Ahnenurteil
Das Ahnenurteil ist ein alter Brauch aus dem Fürstentum Borngart. Wird das Ahnenurteil bei einer Streitfrage ausgesprochen, so wird die Entscheidung in die Arme der Ahnen gelegt. Hierzu werden zehn Wettbewerbe gewählt, an denen möglichst alle Anwesenden teilnehmen sollen. Jede Siegerin und jeder Sieger eines einzelnen Wettbewerbs ziehen aus einer Ahnentrommel ein Plättchen. Die Farbe des Plättchens entscheidet, welche Partei einen Punkt erhält. Der Partei mit den meisten Punkten wird in der Streitfrage Recht gegeben.
Eine Legende besagt: "Vor langer Zeit herrschte Krieg in Rotzinnen. Zwei Freiherren hatten anfangs nur um einen Jagdwald gekämpft, doch dieser Kampf uferte immer weiter aus. Alle wehrfähigen Untertanen mussten zur Waffe greifen. Wer nicht kämpfen konnte, musste sich anders nützlich machen. Roderic, der mit Waffen nicht gut umgehen konnte und viel von seinem verstorbenen Großvater, einem weisen Druiden, gelernt hatte, bat darum, die Kämpfer mit seiner Trommel zu motivieren, anstatt nutzlos das Schwert zu schwingen und zu sterben. Freiherr Adalbert, sein Herr, gewährte diesen Wunsch.
Als nun die beiden Heere sich gegenüber standen, ließ Roderic seinen Schlegel auf die Trommel hernieder und sie zerbarst mit lautem Knall. Da sprach plötzlich der Großvater aus Roderics Munde: "Höret auf, euch gegenseitig abzuschlachten. Eure Ahnen schämen sich für euch. Lasst die Ahnen ihr Urteil fällen und euren Konflikt lösen. Zeigt euren Ahnen, wo eure Stärken liegen - streitet im Wettkampf, nicht im Todeskampf gegeneinander."
Die Freiherren waren ob der Gewaltigkeit der Stimme geläutert. Sie bestimmten mehrere Wettbewerbe und jeder, der zugegen war, sollte daran teilnehmen. Welcher Freiherr den Jagdwald schließlich erhielt, ist nicht überliefert. Das Ahnenurteil wird seither jedoch mithilfe einer oben geöffneten Trommel und verschiedenen Wettbewerben durchgeführt.
Für die Durchführung des Ahnenurteils werden Wettbewerbe verschiedener Kategorien gewählt, zum Beispiel: