Spezial:Badtitle/NS100:Ausgabe 32/ Herzöglich Ostarische Hofgazette

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Abschließender Bericht über die 1. Ostarische Lautverschiebung

Nicht ohne Stolz gibt das Herzögliche Ostarische Amt Für Schrift- Und Sprachangelegenheiten (HOAFS&Sa) in diesen Tagen bekannt, daß die letzten Schritte zur Durchsetzung der 1. Ostarischen Lautverschiebung erfolgreich getan werden konnten und der in der Vergangenheit oft schwer zu verstehende ostarische Dialekt somit nunmehr entscheidend der heligonischen Hochsprache angeglichen wurde. Der alte, stark mit sog. ö-Lauten durchsetzte und entwicklungsgeschichtlich dem Altligoniiwelschen entwachsene Taurische Dialekt (ein bekanntes, charakteristisches Beispiel ist in der Encyclopediæ Heligoniæ, S. 106 dokumentiert: "Wirr bögrrüßön allö ödölleutö aus Södomöö!") wurde entsprechend bereinigt, nicht zuletzt, weil auch in der Herzöglichen Ostarischen Rechtschreibverordnung eine größtmögliche übereinstimmung von Wort und Schrift vorgesehen ist.

Hier ein kurzer Auszug aus der Reformverordnung:

"§ 14a (...) so daß in allen Fällen, in denen bisher abweichend vom Hochheligonischen ein ö-Laut gesprochen, nicht aber geschrieben wurde, ein solcher nicht mehr anzuwenden ist; hingegen aber in allen Fällen, in denen ein ö-Laut einvernehmlich mit den Regeln der Herzöglichen Ostarischen Rechtschreibverordnung und den Usancen der Heligonischen Hochsprache gesprochen wurde, er auch weiterhin so ausgesprochen werden soll."

(...)

"§ 32 Ebendso ist die Substitution von i durch y, wie sie zu Zeiten des Edmond de la Cruz ("...der vom Eynen geleytet sey...") üblich wurde, als ungehörig anzusehen und nicht länger anzuwenden."

Das HOAFS&Sa gibt zu bedenken, daß die in letzter Zeit an Wichtigkeit zunehmenden Kontakte ins inner- und außerheligonische Ausland die bessere Verständlichkeit unserer Sprache zu einer Angelegenheit von äußerster Dringlichkeit machen und bittet daher die Bevölkerung um die Einhaltung der Verordnung. Grobe Fälle von Nichtbeachtung der Lautverschiebung werden als Ordnungswidrigkeit geahndet.

Amtsdirektor Honorius Morgenroth II.

Die Ernennung des Adalbert von Torpstein zum neuen Baron von Hohenforingen

und wie der ehemalige Vogt von und zu Torpstein und darnach von Teemon Vertriebene nach langwierigen Kämpfen schließlich die Baronswürde erlanget hat

Es soll nun gesagt sein, daß es zumalen eine überraschung sei, wenn Hohenforingen zu solch baldiger Zeit einen neuen Baron erhalten sollt. Auf der anderen Seite nimmt es niemanden Wunder, daß ausgerechnet der frühere Vogt von Torpstein diese Würde innehalte.

Ist dieser Mann doch nicht nur von keinem geringen Adel, sondern auch bestens bewandert in der Politik und Verwaltung der Ländereien. Saß er nunmehr fast vier Jahre auf dem Sessel des Vogtes, so kann angenommen werden, daß er sich dorten eine gewisse Kenntnis erworben hat. Und seine Absetzung wegen des Todes des ehrenwerten Rates und geschätzten Mitbürgers Friedrich Mercator, dessen Ableben wir in stiller Trauer gedenken, wurde von vielen seiner Clienten, denen er wohl ein guter Regent war, als ungerecht empfunden.

