Eissee
Vor langer Zeit, niemand weiß mehr wie lange, begab es sich, daß ein Saarkadrache, ein Wesen dessen Schuppen aus purem, frostigem Eis besteht, sich in dem See einnistete, der heute der Eissee genannt wird. Damals konnte man in ihm noch allerlei Fisch fangen und die Fischer führten ein gutes Leben.
Doch mit dem Drachen gingen die Fische und kam die Armut. So beschlossen die armen Leute, gegen den Drachen vorzugehen und voller Mut und Tapferkeit nahmen sie sich ihre Sensen und Mistgabeln und zogen zum Ufer. Schnell erschien das Untier und griff mit eiskaltem Atem an. Und die kleinen Waffen der Fischer zerbrachen, wie das Eis nach den kalten Monaten der Saarka im ersten Poëna schmilzt.
Die Niederlage der Tapferen war nur noch eine Frage von Momenten, als der Geschichtenerzähler des Dorfes, ein alter und schon gebrechlicher Mann seinen Dudelsack hervorholte und ein Lied zu Ehren Poenas und Helios spielte. Diese Melodie rührte das Herz der Götter so sehr, daß Poëna Zweige aus den Mistgabeln wachsen ließ, die so stark waren, daß sie die stärksten Mauern Heligonias einreißen hätten können. Und Helios ließ sein Licht auf den See fallen, so daß die Schuppen des Drachen schmolzen, schneller als das Auge der Menschen dies zu sehen vermochte. Mit erneuerter Tapferkeit und Kraft brachten die Fischer das Untier schnell zu Fall und der Drache versank im See. Dort liegt er noch bis heute und läßt das Wasser des Sees selbst im Helios zu Eis gefrieren. Zu Ehren des alten Musikanten machte der damalige Baron den Dudelsack zum Zeichen Flaitneys, auf daß ein jeder an dieses Ereignis und die Gnade der Götter erinnert werde.