Spezial:Badtitle/NS100:Ausgabe 28/ Der Trommler

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Thalion-Stadt hat kapituliert!

Sechs Tage nachdem sich Anholt von Brassach und Rhoderich von Thalion gegen die Herrschaft des Markgrafen aufgelehnt hatten, haben Rhoderichs Mannen in Thalion-Stadt auf Anweisung seiner Tochter die Waffen gestreckt! Rhodanthe von Thalion, nach der Selbstrichtung ihres Vaters im Kerker der Eichenburg die Letzte aus dem Geschlecht derer von Thalion, entsandte einen Parlamentär, um den Baron von Grauburg die Kapitulation der Stadt am See anzubieten und somit dem "Verrat ihres Vaters" ein Ende zu bereiten. Sie bat Hagen von Grauburg, den "Aufständischen", die doch eigentlich auf direkten Befehl ihres Vaters gehandelt hatten, einen fairen Prozeß zu bereiten. Seine Hochwohlgeboren akzeptierte die Bitte der Edelfrau. Daraufhin legten die thalionischen Milizen und Garden unverzüglich ihre Waffen und Banner nieder, öffneten die Stadttore und begaben sich in Gefangenschaft. Erstaunlicherweise befanden sich unter den Inhaftierten, die man nun erst einmal in große Scheunen einsperrte, nur äußerst wenige Ritter und Anführer. In der nachwievor unter Kriegsrecht stehenden Provinz regiert seit dem achtzehnten Tag der ersten Poëna ein grauburger Kommandant. Rhodanthe von Thalion wurde bis auf weiteres mit einem Hausarrest belegt und darf ihr Domizil in der Hauptstadt der Provinz nicht verlassen.

Die Markgrafschaft trauert um Herzog Uriel II.

Mit aufrichtiger Anteilnahme hat man in der Markgrafschaft Norrland-Brassach den Tod Herzog Uriels von Ostarien, dem ehemaligen Lehnsherren der alten Baronie Brassach, schmerzlich bedauert. Seine Hochgeboren, der Großmeister der Templer zu Ankur, Markgraf Kalveram von Norrland-Brassach entsandte seinen Bruder Larn, der unlängst erst aus Tlamana zurückgekehrt war, nach Ankur, um der herzöglichen Familie in aller Form das Beileid der markgräflichen Familie, der Templer zu Ankur und des norrland-brassachischen Volkes kund zu tun. Im Feldlager vor dem aufrührerischen Caronburg, wo neben norrland-brassachischen Einheiten viele Templer-Waffenbrüder Herzog Uriels die Stadt belagern, ließ der Großmeister nach Kenntnisnahme der Abberufung des Landmeisters von Ostarien an die Seite des Einen von der Geistlichkeit des Ordens eine Messe für den "Vater aller Templer" und "Großen Mann Ostariens" lesen.

Die Baronie Norrland-Brassach erhält einen Xurl-Schrein

In Ufernähe des großen Brazachs, wenige Meilen südlich von Tarnam, wurde am zwanzigsten Tag der ersten Poëna ein Xurl-Schrein eingeweiht. Der kleine Schrein bietet der überschaubaren, ogedischen Minderheit der Markgrafschaft, die sich mehrheitlich zu Xurl bekennt, die Möglichkeit hier in angemessener Form ihrem Glauben nachgehen zu können. Auch Reisenden aus anderen Landesteilen Heligonias soll die Pforte des Hauses am Fluß jederzeit offenstehen. Aufgrund der besonderen Umstände, die derweil in Norrland-Brassach als Folge des Umsturzversuches einiger Verräter vorherrschen, wurde auf ein großes Einweihungsfest verzichtet. Der Markgraf entsandte einen Vertreter aus seinem Hofstaat, der an der Feier teilnahm. Die Baronin von Wolfenfeld, Hochgeweihte des Xurls, wurde durch einen Eilboten vorsichtshalber ausgeladen, da man ihr Leben nicht gefährden wollte. Für ihre Unversehrtheit konnte man nicht garantieren, solange die Situation im Lande noch derart unüberschaubar war. Mit Freuden würde man sie aber zu einem späteren Zeitpunkt in der Markgrafschaft begrüßen wollen. Somit oblag es dem Geweihten Elborn den Schrein am Flußufer für die markgräflichen Ogeden mit einer bescheidenen Zeremonie zu eröffnen. Elborn ist ein Ogede Brassachs, der nach langer Zeit in Ligonii wieder in seine alte Heimat zurückgekehrt ist, um sich seiner neuen Aufgabe, der Leitung des Schreins, zu stellen.