So nutzte er aber dennoch sein Exil im Ehlerwald, in dem er vor den Schergen des Teemon Zuflucht gefunden hatte, um dort Verbindung zu den Herren der umliegenden Baronate zu suchen und diese in ihrem Vorhaben, dem Treiben des Teemon ein Ende zu bereiten, zu unterstützen. So zeigte er sich nicht nur der Krone Heligonias im allgemeinen und des Herzogtums Ostarien und des nun verstorbenen Herzogs Uriel, der uns allen als geliebter Landesvater in Erinnerung bleiben wird, sowie seiner Gattin Walluma, die das Herzogtum jetzt leitet, im besonderen als Ostarischer und Heligonischer Patriot, er bewies in gelegentlichen Scharmützeln mit Anhängern des Teemon seine Fähigkeit Leute anzuführen, dies auch im Kampfe.

So wurde Adalbert von Torpstein, nun Baron von Hohenforingen, als der geeignete Mann gesehen, das Land wieder aufzubauen und als Gegner des Teemon die Gegend von dessen Anhängern zu befreien. Zur Stunde erwarten die Bürger und Leute der Städte Torpstein und Teemburg die Rückkehr aus Ankur, wo Adalbert in seine neue Würde investiert wurde und der Herzogin seine Aufwartung machte. Der bis dato als Vogt aller Ländereien eingesetzte Reichsritter, der werte Maligor von Thardanus, wurde ebenfalls in Ankur zur gleichen Zeit von seiner Vogtschaft retiriert und wird nun für unseren König, seine allerdurchlauchtigste Majestät Helos Aximistilius III., wieder andere Aufgaben für das Reich wahrnehmen.

Gerüchten zufolge will Adalbert, selbst Ceride, im Norden Hohenforingens bei Vliss eine neue Abtei stiften, um dem Einen für seine Ernennung und sein Glück zu danken.

Telnaron zieht Streitkräfte zurück - Kolonialkrise friedlich beendet !

Wir erinnern uns: Die gesamtheligonische Flotte unter der Führung von Admiral Hinrich von Harkenberg und die Telnaronischen Blockadeschiffe standen sich in den Gewässern um das Herzog-Uriel II.-Atoll gegenüber und belauerten sich. Jedoch wollte keine der beiden Seiten einen Schuß abgeben, bevor nicht die Mittel der Diplomatie vollends ausgereizt wären. Denn währenddessen verhandelte der Ostarische Botschafter, Thioderik von Wälsung, unermüdlich mit dem Rat der Drei in Telnaron. Es war sein höchstes Bestreben den Tod vieler Seeleute und Soldaten zu verhindern und so bemühte der Baron sich darum eine Lösung zu finden, die für beide Seiten akzeptabel wäre. Doch war dies in der "Höhle des Löwen" ein schwieriges Unterfangen und es ist als großer Erfolg zu werten, daß Seine Hochwohlgeboren den Rat schließlich dazu überreden konnte, das Aushandeln der Sache auf den Heligonischen Adelstag zu verschieben, zu dem auch diesmal wieder eine Gesandtschaft aus Telnaron kommen sollte.

Schließlich, nach einigen Wochen trafen sich auf der Freudenfeste zu Rebenhain jene Gesandte mit den politischen Befehlshabern der verschiedenen Heligonischen Flottenteile. Da sich Seine Allerdurchlauchtigste Majestät nun aber selbst der Sache angenommen hatte, waren dazu der Direktor des Königlich Heligonischen Liegenschaftsamtes, Amtsdirektor Winkelbrecht, sowie Talimee, Leiterin der königlichen Schreibstube bei den Gesprächen zugegen.

Eben jenem Herrn Winkelbrecht sind wir zu großem Dank verpflichtet, denn er war es, der durch seine ausgezeichneten Kenntnisse unseres Rechtssystems den edlen Gesandten in kürzester Zeit die Lage der Dinge begreiflich machen konnte: Das Herzog-Uriel II.-Atoll liegt schon seit der Reichsgründung in Heligonischem Hoheitsgebiet und wenn Telnaron dieses Eiland bisher angelaufen hatte, so war dies geschehen, ohne Seine Majestät um Erlaubnis zu fragen. So sahen die Gesandten des Stadtstaates schnell ein, daß ein Telnaronischer Anspruch nicht zu halten wäre. Jedoch einigte man sich darauf in Bälde über die Verpachtung von Land auf der Insel zu verhandeln.

