Familie Corvese

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„Die Familie ist das Dach des Lebens, ohne sie kann man nicht bestehen“ - Francesco Corvese

Das Wappen

Das Familienwappen besteht aus einem blauen Längsstreifen auf silbernem Grund. Auf dem blauen Streifen befinden sich drei übereinander angeordnete goldene Gürtelschnallen.

Die Familie Corvese

Die Familie Corvese ist eine der großen Betiser Patrizier-Familien. Sie hat derzeit zwei Sitze im Hohen Rat inne, stellt den Dogen der Stadt und bestimmt somit zu einem Großteil die Betiser Politik mit. Das derzeitige Familienoberhaupt ist Vincent Battista Corvese.

Die Familiengeschichte

Die Wurzeln der Familie Corvese lassen sich anhand verschiedener Dokumente, wie alten Helios-Briefen und Stammbäumen, bis in die Jahre der Reichsgründung zurückverfolgen. Als Familiengründer der Familie gilt Francesco Corvese, der die Familie zu ihrer Macht und Stellung brachte. So genießt seine Person in der Familie auch eine geradezu mythische Verehrung. Die genaueren Gegebenheiten der „Familiengründung“ sind heutzutage nur noch vage nachzuvollziehen.

Über die Generationen die Francesco Corvese unmittelbar folgten ist außer Namen, Geburtsdaten oder Ähnlichem nur weniges bekannt. Sie stehen sehr stark im Schatten der Person Francesco Corveses, ihre Taten scheinen gegenüber dem Personenkult des Familiengründers kaum zu interessieren. Wirklich zuverlässige Informationen über maßgebliche Personen in der Familie gibt es erst wieder seit ungefähr drei Generationen.

So gibt es in der jüngeren Geschichtsschreibung erst wieder über Battista Corvese genauere Schilderungen. Sie brachte die Familie auf neue Geschäftswege indem sie ein durchstrukturiertes und für alle verständliches Wett- und Glücksspielgeschäft in Betis etablierte, und auch dafür sorgte daß dieses unter der vollständigen Kontrolle der Familie bleibt. Sie war wohl auch die erste der Corveses die sich ernsthaft darum bemühte, den Sitz im Stadtrat, den die Familie erhalten hatte, konstruktiv in den Familiengeschäften zu nutzen. Zuvor war dieses Privileg, glaubt man den Dokumenten aus vergangenen Tagen des Stadtrates, von der Familie vor allem zu Prestigezwecken genutzt worden.

Eine schwere Krise erlebte die Familie nach dem Tod Battista Corveses, als es tiefgreifende Konflikte um ihre Nachfolge gab. Dabei spaltete sich die Familie in mehrere Interessensparteien was sie sehr schwächte. Als Sieger in dem Kampf um das „Amt“ des Familienoberhauptes trat der angebliche frühere „Vollstrecker“, Federico Corvese, in die Fußstapfen Battista Corveses. Doch auch er konnte die Krise, in die die Familie geraten war kaum beheben. Seine Geschäftszeit zeichnete sich durch eine unglaubliche Brutalität innerhalb der Familie und gegenüber Konkurrenten aus. So verspielte er viel Vertrauen, das Geschäftspartner in die Familie hatten, sorgte aber andererseits für Respekt der Unterwelt gegenüber der Familie.

Nach Federico Corvese übernahm wieder ein direkter Erbe Battista Corveses die Führung der Geschäfte, Niccolo Corvese. Seine Art erinnert wieder mehr an die Art Francesco Corveses, zumindest daran was von ihm bekannt ist. Niccolo ist ein gemäßigter jedoch konsequenter Mann. Ihm ist ein erneutes Erstarken der Familie zu verdanken, auch das Vertrauen der meisten Geschäftspartner konnte zurückgewonnen werden.

Im Jahre 29 n.A.III übernahm Niccolos drittgeborener Sohn Vincent Battista Corvese die Führung der Familie.

Der Aufbau der Familie Corvese

Der Familienbegriff

Der Begriff der Familie ist bei den Corveses zentral. Das gesamte Handelssystem der Corveses ist auf die Familienbande aufgebaut. Ein Teil der Familie ist jedoch nicht nur derjenige, der blutsverwandt mit der eigentlichen Familie Corvese ist. Auch „Angestellte“ können Familienmitglieder sein, abhängig vom persönlichen Verhältnis zu den eigentlichen Corveses.

