durch Ihre Erlaucht Herzogin Walluma von Ostarien und Seiner Hochgeboren Prinz Leomar von Drachenhain vergangen, da ist schon die Fortführung ins Carajonische unter Dach und Fach. Seine Hochwohlgeboren Baron Herian von Carajon weihte die Straße eigens, via seiner Reise zum Adelstag nach Welzen, formell ein. Danach war die "A2" zur freien Befahrung für jederman (der sich`s leisten konnte) freigegeben.

Dem Leser ergebenster Diener, der Tatzelfelser Hofchronist,
Schillwunk- "die Feder" -Radeweyd, Gesell des Schreibmeisters und Archivars zu Burg und Land Tatzelfels Jeremias

Ein turbulentes Nachspiel

Der Adelstag auf Schloß Wulfenstein war vorbei und viele hohe Damen und Herren waren schon abgereist. Plötzlich hörten wir draußen Geschrei und Flüche: Während des Packens hatten sich unsere Wolfenfelder Troßleute und die von Darian in die Wolle gekriegt. Wahrscheinlich ging es um die vorschriftsmäßige Verwendung von Liebestränken. Jedenfalls kam es im Burghof zu einer wüsten Prügelei. Was dazu führte, daß die beiden Herrschaften wieder aufeinander losgingen und die lautstarke Auseinandersetzung sogar den Lärm im Hof übertönte. Da wir unsere hitzköpfige Baronin kennen, rannten Herr Griebenstein und ich nach oben, um Schlimmeres zu verhindern. Wir sahen gerade noch, wie unsere Herrin dem Grafen einen kräftigen Faustschlag versetzte und Dedekien zu Boden ging. Dann rauschte sie wütend aus dem Zimmer, wir natürlich hinterher. Ich stieß fast mit Nial Felsenhammer zusammen, der uns genauso wütend entgegen stapfte und brummte, dem Kerl müßten endlich Manieren beigebracht werden. Darauf verschwand er im Zimmer und schloß die Tür ab. Gleich darauf setzte ein heftiges Schneetreiben ein und beendete die Rauferei im Burghof.
Unsere Baronin möchte sich auf diesem Wege herzlich bei allen bedanken, die ihr beigestanden und geholfen haben, größeres Unheil zu verhindern, namentlich Freigräfin Arana von Sedomee und Fürst Nial Felsenhammer mit ihren Gefolgschaften.
Arianne Lomont, Landrätin von Korval

Großzügige Spende von Graf Dedekien

Um die Not zu lindern und die mutigen Mannen im Krieg gegen Teemooranien zu unterstützen, hat Graf Dedekien von Darian mehrere Ballen feinstes Tuch gespendet. Dies soll dazu verwandt werden, Waffenröcke für die ostarische Heimwehr zu fertigen. Außerdem entsendet er eine große Anzahl darianischer Spiele an die Helden der Front, damit diese sich die Zeit der Belagerung in den Saarkamonden vertreiben können.

Offener Brief an Baron Karr von Trisselbach

Die Beschimpfungen, die Ihr gegen Angharad Elanor ausspracht, waren zutiefst anstößig. Es geziemt nicht sich für einen Edlen, derartige Beleidigungen von sich zu geben. Auch wenn Angharad sich fehlleiten ließ, so ist dies noch lange kein Grund verbal ausfallend zu werden. Als Ritter des alten Kodex empfinde ich es als überaus verwerflich an eine Dame solche Worte zu richten und fordere Euch auf, solltet Ihr nur etwas Ehrgefühl besitzen, dies in Zukunft zu unterlassen.
Baron Sirium Silverhorn von Drackensteig,
Ritter des alten Kodex

Baronin von Drachenberg erläßt Ausweisungen

Während der Meister der Alchimie und Universitätsgelehrte Kalfin Mebaal sowie der Sohn des Parimawaldes Regald Borgan sich Ende des 1. Saarka in Escandra auf eine gemeinsame weite Reise in den Norden der Mittellande vorbereiteten, erreichte sie ein Bote aus Kalfins Heimatbaronie Drachenberg, in derer seine Eltern ein kleines Lehen ihr Eigen nennen. Der Bote überbrachte den beiden wohlangesehenen Personen, eine davon gar adeligen Standes, Dokumente aus der Hand von Baronin Richilda von Drachenberg. In diesen verfügt sie die sofortige Ausweisung von Meister Kalfin, Sohn eines ihrer Lehensmänner, und des freien Gemeinen Regald aus ihrer Baronie. Bei Rückkehr entgegen ihrer Verfügung bedroht sie beide mit Gewahrsam. Meister Kalfin entzog sie zudem sämtliche Heliosbriefe, wobei sich dieser jedoch gewiß ist, nie einen solchen aus ihrer Hand erhalten zu haben. In den Dokumenten gibt ihre Hochwohlgeboren auch an, Graf Waldemar von Drachenhain über diesen unerhörten Vorgang in Kenntnis gesetzt zu haben, was jedoch ernstlich bezweifelt werden darf.
Erste Vermutungen über den Grund der Ausweisungen gehen in Richtung des religiösen Eifers der Baronin, seit diese von einer Saarka-Geweihten zum Ceridentum konvertiert ist. Es ist zur Zeit noch unbekannt, ob weitere untadelige Bürger oder Adelige Heligonias, die sich nicht zur ceridischen Kirche bekennen, von dieser Maßnahme betroffen sind. Unbesehen davon scheint dieses unerhörte Handeln der Baronin ein weiterer herber Verstoߧ gegen den königlichen Religionsfrieden zu sein, deren Häufung in letzter Zeit Anlaß zu ernstlicher Sorge gibt. Es gilt aber dafür als gewiß, da§ sich Meister Kalfin diesen Verstoß gegen heligonisches Recht, seinen Stand und seine Position nicht ohne Widerspruch hinnehmen wird.
Fangrin, Schreiberling an der
Hohen Königlichen Universität zu Escandra

