Spezial:Badtitle/NS100:Ausgabe 27/ Herzögliche Ostarische Hofgazette

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Neues aus Emarania

Befreiungsversuch gescheitert

In den ersten Tagen des letzten Wintermondes wurde von bisher unbekannten Personen der Versuch unternommen, die ehemalige Baronin von Emarania, Angharad Elanor von Emarania, entweder zu befreien oder aber zu entführen.

Der Versuch scheiterte an der heftigen Gegenwehr Angharads, wobei anscheinend einer der Täter verletzt wurde.

Nach den Gründen für ihre Gegenwehr befragt, sagte Angharad Elanor, sie habe nichts getan, weswegen sie aus Emarania oder Ostarien fliehen müsse. Es gebe keinen Grund für sie, irgendwelche Konsequenzen ihrer Taten fürchten zu müssen.

Wie zudem bekannt wurde, ist es der ehemaligen Baronin seit einiger Zeit gestattet, sich in Wasserau aufzuhalten, wo sie es übernommen hat, in einem Lazarett bei den Opfern des Krieges Hilfe zu leisten.


Wo ist Anselm von Rabenstein?

Seit einiger Zeit ist der Freiherr von Vorberg, Anselm von Rabenstein, ein enger Vertrauter Angharad Elanors, nicht mehr gesehen worden. Es kann angenommen werden, daß er das Land nicht verlassen hat. Wer etwas über seinen Verbleib sagen kann, möge sich an Oberst Valerian wenden.

Danksagung

Zum ersten Mal seit langer Zeit erhebt die ehemalige Baronin von Emarania, Angharad Elanor, die Stimme im heligonischen Boten:

"Nachdem ich nun endlich wieder die Möglichkeit habe, eine offizielle Verlautbarung im heligonischen Boten zu veröffentlichen, möchte ich die Gelegenheit dazu nutzen, all jenen zu danken, die in einer schweren und unübersehbaren Zeit dem Lande Emarania geholfen haben, die alte Freundschaft nicht vergessen haben und deren Herzen nicht so verbittert waren, daß sie das Leid des Volkes nicht mehr gesehen hätten. Ganz besonders danke ich Baronin Nimue und Baron Koldewaith für ihren Einsatz in ganz Teemooranien und ganz besonders auch für ihren Besuch bei mir, den ich zu dieser Zeit kaum im rechten Maße zu würdigen wußte. Und ich danke meinem Bruder Leomar für seinen unermüdlichen Einsatz in Emarania und für seinen Trost in dunkler Stunde. Ebenso danke ich meiner Cousine Josephina, die nicht aufgehört hat, mir den Kopf zurechtzusetzen.

Und mein Dank gilt all jenen, die in den Zeiten der Pustelplag und des Chaos in Teemooranien in irgendeiner Weise Hilfe geleistet haben, ganz besonders dem Lande Sedomee.

Ich entschuldige mich bei allen, deren Leistung ich nicht genügend gewürdigt habe und ich bin froh, daß sie dennoch gebracht wurde.

Möge nun der Friede erhalten bleiben, und mögen all jene, die glauben, sich zu etwas Besonderem aufschwingen zu müssen, lernen, daß manche Dinge gottgegeben sind und daß ein Geburtsrecht nicht mit Blumenkästen an einer Stadtmauer oder üblen Verleumdungen abgekauft werden kann.”

Eine Baronin für Drackensteig

Wie jüngst bekanntgegeben, ist die Zeit für klare Verhältnisse in Drackensteig ein Jahr nach Sirium Silverhorns Tod auf Fhein nun endlich gekommen. Allgemein hatte die Öffentlichkeit angenommen, daß der Bruder des Gefallenen bald die Macht in der Baronie übernehmen würde. Nur die Silverhorns wußten, daß der Wille Siriums ein anderer war: Bereits vor knapp einem Jahr wurde sein Testament eröffnet und darin war zu lesen, daß niemand anderes als seine jüngere Schwester Shanthana Silverhorn sein Erbe antreten solle - etwas ungewöhnlich in einer ceridischen Familie -, was von niemandem angezweifelt wurde, denn hoch ist das Ansehen des Gefallenen auch bei seinen Angehörigen. Nun wollte die edle Dame sich aber noch auf ihre Aufgabe vorbereiten. So knüpfte sie zum Beispiel auf dem Adelstag Kontakte und beließ die Regierungsgeschäfte erst einmal in den Händen der treuen Berater Siriums. Beim Vasallentreffen, welches kürzlich anläßlich des Todes Herzog Uriels II. abgehalten wurde, war die Zeit für den Amtsantritt gekommen, und Shanthana Silverhorn schwor vor Regentin Walluma von Ostarien dem jungen Herzog den Lehenseid. Ganz Ostarien ist gespannt, wie sie ihre Aufgabe meistern wird und was die Zukunft für Drackensteig bringen wird.

