Baronie Güldental

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Baronie Güldental
Güldentalwappen.gif
Hauptstadt Jarun
Herrscher Prinz Anselm
Fläche 4.000 Meilen2
Einwohner 2.000
Lehen

Die Baronie Güldental ist die Kleinste der Baronien des Fürstentum Thal. Im Süden grenzt sie an die Baronie Anthan, im Osten an die Baronie Lormark und die Nord- und Westgrenze bildet der große Fluß Brazach, der bei Betis in der Baronie Welzen in den Jolborn mündet. Jenseits des Ufers liegt das Fürstentum Drachenhain, wobei die Baronie Drachenberg und die Baronie Wolfenfeld gegenüber von Güldental liegen.

Geographie

Der Name Güldental kündet bereits von der Fruchtbarkeit des Landes. Das ganze Land ist ein großer Garten. Weizen-, Gersten- und Dinkelfelder verleihen dem Land im Xurl, wenn das Korn reif ist, einen goldenen Glanz. Besondere Beachtung ist hier dem Hopfenanbau zu zollen. Die hohen Hopfengärten und Trockentürme sind die typischen Merkmale Güldentals.

Bleibt der benötigte Regen im Helios aus, beten die Güldentaler zu Xurl und können die Felder in Flußnähe durch ein System von Wasserkanälen und Schleusen bewässern. Die Wasserverteilung übernimmt eine von Baron Anselm aus Freiherren zusammengestellte Kommission, die vor Ort über die Wassermenge die ein Feld zugeteilt bekommt entscheidet. Die Knappwasserverordnung, erlassen von Baron Orenus im Jahre 56 v.A.III. versucht erstmalig durch meßbare Kriterien, wie Wasserstand des Brazach, eine Skala der Trockenheit des Feldes, und Verdorrungsfaktor der Feldfrucht eine einsichtige Verteilung des kostbaren Nasses zu erreichen.

Die Bauern haben große Gehöfte in denen auch viel Vieh gehalten wird, ausgedehnte Weiden für Ziegen, Schaf und Rind, sowie Obst und Strauchwiesen sind außerhalb der goldenen Ebene nicht nur für das Auge eine willkommene Abwechslung. Der Güldentaler Tisch ist mit Früchten und feinen Fleischwaren reichlich gedeckt. Regelmäßig sind die Scheunen und Keller mit allem gefüllt, und der Abgabezehnt an Prinz Anselm wurde bereits gesenkt, da seine neuen Vorratskammern noch nicht fertiggestellt sind, und die Alten überfüllt sind. Der Überschuß wird an die anderen Baronien mit Schiffen über den Brazach verkauft.

Es existieren heute nur noch sehr kleine Waldgebiete, welche vor der gnadenlosen Rodung für Schiffe, Häuser, Militärgerätschaften und Ackerland verschont geblieben sind. In diesen Waldflecken lebt kaum noch Groß- oder Rotwild. Auch der früher weitverbreitete Riesenbraunbär ist nicht mehr heimisch. Dafür ist eine Zunahme der Wolfs- und Wildkatzenarten zu bemerken. Das Land ist leicht gewellt und von Hügelketten durchzogen, besitzt aber keine nennenswerten Erhebungen.

Wenn Anfang Poëna im Norden Heligonias die Schneeschmelze beginnt tritt der Brazach östlich von Jarun schnell über seine Ufer und füllt die malerischen Dungun Auen und seine kleinen Nebenarme mit frischem Wasser. Westlich von Jarun sind Überschwemmungen nur bei Jahrhunderthochwasser zu verzeichnen, die dann aber um so verheerender sein können. Die Stadt Jarun selbst ist durch den künstlich angelegten Hafen, die Hafen- und Stadtmauer und einige Wälle und Deiche vor dem Brazachwasser geschützt.