Kunstaustellung in Bornburg

Groß war die Überraschung der Bornenburger, als die Fürstbischöfliche Hofkanzlei am frühen Morgen des 21. des 1. Saarka die Eröffnung der ersten Friedländischen Kunstaustellung bekanntgab. Es herrschte Aufregung in der Fürstbischöflichen Residenzstadt, gab es doch das Gerücht, daß seine allerdurchlauchtigste Majestät höchst persönlich zu den Eröffnungsfeierlichkeiten erscheinen würde, die am 27. des 1 Saarka stattfanden. Die Straßen der Stadt waren mit Blumen geschmückt, einigen Häusern wurde ein neuer Anstrich verpaßt und von dem prächtigen Kavelin Palast wehten die Fahnen Friedlands.
Am 26 des 1. Saarka trafen dann die ersten erlauchten Gäste ein. Graf Waldemar von Drachenhain, Herzogin Walluma von Ostarien mit großem Gefolge und der inzwischen enge Freund des Fürstbischofs Graf Dedekien von Darian. An die Freigräfin von Sedomee ging nach Aussagen der Fürstbischöflichen Hofkanzlei wegen Diplomatischer Unstimmigkeiten keine Einladung. Groß war die Bestürzung jedoch, als am späten Abend des 26. bekannt wurde, daß seine allerdurchlauchtigste Majestät, zu den Eröffnungsfeierlichkeiten nicht erscheinen würde. Trotz dieser prekären Situation begannen die Feierlichkeiten in den Morgenstunden des 27. Tages im 1. Saarka mit einer großen Heerschau. Fünf der 7 friedländischen Garderegimenter, sowie einige Bornenburger Landwehrregimenter zogen im ostarischen Paradeschritt an der Ehrentribüne des Fürstbischofs vorbei. Herzogin Walluma zeigte sich sichtlich beeindruckt. Nach diesem Schauspiel friedländischer Militärmacht, das bis zum frühen Mittag ging, wurde zur großen Freude des Grafen von Darian der erste Ogedenschrein Friedlands vor den Stadtmauern Bornburgs, im friedlichen Beisammensein von ceridischen und ogedischen Adligen eingeweiht. In seiner Rede "Wider der Engstirnigkeit", ermahnte seine durchlauchtigste Eminenz die Anwesenden die extremistischen religiösen Strömungen innerhalb ihrer Länder gezielt zu bekämpfen und sich von den falschen religiösen "Führern" und Heilsbringern zu trennen, den ersten Schritt in dieser Hinsicht machte wohl seine Eminenz selbst. So wurde dem ehemaligen Baron Teemon von Hohenforingen der Titel des " Bewahrers des ceridischen Glaubens" aberkannt. Dann kam es zu jenem Ereignis das wohl zu einem Meilenstein in der heligonischen Geschichte wird. In einem gemeinsamen Götterdienst gedachten die anwesenden Adligen des schrecklichen Massakers zu Terrek, auch die Nacht der langen Messer genannt. In der Nacht vom 8. auf den 9. des 3. Helios überfielen teemoranische Ceriden die kleine ogedische Stadt Terreck und ermordeten alle Ogeden. 750 alte und junge Menschen, darunter 138 Kinder, fanden unter grausamen Umständen den Tod. Nach dieser bedrückenden Zeremonie, die viele zu Tränen rührte, kam es endlich am späten Nachmittag zu der feierlichen Eröffnung der Friedländischen Kunstaustellung. Herzogin Walluma von Ostarien oblag es, das goldene Band am Portal des Prinz-Jaropolk-Palastes zu durchtrennen. Kunstwerke von erlesenem Wert waren hier zu begutachten: die Gräflich Drachenhainer Jagdwaffenaustellung, kostbare Prunkvasen und Statuen aus der Zeit des Reichsgründers König Corenus I, Leihgaben seiner allerdurchlauchtigsten Majestät Helos Aximistilliu, das goldene Corbeille und das prachtvolle Tafelbesteck des ersten Herzogs von Ostarien, Rolo I, kunstvoll geknüpfte Wandtepiche aus Darian, Ölgemälde aus der Zeit des König Sedorhan, feinster Schmuck der Herzogin Caliane von Sedomee, heute im Besitz des Grafen Dedekien von Darian. Höhepunkt war jedoch der Kronschatz des letzten Großfürsten von Ostsuran, Jaropolk XV, welcher sich heute im Besitz des Fürstbischofs von Friedland befindet. Im großartig angelegten Garten des Prinz- Jaropolk-Palastes wurden einige Kunstwerke der heligonischen Frühkultur gezeigt. So gibt es heutzutage noch eine heligionische Frühkultur, die bis heute erhalten blieb; die Angaheymer. In seinem Buch " Gott erschuf die Menschen und vergaß dabei die Angaheymer" versucht der ceridische Hilariusit Magister Carolus Darwinus zu beweisen, daß nicht alle Menschen von Gott erschaffen wurden. Seiner Theorie nach, ist der Angaheymer ein natürlicher Nachkomme des Adipositas robustus, auch Schlangenkammaffe genannt. Der Angaheymer weist in der Regel einen kleinen Körperwuchs und eine gebückte Haltung auf. Der ausgeprägte Unterkiefer, der massive; aber flache Hirnschädel und die ungewöhnlich breiten Jochbögen; sowie der mächtige Überaugenwulst, unterstreichen die Verwandschaft mit dem Adipositas Robustus. Der Angaheymer verständigt sich mit Grunzlauten, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Urdrachenhainschen Dialekt haben. Scholaren des Fürstbischöflichen Domlizeums zu Bornenburg errichteten im Rosengarten des Prinz-Jaropolk-Palastes eine typische Angaheymer Behausung. Neben der Erdhöhle waren auch Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände dieser Frühkultur zu besichtigen. So weisen die primitiven Angaheymer Steinbeile und Holzspeere eine erstaunlich hohe Qualität auf. Der Angaheymer Isckie, ein stark alkoholisches Getränk, erfreut sich in ganz Heligonia als Abführmittel größter Beliebtheit. Selbst hartnäckige Verstopfungen, wie der gefürchtete Brazfurter Darmverschluß, sind damit leicht zu kureren. Zur Freude der Bornburger Kinder gab es eine tägliche Fütterung der zwei lebenden Angaheymer Exemplare. Das Männchen Nille Schlammkrauler und das Weibchen Sefine Felsknacker wurden jedoch nach Beendigung der Friedländischen Kunstaustellung am 30. Tage des 1. wieder in die Freiheit entlassen.
Sigismund von Pfauensieg,
Unterkanzleirat der Fürstbischöflichen Hofkanzlei

Heilige Miliz auf dem Weg in die Baronie Tagil

Auf dem großen Adelstag der Mitte des 1. Saarka in der Baronie Welzen stattfand, kam es zu einer folgenschweren Auseinandersetzung zwischen Baron Angus von Tagil und dem Fürstbischof von Friedland. So wurde der Baron von Tagil vor ein Tribunal gestellt, in dem er sich wegen bösartiger Beleidigung eines höhergestellten Adligen verantworten mußte. Graf Waldemar, der dem Tribunal vorstand, ermahnte den Baron von Tagil seine Schuld zu bekennen und ordnete an, daß der heißspornige Hochlandbaron Abitte leisten mußte und sich vor dem versammelten heligonischen Adel für seine Entgleisungen gegenüber seinem Sohn entschuldigen sollte. Von einer weiteren Strafe gegenüber seinem Baron sah der alte Graf jedoch ab. Der junge Fürstbischof zögerte anfangs und wollte sich mit dem milden Urteil seines Vaters nicht zufriedengeben, willigte jedoch schließlich ein und beugte sich somit dem Wunsch seines erlauchten Vaters. So sollte man meinen, daß der ehemalige Führer des Ogedenbundes der Order seines Lehensherren folgen leistn würde, dem war jedoch nicht so. Im großen Saal der Burg Wulfenstein kam es dann zu jener schändlichen Tat. Voller Wut ob des Urteils, warf der Baron zu Tagil dem Fürstbischof von Friedland den Fehdehandschuh entgegen. Der Kronvogt von Welmerena Sigbert Freiherr von Albang, Großsiegelbewahrer von Friedland, sprang ein, um die Ehre seines Herrn zu verteidigen. Über den Ausgang des gegen Abend ausgetragenen Duells ist mir leider nichts bekannt. Am 29. des 1. Saarka erreichte die Schreibstube eine Depesche mit folgenschweren Inhalt, in der seine Durchlauchtigste Eminenz erklärt, daß der Berater des Barons von Tagil, ein gewisser Kariss, der Hexerei und der Ausübung von destruktiver Magie angeklagt ist. Der Inquisitor Juan Carlos de Corti wurde mit der Untersuchung des Falles beauftragt. Dieser wird mit seinem Geleitschutz von 4 Bannern heiliger Miliz voraussichtlich Mitte des 2. Saarka in Tairngire eintreffen. Beunruhigender ist jedoch, daß sich der Fürstbischof von den Zugeständnissen, die er der Freigräfin vn Sedomee als Sprecherin des Ogedenbundes, auf dem Adelstag gegeben hat, distanziert. So wurde unter anderem über den Abzug der Heiligen Miliz in der Baronie Drachenberg und über das gemeinsame Vorgehen von Ceriden und Ogedenbund gegen heligonische Bürger, welche sich gegen das Königliche Gebot der Religionsfreiheit vergehen, gesprochen. In einer Rede die der Fürstbischof von Friedland am 8. des 2. Saarka im Augustinus Dom zu Ankur hielt, erklärte er "Eine Militärische Präsenz der heiligen Mutter Kirche in den südlichen Gefilden meines geliebten Heimatlandes Drachenhain ist zu unserem größtem Betrübnis noch immer notwendig. Auch die Gegenwart derselben in Jolbruck ist überaus wichtig, denn nur so kann der Schutz der ceridischen Bevölkerung Drachenhains garantieren zu können."
Der seidene Faden, an dem der Friede zwischen Ceriden und Ogedenbund hing scheint nun endgültig gerissen zu sein.
Ludmilla von Huldrig, freie Berichterstatterin des Heliosboten

