Nachforschungen - das Herzogtum Stueren: Unterschied zwischen den Versionen

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== Mythos und Fakten  ==
== Mythos und Fakten  ==


Selbst [[Stueren]], das bislang "wie ein Schatten aus dem Dunkel" zuschlug und sogleich wieder ins Nichts entschwand, hinterlässt Spuren und somit Anknüpfungspunkte. An dieser Stelle soll nun alles was zum gegenwärtigen Zeitpunkt über dies Land bekannt ist - egal ob es gesichert oder nebulös, wichtig oder nebensächlich erscheint - gemeinsam gesammelt werden. Ein jeder sei aufgerufen, sein Wissen und seine Eindrücke öffentlich zu machen, auf dass ein gemeinsames Bild, bestehend aus den kleinsten Mosaiksteinen, ergebe. <br>  
Selbst [[Stueren]], das bislang "wie ein Schatten aus dem Dunkel" zuschlug und sogleich wieder ins Nichts entschwand, hinterlässt Spuren und somit Anknüpfungspunkte. An dieser Stelle soll nun alles was zum gegenwärtigen Zeitpunkt über dies Land bekannt ist - egal ob es gesichert oder nebulös, wichtig oder nebensächlich erscheint - gemeinsam gesammelt werden. Ein jeder sei aufgerufen, sein Wissen und seine Eindrücke öffentlich zu machen, auf dass ein gemeinsames Bild, bestehend aus den kleinsten Mosaiksteinen, ergebe. <br>


Meister Schillwunk Radeweyd, im Auftrage des [[Leomar von Drachenhain|Fürsten Leomar]].  
Meister Schillwunk Radeweyd, im Auftrage des [[Leomar von Drachenhain|Fürsten Leomar]].  
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<u>Erste Ahnungen Stuerens</u>  
<u>Erste Ahnungen Stuerens</u>  