Nach Beendigung der Gespräche atmeten alle auf, denn soeben war ein Krieg verhindert worden, der schreckliche Opfer gefordert hätte und man konnte sich nun endlich auch den ausländischen Gästen gegenüber ungezwungener zeigen - für das Gelingen des anschließenden Festes eine wichtige Voraussetzung.

Es scheint als ob die Herren Gesandten schließlich auch den Rat der Drei überzeugen konnten, denn einige Wochen später verschwanden die Barken und Pinassen der Seefahrer des östlichen Stadtstaates genauso schnell aus den Heligonischen Gewässern, wie sie zu Beginn der Wintermonde aufgetaucht waren.

Da nun also keine Gefahr mehr drohte kehrten die meisten Teile der großen Flotte nach Hause zurück. Nur die Kolonialflotte Ostariens und einige der Schiffe aus Thal und Betis blieben vor Ort und bereiteten sich auf die Landung vor, welche auch ohne Schwierigkeiten durchgeführt werden konnte.

Die Insel scheint tatsächlich unbewohnt zu sein ganz wie es Jens-Henrik Nilsson und Leutnant Güldentaler berichtet hatten.

Während nun die Mannen des Herzogtums gemeinsam mit Thaler Seeleuten einen provisorischen Hafen, sowie einfache Unterkünfte errichten, haben die Betiser Expeditionsmitglieder schon das Fundament für das von ihnen geplante Fünfsonnenhotel gelegt. Bis Gouverneur Nilsson allerdings seinen Palast beziehen kann, wird es wohl noch einige Zeit dauern.


Widmest dem Einen Du Dein Leben, wirst Du Glückseligkeit erstreben


Der Kolonialvertrag - Ostarien und Thal beschließen Zusammenarbeit

Ebenfalls zu Rebenhain verhandelten Prinz Anselm von Thal als Vertreter Fürst Barthas mit Generalzeugmeister Jareck von Jolberg, welcher in dieser Sache von Regentin Walluma bevollmächtigt war, über die genauen Modalitäten einer gemeinsamen Kolonialpolitik. Was Ihre Erlaucht scheinbar schon Monate zuvor dem Fürsten von Thal vorgeschlagen hatte und auf einer schon seit langem erfolgreich betriebenen Kooperation in Sachen Flotte fußt, ist nun beschlossene Sache:

Zu gleichen Teilen werden Thal und Ostarien das neubesiedelte Herzog-Uriel II.-Atoll, den dortigen Flottenstützpunkt nutzen und durch Kriegsschiffe schützen sowie gemeinsam über zukünftige Bauvorhaben entscheiden und sie finanzieren. Weiterhin soll eine Schule für Seeoffiziere errichtet werden, die von erfahrenen Seeleuten aus Herzog- und Fürstentum geleitet werden wird.

Die zweite Maßnahme ist die Gründung einer Compagnie, welche die Erschließung des Handels von Kolonialgütern für das Heligonische Mutterland zur Aufgabe haben wird. Zahlreiche Niederlassungen sollen demnächst in verschiedenen Häfen Heligonias gegründet werden. Der Name und die genaue Organisation der Gesellschaft konnte bisher von uns nicht in Erfahrung gebracht werden.


