Spezial:Badtitle/NS100:Ausgabe 30/ Drachenhainer Herold

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Friede und Eintracht in der Grafschaft

Der Zwist zwischen Drachenhain und Wolfenfeld ist beigelegt

Tatsächlich hat es auf Drachenhainer Boden eine Verschwörung wider den Grafen gegeben, dennoch führte der "Zug gen Sarniant", am 20. Tag des 3. Helios n.A.III 27, zu keiner Schlacht, es ist niemand gerichtet worden und kein Drachenhainer hob das Schwert wider einen Drachenhainer, es herrscht wieder Frieden im Land - einzig die Bluttat von Wiesensteig betrübt uns.

Wie dies alles möglich ist?

Lest nun, was sich vor den Toren der Stadt Sarniant zutrug:

Der Zug gen Sarniant - 19. Tag des 3. Helios n.A.III 27

Morgens in aller Frühe betraten seine Hochgeboren Graf Waldemar von Drachenhain und seine getreuen Vasallen mit großem Heeresaufgebot aller Baronien des Landes, Wolfenfelder Boden. Einzig Baron Krator und Baron Foranan nahmen am Aufmarsch nicht teil, der Baron von Rebenhain lag krank auf der Drachentrutz darnieder und der Herr von Flaitney ging einem unaufschiebbaren Auftrag des Grafen nach. Ihre Soldaten wurden dem Befehl anderer Barone unterstellt. Seine Hochwohlgeboren Koldewaiht von Hautzensteyn, Baron von Luchnar, wurde zum Botschafter der Grafschaft, und damit zum Unterhändler des darauffolgenden Tages, ernannt. Außerdem lud der Graf zu seiner Unterstützung den Drachenhainer Schwertführer, Lord Angus McPhee, Prior Lupus, stellvertretend für den Abt von Lindfurt und Freiherr Korbian von Hochaskenstein für seinen Vetter Baron Jagon von Hochaskenstein, an den Strategentisch. Regentin Leabell von Tlamana nahm ebenfalls an den Besprechungen und Planungen teil, bekräftigte aber die Passivität der Baronie Tlamana während dieses Konflikts, einzig bei einem Angriff der Gegner, wolle ihre Hochwohlgeboren ihre schwere Reiterei ins Feld führen, damit das Land ihres Gatten vor Schaden geschützt sei.

