Ceridentum: Unterschied zwischen den Versionen

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==  Die Entstehung der Religion ==
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[[Bild:Religionenkarte.gif|thumb|right|Darstellung der heligonischen Lehen nach der Religion des Lehensherren.]]
Einstmals lebte in Heligonia ein einfacher Schriftgelehrter genannt [[Mentirius]]. Ohne Unterlaß bereiste er unter mannigfaltigen Gefahren zahlreiche ferne Länder. Etwa um das Jahr 62 vor [[Aximistilius III]]. begab es sich, dass er nach langer Abwesenheit wieder in sein Heimatland zurückkehrte. Als er den [[Jolborn]] in einem Fährboot überquerte, türmten sich plötzlich die Wassermassen auf und drohten die Fähre zu verschlingen und zogen sie schließlich in ihr nasses Grab. Trotz Aufbietung all seiner Kräfte wurde er immer tiefer in das dunkle Naß hinabgezogen.  
Einstmals lebte in Heligonia ein einfacher Schriftgelehrter genannt [[Mentirius]]. Ohne Unterlaß bereiste er unter mannigfaltigen Gefahren zahlreiche ferne Länder. Etwa um das Jahr 62 vor [[Aximistilius III]]. begab es sich, dass er nach langer Abwesenheit wieder in sein Heimatland zurückkehrte. Als er den [[Jolborn]] in einem Fährboot überquerte, türmten sich plötzlich die Wassermassen auf und drohten die Fähre zu verschlingen und zogen sie schließlich in ihr nasses Grab. Trotz Aufbietung all seiner Kräfte wurde er immer tiefer in das dunkle Naß hinabgezogen.  
Da sah er in der tiefen Schwärze ein Licht, und eine Stimme sprach zu ihm: „Sei ohne Furcht, denn du bist der, den ich erwählt habe, dein Geist wird sich verschmelzen mit dem meinen und dieser wird wandeln unter den Menschen und künden von meinem Sein.“ Wie von unsichtbarer Hand wurde er aus dem tiefen Schlund der Verdammnis errettet. Am Ufer sank er darnieder und dankte seinem unbekannten Retter.  
Da sah er in der tiefen Schwärze ein Licht, und eine Stimme sprach zu ihm: „Sei ohne Furcht, denn du bist der, den ich erwählt habe, dein Geist wird sich verschmelzen mit dem meinen und dieser wird wandeln unter den Menschen und künden von meinem Sein.“ Wie von unsichtbarer Hand wurde er aus dem tiefen Schlund der Verdammnis errettet. Am Ufer sank er darnieder und dankte seinem unbekannten Retter.  

Aktuelle Version vom 3. Februar 2008, 23:05 Uhr

Die Entstehung der Religion

Darstellung der heligonischen Lehen nach der Religion des Lehensherren.

Einstmals lebte in Heligonia ein einfacher Schriftgelehrter genannt Mentirius. Ohne Unterlaß bereiste er unter mannigfaltigen Gefahren zahlreiche ferne Länder. Etwa um das Jahr 62 vor Aximistilius III. begab es sich, dass er nach langer Abwesenheit wieder in sein Heimatland zurückkehrte. Als er den Jolborn in einem Fährboot überquerte, türmten sich plötzlich die Wassermassen auf und drohten die Fähre zu verschlingen und zogen sie schließlich in ihr nasses Grab. Trotz Aufbietung all seiner Kräfte wurde er immer tiefer in das dunkle Naß hinabgezogen. Da sah er in der tiefen Schwärze ein Licht, und eine Stimme sprach zu ihm: „Sei ohne Furcht, denn du bist der, den ich erwählt habe, dein Geist wird sich verschmelzen mit dem meinen und dieser wird wandeln unter den Menschen und künden von meinem Sein.“ Wie von unsichtbarer Hand wurde er aus dem tiefen Schlund der Verdammnis errettet. Am Ufer sank er darnieder und dankte seinem unbekannten Retter.

Sein weiterer Weg wurde begleitet von tiefer innerer Schwermut und Einkehr. Eines Tages kam er zu einem mächtigen Felsen nahe Escandra, der sich wie ein Zeigefinger drohend gen Himmel reckte. Da hörte er wiederum eine Stimme die sprach: “Nun höre meine Worte: ziehe gen Osten und verkünde den Menschen meinen Willen.“ Da sank er ehrfurchtsvoll darnieder und streckte die Arme gen Himmel und sprach: “Wie ist dein Name oh Gebieter?“ „Ich bin der Eine, der herrscht über Himmel und Erde und nichts war vor mir und nichts wird nach mir kommen.“ Da senkte der Schriftgelehrte sein Haupt, sein Blick fiel auf seinen Schatten und er sah das Kreuz, das sein Körper bildete. Da sprach die Stimme: “Dies soll mein Zeichen sein: das Kreuz.“ Da erhob er sich und sprach mit Demut: “Ja, nun weiß ich, dass Gott denen gerne gibt, die ihn bitten. Ja, mein Gott wird mir geben, wenn ich um nichts Unrechtes bitte. Oh Herr, bekleide mich mit dem Gewand der Gerechtigkeit. Oh Herr, öffne mir deinen Weg und ich will auf dich bauen bis in alle Ewigkeit.“ Da plötzlich umgab den Schriftgelehrten ein gleißendes Licht und der Geist des Gottes drang in ihn ein. Fortan nannte er sich Hilarius. Der Tag, an dem dies geschah, wurde Tag der Erleuchtung geheißen. So zog er gen Osten und predigte die Worte seines Gottes und viele Jünger schlossen sich ihm an.

Kirchengeschichte

Die darauffolgenden 2 Jahre nach jenem denkwürdigen Tag der Erleuchtung waren eine Zeit der Wanderschaft. Die Entstehungszeit der heiligen Texte des Hilarius, das Luxarium, welches aus den Büchern „colloquium cum dei“, „iudicium dei“ und „voluntas dei“ besteht, wurde von den Jüngern des Hilarius niedergeschrieben. Im Jahre 4 nach der Erleuchtung siedelte sich Hilarius mit seinen Jüngern in der Nähe von Escandra in einem heruntergekommenen Gutshof nahe dem Dorf Gunara an. Zwei Jahre später jedoch wurde Hilarius krank und verstarb nach einem langen Kampf gegen die unbekannte Krankheit. Das darauffolgende Jahr war eine Zeit der Trauer, der Ratlosigkeit und des Streites, ging es doch auch um die Auslegung der heiligen Texte und um die Nachfolge des Hilarius. Lucius, ein Jünger des Hilarius, scharrte einige Getreue um sich und zog in den Norden in die Baronie Dunkelstein und gründete dort das erste Kloster, den Orden der Bannkreuzer. Pretorius, ein anderer Jünger, zog mit seinen Anhängern gen Süden nach Buchenfels in Ostarien und legte dort das Gelübde der Armut ab. Sie nannten sich fortan Pretoriusaner und suchten ihr Heil in der Besitzlosigkeit und Nächstenliebe. Der ehrgeizige Jünger Cruelius blieb in Gunara und gründete den Orden der Hilariusiten. Im Jahre 12 n.d.E. (nach der Erleuchtung), nach Jahren des Schismas und Streites beschlossen die Ordensoberen ein gemeinsames Oberhaupt zu wählen, welches die Gemeinschaft der Ceriden leiten sollte. Da man sich nicht auf einen der Ordensoberen einigen konnte, erwählte man den alten Eremiten Vastus zum Patriarchen aller Ceriden und zum Primus von Heligonia. Die darauffolgenden 4 Jahre waren eine Zeit des Gedeihens und des Wohlstandes. Die Zeit der Landschenkungen begann. König Aximistilius II, auch der Gütige genannt, gab dem Superior des Ordens der Hilariusiten, Cruelius, die Mark Gunara mit dem dazugehörigen Dorf als Lehen. Die die Baronie Dunkelstein des Herzogtums Ostarien wurde dem jungen Superior Lucius als unabhängiges Lehen gegeben. Unaufhaltsam festigte sich die Gemeinschaft der Ceriden und wurde größer und größer. Im Jahre 77 n.d.E. entsprang aus dem Orden der Bannkreuzer ein vierter Orden, der Orden der Templer zu Ankur.

Die Struktur der Ceridischen Kirche

Primus

Der Primus ist das Oberhaupt der Ceridischen Kirche.

Superior / Großmeister

Mit Superior werden die Ordensmeister der Hilariusiten, Pretoriusaner und Bannkreuzer betitelt. Bei den Templern zu Ankur führt der Ordensmeister den Titel Großmeister.

Bischof

Im Jahre 91 n.d.E. wurde das Amt des Bischofs eingeführt. Die Bischöfe werden vom Primus ernannt und unterstehen diesem direkt. Da sich ihr Herrschaftsbereich mit den weltlichen Lehen deckt ist die Zusammenarbeit mit dem weltlichen Lehnsherrn und dessen Zustimmung von Nutzen. Dabei muss der Bischof die Interessen des eigenen Ordens den Interessen der territorialen Angelegenheiten unterordnen.

Abt / Äbtissin

Der Abt bzw. die Äbtissin sind die Vorsteher eines Klosters. Sofern dem Kloster noch ein Lehen angegliedert ist, die Abtei, dann leitet der Abt oder die Äbtissin dieses als Lehensnehmer. Eine große Abtei kann in mehrere Probsteien aufgeteilt werden, diese haben dann ein dem Abt unterstelltes Nebenkloster, das vom Probst geleitet wird.

Prior

Der Prior bzw. die Oberin ist Vertreter des Abtes und Hausoberer des Klosters, in welchem der Prior tätig ist.

Propst

Der Propst ist Vorsteher eines Nebenklosters in einem Teil einer Abtei, welcher Propstei genannt wird.

Kaplan

Der Kaplan ist ein Geistlicher, der für das Seelenheil einer Adelsfamilie zuständig ist. Ihm obliegt auch die Abnahme der heiligen Beichte.

Das Finanzwesen

Für die Deckung der laufenden Kosten wie die Instandsetzung der Kirchen, die Betreibung der Siechen- und Leprosenhäuser, sowie die täglichen Armenspeisungen, wurde der Ceridischen Kirche in Ostarien der Kirchenzehnt zugesprochen. Herzog Rolo VII genehmigte der Ceridischen Kirche per Heliosbrief einmal jährlich die Einnahme des zehnten Teils der landwirtschaftlichen Produkte wie Vieh, Getreide und Früchte. Eine weitere wichtige Einnahmequelle ist der sogenannte Hilariusdukaten, ein Obolus, den jeder ceridische Bürger Heligonias zweimal im Jahr an die Kirche abzutreten hat. Die Äbte ihrerseits können in ihren Klöstern jederzeit Sondersteuern von ihren Pächtern, den Zinsbauern oder ihren Leibeigenen fordern. Die Ordensmeister (Superior) können ebenfalls einmal jährlich einen bestimmten Geldbetrag festsetzen, den die Äbte dann aufbringen müssen. Dieser Betrag wird auch Servitie genannt. Aus diesem Grund gibt es unter den Ceriden sehr viele wohlhabende Leute.

Beitritt in die Ceridische Kirche

Das Ceridentum ermöglicht es jedem, zu seiner Religion überzutreten. Alter und Geschlecht sind hierbei keine Hindernisse. Im Falle eines Beitritts wird dies durch eine Zeremonie, die Taufe, spirituell und offiziell besiegelt.

Der Weg zum ceridischen Geistlichen

Postulat

Das Postulat ist die erste Phase der Einführung in das Ordensleben. Das Postulat dauert ein halbes Jahr, danach wechselt man in das Noviziat und erhält das Ordenskleid (Habit).

Noviziat

Das einjährige Noviziat ist eine Zeit der intensiven Prüfung. Der Novize oder die Novizin legen nach diesem Jahr das Gelübde ab und binden sich fest an den Orden.

Profess

Der Weg zum Kleriker der Ceridischen Kirche wird mit der Profess abgeschlossen. Bei einem feierlichen Gottesdienst gelobt der Geistliche dem Einen für die Zeit seines Lebens die bedingungslose Gefolgschaft. Danach wählt man den Weg, dem Einen zu dienen. Entweder man fügt sich in die Gemeinschaft eines Klosters ein, oder übernimmt die Seelsorge einer ceridischen Gemeinde. Dazu wird man von seinen Brüdern berufen, jedoch ist zweiteres nur Männern vorbehalten. Ein weitere wichtige Aufgabe ist die Missionierung. Einige Geistliche entscheiden sich für eine militärische Laufbahn bei der Heiligen Miliz, die eine weitere Ausbildung in Gunara im Nebenkloster St. Honorius erfordert.

Besondere Fähigkeiten eines Geistlichen

„So nun ein Ort aber sicher sein und das Licht unseres Gottes über ihm scheinen soll, so soll ein Kleriker diesen im Sinne des Einen weihen. Er wird sodann gegen die Daimonen und derlei Art gefeit sein und diese werden vor ihm zurückschrecken, weil sie die furchtbare Rache unseres Gottes fürchten.“ - Hilarius über den Akt des Weihens und Segnens. Ceridische Geistliche verfügen über die Macht, einen Ort oder einen Gegenstand zu segnen oder zu weihen. Beobachtungen zeigen, dass diese im gewissen Maße gegen Magie und magische Kreaturen und Dinge gefeit sind. Dies reicht von immanenter Abneigung und Unwohlsein seitens der magischen Kreatur oder Zauberers bis hin zur völligen Abstoßung und Aufhebung von Magie. Diese Eigenschaft der Immunität gegenüber Magie ist auch bei ceridischen Klerikern selbst zu finden.

Das Militärwesen

In den ersten Jahren der Missionierung wagten sich cerdische Geistliche immer wieder in Gebiete, in denen sie Gefahren ausgesetzt waren, die sie an Leib und Leben bedrohten. Schon Vastus I erkannte, dass er seine Brüder und Schwestern nicht ohne Schutz den Wagnissen aussetzen konnte. Damit war die Idee zur Gründung einer militärischen Einrichtung geboren und Vastus I stellte ein kleines Söldnerheer auf. Im Jahre 52 n.d.E unter Primus Vastus IV trat Prinz Vinzenz von Ostarien, der Oheim des verstorbenen Herzog Uriel II, in den Hilariusiten-Orden ein und bewirkte damit ein epochales Ereignis, demzufolge große Schenkungen dem Orden zuflossen. Seinem Bespiel folgend verzeichnete die Ceridische Kirche einen starken Zuwachs von Ordensbrüdern. Vinzenz von Ostarien, später der „Aufrechte“ genannt, wollte seinen Status als Ritter nicht aufgeben und sein Schwert in die Dienste der Kirche stellen. Da die Heilige Miliz zum damaligen Zeitpunkt ausschließlich aus weltlichen Söldnern bestand, die teilweise nicht einmal Ceriden waren, setzte er eine Umstrukturierung durch. Er gab der Gemeinschaft Ordensregeln, die in ihrer Form noch heute gültig sind. In dem Bestreben Rittertum und Ceridentum zu vereinen, wurden fortan führende Milizionäre nur noch aus den Orden berufen. Nach der mtliche Rüstungen und Waffen werden in St. Honorius selbst gefertigt. Die enge Bindung an den Primus zeigt sich vor allen daran, dass dieser immer der Oberbefehlshaber ist. Ihm folgen der Prätor (vergleichbar einem hohen Offizier), der Centurio (vergleichbar einem niederen Offizier), der Weibel (entspricht einem Unteroffizier) und schließlich der einfache Milizionär (entspricht dem Soldaten). Wobei letztere auch Ceriden ohne Profess sein können, die in der Heiligen Miliz dem Einen dienen wollen.

