Grafschaft Sedomee: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 17. September 2006, 19:08 Uhr

Grafschaft Sedomee
Wappen Fehlt
Hauptstadt Marola
Herrscher Freigräfin Arana von Sedomee
Fläche 61.690 Meilen2
Einwohner 45.000
Baronien

Eingebettet zwischen Jolborn und der Jolsee liegt der unterste Teil Heligonias: die Grafschaft Sedomee. Die Nachbarländer sind im Osten die Grafschaft Darian, im Nordosten das Fürstentum Thal und im Westen das Königreich Dracconia.

Landschaftsbild und Klima

Während der Monde der Poëna und des Helios regnet es in Sedomee überaus selten. Daher ist das Landesinnere heiß, trocken und von Natur aus unfruchtbar. Erst die komplexen Bewässerungsanlagen haben dazu geführt, daß mit Ausnahme des Steppengebietes in der Mitte Sedomees überall Landwirtschaft betrieben werden kann. Die Ufer des Jolborn und dessen Delta sind durch die jährliche Überschwemmung sehr fruchtbar. Dort können alle Arten von Getreide und Gemüse gepflanzt werden Die sedomesischen Wälder bestehen hauptsächlich aus Maulbeerbäumen und Ölbaumgewächsen, in Calena gibt es außerdem Zedernhaine. Alle Bäume gelten als heilig und dürfen nur mit Zustimmung der örtlichen Ogedenpriesterschaft in Ausnahmefällen geschlagen werden. Dies hat die letzten Wälder Sedomees vor der Rodung bewahrt, alles Bauholz wird aus anderen Gebieten importiert.

Tierwelt

Ebenso unterschiedlich wie das Landschaftsbild stellt sich auch die Tierwelt dar. Im Jolborn-Delta finden sich in feuchten Wiesen zahlreiche Froscharten und Wasservögel. In den versteppten Ebenen des Landesinneren ist wie in Darian das Wildkaninchen und die Wildziege zu Hause. Die Ölbaum- und Maulbeerbaumwälder beheimaten vielfältige Echsenarten. Besonders zu erwähnen ist noch der Maulbeerbaumspinner. Dieser Schmetterling legt seine Eier an den Blättern des Maulbeerbaumes ab. Nach der Verpuppung der Larven wird aus den Kokons kostbare Seide gewonnen. Im Landesinneren züchten nomadische Familien Kamele und Esel, die ursprünglich aus der Fremde eingeführt worden sind, nun aber zum vertrauten Bild des Landes gehören.

Politik

Freigräfin Arana hat die weise und umsichtige Politik ihrer Mütter fortgesetzt. Diplomatische Gewandtheit und gewählte Ausdrucksweise haben ihr ein hohes Ansehen nicht nur in Sedomee, sondern in ganz Heligonia verschafft. Der rege Handel bringt dem Land in erster Linie Reichtum ein, jedoch sind die weiten Handelsverbindungen auch ein mächtiger außenpolitischer Faktor, den Arana geschickt zu nutzen weiß. Trotzdem ist es den Herrscherinnen von Sedomee nicht gelungen mit dem Nachbarn Darian Frieden zu schließen. Jede Möglichkeit, Darian die Überlegenheit Sedomees zu demonstrieren wird genutzt, was Neid und Mißgunst der Nachbarn verschärft.

Herrschaftsform

Sedomee ist in drei Baronien unterteilt. Die Baronie Apurien ist zugleich Stammsitz der Freigräfin Arana, die daher neben dem Titel Freigräfin zu Sedomee auch den Titel der Baronin von Apurien führt.

Seit dem Erbfolgekrieg vor 100 Jahren wird die Herrschaft in Sedomee per Heliosbrief der ältesten Tochter übertragen. Der weitere Adel des Landes sind Angehörige der leitenden Familien der sieben ältesten Clans, die ihre Abstammung auf die ersten Siedler zurückführen. Sie tragen als Zeichen ihrer Zugehörigkeit zum Adel ein "von" vor dem Clannamen. Die erste Repräsentantin jedes dieser Clans hat den Rang einer Freifrau.

Das bedeutendste politische Organ neben den Baroninnen ist der Clanrat. Er berät die Freigräfin und die Baroninnen in allen wichtigen Angelegenheiten, die Sedomee oder die Clans als Gesamtheit betreffen. Nach innen ist der Rat die Vermittlungs- und Entscheidungsinstanz zwischen den Interessen der Clans. Der Clanrat hat drei große Versammlungshäuser in den Regierungsstädten der Baronien und unterhält dort auch ständige Vertretungen. Seine Mitglieder sind Abgesandte der großen Clans. Auf Verwaltungsebene stehen der Freigräfin und den Baroninnen die Beamtinnen und Beamten der Staatskanzlei zur Seite. Ihre Leiterin ist die Coronis, die oberste Ratgeberin der Freigräfin. Der Staatskanzlei gehört weiterhin das Sedomee-Archiv an, eine Behörde, die der Informationsbeschaffung und Einordnung dient, sowie das Außenamt, die Landesbank, das Hauptzollamt und die Baubehörde.

