Künstler des Ordo Mechanicus

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Einleitung

Alle Mitglieder des Ordo Mechanicus versuchen die Weltmechanik durch ihre Überlegungen und Experimente zu begreifen, bis auf die Zunft der Künstler. Ihnen geht es nicht um Verständnis, sondern um Einsicht und Intuition in die Wunderwerke der Natur. Sie suchen die Verzückung, die Atemlosigkeit und die bedingungslose Bewunderung. So sind auch sie auf der einer Reise einem ungewissen Ziel entgegen, das vermutlich in so weiter Entfernung liegt, dass sie es erst in den Krallen von Gwon auch nur am Horizont sehen werden. Die Reise führt sie durch die verschiedensten Bereiche der Kunst, denn durch sie kann die Schönheit begriffen werden. So entstehen Bilder, Statuen, Skulpturen, Holzschnitte, Kleidungsstücke, Parks und vieles mehr, nur um das Unbeschreibliche zu beschreiben.

Stellung im Orden

Im Orden und darüber hinaus sind die Werke der Künstler berühmt und beliebt. Die Uneingeweihten schmücken sich und ihre Häuser gerne mit ihnen, ohne die wahre Bedeutung auch nur zu erahnen, und diejenigen, die um den Inhalt wissen, schätzen sie als Mittel der Inspiration. Auch die Künstler selbst sind beliebte Gäste, gelten sie doch als geschickte Konversationspartner. Doch nicht nur in den gehobenen Kreisen fühlen sie sich zuhause, viele haben zudem ein zweites Zuhause in den Tavernen und den Gasthäusern Heligonias. Ihre politische Bedeutung jedoch ist gering. Zwar haben sie Zugang und Kontakte zu vielen Positionen des Ordens und auch der Welt außerhalb des Arcanums, doch nutzen sie sie selten. Die Politik gilt nicht als Manifestation der Ästhetik, allenfalls bedient man sich ihrer, um der Kunst zu weiterer Verbreitung zu verhelfen.

Philosophie

Die Weltmechanik ist nicht als ein Satz von Regeln oder Prinzipien zu begreifen. Dazu sind unsere Geister viel zu klein und die Wunder der Natur viel zu groß. Alles was uns bleibt, ist die vage Ahnung, ein unbestimmtes, unbegreifliches Gefühl, das nur andeutet, was dort draußen alles wartet. Die Welt also durch wissenschaftlich anmutende Experimente begreifen zu wollen, mag zwar tapfer und lobenswert sein, aber auf diese Weise wird man nie alles verstehen können. Verständnis ist an sich nicht der Weg, sondern nur die Intuition. Mit ihrer Hilfe können Werke geschaffen werden, die die Schönheit wiederspiegeln, die die Götter einst erschaffen haben. So kann ein wenig ihrer Wirkung "eingefangen" und imitiert werden. Mit jedem neuen Werk wächst die Einsicht, die dann auch weitergegeben werden kann. Auch ein Kunstwerk ist eine Art von Apparatus, der nach einer bestimmten Mechanik funktioniert, jedoch sind diese nur durch die Intuition und die Inspiration zu begreifen.

Organisation

"Chaotisch" sagen die einen, "Individuell und kreativ" die anderen, wenn sie nach der Organisation der Künstlerzunft gefragt werden. In der Tat lässt sich die Struktur kaum beschreiben, denn sie befindet sich stets im Wandel. Es gibt hier keinen Anführer und keinen Rat, der Beschlüsse und Entscheidungen fällen würde. Vielmehr reisen die Mitglieder durch die Lande von Niederlassung zu Niederlassung, von denen es nur wenig feste gibt, und tauschen sich aus über die Dinge, die wichtig sind. Einmal in jeder Jahreszeit treffen sich alle, die es einrichten können, zu einem Götterfest, bei dem die Schöpfer der göttlichen Schönheit geehrt werden. In unregelmäßigen Abständen finden zudem Ausstellungen und Konzerte statt, die viel mehr sind als nur Vergnügungen. Ein solcher Anlass bildet aus vielen Kunstwerken ein neues ganzes und überschreitet so die Grenzen des einzelnen Stückes.