Vor den Toren der Stadt Sarniant - 20. Tag des 3. Helios n.A.III 27

Das Drachenhainer Heer rückte bis auf Sichtweite der Stadt vor, hier wurde auf einer Anhöhe Stellung bezogen. Späher machten, zum Erschrecken aller, einige Truppenverbände Getreuer Josephinas aus. Die Drachenhainer ließen sich aber nicht beirren, unter Parlamentärsflagge ritt Baron Koldewaiht zur Unterhandlung nach Sarniant. Kurz darauf kehrte seine Hochwohlgeboren zusammen mit der vermeintlichen Verräterin Josephina ins Drachenhainer Lager zurück. Vor den Augen seiner Vasallen sah sich endlich Graf Waldemar seiner Nichte gegenüber. Gerade wollte man mit dem Prozeß beginnen, da erschien plötzlich seine Durchlaucht Fürst Nial mit einem Trupp bewaffneter Angaheymer. Über die Maßen erbost forderte Graf Waldemar den Fürsten auf, sein Land umgehend zu verlassen. Der Streit, der im Vorfeld des Zuges bereits über Briefe begonnen hatte, weitete sich aus, ein wort ergab das andere, so daß Angaheym Drachenhain die Fehde erklärte und dann das Feld, bis auf weiteres, räumte. Nun hatte Josephina Rede und Antwort zu stehen. Von Anfang an stritt sie jeglichen Versuch eines Komplottes ab, keiner Schuld war sie sich bewußt. Im Laufe der recht hitzig geführten Unterredung aber trat der Grund des Konflikt zu Tage. Ein schrecklicher Irrtum wurde aufgedeckt, dessen Ursprung die Geheimnistuerei zwischen Baronin Josephina, Prinz Leomar und Regenten Leabell, um ein besonderes, dem Grafen zum Geburtstag angedachten, Geschenkes war. So war es auch die Mithilfe seiner Schwiegertochter, die Graf Waldemar von Josephinas Unschuld überzeugte. Tief bestürzt gestand seine Hochgeboren ein, einige Gegebenheiten schrecklich mißdeutet zu haben, sein Augenmerk habe aber einzig und allein dem Wohle der Grafschaft und damit des Königreiches gegolten. Selbstredend erhielt Josephina von Drachenhain umgehend Land und Titel zurück. Die Sanktionen gegen den Ogedenbund auf Drachenhainer Boden wurden aufgehoben. Noch an Ort und Stelle bat seine Hochgeboren seine fälschlich beschuldigte Nichte um Verzeihung an. Die alte und neue Baronin von Wolfenfeld wollte dies gerne tun, falls Graf Waldemar einen Beweis seiner Unschuld am Angriff auf das Dorf Wiesensteig erbringe. Der Onkel solle einen Becher vom letzten Wiesensteiger Wiffelbeerwein dieser Welt trinken. Er leerte im Beisein aller den Becher ohne zu zögern bis auf den Grund - der Friede zwischen Nichte und Onkel war wieder hergestellt. Hernach kündigte seine Hochgeboren Graf Waldemar an, umgehend zum König nach Escandra zu reisen, um dort seiner allerdurchlauchtigsten Majestät Rechenschaft über das Geschehene abzugeben. Sofort wurde mit dem Aufbruch begonnen, Graf Waldemar zog sich zurück. Zeitgleich beendete der Drachenhainer Schwertführer, Lord Angus McPhee im ehrenvollen Zweikampf die Fehde zwischen dem Fürstentum und der Grafschaft. Eilends wurde ein Fest anberaumt, zu dem alle zusammenkamen. Die Gunst der Stunde nutzend, machten Prior Lupus und Freiherr Korbian, der Baronin von Wolfenfeld ihre Aufwartung und entschuldigten sich, stellvertretend für die Abtei Lindfurt und die Baronie Hochaskenstein, bei ihrer Hochwohlgeboren Josephina in aller Form für die schreckliche Bluttat von Wiesensteig. Lindfurt bat um Vergebung, da es den Hochaskensteinern, Khadan blind vertrauend, das Einschiffen in den Brazach ermöglichte. Am Abend des Festes aber, entdeckte Lord Angus McPhee während eines Wettschießens eine Hundertschaft Lormarker Bogenschützen auf Seiten der Wolfenfelder Wehr, was unter den Drachenhainer Vasallen zu heftiger Bestürzung führte. Am darauffolgenden Tag reiste der Schwertführer eilends zur Lormark, um Baronin Nimue diesbezüglich zu befragen...

Schreiber Vilpo Deldinger, gegeben am 30. Tag des III. Helios

Die Zeittafel der Ereignisse:

19. Tag des 3. Helios n.A.III.27

Drachenhainer betreten Wolfenfeld. Baron Koldewaiht wird zum Botschafter und Unterhändler ernannt. Am Strategentisch vertreten: der Schwertführer, Lord Angus McPhee, Prior Lupus, stellvertretend für den Abt von Lindfurt und Freiherr Korbian von Hochaskenstein für seinen Vetter Baron Jagon von Hochaskenstein. Regentin Leabell nimmt nur passiv teil.

20. Tag des 3. Helios n.A.III.27

Das Heer rückt bis Sarniant vor. Späher machen Truppenverbände Getreuer Josephinas aus. Unter Parlamentärsflagge beginnt Baron Koldewaiht mit der Unterhandlung. Sofort folgt Josephina ihm ins Drachenhainer Lager. Fürst Nial tritt auf. Graf Waldemar fordert den Fürsten auf, das Land zu verlassen. Es kommt zum Streit, Angaheym erklärt Drachenhain die Fehde und geht. Während der Verhandlung streitet Josephina von Beginn an jegliche Komplottabsichten ab. Im Laufe der Unterredung und unter Mithilfe Leabells wird der wahre Grund des Konflikt aufgedeckt, das Mißverständnis klärt sich. Bestürzt sieht der Graf seine Irrtümer ein, verteidigt sich aber nur dem Wohle der Grafschaft und des Königs gedient haben zu wollen. Josephina von Drachenhain erhält Land und Titel zurück. Die Sanktionen gegen den Ogedenbund werden aufgehoben. Seine Hochgeboren bittet um Verzeihung. Die Baronin von Wolfenfeld wünscht vom Grafen einen Beweis seiner Unschuld am Angriff auf Wiesensteig, in Form eines gefüllten Bechers letzten Wiesensteiger Wiffelbeerweins. Graf Waldemar stimmt zu und besteht die Probe. Hernach kündigt Graf Waldemar an, umgehend nach Escandra zu reisen, um dort über sein Tun Rechenschaft abzugeben. Abends beendet Lord Angus McPhee im Zweikampf die Fehde mit Angaheym. Ein gemeinsames Fest wird anberaumt. Prior Lupus und Freiherr Korbian entschuldigen sich stellvertretend für ihre