Während verschiedener Erkundungen trafen vor etwa zwei Jahren Leomarker Siedler im geradewegs westlich gelegenen Sumpf auf Zeichen von Zivilisation. Jedoch handelte es sich hierbei wahrlich eher um abschreckende Eindrücke. Denn als die Boote auf die andere Seite des Jolborn übersetzen, fand man im dichten Auenwald, einen scheinbar befahrbaren Flussarm ins Landesinnere. Gefährlich zugespitzte Baumstämme und dorniges Geäst in allen Flussläufen beendeten die Weiterfahrt mit den Booten nach nur wenigen Meilen. Dies schreckte die tapfren Leomarker jedoch nicht ab, und man bahnte sich zu Fuß und schwimmend den Weg über Baumstämme, hüfttiefes Wasser und tückischen Morast, bis ... „da plötzlich diese aufgespießte Toten waren...“. Wie zur Mahnung nicht weiterzugehen, steckten stark verweste Männer, vereinzelt sogar in zerschlissenen Wappenröcken, auf spitzen Holzbalken. Wahre Todesqualen standen ihnen allen ins modrige Gesicht geschrieben. Einer der Leomarker riss, der gute Mann kann bis heute nicht erklären warum, einen dieser Wappenröcke vom Leib eines der schaurigen Leichname und steckte ihn ein. Der Weg zurück entwickelte sich buchstäblich zum Spießrutenlauf. Mit einem Mal verfingen sich die Leomarker in scharfen und überaus tückischen Fallen. Allenthalben streunte plötzlich wildes Getiere umher. Einer der Augenzeugen wusste gar zu berichten: „... Es war furchtbar! Diese Tiere, ich habe so etwas noch nie gesehen, waren das überhaupt Wesen aus Fleisch und Blut? Einen verfilzten Pelz sah ich, überlange Arme mit starken Händen, aus denen schreckliche Klauen wuchsen. Dazu einen stachligen Schweif, von dem Blut troff. Dann diese Augen, diese rotleuchtende Augen, Ahhhhh!...“. Vor Entsetzen fast von Sinnen, liefen die Männer und Frauen dann auch noch in die entgegengesetzte Richtung und kamen letztlich vor einem gewaltigen Dornichtwall zum Stehen. Offensichtlich vor Generation von Menschenhand angelegt, stellte der Wall, meilenweite entlang des Jolbornufers, eine undurchdringliche, lebende Barriere dar. Tierkadaver hingen etwa mannshoch wie reife Früchte in den bis zu einer handbreit langen Dornenstachel, vermutlich vom letzten Hochwasser herangespült. Gerne kehrten die Siedler diesem schauderhaften Hindernis den Rücken und gelangten schwer verletzt und voller Angst zur Siedlung zurück. Ihre Erkundungen und vor allem der erbeutete Waffenrock fanden während des Drachenhainer Hoftages zu Lindenrast erhöhte Beachtung, diente all dies doch zu ersten Ahnungen Stuerens.<br><br>  
Während verschiedener Erkundungen trafen vor etwa zwei Jahren Leomarker Siedler im geradewegs westlich gelegenen Sumpf auf Zeichen von Zivilisation. Jedoch handelte es sich hierbei wahrlich eher um abschreckende Eindrücke. Denn als die Boote auf die andere Seite des Jolborn übersetzen, fand man im dichten Auenwald, einen scheinbar befahrbaren Flussarm ins Landesinnere. Gefährlich zugespitzte Baumstämme und dorniges Geäst in allen Flussläufen beendeten die Weiterfahrt mit den Booten nach nur wenigen Meilen. Dies schreckte die tapfren Leomarker jedoch nicht ab, und man bahnte sich zu Fuß und schwimmend den Weg über Baumstämme, hüfttiefes Wasser und tückischen Morast, bis ... „da plötzlich diese aufgespießte Toten waren...“. Wie zur Mahnung nicht weiterzugehen, steckten stark verweste Männer, vereinzelt sogar in zerschlissenen Wappenröcken, auf spitzen Holzbalken. Wahre Todesqualen standen ihnen allen ins modrige Gesicht geschrieben. Einer der Leomarker riss, der gute Mann kann bis heute nicht erklären warum, einen dieser Wappenröcke vom Leib eines der schaurigen Leichname und steckte ihn ein. Der Weg zurück entwickelte sich buchstäblich zum Spießrutenlauf. Mit einem Mal verfingen sich die Leomarker in scharfen und überaus tückischen Fallen. Allenthalben streunte plötzlich wildes Getiere umher. Einer der Augenzeugen wusste gar zu berichten: „... Es war furchtbar! Diese Tiere, ich habe so etwas noch nie gesehen, waren das überhaupt Wesen aus Fleisch und Blut? Einen verfilzten Pelz sah ich, überlange Arme mit starken Händen, aus denen schreckliche Klauen wuchsen. Dazu einen stachligen Schweif, von dem Blut troff. Dann diese Augen, diese rotleuchtende Augen, Ahhhhh!...“. Vor Entsetzen fast von Sinnen, liefen die Männer und Frauen dann auch noch in die entgegengesetzte Richtung und kamen letztlich vor einem gewaltigen Dornichtwall zum Stehen. Offensichtlich vor Generation von Menschenhand angelegt, stellte der Wall, meilenweite entlang des Jolbornufers, eine undurchdringliche, lebende Barriere dar. Tierkadaver hingen etwa mannshoch wie reife Früchte in den bis zu einer handbreit langen Dornenstachel, vermutlich vom letzten Hochwasser herangespült. Gerne kehrten die Siedler diesem schauderhaften Hindernis den Rücken und gelangten schwer verletzt und voller Angst zur Siedlung zurück. Ihre Erkundungen und vor allem der erbeutete Waffenrock fanden während des Drachenhainer Hoftages zu Lindenrast erhöhte Beachtung, diente all dies doch zu ersten Ahnungen Stuerens.<br><br>


Auf dem [[Ostarisch-Drachenhainer Freundschaftstreffen]] gelangte eine Teilung des ehemaligen dracconianischen Vasallen in Nord- und Süd-Stueren in den Sprachgebrauch:  
Auf dem [[Ostarisch-Drachenhainer Freundschaftstreffen]] gelangte eine Teilung des ehemaligen dracconianischen Vasallen in Nord- und Süd-Stueren in den Sprachgebrauch:  
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==== Stuerener Schurken  ====
==== Stuerener Schurken  ====


