Spezial:Badtitle/NS100:Ausgabe 28/ Drachenhainer Herold: Unterschied zwischen den Versionen

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== Prinz Leomar von Drachenhain bereist nach langer Vorbereitungszeit die Leomark - die Berufung des Ritters Naum von Morogas zum Tatzelfelser Vertreter ==
== Prinz Leomar von Drachenhain bereist nach langer Vorbereitungszeit die Leomark ==
 
'''Die Berufung des Ritters Naum von Morogas zum Tatzelfelser Vertreter '''


... Doch bevor wir uns dieser und anderer lesenswerter Neuigkeit widmen, möchte ich zum folgenden Botenbericht ein paar erklärende Worte vorausschicken. Der Artikel stellt eine Chronik und eine kurze Beschreibung der Reise seiner Hochgeboren Prinz Leomar von Drachenhain, zur Leomark hin, dar und stammt aus einem, gerade zu diesem Zwecke angedachten, Briefwechsel zwischen dem Drachenhainer Hofberichterstatter Schillwunk Radeweyd und mir, seinem Gefährten, Minhardt Balamus, dem neuen Tatzelfelser Hofchronisten. Da die Übermittlung der Botschaften mittels Brieftauben von der Reisegesellschaft aus vonstatten geht, ist dies im Grunde kein Briefwechsel im eigentlichen Sinn, weshalb es auch auf weitere Mitteilungen, keine Antworten meinerseits gegeben wird.  
... Doch bevor wir uns dieser und anderer lesenswerter Neuigkeit widmen, möchte ich zum folgenden Botenbericht ein paar erklärende Worte vorausschicken. Der Artikel stellt eine Chronik und eine kurze Beschreibung der Reise seiner Hochgeboren Prinz Leomar von Drachenhain, zur Leomark hin, dar und stammt aus einem, gerade zu diesem Zwecke angedachten, Briefwechsel zwischen dem Drachenhainer Hofberichterstatter Schillwunk Radeweyd und mir, seinem Gefährten, Minhardt Balamus, dem neuen Tatzelfelser Hofchronisten. Da die Übermittlung der Botschaften mittels Brieftauben von der Reisegesellschaft aus vonstatten geht, ist dies im Grunde kein Briefwechsel im eigentlichen Sinn, weshalb es auch auf weitere Mitteilungen, keine Antworten meinerseits gegeben wird.  

Version vom 5. Februar 2008, 11:04 Uhr

Sorgen in Wolfenfeld

Wie bereits berichtet, schienen die geheimnisvollen Vorgänge in Angaheym Baronin Josephina sehr getroffen zu haben. Seit Wochen nun hat sie sich nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt und sämtliche Verpflichtungen abgesagt. Sogar zu den Trauerfeierlichkeiten für ihren Onkel Herzog Uriel ist sie nicht erschienen. Gerüchten zufolge soll sie Graf Waldemar sogar um die Entlassung aus ihren Ämtern gebeten haben. Die Gründe dafür dürften nicht nur im Verschwinden Nial Felsenhammers liegen, für den die Baronin Zuneigung empfinden soll, sondern vor allem in dem Skandal um den Erstgeborenen des Grafen, der zur Zeit das Haus Drachenhain erschüttert. Auch der andauernde Spannungszustand mit Baron Karr von Trisselbach, der mit seinem Heer Sarniant gleichsam belagert, das Entstehen dreier ceridischer Baronien in Drachenhain und die Gründung der radikalen OfH dürften am Zustand der Baronin Schuld tragen. Zwar trifft wöchentlich ein Bote aus Betis auf der Burg ein, doch blieb bisher geheim, um welche Beziehungen es sich hier handelt. Spricht man die Bewohner der Burg derzeit auf die Baronin an, so stößt man nur auf eisiges Schweigen. Die älteren Wolfenfelder schütteln nur sorgenvoll die Köpfe, denn die Erinnerung an Josephinas Vater Wunjo macht sich langsam breit: War doch von ihm bekannt, daß er zu übermäßigem Ischgigenuß neigte und tagelang nicht ansprechbar war. Soll nun der vielversprechende Beginn der Herrschaft seiner Tochter an diesem alten Laster aufs Neue zugrunde gehen? Was kann das Volk tun außer beten? Die Familie Drachenhain verhält sich still, man ist das Problem anscheinend gewöhnt. Doch wo bleiben die sogenannten Freunde?