Tharagon befreit sich von der Geißel der Besatzer!

Obwohl die Stadt Thalion bereits vor drei Wochen kapituliert und sich der Gnade des Markgrafen unterworfen hatte, hielten die angeheuerten Söldnertruppen unter der Führung einzelner Ritter Anholts und Rhoderichs die Stadt Tharagon nachwievor in ihrer festen Hand. Als Soldaten, die für Geld in die Schlacht ziehen, feige in der Nacht Städte und Garnisonen überfielen und ihre Einwohner und Besatzungen brutal niederstreckten, würde ihnen eine Schonung durch die Streitkräfte Norrland-Brassachs vermutlich versagt bleiben. Sicherlich würden es gerade sie sein, an denen sich der Volkszorn in mannigfaltiger Art und Weise entladen würde. Somit harrte man also in der Stadt aus und preßte die Einwohner der Stadt dazu, sich den "Wünschen" der Söldner zu fügen. Doch in der Nacht vom neunten auf den zehnten Tag der zweiten Poëna sollte hier alles anders werden. In einer geheimen Sitzung der Gildemeister Tharagons im dunklen Weinkeller des Kellermeisters Gieselbrant beschlossen die Handwerker der Stadt sich auf ihre Art gegen die Zwangsherrschaft der Besatzer zu wehren. Und so vereinbarten die Meister in eben dieser Nacht alle Handwerker, Meister, Gesellen und Burschen, zu bewaffnen und in einem Handstreich mit dem Vorteil der Überraschung die aufgestellten Torwachen der Söldner zu überwältigen, auf daß die Tore der Stadt geöffnet werden und die vor den Stadtmauern aufmarschierten grauburger Soldaten die Stadt betreten und das Söldnerpack schlagen können. Mit den markgräflichen Belagerern vereinbarte man alsdann mittels einer Botschaft, die den Plan der Handwerker ausgiebig schilderte und im Dunkeln der Nacht über die Brüstung hinweg an einem Pfeil mitten in das Lager der Loyalisten geschossen wurde, daß man bei Sonnenaufgang auf ein lautes Signal der Grauburger wartete, um dann von Innen heraus loszuschlagen.

Im Schutz der dunklen Nacht, der Mond war durch eine dicke Wolkendecke verhangen, schlichen sich nun die tapferen Bäcker, Kürschner, Sattler, Brauer, Metzger, Schuster, Schuhmacher, Schmiede, Schneider, Fischer und anderen Handwerker mit ihren Werkzeugen und Waffen an ihre jeweiligen Positionen in der Nähe des West-, Ost und Nordtores der Provinzhauptstadt Tharagoniens, um nach Ertönen des ausgemachten Signals aus dem Lager der grauburger Belagerer die Wachen niederzumachen. Die Wirte der Stadt wurden am Vorabend angewiesen, Wein und Bier freigiebig auszuschenken, um so manchen Söldner durch den Alkohol zu einem leichteren Gegner zu machen. Um die Effektivität der Getränke zu erhöhen, gab man in jedes Bier einen ordentlichen Schuß scharfgebrannten Schnaps. Als nun endlich das laute Rufen eines Horns die Stille der weichenden Nacht durchbrach, schlugen die Handwerker an den drei Stadttoren nahezu zeitgleich zu. Am Ost- und Nordtor der Stadt gelang es ihnen binnen weniger Augenblicke, die angetrunkenen Wachen auszuschalten und die Tore zu öffnen. Laut hallten die beschlagenen Hufe der brassachischen Reiterei, die unverzüglich in die Stadt peitschte, in den engen Gassen wieder. Hinter ihnen schwappte wie eine große Welle auf dem Brazach die grauburger Infanterie in die Stadt. Nach ein paar Minuten war der Kampf entschieden und viele Teile der Stadt fielen wieder in die Hand der Loyalisten. Lediglich am Westtor gelang es den Aufrührern und käuflichen Schurken den vorstürmenden Grauburgern eine längere Zeit Gegenwehr zu leisten, nachdem es den Schneidern, Bäckern und Hufschmieden nicht gelungen war, die Besatzer zu überraschen. Unter hohen Verlusten mußten sich die wackeren Handwerker den besser bewaffneten Söldnern stellen, die ihren "Aufmarsch" leider frühzeitig bemerkt hatten. Dennoch gelang es der grauburger Infanterie bald, auch hier den Widerstand zu brechen. Die Suche nach einzelnen, versprengten, sich in jeder Nische versteckenden Feinden der Markgrafschaft hielt noch die ganze Nacht an. Nahezu die ganze Stadt war auf den Füßen und beteiligte sich am Aufspüren der Verräter. Hierbei entluden sich oftmals die Emotionen der zuvor drangsalierten Stadtbevölkerung, die so manche Schikane durch die Besatzer erleiden mußten. Und so ist es auch nicht verwunderlich, daß nur wenige Umstürzler lebend dem grauburger Heerführer Hadebrand von Grauburg, der mit seinen Mannen aus der neuen Templer-Ballei im Norden der Markgrafschaft herunter geeilt war, vorgeführt werden konnten, unter ihnen keinerlei Anführer. Die Hauptleute und Ritter der Putschisten fand man später erschlagen in den Straßen und Gassen der Stadt. Am Morgen des zehnten Tages der zweiten Poëna wehte wieder das Wappen Tharagons in der kühlen Morgenluft. Nachdem nun auch die Hauptstadt Tharagoniens aus den Händen der Umstürzler befreit worden war, befand sich lediglich noch die Hauptstadt der Provinz Caronia, Caronburg, in Feindeshand [...]

