Baronie Tatzelfels: Unterschied zwischen den Versionen
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=== Klima<br> === | |||
Tatzelfels liegt in den eher gemäßigten Breiten Heligonias. Die Winter sind zwar kalt, aber nicht streng, im Sommer wird es nicht zu warm. Zu Füßen der Gebirgsketten, im Nordwesten, ist es um den zweiten Poëna und vom Xurlbeginn an, bis zum Saarkaeinbruch oft regnerisch.<br> | |||
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=== Landschaftsbild === | |||
Der im Norden liegende Erkenkarst bildet eine natürliche Grenze zur ostarischen Baronie Buchenfels. Im Westen grenzt Tatzelfels an das Dusterkammgebirge der Baronie Luchnar. Die vom dortigen Hochland kommende Heidelandschaft erstreckt sich bis zu den Vogteien Klagenfeld und Tatzelfels, im Südosten, weiter, und taucht das sanft hügelige Land überall in sanftes Purpur. An ihrem südlichsten Ende, geht die Heide langsam in tief liegende Wiesen und in den großflächigsten Wald des Landes, den Klagenforst, über. Entlang der Vogtei Tatzelfels, verläuft der Brazach, der dort die Grenze nach Osten zu Neuenstein bildet. Als die beiden größten Flüsse der Baronie, neben dem Brazach, gelten, die vom Norden Distelwiels kommende Wiel und der vom Brazach nördlich abgehende Fluß Brazel. Der Erkensee in Erkenay und der Tatzensee zwischen Distelwiel und Haydeck, stellen die größten Seen Tatzelfels dar. Ebenfalls in Distelwiel thront, die in der Baronie von keinem anderen Berg an Größe unübertroffene Schwarznadel. | |||
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== Die Hauptstadt Beridheim & der wirtschaftliche Aufschwung<br> == | |||
Wie die meisten großen Städte Heligonias gleicht Beridheim einem großen Hummelnest. Es ist laut, es ist voll und es herrscht reges Kommen und Gehen. Ein Besucher, der die Stadt zum letzten mal vor über 20 Jahren gesehen hat, mag seinen Augen kaum trauen. War die Stadt damals zu großen Teilen verlassen, herrscht hier heute reges Treiben. Deutlich erkennt der gebildete Betrachter die Auswirkungen des Anschlusses an die Aximistiliusstraße seit dem Jahre 25. Nach mehrmaligen Anbauten führt die Straße inzwischen von der Landeshauptstadt Escandra schon bis fast nach Jolbruck. So führt die Straße Händler des ganzen Landes nach Tatzelfels, die der Baronie Waren aus entlegenen Gebieten Heligonias und reichlich Zölle einbringen. Die Einführung eine Freihandelszone im Brügger Hafen in Neuenstein, für Tatzelfels, Tlamana und die Lormark vor vier Jahren tut ein Übriges den Handel in Schwung zu bringen. Der kürzlich fertiggestellte, von Baron Leonidas angeordnete Ausbau des Binnenhafens am Brazach wird es möglich machen diese Neuerung noch besser zu nutzen.<br>Dem Auge des Betrachters wird auch nicht entgehen, dass die Schlachten des Bürgerkrieges vor acht Jahren anderswo geschlagen wurden. Viele der alten zweistöckigen Steinhäuser stehen auch heute noch, doch an viele wurde angebaut. Der typische Aufbau mit den ebenerdigen Läden, Schankräumen oder Werkstätten und den Wohnräumen darüber blieb erhalten. Das Gesinde schläft meist in Holzhütten hinter dem eigentlichen Haus, oder so vorhanden, neben den Pferdeställen. Die kleinen Gemüsegärten hinterm Haus, die ehemals zum typischen Stadtbild beitrugen, mussten größtenteils den Anbauten oder größeren Bedienstetenhäusern weichen, denn der Platz wird enger in der Stadt. Wurden zu Leomars Zeiten noch schöne Stadthäuser günstig an auswärtige Händler vergeben um den Handel in Schwung zu bringen, zahlt man heute ein kleines Vermögen für ein ansehnliches Handelskontor. Lange nicht so viel wie in Drachentrutz, aber die Summen sind beachtlich. <br>Schultheiß der Stadt ist immer noch Regisbart Brasstorin, ein alter Fassbauer. Jener gilt als geradlinig und adelstreu. Auch bei der Bevölkerung genießt er hohes Ansehen, da der Beruf der Fassbauer seit der Gründungs von Tatzelfels ein sehr angesehener Beruf ist. Regisbarts Reichtum rührt von seinem Handel mit Meth her, den er natürlich in seine eigenen Fässer abfüllt. Sein Stellvertreter, der Stadtmeier Prillohner Wunkel, genannt „der Ochsenwirt“, besitzt mit inzwischen vier Gasthäusern die meisten Herbergen der Stadt. Allerdings ist sein Ruf nicht so gut wie der von Regisbart, denn er gilt als aufbrausend und cholerisch.<br>Eine Attraktion der Stadt ist nach wie vor, das auf dem Aximistiliusplatz eingerichtete Kontor des Hauses Güldentaler aus Jolberg. Hier kann ein jeder nicht nur jeden erdenklichen Jolberger Schädelspalter-Schnaps erwerben und probieren, sondern auch noch andere seltene Spezialitäten aus den Regionen Jolberg und Angaheym betrachten, erstehen und etwas über deren Herstellung und Geschichte erfahren. <br>Eine Besonderheit stellt hierbei die, in einem Hinterzimmer eingerichtete, Pruzzenausstellung dar, wo jung und alt Wissenswertes über Lebensgewohnheiten, Kleidung und Bewaffnung des uralten Volksstammes betrachten können, der noch vor der beridhaner Zeit das Land besiedelte. Der Höhepunkt hier ist das Rekonstruktionsmodell eines pruzzischen Dorfes aus der Einwanderungszeit. Der alte Hansel Garstbrenner pflegt all dies liebevoll und schafft es immer wieder die Besucher in eine längst vergangene Zeit zu entführen. Legendär ist sein pruzzischer Kampfschrei, der gegen Ende der Führung, einen jeden zurück in die Wirklichkeit holt. Trotz all dieser Sehenswürdigkeiten ist der Eintritt ins Museum kostenlos. Geöffnet wird hier von der Mittagsstunde bis zum Sonnenuntergang.<br> | |||
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== Das Leben in der Stadt und auf dem Land<br> == | |||
Seit dem Erblühen der Baronie, ist beim einfachen Volke ein steter Drang in die Städte zu bemerken. Dies findet bei Handwerkern und Händlern großen Beifall. Ohne große Fragen zu stellen, werden Freie – und leider auch Unfreie - in Lehre und Haushalt aufgenommen. Der Zug in die Städte birgt jedoch auch seine Schattenseiten, gesellen sich neben fleißigem und gutem Landvolk, auch üble Gestalten und Gaunern dazu. Da der Platz zwischen den Stadtmauern begrenzt ist, sind Stadtwohnungen meist teuer, so dass nicht jeder in die Stadt ziehen kann, der möchte.<br>Recht eng geht es aber auch in den, meist in einem Tal oder einer Landmulde befindlichen Dörfern, zu. Die Häuser und Hütten, die Mensch und Tier oft gleichsam Heimstätte sind, werden nah aneinander gebaut, um so Bauholz und Platz - beides kostbare Dinge in der Baronie - zu sparen. <br>Das Dorf liegt üblicherweise inmitten seiner Wiesen und seines Ackerflurs. Zentrum des Ortes, beim Brunnen, ist der Dorfplatz, oftmals durch einzelne Bäume und höhere und niedere Sitzsteine sichtbar gemacht, werden dort Dorfgerichte und Beratungen abgehalten. Am Rande eines jeden Dorfes befindet sich der Dorfanger, eine Wiesenfläche, die mit Bäumen, Blumenbeeten oder auch Rosenbüschen geschmückt ist. Auf diesem Festplatz kommt an Feiertagen Jung und Alt zusammen, hier spielen Kinder und tanzen fröhlich die Jugendlichen, hier ist auch Mittelpunkt des Dorfklatsches. Ganz in der Nähe ist stets eine Taverne oder gar ein Gasthaus, von wo bei argem Heliosscheine Bänke und Tische nach draußen geschafft werden.<br>Die Häuser der Dörfer bestehen bestenfalls aus Fachwerk, oft sind es jedoch Hütten aus Holz und Steinen, Dächer werden mit Stroh oder Grassoden gedeckt.<br>Der Edder, ein um das gesamte Dorf reichender Zaun mit tiefem Graben, soll den Ort vor Raubwild schützen. <br>Eigentum aller sind Waldränder und das Weideland. Der Rest des Landes ist vom Lehnsherrn „gebannt“. Die Bannrechte des Herrn liegen, auf Wald und auf Mühle - dort wird das Korn aller gemahlen - auf dem Backhaus und auf den Webstuben. Diese Vormachtstellung ist beständig Anlass zu Streit.<br><br> | |||
== Regierung & Verwaltung<br> == | |||
Wie überall im Königreiche Heligonia, gilt bei der Vergabe von Land und Lehen der teilbare Heliosbrief. Der Bauer wiederum, steht im Treue- und Gefolgsschaftsverhältnis zum Vogt, oder einem entsprechenden, vom Baron eingesetzten, Vasall. Für viele Bauern hat nur diese Verbindung wirklich Kraft, haben doch die meisten ihren Baron noch nie gesehen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Gestalt des Fürsten, oder gar die des Königs, von einem besonders sakralen Glanz umgeben sind und der König sogar nur allzu oft als Legenden- und Sagengestalt in das Leben des einfachen Volkes tritt. Der Vogt gibt den Bauern ein Gut im Leiheverhältnis (Pacht), das Land – der Huf - bleibt also in seinem Besitz, die Hufe werden vom Bauern bebaut. Beim Tod des Bauern, wird die Pacht des Bauerngutes zwischen Herr und Hinterbliebenen neu bestimmt. Der Vogt beschützt die Menschen auf seinem Land vor Feinden. Dafür liefert der Bauer, jährlich festgelegte Abgaben (den Zehnt). Außerdem leistet er Frondienste ab. Jener kann Arbeitsdienst bei Saat und Ernte auf dem Fronhof, aber auch Dienste bei Festen im Hause des Herrn bedeuten. Kriegsdienst gehört nicht zu den Verpflichtungen der Bauern. Im Gegenteil ist es dem stolzen tatzelfelser Volk vielmehr eine Ehre und Freude als freiwilliges Mitglied der Miliz wieder Waffen tragen zu dürfen.<br>Bauern in Tatzelfels sind meist frei, jedoch in der Versorgung von ihrem Herrn stark abhängig. Die wenigen Unfreien im Land dienen den Bauern als Knechte, werden als Tagelöhner eingesetzt oder sind völlig auf dem Fronhof beschäftigt. Der Fronhof ist im Besitz des Vogtes, er ist Sammelstelle für die Abgaben und Verwaltungsmittelpunkt. <br>Der Meier des Vogtes leitet die Vogtei für seinen Herrn, er sorgt für die Bebauung und Instandhaltung des Fronhofs. Ebenso treibt er den Zehnt und alle Abgaben ein. Er befehligt die Leibeigenen und die Frondienstler auf dem grundherrlichen Fronhof und teilt diesen ihre Arbeit zu. In den Städten steht im der untergeordnete Schultheiß zur Seite.<br>Zum restlichen nichtbäuerlichen Hof des Vogtes gehört der Müller, der Waldaufseher, der Waffenschmied und, so gegeben, der Flößer.<br>Die Dörfer stehen unter dem Vorsitz des Dorfältesten, jener untersteht direkt dem Vogt. Der Älteste ist für Belange, im und um das Dorf verantwortlich. Er leitet das gemeinsame Beraten und Entschließen der Dorfvordersten auf dem Dorfplatz. Der Kreis der Dorfvordersten setzt sich allgemein, aus den angesehensten Bewohnern des Dorfes zusammen.<br><br> | |||
== Vom Wesen der Tatzelfelser<br> == | |||
Die Tatzelfelser sind stolz, streitbar und selbstsicher. Besonders gilt dies für ältere und angesehene Bewohner des Landes, was wohl in der Geschichte von Beridhan begründet liegt, an der ehrsinnig festgehalten wird.<br> | |||
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== Landesverteidigung & Heer<br> == | |||
Seit der jüngsten Heeresreform im Jahre 41 unterhält Tatzelfels neben dem Heer, das nunmehr nur noch aus den berittenen Bogenschützen besteht eine Miliz: Die Beilstängler wurden sämtlichst zu Milizionären, was bedeutet, dass sie in Friedenszeiten nun einem Handwerk nachgehen. Nach dem Ende der Unruhen einige Jahre zuvor, schien es dem Baron unnötig die Büttel und Gardisten der Vögte durch mehr als die berittenen Bogenschützen zu unterstützen. <br>Die militärischen Ränge bleiben auch in der Miliz erhalten: Erster Befehlshaber über Heer und Miliz, ist nach wie vor nach dem Baron der Seneschall Erik von Heidenau, ihm folgen im Rang, der Oberst, Hauptmann, Weibel, Korporal, Gemeiner, Posten/Wache und schließlich Trommler. <br>Eine Sonderstellung nimmt die Tatzelfelser Ritterschaft ein, sowie die zwanzig ausgewählten Männer und Frauen, die die Burgwache und Ehrengarde des Barons stellen: Die Waffenknechte.<br><br> | |||
=== Die Tatzelfelser Ritterschaft<br> === | |||
[[Image:Aarhorst.png]] <br> | |||
Die Ritterschaft stellt die Tatzelfelser Elite dar und ist auf Burg Aarhorst in der Vogtei Tatzelfels sesshaft. In den Jahren 28-30 jedoch gab es keine Ritterschaft und die Burg beherbergte kurzfristig die Tatzelfelser Herolde (Siehe Die Geschichte der Baronie). <br>Die Tatzelfelser Ritterschaft umfasst sechs Ritter nebst Gefolge, wobei ein vom Baron bestimmtes Mitglied, als „Erster Ritter“ des Landes, die anderen fünf anführt. Entstanden ist die Ritterschaft zu einer Zeit, als Prinz Leomar noch in der Fremde weilte; da scharte er wackere Gesellen aus fast ganz Heligonia um sich. Derzeitiger Anführer ist Cawadoc Gwar U`Mad. Der Exil-Luchner ist seit vielen Jahren Führer der Tatzelfelser Ritterschaft. Dies hohe Amt ist jedoch nicht mit seiner Beliebtheit innerhalb des Landes gleichzusetzen. Meidet man ihn doch normaler Weise so gut es geht, es heißt, er strahle „etwas Dunkles“ aus und kein Mensch könne seinem Blicke lange standhalten. Dunkel ist ohnehin fast alles an ihm, er wählt sogar Kleidung, Waffen, Rüstung und dergleichen in diesem Ton. In seiner Heimat Luchnar gilt er als Geächteter, so ist es um so kurioser gewesen, dass der heutige Drachenhainer Schwertführer, Ritter Samuel von Turlach, als Sohn eines luchnischen Adligen, einstmals sein getreuer Knappe gewesen ist. Trotz alledem hat jeder Tatzelfelser vor dem Herrn Cawadoc Hochachtung und Respekt, gilt er doch als der fähigste Krieger weit und breit. Besonders gefürchtet wird sein schwarzes „Claidheamh“, ein riesiges, luchnisches Zweihandschwert.<br> | |||
Die fünf anderen sind:<br>• Ritter Hoydas vom Weidenstein<br>• Ritterin Roswyntha von Peigg<br>• Ritter Justaphinus von Saalfurt<br>• Ritter Diormit Boddum MadGlas<br>• Ritter Finn of Helmsby | |||
Berühmte ehemalige Mitglieder sind:<br>• Erster Ritter von Tatzelfels a.D. Beorric von Wulfenstein, dann Baron von Welzen, gilt als verschollen.<br>• Ritter Helior von Luzenstein, dann Vogt von Schattenau/Tatzelfels<br>• Ritterin Jovana von Rabenweil, hernach Vogtin von Distelwiel/Tatzelfels, dann verschollen, inzwischen wegen Mordes und Verrates hingerichtet.<br>• Ritter Falkenur von Schwarzenbing, dann Vogt von Erkenay, während Erkenayer Erdrutsch verunglückt.<br>• Ritter Casparus von Purpurlund, dann Sheriff von Vliss u. Torpstein/Ostarien, im Teemooranienkrieg gefallen.<br>• Ritter Oberon von Weißenstich, Verräter, von Schwertführer Samuel von Turlach im Zweikampf gerichtet.<br>• Ritter Leonidas von Rabenweil, heute Baron von Tatzelfels<br><br><br> | |||
=== Die berittenen Bogenschützen<br> === | |||
Die 22 Mann unter Oberst Bernwart Stockried teilen sich in die Truppen „Donnerhall“ und „Sturmwind“ unter dem Kommando der Hauptmänner Dietrich Anderwang und Egebert Fland. Zur Ausrüstung gehören neben Pferd und Reiterbogen eine Schützenhaube und ein zum Reiten vorn und hinten geschlitzter Gambeson.<br> | |||
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=== Die Miliz<br> === | |||
Hervorgegangen aus den Beilstänglern, wird dieser Kriegshaufen mit 70 Mann in roten Wappenröcken unter Oberst Erik von Heidenau, nach Vogteien in sogenannte Truppen unterteilt. <br>Bewaffnet sind Milizionäre mit Hellebarden, Mordäxten, Rossschindern, Spießen und anderen Arten von Stangenwaffen, sowie meist mit einer kleinen Seitenwaffe wie etwa einem Dolch. Zum Schutze trägt man Schützenhauben, und Gambeson. Der Tross der Miliz umfasst etwa zehn Handwerker, Köche und Händler. | |||
Die Truppe "Drachentot" unter Hauptmann Albert Tannfurt rekrutiert sich aus den Vogteien Tatzelfels und Klagenfeld; die Truppe "Bluthieb" unter Hauptmann Wilhelm Geron aus Distelwiel und Haydeck; die Truppe "Ambossbang" aus Erkenay und Schattenau.<br><br> | |||
=== Die Waffenknechte<br> === | |||
Die Waffenknechte unterstehen direkt und ausschließlich dem Baron. Sie tragen über dem obligatorischen Gambeson und der optionalen Brigantine einen modisch gezaddelten Wappenrock in den Farben des Barons. Dazu einen Helm und die Bewaffnung besteht nach persönlicher Vorliebe des Barons derzeit hauptsächlich aus Stangenwaffen und Seitenwaffen wie Streitkolben oder Bauernwehr, bisweilen aber auch Schilden um den Baron im Pfeilhagel zu schützen.<br> | |||
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== Recht & Gesetz<br> == | |||
