Spezial:Badtitle/NS100:Ausgabe 23/ Drachenhainer Herold: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit diesen Worten sackte der junge Mann bewußtlos zusammen und schlief zwei Tage an einem Stück - mag man ihm' s verdenken?
Mit diesen Worten sackte der junge Mann bewußtlos zusammen und schlief zwei Tage an einem Stück - mag man ihm' s verdenken?
Hansgar Rowen
Hansgar Rowen
[[Kategorie:Drachenhainer Herold]]

Aktuelle Version vom 4. Februar 2008, 23:07 Uhr

Rebenhain

Neuigkeiten über Neuigkeiten aus dem Hause Rebenhain In letzter Zeit erreichten den Heliosboten verschiedene Nachrichten über die Umtriebe des Barons von Rebenhain, die wir hier in der Reihenfolge ihres Einganges in der Redaktion abdrucken.

Rebenhain am 22. Tage des 3. Poëna

Das Gericht zu Sarniant gibt bekannt:

Der Gefangene, der der Räuberei, Entführung, des Mordversuchs und illegalen Wegezolls angeklagt war, wurde gemäß der Halsgerichtsordnung zu 20 Tagen Kerkerhaft und 3 Dukaten Strafe für die Erhebung illegalen Wegezolls nach Kap. 2 Art. 4 und zu 30 Peitschenhieben wegen versuchten Mordes nach Kap. 1 Art. 5 verurteilt. Die Anklagen wegen Räuberei und Entführung mußten wegen mangelnder Beweise und widersprüchlicher Zeugen-aussagen fallengelassen werden.m Der Händler aus Brassach, auf den ein Giftanschlag verübt wurde, und der so überstürzt abreiste, daß er nicht einmal Name und Adresse zurückließ, möge sich bitte zur Sicherung der Beweislage beim Hauptmann der Marktwache melden. Der Aufruf ergeht ebenso an alle Personen, die etwas zu dieser Sachlage beitragen können.

Der arme ,,Blinde", der seit dem Stadtgründungsfest einen weißen, adeligen Seidenschal mit sich herumträgt, möge sich bitte bei der Besitzerin melden!

Öffentliche Bekanntmachung!

Hiermit gebe ich, Krator von Rebenhain allem Volke bekannt, daß ich Baronin Richilda zu Drachenberg die Fehde erkläre, da sie sich mir gegenüber im Vorfeld des letzten heligonischen Adelstages ehrabschneidend verhalten hat.
Rebenhain am 5. Tage des 1. Helios

Stapellauf

Am Morgen des Stadtgründungsfestes fand in der Werft zu Sarniant im Rahmen einer kleinen Feier eine Schiffstaufe statt. Vom Stapel lief eine dreimastige Schebecke, die als Flaggschiff von Wolfenfeld vor allem repräsentative Aufgaben wahrnehmen wird. In Anwesenheit von Werftmitbesitzer Pervai Amer, einigen Gästen und den stolzen Schiffsbauleuten taufte Eignerin Josephina von Drachenhain den Grundstock einer kleinen Wolfenfelder Flotte auf den Namen ,,Blaue Perle". Kapitän Simon vom Auhof äußerte sich begeistert über das schlanke wendige Schiff und konnte es kaum erwarten, auf Probefahrt zu gehen.

Öffentliche Bekanntmachung!

Hiermit gebe ich, Krator von Rebenhain allem Volke bekannt, daß ich dem niederträchtigen Lumpenhund, der eine Länderei namens Niederlormark als sein Lehen bezeichnet die Fehde erkläre, da er sich mir gegenüber feige, hinterhältig und ehrabschneidend verhalten hat. Wir werden also, nachdem Drachenberg niedergeworfen wurde, nach Niederlormark marschieren, und dem liderlichen Ilmenauer zeigen, was eine Drachenhainer Faust vermag!

Neues aus Vogtei Klagenfeld / Tatzelfels :

Mysteriöser Holzstangenfund im Roibensee wirft Vogt Hagen Fragen auf

Zum Verdruß der, ob ihrer Emsigkeit bekannten, Klagenfelder Fischer, bringt bereits seit einigen Wochen das alltägliche Auswerfen der Fischsnetze lediglich eine große Anzahl seltsamer, stangenartiger Hölzer zu Tage. Da diese, etwa ein Meter langen, gebogenen Balken nicht einmal Brennbarkeit aufweisen, säumten sie bis vor kurzem noch kniehoch die Ufer des Roibensees. Der offensichtlichen Nutzlosigkeit nicht genug, reißen die "Roibenhölzer" beim ungewollten Bergen mit unter auch noch schadhaft große Löcher in die Netze. Erst kürzlich von seinen Fischern über diesen Mißstand aufmerksam gemacht, ordnete der Edle Herr Hagen von Walchsee, Vogt von Klagenfeld, das Einsammeln und Unterbringen der Balken vor seinem Gut an. Dort sollen die aufgetürmten Haufen an Größe bereits die dortigen Mühlen überragt haben.
Gegenwärtig läßt der Edle Herr Hagen vielerorts Untersuchungen anstellen, sogar nach Escandra sendete man einige Proben: "Vielleicht haben diese Dinger ja doch irgend einen Nutzen" hofft der Vogt.

Dem Leser ergebenster Diener,

der Tatzelfelser Hofchronist, Schillwunk, "Die Feder", Radeweyd,
Gesell des Schreibmeisters und Archivars
zu Burg und Land Tatzelfels Jeremias

Neues aus Drachentrutz -

Baron Krator von Rebenhain zum Grafen zitiert

Aufgrund der Vorkommnisse der letzten Zeit ( s.o. ) zitierte Seine Hochgeboren Graf Waldemar von Drachenhain Baron Krator von Rebenhain nach Drachentrutz justament an dem Tage, als die Rebenhainer Haufen Richtung Drachenberg abmarschieren wollten.
Einzelheiten der Unterredung sind nicht bekannt geworden, allerdings marschierten die Rebenhainer nicht los Richtung Drachenberg, sondern Baron Krator schickte nur einen Boten nach Drachenberg. Was dieser auszurichten hatte, ist allerdings unbekannt. Gerüchten zufolge soll Baron Krator von Graf Waldemar aber ein ,,rechtes Donnerwetter" statt eines Lobes seiner Eifrigkeit bekommen haben.