Die Mitglieder

Ein Mitglied dieser Zunft an sich überhaupt in wenigen Sätzen beschreiben zu wollen, ist ein müßiges Unterfangen, denn kaum ein Künstler ist wie ein anderer. Den meisten gemein ist jedoch ein innerliches Verlangen, ein Begehren, die Schönheit zu sehen, für die ihre Augen blind sind. Sie wirken einmal melancholisch, dann fröhlich und geradezu toll vor Freude und schließlich wie wild in einer wütenden Rage. Der Akt der Kreativität gleicht der göttlichen Schöpfung, und jeder hat einen eigenen Weg, den er dabei beschreitet.

Erscheinung

So viele Mitglieder es gibt, so viele Erscheinungen findet man hier, vielleicht sogar ein wenig mehr. Es gibt keinen festgeschriebenen Stil und Kleiderordnung, auch bei offiziellen Anlässen ändert sich dies nicht. Was ein Künstler trägt hängt nur von ihm selbst und vielleicht auch ein wenig von seiner Kunst der Wahl ab. Viele präferieren bunte Kleidung mit Federn und aus gemusterten Stoffen, doch dies ist nur ein Eindruck, den ein Beobachter zu einem Zeitpunkt gewinnt, einen Moment später kann sich schon wieder alles geändert haben.

Magie und Rituale

Ein jedes magisches Gewebe, das durch die Ordo Mechanicus Wissenschaften in eine physikalische Form gebrachte wurde, enthält dennoch einen Rest geistiger Elemente. In der Zunft der Künstler gilt dies in mannigfaltiger Potenzierung. Hier werden die Empfindungen eines Betrachters eines etwaigen magischen Bildes in das Werk miteingeflochten. Es liegt in der Kunstfertigkeit und der Intuition des Erschaffers, diese Gefühle zu erahnen und mit ihnen zu spielen, obwohl sie selbst noch gar nicht anwesend sind. Die Artefakte der Künstler umfassen Ringe, Ketten, Bilder bis hin zu Statuen und Skulpturen. In ihnen ruhen Zauber, die den Betrachter erstaunen und den Träger schützen und verteidigen sollen. Dazu sind speziell bereitete Farben und Materialien notwendig, die den Kunstwerken diesen speziellen Zauber verleihen. Die Gefahr in dieser Kunst liegt nicht so sehr im Unsichtbaren, als vielmehr darin, sich in der Kunst zu verlieren und Opfer der eigenen Zauber zu werden. Es existieren nicht wenige Gerüchte von Künstlern, die dem Wahnsinn verfallen sind, weil sie eine Nacht zuviel in ihrem Atelier zugebracht haben.

Zitate

"Seht doch nur, diese Schönheit!"
"Was ist das Leben wert, ohne die Kunst?"

Motivationen und Charakterzüge

Zu glauben, die Welt sei nach Prinzipien aufgebaut, die funktionieren wie die Mechanik einer Uhr, ist ein großer Irrtum, jedenfalls wenn man den Künstlern glaubt. Sie tragen eine Sehnsucht tief in sich, die sie nach dem Kern der Schönheit suchen lässt, nach dem, was die Götter inspiriert hat, als sie die Welt erschaffen haben. Sie wissen aber, dass das Zehren im Leben vermutlich nie befriedigt werden kann. Trotz der Aussichtslosigkeit unternimmt aber jeder von ihnen andere, größere Anstrengungen, um der Schönheit doch ein wenig näher zu kommen. Ästhetik ist für einen Künstler wie eine Droge, er vergisst die Welt um sich herum und verlangt stets nach mehr. Viele von ihnen sammeln Kunstwerke um sich, wobei das hin und wieder skurrile Auswüchse produzieren kann. Die Sammlungen dienen aber nicht als Statussymbol, sondern vielmehr ebenfalls um den Hunger zu stillen, der sie erfüllt. So ziehen sie durch die Lande auf der Suche nach Inspiration, neuen Werken und Möglichkeiten, ihre eigenen Visionen zu verwirklichen.