Die königliche Halsgerichtsordnung ist Rechtsgrundlage in Tatzelfels. Die alltägliche Gerichtsbarkeit obliegt den Vogten, wohingegen Blutsgerichte der Baron abhält. Ist kein Heliosgeweihter zugegen, dienen bei Gerichtsverhandlungen die Dorfvorderen oftmals als Beisitzer, als sogenannte „Richtervogte“, also Gehilfen. Eine Abweichung beinhaltet in Tatzelfels allerdings, das Verursachen von Wald- und Heidebränden und das Fällen, Brechen und Schälen von Bäumen, hier wird, aufgrund des Ausfalls an Honigmeth, härter bestraft. <br>Fernab der Städte, Schlösser und auch Burgen die da sind, gilt unter der Hand jedoch das „Alte Recht“, welches wohl aus den alten Beridahngesetzen hervorgeht. Natürlich wird dieses von Baron und Vogten nicht gebilligt und bei Auftreten angemessen bestraft. Jenes „Alte Recht“ lässt sich in drei Faktoren gliedern: Recht, Sitte und Tradition. <br>Ein Beharren auf den alten Regeln ist beim Volke allenthalben spürbar, schon das tägliche Tun scheint gleich Gesetz zu gelten. Am deutlichsten zu sehen ist dies, z.B. am Festhalten des Volkes am, eigentlich längst vergangenen, beridhaner Adel. Schwierig ist es hier, etwas zu bewegen, erst durch offensichtliche Verbesserungen, kam es zu gewisser Bereitschaft zu Änderungen. Hier einige Erklärung bekannter Auszüge aus dem „Alten Recht“: | |||
==== Das Heliosurteil<br> ==== | |||
Gott Helios ist, unter anderem, Herr des Rechts, als solcher, muss er dem Recht zum Siege verhelfen. Es gibt Möglichkeiten, in Gestalt bestimmter geheimer Handlungen und Riten, die Helios zu solchem Urteilsspruche nötigen, wie z.B.:<br>'''Der Zweikampf'''<br>Kläger und Angeklagter kämpfen mit gleichen Waffen, bis zum ersten Blut, ersten Schmerz oder bis zum Tode. Wer hier siegt, ist unschuldig, bzw. bestätigt in seiner Anklage, er hat also Helios und somit das Recht, auf seiner Seite.<br>'''Die Feuerprobe'''<br>Der Verdächtige muss glühendes Eisen, ohne es zu werfen, oder zu rennen, bis an eine bestimmte Stelle tragen, oder Gegenstände aus kochendem Wasser greifen, wird all dies erreicht, ist der Angeklagte ebenso unschuldig.<br>'''Bei Mord'''<br>Es werden alle Verdächtigen vor die Leiche geführt und gezwungen, die Wunde, welche zum Tode geführte hatte, zu berühren. Beginnt die Wunde erneut zu bluten, steht der Mörder vor seinem Opfer. | |||
=== Vom Gastrecht<br> === | |||
Etwas Besonderes stellt das Gastrecht in der Baronie dar. Demnach müssen, bevor das Gastrecht zur beidseitigen Verpflichtung wird, bestimmte Spruchformeln ausgetauscht werden. Beispielsweise muss zu Beginn der Segenswunsch des Gastes auf Familie, Haus und Hof geäußert werden, worauf der Dank und die höfliche Frage nach dem Woher und Wohin folgt und schließlich die Einladung ausgesprochen wird. Abweichungen werden vielerorts als Beleidigung oder auch schlimmeres aufgefasst. Fremden gegenüber reagiert man jedoch oftmals Nachsicht und weiht sie lediglich in die diversen Formeln ein, ohne sie direkt zu verlangen. Trotzdem bleibt natürlich eine gewisse Distanz, welche viele, irrtümlicher Weise, als Unfreundlichkeit und Abneigung gegenüber Fremden, verstehen.<br>Für den Schutz seines eingeladenen Gastes, ist der Hausherr verantwortlich. Diese alte Regel nutzte zu Beginn seiner Regierung vor vielen Jahren der damalige Baron Leomar rege und nahm so Hausherren in die Pflicht, in unruhigen Zeiten für seine Sicherheit zu sorgen.<br><br> | |||
=== Die güldene Handfeste<br> === | |||
Zusätzlich dazu gilt in den Städten die „güldene Handfeste“. Dies sind Gesetzesergänzungen, die entsprechenden Situationen geschuldet sind. Beispielsweise gibt es in Städten, in denen von je her Wasserknappheit herrscht, besondere Erlässe, die die Verschwendung oder Verschmutzung von Wasser besonders ahnden.<br> | |||
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== Volksglaube<br> == | |||
[[Image:Riese.png]] <br> | |||
Vielerlei Sagen und Märchen in Tatzelfels handeln von feindlichen oder freundlichen, in den Wäldern hausenden Riesen, Zwergen, Elfen, Trollen und vielem mehr. Besonders um den Riesen Barnadus ranken sich geheimnisvolle Mythen und Geschichten. Es heißt er soll auf der Schwarznadel hausen und ungezogene Kinder zu sich in seine Höhle im Berg nehmen und mit Haut und Haaren fressen.<br>Auch an sogenannte „Prätzelins“, gnomenhafte Hausgeister, wird geglaubt, die drin im Haus, Gut und Ehr, aber auch bei Missfallen, Unglück und Not über die Familie herein brechen lassen können, wie z.B. das Vieh zu quälen, die Kinder mit Koboldsbälgern zu vertauschen oder gar die Kindelein oder das Vieh zu töten. <br>Aber die Legenden im Volksmund, sprechen noch von ganz anderen Dingen, von gar schrecklichen Unholden ist die Rede, die Gewitter, Blitz und Hagelschlag herbeirufen und gefürchtete Missernten verursachen. Jedoch könne mit aufwendigen Zauberformeln und allerlei Wurzel- und Kräutersud, die böse Kraft gebannt werden. Aber auch Lärmen, wie schreien, laute Musik und in die Hände klatschen, ist ausgesprochen wirkungsvoll. Viele hüten sich vor Flüchen, mit Hilfe von allerlei Talismanen aus Bein oder Holz, das oft schmuckvoll verziert als Amulett oder in einem Beutel mit sich getragen wird. <br>Vor allem in Klagenfeld seien verwunschene Quellen und wandernde Lichtungen im Wald, die schon so manchen braven Wandersmann vom Wege haben abkommen lassen. Den Orakelsprüchen und Wahrsagereien, durch Blick ins Feuer, auf die Wolken, Wasser, Sand und Erde wird besondere Bedeutung zugemessen. Tatzelfelser beachten aufmerksam Tiergeschrei und Vogelflug sowie Linien der Hand, Träume und Stand der Gestirne. <br>Neben dem Riesen Barnadus, gibt es wohl noch andere finstre Gestalten, wäre da z.B. der wahnsinnige Spielmann, der Knochenschäler und der Hirsch mit dem flammenden Geweih zu nennen. Als legendär gilt ebenso der „Beridhaner Hügel“ zu Klagenfeld. Es wird erzählt, daß sich hier die beiden Brüder Aroben und Kayhan unter der heiligen Beridhaner Ulme um den Titel stritten. Als Aroben seinen älteren Bruder erschlug, verhüllte Helios sein Antlitz vor Scham und ein Blitz zerstörte die heilige Ulme. Dies wurde als schlechtes Omen für den Fortbestand des Beridhaner Reiches angesehen. Noch heute erinnert ein Stein am Platz der Ulme an die Ereignisse. Die im Stein eingemeißelten Worte sind längst verwittert und unleserlich geworden. Doch ein neuer Ulmenspross wächst heute an besagter Stelle.<br><br> | |||
== „Flüssiges Gold“ - Der Honigmeth<br> == | |||
In Tatzelfels ist der Meth buchstäblich in aller Munde. Nahezu in der gesamten Baronie wird das flüssige Gold hergestellt. Das Wissen um das Rezept des Gebräues, wird allerdings unter den Methmeistern eifersüchtig geheimgehalten. Als wahre Handwerkskunst gilt dessen Herstellung und all der anderen köstlichen Honigwaren die da sind: Das Wachslichtwerk, gewonnen aus den Wänden der Bienenhäuser, verbreitet beim entzünden, einen ebenso würzigen, wie lieblichen Duft, der einem jeden das Herze aufgehen lässt. Auch der rohe Honig allein versüßt das Leben. Ebenso wie der Honiglikör und des Fürsten Leibspeise, der Leibkuchen.<br> | |||
[[Image:Biene.png]] | |||
'''Der Bienensegen''' <br>''Poëna, der Bienenschwarm draußen ist!<br>Fliege, Tierchen, das du meines bist, <br>hierher friedlich, fromm in der Götter Hut <br>zeige Fleiß und nicht zuviel Mut, <br>auf daß du heil nach Hause kehrst. <br>Sitz nieder, sitz nieder, hier zu erst.<br>So gebot dir Poëna, nicht lang das her.<br> Ruhetage hast du keinen mehr. <br>Du sollst mir nicht entschwinden <br>noch in enge Netze winden, <br>sitz schön stille, sitz schön stille, <br>und tue so der Götter Wille.''<br><br> | |||
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=== Die „methseligen“ Festtage<br> === | |||
Am 1.Tag des 1.Helios ist Neujahrsfest mit Prozessionen durch die Heliosgeweihten des Landes, Weihe von Heiligtümern, Tempeln, Waffen, nebst Rüstungen des Tatzelfelser Heeres. <br>Am 21. Tag ist Helioswende und großes Methfest „Markt und Spiel“, Warenschau und Volksspiele in der Hauptstadt Beridheim. Tag der Offenen Tür im Händler- und Handwerksviertel, nebst Markt und Ausstellungen allerlei Handwerkskünste und Genüsse in den Markthallen. Für den Volksspaß: Eremitenmarkt (Junggesellenversteigerung), Barden-und Possenreißer¬wettkämpfe.<br>Am 15.Tag des 1.Xurl findet das Poënadankfest statt.<br>Am 15.Tag des 2.Xurl ist das Traditionelle Methfest zu Hundertsingen, das genau einhundert Stunden andauert und an dem die Probe des Jahrgangs durch einen Ehrengast und die Methprämierung durch den Baron vorgenommen wird. Ein weiterer Höhepunkt ist die Wahl der Methkönigin und beim Methbienenturnier stellen Imker ihre Züchtungen zum Vergleich.<br>In der Nacht des 28.Tages des 3.Saarka wird das Austreibungsfest gefeiert, indem Strohpuppen verbrannt werden und ausgelassen getanzt wird und übers Feuer gesprungen wird. <br>Am 1.Tag der 1.Poëna ist das Fest der Feste mit Volksumzügen in scherzhaften Dämonen- und Hexenkostümen. An diesem Tag (nebst Nacht) dürfen Späße, Streiche und Schabernack nicht bestraft werden. Ebenso darf man einem jeden seine Meinung sagen und tüchtig über jeden Ärger im Jahr laut schimpfen, ohne nachher benachteiligt zu werden. Spottgesänge klingen durch die Straßen und ein jeder wird mit „Du“ angeredet. Das Fest endet in großer Trauer mit den Worten: „''Nun muß Schluß sein mit den Festlichkeiten, alles geht nun wieder seinen gerechten Gang, - bis zum nächsten Jahr !''“<br><br> | |||
== Tier- & Pflanzenwelt<br> == | |||
'''Rauhbuzen'''<br>Dieser putzige Geselle bewohnt sowohl Erdlöcher als auch die hohen Wipfel des Waldes. Er ernährt sich von Nüssen, aber auch von Mäusen und kleinen Vögeln. Wie sein Kollege, das Eichhörnchen, hält der Rauhbuze Winterruhe, wozu er sich einen großen Essensvorrat anlegt. Besonders beliebt ist sein glänzendes Fell bei den Damen der Städte.<br> | |||
[[Rauhbuzen.png]]<br> | |||
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'''Heide'''<br>Besonders typisch für die Baronie ist ihr purpurnes Heidekraut. Die Büsche mit ihren unzähligen Blüten wollen allem Anschein nach nur in Tatzelfels wachsen. Diese Pflanze ist der Garant für den unnachahmlichen Tatzelfelser Honigmeth. Man findet sie fast überall in der Baronie.<br>'''Wald'''<br>Wälder findet man in Tatzelfels vor allem in Klagenfeld, in Erkenay und im südlichen Teil der Vogtei Tatzelfels. Hauptsächlich Laub- und eher wenig Nadelhölzer sind dort anzutreffen. Es wächst dort hauptsächlich Eiche , dann Buche, ansonsten noch Esche, Birke und Ulme. Nur an seinen Randgebieten kann der Wald vom Menschen wirtschaftlich genutzt werden, dort sammelt man Beeren, allerlei Kräuter, Brenn- und Nutzholz. Hier werden aber auch gezüchtete Schweine mit den herabgefallenen Eicheln gemästet. Denn das Waldinnere wird von wilden Tieren, wie Bären und Raubutzen, und man sagt, auch von bösen Geistern und Kobolden bewohnt. Auch Jagden können nicht im Waldesinneren abgehalten werden, denn reißende Dornenbüsche und niedere Äste hindern schon den einfachen Wanderer beim Näherkommen an des Waldes Zentrum.<br><br> | |||
Tatzelfels | == Die Vogteien der Baronie<br> == | ||
Die Baronie Tatzelfels ist in die sechs Vogteien [[Erkenay|Vogtei Erkenay]], [[Haydeck|Vogtei Haydeck]], [[Distelwiel|Vogtei Distelwiel]], [[Schattenau|Vogtei Schattenau]], [[Klagenfeld|Vogtei Klagenfeld]] und [[Tatzelfels|Vogtei Tatzelfels]] aufgeteilt. Die [[Leomark|Baronie Leomark]] war eine am [[Jolborn]] gelegene Enklave oberhalb der [[Ödlande]], bevor sie selbstständig wurde.<br> | |||
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=== | === Vogtei Tatzelfels<br> === | ||
'''Vogt:''' Aurelia Lore von Wulfenstein als vorläufige Verwalterin<br>'''Hauptstadt:''' Beridheim<br>'''Regierungssitz:''' Burg Tatzelfels<br>'''Das Wappen:''' <br> | |||
[[Bild:Tf_skl_png]] Blasonierung: Auf blauem Grund ein silberner Tatzelwurmkopf ('''wird ggf. ersetzt''')<br> | |||
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== | ==== Über die Vogtei<br> ==== | ||
Mit der Hauptstadt, den zwei Burgen und dem Zugang zum Binnenschiffverkehr durch den Fluss Brazach ist die Vogtei Tatzelfels nicht nur politisches, sondern auch wirtschaftliches Zentrum der Baronie. Sie ist Hauptangelpunkt für den Handel und das Handwerk. <br>Der Süden der Vogtei ist eher bewaldet, da hier der Klagenforst aus der Nachbarvogtei herüberragt und im Osten wird am Flussrand Ackerbau betrieben. <br><br> | |||
==== Wichtige Siedlungen<br> ==== | |||
Beridheim und die Burgen Tatzelfels und Aarhorst<br> | |||
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== | ==== Über den ehemaligen Vogt<br> ==== | ||
Gottfried von Norderstedts Farben Blau und Gold wehten erst seit Anfang des Jahres 38 Jahres auf Burg Tatzelfels. Er ist kein gebürtiger Heligonier und es ist nicht viel über ihn bekannt. Doch Gerüchte kursieren viele, ebenso viele wie verschiedene Meinungen über ihn. Vor ein paar Jahren hatte Baron Leonidas den Ritter mit nach Tatzelfels gebracht und ihn einen vertrauenswürdigen Mann genannt. Aber man traut dem Ausländer noch nicht so recht. Viele waren ob seiner Bestallung zum Vogt gar nicht erfreut, hatten sie doch darauf gehofft mehr Abkömmlinge des alten beridhaner Adels in den wichtigen Positionen zu sehen. Einige hegen daher offenen Groll gegen den neuen Vogt und nennen ihn gar einen machthungrigen Parasiten. Für viel Gesprächsstoff sorgte auch seine einjährige Ehe im Jahre 38 mit der ebenfalls ausländischen Gräfin Bernice, denn diese verkehre, so sagt man, häufiger mit Seeleuten von zweifelhaftem Ruf als mit den Edlen Tatzelfels’. Seine Scheidung bestätigte manche in ihrer Ansicht, der Vogt sei wie eine Fahne im Wind, andere der traditionsbewussten Tatzelfelser beruhigte sie dagegen. Einige behaupten sogar zu wissen, der Vogt hätte aus politischen Gründen diese fragwürdige Ehe eingehen müssen um dem Baron einen Gefallen zu tun, von dem sie sagen ihm sei sie einst versprochen gewesen. Letztlich bleibt der Vogt ein beliebtes Gesprächs- und Streitthema in den Schänken der Hauptstadt.<br>Der Baron aber scheint ihm zu vertrauten, was ihm andererseits auch einige Sympathien einbringt. <br>Doch im Winter des Jahres 40 legte Gottfried von Norderstedt sein Amt nieder und trat dem Orden des Weißen Wassers bei um sich in die Religion zu vertiefen. An den Stammtischen schwören jedoch manche Stein und Bein aus verlässlicher Quelle zu wissen, dass "Die grüne Feder", ein umstrittener Autor einiger Heliosbotenartikel Recht hatte, als sie schrieb der Rücktritt des Ritters von seinem Posten sei der Schande geschuldet ein Duell auf Leben und Tod gefordert und verloren zu haben, aber verschont worden zu sein. Dass es dazu mehr als eine Meinung gibt ist nicht weiter verwunderlich. Und diese reichen von Verständnis über Verwunderung hin zur Forderung er sollte seinen Mann stehen und sich in sein Schwert stürzen.<br><br> | |||
=== Vogtei Distelwiel<br> === | |||
'''Vogt:''' Nominell immer noch Leonidas von Rabenweil. Verwaltet wird die Vogtei derzeit von seiner Hausmeierin Aurelia Lore von Wulfenstein.<br>'''Hauptstadt: ''' Hundertsingen<br>'''Regierungssitz: '''Derzeit Burg Tatzelfels, ein Stadthaus in Hundertsingen soll errichtet werden.<br> | |||
'''Das Wappen:'''<br>[[Bild:Dw_skl.png]] Blasonierung: Auf silbernem Grund eine grüne Distel mit purpurner Blüte.<br><br> | |||
== | ==== Über die Vogtei<br> ==== | ||
Das nördliche Ende der Provinz bildet das Saarkamoor. In diesem tödlichen Sumpf liegen drei Seen, der Saarka-, der Wilden- und der Pfielsee. Aus letzteren beiden entsteht die Wiel. Diese teilt sich nach wenigen Meilen in zwei Arme. Linker fließt in den westlichen Hirschkopfsee, wohingegen der rechte Arm im Tatzensee endet und dabei stellenweise die natürliche Grenze zur Vogtei Haydeck, im Osten darstellt. Höchster Berg der Vogtei ist die Schwarznadel, die unweit des Saarkamoores, im Schwarzforst thront.<br>Genannter Schwarzforst und der Wald um den Hirschkopfsee bilden die einzigen Forste der Vogtei. Die Heide bestimmt in Distelwiel größtenteils das Bild, besonderer Blickfang dort, sind die purpurfarbenen Disteln, die der Vogtei auch ihren Namen geben.<br>[[Bild:dwk_skl.png]]<br> | |||
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== | ==== Wichtige Siedlungen<br> ==== | ||