Das Familienoberhaupt ist die Person, welche die Geschäfte der Familie leitet. Der aktuelle Geschäftsführer bestimmt auch den Nachfolger, üblicherweise eines seiner Kinder. Jedoch spielt auch die Fähigkeit des möglichen Nachfolgers eine Rolle. Der Wahl des neuen Familienoberhauptes hat sich die restliche Familie zu fügen. Die Übernahme der Geschäfte findet zu einem vom Familienoberhaupt gewählten Zeitpunkt statt, bzw. sobald er selbst nicht mehr fähig ist, dieses Amt auszuführen.

Bei all den Geschäftsstrukturen darf aber nicht vergessen werden, daß es sich bei der Familie Corvese immer noch um eine richtige Familie handelt. Es existiert durchaus ein, mehr oder minder, gewöhnliches Familienleben, welches nicht direkt etwas mit dem Geschäft zu tun hat.

Die Grundsätze

Die Grundsätze der Familie können gut aufgezeigt werden, indem eine anerkannte und viel verehrte Lehre Francesco Corveses, dem ersten Oberhaupt der Familie Corvese, betrachtet wird:

An die Familie

Ich erläutere nun fünf wichtige Grundsätze, deren Zusammenhang ich dann im Anschluß aufzeige. Verinnerlicht sie und vergeßt sie nie wieder.

Habt Respekt:
Das Leben miteinander ist besonders auf eines aufgebaut: Respekt. Doch Respekt kommt nicht von alleine. Verdient ihn euch. Zeigt Respekt vor Anderen, und sie werden Respekt vor euch haben.

Habt ein Ziel:
Ein Leben ohne Ziel ist nutzlos. Nur ein klares Ziel im Bewußtsein kann auch erreicht werden. Also überlegt zuerst was ihr wollt und handelt dann danach.

Seid unnachgiebig:
Um das Ziel zu erreichen seid unnachgiebig. Der Weg wird schwer sein, aber der echte Wille es zu erreichen birgt schon die halbe Strecke in sich.

Seid gläubig:
Der Glaube hilft uns die anderen Grundsätze zu befolgen und zu verstehen. Der Eine ist barmherzig zu uns und schützt die Familie. Ehrt ihn.

Sorgt für die Familie:
Die Familie ist das Dach des Lebens, ohne sie kann man nicht bestehen. Sie birgt alle anderen Grundsätze in sich: den Respekt, das Ziel, die Unnachgiebigkeit es zu erreichen und den Glauben.

Das Leben kann als eine Art Haus beschrieben werden in dem der Einzelne Unterschlupf sucht. Die Grundsätze des Respekts, des Ziels, der Unnachgiebigkeit und des Glaubens sind die vier Pfeiler die diesem Heim halt geben. Sie stützen die Familie, das Dach des Lebenshauses. Nur wenn alle Teile vorhanden sind, kann das Haus Schutz bieten. Wer hier Unterschlupf findet, muss für die Bewahrung des Bauwerks sorgen um das Einstürzen des Hauses zu verhindern und somit sich selbst zu schützen.“

Der Glaube
Die Familie Corvese ist ceridischen Glaubens. Ihre Art des Glaubens unterscheidet sich jedoch von vielen Anderen. Sie glauben zwar unbedingt an das Ceridentum und halten es für eines der wichtigsten Dinge ihres Lebens, beurteilen Andere jedoch nur geringfügig nach ihrem Glauben. Auch werden verschiedene Aspekte des Ceridentums anders gewertet und interpretiert. So werden manche der 12 göttlichen Gesetze nicht ganz so konsequent befolgt wie sie wohl eigentlich gemeint waren, aber wer kann schon das Gegenteil von sich behaupten? Die Heiligen des Ceridentums finden bei den Corveses eine besonders starke Verehrung. Auch die ceridischen Feiertage werden von den Corveses in aller Form gefeiert. Die Familie unterhält einen eigenen Priester für die Familienmitglieder.

Die Ehre
Außer der Familie und dem Glauben gibt es bei den Corveses noch andere Dinge die das Leben bestimmen. So spielt z.B. die Ehre eine sehr wichtige Rolle. Ein Ziel der Familiengeschäfte ist es die Ehre der einzelnen Mitglieder, aber hauptsächlich der gesamten Familie zu mehren. Diese Ehre darf aber nicht mit dem übermütigen Stolz verwechselt werden der so oft mit ihr zusammen auftritt. So sind die Familienmitglieder zwar durchaus stolz auf die Familie, zuviel davon wird aber auch nicht allzu gerne gesehen. Falls die Ehre der Familie verletzt wird, hat dies sicherlich, mitunter unangenehme, Folgen, unüberlegte Racheakte sind aber nicht an der Tagesordnung.

