Rhyana

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Die Schutzpatronin der Jagd

Sternbild: das Reh

Rhyana lebte vor etwa 600 Jahren mit ihren Eltern in einem kleinen Dorf in den dichten Wäldern der Baronie Tolens. Oft begleitete sie ihren Vater bei der Jagd, der die kleine Familie gut ernährte. Das Handwerk des Vaters bereitete ihr viel Freude, sie genoß die langen Ausflüge durch den Wald und zeigte bald selbst ein großes Geschick im Umgang mit Pfeil und Bogen. Da sie Mitleid mit den Geschöpfen des Waldes hatte, erlegte sie immer nur so viel Wild, wie sie zum Leben brauchte. Auch war ihr Schuß so präzise, daß kein Tier unnötig lange zu leiden hatte. Als Rhyana erwachsen geworden war und ihre Eltern zu alt waren, um auf die Jagd zu gehen, durchstreifte sie allein die Wälder. Da begab es sich, daß sie eines Tages ein seltsames Geräusch vernahm. Sie näherte sich vorsichtig den Lauten und fand ein Reh, das verletzt am Boden lag. Schon wollte sie ihren Bogen spannen und das Tier von seinem Leiden erlösen, als Rhyana entdeckte, was das Tier so zugerichtet hatte. Der rechte Vorderlauf des Rehs war von einem Fangeisen umschlossen. Sie benötigte ihre ganze Kraft, um die hinterlistige Falle vom Fuß des Rehs zu entfernen. Sie nahm das Tier auf und trug es nach Hause, wo sie das schwer verletzte Geschöpf verband und pflegte, bis es wieder laufen konnte. Doch als Rhyana das Reh wieder in die Freiheit wieder in die Freiheit entließ, befestigte sie ihm ein rotes Band um den Hals, damit sie es immer wiedererkennen konnte.

Viele Jahre vergingen, Rhyana hatte einen Gefährten und Kinder, als sie wieder einmal zur Jagd aufbrach. Doch dieser Tag brachte ihr kein Jagdglück, und sie mußte tiefer als sonst in die Wälder vordringen. Als nun noch ein Sturmgewitter heranzog, irrte sie orientierungslos herum, bis sie Unterschlupf in einer Höhle fand. Nachdem sich der Sturm legte, wollte Rhyana den Heimweg antreten, konnte aber den Pfad nicht mehr finden. Da stand auf einmal das Reh mit dem roten Band vor ihr, begrüßte sie und wies ihr den Weg zurück. Im Dorf angekommen wurde sie überglücklich empfangen, da man sie bereits tot wähnte, und sie berichtete den Dorfbewohnern von ihrer Rettung.

Lange nach dem Tod Rhyanas begab es sich immer wieder, daß Menschen, die sich in den dichten Wäldern von Tolens verliefen, von einem Reh mit einem roten Band zurück auf den richtigen Weg geführt wurden. Auch in anderen Gebieten Heligonias wurde sich diese Geschichte erzählt, und die weisen Ogeden-Priester kamen zu der Erkenntnis, daß Rhyana selbst dieses Reh ist. Um sie zu Ehren wurde der zweite Tag der Woche nach ihr benannt. Jeder Jäger entrichtet ein Gebet vor der Jagd an sie, und wenn man von einer Rhyana gefälligen Jagd spricht meint man, daß das Wild schnell, ohne hinterlistige Fallen und maßvoll erlegt wird.