'''Die ehemalige Hauptstadt Willfurt'''<br>Die Stadt, die in ihrem Innern das teilweise zerfallene Bollwerk Dachsburg aus alten Beridhaner Tagen beherbergt, diente einmal Vogt und Hofstaat als Wohn- und Regierungsstätte wurde jedoch Opfer der Zeit oder der eifrigen Willfurter Städter, die von dort Stein- und Balkenmaterial zum Häuserbau geraubt hatten. Die Dachsburg war vor ihrer endgültigen Aufgabe durch den Baron im Jahre 41 eine in Tatzelfels einzigartige Befestigung, da sie in den Hügel hinein gebaut wurde. Tiefe, weit verzweigte Stollen und Gangsysteme sind in ihrem Inneren enthalten. Genau diese stellen aber heutzutage für die Stadt, die teilweise genau darüber liegt, eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Bilden sich doch zusehens immer mehr Risse und Spalten auf Straßen und Gebäuden von Willfurt, die darauf schließen lassen, dass die Oberfläche langsam in die alten Gewölbe und Gänge unterhalb hinab sacken oder gar hinabstürzen. Die Bürger der Stadt wurden daher vom Baron aufgefordert die Stadt zu verlassen. Er sicherte ihnen Land in der neuen Hauptstadt Hundertsingen zu, sowie Baumittel und Hilfe beim Transport ihrer Habseligkeiten und so machen sich seitdem zunehmend mehr Menschen auf die ehemalige Hauptstadt zu verlassen. Lediglich die Fischer weigern sich noch hartnäckig, fängt doch die Willbrusche, wenn auch sehr grätenreich, besonders schmackhaft nur dort. | |||
'''<br>Die neue Hauptstadt Hundertsingen'''<br>Die Stadt gilt als „Ursprungquelle“ des Methes, schließlich wurde hier nachweislich schon zu Beridhaner Zeiten Meth gebraut. Dazu der Auszug aus einer erst kürzlich wieder entdeckten, etwa vierhundert Jahre alten Urkunde. <br>„...so süsselich dieser güldne Tranke doch ist, der da gebreuet wird im Stadtelan Hundertsang, den Herzogen von Beridhan zu Ahren und Freyd...“<br>Jährlich findet dort das alte Hundertsingener Methfest statt. Da in dieser Stadt allgemein, sehr viel Meth getrunken wird, ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Bevölkerung oftmals singend und lachend durch die Gassen taumelt. Daher wohl auch der Name der Stadt. Die Bevölkerungszahl dieses Ortes hängt stark von der Jahreszeit ab, schließlich ist Hundertsingen heute die Honigsammelstelle und Methherstellungsstätte nebst Wachslichtwerk-Zieherei aller Tatzelfelser Provinzen. Die Zahl der Bevölkerung kann also zwischen zweihundert und sogar sechshundert variieren. Vor der Entdeckung des „Flüssigen Goldes“ durch Prinz Leomar, war diese Stadt lediglich, bis auf seine Methbesonderheit, ein einfaches Städtchen. Wohingegen beizeiten heutzutage der Ort eher einem wilden Bienennest gleicht. Durch die Menschenmassen, die dem Ort Reichtum und Beschäftigung bescheren, hatte Hundertsingen, die alte Hauptstadt Willfurt längst übertrumpft. Und so war es nur schlüssig Hundertsingen zur neuen Hauptstadt der Vogtei zu erklären. Seitdem wird dort kräftig gebaut, denn unzählige Willfurter haben sich auf anraten des Barons aufgemacht hierhin umzusiedeln. So dürfte es nicht lange dauern bis Hundertsingen zur größten Stadt der Baronie herangewachsen sein wird und sogar Beridheim überflügeln wird. | |||
'''Hirschenau'''<br>Eine kleine Stadt, bekannt durch die dort angesiedelte Gilde der Vogelfänger, die den berüchtigten Feind aller Imker, den Bienenfresser jagen. Der Preis pro Vogel betrug während der Bemühungen den Bienenfresser auszurotten einen Kreuzer pro Tier. Allerdings stellte sich dieses Unterfangen als zwecklos heraus und wurde daher eingestellt. Inzwischen gilt es vor Allem bei den Damen vielmehr als schick sich die außerordentlich bunten Vögel in Käfigen zu halten. Das Betätigungsfeld der Gilde hat sich daher etwas geändert und sie fangen die Vögel inzwischen hauptsächlich lebend. Nur noch wenige sture Imker zahlen noch für tote Vögel. Traurigen Ruhm hat die Stadt auch durch die blutigen Auseinandersetzungen während des Bürgerkrieges erlagt. Streitpunkt war die alte ceridische Abtei, die in ein Spital umgewandelt worden war. Heute liegt die Ruine noch immer verlassen, da man sich nicht einigen konnte was dort nun zu errichten wäre.<br><br> | |||
=== Vogtei Schattenau<br> === | |||
'''Vogtin:''' Yolande von Schwarzenstein<br>'''Hauptstadt:''' Burquill<br>'''Regierungssitz:''' Burquill | |||
'''Das Wappen:'''<br>[[Bild:sa_skl.png]] Blasonierung: Auf blauem Grund in Silber ein halber Löwe über einem Gebirge<br><br> | |||
=== | ==== Über die Vogtei<br> ==== | ||
Einzige Besonderheit, in dieser völlig von der Heide beherrschten Provinz, bildet im Westen an der Grenze zu Luchnar, der Dusterkamm. Welcher aufgrund seiner Größe und Weite, dem Land nahezu andauernden Schatten spendet, was der Vogtei wohl auch ihren Namen gab. Und dann ist da noch der Sumpf, der sich von Norden her in der Vogtei ausgebreitet hatte, in den letzten zehn Jahren aber erfolgreich zurückgedrängt wurde. Entwässerungsmaßnahmen zeigten plötzlich Wirkung, nachdem der Ehemann der Vogtin und damalige Vogt Helior von Luzenstein aus dem Moor zurückkehrte und von einer Moorfee erzählte mit der er einen Handel habe. <br>[[Bild:sak_skl.png]]<br> | |||
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=== Die | ==== Wichtige Siedlungen<br> ==== | ||
'''Die Hauptstadt Burquill'''<br>Das ehemalige Rittergut ist die letzte große Stadt vor der Grenze. So wird sie aufgrund der dort hindurch führenden Aximistiliusstraße stark von Reisenden frequentiert und als letzter oder erster Halt genutzt. Das nutzt dem regionalen Handel und in den letzten Jahren haben zwei neue Herbergen geöffnet.<br>'''D''''''ie Trutzburg zu Wolfenwehr'''<br>Konrad Trutzberg, seit einigen Jahren oberster Straßenbaumeister, steht der Trutzburg als Herr vor. Zu seinem Leidwesen lässt ihn sein Posten nur noch selten daheim in Tatzelfels sein, wenn auch seit Fertigstellung der Aximistiliusstraße wieder häufiger. Besonderheit an der Trutzburg ist, dass sie, neben den umgebenen Hufen, direkt dem Baron unterstellt ist, also nicht zur Provinz Schattenschau zu zählen ist. | |||
'''Torfingen'''<br>Mit der Zurückdrängung des Moors und der Urbarmachng des Landes erschloss sich den Schattenauern auch eine völlig neue Ressource: Torf. Heimat der Torfstecher und Vorposten im ehemaligen Sumpfgebiet ist das Dorf Torfingen. Ein schöner Ort zum Leben sieht anders aus, aber per vögtlichem Erlass wurde hier jedem ein Stück Land zum Bau einer Wohnstätte zugesichert, der hier im Dienste der Vogtei Torf abbaut.<br>'''Moorheim'''<br>Kurze Zeit die letzte Bastion gegen den sich ausbreitenden Sumpf, ist die Stadt heute immer noch Teil des Moors und unzähliger Schauergeschichten.<br><br> | |||
==== Über die Vogtin<br> ==== | |||
„''Sie wird von ihren Leuten heiß und innig geliebt, sie würden ohne zu zögern für sie durchs Feuer gehen. Ihre Ländereien werden von ihr vorbildlich verwaltet, und den Menschen geht es dort gut. Da mag man über einige Eigenheiten schon hinwegsehen, wie z.B. dass sie angeblich nur Männerkleidung trägt, mit einer Waffe umzugehen vermag und mindestens schon sechs verschiedene Ehemänner an ihrer Seite hatte. Weniger nachsehen mag man, dass sie angeblich mit ihren Bediensteten um die Wette trinkt, flucht wie ein Fuhrmann und soviel von höfischer Etikette versteht wie ein Esel vom Schreiben. <br>Sicherlich fühle ich mich auch dazu in der Lage, der Dame dieses undamenhafte Verhalten auszutreiben''.” Zitat ihres heutigen Ehemannes Helior von Luzenstein | |||
Ein wenig hat er sich wohl überschätzt, ist die Vogtin doch auch heute noch lange keine wirkliche Dame. Aber wer weiß schon was in den Gemächern der beiden vor sich geht. Hatte doch Yolande von Schwarzenstein vor ihrer Hochzeit, die auf Wunsch des Fürsten geschah, selbigem deutlich zu verstehen gegeben, diesen Weiberheld würde sie zwar ehelichen, aber vollziehen werde sie diese Ehe nie. Inzwischen ist die Ehe allerdings längst nicht mehr kinderlos.<br><br> | |||
=== | === Vogtei Erkenay<br> === | ||
'''Vogtin''': Sysillia von Schwarzenbing, in Vertretung ihres verunglückten Bruders Falkenur<br>'''Hauptstadt''': Erkenay<br>'''Regierungssitz''': Feste zu Erkenay | |||
'''Das Wappen''':<br>[[Bild:ea_skl.png]] Blasonierung: Auf grünem Grund in Hermelin eine nach links greifende Bärenpranke mit vier goldenen Krallen.<br><br> | |||
==== Über die Vogtei<br> ==== | |||
Landwirtschaft wird nur in kleinem Rahmen von Bauern, die zu den Burgen gehören betrieben, da die heideartigen Böden nur den begrenzten Anbau von Gerste, Buchweizen und Dinkel ermöglichen und die Erträge eher bescheiden sind. Im Köhlerwald ist die Schweinemast im geringen Maße möglich und Geflügel wird auf fast jedem Gehöft gehalten. Haupteinnahmequelle der Vogtei ist der Abbau von Silber und Blei aus einer Mine am Südwestrand des Erkenkarsts. Zusammen mit der Holzkohle, welche in begrenzter Menge im Schwarzforst und im Köhlerwald gebrannt wird, wird das Metall vor Ort auch verhüttet. Die vor über zehn Jahren angesiedelten Bergbaufachleute aus dem Ausland brachten neue, in Heligonia noch nicht bekannte Methoden mit, weitere Erzquellen ausfindig zu machen. Dennoch ist die Größe der Vorkommen derzeit noch nicht abschätzbar. Dennoch veranlassten die Funde den Start einer geologischen Expedition Anfang des Jahres 41 in die Gebirge der Baronie zur Untersuchung auf weitere vorkommen. <br>Erkenay ist auch nach dem Bürgerkrieg hauptsächlich ogedisch. Dank des geringen Anteils an Ceriden in der Vogtei und der beiden Burgen, die sich fest in ogedischer Hand befanden, blieb es hier im Bruderkrieg relativ ruhig.<br>[[Bild:eak_skl.png]]<br> | |||
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== | ==== Wichtige Siedlungen<br> ==== | ||
Die | Ursprünglich Trutzburgen gen Ostarien, sind die Feste Erkenay und die Stammburg derer von Schwarzenbing auch heute noch gut befestigte Bollwerke mit beachtlichen Wachmannschaften. Da der Erkenkarst aber eine schwer zu überwindende natürliche Barriere darstellt scheint die ursprüngliche Funktion der Burgen zunehmend an Bedeutung zu verlieren und die Soldaten schieben zunehmend mehr Wachdienste für Silbertransporte als auf den Burgen selbst.<br>Außer den zwei Burgen und den dazugehörigen Ansiedlungen gibt es nur noch zwei weitere Siedlungen, die diese Bezeichnung auch verdienen. Die eine ist das Dörfchen Fischerhäuser am Ostufer des Erkensees, welches regelmäßig den Speiseplan der Feste Erkenay mit frischem Fisch bereichert. Die zweite Ansiedlung wird allgemein nur die Minensiedlung genannt und liegt direkt am Südwestrand des Erkenkarsts. Sie bildet die Heimstatt für die Minen- und Silberarbeiter und ihre Familien. <br>Die Hütten der Dörfer haben meist einen Steinsockel auf den mit Ruten- und Lehmverputzwänden bzw. Holzwänden aufgebaut wird. Die Hüttendächer sind meist aus Schilf oder Grassoden, vereinzelt auch aus Holzschindeln. Bauholz wird nicht nur in Erkenay geschlagen sondern zum Teil auch eingeführt, da die beiden eigenen Wälder nur wenig geeignetes Bauholz liefern. <br>Die Straßen in Erkenay sind gut befestigte Wege, welche nicht bei jedem Regenguss zu Sümpfen werden, schließlich sind die Ochsenkarren schwer wenn sie aus der Minensiedlung kommen. <br>Zusätzlich zu den zwei Dörfern und den Burgen gibt es noch die zwei Köhlereien in den Wäldern und eine kleine Hütte am Nordufer eines kleinen Sees, der vom Rahalla gespeist wird. Diese wird allerdings nur sporadisch als Jagdhütte genutzt, wofür auch ihre relative Nähe zum Schwarzforst spricht.<br><br> | ||
==== | ==== Über die Vogtin<br> ==== | ||
Sysillia von Schwarzenbing verwaltet die Vogtei seit dem tragischen Erdrutschunglück im Jahre 35, bei dem ihr Bruder bei dem Versuch Hilfe zu leisten ums Leben kam. Wie er entstammt sie dem alten beridhaner Geschlecht derer von Schwarzenbing und steht somit fest hinter Baron Leonidas, der ebenfalls beridhaner Abstammung ist, und wie ihre Familie seit je her festen ogedischen Glaubens.<br>Unterstützung findet Sysillia im Edlen Romnald von Arken, einem alten Freund und Weggefährten ihres Bruders. Als „starker Arm“ der Vogtei regelt und überwacht er den Silbertransport und hält die alte Stammburg der Familie Schwarzenbing. Auch er entspringt altem beridhaner Blut und steht der Schwester seines alten Kämpen Falkenur allzeit loyal zur Seite. <br><br> | |||
=== | === Vogtei Haydeck<br> === | ||
'''Vogtin:''' Arika vom Weißen Wasser<br>'''Hauptstadt:''' Lukanor<br>'''Regierungssitz:''' Ordensburg der Ritter vom Weißen Wasser | |||
'''Das Wappen:'''<br>[[Bild:he_skl.png]] Blasonierung: Auf silbernem Grund ein grüner Busch mit rechtem und linkem Obereck.<br><br> | |||
==== Über die Vogtei<br> ==== | |||
Vor über zehn Jahren, im Jahre 27 sollte der Weißensee, damals noch ein sehr junges Gewässer, die Zukunft der von der Heide geprägten Vogtei verändern. Ein göttliches Schauspiel bot sich den Bewohnern Siebenquells als sie Zeugen wurden, wie Arika, Tochter des Xurl durch den See göttliche Warnungen empfing und ein Aussätziger von einem weißen Wasserstrahl geheilt wurde. Eine Streitmacht gegen die Ödländer solle ausgehoben werden, mit dem Geheilten als Oberhaupt. Und so geschah es, als wenig später eben jene Tochter des Xurl zur Vogtin von Haydeck erhoben wurde. Der Orden vom Weißen Wasser wurde gegründet und auch eine Ordensburg ragt am Seeufer in die Höhe.<br>Nicht verwunderlich, dass die neue Aximistiliusstraße, die mitten durch die Vogtei führt, nicht nur etliche Händler, sondern auch viele Pilger durch die Vogtei und an den Weißensee führt.<br><br> | |||
==== Wichtige Siedlungen<br> ==== | |||
Neben der Hauptstadt Lukanor ist als nächstes die Stadt Siebenquell zu nennen. Vor über zehn Jahren noch ein Dörfchen, ist die Ortschaft heute Wallfahrtsort und Heimat vieler gläubiger Ogeden. Ceriden finden sich keine in Siebenquell. Einige sind konvertiert, nachdem sie das Wunder erblickten, andere nutzten die steigenden Wohnungspreise um sich mit gefüllten Taschen anderswo niederzulassen.<br>Unweit von Siebenquell ragt das Kloster des Ordens vom Weißen Wasser und neuer Regierungssitz der Vogtei in den Himmel. Auf einem Hügel am Seeufer gebaut, steht sie dort, halb Festung, halb Kirche, so ambivalent wie ihr Zweck: Ursprünglich als Ordensburg und Heimat einer neuen Streitmacht gebaut, ist sie heute Ort der Einkehr und Stätte zum Gedenken der göttlichen Weissagungen und leider auch der Niederlage des Ordens. | |||
==== <br>Über die Vogtin<br> ==== | |||
Arika vom Weißen Wasser ist Hochgeweihte des Xurl und die Seherin, die im Jahre 27 die Weissagungen am Ufer des Weißensees empfing. Sie ist Gründerin des Ordens vom Weißen Wasser und wird von vielen beinahe als Heilige verehrt. Ein Aufbegehren der Haydecker irgendwelcher Form ist ob der Ehrfurcht ihrer Vogtin gegenüber gänzlich ausgeschlossen. | |||
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=== Vogtei Klagenfeld<br> === | |||
'''Vogt:''' Friedrich von Walchsee<br>'''Hauptstadt: ''' Garentingen<br>'''Regierungssitz: '''Bannburg | |||
'''Das Wappen:'''<br>[[Bild:kf_skl.png]] Blasonierung: Auf goldenem Grund in rot ein rechtsgewendeter, zur Wehr gesteckter Widder. | |||
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== | ==== Über die Vogtei<br> ==== | ||
Klagenfeld teilt sich landschaftlich und wirtschaftlich in zwei Hälften. Im Norden dominiert die unfruchtbare Heidelandschaft, der die Vogtei ihren Name verdankt. Diese großen Weideflächen dienen den Bewohnern schon seit je her zur Schafszucht. So gibt es dort kaum einen Haushalt, in dem nicht ein Spinnrad steht um das Einkommen aufzubessern und der klagenfelder Schafskäse darf auf keinem Vespertisch fehlen. <br>Im Süden erstreckt sich der dichte Klagenforst, der bis in die Nachbarvogtei Tatzelfels reicht. Um diesen Wald ranken sich die abenteuerlichsten Geschichten und nur wenige kennen mehr als seine Randgebiete, an denen rege Forstwirtschaft betrieben wird. Allerorten in Tatzelfels besteht Bedarf an gutem Bauholz und was dazu nicht taugt, das verarbeiten die Köhler zu Kohle und Pech.<br>Nach der Bestallung Leonidas von Rabenweils zum neuen Herrscher der Baronie war es vor allem der Klagenfelder Süden, der frohlockte. Denn hier, im dichten Klagenforst hatten sich Banden Gesetzloser mit beridhaner Rebellen zusammengeschlossen und den Herren der Vogtei das Leben schwer gemacht. Noch am Tage seiner Ernennung zum Baron erhielt Leonidas ein Schreiben der Rebellenführer, in welchem sie ihre Glückwünsche übermittelten und die sofortige Niederlegung der Waffen kundgaben. Viele jedoch trauen dem Frieden immer noch nicht und scheuen sich daher weiterhin den Wald zu betreten.<br><br> | |||