Besondere Orte Güldentals

Die Poëna Senke

Der Westen des Landes wird von der Poëna Senke beherrscht, in deren Mitte sich die Grenzen der drei Provinzen Jaredon, Kalarun und Queres treffen. In dieser Senke befindet sich der wohl fruchtbarste Boden Heligonias, da er sehr feinkörnig ist und nicht zu schnell austrocknet. Nebst anderen Getreidesorten und Feldfrüchten kann in ganz Heligonia nur hier, der zum Bierbrauen nötige, Hopfen angebaut werden. Als besonderes Geschenk Poënas sind in dieser Ebene bis zu zwei Ernten pro Jahr möglich. Deswegen wird es auch als Frevel und Mißachtung des Geschenkes betrachtet, wenn der fruchtbare Boden verschwendet wird. So befinden sich seit alters her die Siedlungen auf dem erhöhten Kraterrand und nur die aller notwendigsten Scheunen und Geräteschuppen durften, unter Darbringung ansehnlicher Ernteopfer an Poëna, gebaut werden. Der besonderen Form der Senke entsprechend vermutet man, da niemandem die ganze Gestalt der Göttin bekannt ist, daß die Senke ihr Nabel ist.

Die goldene Ebene

Die goldene Ebene erstreckt sich von der Poëna Senke im Westen des Landes bis hin zu der leicht bewaldeten Hügelkette im Osten, die den Beginn der Ausläufer des Schlangenkamms kennzeichnen. Die goldene Ebene erhielt ihren Namen durch die endlosen Getreidefelder die Anfang Xurl, wenn das Korn reift, in goldener Pracht erstrahlt. Selbst von der großen Handelsstraße aus, und von den Türmen Jaruns sieht man die goldene Ebene, die Güldental ihren Namen gab.

Die Marmorberge

Die Marmorberge markieren die östliche Grenze Güldentals zu Lormaringen. Sie sind eine bewaldete Hügelkette am Fuße des Schlangenkamms. Hier wird in großen Steinbrüchen der azurblaue Marmor abgebaut. Seiner schönen Maserung verdankt er seine Beliebtheit bei Architekten und Kunsthandwerkern. Besondere Bauwerke, die mit blauem Marmor errichtet wurden, sind unter anderem Teile des Schlosses des Fürsten von Thal in Hochanthan, Teile des Sedomeer Palastes, der Burg Drachentrutz, die große Empfangshalle in Ankur, das Juristenpalais in Escandra, die große Bibliothek zu Escandra sowie der Audienzsaal seiner Majestät des Königs.

Der Thare Hain

Der Ogeden Hain liegt im Westen zwischen dem Koronsee und den Dungun Auwäldern. Vierundzwanzig Steinbäume umschließen kreisförmig einen weiträumigen grasbewachsenen Platz. In einem Abstand von ungefähr 300 Ellen umschließt lichter Laubwald den Hain. Niemand weis, wer genau diese Bäume gepflanzt hat, denn diese sind älter als die ältesten Legenden der Heligonier. Ihren Namen haben sie von der grauen Farbe ihrer Rinde und ihrer graugrünlichen Blätter. Es sind bisher nur diese Steinbäume bekannt, da sie keinen Samen tragen und auch alle Versuche weitere Bäume durch Stecklinge zu pflanzen fehlgeschlagen sind. Obwohl der Steinbaum eindeutig lebendig ist und Laub trägt, verliert er diese aber nicht wie andere Bäume im Xurl, sondern trägt sie das ganze Jahr über. Wegen diesen Besonderheiten ist der Hain seit jeher heilig. Im zweiten Mond des Helios findet ein mehrtägiges Treffen der Ogedenpriester Heligonias im Hain statt.

Der Untere Koron

Der Untere Koron der aus dem Koronsee gespeist wird, mündet bei Jarun in den Brazach. Da das Land sehr flach ist, begann der Fluß zu meandrieren und schuf eine einmalig schöne und fruchtbare Landschaft. Der Fluß hat flache Hänge in den Untergrund eingeschnitten, die von den Menschen terrassiert wurden. Hier wird Safai angebaut der nur im Wasser stehend wächst. Die Felder werden einmal im Jahr, Anfang Poëna, wenn im Hochland der Schnee schmilzt überschwemmt, wobei der Fluß fruchtbaren Schlamm mitbringt. Diese einmalige Überflutung reicht natürlich nicht, um ein Feld das ganze Jahr über mit Wasser zu füllen, auch reicht die Flut nicht bis zu den obersten Terrassen hinauf. Damit die Felder nicht austrocknen wird das Wasser des Unteren Koron mit Wasserrädern und der Al-Ron-Schraube auf die obersten Terrassen befördert, um von dort durch die Felder von Terrasse zu Terrasse nach unten zu laufen.