Brennus Palimpsest

Schöner leben: Wie man mißliebige Nachkommen los wird

Jeder hat mißliebige Verwandte. Das können Onkels sein oder Töchter oder Vettern oder sonst was. Es gibt verschiedene Mittel, die loszuwerden. Besonders geschickt geht das bei Nachkommen - ich schilder mal ein Beispiel, da geht es um einen Sohn und Bruder.

  1. Dieser Sohn und Bruder hat in den letzten Jahren durch bösartige, schwachsinnige und sonstige schändliche Taten den Ruf Deiner Familie fast überall versaut und Du wärst ganz dankbar, wenn er nix mehr mit Euch zu tun hätte.
  2. Du schreibst auf altes Pergament irgendeinen Brief, wo man glauben könnte, dieser Sohn und Bruder gehört gar nicht zur Familie, sondern ein Findelkind oder eine andere Familie wollte ihn loswerden oder so. Die Unterschrift muß groß und schön und völlig nichtssagend sein.
  3. Den Brief legst Du ein paar Monate in eine Höhle zum Modern, bis er ungefähr so alt aussieht wie der mißratene Sohn und Bruder. Prüfe immer wieder, ob man die wichtigen Stellen auch noch lesen kann.
  4. Du hast Geld. Nein? Dann hast Du bestimmt jemanden, den Du erpressen kannst. Auch nicht? Aber es ist Dir wer noch was schuldig. Auch nicht?. Na, wenn Du so ein guter Mensch bist, dann ist Dir wenigstens wer besonders verbunden. Irgendwas wird schon zutreffen. Du kaufst, nötigst oder bittest also wen, Dir einen Gefallen zu tun.
  5. Dieser Jemand verkündet laut oder erzählt unter der Hand oder schreibt irgendwo, wo es jeder liest, daß Dein Sohn und Bruder gar nicht Deiner ist, sondern... (so, wies im Brief steht).
  6. Du darfst nicht freudig zustimmen, sondern mußt etwas widerwillig oder zähneknirschend das angebliche Familiengeheimnis bekennen. Falls Deine Umgebung die Geburt damals nicht genau mitgekriegt hat, geht das leicht, ansonsten sagst Du, das echte Kind ist in den ersten Monaten gestorben und wurde dann ausgetauscht.
  7. Mit einer Geste Jetzt ist es auch egal zeigst Du den Brief.
  8. Du behandelst Deinen Sohn und Bruder jetzt so, als wäre er tatsächlich kein Familienmitglied mehr. Weil er ja ohnehin eine Napfnase ist, werden alle froh drüber sein und mitmachen.
  9. Wenn Du Glück hast, ist es dem Sohn und Bruder gerade recht und er macht sich vom Acker. Ach, ich vergaß, Du bist ein raffinierter Hund und hat ihn bestimmt schon so geschickt mies behandelt, daß er eh längst wegceritten ist. Jetzt hast Du auch seinen Schatten, wo immer noch auf Deiner Familie lag, rausgekehrt.
  10. Herrlichen Glückwunsch! Du stolzierst wieder fleckenlos und trutzig durch Haus und Hain. Alle haben Dir geglaubt. Eine gewaldige Leistung!

Naja, fast alle. Aber netter Versuch. Viel Spaß noch beim schöner leben, auch für Eddie wünscht

Halfnet, wo sich fragt, ob seine Familie das liest

Baron auf Zeit - Ritter Naum von Morogas zu Prinz Leomars Vertreter in Tatzelfels ernannt

Am 19. Tag des I. Helios n.A.III 27, zum Ausklang seines Staatsbesuches in der Markgrafschaft Norrland-Brassach, ernannte seine Hochgeboren Prinz Leomar von Drachenhain, Ritter Naum von Morogas, für die Zeit seiner Abwesenheit, zum Regenten der Baronie Tatzelfels. Voller Demut nahm der, in Norrland-Brassach gegen die Ödländer eingesetzte, Edle Naum dieses hohe Amt entgegen. Mit dieser Ernennung ehrt der Drachenhainer Thronfolger einen seiner dienstältesten und fähigsten Edelmannen, der ja bereits seit der Gründung der Baronie, im Jahre 23 n.A.III, treu an seiner Hochgeboren Seite stand. Erst als die Ödlandhorden drohten über Heligonia hereinzubrechen, verließ der Ritter seinen Platz in Tatzelfels und erstritt sich im Kriege gegen die Wilden, großen Respekt und Anerkennung des Markgrafen Kalveram, der, wie es hieß, Naum von Morogas nur allzu gerne da behalten hätte.