Lehnsherren für die Bluttat von Wiesensteig. Während der Feier entdeckt Lord Angus 100 Lormarker Bogenschützen auf Wolfenfelder Seite, Bestürzung bei den Drachenhainer.

21. Tag des 3. Helios n.A.III 27

Lord Angus reist zur Lormark, um Baronin Nimue wegen dieses Vorfalls zu befragen.

25. Tag des 3. Helios n.A.III.27

Zum Dank und zur Anerkennung ihrer Dienste bedenkt Graf Waldemar seine Vasallen mit Geschenken. Lord Angus McPhee erhält für seine Baronie Tagil das Münzrecht, Baron Koldewaiht für Luchnar das Dorf Aymiar im Grenzsaum zur Drachentrutz. Regentin Leabell wird von ihrem Schwiegervater mit einem Ring aus dem Nachlaß seiner verstorbenen Frau Richiles beschenkt. Was die übrigen Vasallen des Grafen erhielten, wurde nicht verlautbart.

Die Drachenhainer Verschwörung - Wie es zum Zwiste zwischen Onkel und Nichte kam

Am Adelstag in Jolberg, einige Monde ist es her, da planten Hochwohlgeboren Baronin Josephina von Wolfenfeld, Regentin Leabell von Tlamana und Prinz Leomar von Tatzelfels, ein gemeinsames Geschenk zum Geburtstag des Grafen Waldemar im nächsten Jahr. Die Wahl fiel auf den Bau eines prächtigen Jagdschlosses, im Wolfenfelder Horst, alles ging im Geheimen vonstatten, schließlich sollte es eine Überraschung werden - und damit nahm das Unglück seinen Lauf. Denn, Graf Waldemar mißverstand die Geheimnistuerei um ihn, als eine gefährliche gegen sich gerichtete Intrige. Seine Hochgeboren vermutete, sein, im Augenblick auf Reisen in die Leomark befindlicher, Sohn, könne die Zeit bis zu seiner Einsetzung zum Grafen nicht abwarten und wolle jetzt bereits und mit Gewalt nach der Herrschaft in Drachenhain greifen. Als dann auch noch Waffen aus der Drachentrutz verschwanden - als Jagdwaffenarsenal für das Schloß angedacht - weihte Graf Waldemar, seine Nichte Josephina in seine Befürchtungen, Leomar betreffend, ein. Die Baronin von Wolfenfeld war zwar sehr darauf bedacht, die Bedenken ihres Onkels zu zerstreuen, dann aber erfuhr Waldemar durch Spione, wohin die Waffen entschwanden. Hinzukommend wurden beim Major Domus der Feste Drachentrutz auch noch ein Beutel mit 50 Dukaten gefunden, welche eigentlich, von Prinz Leomar zurückgelassen, die Kosten des heimlichen Umzugs hatten decken sollen, vom Grafen aber als Bestechungsgeld verkannt wurden. Jetzt glaubte Waldemar zu wissen, wer tatsächlich hinter diesem "Komplott" steckte - seine Nichte, in deren Land schließlich auch die Waffen geliefert wurden. Eilends rief er seine Vasallen zu den Waffen, alle Drachenhainer Barone sollten sich umgehend auf der Drachentrutz einfinden, um ein gemeinsames Heer zu vereinen. Graf Waldemar gab Josephina Zeitpunkt und Ort bekannt (Sarniant, den 20. Tag des III Helios), wann und wo sie sich, ihm im Beisein aller Drachenhainer Vasallen, zur Aburteilung stellen solle. Ferner warnte Graf Waldemar die direkten Nachbarn Wolfenfelds vor einer möglichen Flucht seiner Nichte und drohte indirekt mit dem König, falls irgendwelche Hilfeleistungen für Josephina erfolgen sollten. Während eines diesbezüglichen Briefwechsel geriet Graf Waldemar und seine Durchlaucht Fürst Nial von Angaheym in heftigen Streit, der bei ihrem Zusammentreffen vor Sarniant, seinen Höhepunkt, aber auch die Auflösung aller Irrtümer, finden sollte. Seither ist viel Zeit vergangen, der Ehrentag des Grafen rückt stetig näher. Seine Hochgeboren soll aber vom Hofe in Escandra aus verlautbaren lassen, dieses Geschenk zwar annehmen, vorerst aber nicht betreten oder gar bewohnen zu wollen.

