Ceridentum

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Die Entstehung der Religion

Einstmals lebte in Heligonia ein einfacher Schriftgelehrter genannt Mentirius. Ohne Unterlaß bereiste er unter mannigfaltigen Gefahren zahlreiche ferne Länder. Etwa um das Jahr 62 vor Aximistilius III. begab es sich, dass er nach langer Abwesenheit wieder in sein Heimatland zurückkehrte. Als er den Jolborn in einem Fährboot überquerte, türmten sich plötzlich die Wassermassen auf und drohten die Fähre zu verschlingen und zogen sie schließlich in ihr nasses Grab. Trotz Aufbietung all seiner Kräfte wurde er immer tiefer in das dunkle Naß hinabgezogen. Da sah er in der tiefen Schwärze ein Licht, und eine Stimme sprach zu ihm: „Sei ohne Furcht, denn du bist der, den ich erwählt habe, dein Geist wird sich verschmelzen mit dem meinen und dieser wird wandeln unter den Menschen und künden von meinem Sein.“ Wie von unsichtbarer Hand wurde er aus dem tiefen Schlund der Verdammnis errettet. Am Ufer sank er darnieder und dankte seinem unbekannten Retter.

Sein weiterer Weg wurde begleitet von tiefer innerer Schwermut und Einkehr. Eines Tages kam er zu einem mächtigen Felsen nahe Escandra, der sich wie ein Zeigefinger drohend gen Himmel reckte. Da hörte er wiederum eine Stimme die sprach: “Nun höre meine Worte: ziehe gen Osten und verkünde den Menschen meinen Willen.“ Da sank er ehrfurchtsvoll darnieder und streckte die Arme gen Himmel und sprach: “Wie ist dein Name oh Gebieter?“ „Ich bin der Eine, der herrscht über Himmel und Erde und nichts war vor mir und nichts wird nach mir kommen.“ Da senkte der Schriftgelehrte sein Haupt, sein Blick fiel auf seinen Schatten und er sah das Kreuz, das sein Körper bildete. Da sprach die Stimme: “Dies soll mein Zeichen sein: das Kreuz.“ Da erhob er sich und sprach mit Demut: “Ja, nun weiß ich, dass Gott denen gerne gibt, die ihn bitten. Ja, mein Gott wird mir geben, wenn ich um nichts Unrechtes bitte. Oh Herr, bekleide mich mit dem Gewand der Gerechtigkeit. Oh Herr, öffne mir deinen Weg und ich will auf dich bauen bis in alle Ewigkeit.“ Da plötzlich umgab den Schriftgelehrten ein gleißendes Licht und der Geist des Gottes drang in ihn ein. Fortan nannte er sich Hilarius. Der Tag, an dem dies geschah, wurde Tag der Erleuchtung geheißen. So zog er gen Osten und predigte die Worte seines Gottes und viele Jünger schlossen sich ihm an.

Kirchengeschichte

Die darauffolgenden 2 Jahre nach jenem denkwürdigen Tag der Erleuchtung waren eine Zeit der Wanderschaft. Die Entstehungszeit der heiligen Texte des Hilarius, das Luxarium, welches aus den Büchern „colloquium cum dei“, „iudicium dei“ und „voluntas dei“ besteht, wurde von den Jüngern des Hilarius niedergeschrieben. Im Jahre 4 nach der Erleuchtung siedelte sich Hilarius mit seinen Jüngern in der Nähe von Escandra in einem heruntergekommenen Gutshof nahe dem Dorf Gunara an. Zwei Jahre später jedoch wurde Hilarius krank und verstarb nach einem langen Kampf gegen die unbekannte Krankheit. Das darauffolgende Jahr war eine Zeit der Trauer, der Ratlosigkeit und des Streites, ging es doch auch um die Auslegung der heiligen Texte und um die Nachfolge des Hilarius. Lucius, ein Jünger des Hilarius, scharrte einige Getreue um sich und zog in den Norden in die Baronie Dunkelstein und gründete dort das erste Kloster, den Orden der Bannkreuzer. Pretorius, ein anderer Jünger, zog mit seinen Anhängern gen Süden nach Buchenfels in Ostarien und legte dort das Gelübte der Armut ab. Sie nannten sich fortan Pretoriusaner und suchten ihr Heil in der Besitzlosigkeit und Nächstenliebe. Der ehrgeizige Jünger Cruelius blieb in Gunara und gründete den Orden der Hilariusiten. Im Jahre 12 n.d.E. (nach der Erleuchtung), nach Jahren des Schismas und Streites beschlossen die Ordensoberen ein gemeinsames Oberhaupt zu wählen, welches die Gemeinschaft der Ceriden leiten sollte. Da man sich nicht auf einen der Ordensoberen einigen konnte, erwählte man den alten Eremiten Vastus zum Patriarchen aller Ceriden und zum Primus von Heligonia. Die darauffolgenden 4 Jahre waren eine Zeit des Gedeihens und des Wohlstandes. Die Zeit der Landschenkungen begann. König Aximistilius II, auch der Gütige genannt, gab dem Superior des Ordens der Hilariusiten, Cruelius, die Mark Gunara mit dem dazugehörigen Dorf als Lehen. Die die Baronie Dunkelstein des Herzogtums Ostarien wurde dem jungen Superior Lucius als unabhängiges Lehen gegeben. Unaufhaltsam festigte sich die Gemeinschaft der Ceriden und wurde größer und größer. Im Jahre 77 n.d.E. entsprang aus dem Orden der Bannkreuzer ein vierter Orden, der Orden der Templer zu Ankur.

