Spezial:Badtitle/NS100:Ausgabe 25/ Der Trommler

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Aufbauarbeiten in der Ballei Amien

Da sich nunmehr die Wirren der Auseinandersetzung mit den wilden Ödlandhorden auf kleinere, vereinzelte Übergriffe außerhalb der Landesgrenzen des zivilisierten Teil Heligionias beschränken, kehrt die Ruhe in die Ländereien der neuen Markgrafschaft Norrland-Brassach wieder ein. Vielerorts beginnen die Menschen ihr Leben neu zu ordnen, liegengebliebene Arbeit wird beendet, neue Aufgaben werden angegangen.

Auch in der Ballei Amien werden die Menschen von diesem neuen Lebensgeist beflügelt, welcher nicht zuletzt durch die Veränderungen im Land hin zur Markgrafschaft noch verstärkt wird. Auch die vielen Kriegsflüchtlinge aus den nördlichen Teilen Brassachs, welche noch nicht in ihre zerstörten Heimatsiedlungen im Norden zurückkehren wollen, beteiligen sich an dieser Aufbauarbeit.

Ritter Hadebrand von Grauburg, der seine Aufgaben als Landkomtur der Ballei seinen Verpflichtungen im Krieg als Ordensmarschal der Templer zu Ankur unterordnen mußte, nutzt die vorherrschende Aufbruchstimmung für die jetzt notwendigen Schritte und Veränderungen.

Erste Vorbereitungen zum Dombau in Alt-Amien

Wie die Schreibstube aus verläßlicher Quelle erfahren hat, mußte schweren Herzens der Landkomtur Hadebrand von Grauburg seine ergeizigen Dombaupläne auf die derzeitigen Möglichkeiten seiner Ballei zurücknehmen. Zum einen fehlt das Geld, um seiner Glaubenseinstellung ein solches Denkmal zu setzen, zum anderen ist ihm die Stärkung und Ausweitung des Handels zur Zeit wichtiger.

Zum Wohle der ihm anvertrauten Bevölkerung wurden die Baupläne dahingehend verändert, daß ein "schrittweiser” Ausbau der Stadtkirche und des angrenzenden Stadtklosters möglich wird. Somit wird sich der Bau der neuen Heimstädte der Templer zu Ankur wohl über Jahre hinziehen. Sollte sich die Situation der Ballei in den nächsten Jahren verbessern, so hofft der Landkomtur, könnten die Baubemühungen verstärkt werden. Nun wurden am zwanzigsten Tage des dritten Xurls die ersten Schritte eingeleitet. Unter Einsatz von Freiwilligen wurden einige Hinterhofgebäude, welche sich zwischen Kirche und Stadtkloster befanden, abgerissen. Das Abbruchmaterial wurde getrennt und wird seine erneute Verwendung im Fundament des neuen Domseitenschiffes finden.

Weinanbau an den Hängen des Grauburger Walls

Stärker werden zur Zeit die Bemühungen des Landkomturs vorangetrieben, auf den ungenutzten Hängen des Grauburger Walls den Weinanbau einzuführen. Es ist zwar zu vermuten, daß die als nur bedingt fruchtbaren bekannten Hänge wohl niemals große Mengen Wein hervorbringen werden, aber dieses ungenutzte Stück Land nutzbar zu machen, war ein erklärtes Ziel des Landkomturs bei Einführung in sein Amt.

Um dieses Ziel zu erreichen, werden schon seit einiger Zeit die Hänge von Steinbrocken befreit und das Erdreich auf eine Bepflanzung vorbereitet. Hierzu bedient sich der Landkomtur neben der heimischen Bevölkerung auch der Flüchtlinge, welche sonst ohne Beschäftigung wären. Eine aufwendige Bewässerungsanlage wurde angefertigt, gespeißt von den unzähligen kleineren Wasserläufen des Grauburger Wall-Massivs.

Da die kleine, nördliche Ballei nur über einige widerstandsfähige Wildweinsorten verfügt, welche keinen guten Wein erhoffen lassen, hat der Landkomtur mit anderen Baronien und Provinzen Heligonias Kontakt aufgenommen, in denen der Weinanbau beheimatet ist. Durch den Import bereits erprobter Rebenplanzen und die Kreuzung mit den vorhandenen Wildweinsorten, sollte eine Ansiedlung des Weinanbaus im Norden Heligonias möglich sein. Die Verhandlungen über diesen Import, so war zu erfahren, dauern noch an. Es wird damit gerechnet, daß es wohl noch einige Jahre dauern wird, bis ein Weinkenner einen Wein aus Alt-Amien genießen kann.

Wir verfolgen die weiteren Geschehnisse in der Ballei Amien und werden den verehrten Leser zu gegebener Zeit weiter berichten.