Gift, Mord, Erpressung und Entführung. Ein stuerener Spion ist bei der Wahl seiner Mittel zur Erfüllung seines Auftrages nicht eben zimperlich und hinterlässt meist eine Spur des Verbrechens. Zueigen ist diesen Männern und Frauen aber auch das Talent, gemeinhin entweder absolut unauffällig und gesichtslos, oder im Gegenteil, als besonders befähigt und einnehmend zu erscheinen.<br>  
Gift, Mord, Erpressung und Entführung. Ein stuerener Spion ist bei der Wahl seiner Mittel zur Erfüllung seines Auftrages nicht eben zimperlich und hinterlässt meist eine Spur des Verbrechens. Zueigen ist diesen Männern und Frauen aber auch das Talent, gemeinhin entweder absolut unauffällig und gesichtslos, oder im Gegenteil, als besonders befähigt und einnehmend zu erscheinen.<br>


Bislang ließen sich folgende Personen entlarven:  
Bislang ließen sich folgende Personen entlarven:  


*'''Guntras Aarfold''', vermutlich falscher Name des stuerener Spions, der zu Lindenrast anstelle Baron Barnabas, die Antrutzer beim Hoftag vertrat. Aarfold diente ein Jahr auf vorbildliche Weise in der Rabengarde, brachte es binnen kurzen zum Hauptmann, galt bald als Rechte Hand des Landesherrn. <u>Nachforschungen </u>ergaben, dass sein Aufstieg nicht ohne Mord, Erpressung und Bestechung vonstatten ging. Genauere Betrachtungen förderten ein wahres Geflecht von Intrigen und Lügen zu Tage. Sein <u>Kerbholz</u>: mutmaßlicher Mörder von Jagdmeisterin Tiomara, sowie dreier braver Soldaten der antrutzer Rabengarde. Er vergiftete Baron Barnabas außerdem mittels leichtem Gift, so dass dieser ihn statt seiner auf den Hoftag entsandte. Sein <u>Status</u>: flüchtig, seit Lindenrast<br>  
*'''Guntras Aarfold''', vermutlich falscher Name des stuerener Spions, der zu Lindenrast anstelle Baron Barnabas, die Antrutzer beim Hoftag vertrat. Aarfold diente ein Jahr auf vorbildliche Weise in der Rabengarde, brachte es binnen kurzen zum Hauptmann, galt bald als Rechte Hand des Landesherrn. <u>Nachforschungen </u>ergaben, dass sein Aufstieg nicht ohne Mord, Erpressung und Bestechung vonstatten ging. Genauere Betrachtungen förderten ein wahres Geflecht von Intrigen und Lügen zu Tage. Sein <u>Kerbholz</u>: mutmaßlicher Mörder von Jagdmeisterin Tiomara, sowie dreier braver Soldaten der antrutzer Rabengarde. Er vergiftete Baron Barnabas außerdem mittels leichtem Gift, so dass dieser ihn statt seiner auf den Hoftag entsandte. Sein <u>Status</u>: flüchtig, seit Lindenrast<br>
*'''Jagdmeisterin Tiomara''', hegte schon unter [[Waldemar von Drachenhain|Waldemar]]- die fürstlichen Wälder. Dieser bezeichnete die Weise, wie sie in seine Dienste gelangte stets als sein ''„schlimmstes Spitzbubenstück“'', da er die Jagdmeisterin einem ''befreundeten Adligen'' dreist abluchste. <u>Nachforschungen</u>: Natürlich muss dies heute als geschickter Schachzug Stuernes bewertet werden. So konnte die Jagdmeisterin auf der Feste über Jahre schalten und walten wie sie wollte. Waldemar trug sie als leidenschaftlicher Jäger und Bewunderer ihrer Fähigkeiten förmlich auf Händen. Auf der Feste gab sie sich vom ersten Tage an still und lebte sehr zurückgezogen, so jedenfalls der Anschein. <u>Kerbholz</u>: Mord an Jagdgehilfin Roana, Erpressung Jovana von Rabenweils. <u>Status</u>: hingerichtet.<br>  
*'''Jagdmeisterin Tiomara''', hegte schon unter [[Waldemar von Drachenhain|Waldemar]]- die fürstlichen Wälder. Dieser bezeichnete die Weise, wie sie in seine Dienste gelangte stets als sein ''„schlimmstes Spitzbubenstück“'', da er die Jagdmeisterin einem ''befreundeten Adligen'' dreist abluchste. <u>Nachforschungen</u>: Natürlich muss dies heute als geschickter Schachzug Stuernes bewertet werden. So konnte die Jagdmeisterin auf der Feste über Jahre schalten und walten wie sie wollte. Waldemar trug sie als leidenschaftlicher Jäger und Bewunderer ihrer Fähigkeiten förmlich auf Händen. Auf der Feste gab sie sich vom ersten Tage an still und lebte sehr zurückgezogen, so jedenfalls der Anschein. <u>Kerbholz</u>: Mord an Jagdgehilfin Roana, Erpressung Jovana von Rabenweils. <u>Status</u>: hingerichtet.<br>
*'''Jovana von Rabenweil''',  
*'''Jovana von Rabenweil''',  
*'''Riegund Horfer''', Händlerin aus den Antrutzen. Teilnehmerin der heligonischen Bilchland-Expedition. Erwies sich später als stuerener Giftmischerin. <br>
*'''Riegund Horfer''', Händlerin aus den Antrutzen. Teilnehmerin der heligonischen Bilchland-Expedition. Erwies sich später als stuerener Giftmischerin.  
*'''Magister Ossias von Jewel''', vorgeblich Diplomat und Volkskundler aus [[Grafschaft Sedomee|Sedomee]]. <br><br>
*'''Magister Ossias von Jewel''', vorgeblich Diplomat und Volkskundler aus [[Grafschaft Sedomee|Sedomee]].