Hinrichtungen in der Kronvogtei Welmerena

Auf Geheiß seiner Hochwohlgeboren des Kronvogtes von Welmerena, Freiherr Sigbert von Albang, wurden folgende Bürger des ehemaligen Thanats Helgedat des Landesverrats für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Jenes verstockte Gesindel schmähte wider dem neuen friedländischen Adel.
Hier sey nun genannt das Verzeichnis der Aufrührer, so zu Albang mit dem Schwert gerichtet und hernach verbrannt worden seien. Im ersten Brandt vier Personen: die Lieblerin, die alte Anckers Witwe, der Tungersleber, ein Spielmann, sowie die Kulerin. Im zweiten Brandt 9 Personen: der alte Wagner Wunth, der alte Hofschmied Ranzer, der Silberhannes, ein Spielmann, ein vortrefflich Musikus vocaliter und instrumentaliter, der Wirt "Zum braunen Hirsch", ein fremder Knab von 17 der Jahren, ein reicher Büttner, zween der Fuhrknechte, sowie des Rathsherrn Sohn Turgal.

"Ein Königreich für den Meth aus dem schönen Tatzelfels !"
K.H.A.III.

Tragisches Unglück in der Baronie Watzgenstein

Wie der Heligonischen Schreibstube mitgeteilt ereignete sich in der Nacht vom 31. des 1. Saarka auf den 1. des 2. Saarka ein folgenschweres Unglück. Die Schwester des Eduard de Lyroe Baron von Watzgenstein, Comtesse Janette de Lyroe, stürzte vom Bergfried des Stammsitzes der Burg Sydarburg. Gerüchteweise soll es sich dabei um kein Unglück oder den erwählten Freitod handeln, waren doch die zierlichen Hände der hochedlen Dame gefesselt, als man ihren übel zugerichteten Körper im Burghof auffand. Auch munckelt man im Volk, daß die fürstbischöfliche Evidenzkammer an dieser Tat nicht ganz unbeteiligt gewesen sein soll.
Der Baron und Landesvater von Watzgenstein hält sich derzeit in der Burggrafschaft Caspelbrunn auf. Groß soll der Schmerz und die Trauer des Barons sein, die ersten Kondolenzschreiben friedländischer Barone sollen bereits bei ihm eingetroffen sein.

Baron Karr stürmt mit nahezu 1500 Mann Teemooranien!

Nachdem seine Hochwohlgeboren Karr von Trisselbach nun in Soltran sein Heer vereint hatte, ließ er folgende Worte über seine Soldaten im Feldlager erschallen:
"Höret, höret Ihr Ceriden, Ihr Freien Heligonias! Es geht an über den zu richten, der uns allen Schrecken und Qualen verspricht. Wir nehmen diese Rede ernst, ja im Moment mag er schwach sein - jedoch warten wir ab, wird Teemon, die Aaskrähe, wieder bei Kräften sein und niemand wird ihn aufhalten können! Deshalb sage ich euch; Laßt uns die Sache jetzt zu Ende führen! Der Eine will es! Er wird uns Schwert und Schild sein, gegen die Buhlen des Daimon, Teemon und sein Hexenwaib Angharad, die Verderbende. Der Eine führten uns Beweise genug auf. Wir werden obsiegen mit Hilfe des Einen, und ich schwöre bei allem, was mir Lieb und heilig ist, wenn ich zurückkehre in das schöne Trisselbach, dann werde ich dem Einen ein Haus bauen, wie es das Königreich noch keines gesehen hat, dem Einen zum Dank, ebenso zu Seiner Ehr und zum Zeichen Seiner Macht. So sei es! Und nun höre du zu Teemooranien, beuge dich und ich verspreche dir einen schnellen Tod. Karr der Jäger ist zurückgekehrt, um dir Verräter, das Wort des Einen zu bringen, das da heißt Untergang!"
Mit diesen Worten stürmten die wackren Trisselbacher das vogelfreie Land in Richtung Teemburg...
Danward Hedewin

Eine Frage der Ehre?

Es scheint keinen heligonischen Adelstag zu geben, an dem nicht irgend jemand vergißt, wie man sich zu benehmen hat. Doch diesmal war ich selbst dabei und Zeuge einer ungeheuerlichen Begebenheit. Es war ja im vorhinein schon klar, daß auf Burg Wulfenstein Gäste von zweifelhaftem Ruf und Benehmen erscheinen würden, aber daß es zu solchen Ärgernissen kommen würde, war nicht abzusehen. Natürlich kamen die Ceriden mit Pomp und Radau. Wer nichts im Hirn hat, muß ja wenigstens mit den Stiefeln knallen können. Und wer sich im Hof mit lächerlichen Exerzierübungen in Szene setzen muß - naja, lassen wir das. Überhaupt will ich nicht auf allzuviele Einzelheiten eingehen, als da wären mehrfache Verletzungen des Gastrechtes, unsinnige Duelle und dergleichen mehr (an dieser Stelle möchte ich allerdings den Baron von Tagil zu seinem Sieg beglückwünschen, wenngleich er diesen wohl kaum in die Reihe seiner Ruhmestaten aufnehmen kann, denn es dürfte keine Kunst sein, gegen einen friedländischen Ceriden zu gewinnen!). Auch ds rüpelhafte Benehmen der Garde will ich übergehen. Aber eines kann ich nicht hinnehmen, und das ist die Beleidigung Seiner Allerdurchlauchtigsten Majestät, des Königs! Wenn Seine Impertinenz, Edmond de la Cruz, nicht den Anstand besitzt, aufzustehen, wenn das Glas auf den König erhoben wird und ebenso alle seine Vasallen, dann haben diese Leute weder auf einem heligonischen Adelstag noch überhaupt beim heligonischen Adel etwas zu suchen. Das ist das Benehmen des niedersten Pöbels, und als das haben sich diese Friedländer erwiesen. Ich trenne hier mit Bedacht Friedländer und Ceriden, denn es gibt aufrechte und tapfere Männer in Heligonia, die Ceriden sind, zum Beispiel die Barone von Drackensteig und Brassach. Und ich weiß, daß es auch in Friedland den einen oder anderen gibt, der Anstand und Sitte besitzt, auch wenn er vielleicht zu feige ist, dem Willen Edmonds zu trotzen. Aus diesem Grunde will ich auch keine Namen nennen, aber ich werde dennoch nicht vergessen, wer dem König Loyalität zeigte und wer nich! Diese Beleidigung unseres geliebten Königs muß gesühnt werden, und ich bin sicher, die Götter werden diese Ruchlosigkeit nicht ungerächt lassen. Heligonia kann ich nur raten: Baut einen Zaun um Friedland und laßt keinen mehr heraus!
Marvenna von Drachenstein, Hofbardin zu Welzen