Bruder Pankraz von der Drachentrutz, am 20. Tag des 1. Xurl n.A.III.27

Der Wolfenfeld-Konflikt - Jerrocks Geschichte

Ich weiß, daß Du die Schreiberin von Baron Koldewaiht bist, Kiondre. Wenn ich Dir was erzähl, stehts morgen irgendwo geschrieben. Wunsch vom Baron? ... Gut, aber wehe, wenn... nein, ich weiß, daß Du mich nicht anlügst.

[...]

Der Baron hatte uns gesagt, daß er auch Krieger aus Flaitney anführt und die MadRuadh unter uns waren stinkwütend deswegen, sagten aber nichts. Sie stießen auch erst zu uns, als wir von der Drachentrutz abrückten. Es waren keine Burathys dabei, die ja an der Grenze zu den MadRuadh leben, wo das an der Schafseuche verreckte Schaf gefunden wurde. Es war, glaube ich auch ein Burathy, den sie kurz danach ermordet gefunden haben. Aber das weißt Du alles, Kiondre.

Jedenfalls gingen die MadRuadh sofort zum Baron und fragten, ob die Burathy inzwischen in ihr Gebiet einmarschieren, während ihre besten Krieger in Wolfenfeld lagern. Der Baron sagte, die besten Burathy sind mit Foranan woanders und wir mußten es glauben, waren aber inzwischen alle angespannt wie Bogensehnen.

[...]

Unterwegs marschierten wir getrennt, aber im Lager gingen dann nach ein paar bösen Blicken gleich die Prügeleien los. Der Baron ging dazwischen und sagte, wir sollten uns wenigstens zusammenreißen, bis wir den Kampf hier hinter uns haben, wenn dann überhaupt noch jemand übrig ist zum Prügeln. Das half eine Weile. Als Melloan MadRuadh und einer von den Schafkany-Blökern wieder anfangen wollten, hat er sie noch vor dem ersten Schlag ins Zelt verbannt. Dann war Ruhe.

[...]

Ich saß mit den anderen am Feuer, denn Warten ist schlimm, aber gemeinsam noch am besten. Da kam der Baron auf mich zu und sagte: "Jerrock, wir kennen uns schon eine ganze Weile und ich weiß, daß ich mich auf Dich verlassen kann. Komm mit."

[...]

Es war ein gutes Gefühl, als Bannerträger an der Seite des Barons ins Land zu schreiten, auch wenn mir sonst ein Schwert lieber ist. Wir kamen aber nicht weit, da wurden wir aufgehalten. Angaheymer! Der Baron sagte, wir wären Botschafter Graf Waldemars für Baronin Josephina, aber sie wollten uns nur zu Niall Felsenhammer führen und auch noch die Augen verbinden. Ich habe laut gesagt, daß mir das nicht gefällt, aber der Baron wollte es und ich dachte, gut, du traust noch viel lieber einem Angaheymer als irgendeinem Tiefländer.

[...]

Dann wurden wir vorwärts gestoßen und der Baron sagte, er sagt überhaupt nichts, bevor man uns nicht die Binde abnimmt. Die wo uns führten, riefen "Vorwärts", der Baron sagte nochmals "Binde ab!" und dann hörten wir Nialls tiefe Stimme: "Nehmt sie ihnen ab". Wir sahen Niall Felsenhammer auf einem hohen Thron, sah übrigens ziemlich gut aus, und er rief so etwas wie "Koldewaiht, ich hätte nicht gedacht, daß wir uns mal so gegenüberstehen" und mein Baron war der gleichen Meinung. Ich weiß nicht mehr genau, was sie sagten, aber es ging ungefähr darum: Niall sagte: Josephina will nur mit Waldemar selbst sprechen; mein Baron sagte Waldemar besteht darauf, daß Josephina erst mit meinem Baron spricht und er ist so unberechenbar, daß es sicher zum Kampf kommt, wenn Josephina das verweigert. Es war wie ein Duell, auf die erste Verwundung, nicht auf dem Tod. Ich möchte aber nicht sagen, daß einer das Duell gewonnen hat. Jedenfalls wurden uns wieder die Augen verbunden, was ich mir schon gedacht hatte.