Die Struktur der Ceridischen Kirche

Primus

Oberhaupt der Ceridischen Kirche in Heligonia ist der Primus. Der Primus wird von den 9 Prälaten des heiligen Convents gewählt. Der heilige Convent wird vom Concillium der Ceridischen Kirche einstimmig ernannt, und wird nach der Wahl des Primus aufgelöst. Das Concillium wird nach Bedarf vom Primus einberufen. Mitglieder sind alle Äbte der Ceridischen Kirche. Der Primus ernennt einmal im Jahr 12 Äbte zu Legaten, deren Aufgabe es ist, als Gesandte und Botschafter des Primus zu fungieren. Im Jahre 84 n.d.E. wurde das Direktorium Inquisitorium wider Hexerei und Magicae destructivae eingeführt, deren oberster Dominus der Prälat-Großinquisitor war. Die Inquisition stützte sich in ihrer Arbeit auf ein Traktat eines jungen Abtes von Dunkelstein, den Dunkelsteiner Hexenhammer. Im Jahre 90 n.d.E. wurde die Inquisition in ihrer ursprünglichen Form beendet und der Hexenhammer in einer heiligen Zeremonie verbrannt. Weitere wichtige Ämter und Titel der Ceridischen Kirche sind wie folgt:

Superior / Großmeister

Mit Superior werden die Ordensmeister der Hilariusiten, Pretoriusaner und Bannkreuzer betitelt. Bei den Templern zu Ankur führt der Ordensmeister den Titel Großmeister.

Bischof

Im Jahre 91 n.d.E. wurde das Amt des Bischofs eingeführt. Die Bischöfe werden vom Primus ernannt und unterstehen diesem direkt. Da sich ihr Herrschaftsbereich mit den weltlichen Lehen deckt ist die Zusammenarbeit mit dem weltlichen Lehnsherrn und dessen Zustimmung von Nutzen. Dabei muss der Bischof die Interessen des eigenen Ordens den Interessen der territorialen Angelegenheiten unterordnen.

Abt / Äbtissin

Der Abt bzw. die Äbtissin sind die Vorsteher eines Klosters. Sofern dem Kloster noch ein Lehen angegliedert ist, die Abtei, dann leitet der Abt oder die Äbtissin dieses als Lehensnehmer. Eine große Abtei kann in mehrere Probsteien aufgeteilt werden, diese haben dann ein dem Abt unterstelltes Nebenkloster, das vom Probst geleitet wird.

Prior

Der Prior bzw. die Oberin ist Vertreter des Abtes und Hausoberer des Klosters, in welchem der Prior tätig ist.

Propst

Der Propst ist Vorsteher eines Nebenklosters in einem Teil einer Abtei, welcher Propstei genannt wird.

Kaplan

Der Kaplan ist ein Geistlicher, der für das Seelenheil einer Adelsfamilie zuständig ist. Ihm obliegt auch die Abnahme der heiligen Beichte.