Verhaftungswelle in Angerwalde - tritt Krator von Rebenhain zum Ceridentum über?

In letzter Zeit fing es erst schleichend an, aber wer die Augen offen hält, kann es deutlich sehen:

Krator von Rebenhain, der Kronvogt zu Angerwalde geht härter gegen aufrührerische Angerwalder vor. Täglich gibt es neue Gerüchte, daß teilweise ganze Familien unter dem Verdacht der Untreue gegen seine Eminenz den Fürstbischof verhaftet werden. Besteht vielleicht ein Zusammenhang zwischen dem verhinderten Kriegszug des Barons und seiner neuen Vorgehensweise? Zuletzt noch das neueste Gerücht: Angeblich steht Krator von Rebenhain kurz vor der Konvertierung zum Ceridentum!

Seit mehreren Tagen schon hält sich der Episkopos von Jolwijl am Hofe in Rebenhain auf Täglich soll er mit dem Baron Gespräche und Diskussionen führen. Dieses Gerücht konnte bisher weder widerlegt noch bestätigt werden, aber die Zeit wird die Wahrheit schon an Helios Licht bringen.

Drei Wanderstäbe liegen zerbrochen vor mir!

Zehn Jahre sind um. Der Fluch verschwand wie Schall und Rauch. Doch sollen die Taten, die damals geschahen nicht ebenso im Nichts verschwinden - sie sollen nicht vergessen sein! Unheil und Tod brachten die Kinder des Grafen von Drachenhain über dessen Land. Ihre bösen Worte und schweren Hiebe ließen Tränen und Blut in Strömen fließen. Durch meine Hand und durch mein Wort hatte dies ein Ende - für zehn Jahre. Man mag sich streiten: Sind zehn Jahre zu kurz, sind zehn Jahre zu lang für diese Taten? Ich hielt es für angemessen. Angemessen einen Eindruck der Unendlichkeit zu verschaffen. Angemessen zur Beobachtung und zur Bewährung. Ich teilte drei frischgeschnittene Wanderstäbe aus - ich nehme drei zerbrochen Wanderstäbe wieder zu mir. Und so ist es an mir, auf das Folgende zu achten. Seid dessen immer gewahr, ihr Kinder des Grafen von Drachenhain.
Saleena

Heilerstätte in Turlachnioch / Luchnar

Nach längerer Planungsphase beginnt nun der Bau der luchnischen Heilerstätte in Turlachnioch. Sie wird sich mit allgemeiner ogedischer Heilkunst in Praxis und Lehre beschäftigen, außerdem mit einem luchnischen Spezialgebiet, der Lehre der Druidh. Die Heilerstätte wird zum einen der Hochland-Universität zu Tairngire als Außenstelle Luchnar angegliedert. Zum anderen hat der Baron zu Luchnar (Koldewaiht von Hautzensteyn) mit dem Baron zu Buchenfels (Thioderik von Wälsung) eine enge Zusammenarbeit mit Spital und Laboratorium der Pretorusianer zu St. Pretorius vereinbart. Dort soll sogar für einige Zeit ein Druidh lehren, was für diese zurückgezogenen Geweihten, die sich selten aus Luchnar fortbegeben, ganz ungewöhnlich ist. Es kann wohl nur mit den im Volk verbreiteten Glauben an eine Verwandtschaft zwischen Luchnarer und Buchenfelser Volk erklärt werden.

Die Hilfsaktionen des Ogedenbundes im ehemaligen Teemoranien - Versuch einer Chronik -

30. Tag des 3.Poena 25.n.A. - Treffen anläßlich der Stadterhebung von Sarniant

Die Fakten: Die Stadterhebung von Sarniant ist ein kleines Ogedenbund-Treffen. Anwesend sind Josefina von Drachenhain (Wolfenfeld), Nimue von Aue (Lormark), Foranan McDonough (Flaitney), Krator von Rebenhain (Rebenhain), Koldewaiht von Hautzensteyn (Luchnar), Nial Felsenhammer (Angaheym), Brian McPhee (für seinen Bruder Angus, Tagil). Sie beraten zwei Stunden lang. Am Vortag zeigt sich außerdem Nichtmitglied (aber ostarischer Ogede) Jareck von Jolberg (Jolberg).

Der Kommentar: Die Idee zur späteren Hilfsaktion muß vor diesem Treffen entstanden sein; höchstwahrscheinlich stand auch schon die grobe Planung. Die Anwesenheit so vieler Bundesmitglieder anläßlich der Stadterhebung bot aber die ideale Möglichkeit genauer Koordination. Möglicherweise wurden auch hier erst die Gesandten selbst bestimmt. Die Wahl erscheint logisch. Koldewaiht von Hautzensteyn ist von allen anwesenden Ratsmitgliedern derjenige, der seine Baronie zur Zeit am ehesten auf länger verlassen kann - er vertritt die obere politische Ebene des Bundes. Nimue von Aue, einzige anwesende Geweihte neben Josephina von Drachenhain und im friedlichen Thal wohl ebenfalls abkömmlich, verkörpert des Bundes religiösen Hintergrund.

1. Tag des 1. Helios 26 n.A. - Leomar von Tatzelfels in Sarniant

Die Fakten: Der Fluch von Drachenhain ist gebrochen. Leomar von Tatzelfels kann nach Sarniant einreisen und mit den anwesenden Baronen beraten.