In Tatzelfels angekommen, kam es auf Burg Tatzelfels sogleich zur ersten Amtshandlung, da ihre Hochgeboren Prinzessin Syria Jaldis zu einem Treffen lud.Mir der Ernennung des Ritter Naum von Morogas bestätigte Prinz Leomar längst bestehende Gerüchte um die Favoritenrolle des Ritters hinsichtlich des Posten als Baron von Tatzelfels.

Tatzelfelser Hofchronist, Minhardt Balamus

Berichtigung einer Unterstellung

Ich nutze die Gelegenheit, mir über eine Veröffentlichung im Heliosboten Gehör zu verschaffen, äußerst selten, da ich der Meinung bin, es ist besser, seine Angelegenheiten persönlich oder durch nichtöffentliche Briefe zu regeln. Doch möchte ich mich an dieser Stelle für einen guten Freund meiner Person einsetzen, dem im Heliosboten Nr.26 fälschlicherweise unterstellt wurde, er hätte ein Duell angezettelt. Ich zitiere hier den Schrieb eines Jolberger Wachsoldaten, der unter der Rubrik "Herzögliche Ostarische Hofgazette" und dem Titel "Lest, ihr Leut, gar folgendes" zu finden war. Ich selbst gebe nicht viel auf Gerüchte solcher Art, doch liegt Nial Lùc Roen de Coligny, dem Dritten Gesandten des Rates der Drei zu Telnaron, der hier fälschlicherweise als der Urheber bezeichnet wird, viel daran, daß sein Ruf in Heligonia untadelig bleibt. So kann ich, die ich anwesend war, als der Streit begann, allen versichern, daß er nicht von den Gesandten aus

Telnaron ausging. Auch den Gerüchten, Nial Lùc Roen de Coligny habe der Lady Cissley von Druckanstieg gegenüber ein falsches Benehmen an den Tag gelegt, kann ich keinen Glauben schenken. In meiner Gegenwart erwies er sich stets als wahrer Edelmann und sein Benehmen war weitaus besser als das manch anderer anwesender Edelleute, deren Namen hier nichts zur Sache tut, die sich aber beispielsweise weigerten, dem Brautpaar zu Ehren ein Poëna- Sträußchen anzustecken, nur weil dieser Brauch einem anderen Glauben entspringt als dem Ihrigen. Ich hoffe mit meinem Schreiben bei der Beilegung einiger Mißverständnisse geholfen zu haben.

Arianne Lomont, Landrätin zu Korval, Baronie Wolfenfeld

Erster Heligonischer Tunnelbau in Planung

Vor kurzer Zeit wurde uns bekannt, daß ein Tunnel zwischen Flaitney und Ostarien geplant ist. Da die Gebirgsstraßen zunehmend gefährlicher werden, sei es zum einen wegen Räuberbanden, die sich dort in den Felsen verstecken, oder auch wegen der Zeitaufwendigen Reise durch die unbegehbaren Paßstraßen, hat sich Baron Foranan Mc Donough dazu entschlossen, einen Tunnel unter dem Gebirge hindurchzugraben. Die Vermessungsarbeiten seien weitgehend abgeschlossen, sagte der Baron. Nun geht es nur noch um die benötigten Rohmaterialien. Hochwaldener Bauholz und Angaheymer Bergwerkszeug sollen den Tunnel schnell und sicher machen. Baron Foranan Mc Donough zeigt sich zuversichtlich, daß mit den Grabungen bis zum 1. Helios begonnen werden kann. Foranan Mc Donough hofft zudem, daß durch den Tunnelbau mehr Güter durch Flaitney transportiert werden.