Der Glaube

Die Ceriden glauben an den einen einzig wahren Gott der Götter, der Gott der aus seiner ihm ureigenen Kraft und Weisheit die Erdenscheibe schuf. So hat sich der Mensch, der als Sünder geboren wird, auf der Erde zu bewähren, um nach seinem Tode im göttlichen caelum endlose Glückseligkeit und immerwährenden Frieden zu finden. Die unbeugsamen Sünder jedoch werden hinab geschleudert werden in den Pfuhl des Leidens, die Hölle, in dem der verfluchte Engel der Finsternis haust und herrscht, Bozephalus, der ewige Widersacher, der am Tage Arag von den 3 Erwählten endgültig besiegt wird und dessen Macht von da an für immer gebrochen sein wird.

Die Lehre

Nun aber ist es nicht die Geschichte einer Religion, die sie charakterisiert, sondern ihre Glaubenssätze und Prinzipien. Wohl entscheidet sie über das Ansehen und ihre Position in der Welt, doch ist die Lehre das Innerste und Heiligste, das eine Umsetzung und damit eine Geschichte überhaupt erst ermöglicht. Es sei nun erzählt von der ceridischen Sichtweise der Welt.

Vom Beginn der Welt

Am Anfang war die Welt öd und leer und von Dunkelheit erfüllt. Und in der Mitte dieses Nichts war der Gott, der keinen Namen braucht, weil er alles ist. 40 Jahrtausende blieb es so und Er rührte sich nicht. Da aber entschied Er, dass die Welt sich ändern sollte und siehe, Er begann die Creation. Primo teilte Er die allumfassende Welt in Licht und Dunkelheit und so begann nicht nur der erste Morgen des ersten Tages, sondern auch der Morgen unserer Welt. Secundo aber führte Er die Teilung fort und Er erschuf die Spaltung von Himmel und Erde. Er sah, dass so aber noch nichts leben konnte und er ließ die Fluten tertio zurückweichen, so dass das Trockene aus dem Meer des Wassers ragte. Damit die Welt jedoch nicht leer bleibe und Leben sein konnte, legte Er die ersten Samen der ersten Bäume, Büsche und Kräuter sowohl in die trockene als auch in die feuchte Erde. Und das Licht tat das Seinige und Blumen und Blüten wuchsen überall. Damit diese selbst und die Welt an sich sich verändern konnte, setzte Er Zeichen in die Himmel des Tages und der Nacht. Die Beherrscherin des Tages nannte Er Sonne und den Herrscher der Nacht Mond. Doch weil der Mond schwächer war als die Sonne gab er diesem Helferlein, die Sterne, die der Welt Zeichen und Zeiten setzen sollten. Quinto begann Er die Creation des hohen Lebendigen und ließ Fische und die Lebewesen des Meeres entstehen. So war das Wasser gefüllt mit allerlei Getier. Und auch die Luft belebte Er mit Getier und so waren die Vögel entstanden, die nun ihre Kreise über dem Trockenen und dem Wasser zogen. Sexto beschloß Er, dass auch das Land bevölkert sein soll mit Lebendigkeiten und Er erschuf die Tiere der Wälder, Wiesen und Steppen, die sich ernährten von den Gräsern des Bodens. Sie bevölkerten die ganze Welt und nichts blieb unbevölkert. Er sah aber, dass sich so auf der Erde ein großes Chaos bildete, denn es gab keine Herrscher, die Ordnung bringen konnten, wie Er dies ins Nichts gebracht hatte. Er beschloß, sich einen Diener zu erschaffen, der seinerseits die Welt beherrschen sollte. Damit er dies vermochte, erschuf Er ihn gleich sich selbst. Der erste Mensch war geboren. Dieser Erste regierte nun vom Innersten der Welt aus also über die Tiere und die Pflanzen und über ihm stand nur der Gott selbst. Bald aber fühlte sich der Erste einsam und in ihm wuchs der Drang, ebenfalls jemanden zu schaffen, der ihm gleich war. Jedoch fehlte ihm die Macht dazu, sie war dem Gott vorbehalten. Dieser jedoch beschloß den Ersten zu teilen, gleich wie Er dies mit der Welt getan hatte und so entstand die Frau zum ersten Manne. Und der Erste war nun nicht mehr einsam. Septimo betrachtete Er sein Werk und gab der Welt den Schlüssel zur Vervollkommnung. Schließlich ruhte Er und ließ den ersten Menschen die Herrschaft über die Erde.

Vom Reich des Lichts

Hilarius lehrt uns, dass als der Gott die Welt in Himmel und Erde aufspaltete, Er ein Volk von Dienern erschuf, die Ihm bei der Creation zur Hand gehen sollten. Diese Diener sind von großer Macht, sind sie doch Teil des Einen und von Ihm mit Werkzeugen und Kräften ausgestattet, die Welt zu formen. Hilarius überlieferte uns die Namen dieser Wesen. In ihrer Gesamtheit sind sie genannt die Engel oder die Streiter des Himmels, des caelums. Jeder von ihnen hat einen eigenen Namen, bei dem er und seine Kräfte angerufen werden können und bei dem Er sie zu Hilfe ruft. Sie sind in einer Hierarchie von Rängen aufgeteilt und in diesen in Bereiche der Aufgaben, je nach dem Willen des Einen. Man sagt sie wohnen in lichten Palästen aus Diamanten, mit Wänden aus Silber und Böden aus Gold. Dort thronen sie um den Gott herum und inmitten den Gärten des Paradieses.