Herzog Uriel II. von Ostarien ist tot!

Die letzte Schlacht des großen ostarischen Landesherren ist geschlagen. Seine Erlaucht, Herzog Uriel der II. von Ostarien, geliebter, väterlicher Landesherr des ostarischen Volkes, weiser Begründer und ostarischer Landmeister der Templer zu Ankur, glorreicher Führer der siegreichen ostarischen Armee, ist in den ersten Tagen der steigenden Poënasonne des bisher so glorreichen 89. Jahres nach der Erleuchtung vor seinen Schöpfer getreten.

In einem letzten agonischen Aufbäumen gegen sein Schicksal ließ der vom Kampf mit daimonischen Mächten schwer gezeichnete alte Recke nach seinen engsten Vertrauten rufen. Erst in dieser Stunde war es ihm vergönnt, von der Zerschlagung der Teemooranischen Aufständischen, vom glorreichen Sieg über die der verderbten Ödländer und der Ausweitung seines Herzogtums nach Norden hin zu erafhren. Stolz leuchtete in seinen halbblinden Augen, als sein als verloren geglaubter Nachkomme, Aftalun von Ostarien, an sein Lager trat und ihm seine größte Sorge nahm: Den Fortbestand des Hauses. Mit ruhiger Stimme setzte er gemeinsam mit dem herzöglichen ostarischen Hofchronisten sein Testament auf, um hernach die letzte Ölung aus der Hand des ehrwürdigen Vaters, Erzkaplan Falkonius von Regart, dem Abt des Klosters Hurtenau und Beichtvater der herzöglichen Familie zu empfangen.

Die sterbliche Hülle des Herzogs wurde im Kreis seiner engsten Vertrauten in der Familiengruft auf der Feste Brazenberg beigesetzt.

Die offizielle Trauerfeier wird am 25. Tag der 2. Poëna im Augustinusdom zu Ankur stattfinden. Alle Barone des Herzogtums werden dann dem Verstorbenen den letzten Gruß entbieten. Selbstverständlich ist der ganze Adel und Klerus des Königreichs zu diesem Ereignis geladen.

Die Suche nach dem echten Teemon hat jetzt begonnen

Nachdem die Nachforschungen des Nexus Corenae ergeben hatten, daß es sich bei dem gefangenen Teemon keineswegs um den echten gehandelt haben kann, stellte man weitere Nachforschungen an und stieß so auf den Bericht einer kleinen Gruppe von Personen, welcher zuerst als unglaubwürdig eingestuft worden war. Jene schrägen Vögel waren im letzten Jahr am Südrand der Ödlande aufgelesen worden und hatten behauptet, eine Nielsonsfahrt durch verschiedene unterirdische Ödländertempel hinter sich zu haben, außerdem hätten sie den noch lebenden aber wie tot daliegenden Körper des Teemon gesehen, wären aber unglücklicherweise nicht in der Lage gewesen ihn mitzunehmen, da auf die Entdeckung Gefangennahme und Flucht folgten. Verständlicherweise hegte man zuerst Zweifel an dieser unglaublichen Geschichte, doch nach den neuen Erkenntnissen ist man jetzt anderer Meinung. So ließen seine Majestät und die Regentin von Ostarien gemeinsam eine Expedition ausrüsten, welche aus speziell in Rettungseinsätzen geschulten, bewaffneten Kräften besteht. Diese sind bereits aufgebrochen, um nach Teemon von Hohenforingen zu suchen und wir werden den Leser darüber informieren, sobald es Neuigkeiten gibt.

Lodenstadt zum Herzöglich Ostarischen Marinestützpunkt ernannt

In den letzten Tagen des 3.Saarka war es endlich soweit: Mit der Indienststellung des Ersten Geschwaders der neuen Emaranseeflotte wurde das dritte große Ostarische Gewässer dem Sicherheitsstandard von Jolborn und Brazach angepaßt. Das Geschwader besteht aus drei ausgebesserten Lodenburger Fischerreifahrzeugen, die mit reichlich Geschützen bestückt wurden. Stationiert sind die Streitkräfte im neuen Kriegshafen von Lodenstadt, der von Baron Norwin von Lodenburg und Angehörigen der Admiralität am 27.Tag des 3.Saarka feierlich eingeweiht wurde. Bereits im Bau ist ein Schiff der Herzog-Uriel-Klasse, welches nach Fertigstellung der Flotte als Flaggschiff dienen soll. Zum Kommandanten der Emaranseeflotte wurde Admiral Regulan vom Forchtenberg bestellt, welcher auch gleichzeitig als Komandant des Ersten Geschwaders fungieren wird. Stützpunktkommandant in Lodenstadt ist der altgediente frühere Kapitän der "Erzmark", Hengiss von Dernhorst. Das momentane Flaggschiff "Kaiserschreck" wird von Kapitän Elian Sander, die "Emaranperle" von Marinehauptmann Steinhart von Garstfelden und die "Fibi" von Marinehauptmann Joost Van Goov kommandiert. Letzteres Schiff erhielt seinen Namen auf Wunsch des frischbeförderten jungen Hauptmanns, welcher früher als erster Offizier unter Kapitän Xurlsen Kielholer diente und sich jetzt bei seinem ersten Kommando bewähren soll.