Euer Hochwohlgeboren Baron Leomar,

Ich hoffe, Ihr seht es nicht als vermessen an, wenn ich mich als einfache Frau, noch dazu eine Ceridin, an Euch wende, doch mir liegt es am Herzen, einem Eurer Untertanen großen Dank zu sagen. Leider weiß ich nur, daß es sich um einen Knappen in Euren Diensten handelt, aber ich bin sicher, Ihr könnt herausfinden, von wem ich spreche. Sicher habt Ihr schon von den Unruhen in Thalion in Brassach gehört, und was dort alles geschehen ist. Vielleicht wißt Ihr auch, was auf unserer Eichenburg passiert ist, daß wir in der Nacht damals überfallen wurden und alle Wachen getötet und in den Fluß geworfen wurden. Ach, es fällt mir immer noch schwer, darüber zu sprechen. Es waren ja nur noch wir Frauen auf der Burg und die vielen Fremden, die wir nicht kannten. Doch dieser Knappe, der Eine möge ihn schützen, hat sich um uns gekümmert, er hat versucht, für uns Freunde zu gewinnen, und weil ich so unvorsichtig war, wurde er so schrecklich von diesen Verrätern zusammengeschlagen, aber er hat keinen Laut von sich gegeben! Ich hatte solche Angst, daß er mit der gebrochenen Hand nie mehr Ritter werden kann, was er sich doch so sehr wünscht. Ich hoffe, daß es ihm wieder gut geht und er sein Ziel erreichen wird! Eigentlich viel zu wenig, und deshalb schreibe ich Euch davon, damit Ihr erfahrt, was er für ein tapferen jungen Mann Ihr bei Euch habt, denn ich bin sicher, daß er zu bescheiden ist, selbst davon zu berichten. Und wenn Ihr auch nicht wißt, wovon ich rede, so fragt ihn vielleicht selbst danach, aber tut immer doppelt so viel Mut dazu, wie er berichtet!

Bitte laßt ihn bald sein Ziel erreichen, denn er ist wirklich dazu würdig und kann Euch nur Ehre bereiten!

Es grüßt Euch in höchster Ehrerbietung

Kaira, Major Domus der Eichenburg in Thalion


Bienen und Schafe ernähren den Mann im Schlafe!

Drachenhainer Sprichwort


Mörderisches Hexenwerk auf dem Brazach

Was an der Sarnianter Enge geschah

von Hauptmann Lugol Beizebart

Manche werden mich einen Lügner oder gar einen Verleumder nennen und doch glaube ich nicht, daß einer jener Spötter dabei war, als es geschah. Deshalb, ihr aufrechten Ceriden Heligonias, glaubt ihnen nicht, sie führen Euch hinter das Licht...

Von Mißbrauch und von üblem Hexenwerk wird im Folgenden die Rede sein, todbringender und verfluchter gar noch, als damals die Machenschaften der verderbten Hexe von Quellstedt, bei deren Austreibung wir das Privileg hatten mitzuwirken. Wir, die Mannen Karr des Hexenjägers, haben also im Laufe unserer Reisen und Fahrten mit unserem Herrn schon so manches Mal mit den schändlich Werken und Taten des Bösen zu kämpfen gehabt. Zahllos, die Hexen und Schwarzzauberer, die wir sahen und die Heligonia mit ihrer bloßen Anwesenheit beschmutzten und den Einen verspotteten. Und ich sage euch, nichts war das, verglichen mit dem, was wir in der Sarnianter Enge erlebten.

Der eine weiß es, der andere nicht, die "Enge", das ist eine der Stellen des großen Stromes Brazach, an der sich die beiden Flußufer besonders nahe gegenüberstehen. Dadurch entstehen gefährliche Strudel im Fluß, die eine Passage für Kahn wie Schiff sehr schwierig machen. Bereits sehr früh von geschäftstüchtigen Adligen als unerschöpfliche Geldeinnahme erkannt, wurde diese Enge zusätzlich zum wahren Nadelöhr ausgebaut, nur um dort braven Flußfahrern auf der Fahrt zwischen Betis und Escandra die hart erarbeiteten Kreuzer aus den Taschen zu ziehen. Eigens zu diesem Zweck wurde dort gar eine ebenso schmucke wie wehrhafte Ortschaft errichtet - die Stadt Sarniant.

Doch nun zu den Geschehnissen, die mich dazu bewogen haben, jetzt und heut das Wort zu erheben. Im Grunde begann alles damit, daß man uns Reisenden aus aberwitzigen Gründen dort zu Sarniant die Weiterfahrt nach Hause verwehrte. Dies ausgerechnet jetzt, da unsere Frauen und Kinder nach Jahren sehnlichst das Kommen ihrer Gatten und Väter erwarten. Doch alles Flehen half nichts, die Herrin der Stadt, eine gewisse Baronin Josefina von Wolfenfeld, zeigte sich hart und unerbittlich. Herr Karr vermutete den Grund für dieses absonderliche Verhalten in der besonderen Abneigung der Baronin gegen seine Person, die sie als Sprecherin des Ogedenbundes, bereits so viele Male offenkundig machte - doch ich schweife ab. Es half also alles nichts, wir mußten uns der Gewalt fügen und ankerten also vor den Anlegestellen des pompös verschwenderischen Stadthafens. Von nun an verbrachten wir Wochen des Wartens, nur unterbrochen von einigen widersprüchliche Briefen von Seiten der Baronin. Beharrlich warteten wir dies ab, bis auch uns allmählich der Geduldsfaden riß. So diktierte Herr Karr unserem neuen Schreiber einen deftigen Beschwerdebrief, da ihm selbst das Betreten des Wolfenfelder Bodens leider untersagt blieb, adressiert an ihre Hochwohlgeboren.