== | ==== Wichtige Siedlungen<br> ==== | ||
Die im Norden der Vogtei liegende Hauptstadt Garentingen ist geprägt von den Webern und Färbern, die hier die Erzeugnisse des Umlandes weiter verarbeiten um über die nahegelegene Aximistiliusstraße die Baronie mit Wolltuchen zu versorgen.<br>Die weiter im Herzen der Vogtei gelegene Bannburg liegt in direkter Nähe zum Klagenforst und ist ein altes, oft neu ausgebautes Gemäuer. Warum sie diesen Namen trägt weiß heute keiner mehr, jedoch gibt es umso mehr Geschichten darüber.<br>Am Klagenforst selbst liegen Forsteck und Hintereck. Ursprünglich lag Forsteck am Waldrand an einem kleinen Felshügel, dem Eck. Mit der zunehmenden Rodung des Waldes jedoch nahm die Entfernung zu diesem zu und es wurden auf der anderen Seite des Ecks Häuser gebaut. Als die neue Siedlung die Hälfte der Größe von Forsteck erreichte, gaben ihr ihre Bewohner den Namen Hintereck. | |||
==== <br>Über den Vogt<br> ==== | |||
Friedrich von Walchsee, Onkel des verschwundenen früheren Vogtes ist ein älterer Herr, der für seine Gemütsruhe bekannt ist. Man sagt an seinem Geburtstag sei einmal ein Stier entlaufen und habe die im Freien stattfindende Feier durch Zerstörung von fünf Gästetafeln gestört. Der Gastgeber saß seelenruhig da und nachdem er erfahren hatte, dass wie durch ein Wunder niemand ernsthaft zu Schaden gekommen war, kommandierte er amüsiert die Wachleute ab den Stier einzufangen. Dann lies er die Gäste enger zusammen rücken und den nächsten Gang auftragen. Von manchen wird er seitdem scherzhalber auch der ruhige Fritz genannt.<br> | |||
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== Die Geschichte der Baronie<br> == | |||
Nach dem Niedergang des großen Herzogtums Beridhan verblieb ausgerechnet sein Ursprungsort, das Land um die Beridhaner Ulme als die Baronie Beridhan bestehen. Der Baum war der Legende nach damals von den Begründern des Reiches gepflanzt worden und es galt der Ausspruch, dass es den Kindern Beridhans so lange gut ginge, wie der starke Stamm des Baumes stehe. Doch ein Erbfolgekrieg brach aus und als Aroben seinen Bruder Kayhan erschlug, schlug ein Blitz in die Ulme und spaltete sie. Und wie prophezeit sollte Aroben der letzte Herzog Beridhans sein. Die Nachbarn Beridhans verbündeten sich und das Reich zerfiel.<br>Die Zeit, die folgte war eine harte für die stolzen Beridhaner und so machten sie ihren fremden Lehensherren das Leben nicht selten zur Hölle, so daß das Land im Laufe der Zeit, zahlreiche, mutige oder dumme, Herren und Gebieter sah. Diese, wenn sie nicht gerade plötzlich verstarben, nutzten das „unbrauchbare“ Land Beridhan nach Kräften aus, was wiederum den Volkshass schürte. Nutznießer dieser schlimmen Zeit waren seit jeher die Beridhaner Rebellen gewesen, die diesen Mißstand als Legitimation für ihre Raubzüge und Morde nutzen, allen Voraus, der Adveri, der sich als legitimen Nachfahren und Erben des letzten Herzog Arobens sieht. <br>Dann im Jahre '''23.n.A.III.''' sollte sich vieles ändern. Die damalige Thaler Baronie Beridhan wurde eine Baronie Drachenhains, im Austausch gegen die Baronie Güldental. Prinz Leomar wurde neuer Herr der Baronie. Landläufig werden der Belehnung des jungen Drachenhainers recht unterschiedliche Gründe zugeschrieben. So heißt es, sein Vater Waldemar habe ihm zum Erlernen des Regierens in dieses, hoffnungslos scheinende Land „verbannt“, schließlich solle dem Sohn nicht alles so einfach in den Schoß fallen. Anfangs gestaltete sich die Regierung des Prinzen auch ziemlich schwierig, musste der Baron sich doch erst gegen Rebellen, Hass und Intrigen bewähren. Anfangs bekleidete Leomar alle wichtigen Ämter, wie das der Vögte, mit angeforderten Beamteten aus Drachentrutz. <br>Auch heute noch setzt sich der Adel in Tatzelfels daher aus unterschiedlichen Herkünften zusammen: Die Anzahl der Thaler Adligen, die nach dem Baronientausch blieben, ist verschwindend gering, zumal ihnen, gemäß des Vertrags, kein Land mehr innerhalb der Baronie zustand.<br>Der Drachenhainer Adel, also alle Adligen, die mit ihren Hörigen nach dem Baronientausch mit Leomar in das Land gekommen waren, stellten damals einen Großteil der herrschenden Schicht. Meist waren es Beamte aus Drachentrutz, die aber größten Teils nach einem Jahr wieder zur Drachentrutz zurückkehrten. Nur wenige blieben. <br>Ihnen gegenüber stand der alte Beridhaner Adel, lange Zeit verboten und „eigentlich ausgestorben“, erlebte er unter Drachenhainer Führung neue Blüte. Später schenkte der Prinz den Fähigsten zunehmend mehr Vertrauen und bekleidete sie selbst mit den wichtigsten Posten. <br>Zunächst aber erklärte der neue Baron Prinz Leomar Beridhan für tot und rief sogleich dafür die Baronie Tatzelfels aus. Mit dem Namen der Baronie änderte er aber auch das Wappen. <br>Der schwarze Beridhaner Bär auf rotem Grund verschwand und an seine Stelle traten die Farben der Baronie Tatzelfels: Rot und schwarz, das Metall war Silber. Das Wappenschild, auf rotem Grunde, zeigte im oberen Teil zwei goldene Drachenhainer Drachenköpfe, Hinweis auf die Thronfolge Leomars. Im unteren Bereich war der silberne Tatzelwurmkopf abgebildet. Der neue Baron entschied sich wohl, ein Gedenk seines Kosenamens in der Kindheit, für dieses Wappentier. Die Farben sollten sowohl auf seine Person, wie auf seine Herkunft schließen lassen. Zwischen den Drachenköpfen und dem Tatzelwurmkopf verlief der schwarze Wellenbalken, das Zeichen der Leomark, einer heute eigenständigen Baronie. | |||
[[Bild:leomar_skl.png]]<br> | |||
Der Plan schien aufzugehen und als sich eine gewisse Stabilität einstellte, bestallte er nach und nach auch fähige Adlige beridhaner Abkunft in wichtige Ämter, wie beispielsweise Vogtin Jovana von Rabenweil oder deren Bruder Ritter Leonidas. „...Auf daß sich das alte Volk mit dem Neuen, das da gekommen ist aus Drachentrutz, vermische und verbrüdere!“<br>Gegen jede Erwartung lenkte Leomar die Baronie derart geschickt, dass das einstige Beridhan für seine Verhältnisse, sogar bescheiden erblühte und seine verbitterten Einwohner neue Hoffnung schöpften. <br>Mit dem Anschluss an die Aximistiliusstraße, dem Eintritt in den Ogedenbund, dem Trotzen wider Rebellen und Hunger und dem allmählichen Einsetzen bescheidenen Reichtums, verlor Tatzelfels zusehends den Ruf des „Jammertals“ und gilt heute als neues, aber vollwertiges Mitglied im Kreise der Drachenhainer Baronien.<br>Nach nur einem Jahr im Amt verschwand im '''Jahre 26''' der junge Vogt von Klagenfeld Hagen von Walchsee. Augenzeugen zufolge erlag er den Reizen einer Dryade, folgte ihr in den Wald und konnte seitdem nicht gefunden werden. Als Nachfolger bestallte der Prinz dessen Onkel Friedrich von Walchsee, mit der scherzhaften Anmerkung, er ginge davon aus, dass dieser zu alt für solcherlei Eskapaden wie die seines Neffen sei.<br>Im '''Jahre 27''' ereignete sich das Wunder vom Weißensee. Der See gab auf mysteriöse Weise das Spiegelbild einer fernen Gegend wieder. Felder waren zu sehen und Wälder, dann Menschen auf Palisaden und plötzlich rennende Gestalten bewaffnet mit gewaltigen Säbeln und Speeren - Ödländer. Dann brennende Wehrtürme und die Tatzelfelser und Rebenhainer Farben im Dreck. Arika, Seherin des Xurl weissagte sechs weitere Visionen und ein Aussätziger wurde von einem Strahl weißen Wassers geheilt. Unter seiner Führung sollte ein neuer Orden entstehen, der die Geschehnisse aus den Visionen verhindern sollte: Der Orden der Ritter vom Weißen Wasser.<br>Das '''Jahr 28''' war ein ereignisreiches Jahr für die Tatzelfelser, denn es begann mit einem Herrscherwechsel. Der Baron Leomar wurde von seinem Vater Fürst Waldemar auf Burg Drachentrutz zurückgerufen, damit er auf seine zukünftige Stellung als Fürst vorbereitet werde. Seine Nachfolge trat seine Schwester Prinzessin Syria Jaldis an. <br>Die neue Baronin befahl den Bau einer Ordensburg für die neu gegründeten Ritter vom Weißen Wasser, übergab ihnen die Vogtei Haydeck zur Verwaltung und setzte Arika vom Weißen Wasser als Vogtin ein. <br>Dem einstigen Knappen des Ritters Leonidas von Rabenweil und später des ersten Ritters Cawadoc Gwar U’Mad, Ritter Arandis von Schwarzensteyn wurde die Ritterwürde nach dem Einsatz von Magie in einem Duell aberkannt.<br>Außerdem löste die Baronin in diesem Jahr die Tatzelfelser Ritterschaft auf, gründete die Institution der Tatzelfelser Herolde und daraufhin verließ der einstige erste Ritter Cawadoc Gwar U’Mad die Baronie.<br>In Schattenau stoppte in diesem Jahr endlich die Ausbreitung des Moores. Man erzählt sich, der Vogt Helior von Luzenstein habe eine Abmachung mit einer Moorfee getroffen. Tatsache ist auf jeden Fall, dass er noch im selben Jahr sein Amt niederlegte und auf Wunsch des Fürsten die neue Vogtin Yolande von Schwarzensteyn ehelichte.<br>Ebenfalls in diesem Jahr wurde ein etwa vier Jahre alter Schössling der Beridhaner Ulme entdeckt und von der Baronin feierlich gegossen. Dies wurde von den Tatzelfelsern als ein gutes Omen gedeutet.<br>Noch im selben Jahr wurde Syria Jaldis aus der ceridischen Kirche exkommuniziert.<br>Im '''Jahr 30''' nahm die ceridische Kirche Syria Jaldis wieder in ihrer Mitte auf, diese konvertierte jedoch kurz darauf auf dem Adelstag öffentlich zum Ogedentum.<br>Im selben Jahr schließlich erfüllte sich die Prophezeihung vom Weißensee und die Ödländer fielen in die Leomark ein. Die hauptsächlich ceridischen Siedler der nördlichen Kolonie der Baronie flohen nach Jolberg. Nach dem Versagen des Ritterordens vom Weißen Wasser sah sich der Verwalter der Baronie Jaques de Sedomee aufgrund des Desinteresses der Prinzessin, die voll und ganz auf ihre Forschungen fixiert war, zum Handeln gezwungen: Aus dem Orden wurde ein Mönchsorden und die Ordensburg zum Kloster. Außerdem setzte er, ob ihrer offenbarten Notwendigkeit, die Tatzelfelser Ritterschaft wieder ein und löste die Tatzelfelser Herolde auf. Cawadoc Gwar U’Mad kehrte zurück und nahm seinen Platz als erster Ritter wieder ein.<br>Das'''Jahr 31''' sollte ein Jahr von Tragweite werden. Nicht nur für Tatzelfels, sondern für ganz Drachenhain. Begann das Jahr mit der Aussöhnung des ceridischen Fürsten Waldemars mit seiner konvertierten Tochter, so sollte es alle enttäuschen, die dies als gutes Vorzeichen sahen. Wenig später kam es zum Zerwürfnis zwischen Fürst Waldemar und seinem ogedischen Sohn Leomar, aufgrund ihrer religiösen Differenzen.<br>Im '''Jahr 32''' brach der Drachenhainer Bruderkrieg los, der damit endete, dass Fürst Waldemar spurlos verschwand und der König einen Truchsess für ein Jahr einsetzte: Raphael von Sarmand.<br>Dieser blieb aber nicht die volle Zeit im Amt. Noch im selben Jahr wurde Leomar vom König zum Fürsten ernannt. Dieser legte als Zeichen der Gleichstellung von Ceriden und Ogeden in Drachenhain sein Mandat im Ogedenrat ab.<br>Bei der Neuvergabe der Lehen schwor Syria Jaldis ihrem Bruder als Baronin von Tatzelfels die Treue.<br>Als Verwalter der Baronie während der länger andauernden Forschungsreise der Baronin wurde im '''Jahr 33 '''Jacques de Sedomee, der Vogt von Tatzelfels und alte Lehrer Leomars offiziell eingesetzt.<br>Der Schattenauer Konrad von Trutzberg wurde im '''Jahre 34''' oberster Straßenbaumeister und stellte im '''Jahre 35''' die Aximistiliusstaße fertig. <br>Im selben Jahr kam es in Erkenay zu einem Erdrutschunglück, bei dem Vogt Falkenur von Schwarzenbing tödlich verunglückte. Seine Nachfolge trat seine Schwester Sysillia von Schwarzenbing als neue Vogtin von Erkenay an.<br>Das darauf folgende '''Jahr 36''' sollte wieder ein ereignisträchtiges werden. Die lang verschollene ehemalige Vogtin von Distelwiel Jovana von Rabenweil kehrte zurück, wurde als Verräterin enttarnt und hingerichtet. <br>Die Verlängerung der Aximistiliusstraße nach Jolbruck und eine neue Freihandelszone im Brügger Hafen mit Neuenstein, Tlamana und Lormark bescherten der Baronie wirtschaftliches Wachstum.<br>Als im selben Jahr jedoch Jacques de Sedomee starb, stand die Baronie gänzlich führungslos da und die Vogte sahen sich zum Handeln gezwungen und reisten zur Burg Drachentrutz. Als man sie in Abwesenheit des Fürsten nicht einlassen wollte, kam es zur „Belagerung der Drachentrutz“ bei der Vogte vor den Toren der Burg bis zum Eintreffen des Fürsten campierten. Kurz darauf bekam Tatzelfels mit Leonidas von Rabenweil einen neuen Baron.<br>Im '''Jahre 38''' begann der Krieg Drachenhains und Ostariens mit dem Herzogtum Stueren.<br>Ende des '''Jahres 39''' wurde der Ausbau des Tatzelfelser Binnenhafens abgeschlossen. Doch viel wichtiger ist die spontane Verlobung des Barons in der Crellindorsnacht mit der Edlen Isabella Luise zu Bornstaett, einer Konkubine in Ausbildung an der Akademie Weisheit der Sterne in Steinbeck in den Südlanden.<br>Im '''Jahre 40''' ehelichte der Baron seine Verlobte. Wenig später legte der Tatzelfelser Vogt Gottfried von Norderstedt nach einem verlorenen Duell auf Leben und Tod, nachdem sein Leben verschont worden war sein Amt nieder und trat dem Orden vom Weißen Wasser bei.<br>Anfang des '''Jahres 41''' wurde die Heeresreform durchgeführt, Hundertsingen zur neuen Hauptstadt von Distelwiel und zwei geologische Expeditionen wurden entsandt um in den Gebirgsregionen der Baronie nach Bodenschätzen zu suchen. Im Herbst wurde die Ehe des Barons um ein weiteres Jahr verlängert.<br> | |||
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== | == Tatzelfelser Herrscher im Überblick<br> == | ||
'''Baronie Tatzelfels''' (bis 23 nA Baronie Beridhan)<br> Bis 23 Baronie Beridhan und Teil des Fürstentums Thal<br> 23-28 Leomar von Drachenhain (Baron)<br> 28-33 Syria Jaldis von Drachenhain (Baronin)<br> 33-36 Jacques de Sedomee in Vertretung der Baronin<br> Seit 36 Leonidas von Rabenweil (Baron)<br>'''Vogtei Distelwiel'''<br> 24 Adovar von Distelwiel (Vogt)<br> 24/25 (nominell bis 27) Jovana von Rabenweil (Vogtin)<br> 27-36 Leonidas von Rabenweil (Vogt, Verwalter seit 25)<br> Seit 36 Aurelia Lore von Wulfenstein, kommisarische Verwalterin <br>'''Vogtei Erkenay'''<br> Bis 24 Gerret von Erkenay (Vogt)<br> 24-35 Falkenur von Schwarzenbing (Vogt)<br> Seit 35 Sysillia von Schwarzenbing (Vogtin)<br>'''Vogtei Haydeck'''<br> Bis 24 Rinus von Lukken (Vogt)<br> 24-28 Galen von Kulmenbach (Vogt)<br> Seit 28 Arika vom Weißen Wasser (Vogtin)<br>'''Vogtei Klagenfeld'''<br> Bis 25 Eleonore von Weisenstich „die Sticherin“ (Vogtin)<br> 25-26 Hagen von Walchsee (Vogt)<br> Seit 26 Friedrich von Walchsee (Vogt)<br>'''Vogtei Schattenau'''<br> Bis 24 Aren von Doren (Vogt)<br> 24-28 Helior von Luzenstein (Vogt)<br> Seit 28 Yolande von Schwarzensteyn (Vogtin)<br>'''Vogtei Tatzelfels'''<br> Bis 25 Prinz Leomar von Drachenhain<br> 25-36 Jacques de Sedomee (Vogt)<br> 36-38 Baron Leonidas von Rabenweil<br> 38-40 Gottfried von Norderstedt (Vogt)<br> Seit 40 Aurelia Lore von Wulfenstein, kommisarische Verwalterin <br><br> | |||
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Version vom 23. November 2013, 22:51 Uhr
Baronie Tatzelfels | |
---|---|
Hauptstadt | Beridheim |
Herrscher | Leonidas von Rabenweil, Baron von Tatzelfels, Vogt von Distelwiel |
Fläche | 2.469 Meilen2 |
Einwohner | 1.500 |
Lehen |
Über den Baron
Baron Leonidas von Rabenweil ist ein alter Weggefährte des Fürsten und damaligen Prinzen Leomar von Drachenhain. Damals noch Ritter Leonidas von Rabenweil, wurde er im Jahr 25 Verwalter der Vogtei Distelwiel, in Vertretung seiner verschollenen Schwester Jovana von Rabenweil. Im Jahre 27 wurde er offiziell Herr der Vogtei und ist dies nominell auch heute noch. Im Jahre 36 lagerte er nach dem Tod des Verwalters Jacque de Sedomes, besorgt um die Zukunft der Baronie, mehrere Tage vor Burg Drachentrutz, der Ankunft des Fürsten harrend, da man ihn nicht einlassen wollte. Tatzelfels war zu diesem Zeitpunkt über vier Jahre quasi führungslos gewesen, da sich die Baronin Syria Jaldis auf Forschungsreise befand. Einen Mond später ernannte Fürst Leomar den Sprössling eines alten beridhaner Geschlechts zum neuen Herrn der Baronie.
