Provinz Thalion

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Provinz Thalion
ThalionWappen.png
Hauptstadt Thalion
Herrscher Ritter Rhoderich von Thalion, Herr von Thalion
Fläche
Einwohner
Lehen

Familien- und Landeswappen

Das Familienwappen derer von Thalion hat die Form eines Dreieckschildes und zeigt silberne und schwarze, um Rautensterne ergänzte Quadrate. Das Provinzwappen zeigt gespalten rechts das Wappen Rhoderich von Thalions und links das Wappen der Baronie Brassach, drei goldene Panzerhechte auf blauem Grund, heraldisch korrekt mit einem silbernen Schild, welches die schwarze Marraschnatter trägt, ergänzt.

Geographische Lage

Die Provinz Thalion liegt im Westen der Baronie Brassach. Die Westgrenze der Provinz bildet die Baronie Arnach, Süd- und Ostgrenze werden durch Ländereien bestimmt, die der Provinz Brassach zuzurechnen sind. Im Norden begrenzt Caronia die drittgrößte Provinz der Baronie Brassach. Thalion bietet eine adäquate Mischung aus Wiesen, Feldern und Wäldern. Zum Norden hin schauend, wird die Provinz leicht hügelig. Gebirge findet man trotz der Nähe zur Provinz Caronia und zum Nordmassiv allerdings nicht. Die Felder und Wiesen sind recht fruchtbar und sichern die Ernährung der Bevölkerung. Gut ein Drittel der Fläche Thalions ist mit Wäldern bewachsen. Zu Thalion fällt auch das Westufer und ein Drittel des Damas-Sees, das einzige, größere, stehende Gewässer in Brassach.

Die Herrscherfamilie

Rhoderich von Thalion lenkt schon seit nun gut fünfundzwanzig Jahren die Geschicke in der Provinz Thalion. Mit siebenundzwanzig Jahren trat er die Nachfolge seines Vaters an, der aufgrund zunehmender Altersgebrechen seine Vasallenpflichten gegenüber dem jungen Baron Daron, der zu diesem Zeitpunkt die Baronie erst selbst zwei Jahre führte, nicht mehr zur vollen Zufriedenheit wahrnehmen konnte. Vor seinem Vater Rhadon bestimmten viele Generationen derer von Thalion das Leben in der Provinz westlich des Damas-Sees, aber nicht alle waren dem Hause Brassach gegenüber bis ins Mark loyal. Erst die Idee Daromirs, Großvater des derzeitigen Barons, die Kinder der jeweiligen Provinzherrscher an den Hof zu Tarnam zu holen, um die Beziehungen zwischen den Vasallen zu verbessern und Bande der Freundschaft unter den zukünftigen Herrschern zu knüpfen, ließ die Herren der Provinzen näher an die oberste Autorität der Baronie rücken. Diese weitsichtige Handlung wurde auch von den kommenden Baronen als positiv empfunden und ging in Tradition über. Fortan arbeiteten die nachfolgenden Generationen enger mit dem Hause Brassach zusammen. Rhoderich ist zwar ein Jugendgefährte des verstorbenen Daron von Brassachs, beide verbrachten ihre Jugend im Sinne Daromirs auf Burg Brassach und in Tarnam, teilte aber nicht immer die Meinung seines Herrschers. Rhoderich von Thalion, den man auch heute noch am Hofe hinter vorgehaltener Hand den ‘Quengler aus dem Wald’ nennt, ist ein kritischer Vasall. Oftmals nahm er sich zu Zeiten Darons das Recht heraus, Entscheidungen des alten Barons zu hinterfragen oder gar offen zu kritisieren. Der alten Bekanntschaft wegen war Daron gewillt, kleinere Entgleisungen des Thalioners ohne Maßregelung durchgehen zu lassen, obwohl schon manchmal auch böse Worte gefallen sind. Wie sich das Verhältnis zum neuen Führer der Baronie entwickeln wird, ist allerdings noch fraglich. Der Norrländer weiß wohlwollende Kritik zu schätzen, legt aber einen besonderen Wert auf Umgangsformen und die Einhaltung der Etikette. Rhoderich von Thalion, der erst sehr spät den Gang zum Traualter wagte, ist Vater einer zwanzigjährigen Tochter. Durch die nachhaltigen Folgen eines unglücklichen Reitunfalls im Alter von zweiunddreißig Jahren ward es Rhoderich nicht mehr vergönnt, einen Erben zu zeugen. Sollte sich seine Tochter Rhodanthe keinen Ehemann wählen, wird nach dem Ableben Rhoderichs ein anderes Geschlecht die Zügel der beschaulichen Provinz übernehmen.

Städte und Siedlungen

Die Stadt Thalion ist die größte Siedlung der Provinz und liegt in unmittelbarer Nähe des Damas-Sees und des Wasserschlosses Klarstein, dem Herrschersitz des regierenden Geschlechtes. Neben der Hauptstadt existieren nur drei weitere größere Siedlungen: Karmon im Süden der Provinz, Arcko im mittleren Westen und Eichenburg im Nordosten. Allerdings findet man noch einzelne Gehöfte über die ganze Landesfläche verteilt. Knapp zehn Prozent der Gesamtbevölkerung Brassachs leben in Thalion. Die Stadt Thalion ist Mittelpunkt aller Geschehnisse in der Provinz. Arcko, dessen Umland überwiegend durch die Landwirtschaft bestimmt wird, ist Zentrum des Handelsverkehrs für alle Güter, die in die Baronie Arnach oder in den Westen Heligonias transportiert werden sollen. In Karmon und in Eichenburg leben überwiegend Bauern und Holzarbeiter mit ihren Familien. Eichenburg verfügt über eine Feste, die auch für die Namensgebung des Ortes verantwortlich ist. Vor einigen Dekaden wurde die Feste, die bis zu diesem Zeitpunkt aus Holz gebaut war, niedergemacht und mit Steinen aus dem Nordmassiv Caronias wieder aufgebaut. Die Stadt selbst ist durch eine kleine, brusthohe Mauer eingefaßt.

