Beridhan
Ehem. Baronie / Herzogtum Beridhan | |
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Hauptstadt | Beridheim |
Herrscher | Aroben |
Fläche | - Meilen2 |
Einwohner | - |
Lehen |
unbeständig |
Beridhan war eine Baronie im Fürstentum Thal im Königreich Heligonia. Baron Aroben von Beridhan rief sich selbst nach einem größeren Eroberungszug zum Herzog aus.
Wappenbeschreibung und Spruch
„Vor siebenhundert Jahren betraten unsere Vorfahren das Land Heligonia. Unter ihnen war ein Anführer, der groß und stark war, und so wurde er von seinen Männern Baer gerufen. Ihm gefiel das Land um sich herum und so wollte er bleiben. Er holte einen Ulmensämling hervor aus dem Land, das er und die Seinen verlassen hatten, und pflanzte ihn in die Kuppe eines schön gelegenen Hügels. Dort stellte er sich hin und sprach zu den Menschen, die ihm gefolgt waren: Hier soll mein Heim entstehen, und ich werde es Beridhan nennen. Und so wie diese Ulme Wurzeln schlagen wird, so werden auch wir hier unsere Wurzeln schlagen und neu beginnen. Denn so wie diese Ulme gedeiht, so wird auch unser Land gedeihen und uns ernähren. So stark wie ihr Stamm sein wird, werden auch wir stark werden.“
(Gründungssage Beridhans, Helios-Bote 35)
Das Wappen zeigt einen aufrechten, linksgewandten schwarzen Bären auf silbernem Grund. Der Bär hält ein Wappenschild mit der Sonne Heligonias auf blauem Grund in den Tatzen. Das ursprüngliche Wappen zeigte nur den schwarzen Bären, der Schild wurde von Herzog Aroben nach seiner Unabhängigkeit von Thal ergänzt.
Der Schildspruch lautet: Ego tuus ultor ero (Ich werde dein Rächer sein)
Die Herkunft des Spruches ist unbekannt.
Aufstieg und Machtergreifung Arobens
Das Geschlecht derer von Baer soll der Legende nach mit den ersten Siedlern nach Heligonia gekommen sein und wird vor etwa vier Jahrhunderten zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Botenbericht „Die Ulme von Beridhan erlebte viele Herrscher, die das Land zu einer unglaublichen Blüte führten. Doch dann wurden Baron Edolar II. Zwillinge geboren. Zwei Knaben waren es, die, als sie heranwuchsen, sich um die Krone stritten. So ritten sie zur Ulme hinan, um dort ein Urteil herbeizuführen. Doch es kam zu einem Handgemenge, bei dem Kayhan von seinem Bruder Aroben getötet wurde. Das Blut aus dem Geschlecht des Bären tränkte den Hügel, und Helios selbst zerschlug daraufhin mit einem Blitz die Ulme. Der Baum brannte bis auf seine Wurzeln nieder. Baron Aroben war von seiner Tat wie betäubt. Zum Angedenken seines Bruders ließ er dort deshalb einen Stein errichten.“ (Gründungssage Beridhans, Helios-Bote 35)
Den Urkunden nach wurden Aroben und Kayhan im Jahre 175 v.A.III. geboren. Im Jahr 154 v.A.III übernahm Aroben als Baron von Beridhan das Lehen seines Vaters Edolar II. Schon im ersten Regierungsjahr erklärte er seine Unabhängigkeit vom Fürstentum Thal und ernannte sich zum Herzog von Beridhan. Der damalige Fürst Hiltbolt von Thal, der Vater von Fürst Horens von Thal, ließ dies nach langen Verhandlungen zu. Späteren Berichten zufolge soll Aroben ihn großzügig abgefunden haben, doch die wahren Hintergründe wurden nie bekannt.
Eroberungen
Im Jahr 151 v.A.III heiratete Aroben die Schwester des Barons der (damals noch ungeteilten) Lormark, Griselda, die ihm einen Sohn und eine Tochter gebar. Baron Reinmar von Lormark kam nach einem Besuch seiner Schwester schwerkrank nach Hause und verstarb im Jahre 147 v.A.III ohne Erben. Daher fiel die Baronie Lormark an Griselda und somit an Aroben. In den darauf folgenden Jahren eroberte er weite Teile der Baronien Wolfenfeld, Drackensteig und Buchenfels. Der Baron von Güldental setzte Aroben unerklärlicherweise kurz vor seinem Selbstmord als Erben ein. Die Eroberung der Grafschaft Purpurfeld war ebenfalls erfolgreich, löste aber letztendlich den Zusammenbruch des Herzogtums Beridhan aus.