Die Liste der Primi der Ceridischen Kirche

  • 12 n.d.E. bis 22 n.d.E. Vastus I
  • 22 n.d.E. bis 28 n.d.E. Vastus Aurelius I
  • 28 n.d.E. bis 30 n.d.E. Vastus II
  • 30 n.d.E. bis 36 n.d.E. Linus Honorius I
  • 36 n.d.E Vastus III, der 3 Monate Primus
  • 36 n.d.E. bis 39 n.d.E. Arcavius I
  • 39 n.d.E. bis 42 n.d.E. Taurinius I
  • 42 n.d.E bis 46 n.d.E. Vastus Aurelius II
  • 46 n.d.E bis 50 n.d.E. Linus Honorius II
  • 50 n.d.E bis 53 n.d.E Vastus IV
  • 53 n.d.E. bis 55 n.d.E. Gessius I, der Reformer
  • 55 n.d.E. bis 61 n.d.E. Arcavius II
  • 61 n.d.E. bis 66 n.d.E. Vastus V
  • 66 n.d.E. bis 71 n.d.E. Gessius II
  • 71 n.d.E. bis 74 n.d.E. Linus Honorius III
  • 74 n.d.E. bis 77 n.d.E. Vastus VI
  • 77 n.d.E. bis 90 n.d.E. Benedikt Canesius
  • seit 90 n.d.E. Pacellus

Das Finanzwesen

Für die Deckung der laufenden Kosten wie die Instandsetzung der Kirchen, die Betreibung der Siechen- und Leprosenhäuser, sowie die täglichen Armenspeisungen, wurde der Ceridischen Kirche in Ostarien der Kirchenzehnt zugesprochen. Herzog Rolo VII genehmigte der Ceridischen Kirche per Heliosbrief einmal jährlich die Einnahme des zehnten Teils der landwirtschaftlichen Produkte wie Vieh, Getreide und Früchte. Eine weitere wichtige Einnahmequelle ist der sogenannte Hilariusdukaten, ein Obolus, den jeder ceridische Bürger Heligonias zweimal im Jahr an die Kirche abzutreten hat. Die Äbte ihrerseits können in ihren Klöstern jederzeit Sondersteuern von ihren Pächtern, den Zinsbauern oder ihren Leibeigenen fordern. Die Ordensmeister (Superior) können ebenfalls einmal jährlich einen bestimmten Geldbetrag festsetzen, den die Äbte dann aufbringen müssen. Dieser Betrag wird auch Servitie genannt. Aus diesem Grund gibt es unter den Ceriden sehr viele wohlhabende Leute.

Beitritt in die Ceridische Kirche

Das Ceridentum ermöglicht es jedem, zu seiner Religion überzutreten. Alter und Geschlecht sind hierbei keine Hindernisse. Im Falle eines Beitritts wird dies durch eine Zeremonie, die Taufe, spirituell und offiziell besiegelt.

Der Weg zum ceridischen Geistlichen

Postulat

Das Postulat ist die erste Phase der Einführung in das Ordensleben. Das Postulat dauert ein halbes Jahr, danach wechselt man in das Noviziat und erhält das Ordenskleid (Habit).

Noviziat

Das einjährige Noviziat ist eine Zeit der intensiven Prüfung. Der Novize oder die Novizin legen nach diesem Jahr das Gelübde ab und binden sich fest an den Orden.

Profess

Der Weg zum Kleriker der Ceridischen Kirche wird mit der Profess abgeschlossen. Bei einem feierlichen Gottesdienst gelobt der Geistliche dem Einen für die Zeit seines Lebens die bedingungslose Gefolgschaft. Danach wählt man den Weg, dem Einen zu dienen. Entweder man fügt sich in die Gemeinschaft eines Klosters ein, oder übernimmt die Seelsorge einer ceridischen Gemeinde. Dazu wird man von seinen Brüdern berufen, jedoch ist zweiteres nur Männern vorbehalten. Ein weitere wichtige Aufgabe ist die Missionierung. Einige Geistliche entscheiden sich für eine militärische Laufbahn bei der Heiligen Miliz, die eine weitere Ausbildung in Gunara im Nebenkloster St. Honorius erfordert.