Zusammenkunft der Vasallen Ostariens in Ankur

Direkt nach dem Tode ihres Gemahls hatte Herzogin Walluma die Barone Ostariens ersucht, sich am 28. Tag des ersten Poëna in Ankur zu versammeln. So reisten denn alle in die Ostarische Capitale, und so manches schmucke Stadthaus sah seit langer Zeit wieder einmal seinen Besitzer.

Nachdem sich dann all die Adligen im Herzöglichen Palast eingefunden hatten, eröffnete Ihre Erlaucht und der überraschend zurückgekehrte Prinz Aftalun den Anwesenden, wie die Zukunft des Herzogshauses aussehe. Alle, die den Prinzen früher gekannt hatten, waren erstaunt, welche Veränderung mit ihm vorgegangen war, denn aus dem verunsicherten ziellosen Jüngling war ein ernster entschlossener Mann von großer Frömmigkeit geworden, und noch unerwarteter war die Offenbarung, daß der bisherige Ostarische Thronfolger ein enger Vertrauter des Erzprimus geworden und erst vor kurzer Zeit zum Prior von Gunara ernannt worden war.

Der Prinz hatte während seiner Abwesenheit eine Dame aus der Familie von Lodenburg geheiratet und mit ihr einen Sohn gezeugt. Tragischerweise verstarb die Gemahlin bereits im Kindbett. Hiernach trat Prinz Aftalun dem Hilariusitenorden bei, und stieg Dank seines großen Eifers bis in seine jetzige Position auf.

Zustimmung bei den Vasallen fand der Entschluß des Erbprinzen, für seine Kirchenlaufbahn auf den Herzogsthron zu verzichten. Er werde jedoch weiterhin den Titel eines Prinzen von Ostarien führen.

Hiernach stellte die Herzogsfamilie den Baronen den neuen Herzog Ostariens, Angilbert Uriel von Ostarien, Sohn der verstorbenen Evanna von Lodenburg, vor. Der dreijährige Sohn Aftaluns, Abkömmling der verloren gegangenen Linie des Hauses Lodenburg, soll in Ankur aufwachsen, um später die Regierungsgeschäfte des Herzogtums zu übernehmen. Walluma von Ostarien wird weiterhin bis zum sechzehnten Geburtstag Angilberts die Geschicke des Herzogtums leiten. Sie ist bis dahin Regentin Ostariens und wird zeitlebens Erzvogtin von Ankur bleiben.

Groß war das Gemeinschaftsgefühl unter den Ostarischen Adeligen, nach den gemeinsam überstandenen harten Zeiten, und so zweifelte niemand die Entscheidungen der Herzogsfamilie an, und alle Barone schworen dem jungen Herzog die Treue, welcher das ganze Treiben wahrscheinlich nicht ganz verstand, es aber mit neugierigen Augen beobachtete.

Nun wurde noch lange beraten und einen ganzen weiteren Tag wurden Pläne für die Zukunft geschmiedet und Verträge geschlossen. Schließlich trat so mancher die Heimreise an, um in einem Monat wieder nach Ankur zu kommen und dem alten Herzog das letzte Geleit zu geben, während andere noch bis zur Trauerfeier in ihren Stadthäusern verweilen werden.

Die Rückkehr - Teil 2

Ich war todmüde, als ich noch vor dem Morgengrauen zum Holzmarkt ritt, wo ich mich mit Harkenfels und seinen Männern verabredet hatte. Zwei Tage zuvor, an jenem Abend im "Schlüssel”, hatte ich mich noch lange mit ihm unterhalten; Todje Harkenfels war ein Mann, der sich gerne reden hörte und Neuigkeiten gab es schließlich genug in Yaldering. Zwar hatten sich seine Gefährten – Burgwart Lonstett, der alte Yarrol Bergmann, Ian Turlachen, ein schweigsamer Sonderling aus Luchar; allesamt ehemalige Söldner im Dienste Ostariens – kaum an der Unterhaltung beteiligt, doch waren mir Todjes Geschichten Unterhaltung genug, wenn auch manche Berichte eher Anlaß zur Sorge gaben. So schien mir etwa das wiederholte Aufbegehren einiger weniger Hitzköpfe gegen die Oberherrschaft des Pailat in Anbetracht der anstehenden ebenso entbehrungsreichen wie arbeitsamen Poënamonde ein gewisses Problem zu sein.