Vom Reich der Dunkelheit

Als das Reich der zukünftigen Sterblichen erschaffen worden war und Er den Menschen die Herrschaft über die Welt übertragen hatte gab es in den Reihen der herrlichen Engel einige Neider. Sie waren der Meinung, dass sie dazu bestimmt seien und nicht die ohnmächtigen Menschen. Unter diesen war einer mit dem größten Neid und dem größten Haß auf die Menschen, ein Engel von großer Macht. Von den Menschen wird er mit mannigfaltigen Namen bezeichnet, jedoch nicht mit seinem wahren, will man doch unter allen Umständen vermeiden, ihn zu rufen. Daimon, Bozephalus, Teufel, Fürst der Dunkelheit und der Hölle sind nur einige davon. So begab sich Daimon aus Bosheit und Neid zur ersten Frau und verführte diese, indem er ihr in täuschender und tierischer Gestalt einen verborgenen Teil des innersten Gartens zeigte. Was sie dort erblickte, erfüllte ihren Geist mit Weisheit und Schrecken. Schnell eilte sie zu ihrem Mann, um ihm ihren Fund zu zeigen. Auch dieser war vom Schrecken der Weisheit geblendet. Als der Gott ohne Namen sah, was die Ersten getan hatten, sprach Er: „Zufrieden solltet ihr sein, mit dem was ich euch gab. Statt dessen laßt ihr euch verführen und strebt so nach mehr. Ich will euch strafen mit diesem Streben nach mehr. Verlaßt den innersten Garten, das Paradies und geht hinaus in die Welt. Eure Herrschaft sei verloren, sie zu erreichen sollt ihr erstreben. Geht!“ Dies also ist der Fall der Menschen. Sodann wandte Er sich Daimon zu: „Auch du sollst gehen! Voller Neid und Haß bist du, deswegen verbanne ich dich und die deinen aus dem Licht in die Tiefen der Hölle!“ Dies also ist der Fall Daimons und seiner Getreuen, die nach ihm Dämonen oder Teufel genannt werden. In der Hölle errichtete Daimon ein Hierarchie der Teufel, nach dem Bild der Engelsheere, doch mit verdrehten Idealen und Eigenschaften, die die Beherrschung der Welt und die Zerstörung Seiner Werke zum Ziel hatte. Die Menschheit dient ihnen als Werkzeug und als Objekte der leichten Verführung.

Vom Menschen und seiner Position

Nach der Ausstoßung und Verbannung waren die Menschen verdammt, Baumeister ihres eigenen Glückes zu sein. Weit waren sie vom Paradies entfernt und wenig war ihnen vom schrecklichen Licht der Weisheit in Gedanken geblieben. Erstreben mußten sie nun alles, doch erhielten sie nur Geringes. Der Eine strafte sie mit der Sterblichkeit und der Gerechtigkeit des eigenen Schicksals. In einem jeden liegt der Samen, sowohl des Guten, als auch des Bösen. Es liegt am Menschen selbst beide durch seine Taten in der sterblichen Welt in selbstentschiedenem Maße zur Blüte zu treiben, als dass die Pflanze des menschlichen Lebens nach dem Tode von dem Gott im Limbus gerichtet wird, um zu sehen, ob die Seele des caelums würdig ist. Der Sterbliche steht also zwischen dem Einen und Daimon und ist selbst Lenker, auf dem das Gewicht seines eigenen Schicksals lastet. So muß er den Verführungen Daimons und seiner Teufel widerstehen und dem Himmel nach den göttlichen Tugenden entgegenstreben und sich von den daimonischen Sünden abkehren.

Vom Jenseits

Der Mensch ist kreiert in zwei Teilen: dem Körper und der Seele. Der Körper bindet die Seele an die Welt der Sterblichen, dieser ist zum Vergehen verurteilt, jedoch seine Seele verfügt über Unsterblichkeit. Es ist die Prüfung der Menschen durch die Welt, ihren Wert zu beweisen, damit sie nach ihrem Tode in Ewigkeit in den Gärten des Himmels oder den Schlünden der Hölle verweilen sollen. Hilarius sagt, dass der Mensch sich im diesseitigen, vergänglichen Leben bewähren muß, um im jenseitigen die ewig guten Werte zu erhalten und vor den Toren des Palastes der Herrlichen zu leben. So muß also größte Wichtigkeit auf das Leben nach dem Tod gelegt werden und die sterbliche Welt nur im Licht der Prüfung erstrahlen.

Von den Tugenden und den Sünden

Unser Leben in der sterblichen Welt ist also auf das Ziel des ewigen Lebens im Garten des Paradieses im Jenseits ausgerichtet. Es stellt sich also die Frage nach Anleitungen und Hilfen, die uns sagen können, wie wir unser Leben führen sollen. Hilarius schreibt von den sieben göttlichen Tugenden und den sieben daimonischen Sünden. Wenn wir es erreichen unser Leben an den Tugenden auszurichten und die Sünden zu meiden, so ist das Paradies uns sicher.

