Zwerge
Das Zwergenreich Doromanosch beherrbergt kleinwüchsige, gedrungen wirkende Gestalten mit gepflegten Bärten, die sich selbst die Kinder Doromanoschs nennen.
Die Entstehungsgeschichte der Zwerge
Es begab sich, dass Poëna zum dritten Male empfangen hatte. Doch als der Streit zwischen den Geschwistern Xurl und Saarka entbrannte, erschütterte sich Poënas Leib durch die göttlichen Gewalten. Poëna erschrak sehr über den Zorn ihrer beiden Kinder und so begab es sich, dass sie frühzeitig gebar. Als sie den neugeborenen Xetoch in ihre Arme nahm, ergriff sie Furcht und Scham, denn der dritte Göttersohn war hässlich, klein und missgestaltet. Um ihn vor Helios' Blicken zu verbergen, verbannte sie ihn von seinem Antlitz tief in ihrem Leib. Dieser bot Xetoch Schutz und Wärme.
Trotz seiner Missgestalt hatte Xetoch einen klaren Geist, ein gutes Auge und die geschicktesten Hände, die je gesehen wurden. Sein waren die Grotten, Höhlen, die Berge mit all ihren Schätzen an Erzen und Mineralien. Lange Zeit durchwanderte Xetoch sein Reich im Leibe seiner Mutter und erfreute sich an dessen natürlicher Schönheit. Nur selten veränderte er diese – und wenn, dann vermochten seine geschickten Hände mit wenigen Handgriffen verborgenen Glanz zu offenbaren.
Zu der Zeit, da die ersten Menschen mit dem Geist der Göttin Saarka beseelt wurden, entdeckte Xetoch eine Grotte gewaltiger Größe und unglaublicher Schönheit. Die Wände waren durchzogen von Adern aus Aurazith und Septhonit, glänzende Edelsteine schmückten Decke und Boden. Inmitten all dieser Pracht erstrahlte in ihrem eigenen Licht eine Säule aus reinstem Kristall. Aus diesem erschuf er sein Meisterwerk, indem er es nach seinem Antlitz formte und ihm Leben einhauchte. Ein Wesen, mit der Kraft und Härte des Kristalls, aus dem es geschaffen war - mit der Langlebigkeit des Steins, der ihn umgab.
Das Misstrauen, das Xetoch gegen seinen älteren Bruder hegte, gab er weiter, daher haben alle Zwerge bis heute eine tiefe Abneigung gegen Xurls Element, das Wasser. Die Machenschaften seiner Schwester jedoch erfüllten ihn mit Sorge um sein Werk, und so verlieh er seinem Volk Schutz gegen Saarkas Hexerei. So sind Xetochs Kinder heute noch bis zu einem gewissen Grad gefeit gegen böse Magie.
Doromanosch, so ward dieser erste Zwerg genannt gründete sein Reich in eben jener Höhle im Schlangenkamm. Damit er keine Einsamkeit erdulden musste, schuf Xetoch ihm ein Weib namens Rubina. Ihren Kindern lehrte Xetoch die Schätze, die Poënas Leib birgt, geschickt zu verarbeiten.
Wie der Kristall nach dessen Vorbild sie erschaffen wurden, waren die Zwerge rein, weder gut noch böse.
Über die Jahrhunderte hinweg schufen die Zwerge unter Tage gewaltige Wunder: mächtige Bingen, prächtige Städte und uneinnehmbare Festungen. Auch ihre Schmiede schufen Unvergessliches: Königliche Rüstungen und Waffen, deren Qualität kein Schmied der heutigen Zeit auch nur entfernt erreichen könnte. Doch an dem Tag, an dem sie das erste Mal einen Menschen trafen kam der Niedergang. Anfangs war Freundschaft zwischen den beiden Völkern, und Xetochs Kinder brachten den Menschen vieles bei. Das Verhütten der Erze und das Schmieden von Stahl aber auch das Schleifen von Juwelen und das Schneiden von Kristall.
Nicht nur für die Menschen gab es Neues zu lernen. Was Xetoch zu verhindern versucht hatte, geschah nun doch. Die Zwerge erfuhren von Gut und Böse! Im Gegensatz zu den Menschen jedoch wussten sie nicht damit umzugehen und waren bald gespalten. Ein Bruderkrieg entbrannte zwischen den Schattenzwergen, denen die den einfachen Weg des Bösen gewählt hatten und den Kristallzwergen, jenen die sich für die Ideale des Guten entschieden hatten. Der jahrzehntelange Krieg fand seinen Höhepunkt in der blutigen Schlacht um Az'Xetach Kutul - die sagenumwobene Hauptstadt von Doromanosch. Als Xetoch seine Kinder gegeneinander Kämpfen sah, entbrannte der Zorn des Gottes. In seiner Wut schleuderte er seinen mächtigen Hammer gegen die Decke der Höhle. Az~Xetach Kutul wurde unter Steinmassen begraben, und fast alle kämpfenden Zwerge kamen ums Leben. Während die Kristallzwerge bereuten und versuchten, das was vernichtet war, wieder aufzubauen, sagten sich die Schattenzwerge von Xetoch los und entschwanden in die dunkelsten Tiefen. Die Kristallzwerge aber zogen sich in die wiederaufgebauten Bingen und Festungen zurück und vermieden für Jahrtausende den Kontakt mit den anderen Völkern. Obwohl sie ihr Handwerk wieder aufnahmen, erreichten ihre Schmiede und Steinmetze nie die Kunstfertigkeit ihrer Ahnen und ihr Reich war nur ein Schatten der vergangenen Größe. In den vielen leerstehenden Stollen und Gängen fingen bald die Menschen an, Erze abzubauen. Dort zeigte sich zum erstenmal seit Ewigkeiten ein Zwerg, Xaroch, den Menschen.
Religion
Die Zwerge glauben an Xetoch, ihren Schöpfer und Lehrer, und an seine Mutter Poena, die ihnen ihre Heimstatt bietet. Die übrigen drei ogedischen Götter werden eher wie Schutzheilige verehrt. Xurl wird darum gebeten, die Bingen nicht zu überschwemmen. Saarka wird darum gebeten, dass die Luftströme durch die Bingen ziehen. Helios wird als Herr des Feuers verehrt und gefürchtet.
Geschlechterbeziehungen
Da Frauen sehr selten sind, wird ihnen höchster Respekt und Verehrung zuteil. Brautwerbung und Minne nehmen einen hohen kulturellen Stellenwert ein. Entsprechend hoch ist die Stellung der Frau in der Gesellschaft. Sie ist die Hüterin des Hauses und die Mutter der Kinder, jedoch stehen ihr alle beruflichen Wegen offen.
Trolle und Drachen
Die Zwerge leben nicht allein in den Höhlen und tiefen Gängen im Schlangenkamm und den Drachenzinnen. Dort leben auch Trolle und Drachen sowie Kobolde und Todesknechte. Die Zwerge meiden diese üblicherweise. Drachen haben eine besondere mystische Bedeutung, denn die Rüstung des Königs ist aus Drachenschuppen geschmiedet.
Helden
Besonders zu erwähnen ist Brolamosch, der Drachenberster, der den gefährlichsten aller Drachen erschlagen hat und dessen Schuppen zu einer Rüstung verarbeitet wurden, die noch heute vom König der Zwerge getragen wird.