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==== <br><br>Militärische Organisation  ====
 
<u>Aus einem Bericht von Elisabeth Wolkenstein, Navigatorin der Ostarischen Marine</u>
 
<br>„Die Stuerener Truppen unterscheiden sich in den Farben ihrer Waffenröcke. Am niedrigsten stehen die Grünen, sie werden als Späher bezeichnet, aber ich weiß nicht, ob das ihr offizieller Name ist. Sie wurden bisher selten und nur in geringer Anzahl gesichtet.<br>Darüber folgen die Truppen des Blauen Wächters, sie sind leicht gerüstet und bewaffnet und kämpfen ganz ordentlich. Sie bewachen Grenzen, Stützpunkte, und man trifft sie auf Patrouille. <br>Darüber kommen die Truppen des Roten Jägers. Sie sind schwer gerüstet und bewaffnet und sind sehr gute Kämpfer. Sie stellen offenbar die Hauptstreitmacht Stuerens dar. Sie werden ausgeschickt, um Borharconer zu töten, greifen unsere Truppen an und tauchen auch sonst an strategisch wichtigen Punkten auf. Wenn man auf Rote trifft, sollte man gut überlegen, ob man sich auf einen Kampf einläßt.<br>Bis vor einiger Zeit nun ging man davon aus, dass es sich um drei Farben handelt. Bei der Befreiung des kleinen Crispinus von Rebenhain tauchten jedoch plötzlich Stuerener in schwarzen Waffenröcken auf, mit dem Zeichen eines weißen Löwen. Wir gingen davon aus, dass es sich um die Truppen eines Stuerener Adeligen handelte, dem diese Mission anvertraut worden war. Jetzt trafen wir aber in Stueren wieder auf Schwarze Truppen, diesmal mit einem weißen Haken als Zeichen, demselben wie auf dem Stein im Tunnel von Flaitney. Wir konnten von einem gefangenen Soldaten des Blauen Wächters mehr Informationen erhalten: Es handelt sich um die Truppen des Schwarzen Schnitters, und sie stehen im Rang über allen anderen. Bei dem Zeichen handelt es sich also um ein Sensenblatt. Sie sind nicht besonders schwer gerüstet, aber sie kämpfen taktisch sehr klug. Mir persönlich kommen sie vor wie unsere „Marraschnattern“, so eine Art Sondereinsatz-Truppe. Der Blaue Soldat sprach fast schon mit Furcht von ihnen.
 