Altes Rebenhainer Volkslied wiederentdeckt

Schnell sprach es sich in ganz Heligonia herum, daß der edle Baron Krator von Rebenhain den Minnewettstreit zu Ehren der hohen Damen auf Burg Wulfenstein in der Thaler Baronie Welzen gewonnen hatte. Dies gelang ihm wider aller Erwartungen, waren seine Mitstreiter doch so fähige Barden wie der bekannte Cestric oder der Sänger von Lautenschlag. Seine in der Eile mit Herzblut geschriebenen Gedichte rührten die Herzen der Damen jedoch so sehr, daß er am Ende verdient unter dem Jubel der Festgäste zum Sieger gekürt wurde. Am Abend stellte Baron Krator noch seine für einen Rebenhainer Herrscher eigentlich selbstverständliche Trinkfestigkeit unter Beweis, als er einen Streit mit einem Niederlormarker Edlen nicht auf Schwerthiebe, sondern auf geleerte Becher austrug und gewann. Dabei kamen allerlei edle Tropfen aus heligonischen Landen zur Verwendung, wie das milde Rebenhainer Rebenblut oder der trockene Rothenberger Burgbuckel aus der Baronie Tolens zu Thal. Diese zwei Taten so kühn vollbracht veranlaßte die BürgerRebenhains, in ihren Erinnerungen nach Liedern zu suchen, die jene Leistungen angemessen besingen könnten. Entsprechendes wurde leider nicht auf Anhieb gefunden, und bis zur Neudichtung eines Baron Krators Taten gerechten Liedes werden wohl noch einige Tage ins Land ziehen. Wohl fand man aber ein sehr altes Lied, noch aus der Zeit, als Rebenhain eine eigenständige Grafschaft war, bis es vor langer Zeit (vielleicht wegen der im Lied besungenen Ereignisse) als Baronie unter die Herrschaft der Grafschaft Drachenhain gelangte .Es dauerte nur kurz, bis das Lied auch über die Grenzen Rebenhains getragen wurde, und so erreichte es auch mich, der ich mich in Escandra gerade auf eine lange Reise mit Meister Kalfin in die nˆrdlichen Reiche der Mittellande vorbereitete. Um dieses Lied allen bekannt zu machen, habe ich es bei einem abendlichen Wirtshausbesuch für den Boten aufnotiert.

==Das war der Graf von Rebenhain

Das war der Graf von Rebenhain,
mit Gütern reich beglückt,
der hat des Winzers holder Maid
zu tief ins Aug geblickt.
Doch als er ihr die Lieb gestand,
lacht sie ihm ins Gesicht;
der Graf ritt tief gekränkt nach Haus
und mied des Tages Licht.
|: Und er saß und vergaß
in seiner Burg am Jolborn
seinen Schmerz, denn das Herz
tröstet Rebenhainer Wein. :|

Wohl sieben Jahre saß er so
geschieden von der Welt
und gab für Rebenhainer Wein
hin all sein Gut und Geld;
wohl vierzig Güter gab er hin
für edles Rebenblut,
und als das letzte Jahr verging,
ging auch das letzte Gut.
|: Also saß und vergaß
er in der Burg am Jolborn
seinen Schmerz, denn das Herz

tröstet Rebenhainer Wein. :|

Aufgezeichnet zu Escandra im 1. Saarka des Jahres 25 n. A. III
Regald Borgan, Sohn des Parimawaldes
Die königliche Tafelrunde gibt bekannt :


Senke von Corwall wieder in buchenfelser Hand!

Nach dem ersten erfolgreichen Feldzug gegen Teemooranien wurde die Senke von Corwall, trotz heftiger Widerstände, von königlichen Truppen eingenommen. Für seine großzügige Unterstützung möchten wir Thioderik von Wälsung, Baron von Buchfels, danken, indem wir ihm bis auf weiteres die Verwaltung der Senke von Corwall überantworten.

Im Auftrag der königlichen Tafelrunde,
Finian Sonnenklinge von Thardanus,
Ratgeber seiner allerdurchlauchtigsten Majestät,
Gründer der Tafelrunde,
Reichsritter von Heligonia,
Freiherr von Südescandra

Baubeginn am 1.Tag des 1. Poëna

Wider aller Erwartungen im Volk ist es nun wieder soweit. Denn unser neuer Lehensherr, Finian Sonnenklinge von Thardanus, Sohn des gerechten Theoderich, eifert nun all seinen Ahnen nach, indem er sich mit dem Bau eines Lustschloßes ein Denkmal zu setzen sucht. So wurden am 1. Tag des 1. Saarka Architekten aus dem In- und Ausland eingeladen, um ihre Entwürfe zu präsentieren. Besonders beeindruckt zeigte sich unser Lehensherr von den Vorschlägen eines gewissen Leonardo da Pinchi, den er zudem mit dem Ausbau der lauenburger Werft beauftragte. Für die Grundsteinlegung ist der Tag des Poënafestes vorgesehen.

Ernennung und Auszeichnung

Am 12. Tag des 1. Saarka wurde Maligor von Thardanus am königlichen Hofe zu Escandra im Beisein seiner allerdurchlauchtigsten Majestät zum Heliosritter geschlagen. Ferner überreichte König Helos Aximistilius Tertius ihm für seinen Heldenmut und seine außergewöhnliche Tapferkeit im Kampf gegen die Ödlande den heligonischen Tapferkeitsorden.
14. Tag des I. Saarka 25 n. A. III

Frohe Kunde aus der Baronie Brassach und dem Norrland

Wie ein Bote vom Hofe Kalveram vom Norrlands unlängst die Schreibstube in Kenntnis setzte, freut man sich in der nordöstlichsten Baronie Ostariens über die zukünftige Geburt eines Stammhalters: Der Leibarzt der Familie konnte zur Freude der Familie und des gesamtes Landes feststellen, daß sich Baronin Lenia in glücklichen Umständen befindet. Grad in den doch eher dunklen Tagen seit dem ersten Angriff der Ödländer auf die Baronie Brassach ist dieser Umstand ein ersehnter Lichtschein am Himmel. Mit der Geburt des Kindes ist voraussichtlich im dritten Helios des Jahres zu rechnen. Von reisenden Händlern war zu erfahren, daß der Adel in Brassach Wetten auf das Geschlecht des Kindes abschließt. Die Geburt eines Sohnes und somit eines direkten Erbens wird momentan allgemein favorisiert und entspricht sicherlich dem Wunsche des Herrscherhauses.

