Besiedlung Corenias
Am nördlichen Küstenufer strandete vor etwa dreihundert Jahren eine kleine gemischt-heligonische Flotte, bestehend aus einigen Schiffen. Ein tückischer Mahlstrom, einige Seemeilen nördlich, hatte die Flotte vom Kurs gebracht, unaufhaltsam an die gefährliche Steilküste des Landes gedrückt und letztlich in tausend Stücke zerschlagen.
Die überlebenden Schiffbrüchigen trafen schon bald auf die dort lebenden fischartigen Humanoiden. Die scheuen, aber neugierigen Wesen wurden ehrfürchtig und freundlich von den heligonischen Seeleuten begrüßt. Nach ihrer Ansicht konnte es sich bei diesen nur um Redonskinder handeln. Die Kinder ihres glühend verehrten Schutzpatrons der Seefahrt, der selbst als Sohn des Xurl als Halbgott verehrt wurde. Die Humanoiden, die sich selbst Alalusa nannten, verständigten sich über eine glucksende Sprache, die der Sprache der Heligonier jedoch sehr ähnelte. So war es den beiden Völkern rasch möglich, sich zu verständigen.
Die Menschen lehrten ihre technischen und handwerklichen Errungenschaften, während die Fischwesen Rohstoffe und Arbeitskraft zur Verfügung stellten. Denn von Anfang an war es der Heligonier begreiflicher Wunsch gewesen, schnell Schiffe zu Wasser zu lassen, um baldmöglichst wieder nach Hause zu gelangen. Wie groß war da die Enttäuschung, als jegliche Versuche, den Mahlstrom zu passieren scheiterten, da sich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln keine ausreichende Hochseetauglichkeit bewerkstelligen ließ.
Letztlich fügten sich die Heligonier in ihr Schicksal und ließen sich im Umland ihrer Strandung häuslich nieder. Mit den Jahren kamen sich die Einheimischen und Neuankömmlinge noch näher und gingen untereinander Bindungen ein, die sogar fruchtbar waren.
In jenen Jahren erkrankten einige der Alalusa an einer tödlichen Krankheit. Beschuldigt für den Ausbruch wurde eine mit den Heligoniern gestrandete Saarkani, die versucht hatte, die Erkrankten mit Kräutern zu heilen. Die Heligonier blieben von der Krankheit verschont und auch die Mischlingsnachkommen waren nicht betroffen. Doch konnte kein Heilmittel gefunden werden. Die Seuche wütete und viele Alalusa ließen ihr Leben. Die Saarkani wurde verjagt, denn alte Feindschaften loderten nun unter den Heligoniern auf. Damals, als das Schiff gesunken war, hatte die Schiffsbesatzung der Saarkani die Schuld zugewiesen, doch der Xurlgeweihte hatte sie damals noch in Schutz genommen. Diesen Schutz konnte er nun nicht mehr halten. Als nur noch wenige der Alalusa die Seuche überlebt hatten, beschlossen diese, fortzuziehen. Seither wurden sie nicht mehr gesehen. Lediglich die Mischlingskinder sind Zeugen ihrer ehemaligen Präsenz.
Eingedenk Corenus I., des Gründerkönigs Heligonia, und Corenus III., des damals herrschenden Königs, sowie des Namens des Flaggschiffes, mit dem sie das neue Land erreicht hatten, nannten sich die heligonischen Gestrandeten und ihre Nachkommen fortan Corener. Ihrem Land gaben sie den Namen Corenia.