Noch vor zwei Tagen hätte ich nicht im Traum daran gedacht, heute in den Norden aufzubrechen. Jetzt aber saß ich, nach zwei ereignisreichen und viel zu kurzen Tagen, völlig übernächtigt und fröstelnd auf meinem Pferd. Ich hatte bis spät in die Nacht gearbeitet, da dies ja nun die letzte Gelegenheit gewesen war, die Vorbereitungen zur Entsendung des Versorgungszuges nach Yaldering zu treffen und konnte mich nun, zu dieser Stunde, nicht so recht an dem lange ersehnten Aufbruchstermin freuen. Die wärmenden Sonnenstrahlen der beginnenden Poëna-Monde hatten uns in Ankur den vorangegangenen, ausgesprochen harten Winter jenes Jahres allenfalls um die Mittagszeit vergessen lassen; frierend kam ich nach kurzer Zeit vor dem Morgengrauen zu unserem vereinbarten Treffpunkt.

Nur das regelmäßige Schnauben meines Pferdes stob in die kalte Morgenluft. Vielleicht warteten die Reisenden am unteren Ende des Platzes. Hoffentlich.

Der Holzmarkt ist eine lange, durch den Abriß einer einst abgebrannten Häuserreihe entstandene Freifläche, die sich zwischen mittlerer und äußerer Stadtmauer in dem entstandenen Zwischenraum erstreckt. Wöchentlich werden dort Brennholz, Holzkohle aber auch Rohmaterialien für die dort ansässigen Handwerker gehandelt. Wie so vieles in Ankur hat sich auch diese Kuriosität im Laufe der Jahre völlig ohne das Zutun der Stadtoberen einfach ergeben, um dann von den Bürgern zunehmend benutzt zu werden und sich schließlich als eine althergebrachte Institution zu etablieren.

Nun, im Moment freilich befand ich mich auf einem langen, leicht abschüssigen, gepflasterten Platz - einem völlig leeren Platz, auf dem die Hufe meines Pferdes in einer Lautstärke klapperten, die eher auf ein Kavallerieregiment schließen lassen sollten als auf einen einzelnen Reiter (der es noch nicht einmal besonders eilig hatte). Wie auf ein Zeichen begann irgendwo ein Hund zu bellen. Ich überlegte, ob es mir etwas ausmachte, die halbe Anwohnerschaft aus dem Schlaf zu reißen, doch bin ich frühmorgens nicht gerade für meine Umgänglichkeit bekannt.

Endlich gewahrte ich am unteren Ende des Platzes eine Laterne. Im beginnenden Morgengrauen schien ihr gelb flackerndes Licht in der zwischen grauen Dunstschleiern und fahlen Umrissen aufsteigenden Dämmerung seltsam unwirklich. Nur vage waren die fünf Gestalten zu erkennen, die ich erst im letzten Moment aus dem Schatten der Stadtmauer treten sah.

Wir begrüßten uns knapp. Ian und Burgwart begannen, unser Gepäck auf die drei Packpferde zu verteilen, die anderen warteten schweigend. Ich trat von einem Bein auf das andere, um die Kälte zu vertreiben.

Als die drei Packpferde beinahe fertig waren, wandte sich Burgwart zu mir um.

"Eine Tasche werdet ihr wohl doch auf eurem Pferd mitnehmen müssen.” Er reichte mir eine meiner Packtaschen.

Offensichtlich hatten die Reisenden einiges an Gepäck dabei. Ich nickte kurz und begann mit klammen Fingern, die Tasche wieder an meinem Sattel zu befestigen. "Warum seid ihr zu fünft?” fragte ich. Bisher hatte ich vier Reisende erwartet.

Der Fremde antwortete selbst.

"Mein Name ist Lara, Todje und ich kennen uns schon lange. Ich werde Euch nach Thalion begleiten.”

Nicht ganz zufriedengestellt beschloß ich, mich bei passenderer Gelegenheit mit Harkenfels über die Art der Geschäfte zu unterhalten, die er in Brassach abzuschließen hatte...

Kurz vor dem Eintreffen der Morgenwache erreichten wir das Nordtor der Stadt. Glücklicherweise erkannte mich einer der drei Nachtwächter, so daß wir die beiden Tore passieren konnten. Als wir den Graben hinter uns ließen und sich die dunklen, von rauhreifbedeckten Hagebuttensträuchern gesäumten Äcker vor uns ausbreiteten, rötete sich der Himmel über den Nebelschwaden auf dem Brazach. Bald würde die aufgehende Sonne die Kälte in unseren Gliedern vertreiben. Todje Harkenfels, der bisher vorausgeritten war, lenkte sein Pferd neben das meine. "Und? Hast du deine Besorgungen gemacht?” fragte er munter. "Ich meine, naja, es hörte sich nach einer ganzen Menge Arbeit an...”