Nun hat jeder Stuerener Soldat einen bemalten Stein bei sich, wir nennen ihn Kommandostein. Jeder – das heißt, wir nehmen es inzwischen an, denn bisher kannten wir nur blaue, aber nun gibt es auch diese schwarzen; grüne und rote habe ich allerdings noch nicht gesehen, dies also unter Vorbehalt. Wenn nun also ein schwarzer Kommandostein im Tunnel von Flaitney gefunden wurde, dann heißt das, dass mindestens ein Untergebener des Schwarzen Schnitters dort war, und das ist sehr beunruhigend.
 
Der Blaue Soldat, der so viel Angst vor dem Schnitter hatte, sagte, er habe einen stechenden Blick, und man fühle sich bis auf den Grund durchschaut, wenn er einen ansehe. Und nun wurden im Tunnel unnatürlich glatt durchtrennte Holzbalken entdeckt. Was, wenn die besondere Eigenheit der Schwarzen Truppen der Einsatz von Zauber ist? Wenn die Stuerener so einen Holzschneide-Apparatus haben, dann sollten wir uns Sorgen machen. Ich möchte ihn nicht vor einem großen Burgtor sehen – oder in der Nähe einer HUK!"<br><br><br>


[[Category:Briefspiel]] [[Category:Jenseits_der_Ufer]]
[[Category:Briefspiel]] [[Category:Jenseits_der_Ufer]]

Version vom 30. Mai 2013, 13:16 Uhr

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Mythos und Fakten

Selbst Stueren, das bislang "wie ein Schatten aus dem Dunkel" zuschlug und sogleich wieder ins Nichts entschwand, hinterlässt Spuren und somit Anknüpfungspunkte. An dieser Stelle soll nun alles was zum gegenwärtigen Zeitpunkt über dies Land bekannt ist - egal ob es gesichert oder nebulös, wichtig oder nebensächlich erscheint - gemeinsam gesammelt werden. Ein jeder sei aufgerufen, sein Wissen und seine Eindrücke öffentlich zu machen, auf dass ein gemeinsames Bild, bestehend aus den kleinsten Mosaiksteinen, ergebe.

Meister Schillwunk Radeweyd, im Auftrage des Fürsten Leomar.