Die momentane Lage in der nordöstlichsten Baronie Ostariens

Nachdem die ersten kühlen Monate des Jahres achtundachtzig nach der Erleuchtung viel Unruhe und Unfrieden in die Baronie Brassach getragen haben, scheint die Lage im zweiten Saarka doch einigermaßen ruhig zu sein. Derweil unterrichtete ein Bote des Barons von Brassach, Kalveram vom Norrland, die königliche Schreibstube, daß die Angriffe der Ödländer mit zunehmender Kälte und möglicherweise durch die Aktivitäten in Dunkelstein an Heftigkeit eingebüßt haben. Nach dem Fall der brassachischen Stadt Danar am dreißigsten Tage des dritten Xurl, wurde kein größerer Angriff unternommen, um die heligonischen Verteidiger weiter in die Defensive zu drängen. Lediglich von einzelnen Scharmützeln und vereinzelten Aktionen kleinerer Ödlandeinheiten im Hinterland der Hohenmark sei zu berichten. So haben in den dunklen Nächten der letzten Wochen kleinere Rotten Ödlandkrieger einzelne Gehöfte am Rande der Felsengruppe Hohenmark angegriffen und zerstört. Diverse feindliche Einheiten wurden allerdings von gemischten Patrouillen us brassachischer und drackensteiger Reiterei sowie Verbänden der Templer zu Ankur auf frischer Tat bei ihrem Unwerk ertappt, gestellt und geschlagen. Auch haben verstärkte Späheinheiten desöfteren feindliche Beobachter überrascht und überwältigt. Leider brachten die Verhöre der gefangenen Ödländer so gut wie keinerlei Informationen über die Absichten und die genau Stärke der Eindringlinge.
Nachdem in den letzten Wochen weitere heligonische Truppen zur Verstärkung in Brassach eingetroffen sind, wurden die angeschlagenen Einheiten in die Reserve genommen und durch frische Truppen entsetzt. Auch sind einige Umgruppierungen vorgenommen worden. Ein größeres Kontingent der Söhne des Lichtes, die der Reichsritter Finian Sonnenklinge auf Befehl des Königs zur Verstärkung der Verteidiger in die Baronie Brassach entsandte, haben sich dem Feldlager vor Bastien angeschlossen. Die unter dem Befehl Hadebrands von Grauburg kämpfenden Truppen der Templer zu Ankur wurde derweil in die Stadt Jevo beordert. Die drackensteiger Truppen, die seit den ersten Tagen des Ödlandkonfliktes Seite an Seite mit ihren brassachischen Freunden kämpfen, wurden nach dem Fall Danars zur Verstärkung ebenfalls an die Ostflanke der Front verlegt. Der brassachische Kriegsrat ist sich sicher, daß die Mannen Siriums, die ihre Tapferkeit schon bei vielen Gelegenheiten bewiesen haben, auch weiterhin treu und wacker dem Feinde gegenübertrten werden. Insbesondere der Anführer der drackensteiger Reiter, Freiherr Belgarion, genießt größte Sympathien im brassachischen Volke.
Generell werden zur Zeit sämtliche Städte am Frontverlauf befestigt und für eine andauernde Verteidigung vorbereitet. An der Ostflanke hat man insbesondere die Befestigung der Stadt Jevo verstärkt. Auch in der Hauptstadt richtet man sich auf einen wohl im Frühjahr beginnenden Angriff ein. Arnacher Katapulte und Ballisten wurden entlang des Nordwalls postiert, um im Fall der Fälle, Tarnam zu verteidigen. Flüchtlinge werden nachwievor weiter gen Süden geleitet oder mit der Fähre bei Jevo über den Brassach ins momentan sichere Norrland gesetzt.
Erneut lassen die Werber aus Brassach überall verkünden, daß weiterhin Bedarf an Spähern und Waldläufer vorherrscht, so doch die Rekrutierung dieser spezialisierten Recken nur schleppend vorangeht. Anscheinend trauen sich nur wenige Mannen, der Gefahr im Norden Heligonias ins Auge zu sehen. An dem Sold mag es wohl nicht liegen, denn in Brassach werden diese Berufe geachtet und überdurchschnittlich vergütet.

Werte edle Damen und Herren Heligonias:

Wir, Herzogin Walluma von Ostarien, waren überaus angenehm überrascht, als Uns mitgeteilt wurde, welcher Erfolg der Versteigerung zu Gunsten der Kriegsopfer Ostariens, beschieden war. Unserer besonderer Dank gilt all denen, die bereit waren persönliche Wertgegenstände für die Ersteigerung zu erbringen. Ebenso möchten Wir Uns an dieser Stelle an die großzügigen Käufer wenden und ihnen auch im Namen der gesamten notleidenden Bevölkerung von Ostarien danken. Ein Großteil der stattlichen Summe wurde bereits an die Baronien, die am ärgsten unter dem Krieg leiden, weitergeleitet. Doch auch Unsere geliebte ceridische Kirche sollte ihren Anteil erhalten. Daher haben Wir den Orden der Pretorusianer für seine aufopfernde Hilfe großzügig bedacht. Die verbliebenen Mittel werden einstweilig von der "Herzogin Walluma Stiftung" verwaltet, bis sie benötigt werden. Doch schon bald sollten sich Unsere Tränen der Rührung über die Großherzigkeit in solche der Trauer und des Zorns wandeln. Am 25. Tage des 2. Saarka überbrachte Uns ein Bote eine gar erschröckliche Nachricht aus der Baronie Oraneck. Darin wurde vermeldet, daß sich die Truppen des Barons nicht wie von Uns angewiesen verhalten. Gar Gegenteiliges ward zu hören: Baron Shirkon Sherendil weigert sich seine Truppen gen Teemooranien zu befehligen. Trotz eindeitiger Absprache zwischen Unserem Generalzeugmeister, Baron Jareck von Jolberg, und dem Baron von Oraneck hält Letzterer seine Zusagen nicht ein. Der noch für diesen Mond geplante Einmarsch in die Provinz Lodenburg können Wir somit als gescheitert ansehen. Ein von Uns sofort entsandter Bote nach Yllmar, der dem Baron eine Erklärung abverlangen soll, ist noch nicht zurückgekehrt. Möge Uns der Eine beistehen, daß es sich hier nicht um den selben, gemeinen und böslichen Verrat wie beim ehemaligen Baron von Teemooranien handelt.
Herzogin Walluma von Ostarien
Der Winter in Dunkelstein

"Vater, Vater, sie sind da! Mehr als ich je gesehen habe!" - "Wer denn um Himmels willen? Kannst du nicht einmal das Holz aus dem Schuppen holen, wie man es dir aufgetragen hat?" - "Soldaten. Sie werden von edlen Rittern, in glänzenden Rüstungen und auf stolzen Rössern angeführt. Wie in den alten Geschichten, und der alte Forkel hat gesagt, daß sie eine undurchdringliche Schlachtreihe vom Jolborn bis nach Arnach errichten wollen!" - "Wer hört schon auf den alten Forkel. Wir werden alle im Haus bleiben, bis die Soldaten vorbeigezogen sind. Laßt uns zum Einen beten, daß sie uns Rettung bringen!"...