Der Koronsee

Der Koronsee ist ein dunkler, kalter und tiefer See im Nordosten des Landes. Doch dies soll einmal anders gewesen sein. Einst sollen Xurl und die Göttin Saarka eine Wette über das Gute im Menschen abgeschlossen haben. Saarka, die die Menschen liebte und ihnen die Seelen gegeben hatte, vertraute den Menschen und gab Xurl ihre Einwilligung, er dürfe sie auf die Probe stellen. So machte Xurl den Menschen ein Geschenk. Den Koronsee. Er soll türkisblau, warm und von unsagbarem Fischreichtum an Xurlrelen pulsierend gewesen sein. Diese Fische haben eine dritte Blase, deren Saft dem Vogel Gwon, dem Seelenträger, der die Seelen der Toten zu den Sternen trägt so mundete, daß er darüber alle seine Pflichten vergaß. Wußten zu Anfang die Menschen Xurls Geschenk zu würdigen, da sie liebe Menschen nicht mehr an Gwon übergeben mußten, wenn sie ihn mit dem Fischsaft fütterten, wurden sie jedoch bald hochnäsig und spotteten der Götter Gesetz durchbrochen zu haben und nannten sich hinfort selbst Götter.

Die Überheblichkeit der Menschen kannte keine Grenzen. Sie bauten sich selbst heilige Schreine, in denen sie den Menschen als Oberhaut aller Götter darstellten. Selbst Helios sei nur ihr Diener, der jeden Morgen nur für sie aufzugehen habe. Doch auch die Gier der Menschen stank stechend in der Nase der Götter. Obwohl der See voll von Xurlrelen war, so voll, daß man nur mit der Hand hinein zu greifen brauchte um einen der Großen zu erwischen, war der See doch nicht groß genug um alle Menschen mit dem Fischsaft zu versorgen.

Aus Angst, es könnten ein mal nicht mehr genug Fische für einen selbst bleiben, begannen sich die Menschen zu meucheln und zu morden. So traten sie Xurls Geschenk mit Füßen, besudelten es selbst mit ihrem eigenen Blut. Triumphierend zeigte Xurl der Saarka was am Koronsee geschah. Saarka ließ sich am Ufer des Sees nieder und begann bitterlich zu weinen, als sie verstand wie schwer sie sich in den Menschen getäuscht hatte und wie sehr die Menschen sie enttäuscht hatten. Ihre bitteren Tränen flossen in den See und veränderten ihn. Machten ihn zu dem was er heute ist. Dunkel und kalt. Und nicht nur der See ist seit dem ein anderer geworden. Die Xurlrelen konnten nun in dem tiefen, kalten Wasser nicht mehr laichen und müssen nun weiter Stromaufwärts im Oberen Koron ihre Eier nach einem kräfteverzehrenden gegen die Strömung schwimmen, ablegen. Danach sterben sie alle, wodurch die Fische nicht mehr das Alter erreichen, um ihre dritte Blase mit dem Saft für Gwon zu füllen.

Wirtschaft

Der eigentliche Reichtum Güldentals ist sicher nicht bei den Schätzen unter Poënas Leib zu suchen. Die letzten Bohnenkornerzknöllchen wurden schon vor drei Jahrhunderten von den Feldern geklaubt, seither sind auch alle Versuche irgendwo Eisenerz, Aurazith oder gar Septhonit zu finden gescheitert. Laut einer Urkunde aus dem Jahre 217 v.A.III. hat Baron Gesi von Güldental einem Zwergenstamm sogar die Hälfte der Ausbeute der Mine als Gewinn angeboten, so denn sie eine entdeckten. Da keine weiteren Einträge diesbezüglich gemacht wurden ist zu vermuten, daß die Zwerge an Hunger verendeten.

Wie bereits oben aufgeführt, gehört die Baronie Güldenthal zu einer der gesegnetsten Landstriche Heligonias. Die Fruchtbaren Böden und der ausreichend fallende Regen, sichern der Bevölkerung ein mehr als gutes Auskommen. Durch die großen Überschüsse bei den Ernten, ist die Haltung von Nutztieren auch in größeren Beständen kein Problem und auch für Kleinbauern eine gute zusätzliche Einnahmequelle.