Der Kommentar: So unglaublich es klingt - anscheinend hatte niemand vorher Kenntnis von der Anreise des Barons von Tatzelfels. Für die Ogedenbund-Hilfsaktion sicher ein Glücksfall, schließlich war nun dasjenige Ratsmitglied anwesend, dem ein Teil Ex-Teemoraniens auf Zeit unterstellt ist (Emarania). Dies muß die Ausarbeitung der Koordination noch einmal wesentlich vorangebracht haben.

3. Tag des 1. Helios - Leomar von Tatzelfels in Drachentrutz

Die Fakten: Leomar von Tatzelfels trifft seinen Vater, Graf Waldemar in Drachentrutz.

Der Kommentar: Leomar von Tatzelfels hatte sicher vieles mit seinem Vater zu besprechen. Unter anderem wird er die Möglichkeit genutzt haben, dem ceridischen Grafen die geplante Hilfsaktion in positivem Licht zu schildern und vielleicht auch weitere Unterstützung zu gewinnen.

7. Tag des 1. Helios - Koldewaiht von Hautzensteyn in Tatzelfels

Die Fakten: Koldewaiht von Hautzensteyn berät sich mit Leomar von Tatzelfels auf der Burg Tatzelfels

Der Kommentar: Ein in Sarniant oder noch früher geplantes Treffen, bei dem wohl die nähere Planung zum Abschluß gebracht wurde. Hier wurde wahrscheinlich auch die Reiseroute festgelegt.

8.-16. Tag des 1.Helios - Warenlieferungen treffen in Vorberg ein

Die Fakten: Nacheinander erreichen Warenlieferungen aus Rebenhain, Luchnar und Tatzelfels den Ort Vorberg. Geweihte aus Rebenhain (je 1 Helios, Poena, Xurl, Saarka), Tatzelfels (2 Helios), Wolfenfeld (3 Xurl, 2 Poena) und Flaitney (1 Xurl, 1 Poena) treffen ein.

Der Kommentar: Einige Bundesmitglieder, insbesondere die ferner gelegenen wie Welzen und die verschiedenen Gebiete Sedomees werden wahrscheinlich finanzielle Unterstützung geliefert haben, da ein längerer Transport von Grundversorgungsmitteln doch unrentabel ist. Auch die Mittel aus dem Ostarien-Fundus, der der Versteigerung auf dem Welzener Adelstag entstammt, dürften bereits zu dieser Zeit eingetroffen sein (s.u.). Die Hilfe aus Tagil hingegen wird erst für die zweite Hälfte der Aktion bereitgestellt (s.u.).

10. Tag des 1. Helios - Nimue von Aue bricht auf

Die Fakten: Von Lorburg her macht sich Nimue von Aue auf den Weg. In ihrer Begleitung ein Dutzend Lormarker Bogenschützen und ihre junge Verwandte, die Edle Irmgard von Ilmenau

Der Kommentar: Es war nicht bekannt, daß sich Irmgard von Ilmenau in der Lormark befand - die Mitnahme der politisch bisher nicht in Erscheinung getretenen Niederlormarkerin überrascht. Baron Friedrich von Ilmenau, an dessen Hofe sie bisher lebte, scheint auch nicht gänzlich damit einverstanden zu sein. Die kommenden Ereignisse legen Erklärungen nahe (s.u.).

13. Tag des 1. Helios - Koldewaiht von Hautzensteyn trifft Thioderik von Wälsung

Die Fakten: In Fail Morän treffen sich Koldewaiht von Hautzensteyn und der ceridische Baron von Buchenfels, Thioderik von Wälsung.

Der Kommentar: So kurz vor dem Beginn der eigentlichen Ogedenbund-Aktion kann ein solches Treffen eigentlich kaum ein Zufall sein - andererseits läßt sich keine logische Verbindung herstellen. Also doch ein Zufall? Der offizielle Grund ist der Beginn des Ausbaus der Straße zwischen Luchnar und Buchenfels und der Aufbau einer Heilerstätte in Luchnar, die mit dem Orden der Pretorusianer in medizinischer Hinsicht zusammenarbeiten soll.

16. Tag des 1. Helios - Koldewaiht von Hautzensteyn und Nimue von Aue treffen in Vorberg ein

17. Tag des 1. Helios - Gütersichtung in Vorberg

Die Fakten: Unter der Leitung von Koldewaiht von Hautzensteyn und Nimue von Aue werden die eingetroffenen Güter gesichtet. Besprechungen mit den vor Ort verantwortlichen Koordinatoren (u.a. Vertreter der augenblicklichen Drachenhainer Verwaltung, militärische Führer aus der Kriegszeit und einheimische Emeranier). Außerdem Besprechung mit den Geweihten.

Der Kommentar: Hier wurde wahrscheinlich die konkrete Planung der folgenden Tage und Wochen auf den Punkt gebracht. Es dürften auch die beiden Helfer gewählt worden sein, die in der Folge die Barone bei ihren Auftritten unterstützten: ein Rebenhainer Hauptmann und ein Tatzelfelser, die im Teemoranienkrieg an vorderster Front mitkämpften und die im Volk bekannt sind.

18. Tag des 1. Helios - Weihung des Xurl-Heiligtums in Vorberg

Die Fakten: Koldewaiht von Hautzensteyn und Nimue von Aue halten jeweils eine Rede. Unter anderem erfährt man, daß auch Geld aus dem Ostarien-Fundus zur Verfügung gestellt wurde. An der Weihung des Xurl-Heiligtums sind alle Anwesenden Xurl-Geweihten und je ein Geweihter der anderen Götter beteiligt. Anschließend werden einige Waren an das Volk verteilt und ein öffentliches Mahl abgehalten. Die weitere Warenverteilung wird erst in den kommenden Tagen vorgenommen, der als Gesamttroß der Hilfsaktion schon weitergezogen ist.