...Die Nacht verbringen wir dicht ums Feuer gedrängt. Zum Glück fällt kein Schnee. Nur ein kalter Wind weht von Norden heran und läßt mich erschaudern. Morgen wird unser Trupp weitere Bäume schlagen. Außer uns ziehen noch viele andere im Jolforst umher, um Baumaterial für die Palisaden und Lager zu besorgen, die entlang des ganzen Feldbaches errichtet werden. Sie sichern die Bauarbeiten mit Bogenschützen, und wenn doch mal ein größerer Haufen Ödländer angreift, dann eilt ein größerer Teil des Heeres zur Hilfe, der speziell für solche Zwecke bereitsteht. Das hat bisher immer geklappt. Einmal war es sehr knapp: Da war ein kleineres Heer der Invasoren nahe des Jolborns, aber außer Reichweite unserer Schiffe, daran, mit einer Behelfsbrücke den Feldbach zu überqueren. Die Späher hatten schon von deren Aktivitäten berichtet, das ganze Heer hätte aber niemals rechtzeitig den Ort erreichen können. Außerdem war beobachtet worden, daß auch bei Eiswalden größere Haufen des Feindes umherzogen. Wir hätten also riskiert, aß unser Hauptlager bei Feldbach, schutzlos zurückgelassen, dem Feind in die Hände fiel. Der Baron von Drackensteig, Anführer der Kavallerie, war nur mit unseren Reitern dem Feind entgegengeeilt und eingetroffen, als die Ödländer begannen über den Fluß zu marschieren. Die Unseren warteten, bis etwa die Hälfte der Gegner übergesetzt war und begannen dann ihre Attacke. Unter dem Kommando des Roßmarschalls, der selbst in der ersten Reihe focht, wurden die Feinde in den Fluß getrieben. Zwar konnten sich viele der Ödländer in Sicherheit bringen, dennoch war dieser Tag unser erster bedeutender Sieg über die so zahllos scheinenden Horden. ...

..."Euer Hochwohlgeboren, es scheint sich bestätigt zu haben, was Ihr vermutet habt. Die Ödländer können jetzt im Winter keine größere Armee versorgen. Darum hatten wir es bisher immer nur mit kleineren Haufen des Feindes zu tun. Ich möchte nicht wissen, wie es im Sommer wird, wenn sie wieder mit voller Stärke vorwärts stürmen können." - "Ich weiß Hochwürden, wir haben jetzt schon kaum genug Leute, um unsere ganze Front halten zu können, und der Hunger im Volk wird von Tag zu Tag größer. Aber das sind die Mißstände, über die zu sprechen wir hier zusammengekommen sind." - "Gerade im Westen ist ein offensichtlicher Schwachpunkt. Wir können das Hauptlager nicht weiter Richtung Jolborn verlagern, da sonst im Osten eine Lücke entstünde. Sollten die Feinde es schaffen, so etwas wie vor zwei Wochen zu wiederholen und diesmal unsere Späher zu überlisten, könnte ich es möglicherweise nicht schaffen, rechtzeitig mit der Reiterei heran zu sein." - "Nun Sirium, ich bin froh, daß Ihr hier an meiner Seite kämpft. Wenn man sieht, was Ihr für Wunder mit der Kavallerie vollbringen könnt, dann schwinden alle Zweifel, die einem an dem glücklichen Ausgang dieser Unternehmung kommen könnten. Aber Ihr habt recht, wir hatten das eine mal Glück, das nächste Mal könnte es anders gehen." - "Euer Hochwohlgeboren Jareck, Ihr spracht neulich von Söldnern, die Ihr für Ostarien anwerben werdet." - "Nun ja, Hochwürden Silvan Ignatio, ich hoffe, daß eine große Anzahl Söldner, die ich wahrlich schon anwerben ließ, Mitte nächsten Monats hier eintreffen wird. Leider dauern die organisatorischen Dinge immer länger, als man es sich wünscht. Wenn die Ödländer es bis dahin nicht schaffen, unsere Schwäche auszunutzen, dann können wir die westliche Flanke so decken, daß kein Grund mehr zur Besorgnis besteht."..
(Auszug aus einer Besprechung zwischen Jareck von Jolberg, Sirium Silverhorn von Drackensteig und Silvan Ignatio von Grachen im Festsaal des Jagdschlosses Bärenruhe)

..."Heute haben wir eine seltsame Schar gefangen genommen. Sie tauchten unversehens am anderen Ufer des Flusses auf. Im Schneegestöber konnte man erst spät erkennen, daß es sich nicht um Ödländer handelte. Sie sahen wie Flüchtlinge aus: Zwei Männer und eine Frau mit einem Kleinkind auf dem Rücken, zu Fuß unterwegs, schwer beladen mit allerlei Krempel. Drei von uns ritten hinüber und brachten so die Gestalten sicher über die Furt. Bei näherer Betrachtung, sahen wir, wie ausgemergelt sie waren. Außerdem waren sie halb erfroren. Wahrscheinlich retteten wir ihnen das Leben, indem wir ihnen ein wenig zu Essen gaben und sie sich an unserem Feuer wärmen ließen. Als sie endlich in der Lage waren, zusammenhängend zu berichten, stellte sich heraus, daß die Gruppe aus Dunkelnau stammte. Sogleich wurden Flüche von manchem Kameraden ausgestoßen. Es klärte sich aber schnell, daß die Ärmsten geflohen waren, weil sie zu einer Gruppe von Königstreuen gehörten, die nichts mit den Reichsverrätern der sogenannten freien Republik Aunfeld zu tun haben wollten. Der Anführer der kleinen Schar, der sich als ehemaliger Ratsherr aus Dunkelnau vorstellte und wohl ein Rivale Hackelbergs gewesen war, als es um die Besetzung eines wichtigen Amtes ging, berichtete von den schrecklichen Zuständen und den Todesurteilen die täglich an vermeintlich Reichstreuen vollstreckt wurden. Wir brachten die Leute alsbald zu Seiner Hochwohlgeboren, dem Generalzeugmeister, in unser Hauptlager bei Feldbach, wo er seit dem Beginn unseres Feldzugs, wie die anderen Soldaten, lebte. Man sagt er habe sich lange mit den Dunkelnauern unterhalten und habe ihnen dann ein Quartier im Lager zugewiesen. Die beiden Männer haben sich danach unserem Heer angeschlossen." ...

