Zum keuchenden Steiger

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Nebelhorn liegt in einem engen Tal inmitten von Wäldern am Fuße des gleichnamigen Berges, der die höchste Erhebung der Antrutzen darstellt. Vom Gipfel des Nebelhorns hat man (wenn es mal keinen Nebel hat) einen famosen Blick über Drachenhain. Im Norden erhebt sich das Hochland, davor im Nordwesten die Drachentrutz. Im Westen blickt das Auge bis Rebenhain und Jolbenstein an sehr klaren Tagen sogar bis zu den Bergen jenseits des Jolborn. Im Süden blickt man über Wolfenfeld und Sengenberg bis zum Schlangenkamm jenseits von Thal. Der Ort am Fuße des Berges hat schon bessere Zeiten erlebt. Hier war einst eine der ertragreichsten Silberminen Heligonias, doch das ist lange her und der Bergbau hat an Bedeutung verloren. Doch an die gute alte Zeit, als es in Nebelhorn Silber im Überfluss gab, erinnert noch immer die Bergmannstaverne „Zum keuchenden Steiger“.

Die Wirtin Franziska Knapp erzählt, der Name beziehe sich auf ihren Urgroßvater Franz Xaver Knapp, der seinen Beruf als Steiger in der Silbermine wegen schlimmen Atembeschwerden an den Nagel hängen musste und - da er nicht auf die Gesellschaft seiner Kumpels verzichten wollte - direkt am Ausgang der Zeche eine Taverne eröffnete. Der ursprüngliche Name der Taverne sei überdies „Glück Auf!“ gewesen, der Name habe sich jedoch keinen Monat gehalten.

Der Gastraum der Taverne ist dunkel und urig, die Wände und Regale sind voll von alten Bergmannsutensilien und Andenken. Jeder Bergknappe der regelmäßig dort trinkt, hat seinen eigenen Krug, der auch jeweils einen festen Platz in den Regalen hat. Gern gesehene Gäste von anno dazumal werden von den Wirtsleuten dadurch geehrt, dass ihr Krug seinen Platz behält, auch wenn die Besitzerin oder der Besitzer niemals wiederkehren wird.

Der Legende nach hört man in manchen mondlosen Nächten weit nach der Sperrstunde aus dem verschlossenen Gastraum das Keuchen von Franz Xaver und die Stimmen mancher früherer Gäste, deren Krug noch im Gastraum steht. Manchmal erscheint es Passanten, die so spät nachts noch an der Taverne vorbeikommen sogar so, als sei leise das bekannte Steigerlied zu vernehmen.



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