Apparatisten des Ordo Mechanicus: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 5. September 2024, 22:01 Uhr
Einleitung
Alles ist Mechanik - dies kann als das Motto der Apparatisten, einer Fakultät des Ordo Mechanicus gelten. Sie versuchen alles zu erklären, alles zu bedenken und alles zu konstruieren. Mehr als jede andere Gruppierung im Orden, glauben die Apparatisten an das Schicksal und die festgelegte Natur der Weltmechanik. Sicherlich stoßen sie öfter als sie hoffen an Grenzen, auf Dinge, die sich ihren Plänen entziehen. In solchen Fällen muss selbst ein Meister sich auf seine Improvisationskünste verlassen, denn solche gelten als plötzliche Einsicht in die Weltmechanik. Für jeden Zweck, sei er auch noch so unwichtig, wird versucht, einen Apparatus zu konstruieren. Kleinere Maschinchen für niedere und unsinnige Dienste sind in der Praxis vielleicht von geringem Nutzen, allerdings können sie den Einblick des Apparatisten in die Weltmechanik verbessern und möglicherweise das Quäntchen liefern, das sonst bei der Konstruktion einer größeren Maschine fehlen würde.
Stellung im Orden
Die Apparatisten bilden die größte Gruppierung im Orden, sie verfügen über die meisten Niederlassungen und über den größten Einfluss. Diese Position setzen sie jedoch selten zu politischen Zwecken ein, die über das Aufrechterhalten des Ordens hinausgehen. Viel wichtiger sind ihnen die verschiedenen Projekte, und das zweckgerichtete Verteilen der Mitglieder auf die Zünfte. Ihre Geheimnisse hüten sie zwar eifersüchtig, nicht jedoch ihre Werke, von denen alle anderen Gruppen profitieren, meisten jedenfalls, denn hin und wieder ist ein überlassener Apparatus von zweifelhafter Sinnhaftigkeit.
Philosophie
Die Weltmechanik - sie zu verstehen ist das höchste Ziel eines jeden Apparatisten. Jedes Bisschen, was man davon erkennt, ist größte Opfer wert, denn auch Kleinigkeiten können summiert unglaubliches ergeben. Es ist daher nur zweckmäßig, wenn man alles auf seine innersten Zusammenhänge untersucht und versucht, diese nachzubilden. Gelingt dies, so hat man gute Hinweise darauf, die Dinge verstanden zu haben. Ein uferloses Forschen ist jedoch nicht nach ihrem Geschmack, vielmehr lassen sie ihre Forschungen und ihr Werken von einem größeren Vorhaben leiten, das bestimmt, welche Mechanismen verstanden werden wollen. Dieses Projekt ist meist illusorisch und scheint von Größenwahnsinn zu zeugen, doch bietet es so nur einen möglichst unerschöpflichen Vorrat an Motivationen, Plänen und Forschungsvorhaben. Ein jeder Apparatist, weiß dass nur das Schicksal bestimmt, ob das Projekt gelingt oder nicht. Freiheit neben dem Schicksal kann es nicht geben, diejenigen, die dies nicht glauben, unterliegen einem Irrtum, der sie auf immer davon abhalten wird, größere Einsichten in das Wirken der Welt zu erhalten. Muss man diese bekehren und aufklären? Nun, kaum, denn auch dies ist ihr Schicksal.
Organisation
Die apparatistische Fakultät ist verglichen mit so mancher Zunft von immenser Größe und es reicht daher nicht aus, nur einen obersten Konstrukteur und einen Rat der etablierten Mitglieder zu haben. Um die Organisation zu vereinfachen sind die einzelnen Niederlassungen wie Zünfte aufgebaut, zumal sie meist die entsprechende Größe längst haben. Daher besitzen sie jeweils einen Rat und einen Repräsentanten, wobei letztere wiederum zum eigentlichen Zunftsrat gehören, dem der eigentliche erste Konstrukteur vorsteht. Dieser Aufbau wird von den Mitglieder sehr ernst genommen, ernster als in den anderen Fakultäten, denn "ein Apparatus hält nur dann, wenn die Streben straff befestigt sind."
