Der Gute Arzt

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Der Gute Arzt unweit von Fürstenbrück, Südescandra ist eine renommierte Heilanstalt für bessergestellte Heligonier, die für ihre Gesundheit weder die erforderlichen mentalen und körperlichen Anstrengungen noch den finanziellen und zeitlichen Aufwand eines Aufenthalts scheuen.

Geschichte

Magister Palumbo Honigwatz ist der gute Arzt - er war es von Anfang an, und er wird es immer bleiben. Der genialische Erfinder, Unternehmer, Naturkundler und Universalgelehrte hatte nach einer Kindheit in den einfachsten Verhältnissen südescandrinischer Kornfelder als Folge einer Vorsehung (Palumbo nennt es so - was genau damals passierte kann man heute nicht mehr so genau sagen, allerdings wird an dieser Stelle meist auf Honigwatz' für Südescandra ungewöhnliche, streng ceridische Erziehung verwiesen) zunächst ein Stipendium für die Universität Akademica Corena und später mehrere Magister erhalten. Schon als junger Studiosus machte er zusammen mit einem befreundeten Kommilitonen die Erfindung, die sein Leben prägen sollte: Er zerkleinerte eine bis heute streng geheime Mischung aus Getreide, walzte den Brei flach aus, ließ ihn trocknen und zerteilte ihn in kleine Flocken. Diese aß er jeden Tag; und weil er merkte, wie gesund seine Erfindung war, begann er sie an die besseren Kreise Escandras zu verkaufen. Alsbald erfand er auch eine spezielle handbetriebene Tischmühle und eine Walze, um die Flocken schneller herstellen zu können.

Als Honigwatz seine Studien beendete (seinen Angaben zufolge muss er mehrere Magister erlangt haben) vergrößerte er die Produktion seiner Flocken. Mit seinem Kommilitonen zerstritt er sich, denn jener hatte zum Entsetzen von Honigwatz begonnen, die Flocken mit Milch und Ahornsirup zu essen. Honigwatz aber stellte fünf Tagelöhner, ein Waschweib und einen Kaufmann ein, um für ihn Flocken herzustellen und ging für drei Jahre auf Studienreise.

Nach seiner Rückkehr hatte er eine gute Tagesreise entfernt im Süden ein Stück Land erworben, wo er die florierende Flockenproduktion in größerem Maßstab aufbaute. Er errichtete einen kleinen Werkhof, um auch andere Grundnahrungsmittel mit seinem naturmedizinischen Wissen kaufen, veredeln und wieder verkaufen zu können. Schon nach wenigen Jahren kam eine Gaststätte hinzu, in der die Produkte vorteilhaft präsentiert, verköstigt und gleich erworben werden konnten. Dabei verfeinerte Palumbo Honigwatz stets seine Methoden und sein Wissen um die Wirkkraft seiner heilenden Produkte im Körper des Menschen. Schließlich hatte er die Idee, die Gaststätte zu erweitern und zu einem Sanatorium auszubauen. Der "Gute Arzt" war geboren.

In den Folgejahren erweiterte Palumbo Honigwatz seine Heilanstalt laufend. Er begann, ausgesuchtes Fachpersonal zu beschäftigen und stellte ein komplexes Behandlungsprogramm zusammen, das hauptsächlich aus gesunder Ernährung, gezielten Anwendungen und einem umfassenden System von Verboten ungesunder Ernährungs- und Verhaltensweisen bestand. Der Erfolg gibt dem "Guten Arzt" recht: Nirgends verlässt der Gast so gesund das Haus wie in Palumbo Honigwatz' Sanatorium für bessergestellte Heligonier.