Lange warteten wir auf Antwort, unsere Vorräte gingen inzwischen zur Neige, da erhielten wir wieder einen jener seltsamen Briefe, der uns, wie wir dachten, jedoch nur zu weiterem zermürbenden Warten verurteilte - wir fügten uns. Was dann aber am nächsten Morgen geschah, ist nur schwer in Worte zu fassen. Zuvörderst kam dieser seltsame gelb-rauchige Nebel, er hüllte unsere Kähne derart ein, daß wir nicht mehr die Hand vor Augen sahen. Man roch deutlich Schwefel und noch andere Ingredienzen der Anbeter des Bösen. Der Nebel umwallte nun vollends unsre Boote und legte sich schließlich auch in unseren Köpfen lähmend nieder, alles pestete er ein. Donner war zu hören und mit einem Mal war ein wahrhaft daimonisches Lachen einer hohen sowie einer tiefen Stimme zu hören. Fremdartig klirrende Geräusche hallten über den Fluß. Und dann kam das Wasser... Es begann mit leichtem, allerdings ständig stärker werdendem, Seegang. Der Fluß schwoll bedrohlich an, überflutete gar die Gestade und ertränkte ganze Hafenbaracken unter sich. Dem folgte der plötzliche Wind, der unnormal stoßweise an den Bündeln unseren eingeholten Segel riß. Vom Unwetter überraschte Wanderer und Hafenarbeiter am Kai wurden erbarmungslos zu Boden oder gar in den tödlichen Fluß geschleudert. Laut hörten wir Dächer und Bauten zerbarsten. Zusehends gerieten nun auch unsere sechs Boote ins Schwanken. Fässer, Bänke und ganze Planken rutschten wie wild kreuz und quer über das Deck. Dann kam dieser unglaubliche Hagel. Steine, groß und rund wie Kinderköpfe gingen auf uns hernieder. Nun war es offenkundig: hier war dunkelste Hexerei am Werk. Große Verwirrung machte sich unter uns breit, einige knieten zu Boden und schickten inbrünstig Stoßgebete an den Einen, andere zogen ihre Schwerter und lachten verächtlich in die Regenflut.

Mit einem Mal ließ man plötzlich von uns. Der Nebel lichtete sich und diese unheilige Witterung nahm immer mehr ab - der Wassergötze hatte wohl seine Kraft verbraucht...

Es dauerte Tage, bis wir alle Schäden behoben und wieder etwas Ordnung an Bord eingekehrt war.

Bis heute haben wir nichts von Seiten der Baronin gehört. Dennoch, wir geben nicht klein bei, sie kann uns nicht ewig Festhalten. Außerdem, was kann jetzt noch kommen?

Schafseuche fast aufgeklärt

Vor kurzem erhielten wir gute Kunde aus Flaitney. Die Ursache der Seuche wäre gefunden worden. Seit Monaten versuchten viele Gelehrte aus allen Ecken Heligonias der Schafseuche Herr zu werden und ihre Ursache zu finden, doch bis dato erfolglos. Die rettende Kunde kam aus Angaheym. Fürst Nial Felsenhammer schickte Thilo Faßstürzer, Enkel des Theodo Faßstürzer nach Flaitney, der folgendes berichten konnte:

Vor ca. 80 Jahren ereignete sich in Angaheym ähnliches. Die Schafe verendeten und niemand wußte warum. Bis man darauf kam, daß sie vielleicht etwas gefressen haben, was ihnen nicht bekommen ist. Was sich damals in Angaheym auch bewahrheitete.

Um was für ein Mittel es sich dabei handelt, ist uns bis jetzt noch nicht

bekannt. Da die Gespräche aber mit Thilo Faßstürzer noch andauern, ist zu erwarten, daß in Kürze näheres darüber bekannt wird. Sicher ist nur eins: die Schafe verendeten an einem für sie giftigen Nahrungsmittel. Bleibt nur die Frage offen, wer dieses Gift ausgelegt hat und warum. Sollte es womöglich etwas mit dem sich anbahnenden Clankriegen im Hochland zu tun haben?