Der Kommentar: Dieser Ablauf wird auf den weiteren Stationen der Reise beibehalten; mit Abweichungen bei besonderen örtlichen Gegebenheiten. Im Großen und Ganzen bewährt sich die Vorgehensweise auch. Daß für eine ogedische Aktion aus dem Ostarien-Fundus Geld bereitgestellt wurde, muß nicht verwundern. Zwar unterstehen die Mittel, die der Versteigerung auf dem Welzener Adelstag entstammen, der ceridischen Herzogin Walluma von Ostarien - Verwalter aber ist der ogedische Baron Jareck von Jolberg, in Sarniant ebenfalls anwesend.

19. Tag des 1. Helios - Bray und 21. Tag des 1. Helios - Wasserau

Keine besonderen Vorkommnisse

22. Tag des 1. Helios - Treffen mit Angharad Elanor in Seeburg

Die Fakten: Koldewaiht von Hautzensteyn und Nimue von Aue führen ein etwa halbstündiges Gespräch mit der ehemaligen Baronin Teemoraniens, Angharad Elanor.

Der Kommentar: Zum ersten Mal seit Ende des Krieges durften Adlige, die in den Teemoranien-Konflikt nicht direkt verwickelt waren, mit Angharad Elanor sprechen - kein Wunder, da Emaranias oberster Verwalter zur Zeit Leomar von Tatzelfels heißt. Ob mehr als Höflichkeiten ausgetauscht wurden, steht zu bezweifeln. Theoretisch hätten die beiden ogedischen Adligen als Sprachrohr Angharads beim emaranischen Volk dienen können - eine politisch zweifelhafte Vorgehensweise, die denn auch nicht verwirklicht wurde.

23. Tag des 1. Helios - Von Emerania nach Hohenforingen - Perzstein

Die Fakten: Die Hilfsaktion wird in Perzstein frostig aufgenommen, auch nach dem Hinweis, daß die Hilfe allen vom Kriege Geschädigten gelte. Die wenigen Ogeden trauen sich kaum ihre Dankbarkeit zu zeigen.

Der Kommentar: Das Kloster in Perzstein hat - sicher mit Hilfe der ceridischen Kirche - schon einiges für den Wiederaufbau getan, so daß die Hilfe weniger nötig und deshalb auch weniger willkommen war. Das Zitat eines ceridischen Predigers ("Wir sorgen schon für unsere Leute, wir brauchen Euch nicht.") und vor allem einige bösartige Hinweise aus der Menge auf das Massaker von Terrek (s.u.) lassen ein auf Dauer friedliches Miteinander der Religionen in Perzstein unwahrscheinlich erscheinen.

25. Tag des 1. Helios - Lodenstadt

Die Fakten: Zusammentreffen von Koldewaiht von Hautzensteyn und Nimue von Aue mit Finian Sonnenklinge, der neben den ogedischen Baronen eine Ansprache an das versammelte Volk hält.

Der Kommentar: Der gemeinsame Auftritt mit Finian Sonnenklinge, der als einer der "Befreier" Lodenburgs gilt, hat den Vertretern des Ogedenbundes bei dieser wichtigen Station (Hauptort Hohenforingens) sicher geholfen. Für die politische Entwicklung in Ex-Teemoranien interessant: Finian Sonnenklinge ließ anklingen, daß er auf baldige Einsetzung neuer Herrscher über Hohenforingen und Lodenburg hofft - er scheint seine Aufgaben mittelfristig eher im Ödländerkonflikt zu sehen. Noch ist die Ernennung solcher Herrscher nicht in Sicht; es ist auch unklar, wen Herzogin Walluma hierzu im Auge haben könnte.

26. Tag des 1. Helios - Perzstein

Die Fakten: Die Reise nach Nöllingen erfolgt nicht über Kreuzstadt, sondern über Perzstein, ohne dort länger zu verweilen.

Der Kommentar: Aus Kreuzstadt kamen bekanntlich die Verantwortlichen für das Massaker an den Ogeden von Terrek. Es ist sicher sinnvoll, daß bei der Hilfsaktion Kreuzstadt ausgespart wurde - kein einziger Ogede lebt dort und der Empfang wäre wohl noch unfreundlicher ausgefallen als in Perzstein.

30. Tag des 1. Helios - Nöllingen

Die Fakten: Nimue von Aue leitet die Feierlichkeiten allein. Weder Koldewaiht von Hautzenstein noch Irmgard von Ilmenau sind anwesend.

Der Kommentar: Es gibt Hinweise, daß Koldewaiht von Hautzensteyn noch einmal in Vorberg war - wo Irmgard von Ilmenau weilte, ist völlig unbekannt. Dies wirft auf die Anwesenheit der jungen Niederlormarkerin ein ganz neues Licht. Verbindet der Herrscher von Luchnar in diesem Fall das Angenehme mit dem Nützlichen - ist er nicht nur in politisch-religiöser Mission unterwegs, sondern auch auf Brautschau? Das Alter hätte er. Eine Ehe wäre eine Verbindung zwischen Drachenhain und Thal und somit durchaus von allgemeinem Interesse. Was Baron Friedrich von Ilmenau davon hielte, ist fraglich.

2. Tag des 2.Helios.- Efad und 4. Tag des 2.Helios - Brisban

Keine besonderen Vorkommnisse

6. Tag des 2.Helios - Terrek

Die Fakten: Nimue von Aue gedenkt in einer beeindruckenden Zeremonie des Massakers, das vor einem Jahr Hunderten von Ogeden das Leben kostete.

Der Kommentar: Es war klar, daß die Hilfsaktion hier willkommen sein würde. Dieser Tag dürfte als ein positiver Höhepunkt in die Geschichte Terreks eingehen - nirgends ist das Ogedentum in Hohenforingen stärker als hier.