Selten wurden in einen neuen Herrscher so große Erwartungen gesetzt wie in Baron Leonidas. Trotzdem hat er sein Volk bislang nicht enttäuscht. Tatzelfels ist wirtschaftlich gesehen weiter auf einem stabilen Weg nach oben. Wahrhaft erblüht ist die Baronie allerdings in den Gemütern der stolzen beridhaner Bevölkerung. Wurde das von manchem drachentrutzer Würdenträger zunächst kritisch beäugt, so scheinen diese mittlerweile beruhigt. Leonidas zeigte in seiner bisherigen Amtszeit keine Anzeichen umstürzlerischen übertriebenen Patriotismuses, verstand es aber geschickt seine Herkunft stets so zu betonen, dass er den einstigen Rebellen keinen Anlass gab ihn als Marionette Leomars anzusehen.
(siehe auch „Die Geschichte der Baronie“)
In letzter Zeit jedoch regen sich auch wieder kritische Stimmen. Der Beridhaner Spross sei seinen Wurzeln untreu, umgebe sich nur mit Ausländern, statt den alten Geschlechtern zu neuem Glanz zu verhelfen. Und in der Tat hat Leonidas mehr als einen ausländischen Vertrauen um sich geschart: Zunächst Ritter Gottfried von Norderstedt, den er sogar zum Vogt ernannte, nachdem er vom heidnischen Glauben zum Ogedentum übertrat, dann sein zweiter Knappe: Ein Lyrier, wie man munkelt ein Dasconer der sich in seiner einstigen Heimat hinter einer Maske verstecken muss, aber wenigstens ein Ceride. Und nun auch noch seine Gemahlin: Isabella Luise zu Bornstaett stammt aus Steinbeck, einem Land vom fernen Südlandkontinent und wir ob ihrer Herkunft vom Volk bislang misstrauisch beäugt.
Das Wappen des Barons
Blasonierung: Auf bordeauxfarbenem Grund in Silber ein sitzender Rabe.
Das Landeswappen
Blasonierung: Auf rotem Grund ein silberner Tatzelwurmkopf.
Das heutige Wappen ging aus dem alten Tatzelfelser Wappen (siehe „Die Geschichte der Baronie“) hervor und existiert in dieser Form seit dem Amtsantritt des jetzigen Herrschers.
Der verbliebene Teil des einstigen Wappens wurde von Baron Leonidas aus Verbundenheit zu seiner Vorgängerin Prinzessin Syria Jaldis beibehalten. Außerdem war es eine politische Entscheidung. Denn dadurch, dass er Tatzelfels weder seinen alten Namen Beridhan, noch das alte beridhaner Wappen zurückgab, zeigte der Baron seinen guten Willen die Baronie in ein neues Zeitalter zu führen ohne den alten Glanz Beridhans für sich in Anspruch zu nehmen. Damit nimmt er allen Zweiflern den Wind aus den Segeln, die damals die Entscheidung Leomars kritisierten, einen Baron zu ernennen durch dessen Adern beridhaner Blut fließt.
Geographische Lage
Tatzelfels liegt am nordöstlichsten Ende des Fürstentums Drachenhain. Nachbarn sind im Norden die ostarischen Baronien Neuenstein und Buchenfels. Im Osten und Südosten ist es die Baronie Lormark, eine Baronie des Herzogtums Fürstentum Thal. Im Südwesten grenzt Tatzelfels an die Baronie Wolfenfeld und im Westen an die Baronie Luchnar, beides ebenfalls Drachenhainer Baronien.
Klima
Tatzelfels liegt in den eher gemäßigten Breiten Heligonias. Die Winter sind zwar kalt, aber nicht streng, im Sommer wird es nicht zu warm. Zu Füßen der Gebirgsketten, im Nordwesten, ist es um den zweiten Poëna und vom Xurlbeginn an, bis zum Saarkaeinbruch oft regnerisch.
Landschaftsbild
Der im Norden liegende Erkenkarst bildet eine natürliche Grenze zur ostarischen Baronie Buchenfels. Im Westen grenzt Tatzelfels an das Dusterkammgebirge der Baronie Luchnar. Die vom dortigen Hochland kommende Heidelandschaft erstreckt sich bis zu den Vogteien Klagenfeld und Tatzelfels, im Südosten, weiter, und taucht das sanft hügelige Land überall in sanftes Purpur. An ihrem südlichsten Ende, geht die Heide langsam in tief liegende Wiesen und in den großflächigsten Wald des Landes, den Klagenforst, über. Entlang der Vogtei Tatzelfels, verläuft der Brazach, der dort die Grenze nach Osten zu Neuenstein bildet. Als die beiden größten Flüsse der Baronie, neben dem Brazach, gelten, die vom Norden Distelwiels kommende Wiel und der vom Brazach nördlich abgehende Fluß Brazel. Der Erkensee in Erkenay und der Tatzensee zwischen Distelwiel und Haydeck, stellen die größten Seen Tatzelfels dar. Ebenfalls in Distelwiel thront, die in der Baronie von keinem anderen Berg an Größe unübertroffene Schwarznadel.
Die Hauptstadt Beridheim & der wirtschaftliche Aufschwung
Wie die meisten großen Städte Heligonias gleicht Beridheim einem großen Hummelnest. Es ist laut, es ist voll und es herrscht reges Kommen und Gehen. Ein Besucher, der die Stadt zum letzten mal vor über 20 Jahren gesehen hat, mag seinen Augen kaum trauen. War die Stadt damals zu großen Teilen verlassen, herrscht hier heute reges Treiben. Deutlich erkennt der gebildete Betrachter die Auswirkungen des Anschlusses an die Aximistiliusstraße seit dem Jahre 25. Nach mehrmaligen Anbauten führt die Straße inzwischen von der Landeshauptstadt Escandra schon bis fast nach Jolbruck. So führt die Straße Händler des ganzen Landes nach Tatzelfels, die der Baronie Waren aus entlegenen Gebieten Heligonias und reichlich Zölle einbringen. Die Einführung eine Freihandelszone im Brügger Hafen in Neuenstein, für Tatzelfels, Tlamana und die Lormark vor vier Jahren tut ein Übriges den Handel in Schwung zu bringen. Der kürzlich fertiggestellte, von Baron Leonidas angeordnete Ausbau des Binnenhafens am Brazach wird es möglich machen diese Neuerung noch besser zu nutzen.
Dem Auge des Betrachters wird auch nicht entgehen, dass die Schlachten des Bürgerkrieges vor acht Jahren anderswo geschlagen wurden. Viele der alten zweistöckigen Steinhäuser stehen auch heute noch, doch an viele wurde angebaut. Der typische Aufbau mit den ebenerdigen Läden, Schankräumen oder Werkstätten und den Wohnräumen darüber blieb erhalten. Das Gesinde schläft meist in Holzhütten hinter dem eigentlichen Haus, oder so vorhanden, neben den Pferdeställen. Die kleinen Gemüsegärten hinterm Haus, die ehemals zum typischen Stadtbild beitrugen, mussten größtenteils den Anbauten oder größeren Bedienstetenhäusern weichen, denn der Platz wird enger in der Stadt. Wurden zu Leomars Zeiten noch schöne Stadthäuser günstig an auswärtige Händler vergeben um den Handel in Schwung zu bringen, zahlt man heute ein kleines Vermögen für ein ansehnliches Handelskontor. Lange nicht so viel wie in Drachentrutz, aber die Summen sind beachtlich.
Schultheiß der Stadt ist immer noch Regisbart Brasstorin, ein alter Fassbauer. Jener gilt als geradlinig und adelstreu. Auch bei der Bevölkerung genießt er hohes Ansehen, da der Beruf der Fassbauer seit der Gründungs von Tatzelfels ein sehr angesehener Beruf ist. Regisbarts Reichtum rührt von seinem Handel mit Meth her, den er natürlich in seine eigenen Fässer abfüllt. Sein Stellvertreter, der Stadtmeier Prillohner Wunkel, genannt „der Ochsenwirt“, besitzt mit inzwischen vier Gasthäusern die meisten Herbergen der Stadt. Allerdings ist sein Ruf nicht so gut wie der von Regisbart, denn er gilt als aufbrausend und cholerisch.
Eine Attraktion der Stadt ist nach wie vor, das auf dem Aximistiliusplatz eingerichtete Kontor des Hauses Güldentaler aus Jolberg. Hier kann ein jeder nicht nur jeden erdenklichen Jolberger Schädelspalter-Schnaps erwerben und probieren, sondern auch noch andere seltene Spezialitäten aus den Regionen Jolberg und Angaheym betrachten, erstehen und etwas über deren Herstellung und Geschichte erfahren.
Eine Besonderheit stellt hierbei die, in einem Hinterzimmer eingerichtete, Pruzzenausstellung dar, wo jung und alt Wissenswertes über Lebensgewohnheiten, Kleidung und Bewaffnung des uralten Volksstammes betrachten können, der noch vor der beridhaner Zeit das Land besiedelte. Der Höhepunkt hier ist das Rekonstruktionsmodell eines pruzzischen Dorfes aus der Einwanderungszeit. Der alte Hansel Garstbrenner pflegt all dies liebevoll und schafft es immer wieder die Besucher in eine längst vergangene Zeit zu entführen. Legendär ist sein pruzzischer Kampfschrei, der gegen Ende der Führung, einen jeden zurück in die Wirklichkeit holt. Trotz all dieser Sehenswürdigkeiten ist der Eintritt ins Museum kostenlos. Geöffnet wird hier von der Mittagsstunde bis zum Sonnenuntergang.
Das Leben in der Stadt und auf dem Land
Seit dem Erblühen der Baronie, ist beim einfachen Volke ein steter Drang in die Städte zu bemerken. Dies findet bei Handwerkern und Händlern großen Beifall. Ohne große Fragen zu stellen, werden Freie – und leider auch Unfreie - in Lehre und Haushalt aufgenommen. Der Zug in die Städte birgt jedoch auch seine Schattenseiten, gesellen sich neben fleißigem und gutem Landvolk, auch üble Gestalten und Gaunern dazu. Da der Platz zwischen den Stadtmauern begrenzt ist, sind Stadtwohnungen meist teuer, so dass nicht jeder in die Stadt ziehen kann, der möchte.
Recht eng geht es aber auch in den, meist in einem Tal oder einer Landmulde befindlichen Dörfern, zu. Die Häuser und Hütten, die Mensch und Tier oft gleichsam Heimstätte sind, werden nah aneinander gebaut, um so Bauholz und Platz - beides kostbare Dinge in der Baronie - zu sparen.
Das Dorf liegt üblicherweise inmitten seiner Wiesen und seines Ackerflurs. Zentrum des Ortes, beim Brunnen, ist der Dorfplatz, oftmals durch einzelne Bäume und höhere und niedere Sitzsteine sichtbar gemacht, werden dort Dorfgerichte und Beratungen abgehalten. Am Rande eines jeden Dorfes befindet sich der Dorfanger, eine Wiesenfläche, die mit Bäumen, Blumenbeeten oder auch Rosenbüschen geschmückt ist. Auf diesem Festplatz kommt an Feiertagen Jung und Alt zusammen, hier spielen Kinder und tanzen fröhlich die Jugendlichen, hier ist auch Mittelpunkt des Dorfklatsches. Ganz in der Nähe ist stets eine Taverne oder gar ein Gasthaus, von wo bei argem Heliosscheine Bänke und Tische nach draußen geschafft werden.
Die Häuser der Dörfer bestehen bestenfalls aus Fachwerk, oft sind es jedoch Hütten aus Holz und Steinen, Dächer werden mit Stroh oder Grassoden gedeckt.
Der Edder, ein um das gesamte Dorf reichender Zaun mit tiefem Graben, soll den Ort vor Raubwild schützen.
Eigentum aller sind Waldränder und das Weideland. Der Rest des Landes ist vom Lehnsherrn „gebannt“. Die Bannrechte des Herrn liegen, auf Wald und auf Mühle - dort wird das Korn aller gemahlen - auf dem Backhaus und auf den Webstuben. Diese Vormachtstellung ist beständig Anlass zu Streit.
Regierung & Verwaltung
Wie überall im Königreiche Heligonia, gilt bei der Vergabe von Land und Lehen der teilbare Heliosbrief. Der Bauer wiederum, steht im Treue- und Gefolgsschaftsverhältnis zum Vogt, oder einem entsprechenden, vom Baron eingesetzten, Vasall. Für viele Bauern hat nur diese Verbindung wirklich Kraft, haben doch die meisten ihren Baron noch nie gesehen. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Gestalt des Fürsten, oder gar die des Königs, von einem besonders sakralen Glanz umgeben sind und der König sogar nur allzu oft als Legenden- und Sagengestalt in das Leben des einfachen Volkes tritt. Der Vogt gibt den Bauern ein Gut im Leiheverhältnis (Pacht), das Land – der Huf - bleibt also in seinem Besitz, die Hufe werden vom Bauern bebaut. Beim Tod des Bauern, wird die Pacht des Bauerngutes zwischen Herr und Hinterbliebenen neu bestimmt. Der Vogt beschützt die Menschen auf seinem Land vor Feinden. Dafür liefert der Bauer, jährlich festgelegte Abgaben (den Zehnt). Außerdem leistet er Frondienste ab. Jener kann Arbeitsdienst bei Saat und Ernte auf dem Fronhof, aber auch Dienste bei Festen im Hause des Herrn bedeuten. Kriegsdienst gehört nicht zu den Verpflichtungen der Bauern. Im Gegenteil ist es dem stolzen tatzelfelser Volk vielmehr eine Ehre und Freude als freiwilliges Mitglied der Miliz wieder Waffen tragen zu dürfen.
Bauern in Tatzelfels sind meist frei, jedoch in der Versorgung von ihrem Herrn stark abhängig. Die wenigen Unfreien im Land dienen den Bauern als Knechte, werden als Tagelöhner eingesetzt oder sind völlig auf dem Fronhof beschäftigt. Der Fronhof ist im Besitz des Vogtes, er ist Sammelstelle für die Abgaben und Verwaltungsmittelpunkt.
Der Meier des Vogtes leitet die Vogtei für seinen Herrn, er sorgt für die Bebauung und Instandhaltung des Fronhofs. Ebenso treibt er den Zehnt und alle Abgaben ein. Er befehligt die Leibeigenen und die Frondienstler auf dem grundherrlichen Fronhof und teilt diesen ihre Arbeit zu. In den Städten steht im der untergeordnete Schultheiß zur Seite.
Zum restlichen nichtbäuerlichen Hof des Vogtes gehört der Müller, der Waldaufseher, der Waffenschmied und, so gegeben, der Flößer.
Die Dörfer stehen unter dem Vorsitz des Dorfältesten, jener untersteht direkt dem Vogt. Der Älteste ist für Belange, im und um das Dorf verantwortlich. Er leitet das gemeinsame Beraten und Entschließen der Dorfvordersten auf dem Dorfplatz. Der Kreis der Dorfvordersten setzt sich allgemein, aus den angesehensten Bewohnern des Dorfes zusammen.
Vom Wesen der Tatzelfelser
Die Tatzelfelser sind stolz, streitbar und selbstsicher. Besonders gilt dies für ältere und angesehene Bewohner des Landes, was wohl in der Geschichte von Beridhan begründet liegt, an der ehrsinnig festgehalten wird.
Landesverteidigung & Heer
Seit der jüngsten Heeresreform im Jahre 41 unterhält Tatzelfels neben dem Heer, das nunmehr nur noch aus den berittenen Bogenschützen besteht eine Miliz: Die Beilstängler wurden sämtlichst zu Milizionären, was bedeutet, dass sie in Friedenszeiten nun einem Handwerk nachgehen. Nach dem Ende der Unruhen einige Jahre zuvor, schien es dem Baron unnötig die Büttel und Gardisten der Vögte durch mehr als die berittenen Bogenschützen zu unterstützen.
Die militärischen Ränge bleiben auch in der Miliz erhalten: Erster Befehlshaber über Heer und Miliz, ist nach wie vor nach dem Baron der Seneschall Erik von Heidenau, ihm folgen im Rang, der Oberst, Hauptmann, Weibel, Korporal, Gemeiner, Posten/Wache und schließlich Trommler.
Eine Sonderstellung nimmt die Tatzelfelser Ritterschaft ein, sowie die zwanzig ausgewählten Männer und Frauen, die die Burgwache und Ehrengarde des Barons stellen: Die Waffenknechte.
Die Tatzelfelser Ritterschaft
Die Ritterschaft stellt die Tatzelfelser Elite dar und ist auf Burg Aarhorst in der Vogtei Tatzelfels sesshaft. In den Jahren 28-30 jedoch gab es keine Ritterschaft und die Burg beherbergte kurzfristig die Tatzelfelser Herolde (Siehe Die Geschichte der Baronie).
Die Tatzelfelser Ritterschaft umfasst sechs Ritter nebst Gefolge, wobei ein vom Baron bestimmtes Mitglied, als „Erster Ritter“ des Landes, die anderen fünf anführt. Entstanden ist die Ritterschaft zu einer Zeit, als Prinz Leomar noch in der Fremde weilte; da scharte er wackere Gesellen aus fast ganz Heligonia um sich. Derzeitiger Anführer ist Cawadoc Gwar U`Mad. Der Exil-Luchner ist seit vielen Jahren Führer der Tatzelfelser Ritterschaft. Dies hohe Amt ist jedoch nicht mit seiner Beliebtheit innerhalb des Landes gleichzusetzen. Meidet man ihn doch normaler Weise so gut es geht, es heißt, er strahle „etwas Dunkles“ aus und kein Mensch könne seinem Blicke lange standhalten. Dunkel ist ohnehin fast alles an ihm, er wählt sogar Kleidung, Waffen, Rüstung und dergleichen in diesem Ton. In seiner Heimat Luchnar gilt er als Geächteter, so ist es um so kurioser gewesen, dass der heutige Drachenhainer Schwertführer, Ritter Samuel von Turlach, als Sohn eines luchnischen Adligen, einstmals sein getreuer Knappe gewesen ist. Trotz alledem hat jeder Tatzelfelser vor dem Herrn Cawadoc Hochachtung und Respekt, gilt er doch als der fähigste Krieger weit und breit. Besonders gefürchtet wird sein schwarzes „Claidheamh“, ein riesiges, luchnisches Zweihandschwert.