Handel

Zusätzlichen Wohlstand verschafft der Brazach der flußnahen Bevölkerung. Zum einen ist der rege Handel zu nennen, der über den Brazach und gleichzeitig über die parallel dazu verlaufende Handelsstraße ständig in Bewegung ist. Die Handelsstraße wird vom jeweiligen Edlen, auf dessen Gebiet die Straße gerade verläuft, im Auftrage des Barones bewacht, geschützt und erhalten. Viele kleine Brücken, die sich über die Nebenarme und kleineren Zuflüsse des Brazach spannen, müssen erhalten werden. Von Regen und Erdrutsch entstandene Lücken und Schlaglöcher müssen wieder verfüllt werden. Und zu guter Letzt soll zwielichtiges Gesindel von der Straße fern gehalten werden.

Die Straße ist breit, gut ausgebaut, befestigt und in manchen Abschnitten sogar gepflastert. Wie wichtig diese Achse Baron Anselm ist, kann man gut daran erkennen, daß er trotz seiner erst kurzen Amtszeit bereits einige laxe, sogenannte Flußadlige in Hinterlandlehen schickte. Wenn in Güldental jemand von Straße spricht, meint er eine ganz bestimmte, nämlich die Handeslsstrasse am Brazach entlang. Die Güldentaler sagen:

"Bei uns gibt es nur eine Straße, alles andere sind Trampelpfade."

Um dies zu finanzieren, ist von jedem Reisenden ein Strassenobolus für die Benutzung des Land- und des Wasserweges bei Betreten von Güldentaler Land zu entrichten. So zieht sich die Handelsstrasse einer Hauptschlagader gleich durch den Norden Güldentals, nach Westen Richtung Hochanthen, dem Fürstensitz Thals und im Osten gen Lormaringen. Die Flußlehen sind zwar mit größerer Verantwortung verbunden als etwa eines der Hinterlandlehen, sie sind aber trotzdem hoch begehrt, da die Beehrung mit einem dieser Lehen eine besondere Wertschätzung seitens Prinz Anselms ausdrückt.


Flußlehen-, Hinterlandlehen-Ha(e)ndel

Der Austausch der Waren findet nicht nur in den zahlreichen Handelskontoren in Jarun statt, sondern auch zwischen den vorbeiziehenden Händlern und der in der Nähe der Handelsroute wohnenden Bevölkerung. Diese verkaufen die Waren wieder weiter in das Hinterland, wo sich sonst nur wenige Händler, und das aus gutem Grund, sehen lassen. Obwohl "gemeyne Räuberey" in der Halsgerichtsordnung mit schwerer Strafe bedroht ist, werden Händler die sich wohl aus Knauserei ohne genügend Schutz in das Hinterland wagen, immer wieder ausgeraubt oder einfach zusammengeschlagen. Da dies nicht mit Armut allein zu erklären ist vermutet man, daß die Flußbevölkerung sich den Hinterlandhandel nicht aus der Hand nehmen lassen will. Dies verteuert die Waren für das Hinterland, was zu Spannungen innerhalb des Güldentaler Adels führt, da die Hinterland- von den Flußlandadligen die Unterbindung dieses Treibens verlangen, dieser Aufforderung aber aus Eigeninteresse mehr schlecht als recht nachkommen. Abzuwarten bleibt, ob Baron Anselm dessen schwelenden Konflikt schlichten kann, und die immer wieder drohende Sezession in ein Nord- und ein Südgüldental verhindern kann.

Schmuggel

Es finden sich viele, die zwar die Annehmlichkeiten der Straße nutzen wollen, den Obolus aber lieber im eigenen Säckel sehen wollen. Deswegen blüht auch der Schmuggel von und nach Drachenhain über den Brazach, der wider erwarten gut organisiert ist. Sobald jemand Güldentaler Boden betritt, muß er den Obolus entrichten, auch wenn er mit der Fähre direkt in den Jaruner Hafen fährt. Um die offizielle Bezahlung zu beweisen, erhält man von den Wachsoldaten ein kleines Billett, welches man bereits als gute Fälschung auf dem Schwarzmarkt zum halben Preis findet.