Die Kunst des Trinkens: Unterschied zwischen den Versionen

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Bei Kerzenlicht in tiefer Nacht  
Bei Kerzenlicht in tiefer Nacht <br>
 
Hab ich die Flasche leer gemacht  
Hab ich die Flasche leer gemacht  


Die grade noch vonnöten war  
Die grade noch vonnöten war <br>
 
Um mir im Geiste eine Schar  
Um mir im Geiste eine Schar  


Von wirren Bildern zu beschwören  
Von wirren Bildern zu beschwören<br>
 
Die mir die Sinne nun betören  
Die mir die Sinne nun betören  


Kaum noch fähig, klar zu sehen  
Kaum noch fähig, klar zu sehen <br>
 
Will ich itzt nach draußen gehen
Will ich itzt nach draußen gehen  
 
Um des Mondscheins volle Pracht <br>
Um des Mondscheins volle Pracht  
 
Im Rausche und in Anbetracht  
Im Rausche und in Anbetracht  


Der Bilder, die es heißt zu zähmen  
Der Bilder, die es heißt zu zähmen <br>
 
Gänzlich in mich aufzunehmen  
Gänzlich in mich aufzunehmen  


Wie ich aufsteh, fröhlich singend  
Wie ich aufsteh, fröhlich singend <br>
 
Engelsgleich vom Bett aufspringend  
Engelsgleich vom Bett aufspringend  


Wird’s im Fluge mir bewußt  
Wird’s im Fluge mir bewußt <br>
 
Dass meine jetztge Lebenslust  
Daß meine jetztge Lebenslust  
 
Vom Weine herrührt und zugleich


Vom Weine herrührt und zugleich<br>
Fall ich zu Boden und erreich  
Fall ich zu Boden und erreich  


Mit linker Hand und größter Not  
Mit linker Hand und größter Not <br>
 
Den Nachttisch, der zu kippen droht  
Den Nachttisch, der zu kippen droht  


Den Rausch im Kopfe eingebettet  
Den Rausch im Kopfe eingebettet <br>
 
Den Nachttisch kühn vorm Sturz gerettet
Den Nachttisch kühn vorm Sturz gerettet  
 
Den Körper wankend aufgerichtet
 
Und von den Haarn die Stirn gelichtet
 
Steh ich in des Zimmer Mitte


Den Körper wankend aufgerichtet <br>
Und von den Haarn die Stirn gelichtet
Steh ich in des Zimmer Mitte <br>
Und bedenk die nächsten Schritte  
Und bedenk die nächsten Schritte  


Itzt, die Stirn in Runzeln legend  
Itzt, die Stirn in Runzeln legend<br>
 
Bemerk ich in der Magengegend  
Bemerk ich in der Magengegend  


Unwohlsein in höchstem Maße  
Unwohlsein in höchstem Maße <br>
 
Und als Ausklang dieser Phase  
Und als Ausklang dieser Phase  


Eil ich rasch zum Fenster hin  
Eil ich rasch zum Fenster hin <br>
 
Öffne es und senk mein Kinn  
Öffne es und senk mein Kinn  


Beug mich vor und all mein Wein  
Beug mich vor und all mein Wein <br>
 
Will plötzlich nicht mehr bei mir sein
Will plötzlich nicht mehr bei mir sein  
 
Auf schnellstem Weg wird er mich los <br>
Auf schnellstem Weg wird er mich los  
 
Und fällt auf Mutter Erdes Schoß  
Und fällt auf Mutter Erdes Schoß  


Zittrig ist mir nun zumute  
Zittrig ist mir nun zumute <br>
 
Doch da kommt es mir zugute  
Doch da kommt es mir zugute  


Daß ich durch den Mond noch immer  
Dass ich durch den Mond noch immer <br>
 
Einen Plan und einen Schimmer  
Einen Plan und einen Schimmer  


Hoffnung habe für die Nacht  
Hoffnung habe für die Nacht <br>
 
Drum wird noch schnell das Bett gemacht  
Drum wird noch schnell das Bett gemacht  


Ich zieh mich an mit großer Hast  
Ich zieh mich an mit großer Hast<br>
 
- Das Knöpfen wird dabei zur Last –  
- Das Knöpfen wird dabei zur Last –  


So bin ich flink bereit zu gehen  
So bin ich flink bereit zu gehen <br>
 
Und könnte man mich jetzt so sehen  
Und könnte man mich jetzt so sehen  


Dann hielte man mich wohl für dumm  
Dann hielte man mich wohl für dumm <br>
 
Denn alles ist verkehrt herum
Denn alles ist verkehrt herum  
 
Doch dieser Umstand ist mir gleich


Doch dieser Umstand ist mir gleich<br>
Und wie ich grad die Tür erreich  
Und wie ich grad die Tür erreich  


Setzt ein gewaltger Regen ein  
Setzt ein gewaltger Regen ein <br>
 
Und ich denk nur, das kann nicht sein
Und ich denk nur, das kann nicht sein  
 
Gereizt und blaß tret ich hinaus


Gereizt und blass tret ich hinaus <br>
Lauf langsam etwas um das Haus  
Lauf langsam etwas um das Haus  