[...]

Der Baron trat also in das kleine Zelt, wo die Baronin drin war und ich stand mit der Wache draußen; wir schauten uns beide an und sagten natürlich nichts. Es dauerte eine ganze Zeit, bis er wieder herauskam und ich sah Baronin Josephina. Sie sah ganz abgehärmt und ziemlich schlecht aus. Der Baron sprach leise mit ihr und dann verstand ich, daß sie gleich mit uns zu Graf Waldemar kommt.

[...]

Wir langten bei unseren Posten an und schickten einen von ihnen zum Lager. Zum Glück war kein Flaitneyer dabei; ich war ziemlich aufgewühlt und wenn einer was Falsches gesagt hätte, hätte ich ihn wohl mit dem Banner niedergeschlagen. Der Baron stand etwas abseits und ich fragte ich, was nun mit Josephina ist und er sagte: Wenn die Baronin wirklich eine Verräterin ist, dann nur durch Wahnsinn oder einen Bann und wo er mit ihr gesprochen hat, glaubt er keins von beidem und er hofft, daß Graf Waldemar jetzt endlich mal das Maul aufmacht, worum es hier geht und mit der Köttelkotzerei aufhört.

[...]

Anscheinend war es eigenmächtig von meinem Baron, daß er die Baronin gleich mitgebracht hat, aber was hätten sie auch noch lang rummachen sollen, es war Zeit, daß das Ganze endlich zu Ende geht. Niall Felsenhammer war natürlich auch gekommen und Graf Waldemar bellte ihn an, was er hier in Drachenhain zu suchen hat und Niall bellte zurück, daß er die Beleidungen an Baronin Josephina nicht duldet und so weiter. Beide hatten ihren Stolz und mir war ganz klar worauf es hinausläuft, nämlich ein Duell oder eine Fehde und so kam es auch: Irgendwann hatte Niall es satt, sprach die Fehde aus und rauschte mit all seinen Männern ab. Baronin Josephina sah aus, als ob der Wolf ihr die ganze Herde gerissen hätte und mein Baron schaute grimmig zum Grafen, aber er hats natürlich genauso vorausgesehen wie ich.

[...]

Dann standen nur noch die Heerführer da, mein Baron und Lord Angus, Baronin Leabell, irgendein Ceride und ein paar Unterführer und Bannerträger wie ich - und natürlich Baronin Josephina und Graf Waldemar. Die Luft zwischen den beiden hätte man mit dem Schwert durchtrennen können. Dann redeten sie, aber sie redeten genauso aneinander vorbei wie vorher Niall Felsenhammer und Graf Waldemar. Die Baronin fragte immer: "Was habe ich denn getan?" und Graf Waldemar antwortete: "Das weißt Du genau, Du Lügenmaul!" Es war unerträglich. Als der Graf sagte: "Ich könnte Dich schlagen!" und Josephina murmelte: "Das hast Du immer gerne getan", hätte ich dem Grafen am liebsten eine verpaßt; der Graf hat es aber nicht gehört. Schließlich kam dann doch heraus worum es ging und ich habe überhaupt keine Lust, über diese Lächerlichkeit noch nachzudenken. Ein Jagdschloß als Geschenk - nein Kiondre, ich will nichts mehr davon hören.

[...]