Die fünf anderen sind:
• Ritter Hoydas vom Weidenstein
• Ritterin Roswyntha von Peigg
• Ritter Justaphinus von Saalfurt
• Ritter Diormit Boddum MadGlas
• Ritter Finn of Helmsby
Berühmte ehemalige Mitglieder sind:
• Erster Ritter von Tatzelfels a.D. Beorric von Wulfenstein, dann Baron von Welzen, gilt als verschollen.
• Ritter Helior von Luzenstein, dann Vogt von Schattenau/Tatzelfels
• Ritterin Jovana von Rabenweil, hernach Vogtin von Distelwiel/Tatzelfels, dann verschollen, inzwischen wegen Mordes und Verrates hingerichtet.
• Ritter Falkenur von Schwarzenbing, dann Vogt von Erkenay, während Erkenayer Erdrutsch verunglückt.
• Ritter Casparus von Purpurlund, dann Sheriff von Vliss u. Torpstein/Ostarien, im Teemooranienkrieg gefallen.
• Ritter Oberon von Weißenstich, Verräter, von Schwertführer Samuel von Turlach im Zweikampf gerichtet.
• Ritter Leonidas von Rabenweil, heute Baron von Tatzelfels
Die berittenen Bogenschützen
Die 22 Mann unter Oberst Bernwart Stockried teilen sich in die Truppen „Donnerhall“ und „Sturmwind“ unter dem Kommando der Hauptmänner Dietrich Anderwang und Egebert Fland. Zur Ausrüstung gehören neben Pferd und Reiterbogen eine Schützenhaube und ein zum Reiten vorn und hinten geschlitzter Gambeson.
Die Miliz
Hervorgegangen aus den Beilstänglern, wird dieser Kriegshaufen mit 70 Mann in roten Wappenröcken unter Oberst Erik von Heidenau, nach Vogteien in sogenannte Truppen unterteilt.
Bewaffnet sind Milizionäre mit Hellebarden, Mordäxten, Rossschindern, Spießen und anderen Arten von Stangenwaffen, sowie meist mit einer kleinen Seitenwaffe wie etwa einem Dolch. Zum Schutze trägt man Schützenhauben, und Gambeson. Der Tross der Miliz umfasst etwa zehn Handwerker, Köche und Händler.
Die Truppe "Drachentot" unter Hauptmann Albert Tannfurt rekrutiert sich aus den Vogteien Tatzelfels und Klagenfeld; die Truppe "Bluthieb" unter Hauptmann Wilhelm Geron aus Distelwiel und Haydeck; die Truppe "Ambossbang" aus Erkenay und Schattenau.
Die Waffenknechte
Die Waffenknechte unterstehen direkt und ausschließlich dem Baron. Sie tragen über dem obligatorischen Gambeson und der optionalen Brigantine einen modisch gezaddelten Wappenrock in den Farben des Barons. Dazu einen Helm und die Bewaffnung besteht nach persönlicher Vorliebe des Barons derzeit hauptsächlich aus Stangenwaffen und Seitenwaffen wie Streitkolben oder Bauernwehr, bisweilen aber auch Schilden um den Baron im Pfeilhagel zu schützen.
Recht & Gesetz
Die königliche Halsgerichtsordnung ist Rechtsgrundlage in Tatzelfels. Die alltägliche Gerichtsbarkeit obliegt den Vogten, wohingegen Blutsgerichte der Baron abhält. Ist kein Heliosgeweihter zugegen, dienen bei Gerichtsverhandlungen die Dorfvorderen oftmals als Beisitzer, als sogenannte „Richtervogte“, also Gehilfen. Eine Abweichung beinhaltet in Tatzelfels allerdings, das Verursachen von Wald- und Heidebränden und das Fällen, Brechen und Schälen von Bäumen, hier wird, aufgrund des Ausfalls an Honigmeth, härter bestraft.
Fernab der Städte, Schlösser und auch Burgen die da sind, gilt unter der Hand jedoch das „Alte Recht“, welches wohl aus den alten Beridahngesetzen hervorgeht. Natürlich wird dieses von Baron und Vogten nicht gebilligt und bei Auftreten angemessen bestraft. Jenes „Alte Recht“ lässt sich in drei Faktoren gliedern: Recht, Sitte und Tradition.
Ein Beharren auf den alten Regeln ist beim Volke allenthalben spürbar, schon das tägliche Tun scheint gleich Gesetz zu gelten. Am deutlichsten zu sehen ist dies, z.B. am Festhalten des Volkes am, eigentlich längst vergangenen, beridhaner Adel. Schwierig ist es hier, etwas zu bewegen, erst durch offensichtliche Verbesserungen, kam es zu gewisser Bereitschaft zu Änderungen. Hier einige Erklärung bekannter Auszüge aus dem „Alten Recht“:
Das Heliosurteil
Gott Helios ist, unter anderem, Herr des Rechts, als solcher, muss er dem Recht zum Siege verhelfen. Es gibt Möglichkeiten, in Gestalt bestimmter geheimer Handlungen und Riten, die Helios zu solchem Urteilsspruche nötigen, wie z.B.:
Der Zweikampf
Kläger und Angeklagter kämpfen mit gleichen Waffen, bis zum ersten Blut, ersten Schmerz oder bis zum Tode. Wer hier siegt, ist unschuldig, bzw. bestätigt in seiner Anklage, er hat also Helios und somit das Recht, auf seiner Seite.
Die Feuerprobe
Der Verdächtige muss glühendes Eisen, ohne es zu werfen, oder zu rennen, bis an eine bestimmte Stelle tragen, oder Gegenstände aus kochendem Wasser greifen, wird all dies erreicht, ist der Angeklagte ebenso unschuldig.
Bei Mord
Es werden alle Verdächtigen vor die Leiche geführt und gezwungen, die Wunde, welche zum Tode geführte hatte, zu berühren. Beginnt die Wunde erneut zu bluten, steht der Mörder vor seinem Opfer.
Vom Gastrecht
Etwas Besonderes stellt das Gastrecht in der Baronie dar. Demnach müssen, bevor das Gastrecht zur beidseitigen Verpflichtung wird, bestimmte Spruchformeln ausgetauscht werden. Beispielsweise muss zu Beginn der Segenswunsch des Gastes auf Familie, Haus und Hof geäußert werden, worauf der Dank und die höfliche Frage nach dem Woher und Wohin folgt und schließlich die Einladung ausgesprochen wird. Abweichungen werden vielerorts als Beleidigung oder auch schlimmeres aufgefasst. Fremden gegenüber reagiert man jedoch oftmals Nachsicht und weiht sie lediglich in die diversen Formeln ein, ohne sie direkt zu verlangen. Trotzdem bleibt natürlich eine gewisse Distanz, welche viele, irrtümlicher Weise, als Unfreundlichkeit und Abneigung gegenüber Fremden, verstehen.
Für den Schutz seines eingeladenen Gastes, ist der Hausherr verantwortlich. Diese alte Regel nutzte zu Beginn seiner Regierung vor vielen Jahren der damalige Baron Leomar rege und nahm so Hausherren in die Pflicht, in unruhigen Zeiten für seine Sicherheit zu sorgen.
Die güldene Handfeste
Zusätzlich dazu gilt in den Städten die „güldene Handfeste“. Dies sind Gesetzesergänzungen, die entsprechenden Situationen geschuldet sind. Beispielsweise gibt es in Städten, in denen von je her Wasserknappheit herrscht, besondere Erlässe, die die Verschwendung oder Verschmutzung von Wasser besonders ahnden.
Volksglaube
Vielerlei Sagen und Märchen in Tatzelfels handeln von feindlichen oder freundlichen, in den Wäldern hausenden Riesen, Zwergen, Elfen, Trollen und vielem mehr. Besonders um den Riesen Barnadus ranken sich geheimnisvolle Mythen und Geschichten. Es heißt er soll auf der Schwarznadel hausen und ungezogene Kinder zu sich in seine Höhle im Berg nehmen und mit Haut und Haaren fressen.
Auch an sogenannte „Prätzelins“, gnomenhafte Hausgeister, wird geglaubt, die drin im Haus, Gut und Ehr, aber auch bei Missfallen, Unglück und Not über die Familie herein brechen lassen können, wie z.B. das Vieh zu quälen, die Kinder mit Koboldsbälgern zu vertauschen oder gar die Kindelein oder das Vieh zu töten.
Aber die Legenden im Volksmund, sprechen noch von ganz anderen Dingen, von gar schrecklichen Unholden ist die Rede, die Gewitter, Blitz und Hagelschlag herbeirufen und gefürchtete Missernten verursachen. Jedoch könne mit aufwendigen Zauberformeln und allerlei Wurzel- und Kräutersud, die böse Kraft gebannt werden. Aber auch Lärmen, wie schreien, laute Musik und in die Hände klatschen, ist ausgesprochen wirkungsvoll. Viele hüten sich vor Flüchen, mit Hilfe von allerlei Talismanen aus Bein oder Holz, das oft schmuckvoll verziert als Amulett oder in einem Beutel mit sich getragen wird.
Vor allem in Klagenfeld seien verwunschene Quellen und wandernde Lichtungen im Wald, die schon so manchen braven Wandersmann vom Wege haben abkommen lassen. Den Orakelsprüchen und Wahrsagereien, durch Blick ins Feuer, auf die Wolken, Wasser, Sand und Erde wird besondere Bedeutung zugemessen. Tatzelfelser beachten aufmerksam Tiergeschrei und Vogelflug sowie Linien der Hand, Träume und Stand der Gestirne.
Neben dem Riesen Barnadus, gibt es wohl noch andere finstre Gestalten, wäre da z.B. der wahnsinnige Spielmann, der Knochenschäler und der Hirsch mit dem flammenden Geweih zu nennen. Als legendär gilt ebenso der „Beridhaner Hügel“ zu Klagenfeld. Es wird erzählt, daß sich hier die beiden Brüder Aroben und Kayhan unter der heiligen Beridhaner Ulme um den Titel stritten. Als Aroben seinen älteren Bruder erschlug, verhüllte Helios sein Antlitz vor Scham und ein Blitz zerstörte die heilige Ulme. Dies wurde als schlechtes Omen für den Fortbestand des Beridhaner Reiches angesehen. Noch heute erinnert ein Stein am Platz der Ulme an die Ereignisse. Die im Stein eingemeißelten Worte sind längst verwittert und unleserlich geworden. Doch ein neuer Ulmenspross wächst heute an besagter Stelle.
„Flüssiges Gold“ - Der Honigmeth
In Tatzelfels ist der Meth buchstäblich in aller Munde. Nahezu in der gesamten Baronie wird das flüssige Gold hergestellt. Das Wissen um das Rezept des Gebräues, wird allerdings unter den Methmeistern eifersüchtig geheimgehalten. Als wahre Handwerkskunst gilt dessen Herstellung und all der anderen köstlichen Honigwaren die da sind: Das Wachslichtwerk, gewonnen aus den Wänden der Bienenhäuser, verbreitet beim entzünden, einen ebenso würzigen, wie lieblichen Duft, der einem jeden das Herze aufgehen lässt. Auch der rohe Honig allein versüßt das Leben. Ebenso wie der Honiglikör und des Fürsten Leibspeise, der Leibkuchen.
Der Bienensegen
Poëna, der Bienenschwarm draußen ist!
Fliege, Tierchen, das du meines bist,
hierher friedlich, fromm in der Götter Hut
zeige Fleiß und nicht zuviel Mut,
auf daß du heil nach Hause kehrst.
Sitz nieder, sitz nieder, hier zu erst.
So gebot dir Poëna, nicht lang das her.
Ruhetage hast du keinen mehr.
Du sollst mir nicht entschwinden
noch in enge Netze winden,
sitz schön stille, sitz schön stille,
und tue so der Götter Wille.
Die „methseligen“ Festtage
Am 1.Tag des 1.Helios ist Neujahrsfest mit Prozessionen durch die Heliosgeweihten des Landes, Weihe von Heiligtümern, Tempeln, Waffen, nebst Rüstungen des Tatzelfelser Heeres.
Am 21. Tag ist Helioswende und großes Methfest „Markt und Spiel“, Warenschau und Volksspiele in der Hauptstadt Beridheim. Tag der Offenen Tür im Händler- und Handwerksviertel, nebst Markt und Ausstellungen allerlei Handwerkskünste und Genüsse in den Markthallen. Für den Volksspaß: Eremitenmarkt (Junggesellenversteigerung), Barden-und Possenreißer¬wettkämpfe.
Am 15.Tag des 1.Xurl findet das Poënadankfest statt.
Am 15.Tag des 2.Xurl ist das Traditionelle Methfest zu Hundertsingen, das genau einhundert Stunden andauert und an dem die Probe des Jahrgangs durch einen Ehrengast und die Methprämierung durch den Baron vorgenommen wird. Ein weiterer Höhepunkt ist die Wahl der Methkönigin und beim Methbienenturnier stellen Imker ihre Züchtungen zum Vergleich.
In der Nacht des 28.Tages des 3.Saarka wird das Austreibungsfest gefeiert, indem Strohpuppen verbrannt werden und ausgelassen getanzt wird und übers Feuer gesprungen wird.
Am 1.Tag der 1.Poëna ist das Fest der Feste mit Volksumzügen in scherzhaften Dämonen- und Hexenkostümen. An diesem Tag (nebst Nacht) dürfen Späße, Streiche und Schabernack nicht bestraft werden. Ebenso darf man einem jeden seine Meinung sagen und tüchtig über jeden Ärger im Jahr laut schimpfen, ohne nachher benachteiligt zu werden. Spottgesänge klingen durch die Straßen und ein jeder wird mit „Du“ angeredet. Das Fest endet in großer Trauer mit den Worten: „Nun muß Schluß sein mit den Festlichkeiten, alles geht nun wieder seinen gerechten Gang, - bis zum nächsten Jahr !“
Tier- & Pflanzenwelt
Rauhbuzen
Dieser putzige Geselle bewohnt sowohl Erdlöcher als auch die hohen Wipfel des Waldes. Er ernährt sich von Nüssen, aber auch von Mäusen und kleinen Vögeln. Wie sein Kollege, das Eichhörnchen, hält der Rauhbuze Winterruhe, wozu er sich einen großen Essensvorrat anlegt. Besonders beliebt ist sein glänzendes Fell bei den Damen der Städte.
Heide
Besonders typisch für die Baronie ist ihr purpurnes Heidekraut. Die Büsche mit ihren unzähligen Blüten wollen allem Anschein nach nur in Tatzelfels wachsen. Diese Pflanze ist der Garant für den unnachahmlichen Tatzelfelser Honigmeth. Man findet sie fast überall in der Baronie.
Wald
Wälder findet man in Tatzelfels vor allem in Klagenfeld, in Erkenay und im südlichen Teil der Vogtei Tatzelfels. Hauptsächlich Laub- und eher wenig Nadelhölzer sind dort anzutreffen. Es wächst dort hauptsächlich Eiche , dann Buche, ansonsten noch Esche, Birke und Ulme. Nur an seinen Randgebieten kann der Wald vom Menschen wirtschaftlich genutzt werden, dort sammelt man Beeren, allerlei Kräuter, Brenn- und Nutzholz. Hier werden aber auch gezüchtete Schweine mit den herabgefallenen Eicheln gemästet. Denn das Waldinnere wird von wilden Tieren, wie Bären und Raubutzen, und man sagt, auch von bösen Geistern und Kobolden bewohnt. Auch Jagden können nicht im Waldesinneren abgehalten werden, denn reißende Dornenbüsche und niedere Äste hindern schon den einfachen Wanderer beim Näherkommen an des Waldes Zentrum.
Die Vogteien der Baronie
Die Baronie Tatzelfels ist in die sechs Vogteien Vogtei Erkenay, Vogtei Haydeck, Vogtei Distelwiel, Vogtei Schattenau, Vogtei Klagenfeld und Vogtei Tatzelfels aufgeteilt. Die Baronie Leomark war eine am Jolborn gelegene Enklave oberhalb der Ödlande, bevor sie selbstständig wurde.
Vogtei Tatzelfels
Vogt: Aurelia Lore von Wulfenstein als vorläufige Verwalterin
Hauptstadt: Beridheim
Regierungssitz: Burg Tatzelfels
Das Wappen:
Datei:Tf skl png Blasonierung: Auf blauem Grund ein silberner Tatzelwurmkopf (wird ggf. ersetzt)
Über die Vogtei
Mit der Hauptstadt, den zwei Burgen und dem Zugang zum Binnenschiffverkehr durch den Fluss Brazach ist die Vogtei Tatzelfels nicht nur politisches, sondern auch wirtschaftliches Zentrum der Baronie. Sie ist Hauptangelpunkt für den Handel und das Handwerk.
Der Süden der Vogtei ist eher bewaldet, da hier der Klagenforst aus der Nachbarvogtei herüberragt und im Osten wird am Flussrand Ackerbau betrieben.
Wichtige Siedlungen
Beridheim und die Burgen Tatzelfels und Aarhorst
Über den ehemaligen Vogt
Gottfried von Norderstedts Farben Blau und Gold wehten erst seit Anfang des Jahres 38 Jahres auf Burg Tatzelfels. Er ist kein gebürtiger Heligonier und es ist nicht viel über ihn bekannt. Doch Gerüchte kursieren viele, ebenso viele wie verschiedene Meinungen über ihn. Vor ein paar Jahren hatte Baron Leonidas den Ritter mit nach Tatzelfels gebracht und ihn einen vertrauenswürdigen Mann genannt. Aber man traut dem Ausländer noch nicht so recht. Viele waren ob seiner Bestallung zum Vogt gar nicht erfreut, hatten sie doch darauf gehofft mehr Abkömmlinge des alten beridhaner Adels in den wichtigen Positionen zu sehen. Einige hegen daher offenen Groll gegen den neuen Vogt und nennen ihn gar einen machthungrigen Parasiten. Für viel Gesprächsstoff sorgte auch seine einjährige Ehe im Jahre 38 mit der ebenfalls ausländischen Gräfin Bernice, denn diese verkehre, so sagt man, häufiger mit Seeleuten von zweifelhaftem Ruf als mit den Edlen Tatzelfels’. Seine Scheidung bestätigte manche in ihrer Ansicht, der Vogt sei wie eine Fahne im Wind, andere der traditionsbewussten Tatzelfelser beruhigte sie dagegen. Einige behaupten sogar zu wissen, der Vogt hätte aus politischen Gründen diese fragwürdige Ehe eingehen müssen um dem Baron einen Gefallen zu tun, von dem sie sagen ihm sei sie einst versprochen gewesen. Letztlich bleibt der Vogt ein beliebtes Gesprächs- und Streitthema in den Schänken der Hauptstadt.