Die Mitglieder
Ein typischer Apparatist lässt sich wohl am ehesten als "Chaot mit festen Grundsätzen" charakterisieren. Intuition, Improvisation und Flexibilität sind ihm ebenso wichtige Tugenden, wie Genauigkeit, Planungstalent und Ausdauer. Diese Wesenszüge zu vereinen beschäftigt ihn sein ganzes Leben, denn daraus resultieren die besten Apparati, wie er glaubt. Sein großes Ziel, das er vermutlich nie erreichen wird, ist, die Weltmechanik zu begreifen und die so gewonnenen Erkenntnisse auch umzusetzen. "Erkenn' ich sie nicht im Leben, dann in den Krallen von Gwon", so jedenfalls die Hoffnung. Ein weiterer typischer Charakterzug ist seine Sammelleidenschaft, er kann nichts liegen lassen, was sich möglicherweise in irgend einer Form zu irgend einem fernen Zeitpunkt als nützlich erweisen könnte. Wenn diese Teile ihm schon nichts nützen, dann zumindest seine reichhaltige Sammlung an weisen und klugen Spruchweisheiten und Redensarten. Kaum eine Situation existiert, zu der er nicht ein Sprüchlein beizusteuern hätte.
Erscheinung
Die Kleidung der Apparatisten ist recht unterschiedlich, allerdings hat sie stets zwei Eigenschaften: zum einen ist sie zweckmäßig und zum anderen besitzt sie viele Taschen, Beutel und andere Unterbringungsmöglichkeiten. Nicht selten gehört eine kleine Tragetasche für die Werkzeuge und ein Gürtel mit vielen Laschen und Ringe für die am häufigsten benötigten Gegenstände zur Ausrüstung. Den in den Augen des gemeinen Volkes typischen Zauberstab besitzen nur die wenigsten. Er dient auch hier dann als Werkzeug, Apparatus, Waffe oder aber als alles zusammen. In Mode sind schon seit geraumer Zeit Hüte aus Stoff oder Leder ohne Krempe, mit einem Band, das man ebenfalls zur Befestigung von allerlei Krimskrams nutzen könnte.
Magie und Rituale
Die Apparatisten verwenden keinen Zauber, der nicht zumindest einen Apparatus als Zauberbeiwerk verwendet. Zahnräder, Streben und Bolzen sind die Merkmale ihrer Zauberei und Holz, Stahl und Granit ist ihnen ebenso vertraut wie Alraune und der magische Aether. Ihre Wissenschaft hat die Grundsätze der Maschinenmagie so sehr verinnerlicht, dass sie mit Zauberei, die ohne physische Entsprechung funktioniert, nicht zurecht kommen. Auch in Ritualen, in denen sie mit solcher Magie kooperieren sollen, tun sie sich schwer, auch wenn es prinzipiell nicht unmöglich ist. Die Apparati sind gut durchdacht, manchmal geht die Planung sogar soweit, dass jedes Bauteil aus dem Material gefertigt ist, das nicht nur der Funktion sondern auch den Resonanzen am Besten gerecht wird.
Apparatisten-Magie ist nicht sehr schnell - aber effizient, verlässlich und meist einfach zu dämpfen. Nur die kleineren Apparate funktionieren mit einiger Geschwindigkeit, doch leider nehmen sie dabei oft Schaden, so dass nach der Zauberei nicht nur der Magus Erholung benötigt, sondern auch seine Maschine Reparatur.
Apparatist
Zitate
"Einen Moment noch, ich bekomme das schon wieder hin. Es ist nur eine Frage des richtigen Werkzeugs."
"Beachte jedes kleine Teil. Einzeln mag es harmlos sein, doch zusammengefügt mit anderen ergibt es einen Apparatus."
"Kaputt? Kann nicht sein!"
"Wer heilt hat recht!"