Clankrieg steht kurz bevor

Die Clanstreitigkeiten zwischen Flaitney und Luchnar scheinen zu eskalieren. An der Grenze zu Luchnar wurden vor ein paar Tagen eine vermißte Grenzpatrouille tot aufgefunden. Die tödlichen Verletzungen stammen, wie uns bekannt wurde, von Breitschwertern, wie sie im Hochland getragen werden. Zudem wurden bei den toten Hochländern Fetzen von Kleidung gefunden, welche die Luchnarer Farben tragen. Nach diesem Fund sammelte sich der komplette Burathy-Clan und zog Richtung Luchnar. Nur die Leibgarde von Baron Foranan Mc Donough und der Baron selbst, konnten die zu allem bereiten Hochländer noch einmal zurückhalten. Aber der Haß, der in den Clans gegen Luchnar wächst, wird zunehmend zur Bedrohung. Bleibt nur zu hoffen, daß Baron Foranan Mc Donough und Baron Koldewaiht von Hautzenstein kühlen Kopf bewahren und die Sache zu einem guten Ende wenden können.

Neues aus Tatzelfels:

Hirschenau wieder ceridisches Kloster - die einziehenden Mönche erhalten unangenehmen Willkommensgruß

Ein Augenzeuge berichtet: ...Die Stadt Hirschenau, ein kleiner Ort am Rande der Tatzelfelser Vogtei Distelwiel, nahe der Grenze zu Erkenay. Am frühen Abend schreckt mich stetig lauter werdendes Geschrei, von den Stadtmauern her, aus meinen Gedanken. Ich strecke meinen Hals, kann aber den Quell des Lärms nicht ausmachen. Da, plötzlich kann ich sie erkennen. Gut zwanzig Männer in braunen Kutten, die sichtbar außer sich, vom Stadttor in Richtung Stadtmitte eilen. Ihren hoch beladenen Ochsenkarren lassen sie auf einmal einfach stehen. Hinter ihnen, ein sie verfolgender bunter Haufen Hirschenauer Einheimische, die wüst schimpfen und schreien und Dreck und Abfall auf die Flüchtenden werfen. Sätze wie: "...elende Kuttenböcke, macht euch fort, wir wollen euch nicht!..." sind zu hören. Ein älterer Mönch kann nicht mehr laufen, stolpert und stürzt mit dem Gesicht in eine Lache dunklen Wassers. Hohngelächter von Seiten der Verfolger, die anderen helfen ihrem Bruder hastig auf. Nur langsam nähern sie sich ihrem Ziel. Angst ist in den Augen der Männer zu sehen; in denen der Städter: Geifer und Hass. Endlich erreichen die Mönche die heimischen Klostertüren. Ein junger Hagerer zerrt einen Bund großer Schlüssel aus seinem Gewand. Er schaut auf, da sieht er dieses, an den Eingang, angenagelte Schriftstück und reißt es ab. Erstarrt blickt er auf das Geschriebene, Augenblicke vergehen. Die anderen wollen nicht warten, nehmen ihm die Schlüssel aus der Hand, öffnen die schweren Tore und schieben ihn, der immer noch bewegungslos auf das Papier in seinen Händen glotzt, mit sich ins Innere des Gebäudes. Ein letzter wütender Sturzregen von Schmutz prasselt auf sie nieder, dann fällt das Tor schwer ins Schloß und wird für einige Tage auch nicht einen Spalt geöffnet. Was nur ist geschehen? ...