Es seien aufgezählt die sieben Tugenden:

  • Großzügigkeit
  • Fleiß
  • Mäßigung
  • Bescheidenheit
  • Barmherzigkeit
  • Treue
  • Demut

Es seien aufgezählt die sieben Sünden:

  • Gier
  • Trägheit
  • Völlerei
  • Neid
  • Rache
  • Wollust
  • Hochmut

Von den göttlichen Gesetzen

Weitere Anleitung über ein ceridisches Leben geben uns die göttlichen Gesetze, die uns Hilarius überliefert hat und gewährleisten sollen, dass wir die Sünden vermeiden und die Tugenden vermehren können. Es ist gesagt, dass die Gesetze göttlichen Ursprungs sind, dass sie also von dem Gott ohne Namen kommen und uns durch einen Propheten verkündet worden sind. Sie betreffen im Hauptsächlichen das menschliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Hier seien sie nun aufgeführt:

1. Der Gott ohne Namen sei der einzige Gott. 2. Vertraue auf sein Wort, mache dir kein Bild von Ihm oder seinen Dingen. 3. Ehre den Gott und mißbrauche seine Lehre nicht. 4. Ehre deine Herkunft, deine Eltern und deine Wohltäter. 5. Töte nicht. 6. Sei einem Eheversprechen treu. 7. Stehle kein fremdes Eigentum. 8. Lüge nicht. 9. Begehre nicht den Schrecken der Weisheit. 10. Meide die Sünden. 11. Gehorche den Tugenden. 12. Erstrebe die Erleuchtung.

Von den drei Prinzipien

Die ceridische Theologie ist gekennzeichnet durch drei Grundprinzipien, die beschreiben, wie der Mensch zu Erleuchtung und göttlicher Weisheit kommt. Diese sind: Höchste Wahrheit, Manifestation und damit Erreichbarkeit der Wahrheit und schließlich Erleuchtung. Das erste Prinzip sagt aus, dass es eine höchste Wahrheit gibt, die unsere Welt ausmacht und weswegen sie überhaupt existiert. Diese höchste Weisheit wird von den Ceriden Gott genannt. Nach ihrer Lehre strebt der Mensch in seinem Leben diese Weisheit an, das heißt er versucht dem Gott nahe zu kommen. Das zweite Prinzip vermittelt den Weg des Höchsten zum Menschen. Es sagt aus, dass ein jeder das Vermögen hat, dieses Ziel zu erreichen und dass es somit am Einzelnen liegt, ob er es anstreben will oder nicht, denn der Gott bietet jedem die Möglichkeit. Das dritte und letzte Prinzip erklärt, dass wenn ein Suchender die Weisheit anstrebt, ein kleiner Teil dieser schon in ihm vorhanden ist. Schon die Frage enthält einen Teil der Antwort. Mit Ausdauer und Weiterentwicklung im Sinne der ceridischen Lehre kann der Mensch schließlich die Erleuchtung erlangen.

Die Frau im Ceridentum

Und Daimon sprach zur Frau: „Ich werde dir zeigen und geben die große Herrlichkeit und Mächtigkeit, die euch der Gott verwehrt. Folge mir und nimm diese Gabe an.“ Und die Frau folgte ihm. Auf diese Stelle in Hilarius’ Schriften stützt sich die Stellung der Frau im Ceridentum und der Umgang mit allem Weiblichen. Die Frau gilt als schuldig am Fall der Menschen, da sie sich von Daimon verführen ließ und den Mann mit in den Abgrund riß. Die Kirche ist deshalb der Meinung, dass die Frau dem Manne zwar nicht unbedingt unterstellt ist, dass jedoch eine Erbschuld ob dieser Tat auf ihr lastet und sie so keinen gleichen Stand verdient hat. Alles Weibliche gilt als sündig und unrein und muß vom frommen Priester gemieden werden. Auch das Volk soll sich möglichst fern vom Weibe halten und ihr nur in der Ehe nahe kommen, zu dem Zwecke, dass der Mensch die Welt auch weiter regieren kann, indem er Nachkommen hat, und so Seinen Willen erfüllen kann. Jedoch ist den Angehörigen des Klerus verboten, eine Frau zu ehelichen, da sie sich so Seinem Zorn aussetzen würden und nicht mehr rein wären. Außerdem würde so das Erbe der Kirche an Weltliche und deren Nachkommen verloren und die Institution damit geschädigt. Obwohl die Frau einen solch tiefen Stand hat, gibt es dennoch auch weibliche Geistliche in der Ceridischen Kirche. Diese Nonnen haben ihrem Leben das Ziel gesetzt, die Erbsünde zu büßen, allem Sündigen fern zu bleiben und nur Ihm zu dienen, indem sie sich in ein Kloster begeben oder als Nonne in einem Siechenhaus den Armen und Kranken helfen. In der Gesellschaft des Ceridentums wird die Frau oft von offiziellen Anlässen, die religiöser Art sind, ausgeschlossen. So ist es in vielen Gemeinden Brauch, dass Männer und Frauen in den Kirchen getrennte Sitzreihen zugewiesen bekommen und letztere die schlechteren Plätze einnehmen. Auch ist ihnen die Seelsorge einer ceridischen Gemeinde verwehrt. Einen Ersatz dafür können sie nur erhalten, wenn sie sich entscheiden, eine Nonne zu werden. Ein Nonnenkloster wird von einer Äbtissin geleitet. Im weltlichen Bereich wirkt sich die Erbsünde nicht wesentlich aus, jedoch traut man den Frauen prinzipiell weniger zu und gewährt ihnen weniger Vorteile und Rechte.

