Wie Kobolde und Trolle beschlossen, gemeinsam in den Zwergenbingen zu wohnen
Nachdem die Zwerge ihre Bingen aufgegeben hatten und ihre Stollen und Gruben nicht mehr von den Schlägen der Hämmer und Meißel widerhallten, da machten es sich Trolle und Kobolde in den unterirdischen Gängen bequem. Meist gingen sich die kleine Kobolde und die großen Trolle aus dem Weg und jeder lebte in seinen Stollen. Als sich eines Tages ein Kobold und ein Troll begegneten, da fing der Kobold an zu keifen: „Nichtsnutziger, dummer Trampeltroll!“
Der Troll grollte: „Du abgebrochener Witz von Mutter Natur.“
Der Kobold: „Du sabbernde, schwabbelnde vollgeschissene Haut in Trollform!“
Der Troll: „Zu dir haben sie wohl gesagt, wenn du groß bist musst du Arbeiten?!“ usw.
Das Gebrüll wurde so laut, dass ein Teil der Decke einbrach und der Rückweg durch den Stollen versperrt war.
„Ich rette dich nicht!“, schmollte der Kobold.
„Kannst du ja gar nicht“, grinste der Troll und packte einen großen Stein aus dem Haufen, unter dem er den Kobold begraben wollte. Dieser war aber so eingekeilt, dass er den Stein nicht aus dem Haufen lösen konnte. Erst als der kleine Kobold half, indem er dem Troll zeigte, welche der kleineren Brocken den großen Brocken festhielten, konnte der Troll den großen Brocken beseitigen. So merkten Kobold und Troll, dass sie zusammen mehr erreichen konnten, als jeder für sich allein.