Baronie Luchnar
Baronie Luchnar | |
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Luchnarwappen.gif | |
Hauptstadt | Burg Hautzensteyn |
Herrscher | Baron Koldewaiht |
Fläche | 7.300 Meilen2 |
Einwohner | 1.800 |
Lehen |
Die Baronie Luchnar liegt im Nordosten des Fürstentums Drachenhain im Königreich Heligonia und ist das östlichste Lehen des sogenannten Hochlandes. Nördlich befindet sich das Herzogtum Ostarien und die Hochlandbaronie Flaitney und der östliche Nachbar ist die Baronie Tatzelfels. Im Süden grenzt die Baronie Wolfenfeld an.
Der höchste Berg des Landes ist der Ard-Glas, der etwa 3000 heligonische Schritt hoch ist und nördlich, nahe der Grenze Ostariens, liegt. Luchnar wird von zwei mäßig großen Flüssen durchströmt: die Piuthar und der Braithar. Sie entspringen im nördlich gelegenen Cailleachsee.
Landschaft
Luchnars Landschaftsbild ist als wenig fruchtbar, ja karst zu beschreiben. Nur in den Niederungen, besonders im Süden und im Osten, erstrecken sich dichte, aber recht kleine Wälder. An den Stellen, wo heiße Quellen auftreten, haben sich faulig-stinkende Sumpf- und Moorlandschaften gebildet. Die Qualität des Bodens nimmt mit zunehmender Höhe ab. In den Gebieten mittlerer Steigung finden sich nur noch dörre Heidelandschaft und in den Höhen nur noch nacktes Felsgestein.
Klima
Durch das Land weht das ganze Jahr über, je nach Höhe, ein mehr oder weniger starker Wind. Die Jahreszeiten unterscheiden sich über das Jahr hinweg nicht besonders. Deren Wechsel erkennt man an der sich verändernden Vegetation. Niederschlag tritt zwar häufig, aber nur immer nur kurz auf.
Die immerzu kühlen Temperaturen führten dazu, daß die Körper der Menschen in Luchnar sich an die Kälte gewöhnten und dadurch weniger Wärme benötigen. Luchner heizen aufgrund dessen eher selten. Sie benutzen sowieso nie das wertvolle Holz, sondern nur Rind- bzw. Schafsdung.
Flora
Besonders typisch sind die beiden Distelarten, die Weisdistel (Banscibor) und die Schwarzdistel (Gwarscibor). Sie unterscheiden sich nicht nicht nur durch ihr Aussehen, sondern durch ihre Zeit des Wachstums. Die Weisdistel blüht im Frühjahr und Sommer und verwelkt im Herbst. Die Schwarzdistel blüht im Herbst und Winter und verwelkt im Frühjahr. Außerdem ist die Weisdistel extrem giftig, während die Schwarzdistel heilende Kräfte hat. Wenn der äußerst seltene Fall eintritt, daß beide Pflanzen gleichzeitig blühen, heißt es, daß das Coishire anbricht, ein neuer Abschnitt des Seins.
Ferner gibt es das Koboldsmoos (GorMos). Diese Pflanze schimmert blau und wächst nur da, wo eines dieser Moosmutzelchen einmal Platz genommen hat. Man soll mit dieser Pflanze Kobolde und andere Wesen aus der Andressiert vertreiben können.
An den Übergängen zwischen Moor und Fels wächst stellenweise eine besondere Flechtenart (Eitel). Die Flechte erinnert an ganz normalen Efeu und läßt sich nur an ihrem markanten Geruch erkennen. Sie ist sehr kostbar, da sie sich nach langem Trocknen und gründlichem Zerreiben zu einem sehr aromatischen Pfeifentabak verarbeiten läßt, der in Heligonia seinesgleichen sucht. Diese Pflanze läßt sich auch nicht anbauen, so daß sie auf allen Märkten Heligonias Höchstpreise erzielt.
Fauna
Wichtigstes Nutztier ist ohne Zweifel das Schaf (“Coram”).
Es gibt vier verschiedene luchnische Schafssorten:
- Das Feoilcoram ist sehr fett und sehnig. Es wird ausschließlich zur Fleischgewinnung genutzt.
- Das Cloimhcoram hat ein sehr schönes und dickes Fell. Dieses Tier eignet sich sehr gut zur Fell- und Wollgewinnung.
- Das Gachrudcoram ist eine Kreuzung aus den beiden oberen Arten, kann aber deren Qualität nicht erreichen. Es ist günstig zu erstehen und aufgrund seiner Effizienz weit verbreitet.
- Das Banolcoram zeichnet sich durch seine, wenn auch geringe, Milchgewinnung aus. Es ist recht teuer und entstand durch eine Kreuzung mit einer Ziege. Der große Nachteil dieser Art ist, daß sie recht krankheitsanfällig ist und deshalb nicht für die Haltung oberhalb der Niederungen geeignet ist.
Weit verbreitet ist der luchnische Hirtenhund (Coramnellh). Diese dunkle, kurzfellige Hunderasse zeichnet sich durch ihre Ausdauer, Schnelligkeit, und durch seine sprichwörtliche Wachsamkeit aus.
Weit verbreitet sind auch die Bergwölfe. Sie greifen stets nur im Rudel an, tauchen blitzschnell auf, schlagen zu und verschwinden wieder. Ihre Fährte zu verfolgen, ist ziemlich sinnlos, denn Tiere scheinen wie vom Erdboden verschluckt. Niemand glaubt noch die uralten Geschichten, in denen es heißt, daß Mensch und Wolf wie Brüder und Schwestern zusammengelebt haben. Denn das muß lange her sein.