Die Landesverteidigung

Die Provinz Thalion stellt, wie in den brassachischen Provinzstatuten festgehalten, sechs Dutzend Mannen für die Verteidigung der Baronie Brassach, die in einer eigenen Einheit, der thalionischen Wehr, dem regierenden Geschlecht in Thalion eng verbunden, zusammengefaßt sind. Verglichen mit der Bevölkerungszahl ist die Anzahl der Truppen wahrlich sehr gering, allerdings ist es in Thalion üblich, die Bauern, Händler, Fischer und Waldarbeiter für drei Wochen im Jahr dem Hauptmann der Wehr zu unterstellen, um sie in militärischer Kampfart zu unterweisen, damit man in Zeiten der Not die Verteidigungskraft erhöhen kann. Stehen dem Einberufenen ausreichende Mittel zur Verfügung, kann er sich vom Dienst freikaufen. Von dieser Regel wird aber eher weniger Gebrauch gemacht, da sie in vielen Teilen des Volkes nicht sonderlich angesehen ist. Sie wird als eine Art ‘Flucht’ angesehen, eben als fehlende Bereitschaft zur Aufgabe von persönlichen Belangen zum Wohle der Gemeinschaft empfunden. In Zeiten der Not übernimmt Rhoderich die Führung aller aufgestellten Truppen, das heißt der Thalioner Wehr und der Volksaushebungen, die sich unter dem Namen Thalioner Gemeindemiliz sammeln.

Wirtschaft

In der Provinz Thalion wird erstrangig Land- und Forstwirtschaft betrieben. Die Fischerei ist weniger ausgeprägt, da die Provinz nur einen kleinen Teil des Damas-Sees hält. Der Handel findet regen Anklang, da die in der Nachbarprovinz Caronia geschlagenen Erze und Kohlestücke über die Straßen und Wege Thalions unter anderem auch in die Baronie Arnach transportiert werden. Caronia selbst hat bedingt durch den westlichen Ausläufer des Nordmassivs keinen direkten Zugang zum Nachbarn im Westen, der einen solchen schweren Lastverkehr zuläßt. Holz steht in ausreichender Qualität und in zufriedenstellenden Mengen zur Verfügung. Teile des Caronwaldes werden oftmals für den Bergbaubetrieb in der nördlichen Nachbarprovinz abgeholzt. Bisher war man allerdings immer bemüht, den Wald nachzupflanzen, um sich nicht selbst die wirtschaftliche Grundlage zu entziehen.

Gesetzgebung und Rechtsprechung

Wie in allen brassachischen Provinzen bildet die königliche Halsgerichtsordnung auch in Thalion die Grundlage für die Rechtsprechung.

Religion

Neben Rhoderich sind nahezu alle Untertanen ceridisch getauft. Allerdings lebt man den ceridischen Glauben in Thalion in leicht abgewandelter Form, aber dennoch mit voller Hingabe, aus: Kirchengebäude, wie sie in anderen Provinzen und Baronien üblich sind, existieren nicht. Gottesdienste und ceridische Feierlichkeiten werden an bestimmten Stellen unter freiem Himmel oder im Schutz der Bäume abgehalten. Die dort zu findenden Altare und Kreuze, feste Einrichtungen des ceridischen Glaubens, sind aus caronischem Stein gefertigt. Lediglich bei heftigen Unwettern weicht man auf die Stadthalle aus, die natürlich nicht alle Gläubigen fassen kann. Diese Tradition geht auf den Priester Esrad, ein Wanderpriester, der den ceridischen Glauben in Thalion predigte und nun seit mehr als vierzig Jahren an der Seite des Einen sitzt, zurück. Die für einen Kirchenbau bewilligten Gelder verwendete er für den Bau einer unter der Leitung der Kirche stehenden Schule. Esrad begründete seine Entscheidung insofern, daß er den rechten Blick auf den Einen nicht durch totes Mauerwerk behindern wolle, es aber dringend von Nöten sei, der heranwachsenden Jugend Werte und Verhaltensweisen beizubringen, damit sie zum Wohle und der Größe des Einen handeln können. Die Schule selbst hat nur im Winter geöffnet, da die Kinder in den anderen Jahreszeiten ihre Eltern bei der Arbeit im Feld oder im Wald unterstützen müssen.

Brauchtum

Wie in der gesamten Baronie Brassach üblich, werden neben den traditionellen ostarischen Feiertagen wie das Herzog-Rolo-Fest und das Bornbuchenfest der königliche Geburtstag, der Geburtstag des Herzogs und des Barons und das Erntedankfest gefeiert. Als weiterer Feiertag kam im vorletzten Jahr die Fertigstellung und Einweihung des Domes zu Tarnam hinzu, dessen Feierlichkeiten aber gemäß alten Tradition nicht in einer Kirche selbst, sondern im Freien zelebriert werden.

Thalion, am ersten Tage des ersten Xurl im Jahre achtundachtzig nach der Erleuchtung