Ich hab das Fest vor allem genutzt, um mich vollaufen zu lassen und ich war nicht der einzige. Ein paar von den Jungs haben sich dann noch mit den Schafkany geprügelt; der Baron hatte zu uns nur gesagt "Waffen stecken lassen" und wir wußten Bescheid; ich glaube, er hätte am liebsten selbst einfach irgend jemand eine reingewürgt, aber so was macht er nicht. Die Prügeleien waren auch nur halbherzig; es ging gar nicht so sehr um den Ärger mit dem Burathy-Clan, die waren eh nicht da, es ging vielmehr um diesen schwachsinnigen Feldzug und da waren wir, die Flaitneyer und Tagiler, die Angaheymer und Wolfenfelder und Tatzelfelser und ich glaube sogar diese Ceriden aus Linsenfurt oder so derselben Meinung. Der Graf hat sich hier ganz schön was zerstört, unser Baron wird sichs dreimal überlegen, ob er uns für so was noch mal ins Tiefland führt. Ich bin immer noch stolz, daß ich für Luchnar und die MadUaine Bannerträger war, aber ich bin auch froh, daß ich für so einen ehrlosen Händel nicht meine Klinge zücken mußte.

Also Kiondre, schreibs auf und sei froh, daß Du nicht dabei warst.

Aufgeschrieben von Kiondre MadRuadh nach dem Bericht des Jerrock MadUaine. Für den Helios-Boten gekürzte Version.

Schafseuche in Flaitney endlich aufgeklärt

Endlich, nach monatelangem Forschen, ist die Schafseuche in Flaitney endlich aufgeklärt worden. Viele Gelehrte, Geweihte und Heiler waren lange damit beschäftigt, die Ursache für das Schafsterben in der Hochlandbaronie herauszufinden.

Der entscheidenden Tip kam von Thilo Faßstürzer, einem Schafhirten aus Angaheym, der in Kräuterkunde sehr bewandert ist. Dessen Onkel ist zudem einer der verborgenen Hochweisen, die abseits in Angaheyms Wäldern leben. Durch Zusammenarbeit von Foranan Mc Donough, einem Poenahochgeweihten und Thilo Faßstürzer wurde nun die endgültige Ursache für das Schafsterben in Flaitney gefunden.

Durch den Bau der Q1 wurde bei den Umgrabungsarbeiten eine Pflanzenwurzel an die Oberfläche gebracht. Diese Wurzel ist hochgiftig. durch die Vergiftungssymptome, die die Schafe zeigten, wurde Thile Faßstürzer auf die Pflanze aufmerksam. Durch das Fressen der Pflanzenwurzel, bläht sich der Magen des Tieres so stark auf, daß dieser auf die Lunge drückt und das Tier jämmerlich erstickt. Die Pflanze, die sogenannte Wildrunkel wurde daraufhin nach Escandra zur Untersuchung gebracht. Nach Thilo Faßstürzer Erfahrung sind nur die Blätter der Wildrunkel, die auch in Angahyem vorkommt, giftig. Die Untersuchung in Escandra ergab allerdings, daß bei der aus Flaitney gebrachten Wildrunkel die Knolle giftig sei. So wurden den Wildrunkeln von den Gelehrten zu Escandra zwei verschiedene Namen gegeben. Die Hochland-Wildrunkel, wie sie in Angahyem vorkommt, und die Tiefland-Wildrunkel, wie sie in Flaitney vorkommt, wenngleich dieser Name auf das Hochland Flaitney wohl nicht zutrifft. Des weiteren wurden in der Pflanze wertvolle Öle entdeckt, die sich hervorragend als Lampenöl oder ähnliches verwenden lassen. Baron Foranan Mc Donough ist froh, daß dieses Unglück nun ein Ende hat und bedankt sich noch einmal bei allen, die ihm in dieser Stunde der Not zur Seite gestanden haben. Besonderer Dank gilt jedoch Thilo Faßstürzer, der den Grundstein für den Erfolg geliefert hat.

Der Wolfenfeld-Konflikt - ein Mißverständnis??