Zeremonien

Das Ceridentum kennt eine Anzahl von Zeremonien, die die einzelnen Teile der Lehre im Alltag umsetzen. Sie dienen außerdem dazu, besonders wichtige Punkte im Leben eines Menschen im Sinne der Ceridischen Kirche zu kennzeichnen. Hier seien die wichtigsten nun aufgezählt.

Taufe

Mit der Taufe wird das neue Mitglied in die Ceridische Kirche aufgenommen. Oft wird diese Zeremonie schon kurz nach der Geburt eines Kindes durchgeführt, da man so vermeiden will, dass ein Kind ungetauft, also ohne schützende Hand des Einen im Leben wandelt oder gar stirbt, was ob der hohen Säuglingssterblichkeit nicht ungewöhnlich ist. Bei der Taufe wird der Täufling in vom Kleriker geweihtes Wasser getaucht oder mit diesem benetzt. Er erhält sodann einen neuen Namen, der zu seinem Ruf- und Hauptnamen innerhalb der Ceridischen Kirche wird.

Die Bestätigung

Die Bestätigung wird im 14. Lebensjahr durchgeführt. Ihr geht ein von einem Geistlichen geleitetes Studium der Schriften des Hilarius voraus, bei dem wichtige Stellen des Hilariums und des Luxariums auswendig gelernt werden. Die eigentliche Zeremonie fragt dieses Wissen ab und nimmt den Ceriden als vollwertiges Mitglied in die Gemeinde auf. Hiermit soll die oftmals von den Eltern getroffene Entscheidung der Taufe vom Betroffenen selbst bestätigt werden. Erst nach dieser Zeremonie wird der Ceride zum Mahl der Erleuchtung zugelassen.

Schritt zur Erleuchtung

Diese Zeremonie versinnbildlicht die Erleuchtung des Menschen durch die ceridische Lehre. Die Teilnehmer zünden hierzu eine Kerze an, welche die Weisheit symbolisieren soll, die der Mensch im Leben selbst durch die Kirche anstrebt.

Beichte

Vor jeder Zeremonie wie auch in oft regelmäßigen Abständen nach eigenem Ansporn, sucht der Ceride einen Geistlichen auf. Mit diesem führt er ein privates Gespräch, das geheim gehalten wird, die Beichte. In diesem Gespräch erzählt er von seinen begangenen Sünden. Der Geistliche bürdet ihm sodann eine Buße auf, die ihn von der Schuld befreien soll, den Sündenablaß.

Krankensalbung

Im Falle einer schweren Krankheit wird oft ein ceridischer Geistlicher gerufen, der den Kranken salben und für ihn beten soll. Man erhofft sich, so eine Genesung erwirken zu können. Im Falle eines Sterbenden wird diese Zeremonie ebenfalls durchgeführt, weniger, um zur Heilung beizutragen, sondern vielmehr, um dem Sterbenden den Weg ins Jenseits zu ermöglichen und zu erleichtern. Hierbei wird ihm eine letzte Beichte zuteil.

Ehe

Mit dieser Zeremonie schließen ein Mann und eine Frau den Bund der Ehe. Die Ceridische Kirche kennt keine Scheidung, das heißt eine Ehe dauert ein Leben lang. Das Ritual selbst wird durch einen Kleriker durchgeführt, der den Partnern die Rechte und Pflichten aufzählt, und auch nach Einsprüchen Dritter fragt. Erst nachdem solche Einsprüche geklärt sind, kann die Ehe geschlossen werden. Der Geistliche verbindet die Partner, indem diese Ringe tauschen und sich küssen. Mancherorts tritt an die Stelle der Ringe ein geflochtenes Band, mit dem die Partner während der Zeremonie aneinander „gefesselt“ werden, indem sie sich an der Hand fassen und das Band herum geschlungen wird.

Symbol

Die Ceridische Kirche hat sich das gleichschenklige Kreuz im Ring als Zeichen ihrer Religion erwählt. Der Kreis steht für die Welt in ihren Ausprägungen und das gleichschenklige Kreuz für die Macht des Gottes ohne Namen, die auf der ganzen Welt, in allen vier Himmelsrichtungen von gleich großer Macht ist.

Allgemeine Beziehungen

Adel und weltliche Politik

Ganz im Gegensatz zum Ogedentum sieht das Ceridentum in der weltlichen Politik ein wichtiges Betätigungsfeld und den Adel als potentielle Gläubige und Fürsprecher. Dies hat seinen Ursprung sicherlich in der anfänglichen Finanzierung dieser Religion, waren die Ceriden doch zu Anfang ihrer Zeit in Heligonia auf Schenkungen und Unterstützungen reicher und adliger Persönlichkeiten angewiesen. Schon immer befleißigt sich der Klerus in der weltlichen Politik und ist zumindest im Norden Heligonias und insbesondere in Ostarien ein wichtiger Machtfaktor.