Regentin Walluma ehrt Friedrich Bartolomäus Sigur von Ilmenau

Daß Großzügigkeit zu den Charakterzügen Ihrer Erlaucht gehört, bewies die Regentin Ostariens dieser Tage durch Ihre Entscheidungen bezüglich der Lehenszugehörigkeit des als "Herzog-Uriel II.-Atoll" bekannten Eilands. Obwohl die Belehnung des Herzogs als Verweser des Krondepartementes schon verbrieft war, ließ Ihre Erlaucht die Berichte der Expeditionsteilnehmer jener Reise, welche schließlich zur Entdeckung besagter Insel führte, noch einmal prüfen. Ein Vergleich der Aussagen Gouverneur Nilssons und des Barons der Niederlormark ergaben zwar keine Klarheit in den Frage, ob das Land, welches vom Ostarischen Bevollmächtigten in Besitz genommen wurde mit der "Pfefferinsel" des Herrn der Niederlormark identisch ist, allerdings wurde offenbar, daß die Entdeckung des Herzog-Uriel II.-Atolls zum großen Teil der Entschlossenheit Friedrichs von Ilmenau zu verdanken war, ja daß es ohne seine Risikobereitschaft nie zu jener Fahrt gekommen wäre. Auch wenn also die Insel aus rein rechtlicher Sicht Ostarisches Lehen sein müßte, - so erklärte Regentin Walluma - wäre es ein Zeichen von Engstirnigkeit und übermäßigem Bürokratismus, solchen Heldenmut nicht in angemessener Weise zu belohnen.

So kam es, daß die Herrin Ostariens folgenden Vorschlag nach Escandra sandte, und daß alsbald mit dem Einverständnis Seiner Majestät vom königlich Heligonischen Liegenschaftsamt ein neuer Heliosbrief für das erst jüngst entstandene Koloniallehen, ausgestellt wurde:

Die Insel wird zu Ehren des großen Ostarischen Herzogs die geographische Bezeichnung "Herzog-Uriel II.-Atoll" behalten. Das dazugehörige Lehen allerdings, verliert seinen Status als Ostarisches Krondepartement und ist von nun an eine Provinz der Baronie Niederlormark, gehört damit zu Thal und erhält zu Ehren des Entdeckers den Namen "Friedrich-Bartolomäus-Atoll". Der Baron der Niederlormark selbst wird sich von nun an Freiherr des Friedrich-Bartolomäus-Atolls nennen dürfen. Die Verwaltung vor Ort übernimmt der bereits ernannte Gouverneur Jens-Hendrik Nilsson, da ja auch er entscheidend zur Entdeckung der Insel beigetragen hatte. Außerdem handelt es sich im Gegensatz zum Thaler Ogeden Friedrich von Ilmenau bei Nilsson um einen Ostarischen, ceridischen Ritter, was den Gesamtheligonischen Charakter der Kolonie unterstreichen sowie die Voraussetzung für die zukünftige Kooperation Ostariens und Thals schaffen soll.

So hat sich von Ilmenau auch in allen seinen Entscheidungen an den in obigem Artikel erwähnten Kolonialvertrag zu halten, der Regentin Walluma und Fürst Bartha jeweils auch ein Vetorecht gegen alle Entscheidungen der Inselverwaltung einräumt.

Bleibt abzuwarten, ob der bisher nur in der Schiffsführung erfahrene Gouverneur Nilsson, die Erwartungen der Regentin erfüllen kann. Fehlende Motivation kann man dem Amtsneuling in keinem Fall nachsagen. Mit großer Begeisterung beaufsichtigt er bereits die derzeitigen Bauvorhaben auf "seiner" Insel.


Frommheit, Treue und Liebe vertreiben unzüchtige Triebe


Soltran im Ogedenbund

Der Ogedenbund freut sich mitteilen zu können, daß Baronesse Odina von Soltran als siebzehntes Mitglied aufgenommen wurde. Die Baronesse stellte, auch im Namen ihres Vaters, im Rahmen des Adelstages zu Rebenhain den Aufnahmeantrag, dem noch am selben Tage einstimmig entsprochen wurde. Soltran ist damit die erste ostarische Baronie im Ogedenbund.