Ein großes Aufatmen war durch die Menschen gegangen, als sich die Nachricht verbreitete, daß der Konflikt zwischen Graf Waldemar und seiner Nichte Baronin Josephina ohne Kampf gelöst worden war. Sicher ist dies dem Willen aller Beteiligten zu verdanken, ein größeres Blutvergießen zu vermeiden, obschon ein kleiner Funke genügt hätte, es auszulösen... Irgendwie wurde die Krise also beigelegt und die beiden Heere verbrachten die Nacht sogar an gemeinsamen Lagerfeuern. Dennoch versammelte sich am nächsten Tag eine große Menschenmenge auf dem Marktplatz zu Sarniant und verlangte nach einer Erklärung. Schließlich erschienen Tallrim Stabschwinger und Nial Felsenhammer mit Gefolge und geboten Ruhe. Der Fürst von Angaheym betonte, daß der Frieden im Lande nun wiederhergestellt sei und niemand mehr etwas vom Drachenhainer Heer zu befürchten habe. Er zeigte sich beeindruckt von der Entschlossenheit, mit der die Wolfenfelder bereit seien, ihre Heimat zu verteidigen und lobte die schnelle Reaktion der Heerführer, die Schlimmeres verhindert hätte. Das Ganze sei durch eine Verkettung unglücklicher Umstände entstanden. Der Graf habe ein ihm verdächtiges Verhalten falsch gedeutet, und deshalb sei es zu einem fatalen Mißverständnis gekommen, das aber zum Glück noch rechtzeitig aufgeklärt werden konnte. Seine Hochgeboren befinde sich mittlerweile auf dem Weg nach Escandra, um dem König Rede und Antwort zu stehen, auch habe er das verbot gegen den Ogedenbund aufgehoben. Mittlerweise sei auch erwiesen, daß der Überfall auf das Dorf Wiesensteig ohne Wissen des Grafen durchgeführt wurde. Es handelte sich dabei um einen Alleingang eines Vetters des Barons von Hochaskenstein, der sich inzwischen auf der Flucht befinde. Gesandtschaften von Lindfurt und Hochaskenstein hätten inzwischen bei der Baronin um Verzeihung angesucht. Sie müßten auf jeden Fall für den angerichteten Schaden aufkommen, auch habe die Baronin Hilfe für die Angehörigen der Opfer zugesagt. Felsenhammer warnte noch davor, sich dem geheimnisvollen Nebel zu nähern, der seit dem Überfall auf dem Dorf liege, bis sich die Geweihten über seine Natur im Klaren seien. Dann begab sich der Fürst zurück in die Burg, während Stabschwinger zum Heerlager ritt, um die Rückkehr der Truppen zu überwachen. Im Volk herrschte darauf Unmut, da man sich mehr Einzelheiten erhofft hatte. Auch die Abwesenheit der Baronin wurde bemängelt. So mancher hätte sich ein paar persönliche Worte der Herrscherin gewünscht, stattdessen schickte sie nun einen Landesfremden! Viele vermißten die sonst so gewohnte Volksnähe der Baronin, ein öffentliches Zeichen der Trauer oder ein Wort des Trostes. Wer das Glück hatte, sie im Lager von Mühldorf zu erblicken, der spricht von einer müden Gestalt, die am Ende ihrer Kräfte schien. Gerüchte sprechen von zuviel Alkohol, einer schweren Krankheit oder gar einer geistigen Verwirrung, ausgelöst durch den Vertrauensbruch des Grafen. Ihr Verhalten ist jedenfalls ungewohnt und besorgniserregend und trägt nicht zur Ruhe in der Bevölkerung bei.