Bereitwillig informierte ich ihn über unser Vorhaben. Er schien nicht unbedingt interessiert, eher mißtrauisch. "Was wird uns das Ostarienhaus bringen?”, fragte er schließlich, "etwa noch mehr Verwalter und Vertreter, die uns sagen, was wir zu tun haben?”

"Wir wollen euch nicht regieren”, entgegnete ich, "ihr werdet aber Hilfe brauchen, bei allem, was noch gebaut, angelegt, errichtet und gegründet werden muß in Yaldering.” "Ah. Was, wenn wir gar nicht wollen, daß uns jemand hilft, viele Schreibstuben einzurichten, um damit viele herrschaftliche Dekrete zu hüten?”

"Darum geht es nicht, das weißt du”, erwiderte ich ausweichend. "Es sind einige Dinge, die das Ostarienhaus nötig machen. Nehmen wir die Grenzlage: Es ist nicht möglich, von Ankur nach Yaldering zu gelangen, ohne dabei das Herzogtum zu verlassen. In gewisser Hinsicht entzieht sich die Baronie unserer Einflußnahme. Dennoch ist es gerade diese Baronie, die die neue ostarische, ja heligonische Grenzmarke gegen die Ödländer darstellt. Ohne unsere Hilfe seid ihr nicht stark genug, einem ernstgemeinten Angriff standzuhalten. Wir müssen euch unterstützen; gerade jetzt, in der Anfangszeit.”

"Bis wir uns an die Abhängigkeit gewöhnt haben”, murmelte Harkenfels düster.

Lara hatte mit ihrem Pferd zu uns aufgeschlossen. "Wie´s aussieht, werden wir in der vor Jahresfrist von der Herzogin versprochenen Freiheit ohnehin nicht die Last irgendeiner Verantwortung zu tragen haben.” Sie gab sich kaum Mühe, den Sarkasmus in ihrer Stimme zu verbergen. Ich wurde langsam ärgerlich. "Da hast du wohl recht”, brummte Harkenfels, "und was diese ogedischen Ordensbrüder vom Regieren verstehen, kann man sich ja denken. Wer sich jahrhundertelang vor den Ödländern versteckt...”

"...sollte sich nicht von heute auf morgen so wichtig nehmen”, schnaubte Lara verächtlich.

Ich unterbrach sie. "Gemäß dem heligonischen Lehensrecht ist die Herrschaft über Kendhas Pailat als Wehr- und Grenzmark zu den Ödlanden an die Ordensburg gegeben worden; kein leichtes Amt, das gebe ich zu. Doch Baron Jareck von Jolberg hält viel von den Ordensleuten, und seit der Audienz des Iklan Jhulym bei der Herzogin scheint auch sie von der Weisheit der Herren des Pailat überzeugt. Der Iklan als Delegierter des Pailat ist legitimer Baron des Landes. Das ist heligonisches Recht. Habt ihr geglaubt, ohne einen Baron als Lehensnehmer, also ohne Führung zu bleiben? Davon abgesehen scheint mir euer zukünftiger Herr ein vernünftiger und verständnisvoller Mann zu sein.”

"Er ist Baronatsverwalter im Auftrag des Ordens, vergiß das nicht. Und wir sind mit dieser Führung nicht einverstanden”, sie schaute mich an. "Ob man uns fragt oder nicht!” Harkenfels schaute uns belustigt zu, als ich sie abermals zu überzeugen versuchte. "Wie dem auch sei, die oberste Dienstherrin des Heerführers -unsere Regentin- Herzogin Walluma von Ostarien, hat die Verfügung über Kendhas Pailat in die Hände des Ordens gelegt. Das drückt allein schon die Benennung aus. Zweifelst du an ihrer Entscheidung? Was hätte sie anderes tun sollen?”

"Tja, was hätte sie auch anderes tun sollen. Sie hat ja nicht gesehen, was wir gesehen haben. Wir haben unter den Ödländern gelitten, wir haben gegen sie gekämpft, und wir sind es, die gesiegt haben, nicht der Pailat. Diese Kreaturen wollten uns alles nehmen. Rauben. Morden. Plündern. Brandschatzen.” Ihre Stimme wurde leiser, sie wandte sich ab.

"Jetzt sollen sie zahlen. An uns.”

Mißmutig beobachtete ich die Nebelschwaden auf dem Brazach, über denen gerade die Sonne aufging. Ich beschloß, das Thema zu wechseln. "Wo werden wir denn nun Station machen? Bisher weiß ich nur, daß wir nach Thalion in Grauburg unterwegs sind.”