Grauburg setzt Belohnung auf den Kopf Berkans aus

Einhundert Dukaten Belohnung setzte der erst vor gut vier Wochen eingesetzte grauburger Stadtkommandant von Thalion-Stadt auf die Ergreifung Berkans, Sohn des Tendil aus Mühldorf, Hauptmann der nun aufgelösten Thalionischen Wehr, aus. Dem Gesuchten wird Landesverrat, Eidbruch, Mord in mehreren Fällen und verräterischer Aufruhr zur Last gelegt. Der flüchtige Berkan hält sich mutmaßlich in den nördlicheren Landesteilen der Markgrafschaft versteckt. Die Auszahlung des Betrages erfolgt gegen Übergabe des Brudermörders, tot oder lebendig, an norrland-brassachische Autoritäten.

Norrland-Brassach verstärkt Grenze zum ostarischen Arnach

Nachdem am fünfzehnten Tag des ersten Xurls des Jahres achtundachtzig nach der Erleuchtung die beiden Baronien Arnach und Brassach in einem Vertrag einen leichteren Grenzübertritt und eine vereinfachte Zollabwicklung zwischen den Ländereien der beiden ostarischen Vasallen beschlossen hatten (der Helios-Bote 16 berichtete auf zwei Seiten ausführlich), erklärte Markgraf Kalveram nach fast neunzehn Monaten nahezu reibungsloser Zusammenarbeit die getroffenen Vereinbarungen für überholt. Mit der Entlassung der Baronie Brassach aus der Lehnspflicht gegenüber dem Herzogtum Ostarien und der daraus folgenden Ausrufung der Markgrafschaft Norrland-Brassach verlor das Vertragswerk aufgrund der doch wesentlichen Veränderungen im bisherigen Lehnsgefüge in den Augen des norrland-brassachischen Herrschers seine Grundlage. Die damaligen gemeinsamen Beschlüsse, die Reduzierung der Grenzer und das gemeinsame Patrouillieren arnacher und brassachischer Truppen entlang der Grenze, wurden mit dem Beginn des fünfundzwanzigsten Tages der zweiten Poëna des Jahres neunundachtzig nach der Erleuchtung aufgehoben. Ab diesem Tage werden die für lange Zeit hochgestellten Schlagbäume an der Grenze zum ostarischen Arnach wieder heruntergelassen, die Grenzstationen fortan wieder vollständig bemannt und jeder Händler hat seine Waren an der Grenze zur Markgrafschaft Norrland-Brassach ordnungsgemäß anzumelden und zu verzollen. Neben der Erlangung der Markgrafenwürde als Begründung für die Aufhebung der getroffenen Vereinbarungen wird unter der Hand auch eingeräumt, daß es den teemooranischen Söldnern vermutlich über die "schwache" Grenze zur Baronie Arnach gelungen war, in die Markgrafschaft Norrland-Brassach einzusickern. Auch wenn nun die Grenze zur Baronie Arnach ihre vorrangige Stellung verliert und fortan wie jede andere Grenze behandelt wird, hofft man in Tarnam doch, daß man die gutnachbarschaftlichen Beziehungen zum ostarischen Nachbarn weiterhin aufrecht erhalten kann.