Die Anstalt

Wer zum "Guten Arzt" kommt, nimmt am besten den Karrenweg von der Straße nach Fürstenbrück herauf, denn alles andere endet unweigerlich im Dickicht vor einem hohen Zaun, der anderenorts als ernstzunehmende Palisade bezeichnet würde. Der Karrenweg indes ist nicht schwer zu begehen, schon nach wenigen Windungen durch die lieblichen, duftenden Hügel Südescandras erreicht man den geschmackvoll mit üppigen Blumenbeeten und Ziergehölzen gestalteten Eingangsbereich. Hier trennen sich die Wege der Ankommenden, denn sie werden die Anlage als Gäste, Besucher oder Bedienstete betreten. Besucher kommen nur bis ins Torhaus, alles weitere ist ihnen verboten. Gäste, auch Patienten genannt, können ebenfalls das Torhaus besuchen, ihnen aber ist es verboten, die Anlage nach draußen zu verlassen. Bedienstete schließlich nehmen einen unauffälligen Nebeneingang, für den man aber einen passenden Schlüssel braucht. Solange die Anstalt betrieben wird, also in den Monden der Poëna, des Helios und des Xurl, ist das Torhaus nach Außen von der neunten Stunde am Morgen bis zur fünften Stunde am Abend geöffnet, nach innen von der achten Stunde am Morgen bis zur achten Stunde am Abend.

Das Torhaus

Das Torhaus, ein imposantes Gebäude aus festen Backsteinen, ist der einzige Zugang zum "Guten Arzt". Es ist das älteste Bauwerk der Anlage; es beherbergt den Empfang mit Schreibstube, Lagerraum und Gewandausgabe, die Taverne mit Küche und Keller sowie die Unterkünfte der Besucher.

Wer zu Besuch ist, meldet sich mit Namen und Anliegen beim Empfang. Es kann Quartier genommen werden, doch die Unterkünfte müssen bis zur fünften Stunde am Abend gebucht und bezahlt sein. Es ist gestattet, sich in der Taverne und der Unterkunft aufzuhalten, die vielfältigen gesundheitsfördernden Mittel des "Guten Arztes" können nach Belieben erworben und konsumiert werden. Der Service ist zuvorkommend aber distanziert, alles ist sehr ordentlich und sauber, allein auf belebende oder erheiternde Getränke und den Genuss schweren Essens muss aus einrichtungspolitischen Gründen verzichtet werden. Man muss außerdem darauf gefasst sein, dass die Taverne abends ab der achten Stunde geschlossen wird, so dass es nur noch gestattet ist, sich in den Unterkünften aufzuhalten. Licht und leise Gespräche sind dort bis zur zehnten Stunde am Abend erlaubt.

Wer hingegen Gast des "Guten Arztes" werden möchte, hat sich in der Schreibstube bei Fräulein Amiliana Steinberger, einer ostarischstämmigen ehemaligen Beamtin einzufinden. Das Einverständnis, als Gast ein höriger Patient des "Guten Arztes" sein zu wollen, wird vorausgesetzt und muss schriftlich festgehalten werden. Es folgt eine Belehrung über Rechte und Pflichten (am einschneidensten wird für gewöhnlich der Verzicht die meisten Speisen und Getränke sowie Rauchwaren empfunden), der Verschluss allen persönlichen Hab und Guts im Lager hinter der Schreibstube sowie die Aushändigung der Hausordnung und der Patientengewänder (auch die Belehrung und der Erhalt von Hausordnung und Patientengewändern muss quittiert werden). Man kann sich nun frei in der Taverne bewegen bis man zum Aufnahmegespräch bei Magister Palumbo Honigwatz, dem guten Arzt, gebeten wird.

Die Meierei

Neben dem Torhaus befindet sich ein stattliches, ebenfalls aus Backsteinen gebautes Wirtschaftsgebäude, die Meierei. Der Zutritt ist allen Nichtbediensteten verwehrt. Von hier aus wird der "Gute Arzt" verwaltet, hier ist aber auch die Herstellung der vielfältigen Vertriebserzeugnisse angesiedelt, die für das Wohlbefinden der Patienten und Besucher so unverzichtbar sind. Der anstaltseigene Kräuter- und Gemüseanbau wird ebenfalls aus der Meierei gelenkt. Geleitet wird die Meierei von Stratus van Rodevergk und seinem Handlanger Murbel Zwergbräter, zwei sehr ungleichen Betiser Gesellen, die aber füreinander wie gemacht scheinen. Beide wirken ganz und gar nicht danach, jemals in Vergangenheit oder Zukunft Patientengewänder anziehen zu wollen. Stattdessen sorgen sie dafür, dass "Der Gute Arzt" eine stabile wirtschaftliche Grundlage hat. Stratus van Rodewergk und Palumbo Honigwatz scheint zudem eine schwer zu deutende Freundschaft zu verbinden, die sie aber selten offen zeigen. Im Übrigen sind es auch van Rodewergk und Zwergenbräter, die den sogenannten "Kohleschuppen" betreiben, eine streng geheime Taverne innerhalb der Palisaden des "Guten Arztes", die jedoch besser an anderer Stelle beschrieben sein soll.