... Die Propstei Heiligenfelden, nahe des Jolborn am Feldbach, im 2.Saarka. Eine dünne Schneedecke ziert das leicht hügelige Land, die Luft ist trocken. Dennoch hat sich seit etwa einer Woche keine Sonne mehr gezeigt und wenn in den drei verbrannten Katen nördlich des Flusses noch die Bauernfamilie lebte, die vor beinahe zwei Monaten von grausamen Feinden erschlagen wurden, dann wären sie bedrückt gewesen, von der finsteren Wolkendecke, die wie Blei auf dem Land lastet. Der Blick des Betrachters fällt auf eine Rauchsäule, die von einer Stelle der Palisade aufsteigt, welche die Ostarier gegen die eindringenden Ödländer gebaut haben. Ein paar Leichen sind zu erkennen, deren Blut aus frischen Wunden im Schnee versickert. Eine gut zu erkennende Spur von zahllosen festen Tritten führt von der Bresche in Wall Richtung Jolforst und verschwindet zwischen den alten Bäumen, die sich wohl von all dem nicht beeindrucken lassen möchten. Eine kurze Zeit später treffen einige hundert Reiter am Ort des Geschehens ein. Die Rtlosigkeit ist ihnen ins Gesicht geschrieben. Durch den Wald kann man nicht reiten. Also entschließt man sich den Wald im Westen zu umgehen, um dann auf der Straße, die vom Jolborn zum Kloster Heiligenfelden führt, hindurch zu reiten, so kann man dem Feind den Weg abschneiden oder ihm in den Rücken fallen, während die Fußtruppen, die von Feldbach heranrücken ihn von vorn bedrängen. Man reitet also durch den Wald, als plötzlich der Wind, der schon seit Tagen von Norden weht, vom sanften Hauch zum Orkan wird. Mit sich bringt er alles zerstörende Flammen, die von Baum zu Baum springen und sich nicht von einer Straße abhalten lassen. Alles geht so unnatürlich schnell, daß die Späher nicht mehr in der Lage sind, den Reitertrupp früh genug zu warnen. Bäume, die kurz zuvor noch dem Treiben der Menschen Desinteresse entgegenbrachten, reißen im Fallen ebenso überraschte Kämpen vom Pferd und es beginnt eine wilde Flucht zurück zum Jolborn. Zum Glück ist man noch nicht weit in den Jolforst hinein geritten, aber dennochwurden viele Reiter verwundet und so manches Pferd getötet. Die Ostarier zu Fuß auf der anderen Seite des Waldes sehen sich einer überraschend großen Anzahl Gegner gegenüber. Unter Ihnen, seltsame Gestalten mit mehr Armen als der gesunde Menschenverstand akzeptieren könnte und andere Wesen, deren reine Existenz eine Lästerung des Einen oder eine Verspottung der Viere darstellt. Und was das Schlimmste ist: Anstatt der erwarteten Kavallerie, sieht man im Rücken des Gegners nur Flammen, die in den Wipfeln der Bäume züngeln. Die schreckliche Gewißheit schleicht sich in die Köpfe der ostarischen Soldaten: Man wird die Ödländer nicht aufhalten können. Zuerst wird das Heer zerschlagen werden, dann werden sie Heiligenfelden verwüsten und dann ins Garstfeld weiterziehen. ...

..."Vater, Vater, hast du es schon gehört? Der Eine hat unsere Gebete erhört!" - "Kannst du nicht ruhig berichten, was Geschehen ist, aber fang mir nicht wieder mit dem alten Forkel an!" - "Vater es ist ein Wunder geschehen! Sie haben sie besiegt." - "Wer? Wen?" - "Unsere Tapferen haben unzählige Feinde geschlagen, als es schien, daß alles verloren sei!" - "Hm, das bringt uns auch nichts zu Essen ein. Hast du die Rüben bekommen, die du holen solltest? Warst wohl wieder nur beim alten Forkel!" - "Äh, aber ist das nicht wunderbar? Als sie dachten, daß schon alles verloren sei, kam ein gewaltiges Heer von Süden herangezogen. Alle in gülden schimmernden Panzern, und die sind dann durch die Ödländer gefahren, wie ein Messer, das durch Butter streicht. Söldner seien sie, hat Forkel gesagt - was auch immer er damit meint. Dann haben der würdige Vater, Silvan Ignatio von Grachen, der Baron von Jolberg und der Baron von Drackensteig zu Ehren des Einen und für die vier Götter der Ogeden ein großes Fest feiern lassen." - "Komm Junge hol die Rüben. Was schert's uns, was die hohen Herrschaften tun?"...

..."Es freut mich, daß ihr gekommen seid. Es ist mir eine große Erleichterung." - "Nun, Euer Hochwohlgeboren, wir sind gekommen, um nicht untätig auf Mahanel zu verweilen, während anderswo über das Schicksal Heligonias entschieden wird. Wir befürchten allerdings, daß der Prior von Dunkelstein, hier, nicht so begeistert über unser Erscheinen ist, wie Ihr, Jareck von Jolberg." - "Eure Befürchtungen sind unbegründet, Kerona, Tochter der Saarka. Auch ich denke, daß wir jegliche Hilfe benötigen, die man uns anbietet. Ungewöhnliche Zeiten erlauben ungewöhnliche Maßnahmen. Darum sollen die Saarka-Kriegerinnen, solange sie auf unserer Seite kämpfen, in Dunkelstein willkommen sein."...

(Auszug aus einer Besprechung zwischen Jareck von Jolberg, Sirium Silverhorn von Drackensteig, Silvan Ignatio von Grachen und Kerona, Tochter der Saarka, im Festsaal des Jagdschlosses Bärenruhe)  

...Nun sitzen sie alle gemeinsam in einem Boot: Ostarier, Dunkelsteiner, Saarka-Kriegerinnen und Söldner von Sonstwoher. Alles scheint ruhig. Die ersten Stromschnellen sind überwunden. Man hat die etwas kleine Besatzung aufgestockt, Segel geflickt und Ruder repariert. Nur die paar an der Spitze - nennen wir sie Kapitän, Steuermann und erster Offizier - ahnen, daß das bisher Überstandene nichts ist im Vergleich zu den Stürmen, die toben werden, wenn der Frühling kommt. Sie wissen, daß das überwinden der bisherigen Hindernisse nur dazu diente, das Schiff nicht rückwärts treiben zu lassen. Der Mannschaft ist dies alles verborgen geblieben, denn das Meer ist weit und hat keine Landmarken. Vielleicht es besser so. ... (Auszüge aus dem Epos "Dunkelstein", geschrieben von Gerobaldvon Ehrenstetten, 3.Helios 26 n.A.III.)

Krieg in Tatzelfels?