Eine Volkssage aus Hohenforingen

Auf meinen Reisen war es mir immer ein besonderes Anliegen gewesen, dem Volksmund jene einfachen Geschichten zu entlocken, die uns doch soviel erzählen über das Leben der Menschen in Heligonia heute und zu vergangenen Zeiten. Vieler Länder Märchen, Sagen und Legenden habe ich im Laufe der Jahre zusammengetragen und diesmal soll es eine noch recht junge Volkssage aus Hohenforingen sein, die ich dem geneigten Leser als Lektüre anempfehlen will. Zu Zeiten Teemons verboten, unter der Herrschaft des neuen Barons Adalbart von Torpstein zu einer oft erzählten Geschichte avanciert, wird sie nun abends den Kindern erzählt, die zu jung sind, sich an die kurze Zeit des verderbten Kaiserreichs zu erinnern. Obwohl sie sich auf die jüngsten Ereignisse um die Herrschaft des Teemon bezieht, verfügt sie doch über alle Merkmale einer klassischen Volkssage: Autor unbekannt...

Karlon vom Storcheneck

Der Teufel und der Vogt

Es war in jenen schlechten, unseligen Jahren, da gab es einen Vogt, und er war von Teemon eingesetzt. Einer von der allerschlimmsten Sorte war er, ein rechter Leuteschinder, von den Bürgern gemieden und von den Bauern verhaßt; und eines Tages bekam er Besuch vom Teufel selbst, der zu ihm sprach:

"Nie höre ich anderes von den Leuten als: ´Unsern Vogt, den soll der Teufel holen!´ Und weil es nun an der Zeit ist, mußt du mit mir kommen!"

"Ja, wenn du auf alles hören willst, was die Leute sagen, dann mußt du wohl hinter mehr herjagen, als du aushalten kannst", entgegnete verschlagen der Vogt. "Wenn du aber ein gerechter Teufel bist, der auf das Bitten der Leute hört, dann könnte ich diesmal vielleicht noch frei ausgehen!"

Und es gelang dem Vogt, den Teufel herumzukriegen, denn der war wirklich gutmütig. Sie kamen überein, eine Strecke weiterzugehen, der erste Mensch aber, der ausrufen würde: "Dich soll doch der Teufel holen!", der solle dem Teufel verfallen. Der Vogt aber sollte dann frei sein.

"Aber so recht von Herzen muß es schon kommen,", meinte der Teufel noch.

Zuerst kamen sie an eine Hütte; davor stand die Hausfrau beim Butterstoßen. Als sie Fremde daherkommen sah, mußte sie sich umwenden, um zu sehen, wer es sei. Indessen watschelte das Stubenferkel heran, schnüffelte gemächlich am Butterfaß herum und steckte seinen Rüssel in die Buttermilch. Da fiel das Butterfaß um, und das Ferkel schleckte schmatzend die Sahne auf.

"Gibt es wohl ein dummeres Vieh als so ein Schwein?" rief die Frau. "Dich soll doch der Teufel holen!"

"Nimm das Ferkel!" sagte sogleich der Vogt zum Teufel.

"Meinst du, sie gönnt mir das Schweinefleisch?", wollte der Teufel wissen. "Was hätte sie dann noch im Winter zum Festtagsschmaus? Nein, das kam nicht von Herzen."

Sie gingen weiter und kamen bald an einer anderen Hütte vorbei. Hier hatte der kleine Junge sich schlecht aufgeführt.

"Nein, ich mag dich gar nicht mehr!" rief die Frau. "Die ganze Zeit muß ich hinter dir Schmutzfink her und putzen und waschen. Dich soll doch der Teufel holen!"

"Nimm den Jungen", sagte abermals der Vogt zum Teufel.

"Wenn eine Mutter über ihr Kind loszieht, das kommt sicher nicht von Herzen", erwiderte der Teufel.

Sie gingen also weiter, da begegneten ihnen zwei Bauern.

"Siehst du dort unseren Vogt?" fragte der eine.

"Der Leuteschinder! Den soll doch gleich der Teufel bei lebendigem Leibe holen!" rief der andere.

"Das kam von Herzen. Her mit dir!" sagte der gutmütige Teufel. Und dem Vogt half kein Bitten und kein Betteln, er mußte mit und ward nimmer gesehen.

Der nächste Vogt, vom neuen Baron Adalbert von Torpstein eingesetzt, war menschenfreundlicher.