Zum Herzog-Uriel II.-Atoll
Auf den ersten Blick eine Hommage an die ferne Ferieninsel, gelegen in Haukegericht, Nordmark, Ostarien, also am vermutlich kleinsten und entlegensten Hafen, den das schifffahrtsbegeisterte Herzogtum zu bieten hat. Auf den zweiten Blick eine gewöhnliche Ostarische Hafenkneipe. Kennt man eine, kennt man alle. Über der Bar ein interessanter Versuch einer Jens-Hendrik-Nilsson-Büste, gestiftet von der einzigen und besten nordmarker Vertreterin der Handwerkszunft der Bildhauung und Steinmetzerei, Krescantja Muldenhauer. Leider hat sie Nilsson nie kennengelernt.
Die kleine Taverne wird betrieben von Rinka Kellbrecht, einer Tochter von Haldo Kellbrecht aus Härtwigs Hafen, die in Haukegericht vormittags auch einen kleinen Laden betreibt (Alltägliches, Selbstgemachtes und Abenteurerbedarf). Es gibt keinerlei Übernachtungsmöglichkeiten, nicht einmal Zelten ist erlaubt. Das Angebot in der Taverne ist akzeptabel aber überschaubar, gleichwohl von überdurchschnittlicher Qualität bei fairen Preisen. Es gibt reichlich gutes, billiges Wildfleisch vom Grill mit vorzüglicher Bärlauchmarinade und gegen gehörigen Aufpreis auch mit einer Beilage aus einer kleinen Kartoffel, einem Schiffszwieback, ein paar gerösteten Haselnüssen und einem winzigen Schälchen eingemachten Gemüses, außerdem Rauchwürste und Trockenfleisch als Proviant; reinstes, glasklares Paltramwasser (das angeblich "am Morgen noch den Gletscher gesehen" hat), Fichtennadeltee mit Sahne und Ahornsirup, Waldbeerenlikör, Waldhonigmet (Achtung, Kopfweh!) und natürlich den in der Nordmark obligatorischen Sumpfkräuterschnaps.
Das Publikum besteht aus Jägern, Garnisonsangehörigen (Offiziere und Mannschaften in entspannter Stimmung), Händlern (meist aus Malderpot) und gelegentlich Durchreisenden, die allesamt auf der nahegelegenen Herzogenburg, wo sich bis heute keine Burgschänke dauerhaft etablieren konnte, Quartier genommen haben. Eine unerwartet kurzweilige Gesellschaft, manchmal!
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