Der Baron aber scheint ihm zu vertrauten, was ihm andererseits auch einige Sympathien einbringt.
Doch im Winter des Jahres 40 legte Gottfried von Norderstedt sein Amt nieder und trat dem Orden des Weißen Wassers bei um sich in die Religion zu vertiefen. An den Stammtischen schwören jedoch manche Stein und Bein aus verlässlicher Quelle zu wissen, dass "Die grüne Feder", ein umstrittener Autor einiger Heliosbotenartikel Recht hatte, als sie schrieb der Rücktritt des Ritters von seinem Posten sei der Schande geschuldet ein Duell auf Leben und Tod gefordert und verloren zu haben, aber verschont worden zu sein. Dass es dazu mehr als eine Meinung gibt ist nicht weiter verwunderlich. Und diese reichen von Verständnis über Verwunderung hin zur Forderung er sollte seinen Mann stehen und sich in sein Schwert stürzen.
Vogtei Distelwiel
Vogt: Nominell immer noch Leonidas von Rabenweil. Verwaltet wird die Vogtei derzeit von seiner Hausmeierin Aurelia Lore von Wulfenstein.
Hauptstadt: Hundertsingen
Regierungssitz: Derzeit Burg Tatzelfels, ein Stadthaus in Hundertsingen soll errichtet werden.
Das Wappen:
Blasonierung: Auf silbernem Grund eine grüne Distel mit purpurner Blüte.
Über die Vogtei
Das nördliche Ende der Provinz bildet das Saarkamoor. In diesem tödlichen Sumpf liegen drei Seen, der Saarka-, der Wilden- und der Pfielsee. Aus letzteren beiden entsteht die Wiel. Diese teilt sich nach wenigen Meilen in zwei Arme. Linker fließt in den westlichen Hirschkopfsee, wohingegen der rechte Arm im Tatzensee endet und dabei stellenweise die natürliche Grenze zur Vogtei Haydeck, im Osten darstellt. Höchster Berg der Vogtei ist die Schwarznadel, die unweit des Saarkamoores, im Schwarzforst thront.
Genannter Schwarzforst und der Wald um den Hirschkopfsee bilden die einzigen Forste der Vogtei. Die Heide bestimmt in Distelwiel größtenteils das Bild, besonderer Blickfang dort, sind die purpurfarbenen Disteln, die der Vogtei auch ihren Namen geben.
Wichtige Siedlungen
Die ehemalige Hauptstadt Willfurt
Die Stadt, die in ihrem Innern das teilweise zerfallene Bollwerk Dachsburg aus alten Beridhaner Tagen beherbergt, diente einmal Vogt und Hofstaat als Wohn- und Regierungsstätte wurde jedoch Opfer der Zeit oder der eifrigen Willfurter Städter, die von dort Stein- und Balkenmaterial zum Häuserbau geraubt hatten. Die Dachsburg war vor ihrer endgültigen Aufgabe durch den Baron im Jahre 41 eine in Tatzelfels einzigartige Befestigung, da sie in den Hügel hinein gebaut wurde. Tiefe, weit verzweigte Stollen und Gangsysteme sind in ihrem Inneren enthalten. Genau diese stellen aber heutzutage für die Stadt, die teilweise genau darüber liegt, eine ernstzunehmende Bedrohung dar. Bilden sich doch zusehens immer mehr Risse und Spalten auf Straßen und Gebäuden von Willfurt, die darauf schließen lassen, dass die Oberfläche langsam in die alten Gewölbe und Gänge unterhalb hinab sacken oder gar hinabstürzen. Die Bürger der Stadt wurden daher vom Baron aufgefordert die Stadt zu verlassen. Er sicherte ihnen Land in der neuen Hauptstadt Hundertsingen zu, sowie Baumittel und Hilfe beim Transport ihrer Habseligkeiten und so machen sich seitdem zunehmend mehr Menschen auf die ehemalige Hauptstadt zu verlassen. Lediglich die Fischer weigern sich noch hartnäckig, fängt doch die Willbrusche, wenn auch sehr grätenreich, besonders schmackhaft nur dort.
Die neue Hauptstadt Hundertsingen
Die Stadt gilt als „Ursprungquelle“ des Methes, schließlich wurde hier nachweislich schon zu Beridhaner Zeiten Meth gebraut. Dazu der Auszug aus einer erst kürzlich wieder entdeckten, etwa vierhundert Jahre alten Urkunde.
„...so süsselich dieser güldne Tranke doch ist, der da gebreuet wird im Stadtelan Hundertsang, den Herzogen von Beridhan zu Ahren und Freyd...“
Jährlich findet dort das alte Hundertsingener Methfest statt. Da in dieser Stadt allgemein, sehr viel Meth getrunken wird, ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Bevölkerung oftmals singend und lachend durch die Gassen taumelt. Daher wohl auch der Name der Stadt. Die Bevölkerungszahl dieses Ortes hängt stark von der Jahreszeit ab, schließlich ist Hundertsingen heute die Honigsammelstelle und Methherstellungsstätte nebst Wachslichtwerk-Zieherei aller Tatzelfelser Provinzen. Die Zahl der Bevölkerung kann also zwischen zweihundert und sogar sechshundert variieren. Vor der Entdeckung des „Flüssigen Goldes“ durch Prinz Leomar, war diese Stadt lediglich, bis auf seine Methbesonderheit, ein einfaches Städtchen. Wohingegen beizeiten heutzutage der Ort eher einem wilden Bienennest gleicht. Durch die Menschenmassen, die dem Ort Reichtum und Beschäftigung bescheren, hatte Hundertsingen, die alte Hauptstadt Willfurt längst übertrumpft. Und so war es nur schlüssig Hundertsingen zur neuen Hauptstadt der Vogtei zu erklären. Seitdem wird dort kräftig gebaut, denn unzählige Willfurter haben sich auf anraten des Barons aufgemacht hierhin umzusiedeln. So dürfte es nicht lange dauern bis Hundertsingen zur größten Stadt der Baronie herangewachsen sein wird und sogar Beridheim überflügeln wird.
Hirschenau
Eine kleine Stadt, bekannt durch die dort angesiedelte Gilde der Vogelfänger, die den berüchtigten Feind aller Imker, den Bienenfresser jagen. Der Preis pro Vogel betrug während der Bemühungen den Bienenfresser auszurotten einen Kreuzer pro Tier. Allerdings stellte sich dieses Unterfangen als zwecklos heraus und wurde daher eingestellt. Inzwischen gilt es vor Allem bei den Damen vielmehr als schick sich die außerordentlich bunten Vögel in Käfigen zu halten. Das Betätigungsfeld der Gilde hat sich daher etwas geändert und sie fangen die Vögel inzwischen hauptsächlich lebend. Nur noch wenige sture Imker zahlen noch für tote Vögel. Traurigen Ruhm hat die Stadt auch durch die blutigen Auseinandersetzungen während des Bürgerkrieges erlagt. Streitpunkt war die alte ceridische Abtei, die in ein Spital umgewandelt worden war. Heute liegt die Ruine noch immer verlassen, da man sich nicht einigen konnte was dort nun zu errichten wäre.
Vogtei Schattenau
Vogtin: Yolande von Schwarzenstein
Hauptstadt: Burquill
Regierungssitz: Burquill
Das Wappen:
Blasonierung: Auf blauem Grund in Silber ein halber Löwe über einem Gebirge
Über die Vogtei
Einzige Besonderheit, in dieser völlig von der Heide beherrschten Provinz, bildet im Westen an der Grenze zu Luchnar, der Dusterkamm. Welcher aufgrund seiner Größe und Weite, dem Land nahezu andauernden Schatten spendet, was der Vogtei wohl auch ihren Namen gab. Und dann ist da noch der Sumpf, der sich von Norden her in der Vogtei ausgebreitet hatte, in den letzten zehn Jahren aber erfolgreich zurückgedrängt wurde. Entwässerungsmaßnahmen zeigten plötzlich Wirkung, nachdem der Ehemann der Vogtin und damalige Vogt Helior von Luzenstein aus dem Moor zurückkehrte und von einer Moorfee erzählte mit der er einen Handel habe.
Wichtige Siedlungen
'Die Hauptstadt Burquill
Das ehemalige Rittergut ist die letzte große Stadt vor der Grenze. So wird sie aufgrund der dort hindurch führenden Aximistiliusstraße stark von Reisenden frequentiert und als letzter oder erster Halt genutzt. Das nutzt dem regionalen Handel und in den letzten Jahren haben zwei neue Herbergen geöffnet.
D'ie Trutzburg zu Wolfenwehr
Konrad Trutzberg, seit einigen Jahren oberster Straßenbaumeister, steht der Trutzburg als Herr vor. Zu seinem Leidwesen lässt ihn sein Posten nur noch selten daheim in Tatzelfels sein, wenn auch seit Fertigstellung der Aximistiliusstraße wieder häufiger. Besonderheit an der Trutzburg ist, dass sie, neben den umgebenen Hufen, direkt dem Baron unterstellt ist, also nicht zur Provinz Schattenschau zu zählen ist.
Torfingen
Mit der Zurückdrängung des Moors und der Urbarmachng des Landes erschloss sich den Schattenauern auch eine völlig neue Ressource: Torf. Heimat der Torfstecher und Vorposten im ehemaligen Sumpfgebiet ist das Dorf Torfingen. Ein schöner Ort zum Leben sieht anders aus, aber per vögtlichem Erlass wurde hier jedem ein Stück Land zum Bau einer Wohnstätte zugesichert, der hier im Dienste der Vogtei Torf abbaut.
Moorheim
Kurze Zeit die letzte Bastion gegen den sich ausbreitenden Sumpf, ist die Stadt heute immer noch Teil des Moors und unzähliger Schauergeschichten.
Über die Vogtin
„Sie wird von ihren Leuten heiß und innig geliebt, sie würden ohne zu zögern für sie durchs Feuer gehen. Ihre Ländereien werden von ihr vorbildlich verwaltet, und den Menschen geht es dort gut. Da mag man über einige Eigenheiten schon hinwegsehen, wie z.B. dass sie angeblich nur Männerkleidung trägt, mit einer Waffe umzugehen vermag und mindestens schon sechs verschiedene Ehemänner an ihrer Seite hatte. Weniger nachsehen mag man, dass sie angeblich mit ihren Bediensteten um die Wette trinkt, flucht wie ein Fuhrmann und soviel von höfischer Etikette versteht wie ein Esel vom Schreiben.
Sicherlich fühle ich mich auch dazu in der Lage, der Dame dieses undamenhafte Verhalten auszutreiben.” Zitat ihres heutigen Ehemannes Helior von Luzenstein
Ein wenig hat er sich wohl überschätzt, ist die Vogtin doch auch heute noch lange keine wirkliche Dame. Aber wer weiß schon was in den Gemächern der beiden vor sich geht. Hatte doch Yolande von Schwarzenstein vor ihrer Hochzeit, die auf Wunsch des Fürsten geschah, selbigem deutlich zu verstehen gegeben, diesen Weiberheld würde sie zwar ehelichen, aber vollziehen werde sie diese Ehe nie. Inzwischen ist die Ehe allerdings längst nicht mehr kinderlos.
Vogtei Erkenay
Vogtin: Sysillia von Schwarzenbing, in Vertretung ihres verunglückten Bruders Falkenur
Hauptstadt: Erkenay
Regierungssitz: Feste zu Erkenay
Das Wappen:
Blasonierung: Auf grünem Grund in Hermelin eine nach links greifende Bärenpranke mit vier goldenen Krallen.
Über die Vogtei
Landwirtschaft wird nur in kleinem Rahmen von Bauern, die zu den Burgen gehören betrieben, da die heideartigen Böden nur den begrenzten Anbau von Gerste, Buchweizen und Dinkel ermöglichen und die Erträge eher bescheiden sind. Im Köhlerwald ist die Schweinemast im geringen Maße möglich und Geflügel wird auf fast jedem Gehöft gehalten. Haupteinnahmequelle der Vogtei ist der Abbau von Silber und Blei aus einer Mine am Südwestrand des Erkenkarsts. Zusammen mit der Holzkohle, welche in begrenzter Menge im Schwarzforst und im Köhlerwald gebrannt wird, wird das Metall vor Ort auch verhüttet. Die vor über zehn Jahren angesiedelten Bergbaufachleute aus dem Ausland brachten neue, in Heligonia noch nicht bekannte Methoden mit, weitere Erzquellen ausfindig zu machen. Dennoch ist die Größe der Vorkommen derzeit noch nicht abschätzbar. Dennoch veranlassten die Funde den Start einer geologischen Expedition Anfang des Jahres 41 in die Gebirge der Baronie zur Untersuchung auf weitere vorkommen.
Erkenay ist auch nach dem Bürgerkrieg hauptsächlich ogedisch. Dank des geringen Anteils an Ceriden in der Vogtei und der beiden Burgen, die sich fest in ogedischer Hand befanden, blieb es hier im Bruderkrieg relativ ruhig.
Wichtige Siedlungen
Ursprünglich Trutzburgen gen Ostarien, sind die Feste Erkenay und die Stammburg derer von Schwarzenbing auch heute noch gut befestigte Bollwerke mit beachtlichen Wachmannschaften. Da der Erkenkarst aber eine schwer zu überwindende natürliche Barriere darstellt scheint die ursprüngliche Funktion der Burgen zunehmend an Bedeutung zu verlieren und die Soldaten schieben zunehmend mehr Wachdienste für Silbertransporte als auf den Burgen selbst.
Außer den zwei Burgen und den dazugehörigen Ansiedlungen gibt es nur noch zwei weitere Siedlungen, die diese Bezeichnung auch verdienen. Die eine ist das Dörfchen Fischerhäuser am Ostufer des Erkensees, welches regelmäßig den Speiseplan der Feste Erkenay mit frischem Fisch bereichert. Die zweite Ansiedlung wird allgemein nur die Minensiedlung genannt und liegt direkt am Südwestrand des Erkenkarsts. Sie bildet die Heimstatt für die Minen- und Silberarbeiter und ihre Familien.
Die Hütten der Dörfer haben meist einen Steinsockel auf den mit Ruten- und Lehmverputzwänden bzw. Holzwänden aufgebaut wird. Die Hüttendächer sind meist aus Schilf oder Grassoden, vereinzelt auch aus Holzschindeln. Bauholz wird nicht nur in Erkenay geschlagen sondern zum Teil auch eingeführt, da die beiden eigenen Wälder nur wenig geeignetes Bauholz liefern.
Die Straßen in Erkenay sind gut befestigte Wege, welche nicht bei jedem Regenguss zu Sümpfen werden, schließlich sind die Ochsenkarren schwer wenn sie aus der Minensiedlung kommen.
Zusätzlich zu den zwei Dörfern und den Burgen gibt es noch die zwei Köhlereien in den Wäldern und eine kleine Hütte am Nordufer eines kleinen Sees, der vom Rahalla gespeist wird. Diese wird allerdings nur sporadisch als Jagdhütte genutzt, wofür auch ihre relative Nähe zum Schwarzforst spricht.
Über die Vogtin
Sysillia von Schwarzenbing verwaltet die Vogtei seit dem tragischen Erdrutschunglück im Jahre 35, bei dem ihr Bruder bei dem Versuch Hilfe zu leisten ums Leben kam. Wie er entstammt sie dem alten beridhaner Geschlecht derer von Schwarzenbing und steht somit fest hinter Baron Leonidas, der ebenfalls beridhaner Abstammung ist, und wie ihre Familie seit je her festen ogedischen Glaubens.
Unterstützung findet Sysillia im Edlen Romnald von Arken, einem alten Freund und Weggefährten ihres Bruders. Als „starker Arm“ der Vogtei regelt und überwacht er den Silbertransport und hält die alte Stammburg der Familie Schwarzenbing. Auch er entspringt altem beridhaner Blut und steht der Schwester seines alten Kämpen Falkenur allzeit loyal zur Seite.
Vogtei Haydeck
Vogtin: Arika vom Weißen Wasser
Hauptstadt: Lukanor
Regierungssitz: Ordensburg der Ritter vom Weißen Wasser
Das Wappen:
Blasonierung: Auf silbernem Grund ein grüner Busch mit rechtem und linkem Obereck.
Über die Vogtei
Vor über zehn Jahren, im Jahre 27 sollte der Weißensee, damals noch ein sehr junges Gewässer, die Zukunft der von der Heide geprägten Vogtei verändern. Ein göttliches Schauspiel bot sich den Bewohnern Siebenquells als sie Zeugen wurden, wie Arika, Tochter des Xurl durch den See göttliche Warnungen empfing und ein Aussätziger von einem weißen Wasserstrahl geheilt wurde. Eine Streitmacht gegen die Ödländer solle ausgehoben werden, mit dem Geheilten als Oberhaupt. Und so geschah es, als wenig später eben jene Tochter des Xurl zur Vogtin von Haydeck erhoben wurde. Der Orden vom Weißen Wasser wurde gegründet und auch eine Ordensburg ragt am Seeufer in die Höhe.
Nicht verwunderlich, dass die neue Aximistiliusstraße, die mitten durch die Vogtei führt, nicht nur etliche Händler, sondern auch viele Pilger durch die Vogtei und an den Weißensee führt.
Wichtige Siedlungen
Neben der Hauptstadt Lukanor ist als nächstes die Stadt Siebenquell zu nennen. Vor über zehn Jahren noch ein Dörfchen, ist die Ortschaft heute Wallfahrtsort und Heimat vieler gläubiger Ogeden. Ceriden finden sich keine in Siebenquell. Einige sind konvertiert, nachdem sie das Wunder erblickten, andere nutzten die steigenden Wohnungspreise um sich mit gefüllten Taschen anderswo niederzulassen.
Unweit von Siebenquell ragt das Kloster des Ordens vom Weißen Wasser und neuer Regierungssitz der Vogtei in den Himmel. Auf einem Hügel am Seeufer gebaut, steht sie dort, halb Festung, halb Kirche, so ambivalent wie ihr Zweck: Ursprünglich als Ordensburg und Heimat einer neuen Streitmacht gebaut, ist sie heute Ort der Einkehr und Stätte zum Gedenken der göttlichen Weissagungen und leider auch der Niederlage des Ordens.
Über die Vogtin
Arika vom Weißen Wasser ist Hochgeweihte des Xurl und die Seherin, die im Jahre 27 die Weissagungen am Ufer des Weißensees empfing. Sie ist Gründerin des Ordens vom Weißen Wasser und wird von vielen beinahe als Heilige verehrt. Ein Aufbegehren der Haydecker irgendwelcher Form ist ob der Ehrfurcht ihrer Vogtin gegenüber gänzlich ausgeschlossen.
Vogtei Klagenfeld
Vogt: Friedrich von Walchsee
Hauptstadt: Garentingen
Regierungssitz: Bannburg
Das Wappen:
Blasonierung: Auf goldenem Grund in rot ein rechtsgewendeter, zur Wehr gesteckter Widder.