Kundschafter entdecken den Herrn von Dachsrode

Am einunddreißigsten Tag der dritten Poëna stellten vom Markgrafen ausgeschickte Späher, deren primäre Aufgabe es war, nach versprengten Einheiten der Umstürzler in den westlichen Gebirgszügen des Nordmassives auf Höhe der Siedlungen Stocken und Schwarzgrund Ausschau zu halten, fünf heligonische Meilen vor Stocken eine Handvoll abgekämpfter und verdreckter Mannen, die sich mit einem Ochsenkarren auf den Weg gen Süd-Osten befanden. Als sich die dreiköpfige, berittene Spähertruppe dem verwahrlost wirkenden Haufen näherte, sprangen die Gestalten plötzlich von ihrem Wagen, rissen sich ihre verdreckten Gewänder vom Leibe, zogen ihre Schwerter und schickten sich mit dem Ausruf "Für Gilbert von Dachsrode" an, die Reiter anzugreifen. Erst im letzten Augenblick, als sie die punzierten Wappen Norrland-Brassachs auf den Lederrüstungen der drei Markgräflichen erkannten, hielten sie inne und verschonten die völlig überraschten Kundschafter, die offensichtlich in die Falle der "Unbekannten" getappt waren. In eben diesem Moment erkannten auch die drei Reiter die zuvor verborgenen Wappenröcke der "Angreifer": Auf Schwarz glänzte der silberne Dachs des Herren von Dachsrode!

Die Reiter berichteten dem Herren von Dachsrode, der mit zahlreichen Verletzungen nachwievor auf dem Karren gebettet war, daß man den Putschversuch niedergeschlagen hatte, Rhoderich von Thalion und vieler seiner Getreuen gefallen waren und sich der "Baron zu Caronia", der Verräter Anholt von Brassach, in Caronburg verschanzt hatte, welches nun bereits seit mehreren Wochen von den Truppen Kalverams belagert wird.

Der angeschlagene Gilbert von Dachsrode erzählte nun von seiner Flucht aus Caronburg, wo Anholt von Brassach zu Beginn des Putsches versucht hatte, alle seine Ritter auf ihn als neuen Markgrafen von Norrland-Brassach einzuschwören und gegen den "Norrländer" vorzugehen. Gilbert, der sich weigerte an diesem Verrat teilzunehmen, mußte sich seinen Weg aus Caronburg freikämpfen und flüchtete mit wenigen Mannen in die Berge im Westen. Viele seiner Gefährten ließen bei dieser abenteuerlichen Flucht ihr Leben. Die wenigen Überlebenden fanden Schutz in einer abgelegenen Höhle, wo sie sich gut zehn Wochen bei äußerst widrigen Bedingungen und mangelnder Verpflegung versteckt hielten. Nun wagten sie einen ersten Schritt Richtung Südosten, da ihnen endgültig die Lebensmittel ausgegangen waren und kaum noch Wild in ihrer Nähe zu fangen war. Mit ihrer Verkleidung als Bauern hofften sie, Feinde zu überraschen und sich deren Pferde und Verpflegung anzueignen. Während ihres Zwangsaufenthaltes in den kargen Gebirgszügen hatten man mehrfach den Versuch unternommen, seinen Hochgeboren über den Verrat Anholts zu informieren, aber keiner der ausgeschickten Boten kehrte jemals zurück und auch keine Hilfe von außerhalb, ein Zeichen dafür, daß ein Bote seine Mission erfüllen konnte, drang zu ihnen durch.