Anwendungen

Kastella Dotterhart

Poënageweihte aus Thal

Mondfried Löffelbein

Xurlgeweihter aus Drachenhain

Riffko Rotberg

Riffko Rotberg, ehemals erster Vorfeldspieler bei "Heldenmut Hüttstadt", ist einer der erfolgreichsten Utzganspieler der 20er Jahre. Unvergessen seine überraschenden Pässe, seine behenden Sprünge, seine Würfe, seine Duelle mit der Legende Ramon Maria Canonero, aber auch sein feines Gespür für das eigene Team. Er steht heute mit all seinem Wissen und seiner Erfahrung dem "Guten Arzt" für eine gute Leibesertüchtigung zur Verfügung. Wer im "Guten Arzt" Patient ist, wird schon in den ersten Tagen Vorträge hören, wo es um den rechten Mut, den Umgang mit dem Körper und die Erfahrung der sportlichen Auseinandersetzung geht. Es ist für alle Gäste Pflicht, regelmäßig an Rotbergs Übungen zur Leibesertüchtigung teilzunehmen, morgens vor dem Frühstück (Schreiten im nassen Gras, belebende Gymnastik) und nach dem Mittagessen (Tausend Schritte mit Rotbergs Übungen). Pardon wird nicht gegeben! Auf freiwilliger Basis arrangiert Rotberg auch Utzganmannschaften, die von ihm trainiert und gegen Ende des Aufenthalts gegeneinander aufgestellt werden. Achtung, das Spiel wird in der traditionellsten Form durchgeführt (u. A. ein frisch gepflügter Acker als Spielfeld).

Trauwalda, Adelgunda und Theodwina

Die unter den Gästen auch "Die drei Schwestern" genannten Hilariusitinnen aus dem Nonnenkloster zu Arnstein in Arnach bieten heilende Gespräche an. Die ausgefeilte, praxiserprobte Methodik knüpft an die jahrzehntealte ceridische Tradition des Beichtens an. Patienten haben sich am zweiten Tag des Aufenthalts bei einer der Hilariusitinnen einzufinden, sie wird wie eine große Schwester sein, die dem Gast mit Rat, Weisheit, Strenge und Augenmaß zur Seite steht. Es gilt zunächst, sich gedanklich zu öffnen, alle Fragen ehrlich und vollständig zu beantworten und keine Scheu zu haben, über die Erlebnisse der Kindheit und Jugend, die Familie, Freundschaft, Liebe und Hass sowie über das berufliche oder gesellschaftliche Leben zu berichten. Nachdem alle Geheimnisse offenbar sind, wird die Schwester das Verhalten beurteilen und Veränderungen anraten, die die fehlende Einsicht fördern, schlechtes Verhalten mindern und gutes Verhalten mehren werden und dazu führen, dass man ein besserer Mensch wird, wenn man nur sich selbst gegenüber aufrichtig, standhaft und stark bleibt. Magister Palumbo Honigwatz schätzt die Arbeit der Hilariusitinnen als nicht minder wichtig ein als die seiner Ärzte.

Dabei ist es ein unverzichtbarer Teil der Methode, dass die drei Schwestern täglich miteinander und auch mit allen anderen Bediensteten heimlich über die Patienten sprechen, um wichtige Informationen zu erhalten, die sie in die Lage versetzen, zum Wohl des Gastes Lob und Tadel auszusprechen.




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