Heiliger Idonäus

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Über die Herkunft des Idonäus gibt es nur wenig zuverlässige Quellen. Die einen sollen gehört haben, dass er der Sohn eines reichen Medicus aus Gwolona war, die anderen erzählten sich sogar, dass er Ritter im Dienste des Königs gewesen sei. In eben dieser Eigenschaft sei Idonäus auf einer seiner Reisen durch den Kolkweiler Forst unterwegs gewesen. Von der Reise ermüdet, machte er auf einer Anhöhe Rast. Schnell hatte er seine Müdigkeit überwunden, denn der Ort schien so ruhig und doch so kraftvoll. Einem Impuls folgend erwarb er den Grund, auf dem der Rastplatz lag.

In diesen Tagen war Idonäus bereits ein Anhänger des noch jungen Ceridentums gewesen. Er soll sogar den heiligen Hilarius gekannt haben. Beseelt von dem Gedanken, die Lehren des Ceridentums in die Welt zu tragen, beschloss Idonäus den Bau einer Kapelle. Diese sollte prächtig sein, damit sie die Herrlichkeit des Einen widerspiegeln sollte.

Die Bewohner Kolkweilers und der umliegenden Ortschaften lachten Idonäus aus und spotteten über sein Vorhaben. Doch Idonäus war nicht nur fromm, sondern auch mit der Tugend der Geduld gesegnet. So begann er allein mit dem Bau der Kapelle. Nach und nach gewannen die Ortsansässigen den sonderbaren Neuling lieb, zumal er jedem stets hilfreich zu Seite stand. Sei es dabei, Räuber und Gesindel abzuwehren, oder auch wenn es galt, Krankheiten zu heilen. Mich selbst eingeschlossen. Die Pustelplag hatte meine Eltern dahingerafft, doch mich hat er mit aufopferungsvoller Pflege gerettet. Idonäus gewann nicht nur mich für seinen Glauben, auch weitere Kolkweiler hörten sich die Geschichten von seinem Gott an und schlossen sich der neuen Lehre an. Beim Bau der Kapelle halfen dann sogar Ogeden. Wobei mich der Verdacht beschleicht, dass sie dies nur taten, um sicherzustellen, dass ihre Schreine unberührt blieben.

Je weiter der Bau voranschritt, desto verbissener arbeitete Idonäus. Fast schon von wilder Besessenheit setzte er penibel die Steine aufeinander, strich den Mörtel und glättete den Putz. Allabendlich kontrollierte er den Bauvorgang aufs Genaueste. Dann wiederum rang er verzweifelt seine Hände und betete darum, der Eine möge seine Sehnsucht stillen. Er bat um Kraft und Beständigkeit, damit er sein Vorhaben vollenden könne. Ein wahrhaft großer Mann, der gegen die Versuchungen des Daimon kämpfte, sich ihnen mit aller Kraft widersetzte und schließlich gewann.

Die kleine ceridische Gemeinde wuchs wie auch die Kapelle. Die Kolkweiler unterstützen das Vorhaben, auch wenn viele von ihnen Ogeden blieben. Idonäus half jedem, gleich welchen Glaubens. Sei es in Notzeiten, in denen er seine kargen Mahlzeiten mit den Bedürftigen teilte, oder in Dürrezeiten in denen jeder seinen Brunnen nutzen durfte. Seine Fähigkeiten als Wundarzt waren bis weit über die Grenzen Celvars hinaus bekannt. So mancher Ogede schwor den alten Göttern ab, nachdem Idonäus ihn heilte.

Als der Bau der Vollendung entgegenging, sprach Idonäus immer öfter davon, dass er sich auf die Wanderschaft machen wolle, sobald die Kapelle eingeweiht sei. Er beschwor mich, sein Werk in Ehren zu halten und die Gemeinde zu führen, wenn er nicht mehr da sein werde.

Am Tage der Einweihung ereilte ihn dann ein tragisches Schicksal, das uns alle bitter traf. Der Festakt gipfelte mit der Einrichtung der eigens gegossenen Glocke. Diese läutet nicht nur die Gläubigen zum Gebet und gibt die Stunden an, sondern warnt auch vor Gefahren. Ein ungeschickter Glockengießer strauchelte auf der Leiter und ließ die Glocke fallen. Geistesgegenwärtig warf sich Idonäus auf ein Kind und riss es zur Seite, um es vor dem Erschlagen zu retten. Doch so wurde er zum Opfer und fand den schnellen Tod, als die Glocke auf ihn herniederschlug.

Auszug aus dem Werk des Vastus II "Lebensbilder großer Heiliger“

Niedergeschrieben nach den Worten von Bruder Barus aus dem Kolkweiler Forst