Die Clans

Alle Bewohnerinnen und Bewohner Sedomees gehören einem Clan an. Diese Clans entstanden direkt nach der ersten Besiedelung Heligonias. Ihr Verhältnis untereinander spiegelt (bis auf wenige Ausnahmen) die Strukturen der ersten Siedler wieder, die sich entschlossen, sich hier im Süden niederzulassen. Der mächtigste von ihnen ist der Clan Sedomee, nach dem die Grafschaft benannt ist. Außer den Sedomee gibt es noch sechs weitere Hauptclans und über 40 kleinere, die einem der großen Clans verbunden sind. Land, Werkstätten und Handelskontore gehören in den meisten Fällen jeweils nicht einer einzelnen Person, sondern einem Clan. Die Clans besitzen eigene Stadtviertel und Dörfer, sie organisieren die gesamte Versorgung ihrer Angehörigen von der Ausbildung über die Finanzierung von Arbeitsstätten, Straßen- und Hausbau bis zur Fürsorge für Kranke und Alte. Jedem Clan steht ein Ältestenrat vor, in dem die gemeinsamen Angelegenheiten geordnet und bestimmt werden. Alle Vorgänge, die zwischen den Clans besprochen und geregelt werden müssen, sind Sache des Clanrates und seiner Vorsitzenden Cardea von Selenai.

Das Heerwesen

Da das Land keine inneren Unruhen hat, kann auf größere Garden und Milizheere verzichtet werden. Lediglich eine persönliche Leibgarde von dreißig Frauen und Männern aus den obersten Clans steht Arana zur Verfügung. An der Grenze zu Darian jedoch sind mehrere Hundertschaften des Landesheeres zur Abwehr von Übergriffen stationiert. Zusätzlich gibt es eine Küstenwache an der Jolseeküste und die Flußwache am Jolborn. Weiterhin können die Clans zur Landesverteidigung noch eigene Truppen aufstellen. Die meisten Offiziere und Soldaten des Landesheeres stellt der Rakesh-Clan. Zur militärischen und staatlichen Kommunikation dient eine Kette von Signaltürmen entlang der sedomesischen Grenzen, ergänzt durch Postenreiter.

Wirtschaft

Der Reichtum des Landes gründet auf dem florierenden Handel über Jolborn und Jolsee und die landwirtschaftlichen Erträge. Warmes Klima und ein erfolgreiches Bewässerungssystem machen zwei bis drei Ernten im Jahr möglich. Marola ist Heligonias Tor zu vielen Teilen des Kontinents. Die Lagunenstadt Jewel und die Flußstadt Jalamanra nehmen ebenfalls wichtige Positionen ein. Rohstoffe aus allen Teilen Heligonias werden hier am Jolborn in Empfang genommen und verteilt.

Das fruchtbare Land bringt eine besonders wichtige und nur hier vorkommende Pflanze hervor: den Papyrus. Die Handwerker der sedomesischen Clans verstehen sich in einzigartiger Weise darauf, diese Pflanze zu hochwertigem Schreibpapier zu verarbeiten. Dies wird im Gegenzug zu den benötigten Holzimporten an andere Länder Heligonias geliefert. Handelsunternehmungen im größeren Stile sind eine Domäne des Agnat-Clans und der zu ihm gehörenden kleineren Familien. Die Außenhandelsbeziehungen verwaltet im Namen der Freigräfin die Handelsmeisterin Freifrau Renai von Agnat. Da Sedomee schon sehr lang besiedelt ist, gibt es ein dichtes Straßennetz, für dessen Pflege jeweils die Clans zuständig sind, in deren Gebiet sie liegen.

Gesetzgebung

Grundlage des sedomesischen Rechts ist die heligonische [[Halsgerichtsordnung}}, die vom Clangerichtshof zu Marola (vormals: Valmerianischer Clangerichtshof) mit einer ganzen Reihe von Kommentaren, Ergänzungen und Präzedenzfällen im "Archiv der Rechtsprechung" ergänzt und verdeutlicht wurde. Das entscheidende Kriterium des Rechts in Sedomee ist die Wiedergutmachung. Todesurteile werden sehr selten verhängt, aber hohe Ausgleichszahlungen und Zwangsarbeit sind häufig ausgesprochene Strafen. Für die Einwohner Sedomees gilt die Ausweisung allerdings als schlimmste und grausamste Strafe, weil sie den Verlust der Clanzugehörigkeit beinhaltet.