"Wir werden über Wieselsteig und Alt-Amien nach Thalion zur Eichenburg reisen. Ich hoffe, dort jemanden zu treffen, der mir - mir und Lara”, er wies mit dem Kopf in ihre Richtung, "etwas schuldig ist. Danach”, er beeilte sich, fortzufahren, "werden wir über Brazfurt und Dachsrode in Caronia in das Wildland östlich von Yaldering kommen. Wie lange wir dann noch brauchen werden, kann ich nicht genau sagen.” Er schaute mich abschätzend an. "Es gibt keine Straßen dort”, fügte er hinzu und führte sein Pferd wieder an die Spitze unserer Gruppe.

Ich war gespannt, welches Bild uns der Fluß bieten würde. Meist verabschieden sich die Saarkamonde Jahr für Jahr mit großzügigen Überschwemmungen von den märkischen Bauern, im Laufe der Jahrhunderte wurden deshalb die Dörfer in den am Fluß gelegenen Landstrichen zunehmend auf eigens aufgeschütteten Erhebungen errichtet. Und tatsächlich: Als der Weg später für eine Stunde am Ufer des Stroms entlangführte, war die Wasserlinie bereits deutlich angestiegen.

Wir ritten den Brazach entlang nach Gahrne, bogen schließlich westlich ab und machten Abends in einer kleinen, heruntergekommenen Herberge nahe Wieselsteig Halt. Zu müde, um meinen Unmut über die zweifelhafte Unterbringung zu äußern, fiel ich nach einer kurzen Abendmahlzeit auf meine Schlafmatte. Ich hätte in einer der mit Sicherheit komfortableren Unterkünfte der alten Wehrfeste der Großmeister der Templer ohnehin kaum besser geschlafen.

Es dauerte noch zwei weitere Tage, bis wir die Eichenburg erreichten. Wir ritten durch den Grauforst und den Grauburger Wall nach Alt-Amien. Die mit dem nahenden Frühling erstarkenden Sonnenstrahlen hatten die Schneereste in die schattigen Wälder und engen Täler zurückgedrängt, deren es im Norden Grauburgs allerdings viele gab. Des Nachts war man mit dem schweren, wollenen Umhang noch immer am besten gekleidet.

Die Leute in Grauburg nutzten die regenarme Zeit, um in ihre Häuser zurückzukehren, die während der Kriegszeit brach gelegenen Felder nun erstmals wieder zu pflügen und für die Aussaat vorzubereiten, sie werkelten an ihren Unterkünften und verhandelten mit den vielen Rittern, Ordensmännern und Freien, die in diesen Tagen mit großer Eile von Ort zu Ort zogen, um in durch Kriegswirren und Neuordnung der jungen Markgrafschaft entstandenen Fragen zu gebieten. Viele der nunmehr heimatlosen Flüchtlinge aus dem Norden halfen bereitwillig, liegengebliebene Arbeit zu beenden und neue Aufgaben anzugehen. Am Grauburger Wall wurde ein aufwendiges Bewässerungssystem eingerichtet. Mit großer Verwunderung vernahm ich, daß man vorhabe, Weinreben auf den breiten Terassen anzubauen. Ich überlegte, daß der eifrige Ordensmarschall der Templer zu Ankur, der für seine Tüchtigkeit bekannte Landkomtur Hadebrand von Grauburg, eine Reise nach dem fernen Rebenhain anstrengen sollte, um sich dort Rat und Hilfe für dieses Projekt geben zu lassen. Immerhin sollten angehende Winzer zumindest um die Vorliebe der Reben für trockenen Untergrund wissen... In Alt-Amien schließlich übernachteten wir nach dem zweiten Reisetag abermals im Hinterhaus einer eher bescheidenen Schenke im Schatten der zwar erst seit kurzer Zeit bestehenden, aber dennoch bereits beeindrucken Dombaustelle in der Stadtmitte zwischen Kirche und Kloster.

Meiner Frage nach den Gründen für die in meinen Augen übertrieben einfache Unterbringung unserer Reisegruppe wich Harkenfels aus. Er wolle kein Aufsehen erregen, erklärte er.

Nachdem wir frühmorgens aufgestanden und zeitig losgeritten waren, um den ganzen Tag in strengem Tempo durch die weniger dicht besiedelten Provinzen Tharagonien und Thalion zu reiten, hatten wir uns bei Sonnenuntergang der Eichenburg bis auf Sichtweite genähert. Harkenfels trieb uns zur Eile an. Mein Sitzfleisch schmerzte. Als wir über den schwindelerregend tiefen Burggraben ritten, erkannte ich, daß es nicht übertrieben war, was wir über die Uneinnehmbarkeit der Burg gehört hatten. Auch ihre Größe überraschte mich, obwohl wir schnell feststellten, daß die Unterkünfte überbelegt waren. Wir bekamen eine niedrige, zugige Kammer ohne Feuerplatz hoch über dem Burggraben zugewiesen; angesichts der drangvollen Enge auf der Burg hatten wir damit jedoch sogar Glück. Flüchtlinge, Reisende, Wachen, Händler, Waldläufer und natürlich die Burgherrschaft teilten sich den wenigen Platz, sogar ein ausländischer Ritterorden hatte Unterkunft in der abgelegenen Behausung genommen. Ian, Burgwart und Yarrol Bergmann legten sich gleich auf ihre Schlafstellen, Lara und Harkenfels verschwanden, um irgendwelche Bekannten zu treffen. Ich wusch mir den Staub der heruntergekommenen Grauburger Straßen ab; es war offensichtlich, daß die hiesige Obrigkeit in letzter Zeit ihr Augenmerk weniger auf ein intaktes Straßennetz hatte richten können. Als ich meine Packtaschen ordnete, gewahrte ich auf der Zugbrücke Todje Harkenfels und Lara, die dort mit zwei Fremden verhandelten. Sie mußten die Wachen weggeschickt haben, es war sonst niemand auf der Brücke zu sehen. Ich beschloß, bei passender Gelegenheit den wachhabenden Offizier von diesem sträflichen Schlendrian in Kenntnis zu setzen.

