Warum es in Angaheym keine Tavernen gibt
Angaheymer Tavernen? Kurz gesagt: Es gibt sie nicht.
Da jedes Gehöft in Angaheym nahezu Selbstversorger ist, wird auch das Bier für den Eigenbedarf gebraut, vorzugsweise dunkel und stark, man will ja im Winter etwas Nahrhaftes haben.
Bierbrauen ist traditionell die Aufgabe der Frauen sowie auch das Ansetzen von Met und Beerenlikör.
Nicht umsonst gibt es den alten Spruch:
Die Frau, die hopft und mälzt und träuft,
der Mann, der kommt und schmeckt und säuft.
Was nun das gemeinsame Zechen angeht, so besuchen Freunde und Nachbarn einander, sitzen im Winter vor dem Feuer, im Sommer auf der Hausbank, loben die Kunst der Hausfrau, vergnügen sich bei althergebrachten Spielen und besprechen alle Dinge, die auch sonst mit dem Krug in der Hand besprochen werden. Vielleicht wird etwas mehr geprahlt und gesungen als anderswo.
Auch für Gäste oder reisendes Volk ist keine Taverne nötig, denn diese kommen, da Angaheym ja gewissermaßen eine Sackgasse ist, nur in das Tal, wenn sie dort etwas zu erledigen haben – also jemanden kennen oder eingeladen wurden. Dann übernachten und essen sie bei ihrem Gastgeber.
Selbst am jährlichen Markttag werden die Händler und die Besucher traditionell bei ihren jeweiligen Gastgebern versorgt.
So gesehen ist jedes Langhaus eine Taverne.
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