8. Tag des 2.Helios - Luchtenwald

Die Fakten: In dieser von der Pustelplag am schlimmsten versehrten Stadt wird ein neues Heiligtum geweiht. Auch hier kommt Freude auf, allerdings auch vorsichtige Kritik - als die Seuche die Stadt überfiel, sei man allein dagestanden... Koldewaiht von Hautzenstein weist auf die neugegründeten Heilerstätten in Buchenfels und Luchnar hin.

Der Kommentar: Koldewaiht von Hautzensteyn galt bisher weder als fanatischer Ogede noch als sonderlich ceridenfreundlich. Seine Rede von Luchtenwald zeigt, daß er im Zweifelsfall wohl ein Mann des Ausgleichs ist. Vgl. die Auszüge aus seiner Rede.

10. Tag des 2.Helios - Beckerförde

Die Fakten: Am Abend der Ankunft sorgt Nimue von Aue für beträchtliches Aufsehen, als sie bei der Frau des Ortsvorstehers als Hebamme einspringt und hilft, ein gesundes Mädchen zur Welt zu bringen. Später in der Nacht harrt sie am Sterbebett der Mutter eines Leibeigenen aus und spendet der alten Frau Trost. Auf die Frage, warum sie so etwas tue, gibt sie am nächsten Tag während der Ansprache anläßlich einer Poenaschrein-Weihung eine beeindruckende Antwort.

Der Kommentar: In ihrem Handeln und ihrer Ansprache machte Nimue von Aue glaubhaft, daß das menschliche Element Hauptmotivation der Hilfsaktion des Ogedenbundes ist. Inwieweit das für die Aktion als Ganzes gilt, bleibt zu diskutieren; doch zumindest in Beckerförde dürfte jeder Ogede und mancher Ceride nun davon überzeugt sein. Vgl. die Auszüge aus ihrer Ansprache.

12. Tag des 2.Helios - Wanna - Ankunft Brian McPhees

Die Fakten: Brian McPhee trifft in Wanna mit Koldewaiht von Hautzensteyn und Nimue von Aue zusammen. Er bringt Güter aus Tagil mit und wird am weiteren Verlauf der Hilfsaktion teilnehmen.

Der Kommentar: Warum trotz der Nähe zum Sammelpunkt Vorberg die Waren aus Tagil später geliefert wurden, dürfte klar sein: Brian McPhee wollte sie persönlich liefern. Die Frage ist also eher: Warum reiste er erst jetzt an? Vielleicht mußte er sich bei seinem Bruder, Lord Angus McPhee, rückversichern, was zur Zeit ja nicht ganz einfach ist. Tiefer geht eine andere Frage: Warum reiste er überhaupt an? Die beiden Leiter der Hilfsaktion sind erfahrener als er und dürften auch alleine zurecht kommen. Nun, erstens kann er auf diese Weise solche Erfahrung sammeln. Und zweitens gibt es da ja noch ein anderes Ziel: Irmgard von Ilmenau. Ein Konkurrent des Barons zu Luchnar um die Hand der jungen Niederlormarkerin? Möglicherweise mußte Brian McPhee sich hierüber bei seinem Bruder Rat holen...

15. Tag des 2.Helios - Barschstedt

Die Fakten: Beim abendlichen Mahl verschluckt sich Nimue von Aue an einer Fischgräte und droht zu ersticken - Irmgard von Ilmenau leistet ihr Hilfe.

Der Kommentar: Auch wenn ein Medicus das Problem endgültig löste, spricht das Ereignis dafür daß Irmgard von Ilmenau durch die Reise an Selbstbewußtsein und Reife gewonnen hat. Vielleicht unter anderem durch gewisse ihr gegenüber erbrachte Aufmerksamkeiten?

(Fortsetzung folgt)

Aus der Rede von Koldewaiht von Hautzensteyn in Luchtenwald (8. Tag des 2. Helios)

"...Es kam der Vorwurf auf, Luchtenwald und die ganze Gegend sei angesichts der Pustelplag allein dagestanden...Richtig ist, daß zunächst niemand zu Euch kam. Aber warum? Nicht, weil man Euch nicht helfen wollte, sondern weil man es nicht konnte - jedenfalls nicht vor Ort. Anderswo wurde geforscht, um ein Heilmittel zu finden, daß der Krankheit Einhalt gebiete... Richtig ist auch, daß Ihr zunächst abgeriegelt wurdet. Warum? Weil Herrscher dem ganzen Volk verpflichtet sind und die nicht erkrankten Gegenden schützen mußten. Nicht auszudenken, daß ganz Ostarien an der Pustelplag erkrankt wäre. Vielleicht hätten wir mangels Forschern das Heilmittel nie gefunden.

Das hilft uns wenig, werdet Ihr denken. Dann betrachtet die Situation einmal von der anderen Seite. Wann wärt Ihr einem Nachbardorf zur Hilfe geeilt? Wenn Ihr keine Möglichkeit habt, Hilfe zu bringen und selbst beim Versuch sterben müßt - oder wenn Ihr wißt, wie Ihr wirklich helfen könnt? Fragt Euch ernsthaft und urteilt dann.

Jedenfalls haben wir aus der Katastrophe gelernt. In Luchnar wird zur Zeit eine ogedisch-druidische Heiler- und Forscherstätte eingerichtet; in Buchenfels eine ceridisch-pretorusianische. Beide wollen zusammenarbeiten - damit in einer ähnlichen Situation sofort gehandelt werden kann.

[...]