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich in Tatzelfels die Nachricht. Nach Jahren der Ablehnung öffnete in der Baronie nun wieder das ceridisches Kloster Hirschenau seine Pforten. Das Kloster, in der Vogtei Distelwiel gelegen, war im Zuge, der von Prinz Leomar verhängten Absage an das Ceridentum, vor nunmehr drei Sommern, zusammen mit dem Schattenauer Kloster, geschlossen worden. Die Jahre zogen jedoch ins Land und die Aussöhnung zwischen den Ogeden und Ceriden ging in Tatzelfels stetig voran. So war es im Grunde nicht weiter verwunderlich, daß in Anbetracht, der an den Kriegsopfern geleisteten Dienste und dem Wunsch nach einem friedlichen Nebeneinander, seine Hochgeboren Prinz Leomar, Stadt und Klosteranlagen zu Hirschenau dem Orden des Heiligen Pretorius übertrug. Gleichwohl unterschätzte der neue Herr des Klosters, Abt William, ein geborener Tatzelfelser, aber den Unmut der Hirschenauer Bevölkerung, was sich beim Einzug der Mönche zeigte. Es entlud sich der Volkszorn, die Ceriden wurden von aufgebrachtem Gesindel, alles andere als herzlich begrüßt. Bereits vor den Mauern Hirschenaus empfing die Pretoriusianer ein, Unrat werfend und unflätig auf sie dreinschimpfender Mob. Eiligen Schrittes machten sie, daß sie in das Innere der Klostermauer in Sicherheit kamen. Zuvor entdeckten die Mönche, eine an die Tore ihrer neuen Heimstatt geschlagene Botschaft, die sich als üble Hetzschrift erwies und mit den Lettern: O F H unterzeichnet war. Den Wortlaut dieses schändlichen Schriftstückes werden wir an dieser Stelle allerdings nicht wiedergeben. Von Abt William angeforderte Wachen standen samt Beamteten umgehend zur Stelle. Aus der Distelwieler Hauptstadt Willfurt wurde inzwischen verlautbart, man bedaure diesen beschämenden Vorfall aufs Äußerste und werde alle Maßnahmen treffen, um der hierfür Verantwortlichen habhaft zu werden.

Alev Gerrit, Schreiber aus Distelwiel


Die Stadt der tausend Brücken , BETIS!


Prinz Leomar von Drachenhain bereist nach langer Vorbereitungszeit die Leomark

Die Berufung des Ritters Naum von Morogas zum Tatzelfelser Vertreter

... Doch bevor wir uns dieser und anderer lesenswerter Neuigkeit widmen, möchte ich zum folgenden Botenbericht ein paar erklärende Worte vorausschicken. Der Artikel stellt eine Chronik und eine kurze Beschreibung der Reise seiner Hochgeboren Prinz Leomar von Drachenhain, zur Leomark hin, dar und stammt aus einem, gerade zu diesem Zwecke angedachten, Briefwechsel zwischen dem Drachenhainer Hofberichterstatter Schillwunk Radeweyd und mir, seinem Gefährten, Minhardt Balamus, dem neuen Tatzelfelser Hofchronisten. Da die Übermittlung der Botschaften mittels Brieftauben von der Reisegesellschaft aus vonstatten geht, ist dies im Grunde kein Briefwechsel im eigentlichen Sinn, weshalb es auch auf weitere Mitteilungen, keine Antworten meinerseits gegeben wird.

Nun, genug der lange Vorrede, erteilen wir Schillwunk Radeweyd das Wort, oder besser gesagt, "die Feder"...

Tatzelfelser Hofchronist, Minhardt Balamus

Aarhorst, Ende 3. Poëna n.A. III 26

Die Abreise

Ei Minhardt, das wäre etwas für Dich gewesen. In aller Frühe setzten sich auf ein Zeichen hin unsere vielen Ochsen- und Pferdekarren gemächlich in Bewegung. Das ganze Land lag in Nebel eingehüllt, die Morgenkühle ließ unsere Körper und unseren Atem dampfen. Wir Hinteren im Glied konnten die Spitze unserer Reisegesellschaft kaum erkennen, nur erahnen ließ sich das farbige Banner der Baronie, neben dessen Träger, seine Hochgeboren Prinz Leomar von Drachenhain, Baron von Tatzelfels, und sein Erster Ritter, der Edle Cawadoc Gwar U´Mad, gemeinsam ritten. Neben mir ritt nur der alte Ivo, unser Pferdeknecht. Spärlichen Trost bot mir seine, nie zur Neige gehen wollende, Sammlung Branntmeth, starken Verdruß hingegen bot mir seine, nie zur Neige gehen wollende, Sammlung Geschichten über die Abenteuer und Gefahren eines braven Pferdeknechten. Darüber hinaus ritt ich mich bereits nach wenigen Tagen derart wund, daß ich nicht mehr wußte, wie ich sitzen sollte. Ansonsten verlief die Reise aber ereignislos. Nur selten trafen wir Reisende an. Das neue Jahr begrüßten wir in vereinter Runde auf einem kleinen ostarischen Gehöft. Obwohl wir uns Zeit ließen und mehr Rast und Schlaf hielten, als zu fahren, trafen wir um Tage früher, als ich erwartet hätte, in Escandra ein. Leider war in der Hauptstadt für uns kein Aufenthalt vorgesehen. Also bewegte sich der ganze Troß, vom Helosweg herunter, auf holprigem Wege, gen Tarnam, dem ersten Ziel unserer langen Reise entgegen.