Über die Vogtei
Klagenfeld teilt sich landschaftlich und wirtschaftlich in zwei Hälften. Im Norden dominiert die unfruchtbare Heidelandschaft, der die Vogtei ihren Name verdankt. Diese großen Weideflächen dienen den Bewohnern schon seit je her zur Schafszucht. So gibt es dort kaum einen Haushalt, in dem nicht ein Spinnrad steht um das Einkommen aufzubessern und der klagenfelder Schafskäse darf auf keinem Vespertisch fehlen.
Im Süden erstreckt sich der dichte Klagenforst, der bis in die Nachbarvogtei Tatzelfels reicht. Um diesen Wald ranken sich die abenteuerlichsten Geschichten und nur wenige kennen mehr als seine Randgebiete, an denen rege Forstwirtschaft betrieben wird. Allerorten in Tatzelfels besteht Bedarf an gutem Bauholz und was dazu nicht taugt, das verarbeiten die Köhler zu Kohle und Pech.
Nach der Bestallung Leonidas von Rabenweils zum neuen Herrscher der Baronie war es vor allem der Klagenfelder Süden, der frohlockte. Denn hier, im dichten Klagenforst hatten sich Banden Gesetzloser mit beridhaner Rebellen zusammengeschlossen und den Herren der Vogtei das Leben schwer gemacht. Noch am Tage seiner Ernennung zum Baron erhielt Leonidas ein Schreiben der Rebellenführer, in welchem sie ihre Glückwünsche übermittelten und die sofortige Niederlegung der Waffen kundgaben. Viele jedoch trauen dem Frieden immer noch nicht und scheuen sich daher weiterhin den Wald zu betreten.
Wichtige Siedlungen
Die im Norden der Vogtei liegende Hauptstadt Garentingen ist geprägt von den Webern und Färbern, die hier die Erzeugnisse des Umlandes weiter verarbeiten um über die nahegelegene Aximistiliusstraße die Baronie mit Wolltuchen zu versorgen.
Die weiter im Herzen der Vogtei gelegene Bannburg liegt in direkter Nähe zum Klagenforst und ist ein altes, oft neu ausgebautes Gemäuer. Warum sie diesen Namen trägt weiß heute keiner mehr, jedoch gibt es umso mehr Geschichten darüber.
Am Klagenforst selbst liegen Forsteck und Hintereck. Ursprünglich lag Forsteck am Waldrand an einem kleinen Felshügel, dem Eck. Mit der zunehmenden Rodung des Waldes jedoch nahm die Entfernung zu diesem zu und es wurden auf der anderen Seite des Ecks Häuser gebaut. Als die neue Siedlung die Hälfte der Größe von Forsteck erreichte, gaben ihr ihre Bewohner den Namen Hintereck.
Über den Vogt
Friedrich von Walchsee, Onkel des verschwundenen früheren Vogtes ist ein älterer Herr, der für seine Gemütsruhe bekannt ist. Man sagt an seinem Geburtstag sei einmal ein Stier entlaufen und habe die im Freien stattfindende Feier durch Zerstörung von fünf Gästetafeln gestört. Der Gastgeber saß seelenruhig da und nachdem er erfahren hatte, dass wie durch ein Wunder niemand ernsthaft zu Schaden gekommen war, kommandierte er amüsiert die Wachleute ab den Stier einzufangen. Dann lies er die Gäste enger zusammen rücken und den nächsten Gang auftragen. Von manchen wird er seitdem scherzhalber auch der ruhige Fritz genannt.
Die Geschichte der Baronie
Nach dem Niedergang des großen Herzogtums Beridhan verblieb ausgerechnet sein Ursprungsort, das Land um die Beridhaner Ulme als die Baronie Beridhan bestehen. Der Baum war der Legende nach damals von den Begründern des Reiches gepflanzt worden und es galt der Ausspruch, dass es den Kindern Beridhans so lange gut ginge, wie der starke Stamm des Baumes stehe. Doch ein Erbfolgekrieg brach aus und als Aroben seinen Bruder Kayhan erschlug, schlug ein Blitz in die Ulme und spaltete sie. Und wie prophezeit sollte Aroben der letzte Herzog Beridhans sein. Die Nachbarn Beridhans verbündeten sich und das Reich zerfiel.
Die Zeit, die folgte war eine harte für die stolzen Beridhaner und so machten sie ihren fremden Lehensherren das Leben nicht selten zur Hölle, so daß das Land im Laufe der Zeit, zahlreiche, mutige oder dumme, Herren und Gebieter sah. Diese, wenn sie nicht gerade plötzlich verstarben, nutzten das „unbrauchbare“ Land Beridhan nach Kräften aus, was wiederum den Volkshass schürte. Nutznießer dieser schlimmen Zeit waren seit jeher die Beridhaner Rebellen gewesen, die diesen Mißstand als Legitimation für ihre Raubzüge und Morde nutzen, allen Voraus, der Adveri, der sich als legitimen Nachfahren und Erben des letzten Herzog Arobens sieht.
Dann im Jahre 23.n.A.III. sollte sich vieles ändern. Die damalige Thaler Baronie Beridhan wurde eine Baronie Drachenhains, im Austausch gegen die Baronie Güldental. Prinz Leomar wurde neuer Herr der Baronie. Landläufig werden der Belehnung des jungen Drachenhainers recht unterschiedliche Gründe zugeschrieben. So heißt es, sein Vater Waldemar habe ihm zum Erlernen des Regierens in dieses, hoffnungslos scheinende Land „verbannt“, schließlich solle dem Sohn nicht alles so einfach in den Schoß fallen. Anfangs gestaltete sich die Regierung des Prinzen auch ziemlich schwierig, musste der Baron sich doch erst gegen Rebellen, Hass und Intrigen bewähren. Anfangs bekleidete Leomar alle wichtigen Ämter, wie das der Vögte, mit angeforderten Beamteten aus Drachentrutz.
Auch heute noch setzt sich der Adel in Tatzelfels daher aus unterschiedlichen Herkünften zusammen: Die Anzahl der Thaler Adligen, die nach dem Baronientausch blieben, ist verschwindend gering, zumal ihnen, gemäß des Vertrags, kein Land mehr innerhalb der Baronie zustand.
Der Drachenhainer Adel, also alle Adligen, die mit ihren Hörigen nach dem Baronientausch mit Leomar in das Land gekommen waren, stellten damals einen Großteil der herrschenden Schicht. Meist waren es Beamte aus Drachentrutz, die aber größten Teils nach einem Jahr wieder zur Drachentrutz zurückkehrten. Nur wenige blieben.
Ihnen gegenüber stand der alte Beridhaner Adel, lange Zeit verboten und „eigentlich ausgestorben“, erlebte er unter Drachenhainer Führung neue Blüte. Später schenkte der Prinz den Fähigsten zunehmend mehr Vertrauen und bekleidete sie selbst mit den wichtigsten Posten.
Zunächst aber erklärte der neue Baron Prinz Leomar Beridhan für tot und rief sogleich dafür die Baronie Tatzelfels aus. Mit dem Namen der Baronie änderte er aber auch das Wappen.
Der schwarze Beridhaner Bär auf rotem Grund verschwand und an seine Stelle traten die Farben der Baronie Tatzelfels: Rot und schwarz, das Metall war Silber. Das Wappenschild, auf rotem Grunde, zeigte im oberen Teil zwei goldene Drachenhainer Drachenköpfe, Hinweis auf die Thronfolge Leomars. Im unteren Bereich war der silberne Tatzelwurmkopf abgebildet. Der neue Baron entschied sich wohl, ein Gedenk seines Kosenamens in der Kindheit, für dieses Wappentier. Die Farben sollten sowohl auf seine Person, wie auf seine Herkunft schließen lassen. Zwischen den Drachenköpfen und dem Tatzelwurmkopf verlief der schwarze Wellenbalken, das Zeichen der Leomark, einer heute eigenständigen Baronie.
Der Plan schien aufzugehen und als sich eine gewisse Stabilität einstellte, bestallte er nach und nach auch fähige Adlige beridhaner Abkunft in wichtige Ämter, wie beispielsweise Vogtin Jovana von Rabenweil oder deren Bruder Ritter Leonidas. „...Auf daß sich das alte Volk mit dem Neuen, das da gekommen ist aus Drachentrutz, vermische und verbrüdere!“
Gegen jede Erwartung lenkte Leomar die Baronie derart geschickt, dass das einstige Beridhan für seine Verhältnisse, sogar bescheiden erblühte und seine verbitterten Einwohner neue Hoffnung schöpften.
Mit dem Anschluss an die Aximistiliusstraße, dem Eintritt in den Ogedenbund, dem Trotzen wider Rebellen und Hunger und dem allmählichen Einsetzen bescheidenen Reichtums, verlor Tatzelfels zusehends den Ruf des „Jammertals“ und gilt heute als neues, aber vollwertiges Mitglied im Kreise der Drachenhainer Baronien.
Nach nur einem Jahr im Amt verschwand im Jahre 26 der junge Vogt von Klagenfeld Hagen von Walchsee. Augenzeugen zufolge erlag er den Reizen einer Dryade, folgte ihr in den Wald und konnte seitdem nicht gefunden werden. Als Nachfolger bestallte der Prinz dessen Onkel Friedrich von Walchsee, mit der scherzhaften Anmerkung, er ginge davon aus, dass dieser zu alt für solcherlei Eskapaden wie die seines Neffen sei.
Im Jahre 27 ereignete sich das Wunder vom Weißensee. Der See gab auf mysteriöse Weise das Spiegelbild einer fernen Gegend wieder. Felder waren zu sehen und Wälder, dann Menschen auf Palisaden und plötzlich rennende Gestalten bewaffnet mit gewaltigen Säbeln und Speeren - Ödländer. Dann brennende Wehrtürme und die Tatzelfelser und Rebenhainer Farben im Dreck. Arika, Seherin des Xurl weissagte sechs weitere Visionen und ein Aussätziger wurde von einem Strahl weißen Wassers geheilt. Unter seiner Führung sollte ein neuer Orden entstehen, der die Geschehnisse aus den Visionen verhindern sollte: Der Orden der Ritter vom Weißen Wasser.
Das Jahr 28 war ein ereignisreiches Jahr für die Tatzelfelser, denn es begann mit einem Herrscherwechsel. Der Baron Leomar wurde von seinem Vater Fürst Waldemar auf Burg Drachentrutz zurückgerufen, damit er auf seine zukünftige Stellung als Fürst vorbereitet werde. Seine Nachfolge trat seine Schwester Prinzessin Syria Jaldis an.
Die neue Baronin befahl den Bau einer Ordensburg für die neu gegründeten Ritter vom Weißen Wasser, übergab ihnen die Vogtei Haydeck zur Verwaltung und setzte Arika vom Weißen Wasser als Vogtin ein.
Dem einstigen Knappen des Ritters Leonidas von Rabenweil und später des ersten Ritters Cawadoc Gwar U’Mad, Ritter Arandis von Schwarzensteyn wurde die Ritterwürde nach dem Einsatz von Magie in einem Duell aberkannt.
Außerdem löste die Baronin in diesem Jahr die Tatzelfelser Ritterschaft auf, gründete die Institution der Tatzelfelser Herolde und daraufhin verließ der einstige erste Ritter Cawadoc Gwar U’Mad die Baronie.
In Schattenau stoppte in diesem Jahr endlich die Ausbreitung des Moores. Man erzählt sich, der Vogt Helior von Luzenstein habe eine Abmachung mit einer Moorfee getroffen. Tatsache ist auf jeden Fall, dass er noch im selben Jahr sein Amt niederlegte und auf Wunsch des Fürsten die neue Vogtin Yolande von Schwarzensteyn ehelichte.
Ebenfalls in diesem Jahr wurde ein etwa vier Jahre alter Schössling der Beridhaner Ulme entdeckt und von der Baronin feierlich gegossen. Dies wurde von den Tatzelfelsern als ein gutes Omen gedeutet.
Noch im selben Jahr wurde Syria Jaldis aus der ceridischen Kirche exkommuniziert.
Im Jahr 30 nahm die ceridische Kirche Syria Jaldis wieder in ihrer Mitte auf, diese konvertierte jedoch kurz darauf auf dem Adelstag öffentlich zum Ogedentum.
Im selben Jahr schließlich erfüllte sich die Prophezeihung vom Weißensee und die Ödländer fielen in die Leomark ein. Die hauptsächlich ceridischen Siedler der nördlichen Kolonie der Baronie flohen nach Jolberg. Nach dem Versagen des Ritterordens vom Weißen Wasser sah sich der Verwalter der Baronie Jaques de Sedomee aufgrund des Desinteresses der Prinzessin, die voll und ganz auf ihre Forschungen fixiert war, zum Handeln gezwungen: Aus dem Orden wurde ein Mönchsorden und die Ordensburg zum Kloster. Außerdem setzte er, ob ihrer offenbarten Notwendigkeit, die Tatzelfelser Ritterschaft wieder ein und löste die Tatzelfelser Herolde auf. Cawadoc Gwar U’Mad kehrte zurück und nahm seinen Platz als erster Ritter wieder ein.
DasJahr 31 sollte ein Jahr von Tragweite werden. Nicht nur für Tatzelfels, sondern für ganz Drachenhain. Begann das Jahr mit der Aussöhnung des ceridischen Fürsten Waldemars mit seiner konvertierten Tochter, so sollte es alle enttäuschen, die dies als gutes Vorzeichen sahen. Wenig später kam es zum Zerwürfnis zwischen Fürst Waldemar und seinem ogedischen Sohn Leomar, aufgrund ihrer religiösen Differenzen.
Im Jahr 32 brach der Drachenhainer Bruderkrieg los, der damit endete, dass Fürst Waldemar spurlos verschwand und der König einen Truchsess für ein Jahr einsetzte: Raphael von Sarmand.
Dieser blieb aber nicht die volle Zeit im Amt. Noch im selben Jahr wurde Leomar vom König zum Fürsten ernannt. Dieser legte als Zeichen der Gleichstellung von Ceriden und Ogeden in Drachenhain sein Mandat im Ogedenrat ab.
Bei der Neuvergabe der Lehen schwor Syria Jaldis ihrem Bruder als Baronin von Tatzelfels die Treue.
Als Verwalter der Baronie während der länger andauernden Forschungsreise der Baronin wurde im Jahr 33 Jacques de Sedomee, der Vogt von Tatzelfels und alte Lehrer Leomars offiziell eingesetzt.
Der Schattenauer Konrad von Trutzberg wurde im Jahre 34 oberster Straßenbaumeister und stellte im Jahre 35 die Aximistiliusstaße fertig.
Im selben Jahr kam es in Erkenay zu einem Erdrutschunglück, bei dem Vogt Falkenur von Schwarzenbing tödlich verunglückte. Seine Nachfolge trat seine Schwester Sysillia von Schwarzenbing als neue Vogtin von Erkenay an.
Das darauf folgende Jahr 36 sollte wieder ein ereignisträchtiges werden. Die lang verschollene ehemalige Vogtin von Distelwiel Jovana von Rabenweil kehrte zurück, wurde als Verräterin enttarnt und hingerichtet.
Die Verlängerung der Aximistiliusstraße nach Jolbruck und eine neue Freihandelszone im Brügger Hafen mit Neuenstein, Tlamana und Lormark bescherten der Baronie wirtschaftliches Wachstum.
Als im selben Jahr jedoch Jacques de Sedomee starb, stand die Baronie gänzlich führungslos da und die Vogte sahen sich zum Handeln gezwungen und reisten zur Burg Drachentrutz. Als man sie in Abwesenheit des Fürsten nicht einlassen wollte, kam es zur „Belagerung der Drachentrutz“ bei der Vogte vor den Toren der Burg bis zum Eintreffen des Fürsten campierten. Kurz darauf bekam Tatzelfels mit Leonidas von Rabenweil einen neuen Baron.
Im Jahre 38 begann der Krieg Drachenhains und Ostariens mit dem Herzogtum Stueren.
Ende des Jahres 39 wurde der Ausbau des Tatzelfelser Binnenhafens abgeschlossen. Doch viel wichtiger ist die spontane Verlobung des Barons in der Crellindorsnacht mit der Edlen Isabella Luise zu Bornstaett, einer Konkubine in Ausbildung an der Akademie Weisheit der Sterne in Steinbeck in den Südlanden.
Im Jahre 40 ehelichte der Baron seine Verlobte. Wenig später legte der Tatzelfelser Vogt Gottfried von Norderstedt nach einem verlorenen Duell auf Leben und Tod, nachdem sein Leben verschont worden war sein Amt nieder und trat dem Orden vom Weißen Wasser bei.
Anfang des Jahres 41 wurde die Heeresreform durchgeführt, Hundertsingen zur neuen Hauptstadt von Distelwiel und zwei geologische Expeditionen wurden entsandt um in den Gebirgsregionen der Baronie nach Bodenschätzen zu suchen. Im Herbst wurde die Ehe des Barons um ein weiteres Jahr verlängert.
Tatzelfelser Herrscher im Überblick
Baronie Tatzelfels (bis 23 nA Baronie Beridhan)
Bis 23 Baronie Beridhan und Teil des Fürstentums Thal
23-28 Leomar von Drachenhain (Baron)
28-33 Syria Jaldis von Drachenhain (Baronin)
33-36 Jacques de Sedomee in Vertretung der Baronin
Seit 36 Leonidas von Rabenweil (Baron)
Vogtei Distelwiel
24 Adovar von Distelwiel (Vogt)
24/25 (nominell bis 27) Jovana von Rabenweil (Vogtin)
27-36 Leonidas von Rabenweil (Vogt, Verwalter seit 25)
Seit 36 Aurelia Lore von Wulfenstein, kommisarische Verwalterin
Vogtei Erkenay
Bis 24 Gerret von Erkenay (Vogt)
24-35 Falkenur von Schwarzenbing (Vogt)
Seit 35 Sysillia von Schwarzenbing (Vogtin)
Vogtei Haydeck
Bis 24 Rinus von Lukken (Vogt)
24-28 Galen von Kulmenbach (Vogt)
Seit 28 Arika vom Weißen Wasser (Vogtin)
Vogtei Klagenfeld
Bis 25 Eleonore von Weisenstich „die Sticherin“ (Vogtin)
25-26 Hagen von Walchsee (Vogt)
Seit 26 Friedrich von Walchsee (Vogt)
Vogtei Schattenau
Bis 24 Aren von Doren (Vogt)
24-28 Helior von Luzenstein (Vogt)
Seit 28 Yolande von Schwarzensteyn (Vogtin)
Vogtei Tatzelfels
Bis 25 Prinz Leomar von Drachenhain
25-36 Jacques de Sedomee (Vogt)
36-38 Baron Leonidas von Rabenweil
38-40 Gottfried von Norderstedt (Vogt)
Seit 40 Aurelia Lore von Wulfenstein, kommisarische Verwalterin