Die Kunst des Trinkens: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. Dezember 2024, 09:50 Uhr
Bei Kerzenlicht in tiefer Nacht
Hab ich die Flasche leer gemacht
Die grade noch vonnöten war
Um mir im Geiste eine Schar
Von wirren Bildern zu beschwören
Die mir die Sinne nun betören
Kaum noch fähig, klar zu sehen
Will ich itzt nach draußen gehen
Um des Mondscheins volle Pracht
Im Rausche und in Anbetracht
Der Bilder, die es heißt zu zähmen
Gänzlich in mich aufzunehmen
Wie ich aufsteh, fröhlich singend
Engelsgleich vom Bett aufspringend
Wird’s im Fluge mir bewußt
Daß meine jetztge Lebenslust
Vom Weine herrührt und zugleich
Fall ich zu Boden und erreich
Mit linker Hand und größter Not
Den Nachttisch, der zu kippen droht
Den Rausch im Kopfe eingebettet
Den Nachttisch kühn vorm Sturz gerettet
Den Körper wankend aufgerichtet
Und von den Haarn die Stirn gelichtet
Steh ich in des Zimmer Mitte
Und bedenk die nächsten Schritte
Itzt, die Stirn in Runzeln legend
Bemerk ich in der Magengegend
Unwohlsein in höchstem Maße
Und als Ausklang dieser Phase
Eil ich rasch zum Fenster hin
Öffne es und senk mein Kinn
Beug mich vor und all mein Wein
Will plötzlich nicht mehr bei mir sein
Auf schnellstem Weg wird er mich los
Und fällt auf Mutter Erdes Schoß
Zittrig ist mir nun zumute
Doch da kommt es mir zugute
Daß ich durch den Mond noch immer
Einen Plan und einen Schimmer
Hoffnung habe für die Nacht
Drum wird noch schnell das Bett gemacht
Ich zieh mich an mit großer Hast
- Das Knöpfen wird dabei zur Last –
So bin ich flink bereit zu gehen
Und könnte man mich jetzt so sehen
Dann hielte man mich wohl für dumm
Denn alles ist verkehrt herum
Doch dieser Umstand ist mir gleich
Und wie ich grad die Tür erreich
Setzt ein gewaltger Regen ein
Und ich denk nur, das kann nicht sein
Gereizt und blaß tret ich hinaus
Lauf langsam etwas um das Haus
Bin ganz verloren und geschwächt
Drum sitzt ich hin, doch das war schlecht
Denn unter mir, das ist mein Wein
Und über mir mein Kerzenschein
Der allerdings schnell Feuer ist
Wenn man das Kerzenlicht vergißt
Und eben dies ist hier der Fall
Denn grade brennt mit viel Krawall
Mein hübsches Zimmer völlig aus
Und mit ihm auch der Rest vom Haus
Teilnahmslos wie auch der Regen
- Und das macht uns kaum verlegen -
Geh ich etwas weiter weg
Leg mich hin und schlaf im Dreck
Doch trotz der Mühe, trotz der Not
Ein Dank dem Wein, sonst wär ich tot
Von Errebar vom vollen Krug