Brennus Palimpsest

Ein Beitrag zu Aufklärung

Peinlichkeiten hält man für gewöhnlich geheim. Baronin Josephina bat mich jedoch, der ich Einblick in die Vorgänge hatte, die Ursache des Konfliktes kurz darzulegen. Sie ist der Auffassung, daß gerade die Angehörigen der Opfer ein Recht darauf haben, zu erfahren, warum diese sterben mußten, sei die Wahrheit auch noch so unangenehm. Die Baronin und Prinz Leomar planten in den vergangenen Saarkamonden ein Geburtstagsgeschenk für Graf Waldemar: Das alte Jagdschloß von Wolfenfeld sollte wiederhergestellt und angemessen ausgestattet werden. Die Beteiligten wurden zu Stillschweigen verpflichtet und die Arbeiten schritten voran. Baron Leomar ließ Einrichtungsgegenstände aus allen Besitztümern der Familie Drachenhain heranschaffen, darunter auch die umfangreiche Jagdwaffensammlung des Grafen. Bedauerlicherweise beging er den Fehler, dies unter den Augen des Grafen zu veranlassen. Dieser wurde mißtrauisch, erhielt aber auf seine Fragen hin nur scherzhafte Ausflüchte. Durch Nachforschungen fand er heraus, daß die Waffen nach Wolfenfeld gebracht wurden und vermutete eine Verschwörung. Mehrere Briefe wurden gewechselt, doch da der Graf seinen Verdacht nicht klar äußerte und die Baronin nach wie vor das gebotene Stillschweigen einhielt (zudem Leomar inzwischen in die Leomark abgereist war), konnte das Mißverständnis nicht aufgeklärt werden. Ein letzter Brief erreichte die Baronin, in dem der Graf sie aus der Familie ausstieß und ihre Eltern beleidigte. Bei einem Besuch entdeckte Leif Stahlschulter, aus dessen Familie Josephinas Mutter stammt, den Brief und gab dessen Inhalt seiner Sippe bekannt. Nun trat auch Angaheym in den Konflikt ein. Ich bin sehr froh darüber, daß zu diesem Zeitpunkt Jareck von Jolberg auf der Burg weilte, denn ich allein hätte die Baronin wohl nicht mehr von Schlimmerem abhalten können. Von da an übernahm ich selbst die Regierungsgeschäfte, da Josephina nicht mehr in der Lage war, Briefe zu beantworten. Sie reiste zwar noch einmal nach Drachentrutz, um mit dem Grafen zu reden, wurde aber nicht vorgelassen und auf einen vom Grafen festgesetzten Tag verwiesen. Als dann das Dorf überfallen wurde, glaubte auch ich nicht mehr an eine friedliche Lösung. Überraschenderweise kehrte am Vorabend dieses besagten Tages Nial Felsenhammer zurück. Dieser Umstand scheint der Baronin die Kraft gegeben zu haben, vor den Grafen zu treten und von ihm eine Erklärung zu verlangen. Als sich das Mißverständnis aufklärte und allen klar wurde, warum einhundertzwanzig Menschen sterben mußten und sich zwei riesige Heere kampfbereit gegenüberstanden, wandte sich der Graf entsetzt ab und sagte mit leiser Stimme, er müsse sofort zum König. Soweit nun das, was ich selbst erlebt habe. Absurd sind die Geschehnisse und ihre Folgen, und ich kann nur hoffen, daß sie als Warnung dafür dienen, wie aus kleinen Anlässen durch so manche Unbedachtheit das größte Unglück entstehen kann.

Rhyged von Relony, Major Domus der Baronin

Bluttat in Hochaskenstein

Am 28. Tage des 1. Xurl wurden in Hochaskenstein sieben Männer und Frauen einer ceridischen Familie vergiftet aufgefunden, und zwar auf einem einsamen Gehöft in der Nähe der Grenze zu Jolbenstein. Angeblich tagte etwa zeitgleich in Jolbenstein, nur wenige Meilen entfernt, die Drachenhainer Abteilung der OfH. Diese Organisation strenggläubiger Ogeden hat bereits vielfach anti-ceridische Hetzparolen verbreitet. Leider gelang es dem Helios-Boten nicht, mit der OfH-Führerin Drachenhains Lara Saarnen selbst zu sprechen, doch wird von ihr folgender Ausspruch kolportiert: "Die Askenschweine sollen froh sein, wenn für zehn tote Wolfenfelder nur einer von ihnen verreckt. Eigentlich müßte es umgekehrt sein."

Bekanntmachung

Aufgrund der vergangenen Ereignisse kann die Sicherheit von Reisenden aus den Baronien Lindfurt und Hochaskenstein in Wolfenfeld nicht mehr gewährleistet werden. Um möglichen Übergriffen aus der Bevölkerung vorzubeugen, muß die Ein- beziehungsweise Durchreise von Angehörigen dieser Herrschaftsgebiete bis auf weiteres leider untersagt werden. Die Wolfenfelder Grenzposten haben entsprechende Order erhalten. Den betroffenen Reisenden wird empfohlen, auf die Q1 oder Thal auszuweichen.

Tallrim Stabschwinger, im Auftrag der Baronin

Hochland - Kurzmeldungen

Heimkehr der in den Wolfenfeld-Konflikt gezogenen Hochlandkrieger - Luchnarer Druidh drängen weiter auf Friedensschluß im Hochland - scheinbar geht es um weit wichtigere Probleme als einen einfachen Clankrieg - kommt es auf dem Ogedenbundtreffen, wo Foranan McDonough und Koldewaiht von Hautzensteyn anwesend sein werden, zu einer Lösung? - Treffen von Cederric von Hautzensteyn und Foranan McDonough führte wohl nicht zu einer Annäherung der beiden