Diese Aktion, die Hilfe, die der Ogedenbund bringt, ist genau das, was Ihr fordert. Denn Luchtenwald ist von den Konflikten in der zurückliegenden Krise nicht zu stark berührt worden. Noch kommt ihr einigermaßen über die Runden... Höre ich da "Aber im Winter?" Richtig, aber im Winter! Deshalb sind wir jetzt hier. Deshalb kommt unsere Unterstützung vor dem Winter, nicht erst, wenn neuerlich Not eintritt. Und wie in ganz Heligonia im Ernstfall alle füreinander einstehen müssen, gilt die Hilfe des Ogedenbundes allen, gleich ob Ogeden oder Ceriden. Diese Waren sind für Euch, weil wir alle Heligonier sind - weil Heligonia nur in Frieden leben kann, wenn alle seine Bewohner leben können - wenn alle sommers wie winters etwas zu beißen haben, Kleider und ein Dach über dem Kopf!..."

Aus der Ansprache von Nimue von Aue in Beckerförde (10. Tag des 2. Helios)

"...Mitgefühl ist keine herausragende Eigenschaft irgendwelcher Ogedengeweihter. Mitgefühl ist vielmehr eine Wesensart, die jedem Menschen zu eigen ist. Denn nur wer fähig ist, anderen gegenüber Mitgefühl zu empfinden und danach zu handeln, ist es wert, ein Mensch zu heißen. Das ist die Eigenschaft, die uns von den Tieren unterscheidet und aus der übrigen Schöpfung heraushebt.

Ich wurde gefragt, warum ich mich dazu herablasse, eine Nacht für den "Pöbel" zu verschwenden. Es scheint jemand von Bedeutung gewesen zu sein, der dies fragte. Zum ersten: Ich habe mich nicht dazu herabgelassen, ich habe es gern getan und ich habe vor, es wieder zu tun, sollte es nötig sein.

Zum zweiten: Es gibt keinen Pöbel, falls mit diesem Wort unfreie Menschen gemeint sind. Auch ein unfreier Mensch ist und bleibt ein Mensch und ist unseres Mitgefühls ebenso würdig wie jemand von edler Abstammung.

Zum dritten: All die Stunden, die ich an den Betten Kranker und Sterbender zugebracht habe, waren niemals verschwendet, sondern gehören für mich zu den kostbarsten Augenblicken, die zu erleben ich das Glück hatte. Und ich danke den Göttern für jeden einzelnen von ihnen. Was mich und meine Begleiter hierhergeführt hat, ist das Mitgefühl mit Menschen, die in ihrem Leid und Unglück weitgehend auf sich allein gestellt sind, denen niemand hilft, weil niemand da ist, der ihnen helfen könnte. In diesem Land leiden Ogeden und Ceriden gleichermaßen unter den Folgen dieses unseligen Krieges, daher laßt uns die Unterschiede zwischen den Glaubensgemeinschaften fürs erste vergessen und allen, die Hilfe und Trost benötigen, nach besten Kräften helfen. Ich sehe gerne fröhliche Gesichter und ein Kinderlachen ist mir ehrlich gesagt lieber als ein teures Weihegeschenk..."

[Die Rede wurde mit Jubel aufgenommen und viele Leute brachten ihre Kinder zur Baronin, die darauf fragte "Hat hier irgendjemand Bonbons?"...]

zu Nöllingen [in Wirklichkeit mußte Koldewaiht noch mal nach Vorberg, Irmgard kuriert einen kleinen Unfall aus- sagen wir, sie hat versucht, ein Schmalrüsselschwein zu füttern und wußte nicht, daß man das mit flacher Hand tun sollte...]

Q1 - Hochlandquerstraße in Bau

Der Ausbau der Hochlandquerverbindung hat nun auf allen Teilabschnitten begonnen. Abgehend von der Aximistiliusstraße 1 (A1) in Gwarras/Luchnar wird sie über Flaitney nach Tairngire/Tagil führen und erhielt bereits den Namen Q1, in Anlehnung an die A1.Spötter behaupten zwar , angesichts der voraussichtlichen Benutzer wäre "Schaf 1000" passender. Die Barone von Flaitney und Luchnar zeigten sich jüngst in Sarniant aber hinsichtlich des wirtschaftlichen Potentials der Querstraße sehr optimistisch. Über eine Weiterführung bis zu den Jolborn-Häfen Rebenhains wird bereits spekuliert.

Sarniant zur Stadt erhoben

Zahlreiche hochgestellte Gäste und Besucher hatten sich an den letzten Tagen des alten Jahres in Sarniant eingefunden. Bunte Zelte und Schaubuden schmückten die Wiesen um den Ort, Händler, Barden und Gaukler sah man an jeder Ecke. Baronin Josephina hatte zum Neujahrsfest geladen, und ganz Sarniant freute sich, bald den Titel ,,Stadt" tragen zu dürfen.
Bereits am Abend des Frohntages fanden sich hochgestellte Gäste im großen Angaheymer Zelt zum 2. Uisge-Schädelspalter Convent ein, u.a. Baron Jareck von Jolberg, der nur wegen diesem Ereignis kurzfristig aus Ostarien anreiste. Bis in die frühen Morgenstunden hinein wurden verschiedene Sorten Ischgi und Schädelspalter probiert, getestet und bewertet und können nun in den Export gehen.

Am Redontag begann der Markt und die zahlreichen Händler werden mit ihren außergewöhnlichen Waren bestimmt auch dem Geizigsten unter den Besuchern einige Kreuzer aus der Tasche gelockt haben. Am Nachmittag fand dann die bereits seit Wochen heiß ersehnte Utzgan- Meisterschaft statt. Nach harten Kämpfen erhielt eine Außenseitermannschaft namens ,,Rasselnder Atem" den begehrten Pokal und durfte ihren wohlverdienten Sieg feiern. Nach einem Komödiantenstück über den Bau des neuen Helos-Weges und verschiedenen anderen Darbietungen begaben sich die hohen Gäste der Baronin zu Bett, denn der folgende Festtag versprach anstrengend zu werden.