Tarnam, 18. Tag des 1.Helios n.A. III 27

Ankunft in Tarnam

Geschäftig geht es alle Zeit zu in Tarnam. Wir wagten deshalb erst am Abend die Stadt am Brazach zu betreten, unmöglich auf Burg Brassach hindurch zu gelangen, ohne voneinander getrennt zu werden. Die Reise durch die engen Gassen und steilen Wege war höchst beschwerlich und so war es dunkel, da Markgraf Kalveram uns endlich willkommen hieß. Seine Hochgeboren und Prinz Leomar führten während unseres Aufenthaltes bis tief in die Nacht Gespräche, unterbrochen nur von den Feierlichkeiten, anläßlich meines Herrn Geburtstag am Redontag. Ein sehr gelungenes Bankett wurde Prinz Leomar zu Ehren abgehalten, zum Geschenk erhielt seine Hochgeboren eine leichte Grauburger Ballista überreicht, die, laut seines neuen Besitzers, in der Leomark postiert, in Zukunft die Menschen wirkungsvoller vor den Angriffen der Ödländern verteidigen soll. Hat diese Waffe doch bereits hierzulande die Feinde vielfach das Fürchten gelehrt. Weiterer Höhepunkt des Festes war die Ernennung des Edlen Naum von Morogas zu Prinz Leomars Vertreter in Tatzelfels. Der Tatzelfelser Ritter befand sich seid Ausbruch des Ödlandkrieges in Brassach und half in der damals prekären Lage das Land gegen die einfallenden Horden zu verteidigen. Seine befristete Einsetzung in diese Pflicht kam allerdings nicht vollkommen unerwartet. Seine Hochgeboren, Prinz Leomar, gab doch allenthalben offen Auskünfte über die aussichtsreichsten Kandidaten um das Amt des Barons von Tatzelfels, welches er nach Erlangen der Grafenwürde, abzugeben gedenkt. Im weiteren Kreis der Favoriten bewegte sich bisher die Gesegnete Tochter der Poëna, Juvena von Rabenweil, die sich jedoch derzeit im Lande Sedomee, am Hofe Freigräfin Aranas, befindet. Viele wollen von einem Bruch zwischen seiner Hochgeboren und der Tochter der Vogtin von Distelwiel wissen, was ich allerdings nicht glaube...

Ritter Naum von Morogas, verabschiedete sich am Abend ausgiebig bei den norrland-brassachischen Freunden und Waffengefährten und sprach dem Markgrafen in einer Rede für die geleistete Gastfreundschaft "...und für vieles mehr..." großen Dank aus. Bereits am nächsten Morgen machte sich Naum in aller Frühe dann nach Tatzelfels auf, wo Amt und Würden ihn erwarteten. Erst am Mondtag wird unser Aufbruch sein, dann heißt es wieder zurück ins Glied, neben Ivo und auf den groben Sattel - doch bis dahin werde ich es mir noch gut gehen lassen...

Dem Leser ergebenster Diener,

Schillwunk Radeweyd, Drachhainer Hofberichterstatter auf Reisen

Letzte Meldung:

Hochverrat in Drachenhain - Josefina von Drachenhain, Baronin von Wolfenfeld all ihrer Ämter enthoben, Graf Waldemar ruft die Vasallen zu den Waffen Nur so viel ist der Heliosbote ermächtigt zu verkünden:

Die Erwählte des Xurl, Josefina von Drachenhain, Baronin von Wolfenfeld,

Sprecherin des Ogedenbundes und Nichte des Grafen, lud schwerste Schuld auf sich. Aus unverständlichen Gründen ließ sie sich dazu irreführen, gegen ihren Grafen und Onkel ein Komplott, eindeutig mit dem Ziele eines Umsturzes, anzuzetteln. Zahlreiche Beweise sprechen gegen sie. Es heißt, es sei sogar mit bewaffnetem Widerstand zu rechnen. Aus Gründen der Vorsicht erklärte Graf Waldemar deshalb alle Handlungen des Ogedenbundes in Drachenhain bis auf weiteres für verboten. Darüber hinaus ist sogar von einem gänzlichen Interdikt dieses Bündnisses die Rede.

Laßt uns hoffen, daß die Verräterin ihre aussichtslose Lage erkennt und sich, ohne die Waffen zu erheben, der Gnade ihres Grafen anvertraut.