Im Staatsarchiv der Burg Hochanthen wird eine alte Karte des Herzogtums aufbewahrt, die noch heute von der Größe des vergangenen Reiches zeugt.
Völlig unbegreiflich erscheint es, dass keiner wagte, sich Herzog Aroben zu widersetzen, jedoch machten ihn sein kluger Geist und sein Talent für Strategie und Taktik zu einem überaus gefährlichen Gegner. Er war zu seiner Zeit berühmt für sein Geschick im Krieg und in der Diplomatie, jedoch auch berüchtigt für seinen grausamen Charakter und seinen rücksichtslosen Umgang mit denen, die ihm unterlegen waren. Selbst sein Sohn und seine Tochter litten unter ihm. Schon früh wurden auch die Kinder im Können des Vaters unterrichtet, doch nie konnten sie dem Urteil des Vaters genügen. Um sein Wissen deshalb unverfälscht an seine Nachkommen weiter zu geben, schrieb Aroben seine Erkenntnisse in Diplomatie und Strategie, seine erprobten Vorgehensweisen und Taktiken, in mehreren Tagebüchern nieder. Eines dieser Bücher wurde offenbar bei den Einweihungsfeiern der Burg Tatzelfels entdeckt, der derzeitige Aufbewahrungsort ist jedoch unbekannt. Allerdings kann man wohl daraus schließen, dass sich auch die anderen ebenso historisch wie strategisch unschätzbaren Aufzeichnungen noch in der Burg befinden könnten.
Arobens verlängertes Leben
Aroben alterte und wurde schließlich gewahr, dass er eines Tages sterben würde, ohne sein Lebenswerk einem fähigen Nachfolger zu hinterlassen, da er seinen Kindern diese Aufgabe nicht zutraute. Dies grämte ihn und als er nach einer Lösung suchte, geriet er an die Magie. Er fand schließlich Vahrim, einem Alchimisten und Magier, dessen Ruhm weit über seine Zeit bis in die unsere reicht. Aroben gewährte ihm fast unbegrenzte Mittel zur Forschung, damit dieser für ihn eine List gegen den Tod fand. Vahrim hatte Forschungen über die Natur des Lebens betrieben, war aber bisher weniger an seinem Können, als vielmehr an der Moral der Gesellschaft gescheitert. Nach langer Zeit der Forschung konstruierte Vahrim einen Apparatus, mit dem es möglich war, die Essenz des Lebens aus einem Lebewesen zu gewinnen. Bei Anwendung dieser Essenz konnte man das Alter und den Tod aufhalten. Der Preis dafür war jedoch das Leben dieses anderen Lebewesens. Nach den alten Aufzeichnungen verschwand Vahrim, nachdem er sein Werk vollbracht hatte. Die Lebende besagt, dass er durch seine Erkenntnisse sogar noch heute irgendwo im Verborgenen leben soll.
Aroben lebte also durch diesen Apparatus nun länger, als die Natur es für ihn vorgesehen hatte. Seine Gemahlin Griselda war schon längst verstorben, es hieß, dass die Sorgen und der Gram sie frühzeitig dahingerafft hätten. Seine Kinder schämten sich ihres Vaters und kehrten ihm den Rücken.
Aroben lebte nun schon fast 100 Jahre, erweckte aber den Anschein, im besten Mannesalter zu sein, und so kamen Gerüchte auf, dass es sich bei ihm um ein widernatürliches Wesen handelte. Dafür sprach auch die Tatsache, dass immer wieder Menschen auf der Burg verschwanden. Von diesen Begebenheiten zeugen heute noch Gruselgeschichten und Märchen.
Purpurfeld
Die Grafschaft Purpurfeld (gelegen im heutigen Tlamana) widerstand allen diplomatischen Kniffen, die Aroben bereithielt, so dass er sich entschloss, sie mit Waffengewalt zu erobern. Freifrau Isabel von Purpurfeld kämpfte jedoch erbittert gegen den Eindringling und der Kampf schien schon verloren, als Herzog Aroben sie überraschenderweise zu Friedensverhandlungen auf seine Burg einlud. Freifrau Isabel zögerte, denn zu viele grausame Taten wurden dem Despoten nachgesagt. Auch war ihr das Gerücht nicht fremd, dass unerklärliche und widernatürliche Dinge auf Burg Beridheim vor gingen. Ihre Bedenken wurden jedoch zerstreut, als Herzog Aroben seine Tochter als Sicherheit überließ.