Die Omerta
Die Omerta ist das Gesetz des Schweigens. Das bedeutet daß niemals irgendwelche vertraulichen Informationen von einem Familienmitglied an Dritte weitergegeben werden dürfen. Die Omerta beruht auf dem Ehrenkodex, die Familie unter allen Umständen vor Schaden zu bewahren. Das Besondere an der Omerta ist aber wohl, daß sie nicht nur für die Familienmitglieder gilt, sondern für alle die sich auch nur minimal der Familie Corvese zugehörig oder ihr verpflichtet fühlen. So kann die Omerta aber durchaus auch groteske Züge annehmen, wenn zum Beispiel Fremde zum ersten Mal Kontakt mit der Familie aufnehmen wollen und es ihnen schon schwer fällt, herauszufinden, wo die Familie Corvese überhaupt anzutreffen ist, da die Leute, im Gefühl der Omerta zu folgen, nicht einmal solches Wissen preisgeben möchten.

All die beschriebenen Grundsätze spielen eine wichtige Rolle für die Familie im Ganzen. Jedoch darf nicht vergessen werden das es alle individuelle Menschen sind die ihre Schwerpunkte in verschiedenen Anschauungen haben. So gibt es zwar viele Ähnlichkeiten zwischen den Familienmitgliedern, das „Familienmitglied ansich“ existiert jedoch nicht.

Die Struktur

Durch die Benennung von idealtypischen Rollen soll nachfolgend ein Bild der Organisationsstruktur der Familie Corvese gezeichnet werden. Es ist jedoch durchaus möglich, dass sich verschiedene dieser Rollen auf eine Person vereinen oder zeitweise gar nicht besetzt sind.

Das Familienoberhaupt
Er ist das Oberhaupt der Familie, verwandtschaftlich wie auch geschäftlich: Geschäftsführer und Pate zugleich. Er ist der Beschützer aller Familienmitglieder. Seine Autorität ist so groß, daß er alleine die Vorgänge in der Familie bestimmt. Trotzdem läßt er seinen Verwandten und „Mitarbeitern“ oftmals freie Hand und damit die Möglichkeit, sich zu beweisen, abgesehen von den wichtigsten Entscheidungen und Verhandlungen, die er selbst, oder zusammen mit seinem Consigliori führt. Das Familienoberhaupt ist innerhalb der Familie eine nahezu unantastbare Person und Kritik oder widerstrebendes Handeln wird hart bestraft.

Der „Händler“
Der „Händler“ kümmert sich darum dass das Handelsgeschäft und die Finanzen der Familie korrekt vonstatten gehen und sucht ständig nach neuen lukrativen Möglichkeiten. Wichtige Entscheidungen werden aber immer erst mit dem Familienoberhaupt durchgesprochen. Seine Rolle ist es also hauptsächlich, die Geschäfte am Laufen zu halten.

Der Consigliori
Der Consigliori ist verantwortlich für Rechtsfragen in der Familie. Abgeschlossene Verträge werden zumeist von ihm noch einmal kontrolliert bevor sie von der Familie anerkannt werden. Seine besondere Rolle in der Familie kommt aber daher, daß er der engste Vertraute des Familienoberhauptes ist, mit diesem streng vertrauliche Geschäfte bespricht, von denen oft nicht einmal die engsten Familienmitglieder etwas wissen. Um den Vertrauten in seiner Position so unabhängig wie möglich zu machen, wird als Consigliori meist eine Person gewählt, die nicht mit der Familie blutsverwandt ist. So soll der Consigliori aus Familienstreitigkeiten und Machtkämpfen um die Nachfolge des Paten herausgehalten werden.

Der Vollstrecker
Es gibt immer wieder Schreckensgeschichten zu hören in denen ein „Vollstrecker“ eine Rolle in der Familie spielen soll. So soll dieser sogenannte „Vollstrecker“ die angeblichen illegalen Taten der Familie ausführen oder dafür verantwortlich zeichnen. Auf den Straßen Betis’ hört man die verschiedensten Gerüchte wer dieser „Vollstecker“ sein soll, es ist aber wohl davon auszugehen, daß diese Behauptungen der Phantasie des Stadtvolkes von Betis oder Konkurrenten der Familie entsprungen sind.

Der Soldat
Mitglieder der Familie werden des öfteren auch als „Soldaten“ bezeichnet. Woher dieser Ausdruck stammt ist kaum auszumachen, möglich ist jedoch die Erklärung, daß der Begriff zu der Zeit auftauchte, als Battista Corvese das Wett- und Glücksspielgeschäft etablierte und zur Sicherung des „Marktes“ auch Waffengewalt einsetzte. Heutzutage werden die meisten Mitglieder der Familie „Soldaten“ genannt, vom Buchmacher über die Geldeintreiber bis zu den Leibwächtern der Familie. Die Familie scheint diesen Begriff auch zu akzeptieren und möglicherweise selbst zu verwenden, sei es aus Pathos oder aus dem Wissen, daß ein wenig Respekt durch einfache Bezeichnungen nie schaden kann.

Das Geschäft

Das legale Geschäft

Der Handel Im Gegensatz zu manch anderen Betiser Patrizierfamilien hat sich die Familie Corvese nicht auf einen bestimmten Handelszweig konzentriert. Es gibt sogar die Behauptung, die Familie nutze den Handel eigentlich nur, um die geheimen, weniger legalen Geschäfte zu tarnen und der Familie in der Öffentlichkeit eine Repräsentationsmöglichkeit zu geben. Die mutmaßlichen (wenn auch gegenüber der Öffentlichkeit nicht genau bezifferten) Gewinne der Corveses aus ihren Handelsgeschäften lassen diesen Vorwurf allerdings als ziemlich absurd erscheinen. Ein weiteres Gerücht besagt zudem, die Familie pflege ausgiebige Kontakte zum Nexus Corenae und treibe mit diesem Handel, was aber als eher unglaubwürdig gelten kann, ist doch die Abgeschiedenheit des Nexus Corenae von der weltlichen Gesellschaft allgemein bekannt.

   Sicher ist jedenfalls, dass die Familie ein ernstzunehmender Handelspartner für viele heligonische Händler und Adlige darstellt. So erhielten die Corveses vor wenigen Jahren beispielsweise Schürfrechte im carajonischen Teil des Schlangenkammes, was sich als äußerst lukratives Geschäft erwiesen hat.

Das Glücksspiel- und Wettgeschäft Eine Ausnahme der Beobachtung, die Familie konzentriere kaum auf einzelne Geschäftszweige, stellt das Glücksspiel und Wettgeschäft dar. Die Familie ist stark beteiligt an dem Betiser Stadion und den dort stattfindenden Pferde- und Wagenrennen. So kontrolliert die Familie den größten Teil des Wettgeschäfts, die meisten in Betis anzutreffenden Buchmacher stehen in den Diensten der Familie. In der Vergangenheit verbreitete sich der Einfluß der Corveses auch zunehmend auf die Darianische Zockerstadt LaSogaz. So beginnen auch hier die Corveses mit den unterschiedlichsten Mitteln zunehmends Kontrolle über das Glücksspiel und Wettgeschäft zu erlangen.

Der Stadtrat Viel Zeit nimmt auch der Sitz der Familie Corvese im Stadtrat von Betis in Anspruch. Obwohl die Familie schon seit etlichen Generationen im Stadtrat vertreten ist, wirkt sie aktiv an der Arbeit des Stadtrats erst seit den Tagen Battista Corveses mit. Seit dieser Zeit ist die Familie aber wohl nicht mehr aus dem Stadtrat wegzudenken.