Der Heliostag begann mit herrlichem Wetter und verlief überraschender, als man sich das vorgestellt hätte. Ein Giftmörder trieb sein Unwesen unter den Besuchern und ein Händler aus Brassach kam nur knapp mit dem Leben davon. Trotz Bemühungen der Stadtwache und des Marktaufsehers konnte die Person in der Menschenmasse nicht mehr ausfindig gemacht werden. Das nächste erschreckende Ereignis war ein Attentat auf Baronin Josephina selbst, das aber durch das rasche Eingreifen der Angaheymer vereitelt wurde. Der Attentäter selbst konnte leider nicht mehr verhört werden, da man ihn mit Angaheymer Gründlichkeit kurzerhand zu Gwon befördert hatte. Auch das plump gefälschte Auftragspapier, das man bei ihm fand, ließ keine Schlüsse darauf zu, wer unserer geliebten Baronin nach dem Leben trachtet. Am späten nachmittag wurde zum großen Festbankett im Freien geladen. In Anwesenheit der Bevölkerung und aller Gäste verlas der Gesandte seiner Majestät, ein Hochgeweihter des Helios, die Schriftrolle mit den Rechten und Pflichten einer Stadt und übergab sie Baronin Josephina. Diese überreichte dem Marktaufseher, der nun zum Stadtkämmerer geworden war, Amtskette, Siegel und einen Zollstock. Ms besonderes Privileg seiner Majestät erhielt Sarniant eine jährliche Tuchhandelsmesse, bei der Landeserzeugnisse und ausländische Waren angeboten werden sollen. Das Bankett verlief zu aller Zufriedenheit, bis eine launige Bemerkung des Heliosgeweihten wohl den Arger Xurls hervorrief und er das Essen mit einem heftigen Regenschauer beendete.

Nach einem fröhlichen Abend mit viel Musik in der Markthalle beging man das feierliche Neujahrsritual. Mit besten Wünschen, guten Vorsätzen und zahlreichen Trinksprüchen wurde das neue Jahr begrüßt. Unerwartet trat darauf die Tatzelfelser Delegation in den Vordergrund und der Vogt von Walchensee überbrachte der überraschten Baronin Josephina die Nachricht von ihrer Ernennung zur Marschallin von Drachenhain. Doch damit nicht genug: Trat doch plötzlich ein junger Mann, der in weißes Leinen gekleidet war, vor die Geweihten, Baron Leomar von Tatzelfels! Er warf sich vor dem Altar der Götter nieder, bat sie um Verzeihung für seine Tat und um die Zurücknahme des nunmehr zehn Jahre dauernden Fluches. Da die Götter kein Zeichen ihres Mißfallens gaben, hob Baronin Josephina ihren Cousin von den Knien auf und schloß ihn in die Arme. Damit kann wohl der Drachenhainer Fluch als beendet angesehen werden. Dieses Glück feierten alle Verwandten und Freunde des Barons und die ganze Bevölkerung ausgelassen bis weit in den Morgen hinein. Und damit ging das wohl außergewöhnlichste Neujahrsfest, das Drachenhain je gesehen hat, feuchtfröhlich zu Ende.

Letzte Meldung:

"Neeeinnnn! Bitte bitte Herr, tut das nicht!"

Niemals in meinem ganzen Leben werde ich in der Lage sein, diesen markerschütternden Schrei vergessen zu können. Gerade machte ich mich daran, endlich mein Werk zu beenden und unter die letzten Meldungen, des Euch nun vorliegenden Helios Boten Nr. 23, den Schlußpunkt zu setzen. Da ließ mich dieser unverschämt schreiende Lümmel, erschrocken aus meiner Arbeit hochfahren. Unbeirrt führte ich dennoch kopfschüttelnd und fluchend die Feder zum Papiere, da geschah das Unfaßbare, dieser Bengel riß mir den Kiel aus der Hand und versteckte ihn, mich wild anstarrend, hinter seinem Rücken. Nun kam es zu einem kleinen Handgemenge, woraus allerdings mein Gegner als Sieger hervorging. Ich war außer mir vor Zorn. Unbeherrscht schrie ich ihn an, was ihm denn einfiele; er befände sich nicht auf einem darianischen Dorfbasar, sondern in der hochvorzüglichen Schreibstube, des hochvorzüglich-heligonischen Helios Boten. Seiner unerhörten Tat nun wohl bewußt, wich er erschrocken einen Schritt zurück, schluckte, faßte sich aber denoch sichtbar ein Herz und führte ungefähr die folgende Rede:
"Verzeiht mir tausendmal Herr, aber ich mußte Euch aufhalten. Ein langer, mörderischer Weg liegt hinter mir - von Kratorpolis und der Leomark aus dem Norden, da komme ich her. Mein Herr der Baron von Rebenhain hat mich geschickt, ich solle euch wackren Mannen vom Helios Boten von einer ungeheuren Sache in Kenntnis setzen. Bitte, hört mich an."
Ob dieser Worte ließ ich mich erweichen - und so lest:

Rebenhain

Tatzelfelser Streitmacht schlagen zusammen mit Kielholer Ödlandhorden vor Kratorpolis und der Leomark - es berichtet Minhardt Balamus

Schon einige Wochen sind vergangen, seit wir bei Nacht und Nebel unsere kleinen, schnellen Schiffe betraten und nahezu lautlos, in regelmäßigen Stößen, das Land verließen. Das weit entfernte Kratorpolis war unser Ziel. Wir, ein großer Haufen Mannen aus Rebenhain wurden vom Edlen Adrian von Saras angeführt. Mit uns fuhren und stritten einige Tatzelfelser, drahtige Kerle und auch Soldaten des Grafen, ungefähr fünfzig an der Zahl - mit denen hatten wir nicht allzu viel zu tun, aber das ist jetzt ja unwichtig. Ach ja, die Tatzelfelser und die Drachenhainer wurden vom Ritter Erendel von Baxentor angeführt, den kennt Ihr vermutlich nicht Herr.