Dennoch ermeuchelte er die Gesandtschaft und nahm Isabels Essenz in sich auf. Den Tod der Gesandtschaft tarnte er als tragischen Überfall. Ohne die tapfere Isabel war es für den Tyrannen ein leichtes, Purpurfeld doch noch zu erobern. Nun, 72 v.A.III, stand Herzog Aroben auf dem Gipfel seiner Macht. Er regierte mit unvorstellbarer Grausamkeit und ließ jeden, der gegen ihn aufbegehrte schrecklich hinrichten.
Arobens Tod und die Zerschlagung Beridhans
Unter der Gefolgschaft Isabels von Purpurfeld befand sich der Barde Lukan Rabensang, der die Dame zu seiner Minnedame gewählt hatte. Als Isabel nicht aufgefunden wurde, da sie ja dem Apparatus zum Opfer gefallen war, forschte der Barde nach. Er fand heraus, dass Aroben Unseliges trieb und der Tod seiner Dame ihm anzulasten war. Er schwor sich, dass er nicht eher ruhen würde, bis die Tat gerächt war. Nach langen und vorsichtigen Vorbereitungen stellte er Aroben. Im Labor des Apparatus kämpften sie gegeneinander, wobei die Maschine zerstört wurde. Aroben schaffte es, in ein anderes Zimmer zu flüchten, wohin ihm auch Lukan folgte. Im Gefecht entbrannte ein Feuer, das durch eine umgefallene Kerze ausgelöst wurde. Lukan rannte aus dem Zimmer und hielt die Tür zu. An der Tür selbst befand sich allerdings kein Riegel und auch war nichts zum verkeilen der Tür erreichbar. Er hatte also nun die Wahl, die Tür weiter zu versperren, Aroben zu richten und dabei selbst zu sterben, oder sein Leben und damit auch Arobens zu retten. Ob seines Schwures entschied er sich für den Tod. Die verbrannte Leiche Arobens wurde in der Gruft der Burg begraben und mit ihr alle Dokumente und Utensilien, die von seinen unheiligen Taten zeugten, ebenso die Überreste des Apparatus.
Das Herzogtum zerfiel darauf im Krieg, nachdem sich seine Nachbarn in der Not verbündet hatten. Alle Ländereien Beridhans wurden unter den Siegern, die da waren, aufgeteilt, denn niemals wieder sollte das Banner des Bären, Zeichen Beridhans, Angst und Schrecken verbreiten. Schon bald schien das Haus Beridhan keine Bedeutung mehr zu haben.
Ausbeutung Beridhans
In der Baronie Beridhan /heute Tatzelfels wurde im Volk das Alte bewahrt und an der Treue zum Herzog festgehalten. Dadurch glich jenes Gebiet von da ab einem siedenden Kessel, ständig unter Druck und ständig kurz vor dem Zerbersten. Das inzwischen verarmte, aber ungebrochen stolze Volk, machte seinen fremden Lehensherren das Leben nicht selten zur Hölle, so daß das Land im Laufe der Zeit zahlreiche mutige oder dumme Herren und Gebieter sah. Diese, wenn sie nicht gerade plötzlich verstarben, nutzten das „unbrauchbare“ Land Beridhan nach Kräften aus, was wiederum den Volkshass schürte. Der Fürst von Thal, in dessen Herrschaftsgebiet die ehemalige Baronie gefallen war, fand nur schwer Verwalter für dieses schwierige Gebiet, weshalb er darauf verzichtete, wieder einen Baron einzusetzen. Nutznießer dieser schlimmen Zeit waren immer die Beridhaner Rebellen, die diesen Missstand als Legitimation für ihre Raubzüge und Morde nutzten.