Ich war dabei, als es begann. Mein Lehrling Sarlis weckte mich aufgeregt in der ersten Stunde vor dem Sonnenaufgang: "Meister! Bewaffnete sind unterwegs! Überall! Meister! Schnell!". Ich sah was ihn so in Aufregung versetzte. Dutzende von gerüsteten Gestalten mit grausamen Gesichtern zogen in gedämpfter Hast Richtung Burg Tatzelfels. Wir verhielten uns still - wen diese Krieger in die Klauen bekämen, dessen letzte Hora hätte wohl geschlagen.
Nachdem die Horde vorbeigezogen war, packten wir eilends uns unsere Sachen, wandten entsetzt uns ab vom Weg nach Burg Tatzelfels und zogen gen Süden, Richtung Burg Walchsee. Hier regierte der Herr Wolf, ein treuer Gefolgsmann Baron Leomars. Zu unserer Linken hörte ich bereits Kriegslärm. Ich ging schnell um dem drohenden Verderben zu entrinnen. Es überlief mich eiskalt: Baron Leomar befindet sich weit weg im Osten auf Staatsbesuch und nur seine Schwester Syria konnte die Truppen auf Burg Tatzelfels kommandieren. Ich lief nach Süden.
Doch dort, vor den Feldern um Burg Walchsee war ebenfalls eine Schlacht im Gange. Es stritten die rechtschaffenen Mannen unter dem Banner Walchsees gegen Aggressoren die einer schwarzsilbernen Fahne mit einem Bär mit Wolfskopf folgten. Auf den Seiten des Feldes standen schwere Reiter und Reservetruppen der Angreifer, hinter ihnen große Belagerungsmaschinen. Tödliche Wolken aus Pfeilen und Bolzen verdunkelten den Himmel, das Geschrei kämpfender und sterbender Männer erfüllte die Luft. Tod war überall und das Ende nah. Wir waren starr vor Entsetzen über das was wir sahen. Ich roch die Furcht meines Lehrlings, der neben mir im Gesträuch kauerte (Er hatte sich ins Beinkleid gemacht...). Die Schlacht begann in ein Gemetzel überzugehen, als die schweren Reiter eingriffen und das Banner Walchsees fiel. Die Flüchtenden wurden nur halbherzig verfolgt, statt dessen plünderten die fremden Angreifer die Toten sobald ihnen der Sieg gewiß war. Auch ihre eigenen Toten!
Derweil ließ der Anführer der Invasoren seine Kriegsmaschinen gegen die Burg vorrücken. Ich sah ihn in einer altertümlich anmutenden Aufmachung und hatte den Eindruck, daß sogar seine Leibgarde vor ihm zurückwich. Die Katapulte der Angreifer überschütteten die Burg mit Feuer und Verderben, Steine zertrümmerten Mauern und Menschen. Bald stand die ganze Feste in Flammen, Feuer verzehrte Frauen und Kinder.
Da erscholl von Norden her Hörnerklang. Hufdonner hämmerte als Verstärkungen aus Burg Tatzelfels, Burg Aarhorst, Erkeney, Klagenfeld und Tlamana wie ein Blitz in die Truppen der Belagerer schlugen, wie einst Utzgolf die Riesen schlug. Sie wurden geführt von einer Kriegerin in Purpur - Ich erkannte sie als die heldenhafte Jovana! Der Kampf wendete sich schnell, als das Rot Tatzelfels’ und das Grün Tlamanas die schwarzsilbenen Horden vom Feld fegte und die Beilstangen das Banner zu Boden brachten. Jedoch zu spät für viele treue Tatzelfelser und ebenso für Burg Walchsee.
Der Oberste der nun geschlagenen Söldlinge ergriff die Flucht, von seiner Leibwache gedeckt. Und kam in unsere Richtung! Er ritt wie von Saarka gehetzt nur fünf Schritt an unserem Versteck vorbei und ich sah den irren Wahn in seinen Augen! Er schien besessen und völlig von Sinnen! Dann war er vorbei und mit ihm eine Handvoll schrecklicher Gestalten.
Als die loyalen Truppen den Eindringlingen besiegt und gefangengenommen oder getötet hatten, kamen wir aus unserem Versteck um bei den Rittern Leomars unter der Führung Jovanas Schutz zu suchen. Ich erfuhr im Laufe der nächsten Tage, daß der Angriff auf Burg Tatzelfels nur eine Finte gewesen war und daß die Eltern des Vogts Hagen von Klagenfeld, Herr Wolf und seine Gemahlin Sarah mit Burg Walchsee untergegangen waren. Syria Jaldiss hatte von dem Angriffe Kenntnis erlangt und die Tatzelfelser waren entsprechend eingesetzt worden. Keiner der Söldner war bis zu den Mauern von Tatzelfels vorgedrungen, die Tatzelfelser Ritter waren von Aarhorst rechtzeitig herbeigeeilt. Nahezu alle 400 Söldner des Angreifers waren tot oder gefangengenommen. Von den Kriegsgeräten waren lediglich zwei beschädigte Katapulte und zwei Rammen wurden erobert, der Rest zerstört. Nur der Anführer selbst war mit seiner Leibwache entkommen.
Dieser Anführer, ein Geächteter namens Adveri, sei aber bekannt und werde beizeiten seiner gerechten Strafe zugeführt werden, versicherte Vogt Hagen öffentlich und schwor dem gemeinen Mörder seiner Eltern blutige Rache. Als sein Fedhehandschuh auf den Stein knallte, wußte ich, daß das Leben dieses Geächteten nun nur noch wenig wert war.
Aber auch viel gerechte Tatzelfelser waren gestorben und Burg Walchsee war zu einer Ruine niedergebrannt. Nur durch das beherzte und schnelle Eingreifen Lady Jovanas und die überlegene Führung Syria Jaldiss’ konnten weitere Schäden verhindert und die Unholde vernichtet werden. Utzgolf selbst habe nicht in den Kampf eingegriffen, anders lautende Gerüchte seien falsch. Wie sich aber eine derartige Streitmacht unbemerkt von den umliegenden Baronen sammeln, ernähren und bewegen konnte, sei eine Frage, die wohl noch zu klären wäre. Jarub Schrabulow, Wanderer und singender Sucher.

Einem gewissen Herrn gewidmet

Es ward, daß in eines Herrn Grafen Begehr
eine Dame sich fand und verwehrte.
Dies reizte den Herren nur um so mehr
und er wünschte, daß sie ihn erhörte.

"So kommt, schöne Dame, trinkt mit mir diesen Wein
und noch heute wird eine Hochzeit sein."
"Ach Herr Ritter, Herr Ritter, was tut Ihr mir an,
einen Liebestrank habt Ihr in den Wein getan!"

"Nun reicht mir die Hand und ein jeder soll hören,
wie sehr wir uns lieben und den Treueeid schwören."
Die Dame, sie wußte nicht, wie ihr geschah,
ihr Sinn war vergiftet, das Unheil schien nah.

Da eilte die Hilfe in Freundes Gestalt
und stellte sich dem lüsternden Werber.
Die liebende Hand brach des Zaubers Gewalt
und entriß die Taube dem Sperber.

Tief seid ihr gesunken, oh schändlicher Graf,
da ihr mit Zauber die Liebe erzwingt!
Viel süßer doch ist der ermattete Schlaf,
den man mit werbender Minne erringt!

Findabair Spinnentöter, Bardin von Angaheym

Großer Andrang zum Frondienst in Tatzelfels

In den letzten Monden erfuhr Baron Leomar einen gewaltigen Andrang zum Frondienst. Auffällig war, daß besonders viele Frauen auf eine Aufnahme drängten, um dem Baron persönlich zu Diensten zu sein. Schreiber Schillwunk Radeweyd ging dem erstaunlichem Phänomen auf dem Grund und fand einen peinlichen Schreibfehler im Heligonia-Buch auf der Seite 185.

Letzte Meldung

Aufgrund der bislang erfolglosen Suche nach ihrer Hochwohlgeboren Baronin Tamara von Tlamana, übertrug Seine Allerdurchlauchtigste Majestät Helos Aximistilius III., der rangnachfolgenden Schwester der Vermißten, Freifrau Leabell von Ardelun, vorläufig den Heliosbrief Tlamanas.