Motivationen und Charakterzüge
Apparatisten sind Tüftler, die stets darum bemüht sind, noch kreativere und komplexere Apparati zu konstruieren. Dabei ist ihm aber stets der Einsatz der Maschine wichtig, denn Apparatisten sind keine Theoretiker, die Dinge konstruieren nur der Konstruktion wegen. Funktioniert ein Werk, so ist dies der beste Beweis, dass der Entwurf und seine Verwirklichung richtig wahren und einen kleinen Teil der Weltmechanik abzubilden vermochten. Welche Werkzeuge dazu verwendet worden sind, ist ihm nur insofern noch wichtig, als die Konstruktion des nächsten Apparatus möglicherweise die gleichen erfordern könnte. Natürlich hat diese Einstellung Grenzen, die aber nicht unbedingt immer mit den gesetzlichen und moralischen exakt übereinstimmen. Apparatisten denken unkonventionell und sind Meister der Improvisation, sie lassen sich nicht durch mindere Rückschläge entmutigen. Vielmehr lernen sie aus ihren Fehlern und suchen stets nach Verbesserungen. Obwohl sie recht pragmatisch sind, findet man unter ihnen nicht wenige, denen es große Freude bereitet, über die neuesten Entwicklungen in der Werkzeug- und Apparatekunde zu fachsimpeln, auch wenn diese noch keine rechte Anwendung finden und möglicherweise auch ein wenig überdimensioniert erscheinen.
Höchstes Ziel aller Apparatisten ist das Verständnis der Weltmechanik. Sie zu begreifen, bedeutet nicht nur alle Antworten zu kennen, sondern auch alles nachbilden und konstruieren zu können. Dieses Ziel ist vermutlich unerreichbar und dessen sind sich auch die Mitglieder dieser Zunft bewusst. Aber auch der kleinste Einblick in die Mechanik, die die Götter einst geschaffen haben, bedeutet immense Kunstfertigkeit und nicht zuletzt auch Macht.
Ein Beispielcharakter
Emrand Grond stammt ursprünglich aus Drachenhain. Seine Familie gehört schon seit Generationen der Zunft der Kunstschmiede an und hat sich einen gewissen Ruf erworben. Vor Jahren begannen die Gronds besondere Stücke für einen Händler anzufertigen, der sich immer stets im Hintergrund hielt. Nachdem er einige der Werke erhalten hatte, war er offenbar von den Fertigkeiten der Familie überzeugt und offenbarte ihnen, dass er mit dem Ordo Mechanicus zusammenarbeitet. Die Gronds konnten mit diesem Namen recht wenig anfangen, nach einigen Erklärungen fanden sie den Orden unheimlich und nach einigen weiteren schließlich akzeptierten sie, weiterhin auch noch ausgefallenere Stück anzufertigen. Dann kam der Tag, an dem ein Mitglied des Ordens selbst in der Werkstatt der Familie auftauchte. Er war ein freundlich Mann in schon fortgeschrittenem Alter und gewann schnell das Vertrauen der einfachen Handwerker, denn er verwendete die Worte, die Handwerker wählen und behandelte sie wie seinesgleichen. Er erzählte vom Orden und seinen wunderbaren Werken, von Darian und der Oase Gebeh und kam dann zum eigentlichen Grund seines Besuchs. Er schlug ihnen vor, nur noch für den Orden zu arbeiten, dafür müssten sie nach Darian übersiedeln, würden aber reichlich entlohnt werden. Lange überlegten sie und stimmten schließlich zu.
Es dauerte einige Zeit, bis sie sich an das heiße Klima gewöhnt hatten, aber in der Niederlassung des Ordens gab es so viele Wunder zu bestaunen, dass sie trotz aller Hitze und unbekannten Sitten blieben. Viele Werkstücke entstanden so und fanden ihren Platz in einem der vielen Apparati der Zunft. Schließlich wurde den Gronds der Vorschlag unterbreitet, einen ihrer Söhne, sie hatten drei, in die tieferen Geheimnisse des Apparatushandwerks einzuweihen, auf dass er eines Tages ein volles Mitglied des Ordo Mechanicus werden könnte. So begann Emrands Karriere, die ihn nicht nur zu einem Mechanicus-Magus machte, sondern auch zu einem der kunstfertigsten Handwerker Heligonias. Er besuchte viele Niederlassungen des Ordens und sammelte so Erfahrung, die er, soweit es ging, auch an seine Familie weitergab. Einer seiner Brüder fand ebenfalls sein verborgenes Talent als Magus, und der dritte ist ein ausgezeichneter Schmied geworden. Emrands Spezialgebiet sind Metall- und Holzkonstruktionen geworden, die er nutzt um Wind und Eis zu erzeugen.
Fertigkeiten:
Lesen und Schreiben
Mathematik
Mechanik
Stoffkunde
Magietheorie
Holzarbeiten
Schmieden
Magie:
Magie erkennen
Emrands wunderbares Windrad
Emrands Schneekiste
Der Eishauch der Saarka