Das Ogedentum

In den Beziehungen zum Ogedentum ist ein Faktor maßgeblich: das königliche Gebot zur religiösen Toleranz. Würde dieses nicht bestehen, so hätte sich das Ceridentum sehr wahrscheinlich aggressiver entwickelt und würde mit Gewalt missionieren. Jedoch ist zu bedenken, dass die Vorfahren der heutigen Ceriden ebenfalls Heligonier und damit Ogeden waren, d.h. ihre religiösen Überzeugungen sind in der breiten Masse des Klerus selten fanatisch und strikt und das Verständnis für andere Religionen ist größer als in den Führungsschichten. Zudem ist das Ceridentum die Religion einer - wenn auch ansehnlichen - Minderheit und hat keinesfalls genügend Macht und Einfluß, um sich mit der führenden Religion einen Machtkampf zu liefern. Aus Gründen der Toleranz verfolgen die ceridischen Geistlichen außerhalb ihrer Gebiete also eine Politik des Respektes gegenüber dem Ogedentum. In Zentren des Glaubens begegnet man dem Ogedentum mit Geringschätzung und Missionierungsversuchen.

Arcanum und Magie

Die arcanen Kräfte stellen für einen gläubigen Ceriden eine Manifestation der göttlichen Kräfte dar, den Schrecken der Weisheit. Als solche sind sie aber dem Gott vorbehalten und nicht dazu bestimmt, von Menschen als Werkzeug benutzt zu werden. Außerdem sieht man sich nicht in der Lage dazu, zu unterscheiden, welche Arten der Magie von der lichten Seite und welche von der dunklen Seite rühren, denn Versteck, Täuschung und Intrige sind Meisterdisziplinen der Gefolgschaft Daimons. So ist Magie also möglicherweise teuflischer Akt oder im besten Fall Gotteslästerung. Von dieser Ansicht ist das Verhältnis der Ceridischen Kirche zu Magiern und dem Arcanum selbst geprägt. Im Sinne des Ceridentums sind arcane Künstler geblendete Sünder, wenn nicht sogar Schlimmeres, die bekämpft werden müssen. Das einfache ceridische Volk fürchtet und haßt sie ausnahmslos, da es von der Angst besessen ist, von diesen verführt und verzaubert zu werden. Auch hier jedoch ist die Politik der Kirche dazu gezwungen, mehr oder weniger Toleranz zu üben, da die magische Gesellschaft des Arcanums über Heliosbriefe verfügt, die sie legitimiert. Ein Angriff auf das Arcanum wäre damit ein Verstoß gegen einen Heliosbrief und somit gegen eine königliche Anordnung. Zeitweise wurde bösartige Magie von der Inquisition der Ceridischen Kirche bekämpft: Im Jahre 84 n.d.E. wurde das Direktorium Inquisitorium wider Hexerei und Magicae destructivae eingeführt, deren oberster Dominus der Prälat-Großinquisitor war. Die Inquisition stützte sich in ihrer Arbeit auf ein Traktat eines jungen Abtes von Dunkelstein, den Dunkelsteiner Hexenhammer. Im Jahre 90 n.d.E. wurde die Inquisition in ihrer ursprünglichen Form beendet und der Hexenhammer in einer heiligen Zeremonie verbrannt.

Das einfache Volk

Das einfache Volk der Bauern und Bürger stellt die Basis des Ceridentums dar. Nur durch den Glauben und den Zugehörigkeitswillen dieser kann eine Religion wie das Ceridentum überhaupt bestehen. Dieses Faktum ist dem Klerus durchaus bewußt, zumal viele Geistliche aus dem einfachen Volk kommen. Jedoch ist eine weitere Einstellung erkennbar, eine arrogantere und beherrschendere, die bei höheren Klerikern verbreitet ist. Diese sind der Meinung, dass sie als Geistliche auserwählt sind und näher an ihrem Gott sind. Sie erwarten deshalb, besonders ihrer Position entsprechend behandelt zu werden. Das einfache Volk ist hier nur die breite und unwissende Masse, die den Klerikern zu dienen hat.

Die politischen Ziele des Ceridentums

Eines der Ziele des Ceridentums ist durch die Lehre begründet die Missionierung. Jedoch ist den geistigen Führern dieser Religion auch klar, dass dies mit Gewalt nicht erreichbar ist. Zum einen sprechen die heligonischen Gesetze dagegen, zum anderen wird eine Religion nur durch die freiwillige Konvertierung wirklich verinnerlicht.

Zwar haben alle vier Orden diesbezüglich das gleiche Ziel, gehen jedoch unterschiedliche Wege. So versuchen die Bannkreuzer ihre Macht durch ihren finanziellen Reichtum zu mehren, die Hilariusiten dagegen verbreiten das Wissen über die Lehre, um es Gewillten zu ermöglichen, der Religion beizutreten. Die Pretoriusaner möchten durch ihren Dienst an den Bedürftigen die Schar der Anhänger mehren. In den Ödland-Kriegen der vergangenen Jahre haben sich die Templer zu Ankur besonders hervorgetan, was ihnen unter der Bevölkerung und dem Adel Heligonias große Hochachtung einbrachte. Zudem profitierte der Orden durch die umsichtige Führung des Markgrafen Kalveram von Norrland-Brassach.

Weiterhin streben besonders die Bannkreuzer die Unabhängigkeit von weltlichen Lehensherren an. Weite Teile der Hilarisiten unterstützen sie in ihren Bemühungen, da die Lehenspflicht oft im Widerspruch mit den Interessen der Kirche steht. Die Abteien Gunara und Dunkelstein unterstehen direkt dem König und sind daher auch nur diesem lehenspflichtig. Alle anderen Abteien oder Balleien sind dem jeweiligen Landesherrn unterstellt und stetig auf dessen Gunst angewiesen.