Der Troll und seine Frau

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Die Trollfrau Akubara ging eines Abends Beeren pflücken, da sie am nächsten Tag ein herrliches Beerengestampfe zubereiten wollte. Doch als es Nacht wurde, verfehlte sie den Weg nach Hause und verlief sich. Mitten in der Nacht sah sie ein kleines Licht zwischen den Bäumen und ging darauf zu. Das Licht gehörte dem Kobold Moosgrün. Moosgrün hörte die mächtigen Schritte, die seine Krüge im Schrank klirren ließen. Die trampelige Trollfrau kam geradewegs auf seine Höhle zu und würde sicherlich durch das Dach brechen und seine Wohnhöhle ruinieren. Da sann er auf eine List. Er verwandelte sich in einen Trollmann und ging der Trollfrau Akubara entgegen.

Froh, einen anderen Troll zu sehen, kam die Trollfrau Akubara mit dem falschen Trollmann ins Gespräch. Er lobte ihre kräftigen matschbraunen Wangen und machte ihr viele Komplimente. Unbemerkt führte Moosgrün Akubara in einen Teil des Waldes, der weit von seiner Koboldhöhle entfernt war. Die Trollfrau und der falsche Trollmann legten sich ins weiche Moos und schliefen ein. Nachts verwandelte sich Moosgrün wieder zurück in seine Koboldgestalt und schlich leise zurück zu seiner Höhle. Akubara schlief so fest das sie nichts merkte. Als die ersten Strahlen der Sonne über die Wipfel schienen war es zu spät und sie verwandelte sich in einen Stein.

Als am nächsten Morgen der Trollmann Woldinke bemerkte, dass seine Frau Akubara noch nicht zurück war, wartete er, bis es Abends wurde. Als die Sonne untergegangen war, ging er in den Wald, um sie zu suchen. Als er das Reh traf, sprach er: „Reh! Du bist schnell und kommst viel im Wald umher. Sag mir, wo meine Frau Akubara ist.“ Das Reh war so erschrocken über den hässlichen Troll, dass es kein Wort heraus brachte. Es hatte die Trollfrau beim Beerenpflücken wohl gesehen, doch wie sollte es dem dummen Troll erklären wo das war? „Du willst es mir nicht sagen?“, wetterte der Troll. „Dann sollst du meine Keule spüren!“ Und der Troll ließ die Keule auf das Reh niedersausen, so dass es tot da lag.

Der Troll ging weiter und sah den Adler. „Adler? Hast du meine Frau Akubara gesehen?“ Der Adler schwebte heran und setzte sich auf einen Zweig. Er hatte in der Dämmerung die Frau des Trolls in der Nähe der Koboldhöhle gesehen, doch wie sollte er den Weg dem dummen Troll erklären? Als er noch überlegte traf ihn hart und unnachgiebig die Keule des Trolls, so dass er tot vom Ast fiel. „Wenn du mir nicht sagen willst“, brummte der Troll, „wo meine Frau ist. Dann sollst du niemals wieder etwas sagen.“

Und so sucht der Troll noch heute nach seiner Frau. Denn alle Bewohner des Waldes wissen seitdem: antworte einem Troll schnell oder renne weg!