Bin ganz verloren und geschwächt  
Bin ganz verloren und geschwächt <br>
 
Drum sitzt ich hin, doch das war schlecht
Drum sitzt ich hin, doch das war schlecht  
 
Denn unter mir, das ist mein Wein


Denn unter mir, das ist mein Wein <br>
Und über mir mein Kerzenschein  
Und über mir mein Kerzenschein  


Der allerdings schnell Feuer ist  
Der allerdings schnell Feuer ist <br>
 
Wenn man das Kerzenlicht vergisst
Wenn man das Kerzenlicht vergißt
 
Und eben dies ist hier der Fall


Und eben dies ist hier der Fall <br>
Denn grade brennt mit viel Krawall  
Denn grade brennt mit viel Krawall  


Mein hübsches Zimmer völlig aus  
Mein hübsches Zimmer völlig aus <br>
Und mit ihm auch der Rest vom Haus


Und mit ihm auch der Rest vom Haus
Teilnahmslos wie auch der Regen <br>
- Und das macht uns kaum verlegen -


Teilnahmslos wie auch der Regen
Geh ich etwas weiter weg <br>
Leg mich hin und schlaf im Dreck


- Und das macht uns kaum verlegen -
Doch trotz der Mühe, trotz der Not<br>
 
Ein Dank dem Wein, sonst wär ich tot
Geh ich etwas weiter weg


Leg mich hin und schlaf im Dreck
<br>


Doch trotz der Mühe, trotz der Not
''(Errebar vom vollen Krug)''


Ein Dank dem Wein, sonst wär ich tot
[[Kategorie:Encyclopedia Heligoniae]] [[Kategorie:Lieder und Gedichte]] [[Kategorie:Taverne]]

Aktuelle Version vom 20. Dezember 2024, 22:22 Uhr

Bei Kerzenlicht in tiefer Nacht
Hab ich die Flasche leer gemacht

Die grade noch vonnöten war
Um mir im Geiste eine Schar

Von wirren Bildern zu beschwören
Die mir die Sinne nun betören

Kaum noch fähig, klar zu sehen
Will ich itzt nach draußen gehen

Um des Mondscheins volle Pracht
Im Rausche und in Anbetracht

Der Bilder, die es heißt zu zähmen
Gänzlich in mich aufzunehmen

Wie ich aufsteh, fröhlich singend
Engelsgleich vom Bett aufspringend

Wird’s im Fluge mir bewußt
Dass meine jetztge Lebenslust

Vom Weine herrührt und zugleich
Fall ich zu Boden und erreich

Mit linker Hand und größter Not
Den Nachttisch, der zu kippen droht

Den Rausch im Kopfe eingebettet
Den Nachttisch kühn vorm Sturz gerettet

Den Körper wankend aufgerichtet
Und von den Haarn die Stirn gelichtet

Steh ich in des Zimmer Mitte
Und bedenk die nächsten Schritte

Itzt, die Stirn in Runzeln legend
Bemerk ich in der Magengegend

Unwohlsein in höchstem Maße
Und als Ausklang dieser Phase

Eil ich rasch zum Fenster hin
Öffne es und senk mein Kinn

Beug mich vor und all mein Wein
Will plötzlich nicht mehr bei mir sein

Auf schnellstem Weg wird er mich los
Und fällt auf Mutter Erdes Schoß

Zittrig ist mir nun zumute
Doch da kommt es mir zugute

Dass ich durch den Mond noch immer
Einen Plan und einen Schimmer

Hoffnung habe für die Nacht
Drum wird noch schnell das Bett gemacht

Ich zieh mich an mit großer Hast
- Das Knöpfen wird dabei zur Last –

So bin ich flink bereit zu gehen
Und könnte man mich jetzt so sehen

Dann hielte man mich wohl für dumm
Denn alles ist verkehrt herum

Doch dieser Umstand ist mir gleich
Und wie ich grad die Tür erreich

Setzt ein gewaltger Regen ein
Und ich denk nur, das kann nicht sein

Gereizt und blass tret ich hinaus
Lauf langsam etwas um das Haus

Bin ganz verloren und geschwächt
Drum sitzt ich hin, doch das war schlecht

Denn unter mir, das ist mein Wein
Und über mir mein Kerzenschein

Der allerdings schnell Feuer ist
Wenn man das Kerzenlicht vergisst

Und eben dies ist hier der Fall
Denn grade brennt mit viel Krawall

Mein hübsches Zimmer völlig aus
Und mit ihm auch der Rest vom Haus

Teilnahmslos wie auch der Regen
- Und das macht uns kaum verlegen -

Geh ich etwas weiter weg
Leg mich hin und schlaf im Dreck

Doch trotz der Mühe, trotz der Not
Ein Dank dem Wein, sonst wär ich tot


(Errebar vom vollen Krug)