Das Herzogtum Stueren

Erste Ahnungen Stuerens

Während verschiedener Erkundungen trafen vor etwa zwei Jahren Leomarker Siedler im geradewegs westlich gelegenen Sumpf auf Zeichen von Zivilisation. Jedoch handelte es sich hierbei wahrlich eher um abschreckende Eindrücke. Denn als die Boote auf die andere Seite des Jolborn übersetzen, fand man im dichten Auenwald, einen scheinbar befahrbaren Flussarm ins Landesinnere. Gefährlich zugespitzte Baumstämme und dorniges Geäst in allen Flussläufen beendeten die Weiterfahrt mit den Booten nach nur wenigen Meilen. Dies schreckte die tapfren Leomarker jedoch nicht ab, und man bahnte sich zu Fuß und schwimmend den Weg über Baumstämme, hüfttiefes Wasser und tückischen Morast, bis ... „da plötzlich diese aufgespießte Toten waren...“. Wie zur Mahnung nicht weiterzugehen, steckten stark verweste Männer, vereinzelt sogar in zerschlissenen Wappenröcken, auf spitzen Holzbalken. Wahre Todesqualen standen ihnen allen ins modrige Gesicht geschrieben. Einer der Leomarker riss, der gute Mann kann bis heute nicht erklären warum, einen dieser Wappenröcke vom Leib eines der schaurigen Leichname und steckte ihn ein. Der Weg zurück entwickelte sich buchstäblich zum Spießrutenlauf. Mit einem Mal verfingen sich die Leomarker in scharfen und überaus tückischen Fallen. Allenthalben streunte plötzlich wildes Getiere umher. Einer der Augenzeugen wusste gar zu berichten: „... Es war furchtbar! Diese Tiere, ich habe so etwas noch nie gesehen, waren das überhaupt Wesen aus Fleisch und Blut? Einen verfilzten Pelz sah ich, überlange Arme mit starken Händen, aus denen schreckliche Klauen wuchsen. Dazu einen stachligen Schweif, von dem Blut troff. Dann diese Augen, diese rotleuchtende Augen, Ahhhhh!...“. Vor Entsetzen fast von Sinnen, liefen die Männer und Frauen dann auch noch in die entgegengesetzte Richtung und kamen letztlich vor einem gewaltigen Dornichtwall zum Stehen. Offensichtlich vor Generation von Menschenhand angelegt, stellte der Wall, meilenweite entlang des Jolbornufers, eine undurchdringliche, lebende Barriere dar. Tierkadaver hingen etwa mannshoch wie reife Früchte in den bis zu einer handbreit langen Dornenstachel, vermutlich vom letzten Hochwasser herangespült. Gerne kehrten die Siedler diesem schauderhaften Hindernis den Rücken und gelangten schwer verletzt und voller Angst zur Siedlung zurück. Ihre Erkundungen und vor allem der erbeutete Waffenrock fanden während des Drachenhainer Hoftages zu Lindenrast erhöhte Beachtung, diente all dies doch zu ersten Ahnungen Stuerens.

Auf dem Ostarisch-Drachenhainer Freundschaftstreffen gelangte eine Teilung des ehemaligen dracconianischen Vasallen in Nord- und Süd-Stueren in den Sprachgebrauch:

  • "Nordstueren": meint ist das eigentliche Herzogtum. 
  • "Südstueren": darunter fasste man die zahlreichen freien Städte.

Stuerener Schurken

Gift, Mord, Erpressung und Entführung. Ein stuerener Spion ist bei der Wahl seiner Mittel zur Erfüllung seines Auftrages nicht eben zimperlich und hinterlässt meist eine Spur des Verbrechens. Zueigen ist diesen Männern und Frauen aber auch das Talent, gemeinhin entweder absolut unauffällig und gesichtslos, oder im Gegenteil, als besonders befähigt und einnehmend zu erscheinen.

Bislang ließen sich folgende Personen entlarven:

  • Guntras Aarfold, vermutlich falscher Name des stuerener Spions, der zu Lindenrast anstelle Baron Barnabas, die Antrutzer beim Hoftag vertrat. Aarfold diente ein Jahr auf vorbildliche Weise in der Rabengarde, brachte es binnen kurzen zum Hauptmann, galt bald als Rechte Hand des Landesherrn. Nachforschungen ergaben, dass sein Aufstieg nicht ohne Mord, Erpressung und Bestechung vonstatten ging. Genauere Betrachtungen förderten ein wahres Geflecht von Intrigen und Lügen zu Tage. Sein Kerbholz: mutmaßlicher Mörder von Jagdmeisterin Tiomara, sowie dreier braver Soldaten der antrutzer Rabengarde. Er vergiftete Baron Barnabas außerdem mittels leichtem Gift, so dass dieser ihn statt seiner auf den Hoftag entsandte. Sein Status: flüchtig, seit Lindenrast
  • Jagdmeisterin Tiomara, hegte schon unter Waldemar- die fürstlichen Wälder. Dieser bezeichnete die Weise, wie sie in seine Dienste gelangte stets als sein „schlimmstes Spitzbubenstück“, da er die Jagdmeisterin einem befreundeten Adligen dreist abluchste. Nachforschungen: Natürlich muss dies heute als geschickter Schachzug Stuernes bewertet werden. So konnte die Jagdmeisterin auf der Feste über Jahre schalten und walten wie sie wollte. Waldemar trug sie als leidenschaftlicher Jäger und Bewunderer ihrer Fähigkeiten förmlich auf Händen. Auf der Feste gab sie sich vom ersten Tage an still und lebte sehr zurückgezogen, so jedenfalls der Anschein. Kerbholz: Mord an Jagdgehilfin Roana, Erpressung Jovana von Rabenweils. Status: hingerichtet.
  • Jovana von Rabenweil,
  • Riegund Horfer, Händlerin aus den Antrutzen. Teilnehmerin der heligonischen Bilchland-Expedition. Erwies sich später als stuerener Giftmischerin.
  • Magister Ossias von Jewel, vorgeblich Diplomat und Volkskundler aus Sedomee.