Ein Beispielcharakter

Andreo Farbelli ist ein Findelkind, irgend jemand hat ihn kurz nach seiner Geburt auf den Stufen einer Niederlassung der Künstlerzunft ausgesetzt. Das Gebäude befand sich offiziell im Besitz des Malers Farbelli, der im Ort als durchaus begabter Künstler. Er war zwar nicht für ausschweifende Orgien berüchtigt, dennoch neigte er dazu hin und wieder große Feste zu geben und die schönen Seiten des Lebens zu genießen. Es muss wohl sein Wohlstand gewesen sein, der Andreos leibliche Eltern ihn haben auswählen lassen. In der Tat war Farbelli zunächst völlig überfordert und gab Andreo zunächst in die Hände seiner Haushälterin. Als er aber ein wenig älter war und begann mit Farben und Zeichenstiften zu spielen, die überall im Haus herumlagen, fing Farbelli an, sich für den kleinen zu interessieren. Er malte mit ihm, wobei man nicht sagen konnte, ob er dem Jungen etwas beibrachte oder der Junge ihm, jedenfalls waren sie oft stundenlang in ihre "Kunst" vertieft und so manches Kunstwerk, dass aus dem Besitz von Farbelli stammt, lässt einen gewissen kindlichen Einfluss entdecken. Doch der Künstler war mehr als nur ein Maler, er war ein Mitglied des Ordo Mechanicus, und so beschloss er, Andreo mehr zu zeigen, als nur den rechten Pinselstrich und wie man Farben herstellt und mischt. So früh wie möglich, als der Junge es gerade eben begreifen konnte, führte er ihn in die Magie ein, die in Kunstwerken wohnen kann und brachte ihm das nötige Wissen bei, solche selbst zu erschaffen. Andreo war fasziniert und kaum loszureisen von dieser neuen Welt. Eines Tages malte er ein Bild, das nur Wirbel von Farben zeigte, keine Formen und nichts gegenständliches. Es wäre nichts besonderes gewesen, hätte Andreo selbst nicht doch darin Figuren, Menschen und Gebäude sehen können. Farbelli schrieb dies einer unbändigen Phantasie zu, doch er wurde eines besseren belehrt, als Andreo von einem Boten berichtete, den er in seinem Bild sah, der Nachrichten vom Orden bringen sollte. Einen Tag später kam der Bote tatsächlich an, und so erkannte Farbelli das Ausmaß der Fertigkeiten seines Zöglings. Er stellte ihn nun offiziell seiner Zunft vor, die es nicht weiter störte, dass er dies erst jetzt tat. Sie ließen sich das Bild zeigen und den Jungen vorführen und waren schnell davon überzeugt, den Jungen in den Orden und die Zunft aufzunehmen. Seit diesem Tag entwickelt Andreo seine Fertigkeiten weiter, und in der Tat sieht er seitdem viel tiefer in die Bilder hinein und vermag so ferne Geschehnisse in Zeit und Raum zu sehen. Doch die Kunst ist kein reines Werkzeug, sie berührt die Seele und so geschah dies auch in seinem Falle. Andreo ist oft in Gedanken versunken und sinniert, manchmal ist es sogar sehr schwer, ihn überhaupt anzusprechen und zu erreichen, böse Zungen würden behaupten, er sei verrückt.

Fertigkeiten:
Lesen und Schreiben
Malerei
Legenden und Geschichten

Magie:
Farbe des Schlafes
Bild der Weite