Die Erkenntnis, daß einer der Fremden wie mein Bruder aussah, ließ mich erschrocken zusammenzucken.

Ungläubig starrte ich aus der engen Maueröffnung. Ich löschte die Laterne, um besser sehen zu können. Ich war mir nicht sicher; unter der weiten Kapuze des Umhangs war das Gesicht der Gestalt nur schwer zu erkennen. Ich hatte meinen Bruder in einer der letzten Scharmützel des Teemooranienfeldzugs zum letzten Mal gesehen; er war damals verschwunden; ich hatte angenommen, er sei in der Schlacht gefallen. Wieder schaute ich hinunter auf die Brücke. Die zweite Gestalt, in nicht zu erkennendem Ordenshabit gekleidet, deutete auf den Wald und schien die anderen zu beschwichtigen. Ich beschloß, zum Burgtor zu eilen.

In den verwinkelten Gängen der Burg war reges Treiben, so daß ich erst einige Zeit später das Burgtor erreichte. Unterwegs hatte ich aus den Augenwinkeln die Wachsoldaten erblickt: Sie feierten mit ihrem Offizier in der Burgschenke. Anscheinend fühlte man sich sicher. Nun, ich war jedenfalls froh, die Ödländer weit zurückgedrängt zu wissen.

Die Zugbrücke war leer, als ich sie erreichte. Eine einsame Laterne brannte gerade aus, als ich sie erreichte; es wurde völlig dunkel und sehr still.

Resigniert ging ich in die Burg zurück. Unterwegs begegnete ich zwei Wachsoldaten, die offensichtlich gerade ihren Dienst an der Zugbrücke antraten. Ich schüttelte den Kopf und ging, viel zu aufgeregt, mich zur Ruhe zu begeben, in die Burgschenke, wo ich einen Knappen aus Tatzelfels traf, der mich prompt überredete, mit ihm einen Humpen Honigmeth zu leeren. Ich hatte nichts dagegen einzuwenden und hörte mir die interessante Neuigkeit an, von der er zu berichten wußte: Ein lange erwarteter Bote war am Waldrand mit einem Pfeil in der Brust tot aufgefunden worden...

In jener Nacht schlief ich kaum. Die Burg wollte nicht zur Ruhe kommen. Unsere beiden Gefährten blieben verschwunden.

Ich stand kurz nach Sonnenaufgang auf. Etwa zu der Zeit, als man die toten Grauburger Wachen aus dem Burggraben barg und wegbrachte.

Wir machten uns auf die Suche nach unseren Reisegefährten. Lara hatte niemand gesehen, von Harkenfels erzählte man uns, daß er mit einigen anderen Burggästen in den Wald gegangen sei.

Als wir über den Innenhof zu unserer Unterkunft zurückwollten, wurden wir von einer der neuen Burgwachen zurückgedrängt. Die im Vergleich zu den Grauburgern ausgesprochen ruppige Mannschaft hatte in der letzten Nacht anscheinend eine Wachablösung der besonderen Art durchgeführt. Wir mußten warten, bis der Burgherr, Ritter Rhoderich von Thalion, den Burghof passiert hatte.

Vor Jahren hatte ich den gealterten Recken schon einmal gesehen. Man erzählt sich, daß er seit seiner Erhebung in den Ritterstand aus jeder Schlacht siegreich hervorging und stets erbarmungslos gegen eigene und fremde Untergebene sein Ziel immer zu erreichen wußte. Das viele Streiten war nicht spurlos an ihm vorübergegangen: Mit verbitterter Miene inspizierte der Graugesichtige seine Untergebenen, allesamt waffenstarrende Kämpen, um schließlich mit der Burgherrin in den Rittersaal zu entschwinden.

Im Zuge der Änderungen, die Markgraf Kalveram von Norrland-Brassach in seinem Lehenswesen vornahm, mußte Rhoderich, erster Ritter von Thalion, sein Knie vor dem jungen Hadebrand von Grauburg beugen. Es war ein leichtes, das Verschwinden der Grauburger Wachen, das Auftauchen der fremden Wachen und die Anwesenheit Rhoderichs zusammenzureimen. Ich fragte den alten Yarrol Bergmann, was er davon halten würde, Lara und Harkenfels zu suchen und schnellstmöglich nach Brazfurt aufzubrechen.

Er grinste mich an, stoppelbärtig und mit durchbrochener Zahnreihe. "Wir sollten bis morgen warten. Uns passiert schon nichts, mach dir keine Sorgen.” Als ich ihn fragend ansah, verschwand das Lächeln. Er sah aus dem Fenster und fügte hinzu: "Weiß der Schinder, was heute noch geschieht. Wir haben nichts mit dem Streit hier zu tun, glaub mir. Entweder wir werden Harkenfels und die Kleine morgen wiedersehen und nach Yaldering aufbrechen oder die beiden können sich einsalzen lassen und wir reisen allein. Und du”, er blickte mich nachdenklich an, "fragst besser nicht zuviel, manchmal ist es gut, nichts zu wissen. Hier spielt Macht ihr altes Spiel, und es ist das Spiel des Kriegs, der nach Krieg schreit; der Rhoderich kennt es allzu gut. Hast du ihn gesehen?” Ich nickte. "Das Leben in Frieden ist sich selbst genug, das Leben, das hinter Rhoderich liegt, nicht. Verstehst du?” Er ging zum Fenster und deutete hinaus. Bis an die Zähne bewaffnete Soldaten der unterschiedlichsten Herrschaften standen auf der Brücke, gingen ein und aus, tauschten finstere Blicke. Was ist eine Burg wert, wenn sie nach innen verteidigt werden muß?

In der Burg regte sich indes Widerstand. Nachmittags rottete sich eine dem Baron von Grauburg treue Gruppe zusammen, bis zum Abend war sie beträchtlich angewachsen. Wir blieben auf Yarrol Bergmanns Rat in unserer Kammer. Man schickte sich an, Roderich wieder hinauszugeleiten, schließlich kam es vor dem Graben zur offenen Konfrontation. Ich erkannte Harkenfels, auf der Seite der Verteidiger (oder Angreifer?) stehend. Hatte er seinen Schwertarm Grauburg versprochen? Yarrol schien erstaunt, sagte jedoch nichts.

Ich hatte diese Situation oft genug miterlebt, um ahnen zu können, was nun geschehen würde: Anschuldigungen, Widerworte, Beschimpfungen. Irgendwann der erste Pfeil, darauf erste Angriffe auf die vorderen Reihen, schließlich wildes Schlachtgetümmel. Nur im letzten Punkt sollte ich mich irren: Aufgrund der herrschenden Enge war die vordere Reihe sehr kurz und klar umrissen. Der Kampf war ausgesprochen verlustreich, vor allem auf Grauburger Seite. Da aber Rhoderich stark in der Minderheit war, zeichnete sich der Ausgang bereits ab. Plötzlich griffen hinter der Grauburger Linie einige der Kämpfer eigene Kameraden an. Ich erschrak, als ich bemerkte, daß Todje Harkenfels, mit einer Streitaxt bewaffnet, zwei, drei, vier der Grauburger Mannen höchst unehrenhaft von hinten angriff. Yarrol grinste schadenfroh. Mit ungläubigem Erstaunen stellte ich fest, daß Harkenfels erst nach dem vierten Opfer gestellt wurde. Verzweifelt trat er die Flucht über die Front an und wurde kurioserweise erst hier von Rhoderichs Männern versehentlich leicht verletzt.

Die Grauburger hatten einen Weg gefunden, den Feinden in den Rücken zu fallen. Aus einer Tür im Rücken Rhoderichs traten schwerbewaffnete Kämpen des ausländischen Ritterordens. Rhoderich überlegte. Mit dünnen, blutleeren Lippen sah er seine Schlachtreihe zusammenbrechen. Endlich befahl er den verlustreichen Ausfall über das nahe Burgtor. Harkenfels wurde von einer Saarka-Kriegerin gedeckt; furchtbar wütete ihr Schwert unter den Grauburgern. Kannte ich sie vom Ödlandfeldzug? Der Kampf entzog sich unserem Blickfeld.

Spätabends tauchte Lara in unserer Kammer auf, sie überredete uns, den schwerverwundeten Harkenfels von der Zugbrücke zu bergen. Wir brachten den stöhnenden Waldläufer zum Waldrand, wo in der Dunkelheit ein Wagen wartete. Wir ließen den Verwundeten auf der Pritsche und gingen zur Burg zurück.

"Morgen vor Tagesanbruch werden wir aufbrechen”, sagte Lara.

Karlon vom Storcheneck