Zur brünftigen Bache
Für den Finsterwald, gelegen im Nordwesten an der Grenze zu Jolbenstein, ist Lindfurt nicht unbedingt bekannt. Hier leben zurückgezogen die wenigen ogedischen Einheimischen, von denen in der Baronie ansonsten nicht viel zu sehen ist. Natürlich haben die Finsterwälder auch ein Gasthaus, und es trifft wahrscheinlich zu, dass es Zur Brünftigen Bache heißt. So genau kann man das allerdings nicht sagen, denn Wirt und Gäste sind sehr schweigsam. Man findet die brünftige Bache am Rand des Finsterwalds, dort, wo die Wege sich im Dickicht zu verlieren scheinen.
Es gibt keine Gründe, die brünftige Bache aufzusuchen. Zu Essen gibt es kein Wildschwein, stattdessen aber Eichhörnchen am Spieß oder Tannenzapfensuppe, beides gereicht mit Pilzen, die mit Flechten und Moosen gewürzt werden (eigentlich geht man nicht in die Bache, weil man Hunger hat, man isst eher daheim, soll einer der Gäste früher einmal gesagt haben). Zu trinken gibt es einen schwer verdaulichen, hochprozentigen Kräutersud, der unverdünnt und stets mit einem kleinen Minzblatt serviert wird - wegen des Geschmacks.
Der Schankraum ist sehr einfach. Dunkel, verwinkelt, schwere Holzbänke und schartige Tische, unebener Naturboden mit Wurzeln. Ob es für Ortsansässige Gästezimmer gibt, ist zwar unwahrscheinlich, letztlich aber nicht bekannt. Auswärtige Gäste werden abends weggeschickt.
Das Publikum besteht ausschließlich aus Bewohnern der vier kleinen Dörfer des Finsterwalds. Es ist fast unmöglich, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Auch der Wirt (sein Name ist nicht bekannt) spricht nicht wirklich, er zeigt eher mit den Händen. Wer dennoch eine Unterhaltung beginnen möchte, sollte thematisch unbedingt alles meiden, was mit Jolbenstein zu tun hat.
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