Heerwesen
Jede Luchni und jeder Luchna erlernt von schon von Kindesbeinen an den Umgang mit mindestens einer Waffe, das das Leben im Hochland äußerst gefährlich ist. Wie oft kommt es vor, daß man beim Hüten der Schafe oder beim Aufstellen von Fallen auf hungrige Wildtiere trifft.
Typische Waffen sind Pfeil und Bogen, der Speer und das luchnische Kurzschwert (Sgiath). Bei den Feinden ist der sogenannte “Claimheadh” (Zweihänder) am meisten gefürchtet, der aber so schwer zu handhaben ist, daß nur die fähigsten Töchter und Söhne Luchnars effektiv damit umgehen können. Solche Krieger sind in Luchnar hoch geachtet und haben es innerhalb des Clans leicht, es zu etwas zu bringen.
Aber auch im Ausland erfreuen sich die “Claimheadh” großer Beliebtheit. Viele Luchner verließen ihre Heimat und wurden gut bezahlte Söldner
Natürlich sind alle Luchner ihrem obersten Lehnsherrn in Drachentrutz unbedingt loyal. Die verschiedenen Fürsten von Drachenhain verstanden es im Laufe der Jahre, die wilden Hochlandkrieger in ihrem disziplinierten, tiefländischen Militär zu integrieren. Daraus entwickelte sich eine durchaus schlagkräftige Armee, die so manchen Gegner mehr als zu trotzen weiß.
Jedes Nioch ist mit einer Wachmannschaft von etwa 10 Soldaten bestückt, wobei die Burganlagen der Junker doppelt bemannt ist und die Feste Hautzensteyn sogar mit 30 Mann bestückt sind. Diese Männer und Frauen werden aufgrund ihres Waffenrocks scherzhaft “Grünkittel” genannt.
Desweiteren gibt es ein wandelndes Garnisionsheer, das allgemein nur die Herde genannt wird, dessen Zahl sich ständig ändert. Abgesehen vom Heerführer kennt nur der Baron die willkürlich scheinende Route durch das Land.
Die Luchner, speziell die “Claimheadh”, scheinen dagegen sehr unorganisiert. Die Bildung einer Bürgermiliz ist laut eines Vertrags zwischen Fürst und Clanführer nicht erlaubt, doch werden derzeit von Seiten des Adels Änderungen in diese Richtung angestrebt.
Wirtschaft und Handel
Ackerbau und Viehzucht kann nur in den niederen und mittleren Gebieten betrieben werden und auch das nur äußertst spärlich. Dafür eignet sich das Land aber trefflich zur Zucht und Haltung von Schafen.
Aus den Tieren werden folgende Produkte gewonnen:
Felle, Fleisch, Pergament, Wolle, der berühmte Hochlandkäse (Crodh-käse) und die bisher nur in Luchnar bekannte (und wegen ihres hohen Alkoholgehalts gefürchtete) gegorene Schafsmilch (Or-Ban)
In den felsigen Höhen wird bislang nur Schleifstein (Frapani`s Prügel) produziert. Dieses Produkt wurde erst vor zwei Jahren von einem findigen tiefländischem Händler, namens Fran Pani, für den Handel entdeckt.
All diese Waren werden beim Wochenmarkt zu Esclarwehr, aber auch beim Tairngirer Blögg-Markt in der westlichsten Hochlandbaronie verkauft, oder gegen andere Gegenstände wie Getreide, Werkzeuge und Waffen eingetauscht.
Vielerorts ist Luchnar außerdem für seine feine Stickerei- Steinmetz- sowie Silberarbeiten bekannt, die im Lande selbst aber nur die Allerreichsten leisten können. Motive sind meist Ornamente oder Abbildungen von bekannten Fabeltieren. Einer Sage nach stammen all diese Motive aus Sómniare, dem Land der Träume. Sómniare wird auch Anderswelt genannt. Dort sollen die elfen-feenhaften Alfar und auch die boshaften Kobolde leben. Menschen, die dieses Land besucht haben, versuchen so, ihre Eindrücke zu vermitteln und zu verarbeiten.
In Luchnar existiert bisher nur eine Handelstraße (Goirid), die auf Geheiß des ersten Barons Raclemo gebaut wurde. Die dazu nötigen Steinplatten wurden damals aus der Höhe in die Niederungen des Hochlandes transportiert. Die Straße verbindet alle Junkereien, nur Soilach findet aufgrund seiner hohen Lage keinen Anschluß. Durch ihre kompakte Form fallen so gut wie keine Renovierungsarbeiten an. Die Goirid findet bei der Drachentrutz ihren Anfang und endet in Tatzelfels.
Rechtsprechung
Allgemein wird gemäß der Halsgerichtordnung gerichtet, doch gilt bei der Bevölkerung inoffiziell noch das gute alte Clanrecht.
Den Luchnern ist durchaus bewußt, daß dies manchmal im Geheimen durchgeführt werden muß. Das Risiko, erwischt und nach neuem Recht verurteilt zu werden, geht aber jeder Luchner ein. Eine solche Strafe gilt sogar als sehr ehrenhaft.
Es gibt zum Beispiel den Zweikampf (Óish) und die Steigerung davon, die Blutfehde (ArdÓish), was aber weder Baron noch Junker dulden. Eine weitere Besonderheit ist das Sheach (Ächtung). Dies wiederfährt denjenigen Clanmitgliedern, die gegen jede Regel der Gemeinschaft verstoßen haben. Dieser acht Strophen umfassende Spruch (Hea) kann nur vom ArdDruidh wirksam ausgesprochen werden. Die Ächtung gilt ein Leben lang und kann nicht aufgehoben werden, denn die Namen aller Sheachi und Sheacha werden, den Druidh zufolge auf Poenas Stirn gebrannt.