Militärische Organisation

Aus einem Bericht von Elisabeth Wolkenstein, Navigatorin der Ostarischen Marine


„Die Stuerener Truppen unterscheiden sich in den Farben ihrer Waffenröcke. Am niedrigsten stehen die Grünen, sie werden als Späher bezeichnet, aber ich weiß nicht, ob das ihr offizieller Name ist. Sie wurden bisher selten und nur in geringer Anzahl gesichtet.
Darüber folgen die Truppen des Blauen Wächters, sie sind leicht gerüstet und bewaffnet und kämpfen ganz ordentlich. Sie bewachen Grenzen, Stützpunkte, und man trifft sie auf Patrouille.
Darüber kommen die Truppen des Roten Jägers. Sie sind schwer gerüstet und bewaffnet und sind sehr gute Kämpfer. Sie stellen offenbar die Hauptstreitmacht Stuerens dar. Sie werden ausgeschickt, um Borharconer zu töten, greifen unsere Truppen an und tauchen auch sonst an strategisch wichtigen Punkten auf. Wenn man auf Rote trifft, sollte man gut überlegen, ob man sich auf einen Kampf einläßt.
Bis vor einiger Zeit nun ging man davon aus, dass es sich um drei Farben handelt. Bei der Befreiung des kleinen Crispinus von Rebenhain tauchten jedoch plötzlich Stuerener in schwarzen Waffenröcken auf, mit dem Zeichen eines weißen Löwen. Wir gingen davon aus, dass es sich um die Truppen eines Stuerener Adeligen handelte, dem diese Mission anvertraut worden war. Jetzt trafen wir aber in Stueren wieder auf Schwarze Truppen, diesmal mit einem weißen Haken als Zeichen, demselben wie auf dem Stein im Tunnel von Flaitney. Wir konnten von einem gefangenen Soldaten des Blauen Wächters mehr Informationen erhalten: Es handelt sich um die Truppen des Schwarzen Schnitters, und sie stehen im Rang über allen anderen. Bei dem Zeichen handelt es sich also um ein Sensenblatt. Sie sind nicht besonders schwer gerüstet, aber sie kämpfen taktisch sehr klug. Mir persönlich kommen sie vor wie unsere „Marraschnattern“, so eine Art Sondereinsatz-Truppe. Der Blaue Soldat sprach fast schon mit Furcht von ihnen.

Nun hat jeder Stuerener Soldat einen bemalten Stein bei sich, wir nennen ihn Kommandostein. Jeder – das heißt, wir nehmen es inzwischen an, denn bisher kannten wir nur blaue, aber nun gibt es auch diese schwarzen; grüne und rote habe ich allerdings noch nicht gesehen, dies also unter Vorbehalt. Wenn nun also ein schwarzer Kommandostein im Tunnel von Flaitney gefunden wurde, dann heißt das, dass mindestens ein Untergebener des Schwarzen Schnitters dort war, und das ist sehr beunruhigend.

Der Blaue Soldat, der so viel Angst vor dem Schnitter hatte, sagte, er habe einen stechenden Blick, und man fühle sich bis auf den Grund durchschaut, wenn er einen ansehe. Und nun wurden im Tunnel unnatürlich glatt durchtrennte Holzbalken entdeckt. Was, wenn die besondere Eigenheit der Schwarzen Truppen der Einsatz von Zauber ist? Wenn die Stuerener so einen Holzschneide-Apparatus haben, dann sollten wir uns Sorgen machen. Ich möchte ihn nicht vor einem großen Burgtor sehen – oder in der Nähe einer HUK!"