Der Baronietausch
Im Jahre 22 n.A.III verstarb der letzte Verwalter Beridhans, Windjon, bei einem nicht ganz geklärten Jagdunfall. Kurz darauf erschien am Hof zu Thal ein junger Mann namens Adveri von Beridhan, der sich als legitimer Nachfolger Arobens ausgab. Die vorgezeigten Dokumente wiesen ihn als legitimes Mitglied der Familie Baer aus. Er verlangte ob dem Freiwerden der Baronie und seiner Mündigkeit die Einlösung des Versprechens. Fürst Bartha ließ den nur mündlich vereinbarten Vertrag seines Vaters nicht gelten und wies Adveri darauf hin, dass in Kürze eine schon länger gefasste Abmachung mit dem Grafen von Drachenhain vertraglich eingelöst werden sollte: Der Tausch der Baronie Beridhan gegen die Baronie Güldental. Er möge sich mit seinen Ansprüchen also an Waldemar von Drachenhain wenden.
Bitter enttäuscht verließ Adveri den Thaler Hof und ging in den Untergrund, wo er Anführer der Rebellen wurde und inzwischen vom Volk des ehemaligen Beridhan als Held verehrt wird.
Der Grund für diesen Tausch war der Fluch derer zu Drachenhain. Graf Waldemar sah darin eine Möglichkeit, den Fluch über seine Kinder zu umgehen, da sich Beridhan außerhalb der Grenzen Drachenhains und damit außer Reichweite des Fluches befand. Sein Sohn und Erbe Leomar hatte lange Zeit ein leichtes Leben ohne Pflichten geführt, aber nun sollte er die Verwaltung der Baronie Beridhans übernehmen. Sein Vater wollte ihn zum Erlernen des Regierens in dieses hoffnungslos scheinende Land schicken, vermutlich sollte dem Sohn nicht alles so einfach in den Schoß fallen. Graf Waldemar trat also an Fürst Bartha heran, um mit ihm einen Handel abzuschließen. Dieser Handel drehte sich um den Tausch der Baronie Beridhan gegen eine ungleich reichere Baronie im Süden Drachenhains, die an Thal angrenzte: Güldental. Dieser Handel war Thal nicht unrecht, da es sich so einer unbequem gewordenen Provinz entledigte und dafür sogar ein ungleich reicheres und fruchtbareres Gebiet erhielt. Der Tausch wurde am Neujahrstag 23 n.A.III rechtswirksam.
Die Tatzelfelser Baronie
Die Umbenennung und Einweihung der Burg Tatzelfels am dritten Tag der dritten Saarka im Jahre 23 n.A.III verlief sehr dramatisch. Adveri von Beridhan hatte offensichtlich nicht die Absicht, die Burg kampflos zu übergeben. Jede Gelegenheit, die Feierlichkeiten zu stören, wurde von ihm genutzt. Einige Tage vor den Festlichkeiten wurde bereits ein Mann namens Dariven, von dem inzwischen angenommen wird, dass es sich um den jüngeren Bruder Adveris handelt, bei dem Versuch erwischt, den Brunnen zu vergiften. In der Annahme, Adveri werde nun versuchen, seinen Mann zu befreien, wurde er in den Kerker gebracht und die Wachen der Burg verstärkt. Adveri und zwei seiner Leute gelangten dennoch als Barden verkleidet in die Burg, indem sie den späten Abend abwarteten, als die Wachen bereits betrunken und müde waren. Die Befreiung Darivens misslang jedoch. Adveri floh in ein nahe gelegenes Bauerndorf und rief dort die Bevölkerung zum Widerstand auf. Von den Verfolgern in die Enge getrieben, nahm er ein Bauernkind als Geisel und ermordete es. Doch damit hatte er sich den Zorn der Bauern zugezogen, die nun nicht mehr bereit waren, an seiner Seite zu kämpfen. Somit konnte Adveri von den Wachen Leomars überwältigt werden. Nach einer kurzen Verhandlung wurde er vom Kerker der Burg Tatzelfels nach Drachenhain überstellt, wo ihn der Richterspruch des alten Grafen Waldemar erwartete.