   Battista Corvese beschloß, im Gegensatz zu ihren Vorgängern, den Sitz im Stadtrat nicht nur zu Prestigezwecken zu nutzen, sondern das politische und wirtschaftliche Gewicht der Familie voll miteinzubringen. Erstaunt darüber waren die anderen Patrizier-Familien Betis’, die die Familie Corvese bisher zwar als Geschäftspartner anerkannten, aber immer der Meinung waren, die Corveses nützten die Stadt Betis nur als Handelsposten, identifizierten sich aber nicht mit ihr. So waren in den ersten Tagen der Mitarbeit der Corveses auch immer wieder Stimmen zu hören, die davor warnten, die Familie  Corvese wolle den Stadtrat nur zu eigenen Zwecken mißbrauchen ohne dessen eigentlichen Sinn und Zweck zu unterstützen. Was jedoch geschah war mehr als nur die neue Mitarbeit der Familie im Stadtrat, es war ein Wandel von einer in Betis ansässigen aber sich nicht um die Belange der Stadt kümmernden Händlerfamilie, zu einem Teil Betis’ der von diesen Tagen an die Geschicke der Stadt mitbestimmte und die Verantwortung mittrug.
   Die Arbeit Battista Corveses im Stadtrat konzentrierte sich hauptsächlich darauf, die Familie Corvese in die Geschäfte des Rates einzuführen und Vertrauen bei den anderen Stadträten zu erlangen, was sich zum Teil als sehr komplizierte und langwierige Arbeit entpuppte. Federico Corvese nach ihr erwies ihrem Erbe keine guten Dienste indem er mit einer voreiligen und aggressiven Politik mehr Macht im Stadtrat an sich ziehen wollte und so den verstummten Stimmen des Mißtrauens wieder neue Nahrung gab.

Die Bank- und Grundstücksgeschäfte Die Familie ist auch in Bankgeschäften und im Handel mit Grundstücken und Häusern, vor allem in Betis, vertreten. Der Anteil dieser Geschäfte am gesamten Umsatz der Familie ist allerdings nur schwer abzuschätzen.

Die Standorte Der Handel der Familie Corvese wird hauptsächlich von Betis aus gesteuert, wo die Familie ihren Stammsitz hat. Ein weiterer Sitz ist ein Kontor in Escandra, wohl eine Selbstverständlichkeit für jede größere Händlerfamilie, einen Sitz in der Hauptstadt unseres geliebten Königreiches zu unterhalten. Als zusätzlicher wichtiger Stützpunkt gilt seit geraumer Zeit die Niederlassung in LaSogaz, wo beträchtliche Gewinne mit dem Glücksspiel und Wettgeschäft verbucht werden. Zudem konnte die Familie ihren Einfluss auch auf den Norden des Reiches erweitern, da in der Markgrafschaft Norrland-Brassach Paligo Corvese zum Vogt ernannt wurde.

Das illegale Geschäft

Der Familie Corvese wird immer wieder vorgeworfen, sie verdiene ihr Geld nicht wirklich mit dem Handel, sondern dieser sei vielmehr nur eine Tarnung für die illegalen Geschäfte, welche die Familie betreibe. So sind Anschuldigungen, die von Diebstahl über Erpressung bis hin zum Mord reichen, bekannt und auch mitunter ein beliebtes Gesprächsthema in Betis. Es muß aber gleichfalls festgestellt werden, daß es bisher nur sehr selten eine Anklage im Namen der heligonischen Halsgerichtsordnung gab, und diese Anklagen zumeist mit einem Freispruch der Familie endeten. So muß die Familie als durchaus ehrenwert gelten, was den Familienmitgliedern auch sehr wichtig ist.

Verschiedenes

Die Tradition

Ein wichtiger Bestandteil des Familienlebens sind die Familienfeste. Diese Feste laufen im großen Stil ab, d.h. meist ist die gesamte Großfamilie samt Freunden, Bekannten und Handelspartnern eingeladen und es wird nicht an Ausgaben gespart, was die Feste für Viele zu unvergeßlichen Erlebnissen machen. Die Feste finden meist nicht nur am Abend sondern am ganzen Tag statt. So arten sie auch nicht zu Gelagen aus, wie es nur allzu oft in Kreisen Wohlhabender beobachtbar ist, sind sie doch Familienfeste. Es wird viel Wert auf die Gemeinsamkeit der verschiedenen Generationen gelegt, Spiele werden veranstaltet, usw. Die größten Feste dieser Art sind die Geburtstage der engsten Familienmitglieder und wichtige ceridische Feiertage, besonders die Hochzeit, die Taufe und die Bestätigung. Nicht nur wegen dem Vergnügen das diese Feste bereiten, sondern vor allem wegen dem dadurch erworbenen sozialen Prestige das eine Einladung mit sich bringt, gilt die Teilnahme an den Familienfesten als eine große Ehre.