Torel Tekin, freier Berichterstatter des Trommlers

Tauffest in Tarnam

Am vierundzwanzigsten Tage des zweiten Xurls trafen sich Verwandte und Freunde derer von Norrland-Brassach im festlich geschmückten Dom zu Tarnam, um gemeinsam mit dem versammelten Klerus, Hochadel und Adel Ostariens das heilige, ceridische Sakrament der Taufe für Daron und Kara, den Kindern Kalveram und Lenia von Brassachs, zu feiern. Ranghohe Personen des ligoniischen und drachenhainer Adels zählten ebenfalls zu den geladenen Gästen. Vor der heiligen Zeremonie läuteten minutenlang die Glocken des Doms, um allen Gläubigen den bevorstehenden Festakt kundzutun und um die Gäste freundlich aber dennoch bestimmend auf die für sie vorgesehenen Plätze zu bitten.

Auf der ersten Bank des mittleren Segments des Dom-Hauptschiffes hatten Lenia von Brassach und Kalveram vom Norrland, auf ihren Schößen Kara und Daron, Platz genommen. Zu Seiten Lenias saßen die Taufpaten Karas: Der erste Ritter der Provinz Grauburg, Hagen von Grauburg, und die Baronin von Tlamana, Leabell von Ardelun. Zu Rechten Kalverams hatten ihre Erlaucht Herzogin Walluma von Ostarien und der ostarische Generalzeugmeister, Baron Jareck von Jolberg, die für die Paten Darons vorgesehenen Plätze eingenommen. Direkt hinter dem zukünftigen Markgraf von Norrland-Brassach, seiner Gemahlin und den hochrangigen Taufpaten nahmen die Familienmitglieder deren von Norrland-Brassach und die anderen Adligen aus den Provinzen Brassachs und dem Norrland samt ihrer Familien auf den mittleren Bänken des Hauptschiffes Platz: Talen und Larn vom Norrland, Anholt von Brassach, und nahezu alle Ritter Norrland-Brassachs hatten sich zu diesem festlichen und wichtigen Ereignis im Leben eines jungen Ceriden versammelt. Lediglich Rhoderich von Thalion, Herr von Thalion, blieb der Festivität aus gesundheitlichen Gründen fern und schickte indessen seine Tochter Rhodanthe in Begleitung eines Hauptmanns der Thalioner Wehr.

Das komplette rechte Banksegment des Hauptschiffes war über und über mit roten und schwarzen Gewändern übersät, die in ihrer Uniformität einen deutlichen Kontrast zu den vielen verschiedenfarbigen Gewändern des Hochadels und des Adels bildeten: Hohe Offiziere und Mitglieder der Priesterschaft der Templer zu Ankur hatten hier unter Führung des Ordensmarschalls Hadebrand von Grauburg und der anderen Ordensoberen ihren Platz gefunden, um an der Zeremonie teilnehmen zu können. Die geladenen adligen Gäste, vorwiegend aus Ostarien und Ligonii sowie Naum von Morogas, der auf Wunsch Prinz Leomars von Drachenhain in Norrland-Brassach verweilt und nochmals ausdrücklich die Glückwünsche seiner Hochgeboren Waldemar von Drachenhain und seines Sohnes Leomars übermittelte, füllten die linken Bänke des Mittelschiffes. Der ceridische Klerus Heligonias bildete einen separaten Block innerhalb der Adligen.

In den beiden Seitenschiffen des Domes verfolgte der versammelte niedere Adel Norrland-Brassachs dichtgedrängt den weiteren Verlauf der Zeremonie.

Wenige Augenblicke nach dem Verstummen der Kirchenglocken betrat der Abt von Tarnam, seine Ehrwürden Sebastian Vanius, in Begleitung von Bruder Gisberus, dem Beichtvater derer von Norrland-Brassach, den opulent ausgestalteten Altarbereich. Den versammelten gläubigen Ceriden war dies ein Zeichen, sich von ihren Sitzen zu erheben. Aber auch die versammelten ogedischen Gäste erhoben sich aus Respekt und Toleranz gegenüber den Andersgläubigen. Nach einer auch für Norrland-Brassach sehr gemäßigten Predigt, wohl aus Rücksicht auf die ogedischen Gäste, und verschiedenen ceridischen Lob- und Fürbitt-Gesängen ließ Sebastian Vanius Kalveram und Lenia mit den Taufkindern und den Paten vortreten. Entsprechend den ceridischen Traditionen taufte nun der Abt von Tarnam zusammen mit seinem Glaubensbruder Gisberus zuerst den Stammhalter der Markgrafschaft Norrland-Brassach auf den Namen Daron. Nachdem der kleine Kinderkopf mit geweihtem Wasser übergossen wurde, hielt Kalveram seinen schreienden Sohn hoch in die Luft und zeigte ihn der Menge, die diese Geste mit Applaus würdigte. Als dann die Zweitgeborene auf den Namen Kara getauft wurde, wiederholte sich dieses Schauspiel. Nachdem nun beide Kinder ceridisch getauft und von den versammelten Gläubigen Willkommen geheißen wurden, verließ die Festgemeinde unter der Führung des Abtes und des Beichtvaters und den Kindern auf den Armen ihrer Eltern den Dom durch das Hauptportal, um draußen an der kühlen Xurl-Luft vom versammelten Volk bejubelt zu werden ...