Die erste Amtshandlung Leomars war die Umbenennung der Burg und Baronie in „Tatzelfels“. Außerdem besetzte Leomar schon kurz nach Amtsantritt alle wichtigen Ämter wie das der Vögte mit Beamten aus Drachentrutz, weiter erklärte er das Herzogtum Beridhan für tot „...auf dass sich das alte Volk mit dem Neuen, das da gekommen ist aus Drachentrutz, vermische und verbrüdere!“ Zudem hatte der neue Baron, eine Auflage seines Vaters, eine große Schar Ceriden mit ins Land gebracht. Nur das straffe Reglement der gestrengen Drachentrutzer Beamten verhinderte damals eine Katastrophe. Eine Zeit der Intrigen, des Hasses und der Anfeindung begann, dennoch aber auch eine Zeit der Reformen und Strukturen. Dies zeigte sich deutlich am Sieg gegen den Hunger und an dem bescheidenen Reichtum, der sich wie ein warmer Sommerregen über das Volk ergoss. So war der erste Tatzelfelser Vasallentag ein wichtiger Wendepunkt, als nämlich der Baron zum einen die unbeliebten Beamten aus Drachentrutz absetzte, heim nach Drachentrutz schickte und für diese volksnahe Ritter, darunter sogar zwei aus altem beridhanischen Adel, als Herren einsetzte.
Nachdem Adveri im Jahr 23 n.A.III im Kerker der Burg Tatzelfels eingesperrt worden war, wurde er am 22. Tag des 3. Helios 24 n.A.III am Marktplatz zu Drachentrutz vor den Augen des Volkes auf dem Schafott mit dem Schwert enthauptet. Gerüchte kamen ein Jahr später auf, als in einem Bericht im Heliosboten von einem nicht näher bekannten Autor angedeutet wurde, dass Adveri am Abend vor der Hinrichtung befreit und durch einen Doppelgänger ausgetauscht wurde.
Relikte aus Beridhaner Zeiten
Altes Recht
Fernab der Städte, Schlösser und auch Burgen gilt vielerorts und im Verborgenen noch das „Alte Recht“, welches wohl aus den alten Beridhanischen Gesetzen hervorgeht. Jenes „Alte Recht“ läßt sich in drei Faktoren gliedern: Recht, Sitte und Tradition. Ein Beharren auf den alten Regeln ist überall spürbar, schon das tägliche Tun scheint als Gesetz zu gelten. Am deutlichsten zu sehen ist dies z.B. am Festhalten des Volkes am eigentlich längst vergangenen Beridhaner Adel.
Das Heliosurteil
Gott Helios ist der Herr des Rechts, als solcher muss er dem Recht zum Siege verhelfen. Es gibt Möglichkeiten in Gestalt bestimmter geheimer Handlungen und Riten, die Helios zu solche Urteilsspruche nötigen, wie z.B. Der Zweikampf: Kläger und Angeklagter kämpfen mit gleichen Waffen, bis zum ersten Blut, ersten Schmerz oder bis zum Tode. Wer hier siegt, ist unschuldig, bzw. bestätigt in seiner Anklage, er hat also Helios und somit das Recht auf seiner Seite. Die Feuerprobe: Der Verdächtige muss glühendes Eisen, ohne es zu werfen, oder zu rennen, bis an eine bestimmte Stelle tragen, oder Gegenstände aus kochendem Wasser greifen, wird all dies erreicht, ist der Angeklagte ebenso unschuldig. Die Blutprobe: Bei Mord werden alle Verdächtigen vor die Leiche geführt und gezwungen, die entsprechende Wunde, die zum Tode geführte hatte, zu berühren. Beginnt die Wunde erneut zu bluten, steht Helios zu folge der Mörder vor seinem Opfer.
Das Gastrecht
Etwas Besonderes stellt das Gastrecht in der Baronie dar: Es weist bestimmte Spruchformeln auf wie z.B. zu Beginn der Segenswunsch des Gastes auf Familie, Haus und Hof, worauf der Dank und die höfliche Frage nach dem Woher und Wohin und schließlich die Einladung erfolgt. Bewußte Abweichungen werden vielerorts als Beleidigung oder auch Schlimmeres aufgefaßt. Fremden gegenüber waltet man jedoch Nachsicht und weiht sie lediglich in die diversen Formeln ein, ohne sie direkt zu verlangen. Trotzdem bleibt natürlich eine gewisse Distanz, welche viele irrtümlicherweise als Unfreundlichkeit und Abneigung gegenüber Fremden verstehen. Für den Schutz seines eingeladenen Gastes ist der Hausherr verantwortlich. Diese alte Regel nutze zu Beginn seiner Regierung Prinz Leomar rege, wußte er sich doch hier vor Adveri und seinen Schergen anfangs sicherer als zu Hause auf Burg Tatzelfels.