Die Francesco-Corvese-Stiftung

Mit der Francesco-Corvese-Stiftung beteiligt sich die Familie Corvese an sozialen Hilfsprogrammen und an der Förderung von Bildung und Kultur. So spendet die Familie jedes Jahr eine gewisse Summe und veranstaltet Benefizveranstaltungen zugunsten der Stiftung. Die Stiftung unterstützt einerseits ausgesuchte Universitäten, stellt aber auch Zahlungen für notleidende Familien und Armenhäuser bereit. Besonders hervorgetan hat sich die Familie Corvese in den letzten Jahren durch die großzügige Unterstützung des Betiser Theaters. Die Stiftung konzentriert sich hauptsächlich auf Betis, es erfolgen aber auch Unterstützungen in andere Teile Heligonias.

Utzgan

Seit einigen Jahren ist die Familie Corvese auch im Utzgan aktiv, jedoch auf der sicheren Seite des Spielfeldes, nämlich daneben. Sei es aus Geschäftssinn oder aus Begeisterung an diesem urpruzzischen Treiben haben sich die Corveses vor Jahren eine eigene Utzgan-Mannschaft erworben, „Sturm Betis“ genannt.

„La Guardia“

Die „Guardia“ ist die offizielle bewaffnete Einheit der Familie Corvese. Im Gegensatz zu den Söldnertrupps, die von den meisten anderen Händlerfamilien angestellt sind, um die Kontore und Warenzüge zu beschützen, sind die Männer und Frauen der „Guardia“ jedoch ausschließlich Mitglieder der Familie Corvese und unterstellen sich somit auch deren Normen und Moralvorstellungen. Die „Guardia“ als reine militärisch organisierte Einheit zum Schutze der Familie darzustellen reicht aber bei weitem nicht aus, um ihren Sinn und Zweck zu erfassen. Die „Guardia“ versteht sich als ein Bund edler und ehrenwerter Männer und Frauen um die Familie und allem wofür sie steht zu schützen und zu fördern. So nimmt sie auch repräsentative Aufgaben war. Bei besonderen Ereignissen ist es auch schon vorgekommen, daß die „Guardia“ nicht nur die Familie Corvese beschützt hat, sondern für Angelegenheiten in den Kampf zog die einerseits im Willen der Familie waren und andererseits für die Mitglieder der „Guardia“ als beschützenswert galten. So hat im Laufe der Jahre wohl auch schon so mancher Angehöriger der „Guardia“ sein Leben für Heligonia gelassen. Im Gegensatz zu vielen Söldnertrupps dieser Tage tritt die „Guardia“ für gewöhnlich nicht in schwerer Rüstung auf, vielmehr ist sie eine leichte berittene Einheit. Die Farben der „Guardia“ sind Blau und Weiß.

Zitate

Diese folgenden, nicht auf bestimmte Personen zurückführbaren, Zitate von Mitgliedern der Familie Corvese sollen einen vagen Eindruck der Mentalität innerhalb der Familie geben.

Der Soldat
„Seit wann ich in der Familie bin? Schon seit vielen Jahren. Mein Leben begann erst mit der Familie, und mit ihr wird es enden. Sie sorgt sich um mich als ob sie meine leibliche Familie wäre, nur mit dem Unterschied, daß sie mehr Möglichkeiten hat. Wie soll man sonst in Zeiten wie diesen überleben, da das Brot so knapp ist und die Hoffnung so fern? Ich schäme mich nicht dafür ein Teil der Familie zu sein. Nein, ich bin stolz darauf. Bist du stolz darauf, für deinen Lehnsherrn auf den Feldern von morgens bis abends zu arbeiten, und wenn du zu Hause bist, deiner Frau und deinen Kindern nicht mehr als ein Stück trockenes Brot bieten zu können?“

Der Vollstrecker
„Ob ich einen moralischen Kodex habe? Ja, und die Familie soll mein Richter sein.“ „Du hast dich schuldig an der Familie gemacht, wie sollen wir das verzeihen?“ „Wenn du nach Hause gehst und vom Tod deiner Brüder berichtest, sage deiner Familie und deinen Bekannten, daß es jedem so ergehen soll der Vincent Corvese betrügt.“

Der Händler
„Vincent Corvese läßt euch grüßen und bedankt sich schon im voraus für das gute Geschäft, welches wir heute sicherlich abschließen werden.“

Der Consigliori
„Herr Corvese ist sehr unglücklich darüber, daß ihr seinen geschätzten Neffen des Betrugs anklagt. Ihr komme in seinem Auftrag zu euch, um die Sache zwischen ehrenwerten Männern zu erledigen. Sein Angebot ist folgendermaßen:...“

Berichte

Diese Berichte sollen es ermöglichen ein Bild von dem zu bekommen, wie die Familie Corvese, zumindest zum Teil, in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.