Besondere Fähigkeiten eines Geistlichen

„So nun ein Ort aber sicher sein und das Licht unseres Gottes über ihm scheinen soll, so soll ein Kleriker diesen im Sinne des Einen weihen. Er wird sodann gegen die Daimonen und derlei Art gefeit sein und diese werden vor ihm zurückschrecken, weil sie die furchtbare Rache unseres Gottes fürchten.“ - Hilarius über den Akt des Weihens und Segnens. Ceridische Geistliche verfügen über die Macht, einen Ort oder einen Gegenstand zu segnen oder zu weihen. Beobachtungen zeigen, dass diese im gewissen Maße gegen Magie und magische Kreaturen und Dinge gefeit sind. Dies reicht von immanenter Abneigung und Unwohlsein seitens der magischen Kreatur oder Zauberers bis hin zur völligen Abstoßung und Aufhebung von Magie. Diese Eigenschaft der Immunität gegenüber Magie ist auch bei ceridischen Klerikern selbst zu finden.


=== Regeltechnische Erklärung: === Ceridische Geistliche besitzen nach ihrer Profess eine permanente Immunität gegenüber jeglicher Art der Magie. Diese ist von der Mächtigkeit und Erfahrenheit des Klerikers abhängig, beträgt aber mindestens 10. Nimmt ein solcher Kleriker eine Weihe an einem Ort vor, so kann er diesen bis zur gleichen Stärke antimagisch machen. Dabei gilt: je größer der geweihte Bereich ist, desto geringer ist die Stärke der Weihung. In jedem Fall ist eine Weihung mit der SL abzusprechen. Gebete und andere rein ceridische Rituale sind regeltechnisch als wirkungslos zu betrachten. Jedoch wird dies im Falle der Kleriker durch entsprechende Fertigkeiten, wie ausgesprochenes medizinisches Wissen, etc. überdeckt und ersetzt.

Das Militärwesen

In den ersten Jahren der Missionierung wagten sich cerdische Geistliche immer wieder in Gebiete, in denen sie Gefahren ausgesetzt waren, die sie an Leib und Leben bedrohten. Schon Vastus I erkannte, dass er seine Brüder und Schwestern nicht ohne Schutz den Wagnissen aussetzen konnte. Damit war die Idee zur Gründung einer militärischen Einrichtung geboren und Vastus I stellte ein kleines Söldnerheer auf. Im Jahre 52 n.d.E unter Primus Vastus IV trat Prinz Vinzenz von Ostarien, der Oheim des verstorbenen Herzog Uriel II, in den Hilariusiten-Orden ein und bewirkte damit ein epochales Ereignis, demzufolge große Schenkungen dem Orden zuflossen. Seinem Bespiel folgend verzeichnete die Ceridische Kirche einen starken Zuwachs von Ordensbrüdern. Vinzenz von Ostarien, später der „Aufrechte“ genannt, wollte seinen Status als Ritter nicht aufgeben und sein Schwert in die Dienste der Kirche stellen. Da die Heilige Miliz zum damaligen Zeitpunkt ausschließlich aus weltlichen Söldnern bestand, die teilweise nicht einmal Ceriden waren, setzte er eine Umstrukturierung durch. Er gab der Gemeinschaft Ordensregeln, die in ihrer Form noch heute gültig sind. In dem Bestreben Rittertum und Ceridentum zu vereinen, wurden fortan führende Milizionäre nur noch aus den Orden berufen. Nach der Profess konnten sich junge Geistliche zu einer weiteren Ausbildung im Kloster St. Honorius, ein Nebenkloster der Abtei Gunara melden. So entstand eine Gemeinschaft kämpfender Rittermönche, deren Hauptzweck neben dem Schutz der Geistlichen und der Pilger auch der Schutz der heiligen Stätten und Reliquien ist. Die strenge und solide Ausbildung macht die Heilige Miliz zu einem sehr effektiven Verband und erweist sich seither als wertvolle Stütze innerhalb der Ceridischen Kirche. Die Milizionäre werden neben der Waffenführung auch in anderen Handwerken ausgebildet, wie zum Beispiel als Waffenschmiede. Sämtliche Rüstungen und Waffen werden in St. Honorius selbst gefertigt. Die enge Bindung an den Primus zeigt sich vor allen daran, dass dieser immer der Oberbefehlshaber ist. Ihm folgen der Prätor (vergleichbar einem hohen Offizier), der Centurio (vergleichbar einem niederen Offizier), der Weibel (entspricht einem Unteroffizier) und schließlich der einfache Milizionär (entspricht dem Soldaten). Wobei letztere auch Ceriden ohne Profess sein können, die in der Heiligen Miliz dem Einen dienen wollen.