Die Hinfahrt verlief, wider Erwarten, ereignislos und so gibt es eigentlich nur zwei Dinge zu berichten. Das eine Mal - wir standen wohl etwa auf Höhe Soltrans - ging die Fahrt ein wenig langsamer. Zahlreiche Schiffe, wie auch wir, warteten darauf, durch einen winzigen Kanal gelotst zu werden. Diese Sache mag für Eure Ohren nicht weiter verwunderlich sein, Ihr fragt Euch: "Warum erzählt er das?" Doch ist der Umstand, der dazu führte sehr wohl verwunderlich. Denn irgend ein Irrer baute da mitten auf einer verstärkten Sandbank, den weißen Grundmauern nach zu schließen, ein riesiges Haus - einen ganzen Tag kostete uns diese Sache. Das andere Ding, ungleich erfreulicher, trug sich wenige Tage später in Jolberg zu, da trafen sich unsere Anführer an Land mit einigen Herren aus Ostarien - wieder ein Tag, jedoch führten diese Verhandlungen dazu, daß uns von da an ein schmuckes ostarisches Schiff begleitete. Als wir erfuhren, daß es sich hierbei um die "Pfeilschnell" mit Kapitän Xurlsen Kielholer handelte, legten wiruns mächtig ins Zeug und tatsächlich, wir konnten mit ihnen doch recht gut mithalten. Unter der kundigen Wegführung Kielholers, dauerte es auch nicht mehr lange, bis vor uns am Horizont die Rebenhainer und Drachenhainer Farben im Wind zu entdecken waren. Groß war da die Freude an Bord, denn wir hatten es geschafft.

So dachten wir jedenfalls, denn als wir etwas näher kamen, entdeckten wir vor den Mauern der Stadt Kratorpolis, lagernde fremde Soldaten. "Verdammte Ödländer", wie es einigen meiner Kameraden entfuhr. Die Wilden waren tatsächlich gerade dabei, mittels langer Leitern die Unsrigen in der Stadt anzugreifen. Eilig hießten wir den letzten Fetzen Segel und fuhren, schnell wie der Wind, in den kleinen Hafen der Stadt. Groß war die Freude bei den Belagerten als sie uns erblickten, waren wir doch die letzte Rettung in höchster Not. Während die Besatzung der "Pfeilschnell" nun erst einmal im Hafen die Stellung hielt, rotteten wir uns zusammen und machten uns im gemeinsamen Ausfall über die bereits gewarnten Ödländer her, welche ihr Heil aber bereits in der Flucht suchten - so schien es. Doch wie der Komandant der Stadt vermutete - und sich später auch als richtig erwies - sammelten sich die Heerscharen der Wilden nur mit einem größeren Haufen der Feinde im Norden, der die Leomark belagerte. Also sprangen wir rasch wieer zurück auf unsere Schiffe und eilten stromaufwärts zur Leomark hin. Schon bald entdeckten wir die unheilverkündenden dunklen Rauchwolken in der Ferne. Für die Tatzelfelser und Drachenhainer gab es nun kaum ein Halten mehr. Fest nahmen wir alle unsre Waffen in die Hand. Erst nach einer Ewigkeit näherten wir uns dem Hafen, eine Totenruhe empfing uns. Hatte die Ödländbrut aufgegeben und war zurück in seine Höhlen geeilt? - Irgend etwas stimmte nicht. Noch bevor auch nur einer etwas sagen konnte, kamen sie mit lautem Kriegsgeschrei über uns. Denn die Feinde hatte die Stadt bereits erstürmt und uns in die Falle laufen lassen.Von überall her prasselten jetzt Pfeile und Sperre an Bord. Nicht einmal auf der "Pfeilschnell" hatte man diesen Angriff erwartet. Schnell suchten wir alle nach Deckung. Von meinem Fass aus, konnte ich erkennen, daß unsere Verluste sich - der Götter sei Dank - in Grenzen hielten. Doch was nun? Aufgeben? Niemals! Dann lieber sterben. Noch schneller als wir es zu hoffen gewagt hatten, kam di Rettung. So plötzlich wie der Angriff eingesetzt hatte, erschlosch er wieder. Statt dessen erschollen "Für Heligonia" Rufe und Kämpfeslärm wurde von der Stadt her laut. Wie wir erspähten, griffen nun, die scheinbar bereits besiegten Soldaten der Stadt Xurl-Saleenia von hinten die Ödländer an. Schnell sprangen wir über die Reeling und machten es ihnen gleich. Wir kämpften mit dem wilden Mute der Verzweiflung. Derart in die Zange genommen, und unter dem fortwährenden Speerbeschuß der Pfeilschnell, dauerte es nicht lange und die ersten Wilden streckten die Waffen nieder. Der Sieg war endgültig unser!

Wie uns später die letzten Verteidigungssoldaten der Stadt berichteten, konnten sich einige tapfere Unbekannten aus ihren Gefängissen befreien, ihre ödländischen Wachen überwältigen und uns zu Hilfe eilen. Wermutstropfen bei den anschließenden rauschenden Siegesfeierlichkeiten war die Erkenntnis, daß fast das gesamte Verteidigungsheer der Leomark zu Tode gekommen war.

Einem jeden von uns war klar, hätten wir die "Pfeilschnell" nebst Kielholer nicht gehabt, hätte uns sicher das selbe Schicksal ereilt.

Mit diesen Worten sackte der junge Mann bewußtlos zusammen und schlief zwei Tage an einem Stück - mag man ihm' s verdenken? Hansgar Rowen