Bericht eines Stadtgardisten von Betis

Der Bericht des Gardisten, dessen Name in den Gerichtsdokumenten ungenannt ist, bezieht sich auf eine Anklage nach Kapitel 1, Artikel 3 der heligonischen Halsgerichtsordnung, vorbedachte oder bösliche Tötung. Die Anklage erging im Jahre 20 n. A. III gegen Massimo Coppino, angebliches Mitglied der Familie Corvese.

„Unmittelbar bei der Durchsuchung des Ortes an dem diese gottlose Tat begangen wurde, fanden wir den Ring des Angeklagten. Durch die Befragung der Zeugen die anwesend waren kamen wir auf die Spur von Massimo Coppino, auch „der Schnitzer“ genannt. Wir kannten Coppino schon von früheren Vergehen gegen die heligonische Halsgerichtsordnung, meist im Zusammenhang mit Vergehen wider dem Eigentum. Bei der Befragung verhielt sich der Angeklagte äußerst schandhaft, was vom Bespucken unseres Waibels bis hin zur Beleidigung der Götter reichte. Als wir den Druck auf ihn verstärkten, um ein Schuldeingeständis für diese eines beseelten Wesens nicht würdige Tat zu erreichen, meinte der Angeklagte seine Familie würde sich dafür rächen. Auf die Frage wen er mit seiner Familie gemeint habe antwortete er nichts mehr, im Gegenteil, seit dieser Bemerkung sagte Coppino in der gesamten Untersuchung nicht mehr aus.“

Bemerkungen zum Bericht:
In dem Bericht, der den Gerichtsdokumenten der Stadt Betis entnommen wurde, fällt zufürderst die, für einen gemeinen Stadtgardisten, sehr gewählte Ausdrucksweise auf. Dies ist wohl zum einen darauf zurückzuführen, daß der im Zeugenstand stehende Gardist sich ausgiebig und mit Hilfe eines Rechtsbeistandes auf seine Aussage vorbereitete, was auch an der Gerichtsnotiz, der Zeuge habe seine Aussage zum größten Teile abgelesen, festgemacht werden kann. Zum anderen sind wohl verschiedene Wutausbrüche des Zeugen während der Sitzung des Gerichts aus den Dokumenten gekürzt worden, glaubt man dem bei dem Verfahren anwesenden Schreiber des Helios-Boten, in dessen damaligem Artikel über das Verfahren das Verhalten des Gardisten als sehr ungestüm beschrieben wird.

Beizufügen ist dem Bericht, daß der Angeklagte der vorbedachten Tötung für unschuldig erklärt wurde, da sich die Zeugen, von denen der Gardist berichtet, bei der Anhörung im Gericht an keinen Massimo Coppino erinnern konnten. Coppino wurde jedoch der Gotteslästerung im Beisein der Gardisten überführt, konnte seine Strafe allerdings nicht verbüßen, da er wenige Tage nach der Verhandlung aus dem Gefängnis verschwand und kurz darauf erstochen in einem Kanal im Hafenviertel von Betis aufgefunden wurde.

Rede von Mechthild Teuning

Der folgende Abschnitt ist ein Auszug aus der Dankesrede Mechthild Teunings, Leiterin des Betiser Theaters, gerichtet an die Familie Corvese, die durch die Francesco-Corvese-Stiftung einen Ausbau des Theatergebäudes ermöglichte.

„... So kommen wir nun zu einem Teile der Feierlichkeiten auf welchen ich mich ganz besonders freue. Denn all die Dinge, von welchen ich berichten durfte, waren nur möglich durch einen Mann: Niccolo Corvese, stellvertretend für die Francesco-Corvese-Stiftung. Die Francesco-Corvese-Stiftung fördert in ganz Heligonia, und natürlich vor allem in Betis, die Kultur, sei es indem sie einzelne Künstler fördert, oder, wie in diesem Falle, das Theater zu Betis. Und dafür möchte ich mich im Namen aller Menschen bedanken, die in den kommenden Jahren unser nun noch prächtigeres Theater besichtigen, besuchen und erleben werden. ...“