Die niedere Gerichtsbarkeit wird von den Notabeln der Clans ausgeführt, die hohe Gerichtsbarkeit obliegt der Freigräfin und den Baroninnen, die auch die obersten Richterinnen am Clangerichtshof sind.

Geschichte

Vor hundert Jahren entbrannte im damaligen Herzogtum Valmera ein Erbfolgekrieg. Die Freigräfin Caliane von Sedomee war das einzige Kind des Herzogs von Valmera und somit nach früherem Gesetz als Frau von der Erbfolge ausgeschlossen.

Ihr Vetter Uttras, Graf von Darian, machte daher seinen Anspruch auf den herzöglichen Thron geltend. Da die frühere Erbfolgeregelung aber im vollständigen Gegensatz zu den Traditionen der alten Clans in Valmera stand, konnte Caliane mit Hilfe eines Heliosbriefes eine Gesetzesänderung erwirken und wurde daraufhin Herzogin von Valmera. Dies veranlaßte Uttras dazu, sein vermeintliches Recht mit Waffengewalt zu erkämpfen. Zwei Jahre tobte ein entsetzlicher Bürgerkrieg, bei dem sich die Clans von Sedomee vollständig auf die Seite der Herzogin schlugen und gegen ihre Verwandten in Darian kämpften. Beide Seiten erlitten große Verluste.

Erst das Einschreiten des Königs erwirkte einen Waffenstillstand. Ein neuer Helios-Brief löste das Herzogtum Valmera auf und machte die beiden Grafschaften voneinander unabhängig. Das angespannte Verhältnis zwischen Sedomee und Darian hält bis zum heutigen Tage an, wobei auch sicherlich die wesentlich bessere wirtschaftliche Situation von Sedomee eine Rolle spielt. Während Darian seit der Teilung immer gegen Armut und Hunger zu kämpfen hat, ist Sedomee durch eine weise und umsichtige Regierung zu beachtlichem Wohlstand gelangt. Anders als in Darian ist hier daher auch niemand an einer Wiedervereinigung interessiert.

Religion

Die Bevölkerung Sedomees besteht ausschließlich aus Ogeden. Von ihnen wird besonders die Göttin Poëna verehrt. Die Freigräfin Arana ist oberste Ogeden-Priesterin der Poëna in Sedomee. Die Göttin ist ihr besonders wohlgesonnen, da die Grundlagen des Glaubens, die Verbindung zwischen Menschen und die Verbindung mit dem Land sehr genau genommen werden. Die Baronie Calena ist ein Zentrum der Saarka-Verehrung.

Brauchtum

Alljährlich in den Monden der Poëna tritt nach der Schneeschmelze in den Drachenzinnen der Jolborn über seine Ufer. Am ersten Tag der Poëna wird daher ein großes Dankfest gefeiert. Überall im Land werden blumengeschmückte Altäre errichtet und Boote mit Opfergaben dem Jolborn übergeben. Ein weiterer hoher Festtag ist das sedomesische Unabhängigkeitsfest an der Helioswende, die mit großen Feuern am 21. Tag des ersten Helios gefeiert wird.

Zusätzlich gibt es noch eine größere Zahl von Festtagen, die jeweils in einer Baronie oder einem Clan begangen werden. Feste haben in Sedomee nicht nur kulturelle, sondern auch wirtschaftliche Bedeutung. Gemäß alter Tradition gibt es ein dichtes Geflecht von gegenseitigen Verpflichtungen zu Geschenken und Unterstützung, das zu einem ständigen Austausch von Waren und Arbeitsleistungen führt. In dieser Festkultur liegt auch ein Grund für den hohen Stellenwert, den Künstlerinnen und Künstler in Sedomee einnehmen - sie geben den Feiern Glanz und Ansehen.

Gäste

Sedomee war seit der ersten Besiedelung stets ein viel besuchtes Land. Fremde kamen über die Jolsee und aus dem Inland und brachten andere Kultur und unbekannte Gewohnheiten mit. Da die Menschen von Sedomee viel von diesen Reisenden profitierten, hat die Gastfreundschaft zentrale Bedeutung. Wer ins Landesinnere reisen oder länger als eine Woche in Sedomee bleiben möchte, benötigt die Einladung eines der Clans. So haben sich die Clans zur Aufgabe gemacht, alle diese Fremden gemäß ihrer Profession zu empfangen und zu betreuen. Händlerinnen und Händler werden so zumeist Gäste des Agnat-Clans, Ritterinnen oder Krieger bewirtet das Haus Rakesh und um Künstlerinnen und Artisten werden sich verschiedene Clans bemühen. Die Gäste können sich dann auf vielfältige Unterstützung und Beratung durch ihre Gastgeberinnen und Gastgeber verlassen.