Nachdem Gilbert den Spähern seine Erlebnisse geschildert hatte, machte sich nun ein Berittener auf den Weg ins Feldlager vor Caronburg, um seinen Hochgeboren, Markgraf Kalveram, über das Auffinden des Ritters von Dachsrode in der Nähe der Siedlung Stocken in Kenntnis zu setzen. Die beiden verbliebenen Reiter eskortierten nun Gilbert und seine Mannen auf dem Karren ebenfalls Richtung Osten.


BETIS, wo Brazach und Jolborn sich treffen!'


Mysteriöser Fremder auf Baronie Grauburg

Unbestätigten Meldungen zufolge schlich sich auf der Eichenburg in der Baronie Grauburg ein bisher unerkannter Fremder ein. In den Tagen, in denen Ritter Rhoderich aus dem ehemaligen Thalion die Eichenburg besetzte, tauchte demzufolge ein mysteriöser Bettler auf. Auf Fragen, wer er sei, und woher er komme, antwortete er den Flüchtlingen und Durchreisenden "..ich bin so arm, daß ich mir keinen Namen leisten kann.." und "..ich war schon immer hier..". Aufmerksam wurden Durchreisende, unter denen er Parolen Adveris verbreitete. Sie verständigten daraufhin den Grauburger Leutnant Thodolf, welcher aber erst beunruhigt war, als der 'Bettler' sich plötzlich sehr für die Eichenburger Bibliothek interessierte, und er nach der Befreiung der Burg mit seinem erbettelten Vermögen prahlte.

Der Sache wird nun keine größere Beachtung mehr geschenkt, da der Bettler nach einer Verfolgung bis an die Norrländisch-Brassachischen Grenze verschwand.

Dank an den unbekannten Dichter Im Augenblick größter Trauer und Verzweiflung erreichten wohlgesinnte Worte uns und unser Herz. Wir wissen leider nicht wer still Anteil nahm an unserm Schmerz, wer imstande war in Worte zu fassen all unser Leid. Wird er sich uns zu erkennen geben? Gleichwohl vielfach Dank zu sprechen wollen wir ihm aus dem Tal der Tränen, in dessen Nebel seine Hand tröstend griff, Dank tausendmal.

Freifrau Ermina von Eichenburg

Abordnung der betiser Händlerfamilie Corvese zu Besuch in Tarnam

In den frühen Morgenstunden des siebten Tages des ersten Helios neunzig nach der Erleuchtung zogen vier edle Pferde eine prächtige Kutsche, an deren Seitentüren das Wappen der Händlerfamilie Corvese auszumachen war, durch die Straßen der Stadt Tarnam. Der Kutscher lenkte sein Gefährt gekonnt über die steile Straße hinauf zur großen Pforte der Burg Brassach. Nach einem kurzen Halt, man wurde offensichtlich erwartet, wurden die Gäste aus Betis in das Innere der Burg vorgelassen. Wie später in Erfahrung gebracht werden konnte, nahm ein Mitglied der Familie Corvese eine Audienz beim Markgrafen war, die der brassachische Händler Fedor Asgild, der vor wenigen Wochen für ein paar Tage Gast im Hause Coverse in Betis war, eingefädelt hatte. Paligo Corvese, der älteste Sohn von Niccolo Corvese, verweilte für einige Tage als Gast am markgräflichen Hofe in Norrland-Brassach.

Aus Hofkreisen ward alsbald zu erfahren, daß Paligo Corvese am ersten Tag des zweiten Helios den Vasalleneid gegenüber Markgraf Kalveram schwören und fortan die Führung der bis dato unbenannten Vogtei, östlich der Provinz Bastien gelegen, übernehmen wird. Die Vogtei wird in den Karten mit dem Namen "Corvesa" beschriftet werden. Weiterhin wird Paligo Corvese am selben Tage Sina Asgild, die älteste Tochter Fedors, zu seiner Frau nehmen. Die Hochzeit wurde auf besonderem Wunsch des Markgrafen arrangiert, der durch diese Verbindung engere Bande zwischen der Händlerfamilie aus Betis und der brassachischen Händlerfamilie knüpfen will. Braut und Bräutigam sind einander noch nicht bekannt, aber sowohl Paligo als auch Fedor sehen keinerlei Probleme in der Verbindung beider ceridischen Familien durch eine Heirat.