Spezial:Badtitle/NS100:Ausgabe 32/ Kronkurier
Hochgeschätzter Fürst Waldemar von Drachenhain,
stellvertretend für den gesamten Adel unserer, dem König unterstellten Ländereien gratuliert der Hochadel Heligonias feierlich zur Erhebung Eurer Durchlaucht in den wohlverdienten Stand eines Fürsten.
Herzog Angilbert I. von Ostarien
Freigräfin Arana von Sedomee
Fürst Bartha von Thal Graf Dedekien von Darian
Markgraf Kalveram von Norrland-Brassach
Liebe Schreibstubenredaktion!
Es tut mir so leid! Es ist natürlich ganz und gar mein Fehler! Wie konnte ich so leichtsinnig sein und den Satz: "Schließlich zweifelt niemand am Vorrang des Vasalleneides" unterstreichen, in einer anderen Farbe schreiben und dick einrahmen sollen. Schließlich weiß ich ja aus unserer jüngsten Geschichte, was passieren kann, wenn man das nicht tut.
Ich bedaure also zutiefst, nicht deutlicher hervorgehoben zu haben, daß ich selbstverständlich hinter den Gesetzen dieses Landes stehe und nicht die Absicht habe, in irgendeiner Form das herrschende Lehnsrecht in Frage zu stellen. Allerdings darf ich ohne Standesdünkel vielleicht nachfragen, ob es solche von Dir erwähnten Veranstaltungen auch für Leute gibt, die nicht dem einfachen Volk angehören, denn mein Vater war ein Drackensteiger Ritter, und es wäre ihm sicher nicht recht gewesen, wenn ich zu einer solchen Veranstaltung für das einfache Volk gehe. (Mir persönlich wäre das natürlich wurscht, weil das einfache Volk, wie man ja hier sehen kann, immer einen Weg findet, um zu kommunizieren, was offenbar ja beim Hochadel nicht so gut klappt). Aber als Anregung: Vielleicht würde der Herr Professor ja auch mal so was für Barden machen. Ich würde gerne kommen, und Halfnet sicher auch. Mit Sicherheit könnten wir da alle viel lernen!
Also, nichts für ungut und ganz liebe Grüße von Deiner
Marvenna
Höre, dummes Weib, das auf den verruchten Namen Marvenna von Drachenstein hört!
Bisher habe ich dich und deine Künste geschätzt, aber was du jetzt getan hast, stellt jegliche bisher gesehene Dummheit in den Schatten! Du erdreistest dich im Helios-Boten, über mich und andere zu richten, ohne auch nur einen der betroffenen zu befragen: Wenn in einem Gerichtsfalle ein Richter dergestalt vorginge, würde er sofort seines Amtes enthoben! Woher willst du Unwissende wissen, wer was mit wem nicht besprochen hatte, und wer tatsächlich bereit gewesen wäre, das Schwert ohne vorheriges Verhandeln gegen Schwester oder Bruder zu ziehen?
Du nennst mich dumm, du ekler Wurm, aber hast in deiner engstirnigen Arroganz es dir angemaßt, über mich zu richten: Dafür fordere ich dich vor meine Klinge, wenn in dir noch ein letzter Rest deines Standes geblieben ist.
Glaubst du blödes Gör wirklich, jedes Gespräch, jede Unterhandlung (stell dir vor, es könnte ja auch geheime gegeben haben, von denen du als gänzlich Unbeteiligte nichts erfahren hast und auch nie erfahren wirst) würde - am besten wortwörtlich wiedergegeben - im Boten erscheinen? Stellen wir uns vor, es wären tatsächlich welche unter den Vasallen von Graf Waldemar zum
Ungehorsam bereit gewesen, meinst du in deiner unfaßbaren Dummheit, diese hätten dies gleich im Boten veröffentlichen sollen?
Jedes Huhn in einem Rebenhainer Hühnerstall denkt mehr beim Eierlegen als du beim schreiben. Und nicht jedermann veröffentlicht seine Gedanken sogleich öffentlich im Boten und gibt sich somit - wie du das ja gerade getan hast - als völlig verblödet zu erkennen.
Hättest du doch nur weiter gereimte Sträuße gebunden, als beschissene Prosa zu eruptieren. Ich betrauere den Tod der Marvenna von Drachenstein, die ich einst kannte.
Gegeben am 29. Tage des 2. Saarka von
Krator von Rebenhain
Offener Brief an den Adel Heligonias
Geschätzte Adelige,
für das teilweise unhöfsche Verhalten, welches wir am letzten Adelstag zeitweise an den Tag legten, möchten wir uns in aller Form entschuldigen.
Insbesondere bei seiner Hochwohlgeboren Krator von Rebenhain, welcher sich in seiner Ehre als Gastgeber gekränkt fühlen könnte.
Des Weiteren möchten wir ihre Hochwohlgeboren Liskar von Arnach, für einige unserer Reden um Verzeihung bitten. Die Bemerkungen welche wir aussprachen waren, wie oben schon gesagt, unhöfisch und wir versprechen Euch, nie wieder Worte wie an besagten Tag an Euch zu richten.
Wir hoffen das die Adeligen dieses Reiches, insbesondere die oben angeführten Persönlichkeiten, unsere Entschuldigung annehmen.
Thioderik von Wälsung
Baron zu Buchenfels
Ritter und Herr von Wälsung
Botschafter Ostariens